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TV-Duell zur Bundestagswahl 2017Merkel routiniert, Schulz angespannt

Merkel entdeckt das Dankeschön, Schulz trifft nicht und manche Frage wirkt wie von der AfD aufgeschrieben. Das TV-Duell im Überblick.

Schulz wollte Merkel stellen – doch sie lässt ihn routiniert abtropfen Foto: Reuters

Berlin taz | Angela Merkel übernimmt am Ende auch noch den Job der Regisseurin. Das TV-Duell ist zuende, die Kanzlerin spricht ihr Schlusswort – und landet einen Coup. Merkel bedankt sich höflich bei den Zuschauern, dass sie sich Zeit genommen haben. Sie zählt Themen auf, die nicht besprochen wurden, die Digitalisierung und die Bildung, das Herzensthema ihres Konkurrenten. Dann wünscht sie den Zuschauern freundlich lächelnd „noch einen schönen Abend“.

Das dürfte die Stimmung vieler der Millionen ZuschauerInnen treffen, die nach diesen 95 Minuten erschöpft zu Hause auf der Couch zusammensacken. Merkel und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz lieferten sich einen faktenreichen Fight, wie bei diesem Format üblich galoppierten die Moderatoren durch dutzende Themen. Flüchtlinge, Europa, Türkei, Nordkorea, Gerechtigkeit. Pro Antwort bitte nur 60 bis 90 Sekunden, gerne auch nur ein Ja oder Nein.

Bringt das TV-Duell neue Dynamik in den Wahlkampf? Schulz' SPD liegt in Umfragen 14 Prozentpunkte hinter Merkels Union, das scheint uneinholbar. Vor allem die Sozialdemokraten hatten deshalb Hoffnungen in das Duell gesetzt. Das einzige Aufeinandertreffen der Kanzlerin und ihres Herausforderers im Wahlkampf (taz-Vorbericht) könnte die SPD aus einer aussichtslosen Lage heraus wieder ins Spiel bringen, hieß es in der Partei.

Das Duell biete Chancen: Schulz könne Merkel endlich stellen, die sich gerne wegduckt und ihren Konkurrenten am liebsten gar nicht erwähnt. Und, betonten SPDler, Schulz könne in dem langen Format die durchbuchstabierten Inhalte direkt an den Mann und die Frau bringen. Einen „Meilenstein“ im Wahlkampfmarathon nannte Manuela Schwesig, Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin, das mit Spannung erwartete Duell kurz vor dem Start im Pressezentrum vor dem Studio in Berlin-Adlershof.

Merkel routiniert, Schulz angespannt

Um es gleich zu sagen: Schulz schaffte es nicht, die schimmernde Rüstung Merkels zu durchbrechen. In den entscheidenden Momenten wirkte Merkel faktensicherer und routinierter, während man Schulz den Druck und die Anspannung manchmal deutlich anmerkte.

Das Los hat ihm die erste Frage zugeteilt, und schon sein Start ist defensiv. Auf dem SPD-Parteitag im Juni hatte er Merkel wegen ihrer einschläfernden Wahlkämpfe einen „Anschlag auf die Demokratie“ vorgeworfen. Einen so zugespitzten Satz, sagt er jetzt, würde er nicht noch einmal sagen. Aber: „Man kann die Demokratie nicht im Schlafwagen voranbringen.“ Irgendwie ist sein Satz also okay, irgendwie aber auch nicht.

Ausführlich: Flüchtlingspolitik

Dann geht es ausführlich um die Flüchtlingspolitik. Merkel verteidigt einmal mehr ihre Entscheidung aus dem Herbst 2015, Flüchtlinge aus Ungarn in Deutschland aufzunehmen. Damals wanderten verzweifelte Menschen in Ungarn über die Autobahn auf Österreichs Grenze zu. Ziel: Deutschland. Sie habe in sehr dramatischen Situationen Entscheidungen getroffen, sagt sie. Es sei um Menschen gegangen. Wasserwerfer gegen Tausende seien keine Lösung.

Schulz steckt hier in einem Dilemma, das seine gesamte Herausfordererstrategie belastet. Er findet Merkels damaligen Entschluss im Kern richtig. So ist es auch bei anderen Themen. Seine SPD hat Merkels Flüchtlingskurs mitgetragen, die entscheidenen SPD-Minister Sigmar Gabriel und Frank-Walter Steinmeier waren eingeweiht. Deshalb attackiert Schulz Merkel lieber bei einem Nebenthema: Merkel habe sich nicht mit EU-Partnern abgestimmt, sagt er – deshalb hätten sich manche Staatschefs von Deutschland abgewendet.

Fragen wie von der AfD

Hätte die rechte Regierung Polens plötzlich ihr Herz für Geflüchtete entdeckt, wenn Merkel vor ihrer Entscheidung angerufen hätte? Das darf bezweifelt werden, Schulz‘ Kritik geht ins Leere. Das TV-Duell wirkt nun lange Minuten so, als hätten AfD-Politiker den Journalisten ein paar Fragen auf einem Zettel reingereicht. Sat.1-Mann Claus Strunz darf sich rühmen, mehrfach nachzuhaken. Hat Merkel einen schweren Fehler begangen? Warum werden ausreisepflichtige Flüchtlinge nicht effizienter abgeschoben?

Dann, an den SPD-Kanzlerkandidaten gerichtet: Schulz habe mal gesagt, dass das, was die Flüchtlinge mitbrächten, wertvoller sei als Gold. Ob das eine Fehleinschätzung gewesen sei – angesichts der Straftaten von Flüchtlingen? Schulz korrigiert den Journalisten. Er habe gesagt, was die Flüchtlinge mitbrächten, sei wertvoller als Gold, nämlich der Glaube an Europa. Dass ein Journalist in einem so professionell vorbereiteten Format vor Millionenpublikum Zitate verfälscht, ist – das aber nur am Rande – mehr als peinlich.

Schulz fremdelt, Merkel präsent

Beim Entscheidenden aber scheut Schulz die Attacke. Als Merkel sich für den fragwürdigen Deal der EU mit der Türkei lobt, kommt keine Widerrede. Die SPD weiß ja auch keine bessere Lösung. Beim Duell wird immer wieder deutlich, dass manchmal schlicht keine Differenz zwischen beiden existiert.

Dann die Optik, die bei solchen Duellen mehr entscheidet als das Gesagte. Schulz fremdelt sichtbar mit dem schnellen Hin- und Her. Er schaut oft schräg vor sich auf den Boden, also weder zu seiner Konkurrentin noch zu den Zuschauern in die Kamera. Mit dieser Blickrichtung sieht er seltsam geistesabwesend aus, während Merkel munter und präsent wirkt.

Als es um muslimische Einwanderer geht, will Schulz Sätze eines schiitischen Philosophen zitieren, die er sich extra herausgesucht hat. Schulz denkt sekundenlang nach, verhaspelt sich, ist kaum verständlich. Auf Twitter schreibt sein Sprecher, wie es korrekt heißen muss: „Jenseits von richtig oder falsch gibt es einen Ort, dort treffen wir uns.“ Das ist schlicht zu komplex für Fernsehen.

Merkel ist da schlauer. Sie bedankt sich erstmal bei den Freiwilligen, die in der Flüchtlingskrise Unglaubliches geleistet hätte. Machtsicherung durch ein nettes Dankeschön, Merkel hat einen neuen Trick entdeckt. Immer wieder bringt sie konservative Reizwörter unter, die auch bei vielen SPD-Wählern gut ankommen dürften. „Moscheen schließen“, „Null Toleranz“. Das kommt an in der Eckkneipe, aber in der Sache sagt sie nichts Neues.

Türkeifrage: Schulz prescht vor

Bei der Türkeipolitik geht’s dann zur Sache. Wie kann Deutschland den türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdoğan stoppen, der Unschuldige wegen unsinniger Terrorvorwürfe inhaftieren lässt? Schulz prescht vor. Als Kanzler werde er bei den EU-Partnern dafür werben, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei abzubrechen. „Wir würden jemanden in die EU aufnehmen, der erkennbar alle Werte in Frage stellt.“ Merkel bleibt softer. Wenn man deutsche Staatsbürger freibekommen wolle, müsse man im Gespräch bleiben.

Das ist ein wichtiger Unterschied: Merkel ist im Korsett des Amtes gefangen, jedes Wort zu viel wäre eine diplomatische Krise. Schulz, der Herausforderer, kann gegen Erdogan frei vom Leder ziehen. Ein Kalkül der Sozialdemokraten geht bei diesem Duell nicht auf. Schulz hat darauf gehofft, in der Innenpolitik ausführlich punkten zu können. Die SPD hat ausgefeilte Konzepte entwickelt, etwa in der Bildungs- oder Steuerpolitik, die Leuten mit mittleren und kleinen Einkommen zugute kämen. Merkels CDU bietet in ihrem Programm vergleichsweise Wolkiges.

Gut für Merkel, schlecht für Schulz

Doch auch hier kann Schulz keine Treffer landen. Bei den Entlastungen für eine Durchschnittsfamilie wurstelt sich Merkel mit Kindergelderhöhungen durch. Sie lobt sich für die sinkenden Arbeitslosenzahlen, und die Bildungspolitik erwähnt sie in ihrem Schlusswort gönnerhaft als „große Aufgabe“. Vorher fällt zu dem Megathema, das Schulz in den Mittelpunkt seiner Kampagne gestellt hat, kein Wort. Viele Brot-und-Butter-Themen, die Menschen in ihrem Alltag betreffen, fehlen in den 90 Minuten. Gut für Merkel, schlecht für Schulz.

Bei der Rente allerdings punktet er. Wenn nichts bei der Rente getan werde, sinke sie massiv ab, schießt Schulz. Und schiebt hinterher: Bei der Union müsse man dann noch bis 70 arbeiten. Merkel weiß, wie schlecht solche Botschaften ankommen, die manche Christdemokraten aus der zweiten Reihe herumtrompeten. Länger arbeiten? „Da ändert sich überhaupt nichts.“ Das ist ein glasklarer Ausschluss der Kanzlerin. Schulz hält ihr geistesgegenwärtig vor, dass sie 2013 auch die PKW-Maut ausschloss. Die Botschaft: Seid nicht sicher, vielleicht lässt sie euch doch bis 70 arbeiten.

Die Deutungsmaschinerie läuft

Bei den Zuschauern der Öffentlich-Rechtlichen kam Merkel besser an (siehe auch taz-Vorschau: Sieben Gründe, warum die Kanzlerin wieder gewinnen wird). Laut der Forschungsgruppe Wahlen sahen sie 32 Prozent der Zuschauer vorne. 29 Prozent fanden Martin Schulz (SPD) besser. Eine Mehrheit von 39 Prozent sah zwischen der Kanzlerin und dem Herausforderer keinen großen Unterschied. Bei den Zuschauern der ARD fanden Merkel 55 Prozent der Befragten überzeugender, lediglich 35 Prozent sahen Schulz vorn.

Im Pressecenter läuft am späten Abend die riesige Deutungsmaschinerie an. Die Journalisten sitzen an Tischen und tippen ihre Analysen. Der Saal ist in Schwarz gehalten, Kronleuchter hängen von der Decke, Klub-Cola und Gin gibt’s gratis. Die Parteien haben prominte Spindoctoren geschickt, um den Medienleuten zu erklären, warum ihre Kandidatin oder ihr Kandidat gewonnen hat. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist für die CDU da, ebenso Armin Laschet, der neue Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen. Für den SPDler Schulz werben Justizminister Heiko Maas und Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig.

Dann kommt Schulz mit schnellen Schritten in den Saal. Kameraleute und Journalisten drängeln sich um ihn, schubsen sich gegenseitig weg. Frau Merkel habe ganz sicher ihre Verdienste fürs Land, sagt Schulz in die Mikrophone. Aber jetzt gehe es darum, die Zukunft zu gestalten, nicht die Vergangenheit zu verwalten. Dass er dazu die Chance bekommen wird, ist nach diesem Duell unwahrscheinlicher als zuvor.

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39 Kommentare

 / 
  • die letzte Bundestagsdebatte vorgestern ist wirklich empfehlenswert anszusehen, um herauszufinden, welche Partei man wählen möchte: https://www.youtube.com/watch?v=TfuDRcwJNgU (Phoenix-Kanal)

    Man bekommt einen lebendigen Eindruck von den Politikern aus ihrem Arbeitleben und ihrem sozialen Verhalten. In den ganzen TV-Wahlsendungen kommt das nicht so rüber, auch weil die Politiker ständig abgewürgt werden, sobald sie mal in Fahrt kommen!

     

    Bitte weiter empfehlen!

  • Wie die Regierung intern diskutiert, jetzt mal hier nachvollziehbar und dann die Frage, wählt Schulz auch Merkel? Die Zeit der TV-Duelle ist klar vorbei, würde ich sagen. Wenn CDU und CSU sowieso identisch sind mit der SPD, worüber sollen die denn streiten? Warum sollten sie sich überhaupt an die Gurgel gehen? Das war doch von vornherein klar, dass hier nicht Klartext, sondern Nebel das Bild prägen würde. Eigentlich ist doch auch klar, dass bei Einzug der AfD die SPD die Demokratie mit Hilfe von CDU und CSU retten wird. Dann heißt es: Jetzt Stabilität aber wirklich! Warum sollte Merkel sich die Grünen ranholen? Warum sollte Merkel absurde Ideen aus der FDP diskutieren müssen? Wäre es nicht besser, eherlicher zusagen: Wir haben uns lieb, piep, piep?

  • Mit etwas Glück, klappts ja diesmal mit der absoluten Mehrheit für die Union.

     

    Bravo Merkel!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @IL WU:

      Mit etwas Glück? Für wen?

      Aber sicher nicht für die Demokratie, Blauäugiger...

    • @IL WU:

      Dann wäre Seehofer Kanzler und niemand da, der ihn bremst. Oder haben Sie nicht bemerkt, dass unter M's Kanzlerschaft die CDU nicht mehr mitregiert? (Von gelegentlichen Blitzgedanken M's mal abgesehen)

    • @IL WU:

      Yes. Here we go!;)) &

      Nix mit - Wu Wei - wa!

      Jaja - Das kann dauern - gell!

       

      Wie lange is nochmal dieser - Lattispe -

      Einsame Rufer - dieser Sandalinista -

      Durch die Wüste geirrt?!

      Na vllt hamse ja mehr -

      Spaß dabei als er -

      Kerr!

  • Da ist die Wahl zwischen

    Hartz

    und Hartz.

    ...

    Für die Sozialpolitik wurden 5 Minuten Sendezeit verbraucht. Kein Scherz...

  • Irgendwie hatte ich auch das Gefühl ... leider!

    https://twitter.com/SchoenMuc/status/904416529868922880

  • Das (vom Kanzleramt auferlegte und von den Sendern geschluckte) Format des "Duells", dann noch die nicht vorhandene Strukturierung, die Fragestellungen als solche offenbarten ein Trauerbild des bundesdeutschen TV-Journalismus.

     

    Die sicher wichtige Flüchtlingsthematik wurde ausschließlich unter der Überschrift "Einwanderer + Flüchtlinge = Gefahr, Kriminalität, Terror ... also nur negativ "diskutiert" (Springer/BILD-Auftrag voll erfüllt Herr "Wie-kriegen-wir-die-wieder-raus"-Strunz! AfD?)

     

    Ursachenbekämpfung, Wie-Integration gestalten? Alles unterdrückt.

     

    Dann die Themen:

     

    * CDU-Trump-2%-Aufrüstung oder Abrüstung & Ressourcen für die Arbeitsfähigkeit der Bundeswehr sicherstellen?

     

    *Klimawandel? Energiewende gestalten oder wie von CDU/FDP praktiziert in den Sand setzen?

     

    *Altersarmut, Lohndrückerei in prekären Niedriglohnjobs, Zeitarbeitsfalle, Rückkehrrecht von Eltern-/Teilzeitlern?

     

    *Gesundheit, Krankenversicherung?

     

    *Wohnungsbau, Mietpreisexplosion

     

    *Digitalisierung

     

    *Schwarze-Null vs. zerbröselnde Infrastruktur

     

    *Föderalismusreform wg. Bildungskatastrophe

     

    *EU-Reform? Troikapolitik

     

    *Exportweltmeister vs Mitverantwortlichkeit für EU-Ungleichgewichte durch dt. Handels-/Leistungsbilanzüberschuss

     

    Die Liste ist unvollständig.

     

    Von den Privatfunk-Dschungelcamp-"Journalisten" erwarte ich sowieso nichts hinsichtlich professionellem Berufsethos. Nächstes Mal unterbietet Julian Reichelt (BILD dann wahrscheinlich auch SAT1 den Strunz) aber Maischberger und Illner haben auf ganzer Linie versagt.

     

    Selbst wenn das Format restriktiv war, zum Teil auf Klippschulenniveau ("Sag mal Ja/Nein") da muss mann/frau mehr aus Politikern herausholen (wollen!)

     

    Als dann noch kurz vor Ende "Sag zum Abschluss leise "Bosbach" zitiert wurde, habe ich den letzten Krümel Respekt vorm der hiesigen TV-Journalismus vom Keyboard gewischt.

     

    Anregend war das #tvduell nur auf Twitter mit

    Stefan Niggemeier @niggi

    Christopher Lauer @schmidtlepp

    Stefan Schulz @friiyo oder

    Tilo Jung @TiloJung

    • @esgehtauchanders:

      "...die Fragestellungen als solche offenbarten ein Trauerbild des bundesdeutschen TV-Journalismus."

       

      Den Eindruck hatte ich auch. Eigentlich müssten sich die "Kollegen" darauf stürzen...

  • Vermutlich bin ich nicht der Einzige, der keine der zur Wahl stehenden Parteien aus 100% innerer Überzeugung wählen könnte. Daran hat das Duell Merkel-Schulz nichts geändert und desgleichen wohl auch nicht das bevorstehende Duell der kleineren Parteien.

     

    Also werden wohl jene, denen es seit Merkels Amtsantritt zumindest nicht schlechter geht, nach dem Sprichwort wählen: „Was ich habe, weiß ich, was ich kriege, weiß ich nie!“. Falls das die Mehrheit der Wähler ist, dürfte auch Merkels Mehrheit gesichert sein.

  • Schulz hat sich in vielen Szenen an seine klassische (Malocher-, oder Normalmensch) Klientel rangeschmissen, fast angebiedert. Die Krankenschwesetr die 40 €c/min verdient, der Manager 30€/min, berechnete Steuersparnis für 4-köpfige Familien deren Kinder 18 Jahre in der Kita sind (??), die Moschee, keine 500 m entfernt, sein Grabbesuch bei einem guten Freund, seine Handwerker die Angst um ihre Diesel Pickl-ups haben....Dummemotionen fast!

    Seine Vorschläge waren dann irgendwie Halbgares am Stammtisch.

     

    Dann wollte er auch die mitnehmen, die Abitur haben (;-)) mit dem völlig verünglückten Zitat eines schiitischen Philosophen oder die platte Trump-Analyse.

     

    Tja, heute ruft Merkel bei Macron, Putin und Tusk an wegen der Probleme der Welt.

    Der Martin allenfalls seine Kommunikationstruppe um Tempotaschentücher für SPD Wähler zu beschaffen.

     

    Was hat der Mann bloß für Polit-Berater?

    • @Tom Farmer:

      "Tja, heute ruft Merkel bei Macron, Putin und Tusk an wegen der Probleme der Welt.

      Der Martin allenfalls seine Kommunikationstruppe um Tempotaschentücher für SPD Wähler zu beschaffen."

       

      Nur zur Info. M ist Kanzlerin. S nicht Kanzler. Wer soll also bitte anrufen? Wenn M anruft, bedeutet das allerdings noch lange nicht, dass Sie auch ernst genommen wird. P ist z.B. zur Zeit mit wichtigeren Leuten beschäftigt...

  • Duell?! Eine drittklassige Beerdigung ist da schon spannender.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Spitzbube:

      Jetzt müssen Sie nur noch Ihre Klassifizierung für Beerdigungen erläutern...

      • @571 (Profil gelöscht):

        Eselsbegräbnis -

        (erklären - nö nich - gell!)

  • Ich würde die SPD ja glatt bedauern, hätte sie nicht damals Hartz IV zusammen mit den "Grünen" durchgeboxt!

    ...

  • "Fragen wie von der AfD"

     

    Die sitzt doch demnächst im Bundestag, kann es wohl keinem der beiden schaden sich mit Stil auseinanderzusetzen.

  • Es ist ja schon schwierig, ein "Duell" zwischen zwei Kandidaten zu veranstalten, die sich in vielen Dingen einig sind. Deshalb lag das Hauptproblem bei den Moderatoren. Wozu Fragen stellen, bei denen man von vorn herein weiß, dass kaum ein Unterschied da ist? Die Wähler müssen doch wissen, wo die Unterschiede liegen. Dazu kommt, dass genau die Wohlfüllatmosphäre herrschte, die Merkel so entgegen kommt. Es wurde viel zu wenig nachgehakt. Die Moderatoren hätten Verdrehungen und ausweichende Antworten nicht durchgehen lassen dürfen. Statt dessen haben sie genau das "Duell" gestaltet, dass die ewige Kanzlerin benötigte.

     

    PS: Die genannten Umfragen weichen so stark voneinander ab, dass man sie wohl in der Pfeife rauchen kann.

  • Was erwartet eigentlich der Zuschauer von einer solchen Sendung? Das war doch klar, dass hier nur Konsenskacke serviert wird. In der Realität haben die beiden Kandidaten nichts zu melden. Politik wird woanders gemacht - in der marktkonformen Demokratie.

     

    Das war eine Sendung aus der Augsburger Puppenkiste, die zwei Marionetten im Dialog darstellte - bei einem weitaus geringeren Unterhaltungswert als Jim Knopf und Lucas der Lokomotivführer es je boten.

  • So sicher wie das Amen in der Kirche !

     

    Die Laierkastenfrau

    wird nochmal und nochmal und ..............

    gewählt !

    Wir haben sie auch verdient!

  • Jedes Volk hat die Regierung die es verdient

     

    Joseph M. de Maistre

  • Jedes Volk hat die Regierung die es verdient!

     

    Joseph Marie de Maistre

  • Es gibt nur eine Chance für die SPD. Endlich mal mit der CDU über die Ablösesumme für Angie verhandeln und alles wird gut. Rastafarikoalition mit Hipsterminister Lindner bilden und alle schön einlullen, ohne dass sich wirklich etwas ändert.

  • 3G
    35730 (Profil gelöscht)

    Was uns phonetisch von diesen beiden, nervenzersägenden "Kandidaten" zugemutet wird, ist wohl mit Abstand das größte Dilemma dieser Wahl. Da sind bei beiden Fällen wieder vier Jahre Printmedien angesagt.

  • Na. Da schau her!

    Lichtvolles tonn Sündach!

     

    "Merkel routiniert, Schulz angespannt!"

    &

    "Schulz wollte Merkel stellen – doch sie lässt ihn routiniert abtropfen"

    Foto: Reuters ;)

    Na da - Verbietet sich glatt - jegliches -,Wortspiel - zum Vorspiel.

    Da mähtste nix.

    Normal.

    &

    Na Mahlzeit!

    GroßKotz - a Gähn!;)((

    No. Rot vor Zorn & Schwarz vor Augen - Newahr.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Frau Polytetrafluorethylen lässt alle und alles bis ans Lebensende abtropfen.



      So lange wird sie nämlich Kanzlerin bleiben.

       

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      Die Moderation

      • @571 (Profil gelöscht):

        Ja wie?

         

        Schwob&Lerscher &

        Modderatistas-Anstößiges -

        No. Dess. Da läuft vor Schreck -

        Glatt die Kette ausse Säge - weg!

        &

        Na dess. Allemal der größte Mist

        Sein Gemeines - Pfui in Tonne -

        Sicher gern gelesen voller Wonne!;)

        Echt sonn Mist! Erinnerlich nicht ist!

        Mist!

        &

        Wo ich doch für Bettina Gaus befand -

        "Ich stand -

        Am Band"

        So in Bitterfelder Schräg - Ost/West - &

        Im Revier - der dazu noch hier!

        "Ich soff -

        Aus Zoff!"

        &

        Dess sag ich mal frei& münter -

        Gefiel ganz sicher Vater Günter!

        Wenn der as ming Mouder auch aus -

        Braaanschweig waaaaa - mit dem -

        Raannsten A! & Hatte er doch -

        Wenn ich das richtig seh -

        Gut Gefallen an "Der Buchstabe G".

        & wenn -

        "2001 trat er aus der SPD aus wegen der Erklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur „uneingeschränkten Solidarität“ mit der US-Regierung.,"

        & zum Schluß near Hambuch war -

        Ruht er doch in Kurt Tucholsky -

        Sein Balin!

        Newahr.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Ihre Fähigkeit jede Kritik umgehend mit scheinbar konkreten Inhalten für sich positiv aussehen zu lassen ist irgendwie genieal

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Castanea sativa:

          Wie meinen?

        • @Castanea sativa:

          Naja.

           

          Mal karo einfach -

          Lehrsches bekanntes Ping-Pong!

          Nix auf Tasche - aber sich ewig -

          Nach dem nächsten Ball bücken!

          Da mähtste nix.

          Normal.

          &

          Soran ulkig putzig Menschgetier

          Ha no. Funktionuckelt auch noch hier

          Als melatengraues Rengetier!;))

      • @571 (Profil gelöscht):

        Gemach.

         

        "Woher willst du wissen?"

        - sagt Rabbi Katz - gell!

        Mal sehn - wie lange die -

        Loddel mitspielen - kerr!

  • Man hat sich ja schon oft gefragt, warum die Umfragewerte von Herrn Schulz zunächst so gut waren und dann stetig abgesunken sind. Mir kommen dazu zwei mögliche Erklärungen in den Sinn.

    Nach den fulminanten Antrittsreden von Herausforderer Schulz zu Jahresbeginn, die vor allem das Thema der sozialen Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellten, folgten über Monate keine konkreteren Ausführungen, was er für mehr soziale Gerechtigkeit tun wird und es folgten keine weiteren inhaltlichen Wahlkampfthemen. Wohlmöglich hatte man Angst, dass die Union viele gute Themen kopieren würde und hat deshalb lange mit weiteren klaren Aussagen gewartet. Das nicht zu Unrecht, da Frau Merkel ja z. B. den Atomausstieg oder die Ehe für alle, was sie ja nie befürwortet hatte, plötzlich zu ihren Themen gemacht hat. Das Ausbleiben weiterer Wahlkampfthemen und konkreter Inhalte, könnte aber den Effekt gehabt haben, dass die ersten Reden von Herrn Schulz nicht wirklich ernst gemeint waren und nicht viel dahinter steckt.

    Eine weitere Deutung der sinkenden Umfragewerte könnte sein, dass Herr Schulz parteiintern zurückgepfiffen worden ist. Vielleicht war es vielen zu viel Angriffslust, zu viel "klare Kante" und zu viel soziale Gerechtigkeit. Die dynamische, kämpferische Art, in der sich Herr Schulz damals präsentierte, passt ja nicht zu dem eher lauen-pop Profil, das die Partei in den letzten Jahren durch das Auftreten ihrer Politiker verbreitet hat. Wie will sich da ein eher unangepasster Herr Schulz in einem Team vieler artiger "Sozis" integrieren? Soziale Gerechtigkeit stand in den letzten Jahren jedenfalls nicht mehr wirklich im Vordergrund bei der SPD. Es kann sein, dass das Herr Schulz ein wichtiges Anliegen war, das er darüber aber mit anderen führenden Parteimitgliedern keinen Konsens gefunden hat. Und daher sind die mittlerweile vorgestellten Maßnahmen zur sozialen Gerechtigkeit eher dürftig ausgefallen und sie stehen auch im Wahlkampf nicht mehr im Zentrum.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Castanea sativa:

      Nach der verlorenen Saarlandwahl war Funkstille, weil die SPD mitsamt ihrem Wunderknaben unter Schock standen, von dem sie sich bis heute nicht erholt haben.

  • Das Kalkül ist aufgegangen: Die von Merkel-Seite erpresserisch durchgesetzte Forderung, nur EIN "Duell" zu veranstalten und es beim bisherigen Format mit 4 "Moderatoren" zu belassen, hat die erhoffte Wirkung entfaltet: Merkel blieb ziemlich ungefährdet:

     

    • In einer einzigen 90-Minuten-Sendung ist die Gefahr, durch allzu konkrete Fragen und Nachfragen gefordert zu werden (was Merkel fürchtet wie der Teufel das Weihwasser), sehr gering.

     

    • Die Reihenfolge der Themen, zuerst die "Flüchtlingspolitik", sorgte dafür, dass Merkel wg. weitgehender Einigkeit keine Angriffe des Kontrahenten befürchten musste. Die Fragestellungen der Moderatoren (zwischen irrelevant und dämlich) sorgten dafür, dass die Hälfte der Sendezeit für dieses Nicht-Duell draufging (leider tappte Schulz in diese Falle).

     

    • Nach Abarbeitung des außenpolitischen Komplexes "Trump/Erdogan/Jong-Un" mit nur marginalen Dissonanzen blieb für Schulz' "Brot-und-Butter-Thema", die Soziale Gerechtigkeit, kaum noch Zeit. Hier wäre es Aufgabe der Moderatoren gewesen, Konkretes einzufordern. Aber außer dem eher albernen Bemühen von Herrn Kloeppel, Schulz' Detailkenntnis der Lohnsteuertabelle zu testen, kam da nichts.

     

    Gänzlich fehlte, was die Welt und das Land wirklich bewegen müsste (Reihenfolge ohne Wertung):

     

    • Konzepte gegen die Klimaerwärmung bzw. deren Folgen,

     

    • Konzepte gegen die Altersarmut infolge sinkender Rentenansprüche,

     

    • Konzepte gegen die Auswüchse des globalen Bracchialkapitalismus,

     

    • Konzepte gegen den absehbaren Verkehrsinfarkt in Deutschland,

     

    • ein Konzept zur Sicherstellung bezahlbaren Wohnraums, nachdem die Mietpreisbremse offenbar gescheitert ist,

     

    • die schon korruptiv zu nennende Servilität der Regierungen (durchaus unter Einschluss der SPD!) gegenüber den Kapitalinteressen (Wegschauen bei Grenzwerten, Öffentlich-Private Partnerschaften, Propagierung unfairer "Freihandelsabkommen).

     

    Schade drum. Merkel hätte richtig alt aussehen können.

    • 3G
      35730 (Profil gelöscht)
      @Bitbändiger:

      "(leider tappte Schulz in diese Falle)"

      Schulz ist erschreckend unbewandert in Rhetorik und simpelsten Aussitz-Tricks der Kanzlerin der Kartoffelsuppe. Was ist denn das für eine Gurkentruppe, die es nicht schafft, der Leierkastenfrau überlegen zu sein? Erschreckend!

      • @35730 (Profil gelöscht):

        ' Was ist denn das für eine Gurkentruppe, die es nicht schafft, der Leierkastenfrau überlegen zu sein? '

        Gute Frage, aber wer es wie Sie nach 12 Jahren immernoch schafft, den Merkelschen Machtinstinkt zu unterschätzen, dem oder der ist auch nicht mehr zu helfen...

        • 3G
          35730 (Profil gelöscht)
          @Flipper:

          Dieser Mann hat keinen Rückhalt in der Truppe, die ein Jammertal ist. Da muß unsere Kanzlerin der Kartoffel gar nichts tun. Nur "sein". Puäää!