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Studentenverbindungen unter SchutzPolizei sorgt sich um Burschenschaftler

Weil es in Göttingen vermehrt Angriffe auf Studentenverbindungen gibt, richtet die Polizei eine gesonderte Ermittlungsgruppe ein.

Polizisten beschützen das Burschenschaftstreffen 2012 in Stuttgart Foto: dpa

Hamburg taz | Die Göttinger Polizei ist um die Sicherheit der Mitglieder von Studentenverbindungen und Burschenschaften besorgt. Sie richtet jetzt eine Ermittlungsgruppe ein, um Angriffe auf diese „präventiv zu verhindern“, sagt Polizeisprecher Alexander Golik. Anlass ist die Brandstiftung an einem Gartenhaus des Corps Hannovera. Bei dem Brand wurde auch ein Nachbarhaus, in dem eine Familie mit Säugling wohnt, leicht beschädigt. Die Feuerwehr verhinderte einen größeren Brand.

Golik sagt, es habe in den vergangenen sechs Monaten sowohl „quantitativ als auch qualitativ“ eine Zunahme von Straftaten gegen die über 40 Verbindungen und Burschenschaften in der Universitätsstadt gegeben. Die Polizei geht von „Tätern aus dem linken Spektrum“ aus, die das Feuer beim Corps Hannovera gelegt hätten.

Die Brandstiftung reihe sich in eine Serie von Angriffen auf Mitglieder der Göttinger Verbindungs- und Burschenschaftsszene ein, sagt Golik. Neben Beschädigungen von Autos verzeichnet die Göttinger Polizei einen Anstieg der Anzeigen von Burschenschaftlern wegen Körperverletzung und Nötigung. Auch Sachbeschädigungen an Verbindungshäusern durch Farbbeutelwürfe nennt die Polizei als Grund für die Einrichtung der Ermittlungsgruppe. Der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lührig will deshalb „Kräfte und Mittel in diesem Bereich konzentrieren“. Die neue Ermittlungsgruppe werde künftig über „intensive und präventive Maßnahmen“ entscheiden, sagt Golik. Was mit dieser Ankündigung gemeint ist, wollte er nicht ausführen.

Gegen die Entscheidung der Polizei regt sich Widerspruch. Patrick Humke, Göttinger Ratsmitglied für Die Linke, findet die Einrichtung einer Sonderermittlungsgruppe „völlig überzogen“. Zwar sei der Brandanschlag nicht zu rechtfertigen. Die Reaktion der Polizei sei allerdings angesichts der Attacken von Burschenschaftlern auf linke Personen nicht verhältnismäßig. Wenn die Polizei „reaktionäre Weltbilder vermehrt schützt, aber Angriffe auf Flüchtlinge und linke Projekte eben nicht“, sagt Humke, „ist die Polizei auf dem rechten Auge blind“. Polizeisprecher Golik hingegen betont, dass auch rechtsmotivierte Straftaten von der Polizei „intensiv verfolgt“ würden.

Studentenverbindungen

Über 1.000 Studentenverbindungen gibt es in Deutschland. Ein Viertel davon bezeichnet sich selbst als Burschenschaft. Besonders ihnen werden nationalistische Ansichten vorgeworfen.

Einen "Ariernachweis" diskutierte 2013 die Vereinigung Deutsche Burschenschaft (DB).

Nur Männer dürfen einer Burschenschaft beitreten, auch innerhalb der gesamten Verbindungsszene ist der Frauenanteil verschwindend gering.

Anlass der vermehrten Straftaten von Linksautonomen dürfte sein, dass einige Burschenschaftler in den vergangenen Monaten mit rechter Stimmungsmache in Erscheinung traten. Momentan läuft in Göttingen ein Strafverfahren gegen Jan Philipp Jaenecke, der im vergangenen Herbst ein Mitglied der linken „Wohnrauminitiative“ vom Fahrrad geschubst und dabei verletzt haben soll. Der Angeklagte, der nach dem Vorfall aus seiner Landsmannschaft ausgeschlossen wurde, hat Verbindungen zum rechtsextremen „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“. Thomas Winkelberg, Sprecher der Wohnrauminitiative, hält die Einrichtung der neuen Ermittlungsstelle deshalb für „Stimmungsmache“. Gewalt gegen Verbindungen werde dadurch in den Fokus gerückt – die rechten Ideologien und Aggressionen der Burschenschaften würden dagegen verharmlost.

Neben Jaenecke ist vor allem Lars Steinke auffällig geworden: Der Bezirksvorsitzende der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative, der Mitglied der Burschenschaft Hannovera ist, hielt Reden beim „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“.

Auf seiner Facebook-Seite beklagte Steinke mehrmals Angriffe gegen sich. Dort macht er ansonsten wahlweise Flüchtlinge für die Terroranschläge am 22. März in Brüssel verantwortlich, bezeichnet die 68er-Generation als „Kulturvergewaltiger“ oder teilt Artikel, die er für die ausländerfeindliche Postille Blaue Narzisse geschrieben hat. Steinke hält den Polizeischutz für Burschenschaftler für „bitter und lange schon notwendig“.

Als Steinke eine Veranstaltung mit einem Sprecher der rechtsextremen „Identitären Bewegung Österreichs“ plante, brachte er sogar in seiner eigenen Partei das Fass zum Überlaufen: Gegen ihn läuft ein Parteiausschlussverfahren.

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94 Kommentare

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  • Bei dem Hang zur Nibelungentreue hat sich bei den Deutschen seit dem 1. Weltkrieg offensichtlich nicht viel getan. Auch von links nicht. Da kann der Größte Mist verzapft werden (Zündeln und Gefährdung von Menschenleben) und es fällt immer noch kein klares Wort dagegen.

    • @Rudolf Fissner:

      Wissen Sie denn, wer den "Mist" verzapft hat?

       

      Wer seine privaten Überzeugungen und Vorurteile, seine Mutmaßungen nicht als solche benennt sondern als Gewißheiten ausgibt, der verzapft selbst im Übermaß davon und kann sich kein Urteil über andere erlauben.

  • "Frau Wirtin hatt' auch einen Burschenschafter, der hatte ein Ekzem am After..." Uralt, aber treffend. Diese Kaste der Burschenschafter und Korporierten beherrscht bis in unsere Tage weite Teile der Vorstandetagen, Führungspositionen in Bergbau- und Hüttenunternehmen und in der Justiz.

     

    Bisher hielten sich diese Leute dezent zurück, denn mit alkoholgeschädigtem Denkvermögen ist es oft schwierig bei komplexen gesellschaftlichen Diskursen mitzuhalten. Nun aber ist die AfD entstanden und dort sind sie die Vorzeigeintellektuellen. Das ist zwar amüsant, besonders, wenn man den Einen oder Anderen noch vom Studium kennt und wie er in seinem Faschingskostüm zu "hochoffiziellen" Anlässen damit die Damenwelt beeindrucken wollte, doch immerhin hat diese Spezies Studentengenerationen, die sich nicht diesem rechtsextremen, deutschtümelnden Gedankgut beugen wollten, Zugang zu qualifizierten Arbeitsplätzen verweigert.

     

    Das Schema ist immer gleich: Student X. muss die hässliche Tochter des Hüttendirektors Y. heiraten, damit er der Nachfolger vom Schwiegerpapa werden kann. Eine solche Verfilzung gehört zum Comment.

     

    Filzokratie hat aber dieses Land bisher zusammengehalten. Kein Wunder, dass dies auch noch in Zukunft geschehen soll. Um dafür mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, da werden nun diese rechtsextremen Märtyrer geschaffen gegen den altbösen linken Feind.

     

    Vivat, floreat, crescat - da soll etwas wachsen, was Deutschland in zwei Katastrophen führte und die niedersten Triebe entfesselte. Man löse sich endgültig von diesem altdeutschen Übel.

    • @achterhoeker:

      ;)) - also deenn - kenn ich was schärfer;)

       

      Aber - schon ming Mouder04 -

      "Die Fähgigkeit zur Bekleidung eines Lehrstuhles soll sich nicht nur auf Söhne & auch mal Töchter - nein auch auf Schwiegersöhne & Schwiegertöchter vererben!"

       

      Meine nicht wenigen Mitschüler mit Mützchenanbindung auf die Frage, "Wer denn in drei Düwels Namen & mit allen Latten am Zaun sich solcher A...kriecherballade anheimgebe?":

      "Ja - also mein Vater mein Onkel usw usf & .....die alten Herren dort sind ja immer hilfreich & förderlich...fff"

       

      & Gern genommen:" Warum- bitte - solltet gerade ihr besonders gefördert werden?" kackfrech - "Wir werden noch viel zu wenig gefördert!" &

       

      Ich war gerade mal 2 Tage immatrikuliert - da hatte ich Post von den Verbindungen meines Großonkels & des Bruders meiner Mutter -

      Obwohl der eine in Freiburg studiert hatte und der andere in Halle/Saale & allang via Freikorps dood.

      So aufmerksam geht´s da zu.

       

      ps. wie bereits angemerkt -

      Sitzen die in alter Rangfolge

      Corpies - Buxen - Territorialaffen - Kletterbuxen -.. Rest -

      Fest in den Sätteln der Schaltstellen -

      Was Insider kühl berichten& auch gar nicht abstreiten bzw voll ok finden!

      Nur machen die nicht sonn kauzigen Wind mit ihrem kurzen Hemd;)

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    [...] Beitrag gekürzt. Bitte die Netiquette beachten.

     

    Dass die Polizei solche Leute vor Gewalt schützt, ist nur widerlich, beschämend, ekelhaft, empörend, antidemokratisch, hab ich was vergessen?

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Bitte? Die Polizei hat ja wohl die Aufgabe, Jeden vor Gewalt zu schützen.

       

      Ganz davon abgesehen, dass es zwar rechtsradikale Studentenverbindungen gibt, aber keineswegs jede diesem Vorurteil entspricht.

       

      "widerlich, beschämend, ekelhaft, empörend, antidemokratisch" - diese Wörter passen viel besser zu Ihrer gewaltbejahenden Sichtweise.

      • 1G
        12294 (Profil gelöscht)
        @Ein alter Kauz:

        I -R - O - N - I - E

  • Beim Lesen des Textes fällt mir ein:

    Linke sind häufig wie alte Omas, die den ganzen Tag am Fenster sitzen, andere beobachten und verpetzen: ''stell dir vor, was der gmacht hat, was die gmacht haben.". Und selbst ist man immer unschuldig, auch wenn Gewalt an den Tag gelegt wird. "Der vertritt eben ein reaktionäres Weltbild...''

    • @A Bayer:

      Keine Solidarisierung mit dem rechten Spektrum!

       

      Hier muß klar unterschieden werden anhand der politischen Agenda. Nationalismus, Rassismus, Militarismus und Chauvinismus werden keine Probleme lösen, sondern weitere verursachen.

    • @A Bayer:

      Ja, solche Charaktere gibt es unter den Linken. Aber auch gegen die sollte man keine Pauschalurteile fällen, ebenso wenig wie gegen Studentenverbindungen.

      • @Ein alter Kauz:

        Darum sagte ich ja ''häufig'' anstatt ''immer''. Aber wird nicht von linker Seite auch häufig pauschalisiert?

        • @A Bayer:

          Ja, sicher. Dagegen habe ich hier auch bereits in einigen Kommentaren vehement gewettert. Ich plädiere für Sachlichkeit auf allen Seiten.

          • @Ein alter Kauz:

            Nur! Auch ultrarechte Studentenverbindungen rechtfertigen kein Zündeln. Auch dann nicht wenn keine Nachtbarhäuser mit Bewohnern gefährdet sind. Polizeischutz ist bei solchen Eskalationen in jedem Fall gerechtfertigt und kei "auf dem rechten Auge blind sein"

            • @Rudolf Fissner:

              Eine Gefährdung der Nachtbar bestand nach offizieller Verlautbarung zu keinem Zeitpunkt.

              • @Rainer B.:

                Ich schrieb "... rechtfertigen kein Zündeln. Auch dann nicht wenn keine Nachtbarhäuser ..." Was also wollten Sie in Punkto Rechtfertigung von Zündeleien an Häusern sagen?

                • @Rudolf Fissner:

                  s.o.

  • Bei Taten von "Linken" fordern Politiker gern, diese linke Gewalt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen und verfolgen.

     

    Passiert was von "rechts", heisst es oft, jede Gewalt, sowohl von rechts als auch von links, wird abgelehnt, bzw. mit allen Mitteln verfolgt.

     

    Die "Linken" sind im Hinterkopf immer mit beteiligt, die Politiker müssen eine Heidenangst vor ihnen haben, vermutlich das schlechte Gewissen...

    • @Wuff:

      Empfinde ich nicht so. Die vielen Angriffe auf AFD-Büros z.B, teils mit Böllern, Auflauern vor der Wohnung usw. werden in der großen Presse gar nicht erwähnt oder heruntergespielt. Von meinem Empfinden her haben Linke absolute Narrenfreiheit. Nicht selten werden linke Einrichtungen vom Staat als ''Kulturzentren'' betrieben, wie die Rote Flora in Hamburg oder auch Einrichtungen in München, wohl überall. Linke müssen sich in diesen Staat sicher nicht beschweren.

    • @Wuff:

      Das aberwitzige an den Beiträgen hier ist, das Verbindungen pauschal als rechts eingestuft werden. Rechte Studentenverbindungen, das kommt vor, natürlich. Aber nicht alle Studentenverbindungen sind rechts oder überhaupt irgendwie politisch.

       

      In dem Artikel hier werden Gewalttaten beider Richtungen aufgezählt. Was verschwiegen wird, ist, dass es sich bei dem Corps Hannovera NICHT um eine Burschenschaft handelt, sondern um ein Corps. Die sind deutlich seltener als die Burschenschaften von rechter Ideologie geprägt. Im Zweifel hat die linke Gewalt hier also die falschen getroffen.

      • @Ein alter Kauz:

        Das ist wie "Rechte Parteien werden hier rechts eigenstuft! Voll doof! Aber die NPD und die AfD sind doch gar nicht wie die NSDAP."

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Ihr Vergleich hinkt.

           

          Das ist gerade so, als würde ich das Ganja-Kränzchen von der WG im Nachbarhaus als stalinistisch dämonisieren, weil ich mal einen Kiffer kennengelernt habe, der zufällig dem überzogenen linksradikalen Klischee entspricht.

           

          Und das, ohne einen Einblick zu haben, ob bei dem betreffenden Ganja-Kränzchen nicht doch vielleicht Unionswähler, Grüne, Sozialdemokraten, allerlei politische Eklektiker und, und, und daran beteiligt sind, welche, wie man sich ausmalen kann, völlig einträchtig beisammen sitzen, weil sie ohnehin nur in nimmerendendem Gelächter dem Frohsinn fröhnen, anstatt über Politik zu sprechen.

      • @Ein alter Kauz:

        Dann nochmals der Alte aus Wiedensahl -

        "Ein alter Kauz denkt nur an Mäuse!"

        Ansonsten alterHerr Corpier - s.u. &

        Elegantes in die Tasche lügen beherrscht ihr - wie mir vielfältig bekannt & demonstriert wurde -

        Mühelos!¡;() -- eigentlich seit's -

        Eher so Chorknaben - gell!!

        Ihr - ward nie was! klar!

        (Harzburger Front etc -)((

        Aberwitzig - in der Tat!

        • @Lowandorder:

          Sie beherrschen es offenbar, andere (obwohl Ihnen völlig unbekannte) Menschen in Schubladen zu stecken. Dagegen zu opponieren halte ich nicht für verlogen.

          • @Ein alter Kauz:

            "Unbekannt"¿!

            Gemach&mit Verlaub der Herr -

            Qua Fam. Penne&Studium sind mir mehr der Mützchenträger einschl.

            Corpies bekannt - als Ihnen lieb sein dürfte. & gerade letztere, ihr Haus-Comment & ihre

            Tun-wie-Tulpe-Spielchen - wie auch hier - insbesondere dieses schwerplatte "wie sind ja unpolitisch" - kenn ich zur Genüge!

            Alles so derartig dünndurchsichtig - daß das wahre Gesicht durch den - Hosen - öh Paukboden scheint!

            • @Lowandorder:

              Mag ja sein, dass Sie Verbindungs-Nazis kennen, ich leugne nicht, dass es diese dunkle Seite auch gibt.

               

              Angesichts der über 1000 Studentenverbindungen in diesem Lande, wie der Artikel schreibt, zweifele ich allerdings daran, dass Sie einen nennenswerten Anteil der Verbindungsstudenten kennen.

               

              Ich kenne auch einige, denen allesamt der Nazi-Vorwurf Unrecht tut, die ich als Personen in oder zum Teil sogar deutlich links der politischen Mitte verorte (während die Verbindung als ganze unpolitisch ist). Natürlich ist das auch kein nennenswerter Anteil.

               

              Aber bei denen, die man nicht kennt, sollte nun mal die Unschuldsvermutung gelten, finden Sie nicht? Genauso wie es verfehlt wäre, zu behaupten, ALLE Linken Aktivisten wären Brandstifter.

              • @Ein alter Kauz:

                Stellen Sie doch mal Ihre Nebelmaschine ab!

                Ihr Versuch - passenderweise die Corps reinzuwaschen - ist schlicht dreist! &

                Mit meinem Deutschlehrer -

                "Man muß ein Ei nicht aufessen -

                Nur um festzustellen - daß es faul ist!"

                Faul ist - & das ist mir seit der Schulbank klar - daß gerade die Corps entsprechend ihrer Tradition seit dem 19.Jahrhundert - bar jeglicher demokratischer Kontrolle sich gegenseitig auf die Schaltstellen in Wirtschaft&Politik gehievt haben - & das längst wieder bis heute!

                Schon in den 60ern stellten sog. Alte Herren des Corps Teutonia mehr als die Hälfte der Regierungsmannschaft des reaktionären MP Dr. Lembke in Kiel - einer der übelsten Kriegsrichter

                Gerhard "Charlie" Gaul wurde Justiz- später Wirtschaftsminister!

                Dieses Hackgesicht mit Tasche zierte in HL nicht nur das Straßenbild.

                Entsprechendes dann Uni Mbg/Lahn & immer wieder von Insidern kühl bestätigt bis heute.

                (Herrhausens Laden nur ein paar Straßen weiter - etc usw usf ;))

                (zum weiteren s.u.!;)

                • @Lowandorder:

                  1. Was heißt hier Nebelmaschine? Was heißt "DIE Corps reinzuwaschen"? Ich will nicht kollektiv reinwaschen. Ich widerspreche nur, wenn kollektiv verurteilt wird. Das ist ein Unterschied.

                   

                  2. Vetternwirtschaft ist tatsächlich eine Unart, die unter anderem auch manche Verbindungsmitglieder betrifft. In quasi familiären Umfeldern (darunter fallen nicht nur Verbindungen) besteht da eben eine gewisse Versuchung. Wer aber Rückgrat und Anstand hat, hält der Versuchung stand - - aber Sie gehen davon aus, Rückgrat und Anstand gäbe es in Verbindungen nicht. Nie. Naturgesetz.

                   

                  3. Wer doch Vetternwirtschaft betreibt, ist ein Arschloch. Aber ist er damit auch automatisch ein Nazi?

                   

                  4. Glückwunsch, Sie haben einen Corpsstudenten entdeckt, der sich in der Nazizeit als Nazi hervorgetan hat. Schließen Sie auch bezüglich anderer Organisationen (z.B. Kirchen) von der damaligen Positionierung auf die heutige?

                   

                  5. Ich muss Ihnen soweit entgegenkommen, zu sagen, die Verbindungen sollten die dunklen Kapitel ihrer Geschichte aufarbeiten. Auf vielen Internetseiten klafft unter "Geschichte" eine Lücke in der betreffenden Zeitspanne. Allerdings, und auch das will erwähnt sein, mag das zum Teil auch in der durch die Nazis erzwungenen oder zumindest forcierten Auflösung vieler Verbindungen im dritten Reich begründet sein.

                  • @Ein alter Kauz:

                    ;)) - als Cato der Ältere wiederhole ich mich gern - der "alte Kauz denkt an Mäuse" & pfeift weiter heftig & flügelschlagend im Wald;)

                    kurz - Wettert vehement für - jaha! Sachlichkeit;)

                     

                    (ps RA "Charlie" Gaul - den "einen" hab ich nicht "entdeckt" - der stand/steht neben vielen vielen anderen im

                    Braunbuch der DDR & bevölkerte fröhlich unbehelligt bis Ableben meine Heimatstadt. Anempfohlen zudem - Furchtbare Juristen - by Ingo Müller & z.B. Kriegsrichter Prof. Erich Schwinge Mbg/Lahn - (Reschny/Wien-Fall) https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erich_Schwinge

                    Schwinge - Gern gesehener Gast in allen Mützchenträgerhäusern dieser "alt-ehrwürdigen" Unistadt;)) & Hola!

                     

                    Geschichtsaufarbeitung¿¡;() -

                    Ward ja bi lütten tid! &

                    Viel Spaß dabei - im schwarz-braunen Untertagebau!

                    Wir dürfen gespannt sein!;))

                    (Bitte - Leseexemplar vorab via taz übersenden!¡ - Danke;)

                    Ich sammle Kuriosika&Uni-kate!

                    Wird besprochen - Versprochen!

                    • @Lowandorder:

                      ... aber dann hätte es doch einen Vorteil, dass die Angelsachsen alle Schaltstellen in Politik und Wirtschaft übernehmen. Zwar stellen auch die mit Vorliebe ihresgleichen ein, aber das sind wenigstens nur geldgierige Grossmäuler - und keine Korporierten ;-)

                      • @Blacky:

                        Da ist - weit upperclass-konnotierter -

                        Jedenfalls in Great-Britain -

                        The Eaton-Oxbridge-Gang am Start!;) &

                        Usa - hat die Ivy-League!

      • @Ein alter Kauz:

        Im Zweifel kam "die Gewalt" gar nicht von links...

        • @cursed with a brain:

          Bislang ist das natürlich nur ein Verdacht, aber angesichts der verhärteten Fronten in Göttingen leider ein naheliegender.

          • @Ein alter Kauz:

            Gehört zu so einem "Anschlag" aus linken Kreisen denn nicht immer auch ein Bekennerschreiben?

             

            Ach ja... eine Kritzelei an der Hauswand, verziert mit "Hammer und Sichel"... Sorry, aber das ist mir zu dilettantisch. Ausgerechnet "Hammer und Sichel"! Da waren wohl eher in Bezug auf "linke Zusammenhänge" Ahnungslose mit ihrem dünnen Schulwissen (Fach: "Gemeinschaftskunde") unterwegs. Ein roter (Proletarier) oder schwarzer (Anarchisten) Stern wäre nicht nur erheblich einfacher zu sprayen, sondern auch in Ahnlehnung an diverse revolutionäre Widerstandsbewegungen glaubhafter gewesen. Aber "Hammer und Sichel"??? Du meine Güte, darauf hat sich doch schon vor dreißig Jahren kein Linker mehr "ernsthaft" bezogen, nichtmal in der Studentenszene.

             

            Und dazu dann die beiden Sprüche "Tod und Hass" und "Wir kriegen euch alle". Erstere ist wohl aus Fußballkreisen entlehnt, die andere eine eher im rechtsextremen Spektrum gebräuchliche Formel. Linke äußern sich nicht so banal, der Verfasser hat wohl gerade noch darauf geachtet, im Wort "Hass" nicht noch die übliche "SS"-Rune unterzubringen. Wäre wohl auch "zu peinlich" gewesen.

             

            Also mir gehts dann in der Gesamtkomposition doch deutlich über die Schmerzgrenze. Hier wurde vermutlich etwas inszeniert, um die staatliche Repression gegen die linke Szene auf ein neues Level bringen zu können, und die Zusammenarbeit zwischen Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden und Rechtsextremen außerhalb jeder kritischen Nachfrage zu stellen.

             

            Möglicherweise wächst da in Niedersachen mit Polizeichef Lührig der nächste Schünemann heran.

            • @cursed with a brain:

              Die Brandstiftung ist in jedem Falle niederträchtig. Wenn dabei was inszeniert wurde, ist sie intrigant obendrein. Aber da lässt sich viel spekulieren.

               

              Für so unwahrscheinlich halte linke Gewalt aber nicht: "Wir kriegen euch alle" habe ich durchaus schon mit dem Zusatz "Nazis, wir kriegen euch alle" gesehen. Übrigens an leerstehenden Kleinstadt-Möchtegern-Industriegebiets-Wänden, an denen sich Inszenierung sicherlich nicht lohnt. "Tod und Hass", das bei mir zugegebenermaßen auch eher rechtsradikale Assoziationen weckt, mag aber auch ein schlichter Stilbruch sein. Explizit rechts ist es ja nicht. Hammer und Sichel sieht man sehr wohl bisweilen auf T-Shirts und Ansteckknöpfen an den Hüten leidenschaftlicher Linker.

               

              Letztlich besteht rechte ebenso wie linke Gewalt, Inszenierungen ebenso wie tatsächliche Anschläge. In dieser Diskussion sehe ich mich gedrängt, ein argumentatives Gegengewicht gegenüber denjenigen herzustellen, die linke Gewalt für so völlig abwegig halten und lieber Verbindungen bashen. Hellsehen zu können, nehme ich nicht für mich in Anspruch.

              • @Ein alter Kauz:

                Ich halte "linke Gewalt" nicht generell für "abwegig", schon gar nicht im "Biotop" Göttingen. Allerdings scheint mir in diesem Fall die "Verwechselung" zu offensichtlich und an den Haaren herbeigezogen, um ein Versehen zu sein.

                 

                Wenn es sich hier nicht um ein paar extrem verpeilte, unterinformierte und erlebnisorientierte Kiddies gehandelt hat, dann war der Schuppen wohl eine Art Gambit der rechten Szene - mit oder ohne Wissen des Corps.

                 

                Bemerkenswert ist doch, dass Polizei und Feuerwehr in der Brandnacht niemanden im Haus der Hannovera antreffen konnten. Meines - zugegebenermassen eingeschränkten - Wissens zufolge müssen sich doch in einem solchen Verbindungshaus zu jeder Zeit ein paar Studenten gleichsam als "Wache" aufhalten.

                • @cursed with a brain:

                  War mir nicht bekannt, dass sich in Verbindungshäusern immer eine "Wache" aufhalten müsste. Aber angesichts der (anscheinend nun auch gewalttätigen) Feindseligkeit aus anderen Studentenkreisen werden solche Regelungen in Zukunft vielleicht notwendig sein.

    • @Wuff:

      Wenn Straftaten von "links" verfolgt werden, gibt es auch genauso linke Politiker, die auf die "rechten" Straftaten verweisen. Oder auch gleich dem Kapitalismus die Schuld geben.

       

      Also ganz ehrlich, in der Aufrechnerei geben sich beide Seiten nichts.

    • @Wuff:

      Wichtig ist, dass die Taten "präventiv verhindert" werden müssen. Hihi. Also nicht erst danach.

      • @Karl Kraus:

        klar - "präventiv verhindern"

         

        "Prügel machen frisch & kregel

        & erweisen sich probat -

        Ganz besonders vor der Tat!"

        Statt - hinterher -

        "…& nur dieses sage ich -

        Pfui - mein Sohn -

        Entferne dich!"

        W.B.

  • Ein Burschenschaftler hat einen Linken "vom Fahrrad geschubst". Linke Extremisten begingen eine "Brandstiftung an einem Gartenhaus des Corps Hannovera." wobei "ein Nachbarhaus, in dem eine Familie mit Säugling wohnt", beschädigt wurde. Ohne rechtzeitiges Eingreifen der Feuerwehr wäre der Säugling vielleicht nicht mehr am Leben. Muß man wirklich ernsthaft diskutieren, welche der beiden Taten schwerer wiegt und eher eine Sonderkommision der Polizei rechtfertigt?

    • @yohak yohak:

      Das Opfer der Fahrradattacke, der Pressesprecher einer linken Wohnrauminitiative, zog sich bei der Attacke einen Kreuzbandriss und einen Einriss des Meniskus zu.

       

      Wenige Tage später wurden die Räume einer linken Wohngemeinschaft durch das geöffnete Fenster vom benachbarten Haus der Burschenschaft Germania mit "Softair"-Gewehren unter Beschuss genommen. Die Geschosse verfehlten mehrere zum Teil zufällig Anwesende nur knapp und können im ungeschützen Bereich von Augen, Ohren und Mund erhebliche Verletzungen verursachen. Die herbeigerufene Polizei konnte die Waffen bei den Burschenschaftlern sicherstellen. Ein Vertreter der Burschenschaft gab an, dass die Schützen "zum Zeitpunkt der Tat nicht Mitglieder der Germania" gewesen seien.

       

      Der Täter der Fahrradattacke, Jan Philipp Jaenicke, war zum Tatzeitpunkt Mitglied der Landsmannschaft Verdensia. Er agitiert seit längerem bei seinen Internetauftritten in sozialen Netzwerken für ein entschlossenes und offensives Vorgehen gegen Gruppen und Angehörige der linken Szene in Göttingen.

       

      Nach seinem Ausschluss aus der Landsmannschaft als Reaktion auf den Fahrrad-Angriff schloss er sich mit seinem "Kumpel", Frederik Romey, der Burschenschaft Hannovera an. Beide haben Kontakte zur "identitären Bewegung", einem losen Zusammenschluss rechtsextremer, völkisch orientierter und gewaltbereiter Gruppierungen und Kameradschaften. Romey ist darüber hinaus langjähriges, "begeistertes" Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Imbsen und verfügt über fundiertes Wissen im Umgang mit Feuer.

       

      Man könnte also durchaus auch noch in ganz andere Richtungen ermitteln. Wenn man denn nur wollte.

      • @cursed with a brain:

        Klingt für mich alles nach Kindergarten, sowohl die erwähnten Burschenschafter, als auch die Linken. Mit Softair rumzuballern ist äußerst albern. Aber vom Nachbarhaus aus, muss es eine gewisse Entfernung gewesen sein und ich wüsste nicht , wie Softair da noch Verletzungen hervorrufen könnte. Wie jemand sich das Kreuzband dermaßen verletzt, wenn er vom Rad geschupst wurde ist mir kryptisch, oder war das bei voller Fahrt?

        • @A Bayer:

          Nur weil Sie Wissenslücken offenbaren, muss das ja nichts bezüglich der Gesundheitsgefährdung heissen. Die Universitätsleitung hat damals reagiert und die verlinkte Seite mit den Studentenverbindungen (wenn auch nur vorübergehend) aus dem offiziellen Informationsangebot gestrichen. Auch die betroffene Burschenschaft, eine konfessionelle, nichtschlagende Verbindung, hat sich in einem offiziellen Brief die Tat verurteilt und sich öffentlich bei der Wohngemeinschaft entschuldigt. Ein Helfer wurde aus der Burschenschaft ausgeschlossen.

           

          Sie verharmlosen hier Schießübungen auf Menschen und sind gleichzeitig bemüht, das Anzünden eines Schuppens zu skandalisieren. So argumentieren nur restlos verbohrte Ideologen und latente Gewalttäter.

      • @cursed with a brain:

        Es ist doch zu hoffen, dass in alle Richtungen ermittelt wird. Den Verdacht gegen links halte ich jedoch aufgrund der verhärteten Fronten in Göttingen für besonders naheliegend.

         

        Zu Ihrer Recherche über Romey, der "fundiertes Wissen im Umgang mit Feuer" besitzt, möchte ich anmerken, dass die Burschenschaft Hannovera, der er laut Ihnen angehört, NICHT identisch ist mit dem Corps Hannovera, dessen Gartenhaus laut Artikel abgebrannt wurde.

    • @yohak yohak:

      Wenn man jemanden von einem Fahrrad schubst, kann der auf der Strasse landen und von einem Auto überfahren werden.

      Ebenso wie ein Mensch sterben kann, wenn er verbrennt.

       

      Wollen Sie einem jetzt erklären, dass ein Säugling mehr wert ist wie ein erwachsener Mensch oder was soll diese Frage?

      Jemand, der zwischen einzelnen Menschenleben eine Wertigkeit einführt, ist ein Faschist.

      • @Age Krüger:

        Woher kommt dann ''Frauen und Kinder zuerst''?, etwa in Seenot. Zum einen schützt es die Schwächeren (Kinder), zum anderen die Nachkommen (Mütter als potentielle Träger/Kinder). Wohl hat es auch was mit Anstand zu tun ( von daher fraglich, ob das heutzutage noch so gehandhabt wird). Möglich auch, dass Frauen aufgrund der Gleichberechtigung auf eine Rettung vor dem Mann verzichten, oder gar aufgrund der Emanzipation die Männer zuerst retten lassen und: ''die Frau bleibt auf dem Schiff''.

         

        Sei es drum, dass man es besonders dramatisch findet, wenn Kinder, oder gar Säuglinge in Gefahr sind, ist doch ganz natürlich. Kinder, vor allem Kleinkinder, wecken in uns den angeborenen Beschützerinstinkt. Und ein Kind ist darauf ja auch angewiesen, könnte sonst nicht überleben.

         

        Mehr wert, weniger wert, damit hat das nichts zu tun. Aber stünde ich vor der Situation zwei Menschen, ein Kind, ein Erwachsener, retten zu müssen, würde ich alles tun beide zu retten. Im Zweifel würde ich aber das Kind zuerst retten.

         

        Wenn Linke sich (auch berechtigt) über Brandanschläge (z.B. Heime) monieren, sollten Sie bei eigenen nicht so tun, als sei das ein Kavaliersdelikt, weil es ja Burschenschafter waren, die es treffen sollte. Der Säugling ist kein Burschenschafter...

        • @A Bayer:

          Das "Gartenhaus" war ein profaner Schuppen, in dem Bierzeltgarnituren und ähnliches aufbewahrt wurden.

           

          Es war kein Wohngebäude und somit auch kein "Brandanschlag" sondern lediglich "Brandstiftung".

          • @cursed with a brain:

            Und ich meine, in linken Leitorganen (Neues Deutschland) liest man ja geradezu Aufrufe zur Gewalt. Hört, hört!:

             

            ''Gewalt gilt als böse: Gewalt gegen Polizisten. Gewalt auf Demonstrationen. Gewalt gegen Nazis...

             

            Der gewaltfreie Diskurs ist verlogen.

            Er ist reine Propaganda. Er dient dem inneren Frieden.

             

            ...Fakt ist: Gewalt wirkt. Egal, ob es einem gefällt oder nicht. Gewalt wirkt auch gegen Nazis. Vielleicht wirkt sogar nur Gewalt gegen Nazis...

             

            Was wäre, wenn plötzlich einmal 1000 Antifas eine PEGIDA-Demo in Dresden stürmen würden?...? Würde der Hass speiende Kleinbürger noch immer große Reden schwingen? Würde er, im Angesicht einer antifaschistischen Faust noch immer hemmungslos gegen Minderheiten hetzen? Oder würde er reflexartig die Fresse halten,...?'' http://www.neues-deutschland.de/m/artikel/1012881.gewalt-gegen-nazis-wirkt.html

             

            Geschichte wiederholt sich. All das Friedensgequake der Linken ist nur Propaganda, behaupte ich. Und der Autor bestätigt dies...

            • @A Bayer:

              Ich muss ihnen widersprechen. Es gibt gewaltbereite Linke, das stimmt. Es gibt aber auch friedliche Linke, denen erstere ein Dorn im Auge sind.

               

              Genauso wie es harmlose Verbindungen gibt, denen die rechtsradikalen Vertreter der Szene ein Dorn im Auge sind.

               

              Ob das linke "Friedensgequake", wie sie es nennen, verlogen ist, kommt immer auf das Individuum an, aus dessen Mund es erschallt. Das ist gleichermaßen differenziert zu betrachten.

               

              Ihre bürgerkriegsartigen Fantasien bezüglich der Pegida-Demo sind gottlob noch weit entfernt von der Realität. Man kann solche krassen Szenarien im Kopfe durchspielen, aber ich wüsste nicht, inwiefern das hier einer vernünftigen Diskussion förderlich sein sollte.

              • @Ein alter Kauz:

                Das sind ja nicht meine ''bürgerkriegsartigen Fantasien'', ich zitierte aus Neues Deutschland.

                 

                Kommunisten redeten auch viel über Frieden. Und dann die Bolschewiki, all die kommunistischen Machtergreifungen, Real Existierender Sozialismus, kennt man ja. Vielfach ist es nur Fassade, vor allem unter Anführerin und Karrieristen. Ein Mittel zum Zweck, Wohlwollen der Anhänger zu erlangen.

          • @cursed with a brain:

            Mir ist bisher kein aktueller Fall bekannt , wo Flüchtlingsunterkünfte mit Bewohnern entzündet wurden. Es handelte sich um geplante Unterkünfte. Ihrer Argumentation folgend ist das dann ja ''nur Brandstiftung''.

             

            Dem Artikel entnehme ich aber bzgl. Gartenlaube: ''Anlass ist die Brandstiftung an einem Gartenhaus des Corps Hannovera. Bei dem Brand wurde auch ein Nachbarhaus, in dem eine Familie mit Säugling wohnt, leicht beschädigt.''

      • @Age Krüger:

        Die Polizei richtet sich nach der Rechtslage, und nach der ist ein Schubser vom Fahrad zunächst mal ein leichtes Vergehen, eine Brandstiftung hingegen ein gemeingefährliches Verbrechen.

         

        Und genau das mit dem "gemeingefährlich" macht den Unterschied: Damit ein Schubser zu katastrophalen Folgen führt, bedarf es des Zusammenkommens weiterer, gegebenenfalls nicht im Einflussbereich des Täters liegender Umstände. Bei einer gemeingefährlichen Straftat hingegen ist bereits das Tatmittel (z. B. Feuer) selbst geeignet, unkontrollierbare Folgen zu verursachen, die dann eintreten, wenn NICHT hilfreiche Gegenmaßnahmen sie verhindern.

         

        Man muss kein Faschist sein, um diese Differenzierung (auch als juristischer Laie) zu begreifen. Es reicht ein wenig Respekt vor den Rechten und Nöten ALLER Mitmenschen, nicht nur der politisch Genehmen...

        • @Normalo:

          Beim "Schubser" vom Fahrrad kann der Angegriffene auf dem Kopf landen und sich lebensbedrohliche Verlettzungen zuziehen. In diesme Fall blieb es bei einem Kreuzbandriss und einem Einriss des Meniskus.

           

          Dennoch handelt es sich um schwere Körperverletzung, denn so ein Stoss ist per se gemeingefährlich, da er schwere Verletzungen nicht nur billigend in Kauf nimmt, sondern sie ursächlich herbeiführt.

           

          Die Brandstiftung ist zwar eine schwere Sachbeschädigung, bei welcher auch die Gefährdung Unbeteiligter billigend in Kauf genommen wurde. Sie hat sich aber nicht ursächlich gegen diese Unbeteiligten gerichtet, im Gegensatz zum direkten körperlichen Angriff.

           

          Daher ist der Fahrradangriff auch härter zu verurteilen.

          • @cursed with a brain:

            Und wer solche Angst hat, bei jedem Fahrradsturz gleich Kreuzbandriss und trotz Helm, schwere Kopfverletzungen zu erleben, sollte einfach nicht Fahrrad fahren.

            • @A Bayer:

              Sie rechtfertigen also unmittelbare körperliche Gewalt gegen politische Gegner, auch mit schweren gesundheitlichen Folgen und geben dem Opfer noch die Schuld.

               

              Sie sind Teil des Problems, nicht der Lösung.

          • @cursed with a brain:

            Sie sind ja gut...wär der Säugling gestorben hieße es: ''er war nicht Ziel des Angriffs, es gab keine Tötungsabsicht, daher Freispruch'' oder wie?

             

            Ich fahre sehr viel Fahrrad. Ich muss gestehen: ohne Helm. Erst neulich hat's mich komplett runtergeladen, weil ich eine Situation überschätzte. Ich dachte, ich könnte 2 Treppenstufen mit einem Jump nehmen. Wohl bin ich doch schon zu alt dazu und ich flog dahin.

             

            Sicher, man kann immer extra blöd fallen, wogegen knallen usw. Aber im Normalfall, außer man war immer schon ein völlig ungelenkiger unsportlicher Typ (Nerd), greifen da Schutzmechanismen im Affekt (richtig fallen), die man schon als Kind durch einige Blessuren mitnahm. Und die sind nicht, seinen Körper gerade mit dem Kopf abzufangen...

             

            Die näheren Umstände des Sturzes wären interessant. Wie solche Blessuren durch ein Schubsen vom Rad (aus dem Stand, oder Schrittgeschwindigkeit) entstehen sollten ist mir kryptisch. Das müsste dann bei voller Fahrt passiert sein... Es wäre aber nicht das erste Mal, dass Linke übertreiben, oder gar Geschichten erfinden, wie der Linke -Politiker, der sich selbst Stichwunden zufügte, um es Rechtsextremen in die Schuhe zu schieben.

            • @A Bayer:

              Die Verletzungen sind belegt und der Täter ist seit ein paar Tagen auch diesbezüglich zu einer Strafe von 50 Tagessätzen wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung verurteilt.

               

              Der einzige, der sich hier etwas zusammenphantasiert sind Sie selbst. Sie versuchen mit einer unhaltbaren und zutiefst verlogenen Argumentation noch irgendwie aus der Sackgasse zu kommen, in die Sie sich inzwischen hineinmanövriert haben.

  • ich habe mal eine Frage: Sollte es nicht eine Selbstverständlichkeit sein, dass jeder Bürger bei konkreten Hinweisen von den zuständigen Stellen vor Kriminalität geschützt wird? Wo ist das Problem, wenn dies auch für Leute gilt, die - vielleicht - eine andere politische Ausrichtung haben? Ich bin etwas erstaunt.

    • @Dr. McSchreck:

      Sag ich doch! Ein paar Hundertschaften Polizei zum Rund-um-die-Uhr-Schutz bereitstellen, wie dies heute bei jeder braunen Demo von einer Handvoll Neonazis längst Standard ist. Die Polizei hat ja sonst eh nix zu tun und - "Hauptsache Ihr habt Spaß!", gell.

  • Es sind bestimmt Konkurrenzkämpfe unter den Verbindungen! Die Jungs müssen sich behaupten und wollen natürlich eigene Stärke zeigen. Da die Polizei seit dem NSU-Prozess gelernt hat, dass die Täter nicht unbedingt aus dem opfernahen Kreis stammen, verdächtigt sie politische Gegner und übersieht diese offensichtliche Rivalität.

  • Traurig, dass auch unter den linken Gruppen so viele Vorurteile herrschen.

     

    Ja, natürlich gibt es rechts gesinnte Studentenverbindungen, auch richtiggehende Nazi-Gruppen. Gerade unter den Burschenschaften sind das einige (aber auch nicht alle).

     

    Aber es gibt eben auch Studentenverbindungen, die schlicht Traditionsvereine sind. Sie haben ihre Rituale, sie feiern (oft feuchtfröhlich), pflegen Freundschaft, manche fechten - und dazu sind keine politischen Hintergedanken von Nöten. Viele Verbindungen bezeichnen sich ausdrücklich als unpolitisch.

     

    Grundsätzlich sind Vereinsstrukturen, gerade Traditionsvereine, anfällig, von rechten Gruppen vereinnahmt zu werden. Seltsamerweise werden kaum pauschale Urteile über Sportvereine, Gesangvereine, etc. gefällt. Diese Einseitigkeit mag an dem jugendlichen Eifer unter den linken Studenten liegen.

     

    Mit der undifferenzierten Stimmungsmache gegen Studentenverbindungen hat man zu verbissen auf etwas eingeschossen, um nicht zu sagen, über das Ziel hinausgeschossen.

     

    Und es muss gewarnt werden, dass diese Stimmungsmache auch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung werden könnte:

     

    Erst durch die allgegenwärtige Vorverurteilung einer sehr breit gefächerten Szene kommt es, dass sich demokratisch, grün, links gesinnte Studenten zehn Mal überlegen, ob sie einer Verbindung beitreten, selbst wenn sie den Traditionen sehr zugetan sind oder gar familiären Hintergrund haben. Dadurch erst wird die Bahn freigemacht für die Gleichschaltung durch rechte Gruppen.

     

    Also: Mehr Sachlichkeit, weniger Vorurteile!

    • @Ein alter Kauz:

      Alles sehr vage... nennen Sie mir doch mal ein paar Verbindungen, welche Sie für unkritisch befinden und ich recherchiere dann mal, ob dem aus meiner linkspolitischen Sicht auch so ist. Das wäre doch mal ganz interessant, oder nicht?

      • @Neinjetztnicht:

        Ach ja, und wenn Sie schon am recherchieren sind, wäre es, um beim Thema des Artikels zu bleiben, besonders interessant, ob das Corps Hannovera, das Opfer des Brandanschlages wurde, den verdächtigten Linken irgendeinen konkreten rechtsradikalen Anlass gegeben hat, oder ob der Brandanschlag (falls tatsächlich von links) eher durch die allgemeinen Vorurteile motiviert war.

         

        Und nochmal, zur Sicherheit: Das Corps Hannovera ist nicht identisch mit der ebenfalls in Göttingen ansässigen Burschenschaft Hannovera.

      • @Neinjetztnicht:

        Natürlich ist das alles sehr vage, schließlich gibt es nicht "DIE Studentenverbindung", sondern unzählige Verbindungen in unterschiedlichsten Dachverbänden. Einen statistischen Gesamtüberblick, in welchen Dachverbänden wie viele Verbindungen bzw. einzelne Mitglieder als rechts in Erscheinung getreten sind, gibt es meines Wissens noch nicht. Freilich wäre das "mal ganz interessant". Bei der großen Anzahl dürfte es aber ein gewaltiger Rechercheaufwand werden.

         

        Ich nenne Ihnen zum Einstieg fünf Verbindungen aus versch. Ecken der Bundesrepublik, aus denen ich zum Teil Leute kenne (und ich kenne keine Nazis). Daneben Verbindungen, aus denen ich niemanden kenne, denn ich habe keine Lust, meine Anonymität zu gefährden. Halte es aber auch bei den mir nicht persönlich bekannten Beispielen für unwahrscheinlich, dass darunter Nazivereine sind:

         

        Wikingia Kiel (Schwarzburgbund)

         

        Concordia Feminarum Kiel (akademische Damenverbindung)

         

        Thuringia Jena (Corps)

         

        Leipziger Universitätssängerschaft zu St. Pauli in Mainz (Sängerschaft)

         

        Transrhenania München (Corps)

         

        Wingolf (Unter Vorbehalt: Es ist ein Dachverband mit unterschiedlichen "Filialen", über die man unterschiedliches hört)

         

        Viel Spaß bei der Recherche! Bin gespannt auf Ihre Einschätzungen und eventuellen Kritikpunkte.

        • @Ein alter Kauz:

          Die Wingolf-"Filiale" an meinem Studienort organisierte zum ersten "Tag der Deutschen Einheit" am 3. Oktober 1990 einen "Scheiterhaufen" vor ihrem Haus mitten auf der Strasse, einem verkehrstechnisch eher unbedeutendem Gässchen.

           

          Dort wurden dann am Abend nicht nur Werke von z.B. Böll, Brecht, Seghers bis zu Janosch, Kästner, Preussler oder Ringelnatz, aber auch europäische Autoren, wie z.B. Sartre, Camus, Hugo, Eco, de Cervantes bis Lindgren "den Flammen übergeben", es wurde auch unter großem Gejohle etwa ein halbes Dutzend Exemplare des Grundgesetzes hinterhergeworfen und im Feuerschein die Wiederauferstehung des Deutschen Reiches ausgerufen. An dieser Veranstaltung mögen so um die 30 Personen teilgenommen haben, die meisten aus besagter "Filiale" oder von befreundeten Verbindungen aus der Stadt.

           

          Welche "Filiale" kennen Sie?

          • @cursed with a brain:

            Was Sie schildern ist klar rechts und nicht gutzuheißen. Mit solchen Vertretern will man nichts zu tun haben. Wegen solcher Dinge sagte ich ja "unter Vorbehalt".

             

            Aber es gibt auch positive Beispiele. Persönliche Bekannte will ich hier nicht namentlich nennen, das können Sie vergessen.

             

            Aber denken Sie doch zum Beispiel an den Hunsrücker Pfarrer Paul Schneider, der nach Akten des christlich motivierten verbalen und gewaltlosen Widerstandes sowie des zivilen Ungehorsams gegen den Nationalsozialismus, schließlich KZ-Häftling, als "Prediger von Buchenwald" bekannt wurde, ehe er dort 1939 ermordet wurde. Enttäuscht vom Marburger Wingolf war er zeitlebens Mitglied im Gießener Wingolf geblieben. Auch der war tief gespalten, ein Teil seiner Mitglieder waren Nazis. Aber Paul Schneider war keineswegs der einzige Wingolfit in der NS-kritischen Bekennenden Kirche.

             

            Offenbar besteht diese Spaltung des Wingolf bis heute. Viele Mitglieder - und das zeigt sich auch im gemeinsamen Gedenken anlässlich des alljährlichen Wartburgfestes - sehen sich jedoch in der freigeistigen Tradition der Widerständler in ihren Reihen.

             

            Dies soll keineswegs rechte Ideologien und Aktionen innerhalb des Wingolfbundes entschuldigen oder davon ablenken. Es zeigt aber, dass das nicht der ganze Wingolf ist.

        • @Ein alter Kauz:

          Ich habe Sie nicht vergessen, hab gerade aber viel um die Ohren. Am Wochenende werde ich mich da mal draufstürzen.

  • @Rainer B.

     

    Schämen Sie sich eigentlich nicht?! Bei dem Brandanschlag wäre fast eine völlig unbeteiligte Familie mit ihrem Baby umgekommen! Bodo Ramelow nannte diese "Besuche zuhause" nicht zu Unrecht "Nazimethoden" - und Sie verharmlosen diesen Mordversuch - unfassbar!

    • @Jens Frisch:

      Ja, ich schäme mich für alle Burschenschaften, die sich nicht klar und unmissverständlich von rechtsradikalem Balast befreien können und wollen und mit nationalistischer und rassistischer Hetze bereits unzählige Brandanschläge auf Flüchtlingsheime mit zu verantworten haben. Brandanschläge sind aus meiner Sicht grundsätzlich kein geeignetes Mittel politischer Auseinandersetzungen.

      • @Rainer B.:

        Nochmal: Was hat die völlig unbeteiligte, junge Familie mit den Ihrer Meinung nach "nationalistischen und rassistischen" Burschenschaften zu tun?!

         

        "Brandanschläge sind aus meiner Sicht grundsätzlich kein geeignetes Mittel politischer Auseinandersetzungen."

         

        Aha, es sei denn, Rechte und Nazis werden abgefackelt- dann waren die "zu doof und zu besoffen zum Grillen", um Sie mal zu zitieren.

         

        Ihr Kommentar bleibt auch nach Ihrer Relativierung widerlich und menschenverachtend!

        • @Jens Frisch:

          "es sei denn, Rechte und Nazis werden abgefackelt" - oder solche, die man aufgrund der Pauschalverurteilung einer breit gefächerten Szene dafür hält.

        • @Jens Frisch:

          Die Frage, was die "völlig unbeteiligte Familie" mit dem Anschlag zu tun hat dürfen Sie wieder stellen, wenn Ihnen der Nachweis gelungen ist, dass Sie ein vorsätzlich beabsichtigtes Ziel dieser Brandstiftung gewesen ist.

           

          Bis dahin empfehle ich, etwas weniger durch die Hose zu atmen. Ihr Geschreibsel wirft sichtbar braune Blasen.

          • @cursed with a brain:

            Ein Feuer ist nicht so leicht kontrollierbar. Bei Brandstiftung nimmt man also immer Verletzungen bis Tod vollkommen Unbeteiligter in Kauf.

             

            Dass Unbeteiligte nicht das beabsichtigte Ziel gewesen seien als Ausrede zu benutzen ist da einfach nur erbärmlich. Da brauchen Sie nicht mit diesem billigen Strohfeuer "Nachweis [...], dass Sie ein vorsätzlich beabsichtigtes Ziel dieser Brandstiftung gewesen ist" zu kommen. Es ist vollkommen egal, ob es beabsichtigt war oder nicht, man hat es in Kauf genommen.

             

            Den Brandstiftern mag ja noch zu gute halten könne, dass die vermutlich nicht soweit gedacht haben, aber dass dann tatsächlich hinterher einer daherkommt und das derartig rechtfertigt? Unglaublich.

            • @sart:

              Niemand hat doch hier Brandstiftung gerechtfertigt! Da muss wohl etwas in Ihrem Kopf allzu heiß gelaufen sein. Ich kann sowas absolut nicht gutheißen.

            • @sart:

              Weder ihre Argumentation, noch ihre daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen sind juristisch haltbar. Aber dafür haben Sie sie wenigstens exklusiv.

               

              Sie können ja gerne alles so verdrehen und korumpieren, bis es in Ihr kleines, ideologisch überfrachtetes Weltbild passt. Zum Glück haben wir (noch) eine (mit Blick auf Dresden: weitestgehend) unabhängige Justiz, die Straftatbestände von ideologisch motiviertem Schwachsinn trennen kann.

               

              Sollten die Täter überführt werden, wird die Strafe angemessen ausfallen. Mehr kann man nicht verlangen, mit weniger sollte man sich nicht zufrieden geben.

    • @Jens Frisch:

      Herr Ramelow sagt, was Politiker in so einem Fall immer sagen. Kurzum: Phrasen.

  • In dem Artikel ist leider ein Irrtum geschehen. Der Herr Steinke ist nicht Mitglied des Corps Hannovera, welches Opfer des Brandanschlags wurde, sondern der Burschenschaft Hannovera. Diese ist übrigens 2012 aus der DB ausgetreten. Ich bitte den Autor, dies zu korrigieren.

    • @th-nachdenklich:

      Zwar ist die Burschenschaft Hannovera zu Göttingen 2012 aus den Deutschen Burschenschaften ausgetreten, jedoch war dies wohl eher ein taktisches Manöver als Reaktion auf die Enttarnung des Mitglieds Michael Jelinek als Nazi-Kader und einen der führenden Autoren des Ende 2011 vom Netz genommenen neonazistischen Blogs "Alpen-Donau.info".

      https://www.astafu.de/node/214

       

      Zudem hat hat in der jüngeren Vergangenheit offensichtlich wieder eine inhaltliche Annäherung an rechtsextreme und nationalistische Ideologien durch den Burschenschaftsnachwuchs stattgefunden.

       

      Aktive Mitglieder der Hannovera besuchen wieder den Deutschen Burschenschaftstag (so geschehen im Mai 2015) und dokumentieren dies schwärmerisch auf der offiziellen Homepage und der Facebook-Seite der Burschenschaft. Begleitet wird die Foto-Story von einem Text, in welchem die Einheit aller(sic!) Burschenschaften - "von liberal bis völkisch-national" - beschworen und der "gemeinsame Feind" links davon verortet wird.

       

      Auch von den "Alten Herren" ist keine Kritik am Kurs der Wiederannäherung an völkisch-nationale Inhalte innerhalb der Burschenschaft Hannovera zu vernehmen. Im Gegenteil, das öffentlich wahrnehmbare Feedback fällt durchgehend wohlwollend aus.

      https://burschenschafterpacktaus.wordpress.com/2015/06/04/wann-tritt-ex-db-burschenschaft-hannovera-gottingen-dem-verband-wieder-bei/

    • @th-nachdenklich:

      Danke, wurde gestern korrigiert!

  • Die Polizei sollte die Burschenschaftler am besten gleich rund um die Uhr bewachen.

    Brandstiftung? Die meisten der Jungs sind wohl einfach nur zu doof und zu besoffen zum Grillen.

    • @Rainer B.:

      Bei der Studentenverbindung, deren Gartenhaus abgefackelt wurde, handelt es sich laut Artikel um ein Corps, nicht um eine Burschenschaft.

       

      Der Unterschied spielt eine große Rolle, weil Corps wesentlich seltener als Burschenschaften von Nazis vereinnahmt werden.

       

      Es liegt also die Vermutung nahe, dass die mutmaßlich linken Brandstifter hier die Falschen getroffen haben.

       

      Das ist der undifferenzierten, vorurteilsbelasteten Stimmungsmache zu verdanken, die unter Linken gegen Studentenverbindungen betrieben wird.

      • @Ein alter Kauz:

        Wenn Corps tatsächlich eine geringere Nähe zu Neonazis haben sollten als Burschenschaften, dann ist dies in der öffentlichen Wahrnehmung bislang leider nirgends sichtbar geworden.

        • @Rainer B.:

          Die öffentliche Wahrnehmung...

           

          Die öffentliche Wahrnehmung will immer gern einen Sündenbock. Und weil Verbindungen aus der Mode gekommen und Verbindungsmitglieder mittlerweile auch unter den Akademikern eine Minderheit sind, taugen sie dafür. Ich kann mir das Phänomen nicht anders erklären, als dass es sich um populistische Stimmungsmache handelt.

           

          Wenn sich manche Verbindungen als Nazivereine hervortun, schiebt man lieber gleich alle Verbindungen in die rechte Ecke, anstatt die tatsächlichen Nazis gezielt an den Pranger zu stellen. Und das ungeachtet der "Kollateralschäden" von vielen, vielen Personen, die zu Unrecht des Neonazismus bezichtigt werden. Wie belastend und gemein das letztendlich ist, tritt den Akteuren nicht vor Augen oder ist ihnen aus Gründen des Egoismus schlicht einerlei.

           

          Ich sage, dass es grober, diskriminierender Unsinn ist, nach den Silvesterereignissen in Köln JEDEN Araber unbesehen des Sexismus oder gar des Vergewaltigens zu bezichtigen. Darin würde mir wahrscheinlich die gesamte aktive Antifa rechtgeben.

           

          Aber an Verbindungsmitglieder werden andere Maßstäbe angelegt. Man findet Beispiele von Personen und Vereinen, die menschenverachtend denken und handeln, um dann verallgemeinernd auf JEDES Mitglied einer großen, breit gefächerten Szene zu schließen. Das finde ich traurig.

          • @Ein alter Kauz:

            s.o.

        • @Rainer B.:

          Etwas, was nicht da ist, kann auch nur schwer sichtbar werden. Konkreter: NICHT extrem rechts zu sein, ist keine sichtbare Tätigkeit. Und für eine ausdrücklich unpolitishce Vereinigung ist auch die aktive Distanzierung von bestimmten politischen Gruppierungen untunlich, denn sie hat nicht das Mandat ihrer Mitglieder, für die politisch zu sprechen - weder so noch so. Das ist das Wesen von "unpolitisch".

          • @Normalo:

            Antwort siehe bei LOWANDORDER unten. Mehr ist dazu auch gar nicht zu sagen.

        • @Rainer B.:

          Der alte Kauz pfeift da sehr vernehmlich im Wald.

          Die Korps sind längst wieder die eigentlichen Drahtzieher - sitzen in den Vorständen und Aufsichtsräten

          (Herrhausen & Co lassen grüßen);

          Wo die Buxen gerade nicht hinkommen (stattdessen Ingenieursebene drunter; etc; Banken et al dasselbe) - &!!

          Sie behaupten in Gesprächen immer kackfrech - Sie seien - anders als diese Buxen - nicht politisch!!

          Ja da legst di nieder! - & - nochens -

          Lassen die Buxen diese "Drecksarbeit" machen - & meinen fein raus zu sein.

          So geht das.

          (Bei Bruno Paul findet sich irgendwo die feine Karikakatur zum befürchteten Niedergang: "Nicht - daß wir noch den Buxen beitreten müssen" - aus den 20ern! Paßt noch heute!

          • @Lowandorder:

            Wollen Sie am Ende etwa meine "Vorurteile" bestätigen?

            • @Rainer B.:

              always at your service;)

  • Der Kampf gegen die rechten Menschenverachter hat gerade erst (wieder) begonnen.

    Nun ist viel Kreativität auf allen Ebenen gefragt, denn leider kann nicht mit der Unterstützung durch Polizei und Justiz gerechnet werden. Deren Herz schlägt ganz woanders, was sie bei der Aufklärung des NSU-Terrors nachhaltig - einmal mehr - bewiesen haben. Wen sollen da noch die beschriebenen Göttinger Verhältnisse wundern?

    • @amigo:

      Und Sie meinen, alle Korporierten wären "rechte Menschenverachter"? Wie viele kennen Sie denn?

  • Es gibt über 40 Burschenschaften in Göttingen. Schlagende und nichtschlagende, linksliberale und rechtskonservative. Das einfache Weltbild der Antifa und der linken Politik schert alle über eine Kamm. Das müssen einfach Rechtsradikale sein. Kein Wunder, dass die Situation eskaliert.

    • @FraMa:

      Aus der Ferne sieht es für mich auch eigenartig aus wenn ein linker Politiker öffentlich eine polizeiliche Schutzmaßnahme kritisiert.

      Genau so schürt man doch ein "die gegen uns" denken auch bei der Polizei.

       

      Wenn es fremdenfeindliche und feindlich nationalistische Profile innerhalb der Polizei gibt so kann man die intern angehen. Man muss nicht die öffentliche Meinung schüren wenn das Gewaltpotential sowieso schon vorhanden zu sein scheint.

       

      Genau wegen solcher faux pas wird die Linke von weiten Teilen der Wählerschaft gemieden selbst wenn die Interessen übereinstimmen.