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Streit um AtomkraftUnion will sechs AKWs reaktivieren

Wenn die Privatwirtschaft kein Interesse an einer Reaktivierung von Atomkraftwerken hat, soll eben der Staat einspringen, heißt es aus der Unionsfraktion.

Wird wohl nix mit Reaktivieren: Der erste Kühlturm des stillgelegten AKW Grafenrheinfeld stürzt nach der Sprengung 2024 zusammen Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Berlin taz | Die Unionsfraktion gibt den Traum vom AKW nicht auf. Teile von CDU und CSU wollen die letzten sechs Atomkraftwerke, die Ende 2021 und im April 2023 vom Netz gingen, reaktivieren. Über ein entsprechendes Papier hatte zuerst das Handelsblatt berichtet. Sollten die Betreiber kein Interesse haben – wonach es aufgrund der betriebswirtschaftlichen Risiken aussieht –, könne, so der Vorschlag, der Staat die Anlagen übernehmen.

Zwar gibt es keinen vollständigen Überblick über den Rückbauzustand der einzelnen Kraftwerke, doch bei zumindest einigen der Blöcke ist eine Reaktivierung kaum mehr denkbar. Der Energiekonzern EnBW zum Beispiel hatte bereits Ende 2024 erklärt, der Rückbau aller seiner Reaktoren sei so weit ­fortgeschritten, dass er „praktisch gesehen irreversibel“ sei. Selbst am Block II in Neckarwestheim, der unter den letzten noch betriebenen Reaktoren war, begannen bereits im Sommer 2024 größere Rückbaumaßnahmen; inzwischen ist dort schon ein Teil des Primärkreislaufs ausgebaut, ein Herzstück der Anlage.

Vergleichbar ist die Situation offenbar im Kraftwerk Isar 2, wo Betreiber PreussenElektra sich ähnlich positionierte. Auch bei den verbleibenden vier Blöcken ist der Rückbau zum Teil schon weit fortgeschritten. Im RWE-Reaktor Gundremmingen C in Bayern wurde bereits im vergangenen Jahr ein Teil des Kühlturms abgebaut, auch die Generatoren sind demontiert.

Am ehesten noch umzukehren wäre wohl der Rückbau der Reaktoren Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Emsland (Niedersachsen). Doch selbst wenn einzelne der Blöcke wieder in Gang zu bringen wären, würden sich zahlreiche Fragen stellen. Bei einigen Blöcken dürfte ein Neustart rechtlich als Neubau zu bewerten sein – mit aufwendigem Genehmigungsverfahren.

Wohin mit dem Müll?

Zudem stellen sich technische Herausforderungen. Zum Beispiel dürften manche Komponenten, die im Kontrollbereich schon entfernt wurden, nur unter hoher Strahlenbelastung neu zu installieren sein. Hohe Kosten dürften außerdem durch Entschädigungen anfallen, weil Rückbaufirmen verbindlich beauftragt sind.

Darüber hinaus wären die Kosten für die Endlagerung des künftig anfallenden Atommülls ein heikles Thema: Wie froh waren die AKW-Betreiber, als sie im Juli 2017 die Kostenrisiken der Endlagerung aus ihren Bilanzen ausbuchen konnten. Zuvor hatten sie gut 24 Milliarden Euro an den Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung überwiesen.

Da die Risiken einer Neuinbetriebnahme für jedes Privatunternehmen unkalkulierbar wären, hält die Union nun eine staatliche Betreibergesellschaft für denkbar. Weil auch CDU/CSU nicht wissen, ob eine Wiederinbetriebnahme einzelner Blöcke praktikabel ist, schlagen sie im ersten Schritt eine Überprüfung vor. Gemeinsam sollen die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit und die Reaktor-Sicherheitskommission bis Juli den Rückbaustatus eines jeden Blocks klären. Bis dahin solle der weitere Rückbau ruhen.

Die noch geschäftsführende Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) nannte die Gedankenspiele „realitätsfern“. Mit verantwortungsvoller Energiepolitik hätten sie nichts zu tun.

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43 Kommentare

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  • Das mit dem Müll ist das kleinste Problem. Verglichen mit der vorhandenen Menge wäre der neue Müll vernachlässigbar.

    Schlau war es nicht, die Atomkraftwerke in blinder Erfüllung des Koalitionsvertrags unmittelbar nach Beginn des Ukrainekriegs abzuschalten und stattdessen Kohlekraftwerke in die Reserve zu holen und auch zu benutzen. Die Strompreise sind auch durch die Decke gegangen.

    Aber jetzt ist der Zug abgefahren. Für die Stromwirtschaft ist nach allem hin und her die Planbarkeit völlig verschwunden, so dass dort niemand mehr in diese Technik investieren möchte, selbst wenn es noch so sinnvoll wäre. Es ist vorbei.

    Neubauten lohnen sich nicht. Jetzt ist es besser, auf Speicher und regenerative Energien zu setzen.

  • Es ist nur noch beschämend. Der Schwindel den die rechte Agenda weltweit den fortschrittlichen Menschen, den Grünen und anderen demokratischen, auf Wissenschaft, Fakten, Erkenntnis und Logik agierenden Kräften angehängt hat, der uns immer und immer wieder weismachen möchte, dass diese Vorgehensweise rein ideologisch motiviert sei, ist längst aufgeflogen und alle können sehen, dass die rechten Märchenerzähler die tatsächlichen Ideologen, Lügner und Wissenschaftsleugner sind. Aber sie machen trotzdem weiter und spekulieren darauf, dass wir ruhig dabei zusehen, wie unsere Steuergelder wieder in die Taschen einiger weniger Privatleute wandern und wir dafür vollkommen überteuerten Strom konsumieren müssen, der uns hochgradig abhängig macht, höchste Risiken mit sich bringt, kaum steuerbar ist und strahlenden Müll erzeugt, der unsere Lebensgrundlagen für quasi immer bedrohen wird. Aber die schwarzen und blaubraunen Bessermenschen können sich dann freuen den 'linksgrünwoken' Gutmenschen eins ausgewischt zu haben. Dass sie sich selbst mindestens genauso schaden ist ihnen dabei natürlich vollkommen egal ...

  • Möglicherweise könnte man Herrn Merz unterrichten, dass die Privatwirtschaft evtl. gute Gründe hat, die AKWs nicht mehr zu wollen? Vielleicht halten die Experten der Wirtschaft einen wirtschaftlichen Betrieb für unmöglich? Und würden, mit staatlicher Hilfe, lieber in Zukunftstechnologien als in den Brontosaurus der Energiewirtschaft investieren?



    Könnte doch sein, dass die Wirtschaftsexperten der grossen Energieversorger wissen was sie tun?

    • @Fossibaerin:

      Die Privatwirtschaft hat nur einen Grund und der heißt Geld. Doch davon versteht die Union - mal wieder offensichtlich - nichts.

  • ich bin für umweltschutz und für klimaneutralität. deshalb unterstütze ich atomkraft aus kernspaltung, so lange es keine wirkliche alternative gibt. alternative heißt: genug regenerative kraftwerke mit notwendiger speicherkapazität und/oder fusion. die debatte um endlager ist eine reaktionäre scheindebatte, vgl. die argumente von sabine hossenfelder. endlager werden nur gebraucht, wenn man von einem totalen zusammenbruch der zivilisatiin ausgeht, inkl. verlust um das wissen, was atommüll eigentlich ist. die angemessene lösung ist: lager und zunehmende automatisierung bei der wartung. hinsichtlich der zu beobachtenden entwicklung in ki und robotik nicht unrealistisch. falls die menschheit technologisch sich zurück- statt fortentwickeln sollte, ist das eh keine lebenswerte zukunft mehr. zweifler sollten sich mal allein mit der lebensrealität auf dem land in deutschland um 1900 befassen. 1800. 1700...

  • Was würde der Finanzexperte Lindner dazu sagen? Ironie off.

  • "Sollten die Betreiber kein Interesse haben – wonach es aufgrund der betriebswirtschaftlichen Risiken aussieht –, könne, so der Vorschlag, der Staat die Anlagen übernehmen."



    Wenn quasi-religiöse Wirrköpfe die Politik bestimmen...



    Man kann ja zur Atomkraft stehen wie man will, aber Kraftwerke übernehmen zu wollen, die trotz hochgradiger Subvention für den Betreiber nicht rentabel sind, sollte doch hie oder da das eine oder andere Alarmsignal schrillen lassen.

  • AKW reaktivieren? Eine neues Irrsinnnsiveau bei der Union. Und den ganzen Quatsch aus Steuermitteln bezahlen, weil das Ganze nicht nur umweltpolitisch, sondern auch wirtschaftlicher Wahnsinn ist. Wann werden Fetische nochmal toxisch-pathologisch?



    Dann lieber die Sandproduktion in der Sahara fördern.

  • Der Staat soll das dann also übernehmen? Hoppla, was für ein scharfer Linksschwenk, wo doch sonst privat und Markt die Götzen sind…

    • @Earl Offa:

      Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren - altes Sprichwort des Kapitals.



      Erst wenn Dagobert auch das Gemeinwesen ausnehmen kann, kommt er auch ohne Monopol oder Erfindungen zu Höchstprofiten.

      • @Janix:

        Eine Kleinigkeit passt nicht. Warum stellen sich die Versorger quer? Das wäre doch DIE Gelegenheit, mal wieder Staatsgelder abzugreifen.

  • Es ist unglaublich, aber diese Politik wurde gewählt!

  • Wenn man im Wahlkampf Dumpfsinn absonderte, sollte man das wenigstens nach der Wahl glattziehen und nicht einen Blubser wie bei der Maut durchziehen wollen.



    Warum das nicht klappt, ist bekannt. Gegen die Realität ist immer schlecht regieren. War die Union nicht früher mal so stolz auf ihren "Pragmatismus"? Ist es wirklich so peinlich, die Energiewende den Grünen verdanken zu müssen, dass man Abermilliarden versenken möchte?

    • @Janix:

      Solange die Abermilliarden nicht von der Union selbst getragen werden müssen und der Atommüll nicht in Bayern landet...

      • @aujau:

        Aber bitte ganz im Süden. Vielleicht ein paar verstrahlte Tunnel in den Alpen?

  • Wenn das mit ähnlicher Sorgfalt angegangen wird wie die Themen PKW Maut oder Corona Maßnahmen, dann wird das Infrastrukturgeld schneller weg sein als es gekommen ist. Die Konservativen trauern hier einem Zug nach, der längst abgefahren ist. Gute Maßnahmen zur Stabilisierung der Erzeugung von Wind- und Solarenergie werden dann verdrängt werden. Hin und her macht Taschen leer.

  • Ach verdammt, doch kein 1. April mehr.

  • Wo soll eigentlich das Geld für eine "Überprüfung [durch] die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit und die Reaktor-Sicherheitskommission" und die Entschädigungszahlungen für die Betreiber für den Stillstand des Rückbaus bis Juli herkommen?

    Einen verabschiedeten Haushalt für 2025 gibt es noch nicht, und mit vorläufiger Haushaltsführung geht so etwas nicht.

    Hilfreicher wäre es, drei Personen aus CDU, CSU und SPD eine Woche auf Rundreise zu den sechs Anlagen zu schicken, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Oder ohne SPD.

    • @meerwind7:

      "Wo soll eigentlich das Geld..."



      Na, wir sollen das bezahlen, wer denn sonst?

  • Ich hatte Ende der 1980er Jahre bei der Siemens Regelungstechnik gearbeitet. Schon damals wurden die Steuerungen für Kernkraftwerke bzw. deren Ersatzteilversorgung nur als quasi überholte Technik neben den regulären Baureihen geführt.

  • "Mit verantwortungsvoller Energiepolitik hätten sie nichts zu tun."



    /



    Für eine etwaige nukleare Option ist die Vorhaltung von AKW ein hintergründiges Ziel. Nicht alles, was möglich ist, wird auch ausgesprochen. Das Argument d. Lieferung von Atomstrom aus Nachbarländern:



    Deren Anlagen sind doch uralt u. marode, also gefährlich!



    '11 b. dfg-vk.de



    Über die 50er Jahre in der Bundesrepublik



    "Dass hinter diesen Aktivitäten nicht nur das Streben nach Teilhabe am Geschäft mit Atomkraftwerken stand, wurde deutlich, als Strauß dann Verteidigungsminister wurde und die Beschaffung eines Jagdbombers, des berüchtigten „Starfighter G“ (für German), für den Atomwaffeneinsatz betrieb. Aus einer eigenen deutschen Atomwaffe wurde aber nichts. Das war den USA wohl doch zu unheimlich.



    (...)



    Wenn zivile und militärische Nutzung der Kernenergie – Atomkraftwerke und Atomwaffen – als Produkte desselben militärisch-zivilen Projektes untrennbar miteinander verknüpft sind, kann die Konsequenz nur heißen: Beide gehören abgeschafft!"



    Der Autor Wolfgang Kirstein:



    Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e.V.



    Titel



    "Die siamesischen Zwillinge – Der Zusammenhang von Atomkraft und Atomwaffen"

    • @Martin Rees:

      Wenn es um Waffen geht, sollten wir uns mit Frankreich gut stellen. Im Gegenzug liefern wir Windräder.



      Die Franzosen haben eine riesiges Finanzproblem in der Pipeline: Sie müssen in den nächsten 20-30 Jahren fast 50 uralte Atomreaktoren ersetzen. Was das heute kostet, wissen wir ja schon....

    • @Martin Rees:

      Evtl. sollte der CxU mal jemand stecken, daß mer für Plutoniumerbrütung ned die in D verbauten Reaktortypen benutzt.

      • @Hugo:

        Die wollen auch keine alten, sondern neue.



        "Wer sich fragt, wo im Entwurf des neuen Grundsatzprogramms der CDU die Rückabwicklung der Ära Merkel am besten auf den Punkt gebracht wird, der wird auf Seite 57 fündig. Hier skizzieren die Christdemokraten ihre Idee für die Energieversorgung der Zukunft und kommen zu dem Schluss, dass das Land "zurzeit nicht auf die Option Kernkraft verzichten" könne. Zur "Gesamtenergieversorgung von morgen" gehörten auch Kernkraftwerke."



        zeit.de



        Weiter:



        "Rein technisch gesehen wären AKW durchaus eine Ergänzung im CO₂-neutralen Energiesystem, um die Stromlücke zu schließen", sagt Christian Rehtanz, Energiesystemforscher an der TU Dortmund. Denn gerade dauerhaft laufende Kernkraftwerke eignen sich dafür, die Grundlast zu decken."



        Doch Deutschland müsste auch bei null anfangen. Die im Frühjahr vom Netz gegangenen letzten drei Kraftwerke werden bereits zurückgebaut, eine Umkehr ist nicht möglich, darin sind sich Experten einig. Also muss () völlig neu gebaut werden."



        Immerhin geht's ums Grundsatzprogramm 2023.



        FJS war mal nah dran!



        Heute möglich



        www.stern.de/digit...fuer-35534504.html

      • @Hugo:

        Sind in der CDU nicht auch studierte Ingenieure oder Leute die einen kennen? Ansonsten Lol und danke für den guten Witz.

  • Die Grünen haben ja gerade dem Sondervermögen zugestimmt, dass für Klimaschutz und auch andere Infrastruktur verwendet werden kann:



    Neue Autobahnen, Atomkraftwerke.

    Im Fall einer größeren "Panne" wären die 500 Mrd. schnell weg für Entschädigungszahlungen. Frau Wagenknecht wird zuversichtlich sein, dann niemals die friedliebenden Regierungen in Europa eine Rakete draufwerfen würde.

  • Eine Phantomdebatte, die ich noch nie verstanden habe. Bei diversen Themen (zum Beispiel Migration) kann man unterschiedlicher Meinung sein, bei einem Wiederanfahren teils angebauten Reaktoren, ist das schlichtweg nicht mehr realistisch möglich. Wer die Atomkraft beibehalten möchte, baut am besten direkt neu.

    • @Markus Schäfer:

      Ich bekomme jedes Mal die Krätze, wenn bez. Atomkraftwerken einfach technischer Blödsinn veröffentlicht wird.

      Oft kommt sowas von der CDU.



      Peinlich, scheint aber was zu bringen meint Mann wohl.

      • @Sonntagssegler:

        Als die letzten drei Kraftwerke vom Netz gingen, hatten sie schon mehrere Jahre die HU überzogen. Also, wenn ich das mit meinem Auto mache, hagelt es Punkte....

  • Die Union hat die Wahl doch schon gewonnen. Allmählich könnten sie diesen polarisierenden Quatsch sein lassen und sich ernsthaften Dingen zuwenden. Natürlich *kann* man das Zeug wieder in Betrieb nehmen, das geht selbst nach einem vollständigen Rückbau noch. Nennt sich dann halt Neubau, dauert ewig und ist unglaublich teuer. Was will man in 20 Jahren mit dem überholten Konzept "Grundlast" anfangen?

    Welchen Vorteil genau verspricht sich die Union davon? Beim Netzausbau stehen sie aus Kostengründen ständig auf der Bremse. Dabei sind das weitgehend einmalige Kosten, die Wartung ist vergleichsweise billig. Gleiches gilt für Erneuerbare Energien und Speicher. Bei AKW und fossilem Zeug ist aber die Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs und die dauerhafte Abhängigkeit von teueren Importen aus dem Ausland der große Kostentreiber. Das wird doch bei dieser ganzen Schönrechnerei ständig unterschlagen.

    • @Karl Schmidt:

      aha, die Grundlast ist in 20 Jahren überholt? erstmal, wie soll denn das gehen? Grundlast ist kein "Konzept", sondern eine Tatsache. Industrie, Krankenhäuser, Kommunen brauchen ständig und immer Strom, das nennt man Grundlast, die kann man nicht wegdefinieren. Und zum zweiten, wie soll das Land funktionieren bis die "Grundlast überholt" sein sollte, wie auch immer das passieren sollte? Speicher die angesprochen werden gibt es für die erforderlichen Energiemengen nicht, da ist eine Diskussion der Wartungskosten illusorisch. Und es wird diese Speicher in den nächsten 10 Jahren auch nicht geben. ich schätze sogar 20 Jahre oder mehr. Netzausbau kann zwar den Windstrom von der Küste ins Landesinnere bringen, aber was passiert wenn der Wind nicht weht? Plus, die Übertragung bringt Verluste die auch Kosten darstellen, soo billig ist das auch nicht.

      • @Gerald Müller:

        Das Stichwort Gundlast ist irrelevant. Das Problem ist immer das Abfangen von Spitzenlast.



        Wer mit "Grundlast" argumentiert, verwechselt (absichtlich?) Erzeugung und Bedarf.

    • @Karl Schmidt:

      Die CDU ist (nicht nur) da halt sehr ideologisch.

      • @Earl Offa:

        Das denke ich nicht. Die CDU ist weniger ideologisch als von Interessen ihrer Mitglieder getrieben. Und diese sind nicht immer in Volksinteresse....

    • @Karl Schmidt:

      Der Vorteil der cdsu liegt ja vielleicht darin, dass sie sich Beteiligungen versprechen die ihnen weiteres Geld bringt. Aber hat nicht gerade bei den beiden Parteien es immer geheißen der Staat ist der schlechtere Unternehmer und nun soll das nicht mehr gelten und der Staat plötzlich prima Unternehmer sein?

      Fragen über Fragen

  • Der Staat ist der bessere Unternehmer. Wer wüsste das besser als die Union? 😁

  • das ist natürlich eine schwierige Entscheidung. Auf der einen Seite brauchen wir grundlastfähige Kraftwerke, nachdem die Ampel bzw Habeck die AKWs und verschiedene Kohlekraftwerke abgeschaltet und teilweise und auch ganz abgebaut haben, und es auf der anderen Seite es nicht fertiggebracht haben auch nur eins der 25 bis 40 Gaskraftwerke die zur Abdeckung der Dunkelflauten notwendig sind zu bauen.



    Damals hatte Merkel den Atomausstieg eingeleitet, die CDU ist also an der Misere auch selber Schuld. Schließlich, wenn Russland eine echte militärische Gefahr darstellt, dann sind AKW auch wirkliche Risiken wie der Krieg in der UA gerade gezeigt hat. Aus Gründen der Verteidigungsfähigkeit sollten wir auf AKWs so weit es geht verzichten. Gas und Kohle machen uns allerdings auch wieder abhängig, sei es von Aserbeidschan, Katar oder den USA und Donald Trump. Allles in allem sehr viel komplizierter als die Ampel es je begriffen hatte. Und, es ist schwierig für Deutschland hier zu gewinnen. Auf jeden Fall ist eine ralistische, intelligente, ideologiefreie und langfristige Strategie notwendig. MIt Merz und Klingbeil wird das also nichts..

    • @Gerald Müller:

      Genau, die Gaskraftwerke sind nicht da. Ich hatte vermutet, sie würden auf den Liegenschaften der Kohlekraftwerke installiert um z.B. die Netzinfrastruktur weiter zu nutzen. Scheint nicht zu geschehen und man verlässt sich offensichtlich bei Dunkelflaute auf den Strom der Nachbarländer. Mal sehen, wie lange die das Spiel noch mitspielen. Nordstream 2 hatte ja wohl auch den Sinn, nach dem merkelschen Atomausstieg das Gas für die Gaskraftwerke zu liefern. Mit dem Angriffskrieg Russlands hatte sich das bekanntlich erledigt. Daher kann man nicht einfach sagen, die CDU sei an der Misere selbst schuld. Rot/Gelb/Grün hat die Konsequenzen wohl bewusst ignoriert. Wenn man keine Gaskraftwerke hat, keine Ernergiespeicher und keine beeindruckendes Netz zu Energieverteilung dann gibt es in der realen Welt nicht viele verfügbare Lösungen den CO2-Ausstoß pro KWh zu senken. Abgesehen davon liegt der Primärenergiebedarf um ein mehrfaches über der aktuellen Stromproduktion. Man kann natürlich auch vollständig deindustrialisieren und Strom nach Verfügbarkeit verteilen. Keine Ahnung warum man sich im linken Lage so aufs Glatteis begibt.

  • Diese Union ist wirklich der Super GAU (Größter Anzunehmender Unsinn)



    Ich will jetzt hier nicht mit Details nerven aber es ist als ob die Wissenschaft sagt "10x10 ist kleiner als tausend !!" und die Politik sagt "Stimmt ! Aber es sind viel mehr als 900".



    Fragen sie mal Kernkraftler wie das mit einer Wiederinbetriebnahme funktionieren soll!

  • Zum einen könnte schon die unmotivierte Unterbrechung laufender Rückbauarbeiten in die Verträge eingreifen und Schadenersatzansprüche auslösen. Und während die Energieversorger, die über die Expertise sowie das Personal verfügten, um Kernkraftwerke zu betreiben, das unabhängig vom Rückbauzustand schon nicht mehr wollten, werden die Kosten auch nicht geringer, wenn die Union das Geschäft jetzt auf Staatskosten übernehmen will und dazu diese Resourcen erst selbst aufbauen muß. Anscheinend halten einige die neuen Milliarden für frei verfügbares Spielgeld.

    • @dtx:

      "Anscheinend halten einige die neuen Milliarden für frei verfügbares Spielgeld."



      So ist es ja auch aus Sicht der Regierung der nächsten vier Jahre. Es gibt keine Verwendungseinschränkungen ausse Infrastruktur, Sicherheit und/oder Klimaschutz, weder im Grundgesetz, noch einfach-gesetzlich und nicht einmal in einem Entschließungsantrag des Bundestags oder fixiertem Handshake-Agreement.

    • @dtx:

      Wenn Herr Söder damit hauptberuflich zu einem Kraftwerksleiter werden würde, könnte uns das schon einige Millionen Euro wert sein.



      Ganz sicher würden sich noch ein paar zusätzliche Blitzbirnen aus der CD/SU für die anfallenden Jobs finden. So idiotisch die Idee mit dem Wiederbeleben der Atommeiler auch ist, so strahlend sauber könnte die politische Zukunft aussehen.