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Der Kommentar "Aufstand der Anstehenden" spricht mir aus der Seele. Mein Danke dafür. Ich würde sogar einen Schritt weitergehen und zur Demonstration der Geimpften aufrufen. Es ist ja nicht einzusehen, dass ein paar Hundert Demonstranten die Berichterstattung füllen, denn es gibt sie, die sich ohne viel Zögern und Zaudern impfen lassen.
Könnten oder müssten es wirklich so viel mehr als 25% sein? Wie viel mehr Menschen haben ihre zweite Impfdosis vor Mitte Juli erhalten oder wurden mit Johnson geimpft?
Stilles Gehör. Jaja. Wir werden alle älter.🎆
„Denn wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel,
Des Mächtigen Druck, des Stolzen Mißhandlungen,
Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,
Den Übermut der Ämter und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verdienst erweist…“
(Hamlet by W. Shakespeare/A.W. Schlegel)
@95820 (Profil gelöscht) Noch keinen Tinitus? Dann wirds Zeit...
Schön, dass es mal einen Artikel für die meisten Menschen gibt, die kräftig mit ihren freien Oberarmen abstimmen…
Eine sehr schöne Überschrift. Musste schmunzeln. Hoffentlich erfolgreicher als der Aufstand der Anständigen das Ganze.
Danke dafür, der stillen Mehrheit Gehör zu verschaffen.
Boostern ist gut und wichtig. Nur: geboostert werden Menschen, die sich schon längst haben überzeugen lassen.
Die Zahl der Impf-Neulinge (Erstimpfungen) ist weiterhin erbärmlich gering. Die Erstimpfungs-Quote steigt entsprechend nur im Schneckentempo - und das trotz hoher Anreize und massiver Krisenberichterstattung auf allen Kanälen. Jeden Tag entscheiden sich Millionen von Bürgern wieder und immer wieder dagegen, endlich die erste Impfung zu nehmen.
@Winnetaz Und es ist auch gut so, dass die Leute sich weiter impfen lassen! Denn es ist wissenschaftlich angezeigt, dass der Schutz gegenüber Delta abnimmt und gegenüber der neuen Variante offenbar nicht vorhanden ist.
Dass sich bis heute nicht alle Tätige im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich impfen lassen und damit ihre Mitmenschen wesentlich stärker gefährden als Aktuell-Geimpfte und Genesene ist ein vernünftiger Grund und ja ein Gebot eine weitere Hygienemaßnahme einzuführen: nicht nur Hände waschen, in der Pflege Handschuhe tragen sollte Usus sein, auch das Impfen - sprich Impfen muss verpflichtend sein.
@Winnetaz Genauso ist es. Der Artikel stellt die Situation besser dar, als sie ist. Die allermeisten Impfungen zurzeit sind Booster. Mir ist es völlig unverständlich, wieso so viele Leute sich offenbar lieber aufwendigen täglichen Tests unterziehen als der Impfung.
@Winnetaz Ironischerweise kann man das in der aktuellen Lage zum ersten Mal nachvollziehen: Die aktuellen Impfstoffe helfen nur sehr wenig gegen Omikron, da braucht man schon zwei Impfungen, eine Wartezeit und dann einen Booster, um auch nur auf 70% Wirksamkeit zu kommen. Bis dahin ist es Frühjahr, wenn man sich jetzt die erste Impfung holt. Da kann man auch gleich auf die nächsten Impfstoffe warten.
Unter dem Strich macht es rein statistisch tatsächlich mehr Sinn, stattdessen die Impfstoffe einzusetzen, um die jetzt schon doppelt Geimpften zu boostern, um ihnen möglichst schnell Schutz gegen Omikron zu verschaffen.
Tja, liebe Ungeimpfte, wer zu spät kommt, der kommt manchmal wirklich nicht nur später, sondern zu spät.
@Mustardman Noch gibt es hier ja die Delta-Variante und dagegen hilft die Impfung, auch ein gewisser Schutz vor Omikron besteht. Bislang ist die Vermutung ja auch, dass Omikron vielleicht ansteckender aber eine Ansteckung weniger gravierend ist. Ein Schutz vor der Delta-Variante ist also immer noch sinnvoll.
Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs niedriger, wenn man sich zwischen erster und zweiter bzw. zweiter und dritter Impfung ansteckt als wenn man komplett ungeimpft ist. Bis zur angepassten Impfung zu warten ist also nicht unbedingt sinnvoll.
Aufmerksamkeit = Aufwertung = Bestätigung. Ein klassisches mediales Dilemma, dem nicht nur Journalisten, sondern insbesondere auch Algorithmen in „sozialen Medien“ erliegen.
@Phineas "It's not a bug. It's a feature."
es wären mehr wenn die Kapazitäten zur Verfügung stehen würden, nach derzeitigen Stand falle ich Mitte Jan aus dem Impfschutz raus und bekomme keine Auffrischung….
@Sinulog Ging mir exakt genauso, bis gestern. Also, wenn's irgendwie geht, schnell nach NRW! Da kriegen Sie zumindest diese Woche noch auf jeden Fall den Booster, sogar den guten Stoff von Moderna (wenn keine Kontraindikationen vorliegen). Ob es bei dieser überkulanten Regelung bleibt, ist aber fraglich, denn da wird grad das Januar-Kontingent an Impfdosen verballert, auch an die Nachzügler*innen die noch gar keinen Booster brauchen...
Die exakten Modalitäten sind von Kreis zu Kreis unterschiedlich, aber vielerorts braucht man noch nicht mal einen Termin, sondern kann sich einfach beim Impfzentrum anstellen.
Viel Erfolg!
@TTT
Bringen Sie doch mal konkrete Kritik an, dann können wir gerne darüber diskutieren.
900000 ist schon ne ermutigende Hausnummer. Den seit A.G.s negativ besetzten "Vogelschiss" braucht man dafür nicht zu bemühen.
Allgemeine Impfpflicht kann die ermutigende Hausnummer doch bestens verstärken, oder?
Hoffe, dass Bubu oder Aua nach dem "Piks" ist nicht zu doll ... Braucht es Kleinkindersprache um über das Impfen zu sprechen?!
Es ist traurig, nein bestürzend, dass die Ausdrucksweise dieses Artikels in der TAZ Schule macht. Da gibt es eine Minderheit in Deutschland - egal, die muss man nicht ernst nehmen.
Warum ist dieser ausschließende Exkurs nötig? Um durch die Pandemie zu kommen, brauchen wir doch alle, oder? Wir bekommen nur eben nicht alle zu gleichen Bedingungen.
Es ist schlimm, dass die Kritik an den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung von den Rechten gekapert wurden. Aber wo ist denn der Raum zum Diskurs und zum Austausch von Meinungen in Öffentlichkeit und Medien jenseits von Twitter, Facebook und Telegram? Ansätze dazu wurden doch leider im Keim erstickt.
Deshalb bitte Schluss mit der ausgrenzenden abwertenden Polemik, die im Endeffekt doch genauso nur nach besserwissendem Wutbürger klingt.
Wir brauchen alle - auch die Kritischen und Zweifelnden!
@TTT "wo ist denn der Raum zum Diskurs und zum Austausch von Meinungen" - im Ernst jetzt? Mir scheint eher, wir sind wieder einmal WeltmeisterInnen im Diskutieren. Das Problem mit der Pandemie ist allerdings der Zeitdruck. Wir können das nicht so lange abwägen, wie beim Rauchen oder bei der Promillegrenze. Also: die BedenkenträgerInnen können ihre ehrenwerten Vorbehalte gerne behalten. Hauptsache, sie machen jetzt den Arm frei.
@TTT Es wäre gut, erst den Artikel zu lesen, dann zu kommentieren.
Nirgends steht, dass man die Minderheit der Impfgegner nicht ernst nehmen solle. Ganz im Gegenteil, da steht sogar, dass einige sinnvolle Argumente vortragen.
Und über die im Keim erstickten Ansätzen zum Diskurs kann ich nur den Kopf schütteln. In der taz wird diskutiert, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen usw. Aber da das ja nicht sein darf, wird es einfach weggedrückt.
@TTT Im Artikel finde ich nichts Abwertendes gegen Impfgegner*innen.
'... ausgrenzende abwertende Polemik ...' Wo steht die?
Ist eine Minderheit per se etwas Respektables? Zum Beispiel militante AfD-Anhänger?
Ist die ‚Minderheit‘ der Opfer, der Geschädigten, der Betroffenen, der Mitarbeiter im Gesundheitswesen nicht etwa eindeutig schützenswert? Sind das nicht die Schwachen, denen unsere Sorge in erster Linie gelten muss?
In erster Linie wird in dem Artikel positiv und über Erfolge geschrieben. Was ist daran falsch? Wer hindert Sie und andere am Austausch (so gewünscht), wo immer Begegnung stattfindet? In den Medien werden praktisch alle Argumente auch der Impfgegner*innen aufgeführt und diskutiert.
'Kritik an den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung' sind nicht von den Rechten gekapert worden, die werden überall und auch von Impfwilligen geäußert und gehört. Rechte instrumentalisieren sie lediglich für ihre Zwecke.
Meinen Sie, Impfwillige seien etwa nicht kritisch oder/und auch mal zweifelnd?
Wir brauchen Sachlichkeit und Präzision im Diskurs. Und Empathie. Aber in erster Linie für die Opfer.
Der 'ausschließende Exkurs' wird aus meiner Sicht in erster Linie von denjenigen betrieben, die die Grenzen ihrer persönlichen Freiheit in einer Gemeinschaft wie auch demokratische Gegebenheiten ignorieren.
Im Übrigen: wir brauchen nicht alle. Aber wir sollten diejenigen mitnehmen, die wir erreichen können und die gebraucht werden wollen. Alle erreichen zu können, halte ich für eine Illusion.
+ @NUTZER: Meinen Sie, der Autor war so vermessen, sich selbst zu diesem Kommentar zu ermächtigen oder diese Meinung zu haben? Wer sollte ihn sonst ermächtigen, wenn nicht er selbst?
@TTT Komisch. Ich lese täglich sehr heftige Kritik an den Maßnahmen in allen "klassischen" Medien. Ist auch wichtig da die Regierung häufig keinen guten Job macht.
Es sind sich halt nur fast alle einig daß z.B. Impfen und Masken eine prinzipiell super Idee sind.
Wenn man das anders sieht, ist man eben einfach in der Minderheit und findet nur bei Telegram seine Bestätigung.
@TTT ich empfinde den Artikel nicht als abwertend, eher als selbstermächtigend.
Danke für diesen Artikel.
Für viele Aktivist:innen in den USA ist Deutschland ein Beispiel dafür, wie Klimaschutz scheitern kann. Das prägt auch internationale Politik.
Steigende Zahl der Corona-Impfungen: Aufstand der Anstehenden
Während die Demos der Impfgegner:innen Schlagzeilen machen, geht die Massenbewegung der Impfwilligen fast unter. Täglich 900.000 kriegen den Piks.
Schlangestehen vorm Impfzentrum am Nikolaustag in Düsseldorf Foto: Martin Meissner/ap
Rund 3.500 Menschen gingen am Montagabend in Magdeburg auf die Straße, fast noch mal so viele wurden in Rostock gezählt. In Mannheim wurde bei Protesten ein halbes Dutzend Polizist:innen verletzt. Und natürlich demonstrierten auch an vielen Orten in Sachsen wieder Menschen gegen die angeblich harten Coronamaßnahmen. Hier ein paar hundert, da ein paar hundert. Es ist ihr gutes Recht, ihre mehr oder – meist – weniger sinnvollen Argumente vorzutragen.
Aber auch wenn sie noch so krawallig auftreten, es besteht kein Grund, sich von ihnen den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen zu lassen. Und schon gar nicht sollten die Innenpolitiker:innen ins Schlottern geraten, die über das Für und Wider einer Impfpflicht grübeln. Denn da sind ja auch immer noch die anderen. Die, die durch freiwillige Zurückhaltung dafür gesorgt haben, dass die exorbitant hohe Zahl der Neuinfektionen wieder sinkt.
Vor allem aber die, die nicht rumkrakeelen, sondern sich gut gelaunt in die Schlangen vor den Impfzentren einreihen oder in die Wartezimmer der Ärzte hocken. Die Impfwilligen. Oder präziser formuliert: die Impfgierigen. Die, die es gar nicht abwarten können und lieber heute als morgen den dritten Piks in den Arm bekommen. Sie haben sich längst zur Massenbewegung gemausert. Im Durchschnitt 900.000 Menschen lassen sich derzeit bereitwillig impfen. Tag für Tag.
Es ist die größte Coronademo des Landes und wird doch leider zu oft übersehen, zu selten thematisiert. Die meisten sind bereits echte Profis. Sie kommen zum Boostern. Sei es, weil sie irgendwie hoffen, an den Weihnachtsfeiertagen ohne allzu große Sorgen Freund:innen und Verwandte zu treffen. Sei es, weil sie sich als aktiver Teil einer großen Solidargemeinschaft sehen. Sei es, weil sie schlichtweg Angst vor Krankheit oder Tod haben. Die Gründe sind persönlich wichtig. In der Bilanz zählt nur eins:
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Die Bewegung erreicht die Menschen. Am Dienstag meldete das Robert-Koch-Institut, dass jetzt mehr als 20 Millionen Menschen eine Drittimpfung erhalten haben. Weltmeister ist Deutschland mit seiner Drittimpfungsquote von rund 25 Prozent zwar nicht. Da liegen Israel, Island, aber auch Chile mit Quoten um die 50 Prozent weit vorn. Es könnten, ja müssten auch hierzulande mehr sein. Denn die Omikron-Welle steht ins Haus.
Und bei allen Unwägbarkeiten sind sich die Expert:innen einig: Boostern ist auch hier besser als nicht boostern. Dennoch gilt schon jetzt: Dieser Aufstand der Anstehenden, dieser massive Auftritt von Ratio, ist überwältigend. Jede noch so große Querdenkerdemo erscheint dagegen wie ein Vogelschiss.
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Kommentar von
Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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