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Soziologe El-Mafaalani über Integration„Die Infrastruktur bröckelt“

Aladin El-Mafaalani hat lange positiv auf die Integration in Deutschland geblickt. Nun sagt er: Wenn sich Bildungs- und Sozialpolitik nicht ändern, geht es bergab.

Einst Schlagzeuger einer Punkband, heute angesehener Wissenschaftler: Aladin El-Mafaalani Foto: Bernd Arnold
Sabine am Orde
Interview von Sabine am Orde

wochentaz: Herr El-Mafaalani, vor fünf Jahren ist Ihr Buch „Das Inte­gra­tionsparadox“ erschienen, das der Spiegel das „Gute-Laune-Buch des Jahres“ genannt hat. Die Botschaft: Mit der deutschen Einwanderungsgesellschaft läuft es besser als gedacht. Inzwischen steht die AfD bundesweit bei über 20 Prozent, alle reden darüber, dass die Anzahl der Geflüchteten begrenzt werden muss, und auf Demos wird die Hamas verherrlicht. Sind wir immer noch auf einem guten Weg?

Aladin El-Mafaalani: In der Langzeitperspektive würde ich immer noch sagen, bislang läuft es im Hinblick auf Integration im Allgemeinen gut. Die Arbeitsintegration etwa von denen, die 2015 zu uns gekommen sind, ist nach sieben Jahren schon so, wie es viele erst nach zehn Jahren erwartet hätten. Und das trotz Pandemie. 80 Prozent der Männer arbeiten, das ist sehr gut. Aber bei den Frauen sind es nur etwa 20 Prozent. Der Hauptgrund dafür sind die fehlenden Kitaplätze. Und da sind wir beim Problem: Die Integration läuft unter den derzeitigen Rahmenbedingungen noch gut. Aber die Rahmenbedingungen verschlechtern sich. Die Infrastruktur, also Schulen, Kitas, das Gesundheitssystem, bröckelt – und mehr als das. Deshalb werden wir künftig Probleme haben, die gleiche Anzahl an Zugewanderten wie bisher zu integrieren. Wenn wir bei der Infrastruktur nicht richtig viel tun, müssen wir die Anzahl reduzieren. In die Zukunft geblickt sieht es also gar nicht gut aus.

Wenn man das hört und an den Fachkräftemangel denkt und an die Wahlumfragen, kann man nervös werden.

Dass es mit der Infrastruktur nicht läuft, merkt man an jeder Ecke. Die Menschen kriegen mit, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich bin selbst auch enttäuscht, mit wie wenig Weitblick in der Politik grundsätzliche Entscheidungen getroffen werden.

Nämlich?

Es ist komplett falsch, jetzt zu sparen. So kann man nur entscheiden, wenn man die Größe des Problems nicht verstanden hat. Der Bund, die Länder: Wir müssten investieren in Bildung und Integration. Ein Sondervermögen in Milliardenhöhe wäre wirklich sinnvoll. Jetzt gäbe es noch personelle Kapazitäten, wenn auch begrenzt: beim pädagogischen Personal, das wir in den Schulen zusätzlich einsetzen könnten, bei den Handwerkern, die die Schulen umbauen könnten. Zumindest das sollte man ausschöpfen. Bald wird sich der Arbeitskräftemangel zuspitzen. Spätestens dann bräuchten wir dringend Zuwanderung, aber auch die entsprechende Integrationsinfrastruktur.

Bislang sind Sie öffentlich eher als Optimist verstanden worden. Hat sich die Lage so verschlechtert oder haben wir Sie alle missverstanden?

Ich glaube, ich wurde auch ein bisschen missverstanden. Ich habe ja nur gesagt: Deutschland ist in Sachen Integration nicht schlechter als andere Länder. Und wir sind besser, als wir früher waren. Viele Diskussionen und Konflikte haben wir, weil es besser läuft.

Im Interview: Aladin El-Mafaalani

Jahrgang 1978, ist einer der bekanntesten deutschen Soziologen. Er ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Osnabrück und hat über viele Jahre zu den Themen Bildung, Integration und Rassismus geforscht. Bekannt wurde er mit seinem Buch „Das Integrationsparadox – Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt“ (2018). Er hat 2023 das Bundesverdienstkreuz erhalten und ist Mitgründer des PEN Berlin.

Sie benutzen dafür das Bild vom Tisch, an dem erst nicht alle sitzen dürfen. Und irgendwann wollen die Neudazugekommenen nicht nur mitessen, sondern auch darüber mitbestimmen, nach welchen Rezepten gekocht wird.

Genau, deshalb nehmen die Konflikte zu. Das stimmt alles noch, was ich im „Integrationsparadox“ geschrieben habe. Aber es zeichnet sich ab, dass es nun bergab gehen wird. Besonders Sorgen machen mir die Rahmenbedingungen bei allem, was mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat – also Kitas, Schulen, Jugendhilfe, auch die Infrastruktur für Kindesgesundheit.

Hinzu kommt jetzt eine weitere Krise, die bis in die Schulen durchschlägt: der Terroranschlag der Hamas auf Israel und die Folgen. Wie blicken Sie darauf?

Ich habe schon vor mehr als zehn Jahren einen Text dazu geschrieben, dass wir sowohl die deutsche Geschichte als auch den Nahostkonflikt anders unterrichten müssten. Wie wir das tun, passt nicht in eine Migrationsgesellschaft. Der Unterricht richtet sich an Kinder und Jugendliche, deren Großeltern schon Deutsche waren. Aber in den westdeutschen Großstädten trifft das auf die meisten Schülerinnen und Schüler nicht mehr zu. Hinzu kommt ja noch, dass viele von denen familiäre Wurzeln im Nahen Osten haben. Für sie ist das alles kein historisches Thema, sondern sehr aktuell. Der Unterricht geht an den jungen Leuten vorbei. Und weil die herkömmliche Geschichtsvermittlung nicht funktioniert und zu Konflikten führen kann, findet sie an vielen Schulen gar nicht mehr umfangreich statt. Man versucht, das Thema auszuklammern, insbesondere den Nahostkonflikt.

Haben Sie das untersucht?

Nein, aber das wird immer wieder berichtet. Es ist ein extrem schwieriges Thema, nicht nur für die Jugendlichen, deren Familien vom Nahostkonflikt betroffen sind. Meiner Wahrnehmung nach gibt es einen großen Unterschied zwischen dem medialen und politischen Diskurs auf der einen Seite und der Haltung in der jüngeren Bevölkerung auf der anderen Seite.

Inwiefern?

Viele Jüngere können nicht nachvollziehen, warum die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist, und das hat gar nicht so viel mit einem Migrationshintergrund zu tun. Das sieht man etwa auf TikTok sehr deutlich.

Berlin, aber auch andere Städte, verbieten propalästinensische Demonstrationen, in manchen Schulen dürfen derzeit keine Palästinensertücher getragen werden. Ergibt das für Sie Sinn?

Ich verstehe, dass es schwierig ist, diese Demos stattfinden zu lassen. Aber Verbote bringen nichts.

Sie stammen aus einer syrischen Familie, sind in Deutschland geboren und zur Schule gegangen, und haben, wie Sie sagen, sich selbst lange als Araber und nicht als Deutscher verstanden. Hätten Sie auch bei Demos landen können, wie sie gerade in Berlin-Neukölln stattfinden – und wo sich auch Antisemitismus und Gewalt Bahn brechen?

Ich bin früher auf ganz vielen Attac-Demos gewesen, bei denen es häufig gewalttätige Auseinandersetzungen gab, an denen ich aber nie beteiligt war. Ich hatte keine Affinität zu Hass und Gewalt. Und ja, als Teenie fühlte ich mich ausschließlich als arabisch, und die deutsche Geschichte war nicht meine.

Wie hat sich das geändert?

Erst später ab der Oberstufe. Da haben wir uns den Film Schindlers Liste angeguckt und Holocaustüberlebende getroffen. Dadurch wuchs in mir das Verständnis, dass es eine Verantwortung für alle ist und nicht nur für die Nachfahren der Täter.

Was muss an den Schulen anders werden?

Es ist schwer, das kurz zu fassen. Ich glaube, es funktioniert besser, wenn man nicht nur von der Shoah ausgeht, sondern beschreibt, dass Juden über Jahrhunderte verfolgt wurden. Dass sie keine Reiche und Kolonien gebildet oder Kriege geführt haben, aber trotzdem an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten ausgegrenzt, benachteiligt und verfolgt wurden und sie gleichzeitig für alle möglichen Probleme verantwortlich gemacht wurden. Dass die staatlich organisierte Massenvernichtung also der unvorstellbare Höhepunkt einer langen Geschichte war und die Antwort darauf der eigene Staat war, um nie wieder Opfer zu sein. Und man muss auch da­rüber sprechen, was die Gründung des Staates Israel für die Palästinenser, für die sich die Situation seit Jahrzehnten kontinuierlich verschlechtert und die heute in unwürdigen Verhältnissen leben, bedeutet. Und ich würde sogar noch weiter gehen: Man müsste mit Jugendlichen auch andere ethnische und religiöse Konflikte thematisieren, zu denen die zugewanderten Familien eine direkte Beziehung haben. Aber derzeit haben wir nicht genügend Lehrkräfte, die das hinbekommen könnten. Und die Rahmenbedingungen in Schulen sind, wie schon gesagt, insgesamt wirklich nicht günstig.

Würden Sie der These zustimmen, dass unsere Gesellschaft gespalten ist, so polarisiert wie lange nicht mehr?

Die Diskurse sind polarisiert, die Gesellschaft ist mehrstimmig, also wenn überhaupt, dann multipolar.

Heißt was?

Dass es nicht, wie in den USA, zwei Pole gibt, die sich immer weiter auseinanderbewegen. Wir sind multipolarisiert und haben keine verhärteten Fronten. Es gibt eher super viele unterschiedliche Perspektiven und ein ziemliches Durcheinander. Rechtsextreme und antiliberale Einstellungen waren in der Bevölkerung aber immer verbreitet, nur dass wir heute eine Partei haben, die das alles aufsammelt, und einen Diskurs, in dem solche Positionen offensiver vertreten werden.

In einem Vortrag haben Sie jüngst gesagt, dass vor allem gesellschaftliche Liberalisierung und Emanzipationsbewegungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt geschwächt haben. Was bedeutet das?

In westlichen Demokratien bildeten vor allem drei Sachen die sozialen Bindekräfte: gemeinsame nationale Traditionen, eine gemeinsame ethnische Herkunft oder ein gemeinsames religiöses Bekenntnis. Das gab auch in Zeiten des Wandels Orientierung. Aber die geht umso stärker verloren, je einflussreicher emanzipatorische Bewegungen sind. Von Pierre Bourdieu kann man etwa lernen: Wenn man Herrschaftsstrukturen bekämpft, bekämpft man auch Orientierung und Sinnverhältnisse. Stellen Sie sich das wie einen schmutzigen Schneeball vor, da kriegt man den Dreck nicht mehr vom Schnee getrennt.

„Wenn ich ein Bundesverdienstkreuz kriege, läuft es gesellschaftlich schlecht“, sagt Aladin El-Mafaalani. Bekommen hat er es im Oktober 2023 dennoch Foto: Jörg Carstensen/dpa

Meinen Sie, die Emanzipationsbewegungen überspannen den Bogen also?

Nein, diese Dynamik wohnt der Entwicklung inne, und es ist gut, dass es sie gibt. Aber wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es, dass die Leute, die schon lange in verantwortungsvollen Positionen sind, ein bisschen mehr zuhören und ein bisschen mehr entgegenkommen. Und dass diejenigen aus den sozialen Bewegungen wahrnehmen, dass sie mittlerweile mit am Tisch sitzen, dass sie Verantwortung haben und den Kampfmodus manchmal verlassen können. Am ehesten sehe ich diese Entwicklung beim Feminismus.

Was meinen Sie damit?

Dass die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen zwar noch nicht vollends erreicht, aber so weit fortgeschritten ist, dass viele Männer von sich aus Zugeständnisse machen und Frauen nicht mehr alleine kämpfen müssen. Das zeigt aber auch, wie viel Zeit das braucht. Aber mich interessiert auch, warum die Entwicklung gerade jetzt als so schlimm empfunden wird, obwohl es den Prozess schon lange gibt.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Und warum?

Aus meiner Perspektive gibt es zwei relevante Aspekte: Zum einen melden sich sehr viele verschiedene „Gruppen“ gleichzeitig – Feminismus, LGBTQ+, Antirassismus und andere – und mischen sich ein. Zum anderen hatten wir ein Beruhigungsmittel. Meine These ist, dass das Wirtschaftswachstum den Orientierungsverlust lange beruhigt hat. Es gab mehr zu verteilen, Aufstieg war möglich, und wenn es schief ging, gab es einen starken Sozialstaat. Aber dieses Beruhigungsmittel verlieren wir zunehmend. Die Wachstumsraten werden immer kleiner, die ökonomische Ungleichheit wächst, und nicht zuletzt durch den Klimawandel stehen bisherige Selbstverständlichkeiten unserer Lebensweise wie Mobilität und Konsum zur Disposition. Beides, sowohl die Emanzipationstendenzen als auch die Gefährdung des Wirtschaftswachstums – auch durch Ideen wir Degrowth – wird sehr einseitig den Grünen zugeschrieben, die dadurch für viele zum Hassobjekt werden. Von all dem profitieren am stärksten Populisten: Die nehmen das Gefühl auf, dass alles Mist ist, dass die Politik die Probleme nicht löst. Und die populistische Lösung ist ganz einfach: „Früher war es besser“. Dabei war früher nur eins besser: Die Zukunft. Ohne eine glaubhafte positive Zukunftsperspektive wird es kaum möglich sein, etwas gegen Rückwärtsgewandtheit zu bewirken. Und es könnte noch schlimmer werden.

Inwiefern?

Bei uns werden bald die Rentnerinnen und Rentner die Wahlen allein entscheiden, bei der nächsten Bundestagswahl ist das Durchschnittsalter 55. Die Rentner sind relativ wenig divers. Aber die Leute, die den Laden am Laufen halten, sind wenige und sehr divers. Das wird zu Reibungen führen. In einer immer älteren Bevölkerung werden die Interessen und Bedürfnisse von jungen Menschen immer weniger berücksichtigt. Ich führe darauf auch zurück, dass die Jüngeren, die durch Covid am wenigsten gefährdet waren, durch die Gegenmaßnahmen am stärksten belastet wurden.

Merken Sie auch ganz persönlich, dass sich die gesellschaftliche Stimmung verschlechtert hat?

(lacht) Wenn ich ein Bundesverdienstkreuz kriege, läuft es schlecht, also gesellschaftlich schlecht.

Warum?

Ich beschäftige mich ausschließlich mit sozialen Problemen und Konflikten. Wenn ich besonders gefragt bin oder meine Arbeit öffentlich stark wahrgenommen und anerkannt wird, dann ist das ein guter Hinweis dafür, dass einiges nicht gut läuft.

Dann hat das Bundesverdienstkreuz, das Sie kürzlich bekommen haben, für Sie keine große Bedeutung?

Mit dem Bundesverdienstkreuz konnte ich erst mal nichts anfangen. Bis ich dann in Schloss Bellevue gesehen hab, dass das eine große Sache ist und wie wichtig das für andere ist. Sogar arabische Medien haben über mich berichtet, mein Vater und meine Mutter waren total stolz. Über diese Umwege gewann der Orden auch für mich an Bedeutung. Also ja, ich fühle mich sehr geehrt.

Sie haben eine beachtliche Karriere als Wissenschaftler mit einer öffentlich wahrgenommenen Stimme gemacht. Hat Ihre Herkunft dabei geholfen?

Welche Herkunft jetzt?

Dass Sie Kind syrischer Einwanderer sind.

Das hatte nicht viel Einfluss, inzwischen gibt es ja viele Wissenschaftler mit Migrationshintergrund. Mindestens genauso wichtig ist, dass ich Punk war und manchmal noch ein bisschen so drauf bin. Dass mir egal ist, wenn Kollegen das zu wenig professoral finden, wie ich rüberkomme. Dass ich gerne Sachen einfach und auch unterhaltsam formuliere, auch wenn es dann nicht superpräzise ist, damit ich ein Publikum erreiche, das man sonst nicht erreicht. Dazu kommt dann noch, ja klar, dass ich Aladin heiße, muslimisch bin und so weiter.

Und was bedeutet die Herkunft für Ihre Forschung?

Da spielt sie eine größere Rolle. Die Biografie beeinflusst, welche Fragen man stellt und wie man sie stellt. Die Migrations- und die Bildungsforschung waren am Anfang relativ einseitig, es gab noch nicht viele Forschende mit biografischen und familiären Migrationsbezügen. Deshalb konnte ich Fragen stellen, die vorher so noch nicht gestellt wurden. Und Fragen zu stellen mit hoher wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz, das kann ich ganz gut.

Sagen Sie mal ein Beispiel.

Eigentlich fing es schon bei meiner Doktorarbeit an, die war zu Bildungsaufsteigern aus benachteiligten Milieus. Ich habe damals nicht verstanden, warum die migrationsspezifischen Hindernisse so betont wurden.

Warum?

Ich bin sehr privilegiert aufgewachsen. Meine Eltern haben beide Abitur, beide studiert, mein Vater war Arzt. Und ich dachte: Alles, was dem Migrationshintergrund zugeschrieben wird, habe ich nicht erlebt. Deshalb habe ich mich sehr ausführlich damit beschäftigt, Schichtzugehörigkeit und Migrationskontexte zu differenzieren.

Ihr jüngstes Buch, das vor zwei Jahren erschienen ist, heißt „Wozu Rassismus?“. Warum jetzt ein Buch über Rassismus?

Ich habe auch schon vorher zu Rassismus und Diskriminierung gearbeitet, aber das Thema ist durch den Fall George Floyd hier gesellschaftlich ganz anders relevant geworden. Es gibt viele Unterschiede, zum Beispiel zu den USA, deshalb kann man den Diskurs nicht einfach übernehmen. Ein Unterschied: Deutschland ist nach den Völkermorden der Nazis so homogen gestartet wie kein anders westliches Land, hatte danach aber auch so viel Einwanderung wie kaum ein anderes. Beim Anteil der Migranten an der Bevölkerung liegen wir vor den USA, Großbritannien und Frankreich. Und nun kommen mehrere Aspekte zusammen: Wir haben einerseits inzwischen also wesentlich mehr Menschen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sein könnten, als jemals zuvor. Gleichzeitig gibt es deutlich bessere Teilhabechancen, was ein Hinweis auf eine Schwächung diskriminierender Strukturen ist, aber: Betroffene sind deshalb sensibilisierter für Ungleichbehandlung.

Dass der Rassismusvorwurf heute so häufig wie nie zuvor kommt, ist also ein gutes Zeichen?

Ja. Das liegt zum großen Teil daran, dass es in Deutschland so viele mögliche Betroffene wie noch nie gibt und diese Menschen gleichzeitig einen höheren Anspruch an Gleichheit und Zugehörigkeit haben. Deshalb wird häufiger gesagt: So geht's nicht.

Dieses „So geht’s nicht“ wird oft harsch vorgebracht, obwohl es anders vielleicht sogar eher ans Ziel führen würde …

Man kann sich wünschen, dass der Diskurs anders geführt wird, aber das geht im Augenblick nicht. Um zu verstehen, warum das so ist, muss man sich die benachteiligten Menschen anschauen. Der größte Teil von ihnen meldet sich gar nicht zu Wort, obwohl sie am stärksten betroffen sind und am wenigsten von den Teilhabechancen profitieren. Den anderen Teil kann man in drei Strömungen teilen. Die ersten sagen ganz funktional: Ich rede nur über meine syrische Herkunft, weil ich sonst nicht darüber reden kann, dass ich diskriminiert werde. Aber eigentlich soll Herkunft keine Rolle spielen. Die zweiten sagen sehr normativ: Ich liebe meine syrische Herkunft. Ich will, dass alle wissen, dass ich aus Syrien und Muslim bin, ich bin stolz darauf. Pride! Diese beiden Positionen können sich kaum ausstehen.

Und die dritte?

Die dritten sagen: Die „alten weißen Männer“ haben uns diesen Nationalismus eingebrockt. Die beiden anderen Strömungen reproduzieren diesen und damit die Herrschaftsstrukturen, die es aus der dritten Perspektive zu dekonstruieren gelte. Diese drei Strömungen haben alle das gleiche Interesse. Sie nehmen wahr, diskriminiert zu werden, und wollen dagegen etwas tun. Aber über den Weg sind sie sich sehr uneinig. Das ist eine verkürzte Darstellung des „Trilemma der Inklusion“ von Mai-Anh Boger. Da stecken Widersprüche und Energie drin und deshalb ist das so intensiv. Ähnliches ließe sich übrigens auch bei anderen Bewegungen wie dem Feminismus oder behinderten Menschen zeigen.

Sie sagen: Wenn jemand etwas Rassistisches macht oder sagt, muss er sich dafür nicht schämen, aber er muss es ändern. Das klingt vergleichsweise soft.

Der Rassismusvorwurf ist zu hoch gehängt. Pädophil zu sein ist vielleicht das Einzige, was derzeit noch schlimmer ist. Das ist ein Problem. Denn wenn jeder Fehltritt gleich ein Skandal ist, kommt das Gegenüber in eine Verteidigungsposition. Sonst müsste man ja eingestehen, etwas katastrophal Schlimmes gemacht zu haben. Stattdessen wird der Vorwurf zum Vorwurf. Das steigert die Hitzigkeit. Das könnte man umgehen, wenn man sagt: Das ist nicht in Ordnung, aber kein Weltuntergang. Vielmehr ist Rassismus noch immer Alltag. Um daran etwas zu ändern, muss man darüber sprechen.

Wie kann man trotz dieser Kämpfe die Gesellschaft beisammenhalten?

Diejenigen, die auf der mächtigeren Seite sind, müssten freiwillig etwas Platz machen. Dafür stehen die Chancen durch den demografischen Wandel gerade sogar gut. Am Tisch werden nun nach und nach Plätze frei, es gibt mehr Stühle für Frauen, für PoCs, für Queere. Nur leider wackelt nun der Tisch bedenklich, weil der Boden darunter morsch ist. Damit sind wir wieder bei der Infrastruktur, die wirklich das Wichtigste ist. Sie ist die Grundlage dafür, dass wir uns überhaupt vernünftig streiten können.

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17 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • ,,Aladin El-Mafaalani hat lange positiv auf die Integration in Deutschland geblickt. Nun sagt er: Wenn sich Bildungs- und Sozialpolitik nicht ändern, geht es bergab."

    Da gibt es sicher von vielen Seiten Zustimmung und man benötigt keinen weiteren Kommentar dazu.

    Nur auf Herrn Volkan Agars aktuelle Forderung aus derselben Wochenende-TAZ , im Zusammenhang mit dem Staatsbürgerrecht, sollte zur Ergänzung noch verwiesen werden, finde ich!

    taz.de/Migrationsdebatte/!5967950/

    Bildungs- und Sozialpolitik sind wichtig, aber allein reichen nicht!

    Wenn wir in Deutschland weg von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung wollen, müssen MEHR mit aller Selbstverständlichkeit dazugehören dürfen.

    Wir dürfen Deutschland nicht Leuten wie Merz und Maaßen überlassen. Sie nutzen die Krise als ,,Chance'', zur ,,Homogenisierung", und setzen auf Spaltung, durch Hetze.

    Das ,ius sanguinis", das unsere Gehirne vernebelt und unsere Herzen schrumpfen lässt, gehört endlich abgeschafft!

    taz.de/Migrationsdebatte/!5967950/

  • Zuwanderung ohne die Bereitstellung entsprechender Ressourcen funktioniert nicht.



    Das heißt auch, dass der Topf der Ressourcen vergrößert werden muss, wenn nicht irgendwo "gespart" werden soll.

  • In unserer Kommune gibt es Kitaplätze für Alle aber die Beschäftigungsquote bei Syrerinnen ist genauso niedrig wie anderswo. Wir haben hier ja sowieso eine deutlich höhere Beschäftigungsquote als in den alten Ländern. Es ist damit schon eher ein kulturelles Problem, aber das gibt sich sicher über 1-2 Generationen.

  • Viele sehr gute und hellsichtig analysierte Punkte (ob die Politiker viel davon verstehen bzw. sich auch trauen würden, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen?!)

  • "bei den Frauen [arbeiten] nur etwa 20 Prozent. Der Hauptgrund dafür sind die fehlenden Kitaplätze."

    Hauptgrund sind wohl eher tradierte Rollenverteilungen zur Kinderbetreuung (ohne Kitaplatz könnte ja auch der Mann zu Haus bleiben) und zunächst mal der Umstand, dass überhaupt Kinder da sind, die es zu betreuen gilt. Möglicherweise mit der Motivation, mit in Deutschland geborenen Ankerkindern den Aufenthaltsstatus abzusichern?

    Aufschlußreich wären weiterhin Angaben zur Erwerbsbeteiligung von Frauen mit und ohne Angebot eines Kitaplatzes.

    Betrachtet werden sollte auch die Kinderzahl je nach Situation (Deckung des Lebensstandards durch soziale Hilfe, durch Arbeit, durch einen im Inland geborenen Partner etc.). Mehr Kinder, mehr Erwerbslosigkeit? Bei den Frauen könnte die Bedarfsdeckung durch einen genügend verdienenden Partner eine Rolle spielen, wer mit Kindern ohnehin schon so viel soziale Hilfe bekommt, dass ein Niedriglohnjob kaum Mehrverdienst bringt, ist auch nicht motiviert.

  • In Hamburg randalierten an Halloween Hunderte Jugendliche.



    Es kam zur Gewalt gegen die Polizei, Schüssen aus Schreckschußpistolen, Sachbeschädigungen, antisemitischen Spüchen.



    Der Soziologe Behr sprach in dem Zusammenhang von Selbstwirksamkeit (Ich kann etwas bewirken, es ist das Einzige, um öffentlich wahrgenommen zu werden) der Jugendlichen, die meist keine Aufstiegschancen haben, wie schon ihre Eltern.



    Die Ethnie sei nicht der entscheidende Grund, sondern die Bedingungen, unter denen die Menschen leben.

    Die strukturelle Bildungsungerechtigkeit in diesen Wohnvierteln müsste durch mehr Lehrer, Psychologen und Sozialpädagogen in Stadtteilschulen und Jugendzentren bekämpft werden.



    Doch das geschieht nicht, die bestehenden Probleme werden unter den Tisch gekehrt.

    Das Fach Geschichte wurde in Hamburger Stadtteilschulen (hoher Migrationsanteil) mit anderen Fächern zusammengelegt, was eine Kürzung der Stundentafel im Fach Geschichte zur Folge hatte. Niemanden interessierte diese Kürzung, die der Gesellschaft aufgrund des gestiegenen Antisemitismus und Rassismus nun auf die Füsse fällt.

    Die Kürzung im Fach Geschichte betraf natürlich nicht die Gymnasien, sondern nur die Stadtteilschulen mit sehr hohen Migrationsanteil.

    Hinzuzufügen ist, dass die von Scholz initiierte Sozialwohnungsbaupolitik in Hamburg vollkommen gescheitert ist.



    Die Neubaurate ist vollkommen unrealistisch und deckt den Bedarf nicht einmal im Ansatz.



    Ein Problem, das bundesweit besteht, aber von Politik in seiner Dimension unzureichend thematisiert wird, vielleicht weil Politiker meist aus der Mittelklasse stammen.



    Massenunterkünfte in der Hamburger Messehalle, Zeltstädte und Container fangen zurzeit die Flüchtinge auf.

    Wie soll Integration gelingen, wenn es für lange Zeit an bezahlbaren Wohnraum, Lehrern, Sozialpädagogen, Psychologen und genügend Kitas fehlt?

    www.tagesschau.de/...erfer-ein-100.html

  • Danke für diesen guten Beitrag!

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Am Tisch werden nun nach und nach Plätze frei, es gibt mehr Stühle für Frauen, für PoCs, für Queere. Nur leider wackelt nun der Tisch bedenklich, weil der Boden darunter morsch ist.

    Damit sind wir wieder bei der Infrastruktur, die wirklich das Wichtigste ist. Sie ist die Grundlage dafür, dass wir uns überhaupt vernünftig streiten können."""

    ===

    Im Jahr 2021 leistete der Bund rund 21,6 Milliarden Euro an flüchtlingsbezogenen Ausgaben (Stand: Mai 2023). Das entsprach rund 3,9 Prozent der Gesamtausgaben im gleichen Jahr (556,6 Mrd. Euro). 2022 waren laut Finanzplanung des Bundes rund 22,2 Milliarden Euro für asylbezogene Kosten eingeplant, 2023 sind es rund 16,9 Milliarden Euro. Nicht berücksichtigt sind dabei Kosten und Ausgaben, die allein von den Bundesländern getragen werden, die für die Unterbringung, Versorgung und Integration von Asylsuchenden zuständig sind.

    Ausgaben pro Jahr siehe



    www.bpb.de/themen/...sten-und-ausgaben/

    In den Jahren 2016 und folgende wurden Zugewanderten in Gruppen zwischen 15 und ca. 20 Personen zusammen gefasst die von einem Sprachlehrer, einem Jobcoach und einem Sozialpädagogen 9 bis 12 Monate unterrichtet wurden.

    Nachdem in diesen Kursen ein Sprachniveau von B1 erreicht wurde gab es danach noch einmal einen Kurs dazu um das Sprachniveau B2 zu erreichen was allgemein als Mindestgrundlage für die Integration in den Arbeitsmarkt angesehen wird.

    Auch wenn die Finanzen noch genauso sprudeln würden wie in den Jahren 2015 und 2020 wäre dieses Integrationsmodel zukünftig zum Scheitern verurteilt.

    Die Ursachen == Resourcenmangel ==



    grundsätzlich mangelnde Finanzierung, Lehrermangel (Sprachlehrer), schon 2022 sind fast alle Kurse daran gescheitert Wohnraum zu vermitteln.



    Hinzu kommt das Flüchtlingsgruppen (aus der Zivilgesellschaft) mittlerweile "ausgepowert" sind, weil die auftretenden Probleme die Problemlösungskompetenzen vieler



    Gruppen weit übersteigt.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Der Bund wird vorrausichtlich ca 29 Milliarden Euro fuer 2023 tragen. Ungefaehr 20 Mrd kommen von Laendern und Kommunen oben drauf.



      Macht Kosten von knapp 50 Mrd fuer Deutschland.



      Wie gross muss ein Sondervermoegen sein, wenn es nicht schon nach 2 Jahren verpufft sein soll?

      Ich verstehe nicht, warum wir uns verschulden muessen und reiche Staaten wie die Emirate oder Saudi-Arabien nicht mehr Menschen aufnehmen koennen. Dann koennten diese ihre Oel- und Gasmilliarden mal sinnvoll einsetzen. Ja, dann reicht das Geld vielleicht nicht mehr fuer den naechsten europaeischen Fussballklub - wir wuerden es ueberleben.

  • Ausgaben für Bildung zu fordern, ist bei den Grundschulen bestimmt berechtigt, aber man macht es sich zu einfach, wenn jeder Ausgabenwunsch immer über neue Schulden finanziert werden soll. Und die mitunter geforderte höhere Besteuerung der "Reichen" wurde auch schon zehnfach für Ausgabenwünsche verplant.

  • Diesem Mann zuzuhören, ist immer ein Genuss.

    Eine der wenigen weitblickenden Stimmen in der Bildungsdebatte.

    Diese wird ansonsten von Gestalten dominiert, die sich die gute alte Zeit des nach Herkunft segregierenden dreigliedrigen Schulsystems mit den "Spitzenleistungen" und "jedem an seinem Platz" zurücksehnen.

    Und ja: Wenn wir nicht massiv investieren, werden nicht nur die alten Nichtdiversen, die die Entscheidungen dominieren, sondern auch wir Jüngeren größte Probleme bekommen.

    Vielen Dank für das Interview!

    • @Stavros:

      Ich mich auch. Danke!

    • @Stavros:

      Schließe mich an!

  • Ein wirklich tolles Interview!



    Schön, dass es solche Deutschen gibt!



    Im Gegensatz zu der überwiegenden Berichterstattung oder besser gesagt: den überwiegenden Kommentaren zum Thema Migration und Nahostkonflikt, ist die Position von Herrn El- Mafalani sehr differenziert.



    Die angebliche Kritik seiner Professorenkollegen kann ich nicht nachvollziehen, Lehre bedeutet für mich stets, komplizierte Zusammenhänge allgemein verständlich aufzubereiten. Danke also für diese Gedanken!



    Das Meiste in der Argumentation unterstütze ich.



    Anderer Ansicht bin ich jedoch bei Verboten z.B. von Demonstrationen oder Symbolen wie Palituch in der Schule.



    Ein Verbot ist Teil einer Erziehung.



    Eine Grenzsetzung. Wie El- Mafalani treffend analysiert, ist die Gesellschaft im (steten ) Wandel.



    Glaube relativiert sich für Viele in Deutschland, widerstreitende Glaubensrichtungen kommen hinzu.



    Der Staat muss die Lücke füllen.



    Es mag sein, dass Menschen einen Migrationshintergrund haben.



    Die Schule ist allerdings dazu da, unseren Staat und unsere Gesellschaft zu erklären, inklusive der gesellschaftlichen Verpflichtungen und Moral.



    Somit ist ein Verbot der Anfang der Erziehung, als Grenzziehung. Eine Erläuterung und Diskussion kann folgen. Regeln aus einer anderen Region , Land, religiosem Hintergrund, kann toleriert, oder akzeptiert werden, wenn diese den Grundsätzen unseres Landes nicht zuwider laufen.



    Was in Tunesien das Parlament verkündet, kann in Deutschland verfassungswidrig sein.



    Was Demos und Vereine betrifft: in Deutschland leben nicht nur Kinder, die zwar einen Migrationshintergrund haben, jedoch hier aufgewachsen sind.



    Es leben auch Zugewanderte hier, die anders sozialisiert sind und sich nicht als Deutsche fühlen, oder gar keine sind.



    Dennoch gelten für diese die gleichen Regeln und Gesetze. Es ist unmöglich, diese Erwachsenen so zu beschulen, wie das Kindern gerecht wird.



    Ein Verbot gibt dem Einen oder Anderen aber vielleicht Anlass, sich mit der Thematik näher auseinander zu setzen.

  • Die "bröckelnde" sozialen Infrastuktur, betrifft unabhängig von Migration und Integration alle. Da fallen uns die neoliberal dominierten Jahre von Kohl über Schröder und Merkel auf die Füsse, wo man wenn man nicht aktiv abgebaut hat alles zugunsten der deutschen Superreichen die sich mittlerweile als niedliche kleine Familienunternehmen getarnt haben, verkommen lassen. Die physische Infrastruktur kann man hier einbeziehen.

    Ansonsten sollte man mal darüber nachdenken, ob nicht die Demokratie als soziale Bindekraft dieneb könnte. Für mich der gemeinsame Wert, den es zu verteidigen gilt, gegen Faschisten und Lobbyisten, und alle die dagegen sind können ja gehen, wenn sie meinen in einer Diktatur gehts ihnen besser.

    • @Axel Schäfer:

      Ich finde da haben Sie sehr recht. Der Prozess muss hin zu einem globalen, gleichberechtigten Miteinander verlaufen, egal an welchem Ort dieser Erde. Und dann gibt es eine ganze Riege von Leuten, die dem entgegenstehen, weil sie (national-)egoistische Interessen verfolgen und dabei zumeist alles andere mit Füßen treten. Das verbindet dann einen Superreichen, einen Lindner oder einen Merz mit einer Weidler einem Trump einem Putin einem Netanjahu einem Sharma einem Chamenei einem Erdogan einen Orban undundund. Aber ich will hier nicht, nach einem so klaren und klug differenzierten Artikel und einem ebenso wohltuenden Kommentar anfangen alles über einen Kamm zu scheren.

    • @Axel Schäfer:

      Genau. Das ist aber kein Widerspruch zu El-Mafaalani.

      Letztlich werden viele angeblich von Flüchtlingen "erzeugte" Probleme nur von diesen verstärkt. Sie existierten als bröckelnde Infrastruktur aber schon vorher und unabhängig davon.