piwik no script img

Schwänzen an Fridays for Future88,50 Euro Bußgeld wegen Greta

Weil sie für die Demo geschwänzt haben, sollten Mannheimer Schüler Bußgelder zahlen. Aber nun hat die Stadt zurückgezogen.

Ist der Mannheimer Rückzug ein Game-Over für Gegner der Fridays for Future-DemonstrantInnen? Foto: dpa

Berlin taz | Der Streit um die Schulpflicht während der Klimaproteste von Fridays for Future (FfF) geht in eine neue Runde. In Mannheim bekamen jetzt die bundesweit offenbar ersten Schüler Bußgeldbescheide, weil sie während des Unterrichts demonstriert hatten.

Fünf Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums erhielten einen Brief vom Ordnungsamt. Sie sollten 88,50 Euro zahlen. 60 Euro Geldbuße, 25 Euro Gebühr und 3,50 Euro Auslagen.

Der kalkulierte Unterrichtsboykott von Tausenden SchülerInnen für die Klimaproteste ist seit Beginn der wöchentlichen Demonstrationen auch in Deutschland vor einigen Monaten umstritten. Konservative Politiker sind dagegen und ­pochen auf die Schulpflicht. So riet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Schülern, ihre Proteste in die Freizeit zu verschieben. Sanktionen in Form von Geldbußen waren ­bislang nicht bekannt geworden.

Ein 14-Jähriger erzählte dem Mannheimer Morgen, er sei bisher zweimal auf einer „FfF“-Demo gewesen. „Wir haben nie den ganzen Tag gefehlt“, sagt der Jugendliche, der anonym bleiben wollte. „Nur die letzten zwei Stunden.“

„Politisch neutrale“ Schulleiterin?

Wochen später kam der Anhörungsbescheid. „Ihnen wird zur Last gelegt, am 24. 5. 2019 in Mannheim als Schulpflichtiger folgende Ordnungswidrigkeit begangen zu haben: Sie haben von der 5. bis zur 6. Stunde vorsätzlich den Unterricht an der Geschwister-Scholl-Schule versäumt.“ Das Beweismittel sei das Klassen­tagebuch. Die Zeugin: Silke Herr, die Schulleiterin.

Sie „habe als Schulleiterin gehandelt“, antwortete Herr auf die Frage, was sie von der Bewegung halte. „Schulen haben sich politisch neutral zu verhalten. Ich habe nicht nachzufragen, warum geschwänzt wird. Fakt ist: Es wurde geschwänzt.“

Wenn die Schulen nichts dagegen täten, kämen sie in Erklärungsnot. „Vor allem bei Schülern, die aus anderen Gründen unentschuldigt fehlen“, sagte Herr. Nachdem sogenannte Aufklärungsgespräche gescheitert seien, habe sie deshalb das Ordnungsamt alarmiert. Für die Freitagsdemos lassen sich in Mannheim und anderswo viele Schüler von ihren Eltern entschuldigen.

„Andere Personen haben an dem Tag auch wegen was ganz anderem geschwänzt, da ist nichts passiert“, sagt Valentin Stern von Fridays for Future Mannheim. Die Sanktionen hätten auch einen politischen Hintergrund. Bei der FfF-Demo in Mannheim an diesem Freitag soll für die Bestraften Geld gesammelt werden.

Allerdings teilte die Stadt Mannheim am Freitag mit, vier Bußgeldbescheide wieder aufgehoben zu haben. Es gebe jährlich rund 300 Bußgeldverfahren wegen „klassischen“ Schulschwänzens, die Schule hätte für die Demonstranten andere Maßnahmen als die Bußgelder ergreifen können.

Schulstreik geht auch ohne Schule

Trotz Schulferien will FfF paralell dazu am Freitag in insgesamt 25 deutschen Städten für mehr Klimaschutz protestieren. Dazu reist sogar die schwedische FfF-Ikone Greta Thunberg nach Berlin. „Wir sehen uns um 10 Uhr am Invalidenpark!“, schrieb Thunberg auf Twitter. Sie sei auf dem Weg nach Frankreich. Hier soll sie am Sonntag in der Normandie einen Preis erhalten. Am Dienstag redet sie vor der Nationalversammlung in Paris.

Zuletzt war die 16-jährige Thunberg am 29. März in Berlin – und hatte einen Demonstrationszug von mehr als 25.000 Menschen angeführt. Nach Angaben der Berliner Polizei sind für die Klimaproteste am Freitag 1.000 Menschen angemeldet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

56 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Geschwister Scholl Gymnasium! Wie passt denn das zusammen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Handeln der Rektorin im Sinne der Namensgeber wäre...

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Politik mit dem Geldbeutel. Demonstrieren kann, wer es sich leisten kann.

  • Oder man nutzt die sich bietende Gelegenheit und zahlt das Busgeld nicht um die danach ggf. entstehende Eskalation als mediale Plattform für die Klimaziele zu nutzen?

  • "Ich habe nicht nachzufragen, warum geschwänzt wird"



    Man schenke der Dame Schillers "Wallenstein" ("Ich habe bloß ein Amt und keine Meinung").

  • Das Urteil wurde schon längst kassiert. Es wagt doch niemand ein Bußgeld gegen/ wegen Greta zu verhängen. Das war mir schon gestern morgen klar! Das hält keine Schulverwaltung in Deutschland aus...

  • Macht weiter, Kinder!

    • @Gerhard Krause:

      Zustimmung. Macht weiter!

    • @Gerhard Krause:

      Halten Sie durch Herr Krause!

  • Kann man nicht auch nach dem Unterricht medienwirksam für die Zukunft streiten?

    • @Jack Rosenthal:

      Was sagt den ihre Lehrerin dazu?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Wenn wenigstens die Orthographie stimmen würde ...

    • @Jack Rosenthal:

      Nur wenn die Kinder zu Hause alle auch Hausarbeit machen müssten und da kollektiv streiken würden.

      Streiken ist einfach besser, wenn man was erreichen will.

      Deshalb sind Streiks ja so unbeliebt in Deutschland ;)

      • @pitpit pat:

        Streiks sind in vielen Ländern unbeliebt. Mit Schule schwänzen schaden sich nur die Schwänzer. Es wird als "niedlich" empfunden von der Politik, aber nicht wirklich ernst genommen. Um etwas zu erreichen, sind Massenproteste erforderlich - von Menschen jeden Alters. Proteste gegen die Untätigkeit der Politik in vielerlei Hinsicht oder gegen die konsequenzenlose Verschwendung von Steuergeldern seitens der Politik. Geht irgendjemand auf die Strasse? Nein, in Deutschland nicht.

        • @Jack Rosenthal:

          Um Ihre obige Frage mal ernsthaft zu beantworten:

          Ich wüsste nicht, wie das realistischerweise möglich wäre.



          Die Schüler haben sich ja bewusst für den Schulstreik entschieden, denn sie wollen mit ihren geringen Möglichkeiten (u.a. niedrige Anzahl) Druck auf die Politik aufbauen.



          Ihr Vorschlag, stattdessen Massenproteste außerhalb der Schulzeit zu organisieren, ist schon deshalb kaum interessant, weil Massendemonstrationen eher weniger gesellschaftliche Debatten und vor allem: weniger politischen Druck auslösen als Schulschwänzen.



          Man sieht doch am aktuellen Beispiel schön wie der Staat - hier in Form des Ordnungsamtes - in Verlegenheit gerät:



          Auf der einen Seite fordert man von ihm zu Recht, dass er das Schulschwänzen bestraft, auf der anderen Seite wäre es angesichts der Richtigkeit der Forderungen der Kinder ein moralisches Armutszeugnis, würde die Verwaltung die Bescheide durchsetzen. Sie fürchtet zu Recht die gesellschaftliche Reaktion.



          Von daher würde ich sagen: Dies ist ein gutes Zweck-Mittel-Verhältnis!

          Zu den von ihnen ins Spiel gebrachten Massenprotesten zu anderen Themen: Machen Sie es den Kindern nach, gehen Sie immer schön voran!

  • Alle machen alles richtig!

    Erst dadurch, dass die Schüler eine wirkliche Grenze übeschreiten, werden die Freitage zu einem Schulstreik. Erst in Kombination mit der Schulleiterin Silke Herr werden die Freitage zu FFF

    Es gibt dazu ein schönes Interview mit der Bremer Schulsenatorin Frau Bodedan (SPD) www.weser-kurier.d..._arid,1816183.html:

    "Bogedan: Was ist Ihre Furcht? Sie gehen voller Überzeugung für den Klimaschutz auf die Straße, und dann sorgen Sie sich ernsthaft um ein paar unentschuldigte Fehlstunden, weil das nicht schön aussieht im Bewerbungszeugnis? Sie knicken vor dem kapitalistischen System ein. Ich würde Sie gerne ernst nehmen, aber mit dieser Diskussion um die Strafen machen sich eher unglaubwürdig.

    Reinke: [...] Es ist aber nicht fair, wenn die Konsequenzen von Schule zu Schule vollkommen anders aussehen.

    Bogedan: Wenn die Schulen das Thema so unterschiedlich handhaben, ist das ein Teil der Demokratie. Wir haben aber auch gesagt, dass ein Streik ein außerschulischer Lernort sein kann.

  • Na bravo! Da laufen sie auf, die Kronzeugen für Goodwin‘s law.

    Heute trug übrigens ein Flugzeugabfertiger in Marseille eine Baseballkappe mit „FFF“. Sehr subversiv!

  • Das erklärungsbedürftige Phänomen ist doch gar nicht, dass diese Schule Bussgelder verhängt hat, sondern dass das alle anderen Schulen nicht getan haben. Dann nämlich hätte das unzählige Kinder (und deren Eltern) betroffen und das hätte einen Riesenaufstand gegeben.

    Streiks hinzunehmen und nicht zu ahnden, heißt Streiks unterstützen und das tut man nur, wenn man weiß, dass das Gegenteil nicht durchsetzbar wäre. Von daher ist das nur ein weiterer Beweis dafür, dass FfF funktioniert und Druck erzeugt. Und das ist auch gut so.

  • Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Die Schüler streiken bei FFF. Und Behörden betrachten das als Schulschwänzen, was womöglich mit einem Bußgeld geahndet wird. Das ist zwar ziemlich bescheuert, macht aber deutlich, dass Widerstand gegen die Herrschenden unter Umständen nicht kostenlos ist bzw. nicht ohne Folgen. Wer da schon jammert, sollte Freitags zur Schule gehen.



    Das eigentliche Problem ist doch, dass der Protest der SchülerInnen durchaus in weiten Teilen der ansonsten so staatstragenden Medien begrüßt wird und auch viele PolitikerInnen FFF begrüßen als systemkonforme Bewegung, die niemandem weh tut.

    • @Rolf B.:

      "... dass Widerstand gegen die Herrschenden unter Umständen nicht kostenlos ist …"

      Anscheinend haben die erwachsenen Bürger in diesem Land schon vergessen, dass sie der eigentliche Souverän sind. Zum Glück erinnern uns aber unsere Kinder daran, dass Politiker nur unsere "Volksvertreter" sind. Der Weltklimarat fordert schon seit Jahren einen zügigen und grundlegenden Umbau der weltweiten Energieversorgung, um einen tiefgreifenden Klimawandel zu verhindern; aber der Bundesminister für Wirtschaft und Energie - Peter Altmeier - will anscheinend für noch mehr klimaschädliches Wirtschaftswachstum sorgen. Was die Schüler davon halten und wie der Wirtschaftsminister auf so eine ungewohnte "Einforderung" von Demokratie reagiert, zeigt folgendes Video.

      *** "Das war ne Scheißidee!" - Peter Altmeier 2019***



      www.youtube.com/watch?v=JnzgnywpAz0

      Schüler, die den Art. 20 GG und auch den Art. 8 GG kennen und die sich um ihre Zukunft sorgen, muss man wohl mit Bußgeldbescheiden wieder zur "Vernunft" bringen. Dass wäre ja noch schöner, wenn Kids die Gewinne der börsennotierten Großkonzerne in Gefahr bringen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Ricky-13:

        Das Zitat von Herrn Altmeier ist wirklich vom Allerfeinsten. Selbst-Entblödung at it's best.

        [...]

        Kommentar gekürzt. Bitte beim Thema bleiben. Die Moderation

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ihr Kommentar, der auf das Dicksein eines Menschen abzielt ist einfach nur ekelhaft.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Üblicherweise kommt in diesem Textbaustein bei Ihnen "eckelhaft". Korrigiert? Respekt.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          "Das Zitat von Herrn Altmeier ist wirklich vom Allerfeinsten." - Politiker von der CDU/CSU sind ja auch 'feine Leute'. Politiker von CDU und CSU wollen gerade der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) die Gemeinnützigkeit aberkennen, denn die DUH engagiert sich für den Klimaschutz, die Erhaltung der biologischen Vielfalt, eine auf Effizienz und regenerativen Quellen basierende Energieversorgung, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, saubere Luft, nachhaltige Mobilität und Verbraucherschutz und gefährdet damit nach Ansicht vieler "Berufspolitiker" - die sich wohl nach ihrem Ausflug in die Politik einen lukrativen Aufsichtsratsposten in der Wirtschaft erhoffen - die Gewinne der Wirtschaft.

          Und jetzt gehen auch noch Schüler auf die Straße - die man nicht mal mit Wasserwerfer und Schlagstock vertreiben darf - und demonstrieren für Klimaschutz. Da brennt eben auch mal bei einem Peter Altmeier (CDU) die Sicherung durch und dann kommt so ein schöner Satz - "Das war ne Scheißidee!" - dabei heraus, den die Journalisten auch noch mitgeschnitten haben. Letztendlich haben wir Bürger aber Schuld, denn warum wählen wir immer wieder Politiker, die nur Politik für die Reichen und Mächtigen in diesem Land machen?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Ricky-13:

            Reden wir die Unionschristen nicht stärker als sie sind. Was sie wollen, ist das Eine. Was sie erreichen, das Andere.

            Bislang vertraue ich der deutschen Justiz in dieser causa voll und ganz. Möge es so dabei bleiben.

            Die Wechselwirkung zwischen Wählern und gewählten Politikern ist genau so, wie Sie es beschreiben - und für uns als Gesamtheit Grund zum Schämen.

            Ich glaubte bislang an den Satz "Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber". Es müssen viele Dumme sein. Hatten wir schon mal ...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Nicht so streng mit FFF umgehen, werter Mitstreiter. Wollen Sie die Schüler zum Weitermachen ermuntern - oder lieber in die Flucht schlagen?

      Über letzteres ließe sich gewiss gefälliger wehklagen ... ;-)

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Die Forderung von FFF kann zusammen gefasst werden auf ein "Macht mal!". Und wer auffordert, dass mal gemacht werden soll, muss nicht unbedingt wissen, wie es gemacht werden soll, sollte aber wissen, dass bisher niemand gesagt hat, wie man es machen könnte, sofern man diese relativ unbedeutenden Schnellschussmaßnahmen, die außerdem noch sozialen Sprengstoff enthalten, für eine Lösung hält. Offensichtlich will sich niemand mit einer auf Wachstum und Konkurrenz basierenden Ökonomie im Hinblick auf Klimaschutz auseinandersetzen. Erst recht nicht damit, dass das Klima keine Grenzen kennt.



        Das alles spricht keineswegs gegen FFF, macht nur deutlich, dass Klimaschutz nur auf der Basis umfangreicher internationaler Bemühungen möglich ist und dass mit dem vorherrschenden militaristischen Denken und den gepflegten Feindbildern und mit dem begrenzt intelligenten politischen Personal wenig zu erreichen ist. Da wünschte ich mir von FFF mal ein paar radikalere Forderungen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Ihre Wünsche in allen Ehren:

          zum Einen empfehle ich eine historische Betrachtungsweise. Im heutigen Politik- und Weltkontext ist FFF in meinen Augen eine passable Hausnummer. (Unsere Generation hatte es damals leichter. Zerstreuungs- und Verblendungsindustrie von Springer & Friends waren erst am Üben.)

          Zum Anderen sind es junge Menschen ... und die sind nun mal im Werden begriffen. Die haben mehr Nachsicht und Güte verdient als die Alten, die ihre Zeit nicht oder nur ungenügend genutzt haben. ;-)

          Die unten stehende Replik ist fein. Mir sagt da der Nickname schon alles. Wohlgerüche sind da kaum zu erwarten ...

        • @Rolf B.:

          warum engagieren Sie sich nicht und stellen die Forderungen



          Auch bequem das von FFF aus den Ohrensessel heraus fordern oder ?

          • @Opossum:

            Sie sind mir ein schöner Ohrensesselforscher. Was wissen Sie denn schon, wo und wie ich mich engagiere?

            • @Rolf B.:

              Offensichtlich gegen FFF.

              • @Rudolf Fissner:

                Da zitiere ich mich mal selbst, damit Sie als Freund alternativer Fakten und dümmlicher Worthülsen Bescheid wissen.

                Zitat R.B.:



                "Das alles spricht keineswegs gegen FFF, macht nur deutlich, dass ...."

                Siehe oben!

  • Es erschließt sich mir nicht, dass man guten Gewissens "Gegen die Verschwendung " von Ressourcen auf die Strasse geht, und dabei Ressourcen verschwendet. Genau so wenig wie Strom einfach aus der Steckdose kommt, sind "Schulplätze" einfach da. Die Kosten für jeden einzelnen Schulplatz werden ja erwirtschaftet, und dies, so denke ich, in der Regel auch nicht CO2 neutral. Schade, dass die Schule hier wieder zurück gerudert ist.

  • taz: "Schwänzen an Fridays for Future. Sie sollten 88,50 Euro Bußgeld wegen Greta zahlen. 60 Euro Geldbuße, 25 Euro Gebühr und 3,50 Euro Auslagen."

    Schau mal einer an, da erkennt man doch gleich die deutsche Behörde. - 25 Euro Gebühr und 3,50 Euro Auslagen.

    Schulleiterin Silke Herr: „Schulen haben sich politisch neutral zu verhalten. Ich habe nicht nachzufragen, warum geschwänzt wird. Fakt ist: Es wurde geschwänzt.“

    Ich denke, einen Kommentar zur Schulleiterin Silke Herr kann man sich sparen, denn die Dame spricht für sich. Was haben Kinder eigentlich davon, wenn man ihnen den 'Satz des Pythagoras' beibringt, aber sie keine Zukunft mehr haben, weil die CO2-Konzentration immer mehr ansteigt?

    „Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein.“ [Albert Einstein, 1879 - 1955, Theoretischer Physiker und Nobelpreisträger] und das scheinen Schulen heute nur noch zu lehren. Wenn man allerdings kein Schaf sein will, dann kostet das 88,50 Euro Bußgeld.

    • @Ricky-13:

      Die Schulleiterin hat Recht. Was soll die Schule sagen, wenn demnächst ein Schüler kommt, der die Schule geschwänzt hat, und sagt, er habe

      - an einer Demo gg Ausländer teilgenommen,



      - an einem Sozialprojekt im Stadtteil mitgewirkt oder



      - für eine Partei am Stand Wahlkampf betrieben.

      Aus welchen Gründen soll dieser Schüler eine Geldbuße bezahlen und der fff-Aktivist nicht.

      Schulpflichtig ist Schulpflicht, die Schule kann hierbei doch nicht danach differenzieren, womit der Schüle die freie Zeit verbracht hat.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lockenkopf:

        Genau, Pflicht ist Pflicht.

        Das hatten wir vor einem knappen Jahrhundert schon einmal. Sehr erfolgreich öbrigens. Förchterlich, diese Geschichtslosigkeit.

        Für mich heißt Pflicht die Pflicht zum Widerspruch. Solche Plattitüden wie Ihre sind toxisch. Gruselig.

        Nächstes Stöckchen!

      • @Lockenkopf:

        Seit Hunderten von Jahren kann sich die deutsche 'Obrigkeit' auf den preußischen Gehorsam ihrer Bürger verlassen. Der preußische Innen- und Staatsminister Gustav von Rochow (1792 - 1847) formulierte es einmal so: "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen!"

        Die Schüler gehen auf die Straße, weil sie eine Zukunft haben wollen. Außerdem haben die Schüler wohl *Faust 1* gelesen, denn darin steht:

        "Der Worte sind genug gewechselt,



        Laßt mich auch endlich Taten sehn!



        Indes ihr Komplimente drechselt,



        Kann etwas Nützliches geschehn."



        [Goethe, Faust 1]

        • @Ricky-13:

          Was soll die Schulleitung also dem Schüler sagen, der für eine rechtsradikale Demo geschwänzt hat? Genauso wie die fff-Aktivisten will auch er etwas für die Zukunft tun und denkt er tut das Richtige. Dass die Schule hier nicht mit zweierlei Maß messen kann, dürfte offensichtlich sein.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Lockenkopf:

            Schön, dass Sie hier gemeinsam mit Ihren Freunden für das Offensichtliche schreiben. Es bliebe sonst verborgen. Komisch - eigentlich.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      Das Schaf-Zitat Einsteins trifft die Ausführungen der Schulleiterin sehr gut. In Hinblick auf die ruhmreiche deutsche Geschichte, die tausend Spacko-Jahre zu 12 Erden-Jahren 'verdichtet' hat, wäre noch anzumerken, dass kalte Funktionalität in diesem Land oberstes Gebot ist. Deshalb ist es bei der Camorra so beliebt. Von Konzentrationslagern bis hin zur Umsetzung von HartzIV - eine feine Linearität. Von der aktuellen Klimaerwärmung nur ungenügend verschleiert.

      Die Bußgelder werden fallen. Das war ein kurzzeitiger Systemfehler. Es darf gegen alles jederzeit demonstriert werden. "Wir machen ohnehin, was wir wollen." (CDUplusAnhängsel-Slogan 2019)

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    Bußgeld wird doch nicht fällig:

    "Vier Familien müssen doch kein Bußgeld zahlen, weil ihre Kinder bei Fridays for Future demonstriert haben. Die Schule hätte andere Maßnahmen ergreifen können."







    www.zeit.de/gesell...-schueler-bussgeld

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Wichtiger, als diese paar Kröten Schuleschwänzengebühren, ist doch die aktuelle Erkenntnis: Es gibt keinen „Greta-Effekt“ bei Ferienflugreisen. Im Gegenteil!

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Die jungen Leute wollen ihr Anliegen offensichichtlich im völlig geschützten, absolut repressionsfreien Rahmen transportieren. Ohne jede Reibung.

    Wie ein Schultheater.

    Und die Überschrift ist astrein Bild-Style.

    Hat Wagner eigentlich schon an Greta geschrieben?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Hallo, Jim Hawkins. Wie ich sehe, steht John Silver neben Ihnen.

      John Silver: "Jugend ist doch was Schönes. Ohne die Jugend gäbe es keine Sterne, keine Sonne, keine Welt!"

      Vielleicht sollte man doch mal auf die Jugend hören, denn ihnen gehört die Welt.

      "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" sagte einst Immanuel Kant. Ist es nicht schön, dass unsere Jugend endlich ihren eigenen Verstand benutzt? Wer für Klimaschutz ist und dann auch noch den DAX des Kapitals bedroht, den will man aber wohl mit Geldbußen wieder auf den "richtigen Weg" bringen. Dass unsere Schulen da mitmachen, ist schon sehr erschreckend.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Ricky-13:

        Ja, was wäre ich ohne John Silver. Danke für das schöne Zitat.

        Mir ging es aber mehr darum, darauf hinzuweisen, dass man Probleme bekommen kann, wenn man sich nicht an die Regeln hält.

        Und das man dann trotzdem das tut, was man für richtig hält. Die jungen Leute können jeden Freitag demonstrieren, solange bis sie nicht mehr jung sind.

        Dadurch allein wird sich nicht viel ändern. Was wir jetzt haben, ist erst mal ein großes BlaBla.

        Wollen wir hoffen, dass das BlaBla den Protest nicht einfängt, einlullt und neutralisiert.

        Und dann das Ganze in Gesetze gießt, die nicht viel ändern.

        Trotzdem ist es natürlich toll, dass die das machen und auch einen langen Atem beweisen.

        Und was anderes fällt mir ja auch nicht ein.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Lustig, da wird erst heldengleich "gestreikt", wenn dies aber logische Konsequenzen auslöst, dann wird rumgejammert. Diese paar Euros Bußgeld für fortgesetztes Schwänzen kann man dann nicht ertragen? Das ist ein unzumutbarer Preis für die Rettung des Weltklimas? Für manchen Schüler scheinen die Demos wohl eher ein Spaßevent zu sein.

  • @traverso Da bin ich ganz ihrer Meinung. Und derartiges politisches Engagement der Schüler zeigt doch, daß sie sich für ihr Land und die Politik und die Demokratie hier interessieren. Das ist mindestens genauso viel wert wie der oft deutlich unterbelichtete Schulunterricht in manchen Fächern. Meiner Meinung nach lernen die Schüler bei FfF ihre Bürgerrechte und die Möglichkeiten und Grenzen der Demokratie besser kennen als im Unterricht. Wenn es um den Aspekt des Lernens geht liegt bei den Demonstrationsteilnehmern nicht einmal ein Verstoß vor. Lediglich gegen die verordnete Schulpflicht. Ich denke eher, daß das politische Denken der Schüler und das eigenständige "Urteilen" vielen "da oben" unbequem ist. Denn eigenständig Denkende sind schwerer zu regieren und zu beeinflussen. Und schon garnicht zu besch...en und zu belügen.

  • Die friedliche Revolution in Ostdeutschland 1989 fand nach Feierabend statt! Das war echte Zivilcourage.

    • @Frank Roger:

      Wiebitte ? Die Menschen sind unter Todesgefahr auf die Straßen gegangen. Haben gegen DDR- "Recht" verstoßen. Haben Abschiedsbriefe geschrieben weil sie fürchteten von der Staatsmacht erschossen zu werden. Und Sie stellen das als Feierabendspaziergang hin.



      Ziviler Ungehorsam ist ein äußerst wirksames Mittel um Druck auf die Politik zu machen. Damit wurde die DDR gestürzt !!!!



      Würden die Schüler in der Freizeit demonstrieren würden sie gar nichts erreichen.



      Die Empörung über "Schulschwänzer" ist lächerlich wenn nicht sogar strohdumm.

      • @Traverso:

        "Die Menschen sind unter Todesgefahr auf die Straßen gegangen. Haben gegen DDR- "Recht" verstoßen. Haben Abschiedsbriefe geschrieben weil sie fürchteten von der Staatsmacht erschossen zu werden. Und Sie stellen das als Feierabendspaziergang hin.

        Ziviler Ungehorsam ist ein äußerst wirksames Mittel um Druck auf die Politik zu machen. Damit wurde die DDR gestürzt !!!!"

        Und das alles nur, damit sie heute Nazis in die Parlamente wählen dürfen und Asylantenheime anzünden können.

        • @Age Krüger:

          Sie argumentieren wie Extrimisten: Alle Ostdeutschen sind nach Ihrer Aussage Nazis.



          So wie Nazis skandieren daß alle Muslime Terroristen sind.



          Damit geraten Sie in gefährliches Fahrwasser....

          • @Traverso:

            Aber offenbar wird diese Art von gruppenbezogener Ablehnung wegen dem Verhalten einzelner noch nicht oft genug gemacht, sonst würden ja mehr Ostdeutsche diese Zusammenhänge erkennen.



            Jede Wette, dass bei den nächsten ostdeutschen Landtagswahlen massenhaft Nazis in die Landtage einziehen werden.

  • Frechheit!



    Zivilcourage bestrafen ist ein Unding!!!

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Machen wir doch einmal eine andere Rechnung auf:



      Soll doch mal jeder Schüler auflisten wieviele Stunden einfach ausfallen.



      Das multipliziert, mit dem Stundensatz, den sie für das politische Engagement ihr eigenen Zukunftsängste publik zu machen, bezahlen sollen.



      Mal sehen wer da mehr Saldo auf dem Konto hat, diejenigen die den Mangel verwalten, den ihnen die Bundespolitik serviert hat, oder diejenigen die auf den akuten Mangel hinweisen, den die Bundespolitik Tag für Tag liefert.



      Heute wieder: Keine Entscheidung, weil das Thema bzw. die Auswirkungen von eventuellen Entscheidungen aus den Wahlkämpfen herausgehalten werden soll.

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Allerdings beinhaltet ziviler Ungehorsam auch die Bereitschaft, dafür vorgesehene Strafen zu akzeptieren. Ich würde für die Betroffenen einen Fonds anlegen. Damit würde man die Einzelmaßnahmen in der Breite auffangen. Dass die Schule zu schwänzen eine Ordnungswidrigkeit darstellt, ist ja im Großen und Ganzen vollkommen in Ordnung. Peinlich wird's, wenn die Klimaversager aus der Politik meinen, sie müssten wissenschaftlich begründete Kritik und die berechtigten Ängste unserer Erben mit dem Meckern über's Schwänzen beantworten.

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Ohne Risiko wäre es keine Zivilcourage.