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Reisebranche und ErderhitzungKlimaschädliches Fernweh

Der Tourismus ist für bis zu 8 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Ein Grund: Nur wenige sind mit Bus oder Bahn unterwegs.

Vom Ziel der CO2-neutralen Mobilität sind Flugreisen noch weit entfernt Foto: Nicolas Economou/NurPhoto/imago

Berlin dpa | Emissionen, Müll, Energieverbrauch: Der Klimawandel stellt die Reisebranche vor neue Herausforderungen. Der Tourismus verursacht laut Umweltbundesamt rund 5 bis 8 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. „Achillesferse“ der Branche sei die Mobilität, vor allem das Fliegen, sagt Norbert Fiebig, Präsident des Reiseverbandes DRV. „Das Ziel heißt: CO2-neutrale Mobilität.“

Derzeit setzen viele Veranstalter auf einen Ausgleich der CO2-Belastung über Atmosfair, Myclimate oder andere Anbieter. Dabei können Reisende Flüge, Kreuzfahrten und anderes quasi kompensieren, indem sie Geld spenden. Damit werden weltweit Projekte etwa zum Energiesparen oder zur Erzeugung von Ökostrom gefördert.

Aus Sicht von Antje Monshausen von „Tourism Watch“ der Organisation Brot für die Welt reicht das nicht: „Im Fernreisesegment, wo sich Flüge meist nicht vermeiden lassen, sollten Urlaube seltener, dafür länger stattfinden, um so die Zahl der Flüge zu reduzieren.“ In den vergangenen Jahren habe sich die Aufenthaltsdauer verkürzt, die Zahl der Reisen pro Person aber zugenommen. „Wir stellen fest, dass alle Einsparungen aufgezehrt werden durch das Wachstum des Luftverkehrs. Wir brauchen technologische Lösungen und zugleich eine Verringerung der Flüge.“

Um schädliche Emissionen zu verringern, sollten Veranstalter zudem auf der Mittelstrecke in Europa andere Produkte anbieten – so mehr Anreisen mit dem Zug, mahnt Monshausen.

Kaum jemand reist mit Bus und Bahn

Umweltexperten plädieren generell für kurze Anreisestrecken, möglichst mit Bus oder Bahn. Die Realität sieht bislang allerdings anders aus: Der Anteil der beiden Verkehrsmittel bei Urlaubsreisen liegt nach DRV-Daten seit Jahren bei jeweils etwa 6 Prozent.

Laut einer DRV-Untersuchung gaben im vergangenen Jahr zwar 62 Prozent der Befragten an, dass die Klimafreundlichkeit einer Reise für sie wichtig oder sehr wichtig sei. 46 Prozent wären bereit, für eine Flugreise mehr zu bezahlen, wenn damit CO2-Emissionen kompensiert werden. 42 Prozent würden sogar eine verlängerte An- und Abreisezeit in Kauf nehmen. Allerdings haben sich erst 23 Prozent konkret über Möglichkeiten informiert, die Reise möglichst umweltschonend zu gestalten.

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35 Kommentare

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  • Ich bin spontan mal auf die Seite der Deutschen Bahn gegangen. Zug Berlin > Paris, ohne Sitzplatzreservierung 200€ nur hinfahrt. über 8H Reisezeit.



    Die gleiche Reise gibt es bei vielen Anbietern als Flug ab 70€ hin und zurück, Reisezeit jeweils unter 2H.



    Bus hab ich die gleiche Strecke für 120€hin und zurück gefunden 12h Reisezeit.

    Solange sich das nicht ändert, wird ein großer Teil weiterhin lieber Fliegen.



    Nur sehe ich dann die Umwelt Aktivisten und Bewohner jetzt schon Demonstrieren , wenn Europaweit neue Gleisen verlegt werden und plötzlich regelmäßig Schnellzüge überall durchbrettern :)

  • Wenn man mit der Familie mit dem eigenen Auto verreist, dürfte dies das umweltfreundlichste Verkehrsmittel sein, da sich die 6-7 Liter Diesel/Benzin auf 3-5 Köpfe verteilt (größere Familien müssen einen größeres Fahrzeug nehmen).

    Da die Bahn keine Daten veröffentlicht, welchen Verbrauch sie pro 100 Personenkilometer hat, befürchte ich, dass es um diesen nicht gut bestellt ist und die öffentlichen Verkehrsmittel nicht so gut sind, wie allgemein behauptet.

    • @Strolch:

      Du musst nicht fürchten, es gibt Infos genug. Die 2 g CO² per Streckenkilometer/Person



      von DB sind natürlich Quatsch, aber die Bahn schneidet neben Fernbus mit 29 g am besten ab. Wenn das Auto voll ist, was auf den Urlaubsreisen eher seltener vorkommt, schneidet das Auto natürlich auch nicht schlecht ab.



      www.br.de/nachrich...tsche-bahn,Sp7n6hB

      • @zeroton :

        Danke. Wobei mich tatsächlich der Verbrauch in kwh interessieren würde. Wenn man die 29g zugrunde legt, dann sind es 2900g/100km. Bei einem Bundesstrommix von 366 g CO2/kwh, bedeutet dies, dass 7,9 kwh auf 100km gebraucht werden. Bei einem zwei Personen besetzten Auto (ich weiß im Schnitt sind es nur 1,2) ist das nicht schlechter. Leider kommt nicht raus, wie die Bahn den Personenkilometer berechnet. Also ob die mit allen Sitzplätzen (ob voll oder leer) rechnen oder mit tatsächlichen Fahrgästen. Ich werde mir das nochmal anschauen. Die Intransparenz der Bahn, die ja auch der von Ihnen verlinkte Artikel bemängelt, macht mich nach wie vor stutzig.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    1. Keine Frage: Fliegen ist - subventioniert - zu billig und eine Sauerei, die gut begründet sein will.

    2. Unser strukturelles Problem mit der Bahn schlägt sich auch hier nieder - denn zum Beispiel in Frankreich wird eine Menge mit der Bahn gereist. Das TGV-Netz ist so gut, dass es praktisch keine - rentablen - Inlandsflüge mehr gibt. Das sind aber keine individuellen Entscheidungen, die dem zugrunde liegen, sondern politische. Und die Entscheidung für die Bahn haben in Frankreich die Sozialisten zementiert.

    Ähnliches gilt auch für Italien, wo die Distanzen enorm sind, aber eben mit einer Strecke westlich und einer östlich des Apennin bereits 90% des Landes erschlossen sind.

    3. Es hört sich ein wenig widersinnig an, aber bei allen ökologischen Berechnungen schneidet der Bus ziemlich gut ab. Bei der Bahn geht in der Infrastruktur verloren, was man an Effizienz bei Roll- und Luftwiderstand gewonnen hat. Und Busse bieten eine hohe Flexibilität - was den Erfolg von Flixbus & Co. (oder auch Greyhound zu seiner Zeit) erklärt.

    Es war nicht so verkehrt, den Busverkehr bei der Bahn zu halten - der Umgang mit der Bahn war halt neoliberale Quirlschei*e. Das jetzt mit getrennten Anbieter zu organisieren, wird natürlich schwierig.

    Die Schweiz macht's vor - wir müssten das nur nachmachen. Aber solange sich ein großer Teil der Menschen einreden lässt, dass CxU/FDP/AfD wählen ihre Arbeitsplätze sichert und die SPD sie wenigstens nicht gefährdet, haben wir keine Chance, solche Projekte an den Start zu bringen.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      ..und solange wir in Deutschland glauben, immer noch jedes Rad selbst neu erfinden zu müssen, rennen wir hinter den anderen Ländern her und versuchen fortwährend, uns unterwegs gleich noch einen Lorbeerkranz aufzusetzen.

      Aber im Ernst: ich Frage mich immer wieder, wie es nach dem Regierungswechsel den vormals auf GroKo und traditionell in großer Zahl unionsprientierten und auf diese eingeschworenen Mitarbeitern der mittleren und nachgeordneten Ebenen von Ministerien und Behörden einen solchen politischen Schwenk ohne zu zögern geräuschlos mitzuvollziehen. Dazu zählt ja bekanntlich gerade das ehemals langjährig traditionell CSU-geführte Verkehrsministerium.

      Ich fürchte, da wird nicht nur an einer Front nach Kräften ausgebremst - sehr zur Freude der neuen Oppositionsparteien, denen dies zur Munitionierung ihrer Reden zwecks Umfragewenden äusserst dienlich sein dürfte.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Zu Punkt 3. Haben Sie die Studien? Ich habe zur Bahn keine aktuellen Beleg gefunden, welchen Stromverbrauch die pro 100 Personenkilometer haben. Meine Befürchtung ist ja, die Zahl ist nicht wesentlich besser als beim Elektroauto.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        • @4813 (Profil gelöscht):

          Danke. Da habe ich was zum lesen.

  • Drew Binski: "Tuvalu is disappearing due to climate change!"



    Also Drew Binski: "I visited my 198th country!"

    Sogar Youtuber machen nicht Halt, obwohl sie genauso gut Vorbild sein können. Aber klar, schön weiter reisen, kreuz und quer.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Kiribali dito.

      Aber Einwohner dort möchten auch an einer Universität an einem fernen Kontinent studieren, dann zurückkommen und dann auf den Inseln (vorgeblich nachhaltigen, also extrem teuren) Tourismus anbieten. So wie vor 100 Jahren möchte auch dort keiner mehr in dem vermeintlichen Paradies leben.

  • Im Artikel fehlt der Hinweis auf einen wichtigen Beschluss der Bundesregierung: Die Einführung einer ambitionierten Power-to-Liquid-Quote für den Flugverkehr, d.h. eine Verpflichtung zur Herstellung künstlicher Brennstoffe mit Strom aus erneuerbaren Energien.

    Ambitioniert kann nur eine 100%-Quote sein. Die muss (und kann) zwar nicht sofort erfüllt werden. Aber man kann die Fluggesellschaften zwingen, für jeden heute verbrannten Liter Kerosin in den nächsten 10 oder 20 Jahren insgesamt dieselbe Menge (nach Energiegehalt) künstlichen Brennstoff herstellen (10% bzw. 5% pro Jahr), und so auf mittlere Sicht CO2-Neutralität herzustellen. Das kommt gar nict so teuer.

    Minister Habeck hat das sicherlich in der Pipeline, steht ja im wesentlichen so im Koalitionsvertrag ;-) Nachdem Deutschland schon sonst rund das doppelte an Klimagasen ausstoßen will, wie mit dem 1,5 Grad-Ziel vereinbar wäre, werden wir zum Ausgleich ja sicherlich auf andere Weise eine Vorreiterfunktion einnehmen und die Technologie vorantreiben.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      " Aber man kann die Fluggesellschaften zwingen ... künstlichen Brennstoff herstellen ...Das kommt gar nict so teuer."

      Was kostet das ? 2 oder 3€ pro Liter im Vergleich zu jetzt 30 ct. Dann gibt es das

      "Golden age of ballooning"

      www.imdb.com/video...6&ref_=tt_pr_ov_vi

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Heute kostet der Liter Rohöl schon mal 91 Dollar je Barrel bzw. 57 Cent je Liter. Raffinerie, Transport usw. kosten auch noch was. CO2-Preis ebenso.



        Und der Sprit ist ja nur ein Teil der gesamten Flugkosten, geschweige denn der Kosten eines Urlaubs mit Fluganreise.

        Was kostet das also? Manchmal so viel wie ein Stern weniger im Hotel.

  • Bei vielen Pauschalreisen hat man gar nicht die Wahl, welches Verkehrsmittel man nimmt. Bestenfalls wird die Reise mit individueller Anfahrt angeboten. Oft ist auch der Preis für einen Parkplatz zwingend im Hotelpreis eingerechnet.

    Selbst eine Reise zu einem Inselziel z.B. von Mannheim nach Korsika, ließe sich umweltfreundlicher gestalten, wenn man den Direktzug nach Marseille nimmt und dann nur noch die kurze Reststrecke fliegt (Kurzstreckenflüge brauchen je km mehr Sprit, aber absolut weniger).

    Leider gibt es im Beispiel nur einen einen einzigen Zug am Tag, und bei dessen Ankunft sind alle Flieger weg, und er fährt auch ohne Halt am Bahnhof Vitrolles Aéroport Marseille durch, ja eben weil das zu wenige Leute machen.

    • @meerwind7:

      Von Marseille kann mensch auch gleich die Fähre nehmen, oder von Toulon....



      brauchste auch nicht fliegen....

  • Das 'Recht auf Reisen' ist ein Privileg einer Minderheit, die sich das leisten kann. Wenn es auf der anderen Seite wenigstens für Wohlstand der im Tourismus Beschäftigten dienen würde und ökologischer daherkäme, wäre es vielleicht vertretbar. Fakt ist aber, dass die Reisenden mit ihren Ellenbogen Einheimischen Platz und die Luft zum Atmen wegnehmen, die Preise verderben und im massenhaften Auftreten Natur und Umwelt zerstören. Wir werden erleben, dass das massenhafte 'Fernweh' nur eine vorübergehende Erscheinung ist: Das Absterben der Mittelschicht in den vorübergehend wohlhabenden Ländern wird die 'Urlaubsreise' als Geschäftsmodell nicht mehr lange zulassen. TUI, AIDA und diemeisten Airlines sind heute schon praktisch pleite und selbst in China, wo zuletzt die Reiseweltmeister herkamen, ist dieses Genre nicht mehr rentabel. Eine Chance für das Klima ?

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Dietmar Rauter:

      Da ist viel Wahres dabei.

      Allerdings ignoriert es auch, dass alle modernen Gesellschaften mit meistens mehr als 30% Migration versehen sind - und das sollten wir unbedingt so beibehalten, weil es gut für den Geist ist. Meine Heimat und mein Geburtsland ist Deutschland - aber eben auch noch Kroatien. Da setze ich einiges daran, da hin und wieder vorbeischauen zu können. Und das bedeutet nicht, dass ich da jedes Mal bei der - ganz schön alten ;) - Familie mit Frau und Kindern auf der Couch pennen kann...

      Der klassische Massentourismus ist ja nur ein Teil der globalen Reisetätigkeit...

      Und selbst wenn man den internationalen Tourismus dann nicht mehr hätte, erstickt der nationale Tourismus dann die hübscheren Ziele.

      Und der läst sich wiederum nicht unterbinden, weil die Mobilitöt ja für die Arbeitsausbeutung - billig genug - gebraucht wird - auf dem gleichen Ticket reisen die Urlauber dann eben durch Deutschland.

      Ich glaube, dass die Idee, mit Verboten oder Verteuerung wäre das dann vorbei, eine Illusion ist.

      Und was das Auskommen in den touristischen Destinationen angeht: Da muss man eben auch sagen, dass da die Bevölkerung vor Ort einfach auch selbst verantwortlich ist. Die nationalistischen und marktradikalen Politiker der HDZ in Kroatien werden nicht von den Hotelkonzernen gewählt - sondern sie werden von denen gewählt, die dann für 1 Euro die Stunde Scheißhäuser auf kroatischen Campingplätzen putzen: "Hrvatska na prvom mjestu" - Kroatien zuerst!

      Man mag auch von den Spaniern sonst halten, was man will, aber auch auf den Balearen kann gewählt werden. In Italien auch, sogar DomRep ist eine Demokratie...

      Dass das mit dem Wählen dann nicht gut klappt, erleben wir hier ja selber...

      Es ist nicht die Nachfrage, die Probleme schafft, es ist die falsche Organisation des Angebots!

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Ich habe viel Verständnis für die Mobilität aufgrund der Tatsache, dass die Lebensbedingungen durch Klima. Despoten vielen Menschen nichts übrig bleibt, als ihre Heimat zu verlassen. Es sind auch oft die Stärksten ihres Stammes, die sich bis in lebenswertes Umfeld durchschlagen können und dort eine Bereicherung sind. Also fangen wir bitte erst einmal bei den privaten, nicht durch Not ausgelöste 'Reise'-Tätigkeit an. Ich bin mir wohl bewußt, dass es weltweit sehr viel zu sehen gibt und die Erfahrungen mit anderen Kulturen eine sehr persönliche Bereicherung sein kann (iach habe über 35 Jahre ein Reisebüro geführt) und weiß Gastfreundschaft zu schätzen. Es hebt die Ungleichheit zwischen Reisenden und Breisten nicht auf, ein Menschenrecht für jede/n jede/n Landstrich kennenlernen zu dürfen, geben die vorhandenen Ressourcen des Planeten (leider?) nicht her. Sollen wir losen ? Die meisten Lose müssten Nieten sein....

  • Das Problem mit Bus und Bahn sind die Reiseziele.

    Mit dem Bus erreicht man keine Clubanlage, AI, direkte Strandlage, hoteleigener Strandzugang, nettes Personal, großzügige Gartenanlage, Sonnengarantie, usw. zu einem angemessenen Preis mit angemessener Reisezeit.

    Da gibt es noch reichlich Nachholbedarf. Ein erster richtiger und wichtiger Schritt wäre die Beseitigung allgegenwärtiger Strandkörbe nebst der Strandpromenaden an unseren Küsten.

    • @DiMa:

      "Ein erster richtiger und wichtiger Schritt wäre die Beseitigung allgegenwärtiger Strandkörbe nebst der Strandpromenaden an unseren Küsten.

      Das ist mal ein innovativer Lösungsansatz. Wie wären denn die weiteren Schritte? Vielleicht die Demontage von Parkbänken und unfreundliches Personal einstellen? ;-)

      • @Black & White:

        Danke.

        Nein, wir sollten freundlichen Personal einstellen. Da gibt es noch Nachholbedarf. Im weiteren sollten die Kiefern gegen Pinien (oder Palmen) ausgetauscht werden.

        Swinemünde macht beispielsweise ganz gute Fortschritte und lässt beispielsweise Ahlbeck alt aussehen.

        • @DiMa:

          Pinien (pinus pinea) sind auch nur eine Kiefernart und ich vermute das ein überwiegender Teil der Urlauber nicht in der Lage ist diese sicher von der in Deutschland verbreiteten Kiefernart pinus sylvestris zu unterscheiden - vor allen dann wenn es sich um ausgewachsene Einzelbaüme handelt.

          • @niko:

            Ich bin kein Botaniker und kann daher nur meine eigenen Eindrücke wiedergeben. Pinien haben eine breitere Baumkrone und einen angenehmeren Geruch als heimische Kiefern. Kiefern haben häufig im Mittebereich ein unansehnliches totes Geäst. Angesichts dessen wirkt die Pinie edler und mediterraner.

      • @Black & White:

        Meinen Sie damit: "zurück in die Servicewüste Deutschland?" Also im Vergleich zu vielen anderen Ländern sind da wir immer noch Wüstenbewohner.. Freundlichkeit gibt es in so manchem Lokal nur gegen Trinkgeld auf die Hand, Herzlichkeit Ausnahmefall. Manche Berliner schreiben sich wie schon vor Jahren in München viele Service-Dienstleistende mürrische Miene und kauzige Sprüche incl. Anraunzer auf ihre Fahnen als individuelles Merkmal, als "Original", auf das man selbstbewusst pochen darf.

  • Man kann mit der Bahn sehr gut in Mitteleuropa reisen und auch nach Italien, Spanien, Portugal funktioniert es. Aber Bahnreisen nach Griechenland, die Türkei oder in Balkanländer sind kaum noch möglich oder doch sehr viel schwieriger als vor dem letzten Balkankrieg. Viele Bahnlinien wurden damals zerstört oder seit dieser Zeit nicht mehr gewartet. Ohne Flugzeug wird es langwierig, schwierig, teuer.

    • @Yvvvonnne:

      Von Berlin nach Athen könnte man bis Neapel gut Zug fahren, außer in den Alpen sehr viel Hochgeschwindigkeitsstrecke, dann wäre es von Neapel bis Athen nur noch ein Drittel der Flugstrecke.

      Mit Ausbau der Brennerstrecke kann das eine bequeme Nachtzugverbindung werden.

    • @Yvvvonnne:

      Also bei den schlechten Alternativen gibts ja auch noch das WoMo- Braucht nicht mehr als im Vergleich ein Flieger.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Der Grund, warum die meisten mit dem eigenen Auto verreisen, wenn es denn irgendwie möglich erscheint, ist, dass das Mietwagenwesen von Ganoven betrieben wird und selbst in touristischen Zentren nur wenig Bestrebungen sichtbar sind, die an die Kandarre zu nehmen, bzw. ein attraktives Angebot zu organisieren.

    Richtig schlecht funktioniert das beim Inlandsurlaub - und da ist dann die Anreise auch noch entsprechend kürzer.

    Entweder kriegt man diese Themen irgendwie gebacken oder man muss den Leuten halt sagen, dass sie zu arm sind für die Sorte Urlaub, die sie bisher genossen haben...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Grad im Inlandsurlaub finde ich es eben nicht nötig mit dem Auto zu verreisen, wir haben genügend Bahnstrecken und man kann das Fahrrad mitnehmen, auf einen Mietwagen bin ich bisher noch nie angewiesen gewesen

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Am Zielort das Fahrrad nehmen. Problem gelöst.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Das hat wohl eher mit Bequemlichkeit zu tun: Zuhause ins Auto einsteigen, am Urlaubsort wieder aussteigen. Keine zeitraubende Suche nach der passenden Zugverbindung und einem möglichst günstigen Ticket, keine Suche nach einem Leihwagen (die übrigens nicht ausschließlich von Ganoven vermietet werden...), und beim Gepäck muss man sich auch nicht einschränken. Stau? Egal. CO2? Vergiss es.

      • @Felis:

        Es ist nicht nur eine Bequemlichkeits-, sondern auch eine Geldfrage. Zugtickets für 4 Personen (Hin- und Rückfahrt) und Miete für einen Leihwagen sind deutlich teurer als das eigene Fahrzeug zu benutzen, das eh schon bereit steht.

        • @Tom Tailor:

          bei der Geldfrage verknüpfen sich dann wieder Missstände, die z.B. FFF unter dem Begriff "Klimagerechtigkeit" bündelt:

          Klimaneutral leben gezwungenermaßen am ehesten arme Menschen, die gleichzeitig am stärksten betroffen sind/sein werden.

          Was das Reisen betrifft müssen wir Reichen schlicht und ergreifend schleunigst die Langsamkeit entdecken und vom hohen Privilegienross einmal im Jahr "um den Globus zu jetten" runterkommen. Schiermonnnikoog statt Jamaica.

          Ohne Konsumverzicht keine Klimachance, das ist und bleibt die (nach Hannah Ahrend im Wesen so undemokratische, geradezu diktatorische) "Tatsachenwahrheit" (Aus Ihrem Essay "Wahrheit und Politik", sehr empfehlenswert).

          • @Horstl Fambacher:

            "Ohne Konsumverzicht keine Klimachance, das ist und bleibt die (nach Hannah Ahrend im Wesen so undemokratische, geradezu diktatorische) "Tatsachenwahrheit" (Aus Ihrem Essay "Wahrheit und Politik", sehr empfehlenswert)."

            Diese Wahrheit ist allerdings schwer vermittelbar und war auch bislang kein Teil eines Wahlprogramms.

            Oder anders gesagt: Parteien die sich für Konsumverzicht aussprechen haben gegenwärtig keine Mehrheiten in der Bevölkerung und werden, sofern sie derartiges vorzuschreiben gedenken, sofort abgestraft (Stichwort: "Veggie-Day").