Reaktion auf den Fall Tönnies: Charles M. Huber tritt aus CDU aus

Der Schauspieler will nicht mehr Teil der Partei sein. Grund sind relativierende Aussagen des Afrikabeauftragten der Bundesregierung zum Fall Tönnies.

Der Schauspieler Charles M. Huber.

Keine Geduld mehr mit der CDU: der Schauspieler und frühere Abgeordnete Charles M. Huber Foto: imago/Metodi Popow

FRANKFURT/MAIN afp | Der Schauspieler und ehemalige Bundestagsabgeordnete Charles M. Huber tritt aus der CDU aus. Grund dafür sei, dass der Afrikabeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), die rassistischen Äußerungen von Clemens Tönnies relativiert habe. Damit habe Nooke die Aussagen von Tönnies „gezielt unterstützt“, erklärte Huber am Donnerstag im sozialen Netzwerk Facebook.

Tönnies, Aufsichtsratsvorsitzender von Schalke 04, hatte in der vergangenen Woche den Bau von Kraftwerken in Afrika empfohlen, damit „die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen“ und „Kinder zu produzieren“. Nooke forderte mit Blick darauf, über die „angesprochenen Probleme wie das Verschwinden des Regenwalds und das Bevölkerungswachstum auf dem afrikanischen Kontinent“ müsse „gesprochen und gegebenenfalls kontrovers diskutiert werden“. Er kritisierte zugleich Tönnies' Wortwahl.

Huber kritisierte nun mit Blick auf Nooke, es seien sich wiederholende und im Tenor ähnliche Aussagen, die das Bild eines Manns zeichneten, der sich nicht durch Kompetenz einen Namen gemacht habe. Stattdessen habe Nooke seine Position als Afrikabeauftragter häufig dafür benutzt, den Kontinent, seine Bewohner, ihre Diaspora und Menschen afrikanischer Abstammung „in vereinfachter Art und Weise demütigend darzustellen“.

In seiner Funktion habe Nooke Deutschland und afrikanische Länder einander nicht näher gebracht. Afrika werde somit „gezielt zum Fußabstreifer der deutschen Innenpolitik“ gemacht. „Somit sehe ich diesen Schritt als eine logische Konsequenz“, schrieb Huber mit Blick auf seinen Parteiaustritt.

Huber wurde durch die Fernsehserie „Der Alte“ bekannt. In der Serie spielte der Sohn eines senegalesischen Diplomaten fast zehn Jahre lang den Inspektor Henry Johnson. Von 2013 bis 2017 saß Huber für die hessische CDU im Bundestag. Seit Ende 2018 lebt er im Senegal.

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