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Razzia wegen G20-KrawallenDie erwartete Durchsuchung

Bundesweit durchwühlt die Polizei Wohnungen und linke Zentren. Sie will belegen, dass die G20-Ausschreitungen vorbereitet waren.

Besuch am Morgen: Polizisten bei der Durchsuchung des Roten Zentrums in Göttingen am Dienstag Foto: dpa

Berlin taz | Es kam mit Ansage, ging dann aber doch schneller, als manche wohl erwartet hatten: Über die verschlüsselten Nachrichtendienste Signal und Telegram kursierten bereits am Montag Warnungen vor bevorstehenden Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit den G20-Protesten. „Es gibt gesicherte Infos, dass morgen oder übermorgen bundesweit Durchsuchungen stattfinden“, lautete die Warnung.

Seit 6 Uhr morgens durchsucht die Polizei am Dienstag nun 24 linke Zentren und Privatwohnungen in Hamburg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.

Die Ermittler*innen der Soko „Schwarzer Block“, die zu den Ereignissen um die G20-Proteste ermittelt, versprechen sich unter anderem Erkenntnisse über die Vorbereitung und Koordinierung der Ausschreitungen während der Gipfelproteste.

Im Fokus steht dabei nach Angaben der Polizei der Vorfall in der Straße Rondenbarg im Stadtteil Bahrenfeld. Dort waren am frühen Morgen des 7. Juli etwa 150 Demonstrant*innen auf dem Weg in die Innenstadt auf zwei Polizeieinheiten getroffen.

Massiver Polizeieinsatz

Nach Schilderungen der Polizei hätten die Aktivist*innen die Polizei „massiv angegriffen“. Auf Polizeivideos sieht man einige Gegenstände wie Rauchtöpfe in Richtung der Polizist*innen fliegen, auch drei oder vier Steine sind auf dem Boden zu sehen.

Razzia am Dienstag

Die Hamburger Polizei will die Öffentlichkeitsfahndung nach mutmaßlichen G20-Randalierern noch einmal ausweiten. Es seien noch für diesen Monat umfangreichere Maßnahmen als bisher in dieser Hinsicht geplant, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer am Dienstag in der Hansestadt. Seit Monaten sucht eine Sonderkommission der Polizei nach Menschen, die sich an den schweren Krawallen während des G20-Gipfels im Juli beteiligten.

Die 165 Ermittler der Soko Schwarzer Block versuchen unter anderem, Verdächtige durch eine systematische Auswertung der bei den Ausschreitungen massenhaft entstandenen Video- und Fotoaufnahmen zu identifizieren. Unter anderem riefen sie Bürger auf, ihnen Bilder von Smartphones zu schicken.

Am Dienstagmorgen ließ die Soko in einer bundesweiten Razzia 23 Wohnungen und zwei einschlägig bekannte linke Szenetreffs durchsuchen. Hintergrund der Razzia sind nach den Angaben der Hamburger Beamten Ermittlungen gegen 22 Beschuldigte wegen eines gewaltsamen Zusammenstoßes zwischen Linksautonomen und Polizisten am Morgen des 7. Julis im Stadtteil Bahrenfeld. Es geht um den Vorwurf des besonders schweren Landfriedensbruchs.

Wie die Beamten betonten, handelt es sich um Ermittlungen gegen Einzelne, die an jenem Tag zu einem sogenannten Schwarzen Block gehört haben sollen. Die Zentren in Göttingen und Stuttgart seien nur durchsucht worden, weil es sich dabei um die Wohnanschrift von Verdächtigen gehandelt habe, betonte Soko-Chef Jan Hieber in Hamburg. Die Maßnahmen richteten sich ausdrücklich nicht gegen die dort ansässigen Organisationen.

Insgesamt mündete die Arbeit der Soko laut Meyer inzwischen bereits in rund 3.000 Ermittlungsverfahren. Die Razzia vom Dienstag sei eine weitere "wichtige Zwischenetappe" in deren Arbeit, sagte er. Es gehe darum, "Hintergründe und Strukturen" in der autonomen Szene rund um die G20-Krawalle offenzulegen. (afp)

„Massiv“ war der Angriff allerdings eher von der Gegenseite. Zu diesem Schluss kommt man, wenn man die Videos sieht. Als die Gegenstände in Richtung der Polizist*innen fliegen, stürmen die Beamt*innen los und zerschlagen binnen Sekunden unter Wasserwerferbeschuss die Demo. Die Aktivist*innen versuchen panisch zu fliehen, einige springen über einen Zaun, der abbricht und zwei Meter in die Tiefe stürzt. Unten bleiben elf schwer Verletzte liegen. Die Polizei nimmt 73 Menschen fest.

Einer von ihnen steht seit Anfang November vor Gericht: Der 19-jährige Italiener Fabio V. saß fast fünf Monate in Untersuchungshaft, bis er vergangene Woche entlassen wurde. Ihm wird hauptsächlich schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Das Verfahren gegen ihn wird unter anderem von Amnesty International kritisiert, weil ihm keine individuelle Gewalttat vorgeworfen wird und ihn kein Zeuge belasten kann. Die Staatsanwaltschaft führt seine „Szenezugehörigkeit“ gegen ihn an und wirft ihm vor, dabei gewesen zu sein.

Auch ein Vorfall in Altona steht laut Recherchen des NDR im Fokus der Razzien: Dort waren ebenfalls am Morgen des 7. Juli rund 50 Autonome durch die Elbchaussee gezogen und hatten dort etwa eine halbe Stunde lang ungestört Autos angezündet, Scheiben eingeschmissen und Mülleimer angekokelt.

Polizei spricht von geheimen Depots

Laut NDR geht die Polizei davon aus, dass diese Aktion zwar von ausländischen Aktivist*innen verübt, aber aus Hamburg vorbereitet worden sei. Der schwarze Block habe angeblich auf geheime Depots mit Vermummungsmaterial, schwarzer Kleidung und Pyrotechnik zurückgreifen können. Nach Erkenntnissen der Polizei seien die militanten Proteste von erfahrenen Leuten angeführt worden, die sich mit der Situation vor Ort auseinandersetzten, sagte Soko-Chef Jan Hieber dem NDR. Das bedeute auch, „dass die Hamburger Szene speziell Verantwortung getragen hat für Logistik in allen Bereichen“.

Neben Hamburg war am Dienstag offenbar Göttingen ein Schwerpunkt der bundesweiten Razzia. Dort wurde unter anderem das „Rote Zentrum“ durchsucht – auch die Linkspartei und die Rote Hilfe haben dort ihr Büro. Außerdem drang die Polizei in die Wohnung des Journalisten und Piratenpolitikers Meinhart Ramaswamy ein.

„Ich zittere immer noch am ganzen Körper“, sagte der Kreistagsabgeordnete der taz. Die Polizei habe mit 25 Personen seine Wohnung gestürmt und auch seine persönlichen Festplatten und USB-Sticks mitgenommen. Seine Anwältin, die während der Durchsuchung auf rechtswidriges Verhalten der Beamt*innen hingewiesen habe, sei gar nicht beachtet worden. „Sie sagten nur, wir könnten ja hinterher gerne noch dagegen klagen“, sagt Ramaswamy.

„Jemand aus der Familie war während des G20-Gipfels in Hamburg“, vermutet der Abgeordnete als Grund der Durchsuchung. Er versteht die Aktion als klaren Einschüchterungsversuch gegenüber ihm und der linken Szene. „Damit wollen sie ein Signal setzen, nach dem Motto ‚Wir machen euch klein!‘“, sagt der Piratenpolitiker, der sich insbesondere in der Antiatompolitik und im Kampf gegen Rechts engagiert.

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28 Kommentare

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  • Gegen diese Repression hilft breite Solidarisierung mit den Gegner_innen der g20.

  • Sehr gut. Man sollte es wie die Italiener mit der Mafia machen. In Italien ist allein die Zugehörigkeit zu dieser Organisation strafbar. Sollte man hier bei einzelnen Gruppen eventuell auch machen. Wenn z.B in den Räumlichkeiten sich immer die selben 10-12 leute Treffen und dann 5 davon bei so etwas festgesetzt werden, kann man ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass die anderen 5-7 Mitwisser sind. Dann kann man die als Mitglieder der Gruppe als Komplize belangen. Das wäre ne solide Regelung

    • @EinfachIch:

      Traurigerweise ist inzwischen ein solcher Beitrag nicht mehr eindeutig als Ironie zu erkennen...

      • @Existencielle:

        Der meint das nicht ironisch.

    • @EinfachIch:

      uiui, ja das wäre ein ganz solider Beweise oder wie?

  • Natürlich war die Gewalt vorbereitet. Es wurde im Vorfeld wochenlang die öffentliche Stimmung aufgeheizt und der verurteilte und zwangsversetzte Versammlungsrechtvergewaltiger Hartmut Dudde reinthronisiert. Dann wurden Bullen aus dem gesamten Bundesgebiet angekarrt, das nicht Väter und Mütter auf ihre Söhne und Töchter treffen. Und eine Gruppe betrunkener Touris unbehelligt vom Kiez auf die Schanze ziehen gelassen, wo zufälligerweise schon Panzer und die gsg9 wartete. Am Rondenbarg gab es diverse Knochenbrüche bei den Demonstranten. Und auch am Hafen. Mein Bruder war an der Balduintreppe(Hamburger Hafen, bei den Punkerhäusern) und hat gesehen, wie ein Bulle jemandem, der mit erhobenen Armen an der Wand stand, die Beine mit gezielten Tritten gebrochen hat.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Der Staat hat ein Gewaltmonopol das muss er durchsetzen, zur Not mit aller Gewalt. Ganz egal wer aus welchen Gründen es in Frage stellt der Staat kann das nicht tolerieren. Es wäre schön in einer Welt zu leben in der wir keine Staatsgewalt brauchen aber das ist illusorisch.

  • "Der schwarze Block habe angeblich auf geheime Depots mit Vermummungsmaterial, schwarzer Kleidung und Pyrotechnik zurückgreifen können."

    Interessant, wenn von Linken aus Gewalt ausgeübt worden sein soll, was da so an Razzien mobilisierbar ist - hingegen wenn Rechte Waffen ansammeln und Listen von Personen anlegen, geschieht dann ...?

     

    " „Sie sagten nur, wir könnten ja hinterher gerne noch dagegen klagen“, sagt Ramaswamy."

    Hey, wow, das hilft ja etwas! Im Nachhinein vielleicht (!) Recht zugesprochen bekommen? Das gleicht bestimmt die Schikane, Traumata usw. aus.

    • @Uranus:

      "Interessant, wenn von Linken aus Gewalt ausgeübt worden sein soll.."

       

      Wurde etwa keine Gewalt ausgeübt?

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @ChristianP:

        Außerdem die Frage, ob es nur Linke waren oder nicht auch Rechte, wie etwa Identitäre oder Menschen, die eher der 'Mitte' zuzuordnen sind. Das gab es ja auch.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @ChristianP:

        Die Frage ist, ob es diejeigen Linken waren, bei denen jetzt die Razzien stattfinden.

        Dahingehend das 'soll'.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Ja, das haben Sie treffend zusammengefasst. So meinte ich es. :)

  • Nee aber auch! Macht die Polizei einfach Hausdurchsuchungen! Heute kann man sich jedoch - dank Spitzel- auf so etwas gut vorbereiten. Z.B. mit Signal-Rundschreiben...

    "Es gibt gesichterte Infos.....aufräumen, elektrogeräte ausmachen und in andere Wohnungen bringen, alle Dinge in Zusammenhang mit Juli vernichten...."

    nachzulesen online.

  • Sind die Ermittler dümmer als die Polizei erlaubt?

     

    Halten sie Linke Aktivisten tatsächlich für dumm genug Rechner nicht verschlüsselt zu haben etc? Was wollen sie denn jetzt noch finden außer Beweise für nachhaltige Dummheit (wer nicht mit der staatlichen Reaktion gerechnet hat = Spuren beseitigt hat ist dumm). Irgendwie wirkt das neben der sinnlosen Beschäftigung von vielen "Freunden und Helfern" auf mich wie eine staatliche Machtdemonstration die vollkommen sinnlos ist, denn das Deutschland kein freies Land mehr ist sondern (zumindest für alle die nicht voll angepasst sind, gelegentlich ihr Hirn benutzen) viele Attribute eines Polizei- und Überwachungsstaates hat, steht für mich fest

    • @Togijak:

      Scheiß doch drauf ob sie was finden. Es geht ums einschüchtern und in der Wohnung die Türen eintreten und das Mobiliar zertrümmern

      Sind ein paar tausend Euro Schaden zusammen gekommen und im "Idealfall" einige zufällig anwesende verprügelt dann hat die Aktion ihren demokratiefeindlichen Zweck erfüllt.

      Wenn bei G20 Kloschüsseln und Bars kaputt geschlagen werden um bei "Hausdurchsuchungen" möglichst viel Sachschaden zu hinterlassen dann wird diese Aktion einen ähnlichen Zweck haben

      • @Oskar:

        Und leider sind "die linken" meistens tatsächlich so blöd ihre persönlichsten Daten nicht zu verschlüsseln...

        • @Jona:

          Was soll denn noch da sein, selbst verschlüsselt?

          Alles was es an Beweisen gibt wären entweder Aufrufe im Internet, für die es keine Durchsuchung braucht oder Chats. Aber die werden alle über Handys gelaufen sein die es jetzt längst nicht mehr gibt. Dazu sucht man nach Hintermännern, bei Autonomen. LOL.

          Und auch wenn die Cybersicherheit eine große Lücke in der Arbeit der radikalen Linken ist so dürfte das dieses mal völlig folgenlos bleiben, weil es schlicht und ergreifend 5 Monate später nichts mehr zu finden gibt.

          Deswegen kann der Vorwand für die "Durchsuchungen" auch getrost Vorwand genannt werden denn das es nichts zu holen gibt wird man bei der Polizei selbst wissen

    • @Togijak:

      ja, so dumm sind viele Menschen.

  • ach, das liebe harmlose schwarze Blöckchen kann einem aber auch Leid tun. Und Warnungen vor den Durchsuchung gab es auch noch. Immer schön Gewalt verharmlosen....natürlich nur wenn diese denn auch von Links kommt.

    • @Klartexter:

      mimimi?

  • Ich frage mich 5 Monate nach den Ereignissen was die Polizei glaubt finden zu können ?

    Einen großen nationalfeindlichen Fisch ?

    Oder vielleicht Leute die sich seit 5 Monaten mit ihrem Diebesgut verstecken ?

    Oder vielleicht einen großen runden Tisch an dem eine Linksradikale Zelle G20 zuammen sitzt und auf die Ereignisse anstößt ?

    Oder vielleicht alte Tagebücher aus denen ganz klar hervorgeht wie mann vor hat Müllcontainer und Reifen anzuzünden ?

    Oder vielleicht eine art Einkaufszettel für Diebesgut ?

    Oder vielleicht Pinnwände mit gelben Spickzettel mit dem finalen Hinweis für geplanten Ungehorsam ?

    Das eben gerade im Radio gehörte Argument der Polizei , mann wolle elektronische Speichermedien beschlagnamen, ist meiner Auffassung nach nichts weiter als ein Berechtigungsnacheis.

    In Zeiten von digitaler Überwachung bleibt den Sheriffs bei bedarf eh nix verborgen ... gell !

     

    In Deutschland gibt es fast täglich fremdenfeindliche Übergriffe von rechts.

    Fast im Wochentakt gibt es Fremdenfeindliche , Regierungs,- und Europafeindliche Äusserungen der Partei dessen Namen ich hier gar nicht zu nennen brauche.

    Es kommen Menschen zu schaden !

     

    Fragt sich jetzt nur noch wer hier gezielter und geplanter vor geht ?

  • Das Legitimationsproblem der Hamburger Polizei wird sich noch verstärken, je mehr Details aus diesen

    grob rechtswidrigen Polizei-Exzessen

    publik wird.

    Erinnert alles unangenehm an den unseligen Noske und seine Büttel.

    Verantwortlich auch damals ein Sozi.

  • 7G
    78110 (Profil gelöscht)

    "Seine Anwältin, die während der Durchsuchung auf rechtswidriges Verhalten der Beamt*innen hingewiesen habe, sei gar nicht beachtet worden. 'Sie sagten nur, wir könnten ja hinterher gerne noch dagegen klagen.'"

     

    Obgleich aus anderem Kontext und vielen wohlbekannt, musste ich an den schönen Satz "Zwischen gleichen Rechten entscheidet die Gewalt." denken. Wer noch?

    • @78110 (Profil gelöscht):

      Jeder Staat ist am Ende auf Gewalt aufgebaut.

  • Vielleicht sollte der Polizei mal jemand die Idee stecken, das Bundeskanzleramt zu durchsuchen? Wer ist auf die knallige Idee gekommen, dem G20-Gipfel in einer deutschen Großstadt abzuhalten?

    Das kann mir niemand erzählen, dass das nicht von vornherein klar war, dass es dabei Krawalle gibt: Die Polizei hat ja bestimmt im Vorfeld Gefahrenprognosen gegeben?

    Wieso macht man das dann trotzdem in einer bewohnten Großstadt und nicht z.B. auf einer Alm oder einer Insel? Was haben sich diejenigen gedacht, die das geplant haben? Das wäre doch mal interessant zu wissen!

    • @Hanno Homie:

      Dito, das war gewollt und das Ergebnis soll nun im Sinne von Gesetzesverschärfungen und weitergehenden Befugnissen der Ermittlungsbehörden ausgeschlachtet werden.

      1984 kommt verspätet und in anderem Gewand, aber ziemlich sicher. Mir macht der Beifall großer Teile der Bevölkerung Angst, deren Stumpfheit widert mich an.

    • @Hanno Homie:

      Heiligendamm war auch nicht viel besser ...

       

      Die Grundfrage ist doch, ob die Gesellschaft durch Gruppen, die mit Krawall etwas verhindern wollen, erpressbar sein will.

      • @TazTiz:

        Nein, das ist nicht "die Grundfrage".

         

        Diese Frage, die Sie in den Raum stellen, ist doch längst mit "Nein" beantwortet worden, und das durchzusetzen klappt heute besser denn je. Genau das konnte man übrigens auch beim G20 beobachten.

         

        Aber dennoch gibt es Leute, denen das immer noch nicht gut genug klappt, die also höhere Budgets und Befugnisse für die Sicherheitsbehörden wollen... wie Hampelstielz schon beschrieb.

         

        Und um das hinzubekommen, werden unter anderem solche Ideen in die Welt (pun intended?) gesetzt, wie dass die Grundfrage sei, ob sich die Gesellschaft durch Gruppen, die mit Krawall etwas verhindern wollen, erpressen lassen sollte.