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Pro & Contra Referendum GriechenlandDemokratie oder Irrsinn?

In Griechenland soll das Volk abstimmen, ob es sparen will. Ist das eine Selbstverständlichkeit oder kompletter Wahnsinn?

Sie sind für die Abstimmung und dann für ein klares „Nein“: Anhänger von Syriza in Thessaloniki. Foto: ap

Demokratie

E s ist der letzte Trumpf, den Alexis Tsipras noch hatte. Das griechische Volk soll kommenden Sonntag entscheiden, ob es die Sparvorgaben der Troika akzeptiert. Oder nicht. Ist das jetzt Irrsinn? Nein, im Gegenteil. Es bleibt ihm gar nichts anderes übrig.

Denn tatsächlich ist Tsipras ja bisher vor allem eins: gescheitert. Er ist mit Syriza angetreten, um mit einer linken Position die Austeritätspolitik in Europa aufzubrechen. Zentraler Punkt: ein Schuldenschnitt, um Griechenland Luft zu verschaffen, damit es überhaupt wieder auf die Beine kommen kann. Bekommen hat er jedoch: Sparvorgaben, jede Menge harter Sparvorgaben, die die soziale Lage im Land weiter verschärfen würden.

Nimmt Tsipras sich selbst ernst, muss er nun dazu aufrufen, mit Nein zu stimmen. Selbst wenn dann alles schnurstracks auf den Grexit zuläuft, den Syriza auch nicht will. Es bleibt die Wahl zwischen Pest und Cholera. Daher ist es nicht nur folgerichtig, dass diejenigen darüber entscheiden dürfen, die damit leben werden müssen. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Zumal Tsipras wohl hofft, mit dem Referendum im Rücken doch noch die Blockadehaltung seiner Verhandlungspartner aufzuknacken – oder zumindest die Deadline 30. Juni. Tsipras ist Taktiker. Warum auch nicht? Taktieren ist Grundlage jeder politischen Debatte. So könnte es ihm wenigstens gelingen, die Kreditrückzahlungsdaten auf die Zeit nach dem Referendum zu verschieben. Warum auch nicht? Solche Limits sind keine unverrückbaren Naturereignisse. Sie lassen sich immer verhandeln. Vor allem mit einer Trumpfkarte in der Hand. Und das ist das Referendum zweifelsohne.

Demokratie, das heißt die Herrschaft des Staatsvolkes, ist keine Provokation, wie es Kritiker jetzt Tsipras vorwerfen. Sie ist die Grundlage der Europäischen Union. GEREON ASMUTH

Irrsinn

Das griechische Referendum ist ein geschickter innenpolitischer Schachzug der Regierung, um von der drohenden Pleite nicht hinweggespült zu werden. Stimmt die Mehrheit, wie von Alexis Tsipras gewünscht, mit Nein, dann hat sich Syriza ein neues Mandat zum vorläufigen Überleben gesichert. Es geht um die Macht. Es geht darum, die Schuld den anderen zuzuschieben. Mit Demokratie hat dieser Urnengang dagegen eher wenig zu tun. Und das Vorgehen selbst ist der komplette Wahnsinn.

Denn worüber sollten die Griechen am kommenden Sonntag eigentlich noch abstimmen? Über einen Kredit, den es bis dahin nicht mehr geben wird? Über den Euro, dessen Fortexistenz in Athen von Tag zu Tag ungewisser wird? Die Euro-Finanzminister haben die Vorstellung abgelehnt, man möge erst einmal das Volk befragen und so lange – und weit darüber hinaus – den Tee umrühren, abgelehnt. Man mag das harsch kritisieren, man kann die verlangten Kreditbedingungen als unfair, kontraproduktiv und neoliberal ablehnen, aber wirklich überraschen kann diese Entscheidung nicht.

Alexis Tsipras und seine Links-rechts-Koalition haben mit dem Abbruch der Verhandlungen den eigenen Machterhalt über das Wohl der griechischen Bevölkerung gestellt. Sie mögen die nun folgenden griechischen Wirren politisch überleben. Vielen Griechen aber droht jetzt dagegen das Aus ihrer wirtschaftlichen Existenz.

Griechenland hat hoch gepokert und verloren. Der Regierung fehlte die Einsicht, dass sie eben nur eine von 19 demokratisch gewählten Regierungen in der Eurozone ist. Mögen all die anderen mit ihren Rezepten den griechischen Patienten noch mehr ans Krankenbett fesseln – das, was nun folgen könnte, ist der Weg ins Koma. Und da hilft auch kein noch so schönes Referendum heraus. KLAUS HILLENBRAND

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
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96 Kommentare

 / 
  • Wenn schon mehr Demokratie (oder Irrsinn) durch Volksabstimmungen, dann aber bitte auch in den übrigen Staaten.

  • Lieber DHIMITRY, Sie sollten nicht glauben, daß die griechischen Menschen sich weniger Gedanken machen als Sie.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Lieber Dude, wie kommen Sie darauf, dass ich das denke?

  • Aber so "arbeitet" doch Geld!

    (Oder sollte ich "funktioniert" schreiben?)

  • Hier schreibt Einer von Dolchstosslegende.

     

    Absurd.

  • Offenbar ist hier vielen Leuten nicht bewußt, wer die Schuld an der Wirtschaftskrise trägt. Ich geb Ihnen mal nen Tipp: Tsipras ist es nicht.

  • Wieso "oder"?

     

    In einer Situation wie der, in der wir grade sind, kann es durchaus gleichzeitig "selbstverständlich" und "kompletter Wahnsinn" sein, Demokratie machen zu wollen. Das Geld und die Macht haben nun mal Leute, die von all zu viel Demokratie rein gar nichts halten. Wer sich ihnen nicht unterwirft, der muss es büßen. Es ist also in gewisser Weise irre, nicht zu kuschen. Aber wer sollte besser als wir Deutschen wissen, dass es manchmal das einig Vernünftige sein kann, irre Entscheidungen zu treffen? Ich meine: Wären 1939 mehr Leute verrückt genug gewesen, vernünftig zu sein, wäre der Welt einiges erspart geblieben. Und wenn die Ostdeutschen 1989 nicht irre genug gewesen wären, der Stasi und der Volksarmee ihr "Wir sind das Volk!" zugebrüllt, wäre Angela Merkel jetzt nicht Kanzlerin und Deutschland keine Führungsmacht.

     

    Hm. Jetzt, wo es da so steht, glaube ich fast, das war doch nicht besonders klug...

  • 6G
    6020 (Profil gelöscht)

    Man lese hier das letzte Angebot der EX-Troika nach:

    http://europa.eu/rapid/attachment/IP-15-5270/en/List%20of%20prior%20actions%20-%20version%20of%2026%20June%2020%2000.pdf

     

    (u.a Forderung nach MWST Erhöhung, Privatisierung – ohne gr. Auflagen – der gr. Flughäfen – Fraport lässt grüßen!)

     

    Angeblich wurde das mit dem Kommentar „Game Over“ , oder „Friss oder Stirb“ von Donald Tusk, (Präsident des Europäischen Rates) an Tsipras übergeben – da würde ich auch empört gehen, und die Sache dem wirklichen Souverän vorlegen, dem griechischen Volk!

     

    Dass sich dann wieder Deutsche aufregen – nach dem Motto, warum dürfen „Die“, und wir nicht (abstimmen) wird von interessierten Kreisen (der dt. Medienlandschaft) gerne zur weiteren Griechenland-Hetze genutzt .. (hier immerhin Pro und Contra)

  • Es ist die richtige Reaktion der Syriza-Koalition mit der der Welt gezeigt wird, wie die griechischen Lohnabhängigen als beliebiges Versuchskaninchen im Krisenlabor vom Kapitalismus erpresst werden.

    Ich hoffe ihnen gelingt die technische Umsetzung.

    Nein jetzt kann nicht noch einmal ein Papandreou gestürzt werden, eine Nacht nach seiner Ankündigung über ein Sparprogramm ein Referendum durchführen zu wollen - 2012 übrigens mit dem Ziel sich Rückhalt für die "bittere Medizin" der Pasok zu sichern.

    Dann kam Papademos.

     

    Übrigens ein gutes Thema für Deutsche: "mein Geld" - "meine Vermögenssicherung"

  • Referendum?

     

    Mensch - die Griechinnen und Griechen.

     

    Wann begreifen die endlich: Echte Demokratie ist nun mal vor allem eins - nämlich marktkonform. Alles andere ist doch (wie man justament sehen kann) ein Riesenskandal.

    • @Der Sizilianer:

      Umgekehrt wird ein Schuh draus: Ein echter Markt ist vor allem eines, nämlich demokratiekonform.

       

      Das Problem am Markt ist ja auch nie der Markt an sich sondern sein rücksichtsloser Umgang mit seinen Verlierern. Auch dieser ist allerdings eine Widerspiegelung der Rücksichtlosigkeit der einzelnen Marktteilnehmer (und zwar so ziemlich ALLER Teilnehmer, nicht bloß der "Starken"). Deshalb braucht Demokratie Schranken wie Minderheitenschutz und repräsentative Elemente so wie der Markt staatliche Eingriffe wie Kartellrecht und soziale Ausgleichsmomente benötigt, um dem Leitbild einer ausgewogenen Gesellschaft zu dienen. Beides in Reinform wäre gefährlich, zu wenig davon führt aber in der Regel in Misswirtschaft und Korruption. Griechenland leidet für meine Begriffe gerade eher an letzterem.

    • @Der Sizilianer:

      Der Skandal ist, dass sich ein kleiner Teil Europas für so wichtig hält, dass ihre Bürger*innen über das Geld der anderen Bürger*innen entscheiden darf. Es sind nicht nur die Griech*innen, die von den Ergebnissen dieser Volksentscheidung betroffen sind!

      • @Dhimitry:

        Wer wird denn noch betroffen sein? In der Taz wurde heute dargelegt, das die deutsche Wirtschaft nur noch verhältnismäßig geringe Gläubigeransprüche an Griechenland hat...

        • @bs7:

          der Staat

      • @Dhimitry:

        Sie regen sich für nichts auf , lieber Dimi .

        Sagen Sie sich immer , wenn der Ärger in Ihnen hochkommen will : " Das Geld ist weg . Das Geld ist schon länger weg . Das Geld ist ....".

        Griechenland ist pleite ! Und das ohne die von EZB , IWF und EU vorgeschossenen Schuldendienstmilliarden schon länger .

        • @APOKALYPTIKER:

          Haha, richtig! Ist ja auch nur Luftgeld. Davon können die Griechen und die Luxemburger gerne mehr haben. Wir haben das im Überfluss.

           

          Ich muss mich übrigens korrigieren: Natürlich ist es kein Skandal, dass das Referendum abgehalten wird. Die Formulierung war bloß eine Reaktion auf den Beitrag zuvor. Es bleibt ein taktischer Spielzug im Blame Game. In Verbindung mit der Rücktrittsankündigung, ist es sogar sehr zu begrüßen.

           

          Es könnte nun auch in anderen Ländern Forderungen nach Volksabstimmungen geben, wie auf etwaige spätere Hilfsforderungen von Seiten Griechenlands zu reagieren sei.

           

          Das Problem: Wenn alle Bevölkerungen nach ihren kurzfristigen nationalen Interessen abstimmen, wird es keine politische Entwicklung der Union geben. Dann wird/bleibt die Union eine Freihandelszone ohne politische Ambitionen. Aber das wollen ja auch viele Menschen...

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Dhimitry:

        "Der Skandal ist, dass sich ein kleiner Teil Europas für so wichtig hält, dass ihre Bürger*innen über das Geld der anderen Bürger*innen entscheiden darf."

         

        Luxemburg?

        • @10236 (Profil gelöscht):

          ThumbsUp!

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Denksportaufgabe für Sie: Finden Sie den Unterschied zwischen der Situation in Luxemburg und der in Griechenland.

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @Dhimitry:

            Hmmm,

             

            Verhältnis registrierte Unternehmen : Bevölkerung -> GR: 1:100, LU: 1:10

            Verhältnis Bankeinlagen : BIP [%] -> GR: 100%, LU: 2000% (offiziell)

            Ergo: Luxemburg ist ein attraktiver (Finanz)Standort. Muss an seiner Lage im Herzen Europas liegen.

      • @Dhimitry:

        Ach so ?

         

        Der gleiche Ju(h)nker, der über zehn Jahre lang die Steuerhinterziehungsgesetze für den kleinsten Teil Europas machte und sein winziges Luxusburg immer noch für das wichtigste Land Europas hält, das selbstverständlich steuermarktkonform allen anderen das Geld aus der Tasche ziehen darf, beschimpft Griechenland jetzt als egoistisch ?

        Noch verschwurbelter im Hirn geht´s ja wohl wirklich nicht mehr.

        Hofft er so, seine fällige Haftstrafe reduzieren zu können ?

        • @MrBlue22 :

          "beschimpft Griechenland jetzt als egoistisch?"

           

          Das ist natürlich lächerlich und sollte Junker auch so vorgehalten werden!

  • @NORMALO

    Knapp am Gegenstand und Inhalt meines Beitrages vorbei ist auch daneben . Darin ging es u.a. darum , wie unser medialer und politischer Mainstream auf den Referendumsbeschluss reagiert hat , nämlich in peinlicher Weise . Woraus Sie schließen , die griechische Regierung wolle EU ,IWF und EZB "...vorschreiben, wie sie auf deren Handeln zu reagieren haben " , erschließt sich mir nicht .

     

    NORMALO :"Es sind nicht die Geldgeber, die etwas von Griechenland haben wollen, was ihnen vertraglich nicht zusteht, um ihren Bankrott zu verhindern, sondern umgekehrt."

    Tsipras und Syriza hin , oder eine andere griechische Regierung her - ... die Frage , die von j e d e r Regierung Griechenlands zum jetzigen Zeitpunkt zu beantworten ist , kann man so formulieren : Wollen / können wir Griechen unseren Weg in den sozioökonomischen Abgrund fortsetzen , der allein schon durch die weitere Bedienung der Schulden auf ewig vorprogrammiert wäre , durch einen Schuldendienst , der nur mit den Hilfszahlungen von außen möglich ist und dazu noch den Schuldenberg erhöht ?

     

    Irgendwie eine legitime Frage , oder ?

    • @APOKALYPTIKER:

      Kommt darauf an, was Sie unter "legitim" verstehen. Grundsätzlich halte ich Fragen für problematisch, die bereits die wesentlichen prognosen und/oder politischen Wertungen, die ihrer Beantwortung zugrunde liegen könnten, als feste Aussagen vorwegnehmen.

       

      Im Übrigen habe ich Ihr Aufbegehren gegen die Äußerungen (wohlgemerkt nicht "Vorschriften") aus dem "politischen und medialen Mainstream" in der Tat missverstanden. Dazu würde ich vielleicht noch anmerken, dass Sie ebenso viel oder wenig Recht haben, einem taz-Redakteur in seine Meinungsäußerung hineinzureden, wie der in die innenpolitische Entwicklung Griechenlands. Sie sollten sich also entscheiden, ob sie nun für oder gegen freie Meinungsäußerung des Einen über die souveränen Entscheidungen Anderer sind...

  • "Alexis Tsipras und seine Links-rechts-Koalition haben mit dem Abbruch der Verhandlungen..."? Es sieht doch wohl eher so aus, dass die griechische Regierung dazu genötigt wurde, die Verhandlungen abzubrechen.

  • Wieso wird jetzt schon wieder der Grexit beschworen, und nicht einfach der Staatsinsolvenz?

     

    Griechenland pleite, Schulden werden nicht mehr zurückgezahlt, ja und? Ohne Zinszahlungen sehen die Bilanzen Griechenlands gut aus.

    • @Arne Babenhauserheide:

      Weil mit der Pleite eines Staates auch das von ihm herausgegebene Geld seinen Wert verlieren würde, weil dieser nämlich genau auf dem Vertrauen am Markt in die Zahlungsfähigkeit dieses Staates beruht. Bei einer Gemeinschaftswährung haften die anderen Staaten über den Wert ihres Geldes für die Bonität des Pleitiers unfreiwillig mit und müssen sich entsprechend schützen. Daher ist der Ausschluss aus dem Währungssystem die logische Konsequenz einer Staatspleite.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Und da hilft auch kein noch so schönes Referendum heraus."

     

    Ob das Referendum schön oder schlecht ist, das werden wir dann sehen, aber eines steht fest: Demokratie ist eine Institution die in und aus der Masse heraus stattfinden und Bewußtsein entwickeln muß, damit nicht nur "Viele", sondern Alle eine menschenwürdige Existenz leben können!

     

    "Koma" - dem "individualbewußten" Konsum- und Profitautismus und dem geistigen Stillstand des "freiheitlichen" "Wettbewerbs um ... ein Ende, für Möglichkeiten in geistig-heilendem Selbst- und Massenbewußtsein!

  • Wünsche auch Griechen alles gute, zurück zur Drachme und das wär's.

  • Wer nur ein bisschen nachrechnen kann, wird schnell erkennen, dass Griechenland seine Kredite, also die erhaltenen Summen, längst mehr als zurückgezahlt hat. Worum es jetzt nur noch geht, sind Zinsen, Zinseszinsen und Gebühren, die größtenteils nur dadurch entstanden sind, dass die sogenannte Griechenlandhilfe nicht auf dem direkten Weg, als Zahlung der EZB an den griechischen Staat geleistet wurde, sondern über mehrere Investmentbanken geleitet wurde, was die Kosten für Griechenland gigantisch steigen ließ. Dazu kamen die vielen flankierenden Zwangsmaßnahmen, euphemistisch 'Reformen' genannt, die das Land zusätzlich lähmten und bei der Zahlung der Forderungen behinderten. Das war das Faustpfand der EU-Regierungen dafür, dass sie den Banken gegenüber die Bürgschaften für deren Gewinne übernommen haben.

     

    Gemäß des Merkel-Ausspruches, wonach jeder Euro für Griechenland mehrfach zurückkommt, ist zu sagen, dass die Euros als solche längst einfach zurückgekommen sind, dass es jetzt also nur noch um die mehrfachen Euros, die allein den Banken zugute kommen, geht.

     

    Dafür ein ganzes Land in ewige Schuldknechtschaft zu verbannen, dazu gehört eine ganze Menge Chuzpe!

    • @Khaled Chaabouté:

      Oder sie meinte mit "mehrfach" bloß den Wechselkurs Euro-Drachme. 1 € ist ja angeblich 340 Drachmen wert. Das ist ganz schön "mehrfach", und schließlich ist sie Physikerin, keine Ökonomin...

      • @HP Remmler:

        Tsipras ist ebenfalls kein gelernter Ökonom sondern studierte Bauwesen.

        Welche Ausbildung sollte Ihrer Meinung nach eine Kanzlerin - oder eine Ministerpräsidentin - haben, um sich politisch über den Euro zu äußern?

        • @Chutriella:

          Vielleicht sollte sie "gute" Ratgeber haben - was immer das ist und wie immer man das überprüfen kann.

  • 1G
    19122 (Profil gelöscht)

    Ich verstehe das nicht. Da lässt ZUM ALLERERSTEN MAL ein politischer Regent eines EU-Landes die eigene Bevölkerung über eine WIRKLICH WICHTIGE FRAGE entscheiden, und dann passt es doch wieder nicht. Ich jedenfalls bin hocherfreut und habe mit diesem Tag ein großes Stück Vertrauen in Europa zurückgewonnen. Auch weil die Härte der Eurogruppe in den letzten Wochen offenbar keine Scharade war, um dann doch durch die Hintertür und per Salamitaktik einen Staats-Bailout zulasten der Steuerzahler zu fahren.

    • @19122 (Profil gelöscht):

      Wie lautet die konkrete Frage eigentlich, die das griechische Volk beantworten soll?

      • 1G
        19122 (Profil gelöscht)
        @Chutriella:

        Die Frage lautet, ob es das aktuelle (und letzte) Verhandlungsergebnis mit den Gläubigern annimmt, oder nicht. Eine klare Frage, mit klaren Folgen: Wird für Ja gestimmt, wird nach Vorgabe der Eurogruppe gespart. Wird für Nein gestimmt, gibt's "Plan B". Hoffentlich.

        • @19122 (Profil gelöscht):

          So, die Griechen bestimmen, ob die EU weiterhin ihnen die Gelder zahlen sollte? Sieht so aus, als der griechische Wähler über der Politik der EU abstimmen kann?

    • @19122 (Profil gelöscht):

      Nicht zum allerersten Mal zu etwas wichtigem, aber zum ersten Mal zu Fragen der Finanzpolitik.

       

      Deswegen stimme ich Ihrer grundlegenden Aussage zu: Auch ich habe dank Griechenland Vertrauen in Europa zurückgewonnen.

    • @19122 (Profil gelöscht):

      Meinen Sie die Volksabstimmungen zu Maastricht oder der europäischen Verfassung wären unwichtig gewesen?

      • @Dhimitry:

        Welche Volksabstimmungen? Ich kann mich an keine einzige Volksabstimmung in Deutschland erinnern. Weder zur Übernahme der DDR, noch zur Einführung des Euro oder gar zum Schengen-Vertrag.

        Bitte helfen Sie meinem Gedächtnis auf die Sprünge!

        • @Thomas Ebert:

          Europa ist mehr als Deutschland!

  • Ja ja, der 'Irre aus Athen'! Saddam Alexis. Da laufen die verbalen Aufrüster auch bei der taz Amok. 1. Kürzlich wetterte eine Regierungschefin, die EU würde mit der Flüchtlingsquote 'Würde und Souveränität ihres Landes verletzen. Kein Aufschrei unserer Medien über diesen nationalchauvinismus war zu hören 2. Demnächst wird die EU mit weiteren Milliarden die bankrotte Ukraine unterstützen - deren Pleite nicht nur kriegsbedingt ist. Misswirtschaft alt-neuer Seilschaften und Korruption zerfressen das Land. Aber die Ukraine ist ja unser 'demokratischer Vorposten' im Osten...

     

    Diese Beispiele politischer Doppelmoral bringen in Griechenland Zipras allerdings nicht aus dem Schneider. Er schlägt voll die nationalistische Lyra. Eine Volksabstimmung soll Einigkeit simulieren. Vielmehr tobt aber in Griechenland ein 'Klassenkampf' zwischen den Verlorenen und denen, die noch etwas zu verlieren haben. Und vom Olymp ihrer Yachten und Villen lächeln die Eliten den Kämpfen der Elenden in der Arena zu.

    Der Versuch der EU-Regierungen, die Zyriza Regierung von Außen stürzen zu können, ist erst einmal gescheitert. Zipras versucht mittels Volksabstimmung seine Regierung zu retten und politische Handlungsfähigkeit zu sichern. Stimmt die Mehrheit gegen die EU-Erpressung, müssen sich Merkel und Co endlich auf eine politische Lösung einlassen. Votieren die Hellenen gegen ihre Regierung, kann Zypras sich dem EU Druck beugen, die Abweichler in der Regierung mundtot machen und dennoch an der Macht bleiben. Neuwahlen würde das fragile Bündnis Zyriza kaum besetehen. Beängstigend ist, wie die Krise, die eben nicht nur eine griechische ist, europaweit national-chauvinistischen Tendenzen weiteren Auftrieb verschafft.

  • Natürlich ist es ein taktischer Kniff jetzt ein Referendum durchzuführen, von dem noch nicht einmal die Frage klar ist. Groß schaden wird es aber auch nicht, wenn die Meinung der Bevölkerung zum Angebot der Gläubiger eingeholt wird.

     

    Tatsächlich ist das größte Problem an der Debatte, dass Syriza denkt Demokratie gäbe es nur in Griechenland. Was die Bevölkerungen der Geberländer denken, ist für Syriza irrelevant.

     

    Wirklich demokratisch wäre ein europaweites Referendum über die Krisenpolitik. Dann würde es auf die genaue Fragestellung ankommen. Wenn einfach nur gefragt würde, sollen die gemeinsamen Regeln zugunsten eines einzigen Landes geändert werden, wäre die Antwort der Bevölkerungen wohl klar.

    • @Dhimitry:

      Die Frage in Deutschland müsste aber dann lauten:

      "Sind Sie dafür, dass das Kreditprogramm für Griechenland nicht verlängert wird und die Mrd., die Sie als Steuerzahler dank Merkel und Schäuble dort hineingepumpt haben, somit verloren sind und wollen Sie Merkel und Schäuble damit die Rechtfertigung geben, noch mehr von unten nach oben zu verteilen?"

       

      Ich persönlich würde da mit "Nein" stimmen und außerdem eine Volksabstimmung über einen Gesetzesentwurf zur Amtshaftung von Regierungsmitgliedern und allen Mandatsträgern, die diese Kredite bewilligt haben, auch begrüßen.

      • @Age Krüger:

        persönlich würden sie mit Ja stimmen 90% der Bundesbürger wären aber sicher dafür dass das Kreditprogramm an Griechenland nicht verlängert wird.Ich wäre für mehr direkte Demokratie auch in Deutschland.

      • @Age Krüger:

        Sie demonstrieren sehr schön die Schwäche plebiszitärer Entscheidungsprozesse zu komplexen Fragen: Jede Seite der Diskussion ist bestrebt, die Frage schon so zu formulieren, dass sie die "richtige" Antwort eigentlich bereits vorwegnimmt.

         

        Ob sie es glauben oder nicht, es gibt Menschen, die das völlig anders sehen als Sie - und das mit der gleichen demokratischen Legitimation. Die meinen, das weitere Zugeständnisse an Griechenland nur das Signal wären, dort weiter ohne Rücksicht auf Verluste Staatsgelder zu verprassen und die Verantwortung unter dem Mantel des "too big to fail" auf Andere zu schieben. Sie würden die Frage also so stellen: "Sollen wir Griechenlands Verlangen nach Verzicht auf Rückzahlung unseres hart erarbeiteten Geldes nachgeben und weiter gutes Geld dem dort schon versenkten, schlechten Geld hinterherwerfen?"

         

        Sie würden diese Formulierung der Frage natürlich als unverschämt, tendenziös und irreführend verurteilen. Aber das täten Diejenigen, die sie gerne so stellen würden, mit gleichem Recht auch mit Ihrer Variante. Effektiv bedürften solch komplexe Fragen fast schon einer eigenen Vorabstimmung darüber, wie die Frage zu stellen ist, da sie bereits ein Gutteil an politischer Beurteilung vorwegnimmt. Und spätestens da beißt sich die Katze in den Schwanz.

        • @Normalo:

          Wie Sie richtig erkennen, habe ich eine andere Intention im Kopf wie die meinungsgebende Bild z.B..

           

          Mir geht es nicht um die Kreditierung Griechenlands. Das Geld ist sowieso weg. Was konsumiert wurde und nicht investiert, kann man schlecht zurückzahlen.

          Was die Griechen entscheiden, ist deren Sache. Ich kann mich da nicht beteiligen.

          Ich kann aber die Menschen hier in der BRD drauf hinweisen, dass es letztlich die Trottel sind, die sie selbst gewählt haben, die immer wieder Mio aus dem Fenster sinnlos geworfen haben und die es den Steuerzahlern nur mit niedrigeren Löhnen und weniger Sozialstandards gedankt haben.

          Die dadurch entstandenen Kosten müssten eigentlich CDUCSUSPDGRÜNENFDP-Wähler zahlen, wobei die Wähler von Herrn Bosbach und Herrn Gauweiler mit einigen anderen auch ausgenommen werden müssten, weil diese lange darauf hingewiesen haben, was das für eine sinnlose Geldverschwendung ist, die unsere Regierung betreibt.

          • @Age Krüger:

            Drama der demokratisch verfassten Volksgemeinschaft: Wer immer schön "Dagegen" gestimmt hat, aber keine Mehrheit dafür hatte, ist trotzdem mit in der Verantwortung.

             

            Es wäre auch unpraktikabel, da persönliche Verantwortlichkeiten aufzubauen. Zum Beispiel müsste die "Dagegen"-Fraktion es ja dann logischerweise auch der Mehrheit vergüten, wenn deren Stimmen mal etwas Positives hervorgebracht haben (nächste Frage: Wer entscheidet angesichts der in der Wählerschaft bestehenden Differenzen über die Ziele guter Politik neutral, was wirklich "positiv" oder "negativ" ist?...).

             

            Davon abgesehen: Keine Sorge, das Allermeiste der durch Griechenland verursachten Belastungen WIRD von den Wählern der von Ihnen genannten Parteien bezahlt - wie auch die meisten Sozialleistungen für die, die sie nicht gewählt haben...

        • @Normalo:

          Ideal wäre eine Volksabstimmung vor der Volksabstimmung über verschiedene Fragevarianten. Das ganze dann noch in mindestens 19 Staaten, mit all den semantischen Feinheiten, die Übersetzungen so mit sich bringen.

           

          Ganz schön schwierig so eine direkte Demokratie. Und auch noch teuer! All die Abstimmungen müssen schließlich organisiert und die Beteiligten vergütet werden. Also doch lieber Repräsentation?

  • Das Kalkül der Bundesregierung ist es doch, die gegenwärtige sozialistische Regierung aus dem Sattel zu heben. Die ganze Hetze kommt aus der Richtung. Kein nüchterner und vernünftiger Tonfall mehr gegenüber dem Nackten, der den tiefen Griff in die eigene Tasche "verweigert".

     

    Egal ob mit Krediten oder ohne Kredite wird das griechische Volk hungern. Es würde jede Regierung aussichtslos aus dem Sattel heben, die diese Erbschuld von den eher konservativen Vorgängerregierungen mitbekam. Da kommt Syriza mit einem Referendum um die Ecke und die Wut derjenigen, die eine sozialistische Regierung aus dem Sattel heben wollten, ist groß.

    • @Celsus:

      Es war alleine Tsypras Entscheidung, auf sich die "Erbschuld" zu übernehmen. Das Ergebnis der Wahl sehen die Griechen spätestens jetzt, vor den geschlossenen Banken, während die Reichen schon das Vermögen gesichert haben. Das ist Sozialismus...

      • @Tenedor Alfonso:

        Aus der Erbschuld von Vorgängerreigerungen kommt Tsypras nur schwer raus. Er müsste aus dem Euro aussteigen. Dann wäre auch das Bestehen auf den langfristigen Lieferverträgen deutscher Rüstungsfirmen für das pro Kopf am höchsten gerüstete Land Europas nicht mehr reizvoll.

         

        Die Reichen konnten im übrigen ihr Vermögen bereits zu Zeiten der Vorgängerregierungen sichern, denen nach dem Beispiel Zyperns klar war, was ihnen drohen konnte. Das hat mit der gegenwärtigen sozialisitschen Regierung nichts zu tun. Allerdings würde ich niemandnen beineiden, der dort jetzt die Regierungsgeschäfte in schwieriger Lage zu leiten hat und Entscheidungen in kürzester Zeit treffen muss.

    • @Celsus:

      "Das Kalkül der Bundesregierung ist es doch, die gegenwärtige sozialistische Regierung aus dem Sattel zu heben."

       

      Das ist genau die Legende, die Syriza hören will. Nicht die eigene Strategie führt in den Staatsbankrott, sondern es ist die Verschwörung der Andersdenkenden. Klingt irgendwie nach dem traurigen Clown...

      • @Dhimitry:

        Ich steh' auf Legende.

        Ich würde das Ganze nur etwas ausweiten. nicht die Bundesregierung, sondern die EU allgemein, im Verbund mit TTIP-Befürwortern aus aller Welt.

      • @Dhimitry:

        Der Staatsbankrott wäre doch erstmal nicht das Problem. Die Gläubiger wären ihr Geld los und Griechenland könnte sich wieder aufbauen: Ohne äußere Hilfe, aber auch ohne äußere Hürden.

         

        Nennen wir es doch einfach Staatsinsolvenz. Kann passieren. Und wenn Geld weg ist, für das man jahrelang 8% Zinsen kassiert hat: Das kann auch passieren. Das ist das Risiko bei hohen Renditen.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Ich denke auch, dass der Staatsbankrott das Ziel von Syriza ist. Allerdings scheint es kein Automatismus zu geben, dass dann alles Schulden sofort auf Null gesetzt werden. Siehe Argentinien. Nichtsdestotrotz lohnen sich die meisten Maßnahmen erst, wenn die Schuldenlast nicht mehr alle Einnahmen auffressen wird.

      • @Dhimitry:

        Wer nun die Wahrheit hören will oder nicht, ist nich mein Problem. Gibt es Argumente dagegen, dass es die Wahrheit ist?

         

        Und nein: Es ist keine Legende, dass die gegenwärtige Regierung bereits die Schulden in der Wiege ihrer konservativen Vorägngerregierungen präsentiert bekam. Und als logische Konsequenz konten die selber nicht mehr großartig Kredie aufnehmen, ob die nun wollten oder nicht. Im übrigen ist es auch keine Legende, dass Korruption aus Deutschland an konservative Griechen da seine Wirkungen entfaltete.

         

        Das ist eine Theorie der Verschwörung der Andersdenkenden gegen Griechenland? Ach was. Egal wie die Gläübiger sich heute vehalten: Griechenland wird früher oder später zu Boden gehen, wenn es im Euro bleibt. Deutschland wird früher oder später zu Boden gehen, wenn die Zahlungen aus ständigen Exportüberschüssen nicht mehr bedient werden können.

         

        Interessanter als die nicht von mir aufgeworfene Frage einer Verschwörung finde ich zudem die Zukunftsprognose.

        • @Celsus:

          Die Legende, die aktuell gestrickt wird ist, dass die Europäer Syriza auflaufen lassen, weil sie keinen Sozialismus wollen, nicht weil scheiße verhandelt wurde.

           

          Das ist die typische Jammerleier, die wir von der deutschen Linkspartei gewohnt sind. Aber natürlich hat jede*r seine*ihre eigene Wahrheit.

          • 1G
            10236 (Profil gelöscht)
            @Dhimitry:

            "Die Legende, die aktuell gestrickt wird ist, dass die Europäer Syriza auflaufen lassen, weil sie keinen Sozialismus wollen, nicht weil scheiße verhandelt wurde."

             

            Natürlich wurde scheiße verhandelt. Den Griechen wurde mehr oder weniger das Gleiche präsentiert und nach außen "Entgegenkommen" kommuniziert.

            Zum Duktus und Stil des präsentierten Angebots kann man sich direkt an der Quelle überzeugen: http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5270_en.htm

            • @10236 (Profil gelöscht):

              Wo ist das Problem bei Duktus und Stil dieses Papiers? Meinen Sie den Appelcharakter der Punkte? Das läge in der Natur der Sache.

               

              Ansonsten finde ich in der Liste die Forderung Steuerschlupflöcher zu schließen, Subventionen zu streichen, die Vermögens-, Unternehmens- und Luxussteuer zu erhöhen, unabhängige Steuerbehörden zu schaffen, die Militärausgaben zu senken und verbilligte Preise für Medikamente einzuführen. Wahrlich alles Punkte auf die eine Revolutionsregierung nicht eingehen kann.

               

              Spaß beiseite, natürlich sind in dem Papier auch unangenehme Punkte aufgelistet. So soll das Rentensystem modernisiert werden, das ja, wie uns immer wieder gesagt wird, das einzige flächendeckende soziale Netz im Lande ist.

               

              Wenn wir uns die Vorschläge zum Rentensystem ansehen, dann finden wir viel von dem, was in Deutschland und anderen Ländern schon umgesetzt wurde (typische IMF/Weltbank Vorschläge). Mit dem Effekt, dass zumindest das Rentensystem in Deutschland erstmal stabilisiert ist.

               

              Wahrscheinlich sind noch einige soziale Härten an anderen Stellen angeführt, die mensch auf die Schnelle nicht nachvollziehen kann.

               

              Nunja, die Vorschläge sind bei weitem nicht so einseitig, wie sie von manchen dargestellt werden. Trotzdem bleiben sie Medizin von der Sorte, die bisher nicht gewirkt hat. Also was Neues.

               

              Ich wäre wirklich gespannt, ob Syriza in der Lage ist Alternativen zu entwicklen. Dazu braucht es wohl erst einen Schuldenschnitt/Staatsbankrott, da sonst viele Maßnahmen vom Schuldendienst aufgefressen werden.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Dhimitry:

            JA, jeder hat seine eigene subjektive Wahrheit.

             

            Darüberhinaus gibt es jedoch einige klitzekleine objektive Begebenheiten, die überprüfbar sind. Etwa die, dass die demagogische Hetze gegen Syriza bereits während des griechischen Wahlkampfs begonnen hat, zu einem Zeitpunkt, als Syriza noch gar nicht gewählt war. Üblicherweise wird einer neu gewählten Regierung eine 100-Tage-Schonfrist eingeräumt - auf Syriza wurde vom ersten Tag an eingeprügelt.

             

            Was das Ganze mit der Partei "Die Linke" zu tun hat, bedarf schon erheblicher semantischer Verrenkungen. Vorsicht, dabei auf die Verletzungsgefahr achten!

            • @76530 (Profil gelöscht):

              "Was das Ganze mit der Partei "Die Linke" zu tun hat, bedarf schon erheblicher semantischer Verrenkungen."

               

              Achten Sie auf die Redebeiträge von Vertreter*innen der Linkspartei in den nächsten Tagen. Die werden versuchen genau diese Legende zu bewerben.

  • >>Wie konnte das bloß passieren? Da hatte doch Frau Merkel anläßlich der Verabschiedung des ersten Hilfspaketes für Griechenland verkündet: "Jeder Euro für Griechenland kommt mehrfach zu uns zurück!" und jetzt so etwas......

  • " Mit Demokratie hat dieser Urnengang dagegen eher wenig zu tun. Und das Vorgehen selbst ist der komplette Wahnsinn."

    Genau , Herr Hillenbrand , ...solche Sätze kann man erstaunlicherweise so im kompletten medialen und politischen MainStream finden : Die Superdemokraten des Nordens belehren uns und die Welt darüber , was Demokratie und was nur Wahnsinn ist .

    Muß man ja auch verstehen - Tsipras hat sie alle kalt erwischt und düpiert : - mit dem Einsatz eines superdemokratischen Instrumentes (vgl. Schweiz) .

    Herr Asmuth weist ja zurecht auf

    die Situation Griechenlands hin , jetzt und in Zukunft . So oder so , Griechenland hat nur die Wahl zwischen Pest und Cholera .

    Diesem Land von außen vorschreiben zu wollen , was dessen demokratisch legitimierte Regierung zu tun oder zu lassen hat , darf man schlicht als peinlich bewerten .

    • @APOKALYPTIKER:

      Tsipras hat bereits vor seiner Wahl dem Volk suggeriert, dass es mit seiner Stimme die Regierungen der Länder, von deren Geld der griechische Staat in der Vergangeheit gelebt hat, niederbrüllen könne, dass demokratische Abstimmungen per se auch andere Souveräne binden müssten. Wenn er das wieder versucht, führt er sein Volk an der Nase herum.

       

      Denn Eins sehen Sie falsch: NIEMAND macht der griechischen Regierung Vorschriften, was sie zu tun und zu lassen hat. EU, IWF und EZB lassen sich nur nicht von der griechischen Regierung vorschreiben, wie sie auf deren Handeln zu reagieren haben. Es sind nicht die Geldgeber, die etwas von Griechenland haben wollen, was ihnen vertraglich nicht zusteht, um ihren Bankrott zu verhindern, sondern umgekehrt.

       

      Sollten Sie das immer noch nicht als Legitimation für eine eigene Entscheidungskompetenz der Geldgeber sehen, teile ich Ihnen gerne meine Kontonummer mit. Ich habe gerade zutiefst souverän und zudem noch einstimmig beschlossen, dass ich dringend 2000 € von Ihnen benötige und dass ich es für ausgesprochen unvernünftig und unmenschlich hielte, dieses Geld aus meiner Urlaubskasse zu nehmen - wer kann schon ohne Urlaub in der Zukunft anständig arbeiten. Also bitte möglichst zügig...

      • @Normalo:

        Andere Regierungen erwarten von Griechenland, die Schulden zurückzuzahlen. Da aber Griechenland ein souveräner Staat ist, könnte es den Schuldenschnitt einfach per Gesetz beschließen.

         

        Das will die Troika aber um jeden Preis vermeiden. Denn dann müsste sich ja die Geldpolitik der Demokratie unterordnen.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Mein Gott, diese Naivität hier! Was glauben Sie, was passiert wenn Gr einseitig einen Schuldenschnitt erklärt?

          Wer gibt denen dann noch Geld? Pfändungen von griechischen Vermögen bei amerikanischen Gerichten, (siehe Argentinien) kämen noch hinzu.

          Wenn man so einfach seine Schulden los würde, hätte Tsipras dies wohl schon gemacht.

  • Ich sehe, ob bei Volksabstimmungen oder anderen Bürgerbegehren das Problem in der Vorabinformation. Die Volksvertreter*innen versuchen, was nicht verwerflich ist, die Bürger*innen auf ihre Seite zu ziehen und die Berichterstattung der meisten Medien ist alles andere als überparteilich und unabhängig. So nach dem Motto, "wenn die BILD das so schreibt, wird es schon stimmen". Ich kann nur hoffen dass die Bevölkerung in Griechenland sich nicht von kurzfristiger und parteiischer Meinungsmache blenden lässt, sondern wohl überlegt was mittel- und langfristig für ihr Land besser ist und aufgrund dessen abstimmt.

  • Betrifft: „…Demokratie, das heißt die Herrschaft des Staatsvolkes, ist keine Provokation, wie es Kritiker jetzt Tsipras vorwerfen …“

     

    Recht so!

    Aber warum kommt eigentlich keiner von denen, die das GRIECHISCHE Referendum befürworten, auf die Idee, auch für die Gegenseite (=die übrigen Euro-Staaten) ebenfalls ein Referendum zu fordern?

    Warum fragt nicht z. B. die deutsche Regierung das Volk: „Sind Sie einverstanden, dass xxx Mrd. € aus Steuergeldern an Griechenland verliehen werden, wobei mit Rücksicht auf die Ehre und Würde dieses Landes auf jegliche Bedingungen verzichtet wird?“

     

    Vermutlich würde Herr Tsipras sofort „Provokation!“ rufen.

    • @Pfanni:

      Sollen sie doch machen. Dann aber bitte mit korrekter Information, wie viel Deutschland durch das geliehene Geld an echtem Geld eingenommen hat.

  • Warum verkaufen wir den Griechen nicht wieder Kriegsgerät wie Panzer, U-Boote oder Maschinengewehre neuerster Bauart, die durch Milliardenkredite abgesichert sind. Die u.U. noch den Nebeneffekt haben, das die deutsche Rüstungsindustrie ihre Arbeitsplätze sichert ebenso wie die Griechen ihren Staatshaushalt weiter am laufen halten.

    Die Griechen unter Syriza suchen den Weg aus der Alternativlosigkeit der EU-Spardiktate. Ich wünsche mir nur, das der Humanismus in Form von Solidarität in der EU über die Finanzmärkte obsiegen möge.

    • @jörg krauss:

      Das ergibt irgendwie keinen Sinn, die Geldgeber sehen beim Militär ein Einsparpotential von 400 Mio €, Tsipras lediglich von 200 Mio €.

       

      Das passt nicht zu der These dass den Griechen Militär aufgeschwatzt wird, sondern eher dazu dass in Griechenland das Militär noch einen "systemrelevanten" Einfluss auf die Politik hat.

  • Die jetzige griechische Regierung hatte bei mir viel Kredit. Ich sah in ihr eine Chance die in Griechenland notwendigen Reformen im Steuerrecht und in der Grundstücksverwaltung, der Bekämpfung der großen und kleinen Korruption, die Abschaffung des quasi rechtsfreien Raums für reiche Oligarchen in sozialverträglicher Weise anzupacken. Ebenso hoffte ich, dass diese Regierung das NATO-interne Wettrüsten mit der Türkei beenden würde. Stattdessen hat sich diese Regierung an der Auseinandersetzung mit ihren EU-Partnern abgearbeitet und alle innenpolitischen Reformen vollständig verschlafen und in einigen Punkten die Probleme eher noch verschärft. Auf einen Schuldenschnitt oder größeres Entgegenkommen des IWF oder der EU-Partner hoffend, ohne diesen Signale zu einer deutlichen Korrektur der innergriechischen Verhältnisse zu geben, ist nicht mehr als blauäugig sondern nur noch als absolut dumm zu bezeichnen. Natürlich haben die Vorgängerregierungen durch kreditfinanzierte Wohltaten im Renten- und Steuersystem den größten Teil der Schulden aufgebaut. Eine neue Regierung die aber gar nicht daran denkt, an diesen Stellschrauben etwas zu ändern, kann keine Solidarität von EU-Partnern verlangen bei denen der Durchschnittslohn niedriger liegt als der Euro-Betrag den ein durchschnittlich verdienender Grieche nach 10 Jahren als Rente erworben hat. Staaten mit deutlich niedrigerem Bruttosozialprodukt im Jahr als das Vermögen der 10 reichsten Griechen und mit deutlich mehr Bevölkerung sind eben keine sehr großzügigen Verhandlungspartner für Geschenke in Millionenhöhe.

    • @Klaus Vollmer:

      Wie viel Rente bekommt ein durchschnittlicher Grieche nach 10 Jahren?

      • @Arne Babenhauserheide:

        Die Kritik ist berechtigt. Ich hätte statt hat hatte schreiben müssen. Den leider hat die neue Regierung die Kürzungen beibehalten und nicht vernünftig gestaffelt. Gut, den Fehler vergangener Regierungen, mit Erhöhungen Stimmenkauf zu betreiben wurde nicht mehr gemacht.

    • @Klaus Vollmer:

      Danke für Ihren vernünftigen Kommentar.

  • Eine Volksabstimmung ist an sich kein Problem.

    Nur wenn man sich am Vortag des Zahlungstermins dazu entschließt, schon.

  • ''Die Euro-Finanzminister haben die Vorstellung abgelehnt, man möge erst einmal das Volk befragen''

    Die Euro-Finanzminister haben sich schon immer gegen eine Volksabstimmung gestellt. Schon bei dem Anfang der angebliche Kriese in Griechenland haben Merkel und co. eine Referendum abgelehnt. Die Wahrheit wird halt nicht gerne ausgesprochen - schon damals haben die Finanzminister der Eu in allen Bereichen Einsparungen verlangt außer bei Militär und das nur weil sie Verträge über dem Kauf von Waffen mit Griechenland abgeschlossen hatten und deshalb eine Einmischung des griechischen volkes ablehnten.

    • @mo papsin:

      Eine vernünftige Volksabstimmung bezieht alle Betroffenen ein. Das wären die Bevölkerungen aller Euro- bzw. Gläubigerländer. Da würde sich wohl niemand gegen wehren, obwohl Volksabstimmungen zu Finanzfragen immer sehr heikel sind.

  • Sicher, die Politik Merkels ist ein weiteres Mal mit unabsehbaren Folgen gescheitert. Und natürlich, die einseitigen Sparauflagen waren eine Rosskur, die aus ideologischen Gründen zur Wundermedizin erklärt, ohne jede Rücksicht exekutiert wurde, ohne noch darauf zu sehen, dass man Griechenland damit in Wahrheit die Kehle zugeschnürt hat.

     

    Wahr ist aber auch: Außer taktischen Spielchen hat die Regierung Tsipras absolut nichts zu Stande gebracht. Damit wurde die Chance, erfolgreich ein Beispiel alternativer, linker Politik zu geben, billig hergeschenkt. Und darin liegt die wahre Entäuschung: Tsipras wollte offensichtlich nie etwas anderes, als aus den anderen Euro Ländern mehr Geld herauszupressen. Und das passt leider viel besser zu seinem fragwürdigen nationalen Koalitionspartner als zu der linken, postkapitalistischen Bewegung, die viele in Syriza gerne gesehen hätten.

     

    Das nationale Pathos, hinter dem Tsipras jetzt sein Scheitern zu verstecken versucht, muss nun wirklich jedem peinlich sein, der eine neue Politik von ihm erhofft hat.

  • Wie konnte das bloß passieren? Da hatte doch Frau Merkel anläßlich der Verabschiedung des ersten Hilfspaketes für Griechenland verkündet: "Jeder Euro für Griechenland kommt mehrfach zu uns zurück!" und jetzt so etwas......

    • @Urmel:

      Mir war gar nicht klar, dass der Plan sich an Griechenland zu bereichern so öffentlich ausgesprochen wurde. Danke für die Info!

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Es geht um die Macht. Es geht darum, die Schuld den anderen zuzuschieben."

     

    Ich gehe vielmehr davon aus, dass Syriza gegen die weitere Einnnahme der Medizin war, die dem griechischen Volk in den letzten Jahren verabreicht wurde und deren Wirkung in verschieden Graphen mit der ökonomischen und sozialen Entwicklung zu begutachten ist. Die Stilisierung von Tsipras aber v.a. von Varoufakis zu den Spielern, undankbaren Bettlern oder sogar jetzt den Geiselnehmern eigenes Volkes (Gabriel - noch alle Tassen im Schrank?) ist Propaganda übelster Sorte. Schwarze Stunde für Europa.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      > Propaganda übelster Sorte

       

      Genau das ist es, und die Dekonstruktion dieser Propaganda würde ich mir in der Taz wünschen. Am besten auf 2 Wochen gestreckt mit einen Artikel pro Tag. 12 Artikel für die Dekonstruktion von 12 Propagandalügen (ich bin sicher, da kommen weitaus mehr zusammen).

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Syriza geht es nie um Macht. Höchtens um Posten.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Chutriella:

        Genau. Deswegen machen sie nach paar Monaten in der Regierung ein Referendum wo ihre Chancen bestenfalls 50:50 liegen. Aber ist doch klar: Varoufakis ist ein Spieltheoretiker und das alles war für Griechen nur ein Game.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Die Chancen wofür? Dass mehrheitlich mit Ja gestimmt wird und Tsipras "nicht ewig Ministerpräsident" bleibt? Sepp Blatter hätte das nicht schöner sagen können.

  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Ein Vertrauensfrage zur Regierung als Referendum wäre wohl passender...

  • Griechenland wird den Grexit langfristig überleben, die EU nicht.

     

    Eine Union, die ihre eigenen Mitgliedsstaaten vor die Hunde gehen läßt, ja mit Hilfe der internationalen Zocker, Bankster und Blutsauger regelrecht aktiv vernichtet, wird an der eigenen Skrupellosigkeit zugrunde gehen. Vollständig neoliberal durchseucht, ist dieses Fehlkonstrukt nicht erhaltenswert.

  • Das Referendum wird der Grundstein für die Dolchstoßlegende, an der Varoufakis seit Tsipras Februar stricken.

  • Wer Demokratie als Irrsinn bezeichnet, hat in Europa nichts zu suchen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Wer Alles, wo "Volksabstimmung" drüber steht, per se als demokratisch hinnimmt, hat wenig aus der Geschichte gelernt und ist ein gefundenes Fressen für Jene, die nicht etwa die Herrschaft des Volkes sondern nur die nominelle Legitimation ihrer eigenen Herrschaft im Sinn haben.

       

      Tsipras hat bereits letztes Jahr versucht, den Eindruck zu vermitteln, man könne mit einer Stimmabgabe für Syriza die Austeritätspolitik der EU abwählen. Konnte man nicht, aber der Eindruck saß, und Tsipras ist jetzt erstmal Ministerpräsident. Und wenn er jetzt nochmal darüber abstimmen lässt, ob Griechenland wieder mehr für sich und weniger für seine Gläubiger Geld ausgeben soll, dann ist das Ergebnis vorprogrammiert. Und Tsipras bleibt Ministerpräsident - unabhängig davon, dass er wieder nichts bei den Gläubigern erreichen wird und die Geldausgeberei, für die die Griechen gestimmt haben werden, mangels auszugebenden Geldes flachfällt.

       

      Das ist zumindest eine mögliche Sicht der Dinge. Diese zugrundegelegt ist ist es wiederum durchaus konsequent zu argumentieren, dass die Plebiszitinitiative ein etwas undemokratisches G'schmäckle hat.

      • @Normalo:

        Warum sollen die Griechen dafür aufkommen, wenn Banken nicht nachhaltig wirtschaften?

         

        Völlig absurd, Ihr Ansatz.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Überhaupt nicht absurd, wenn die Griechen vorher Regierungen gewählt haben, die derartige Verpflichtungen auf den griechischen Staat geladen haben. Dass denen das durch Geldgeber ermöglicht wurde, reicht beileibe nicht als Grund aus, die Hauptschuld auf diese abzuschieben. Das funktioniert bei kleinen Kindern oder sonstwie beschränkt Geschäftsfähigen, aber ein Staat kann schon wissen, was er tut.

           

          Davon abgesehen war das gar nicht mein Ansatz. Es ging mir ausschließlich um die potenziellen Gegensätze zwischen "Volksentscheiden" und "echter Demokratie" und der aus meiner Sicht offenen Frage, ob Tsipras wirklich Letzteres anstrebt, oder ob er vielmehr jetzt seinen Wählern die Pistole auf die Brust setzt, ihm eine Generalvollmacht zu erteilen, deren Inhalt er im Wesentlichen selbst bestimmen kann.