piwik no script img

Petition zu MotorradlärmBiker gegen Streckensperrungen

Eine Petition wendet sich dagegen, dass Strecken für Motorräder gesperrt werden können, um Lärm zu reduzieren. Umweltschützer sind entsetzt.

Bremm, Bremm! Was ist laut und was ist zu laut? Und wo liegt die Lösung für das Problem? Foto: dpa

Berlin taz | Drei Viertel der Bevölkerung fühlen sich Umfragen zufolge durch Straßenverkehrslärm gestört oder belästigt, also in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Eine Karte der taz zeigt bereits mehr als 300 Orte in Deutschland, an denen die Proteste gegen Lärm von Motorrädern und unnötig lauten Autos in Deutschland auf vollen Touren laufen. Das Robert-Koch-Institut warnt, dass chronische Lärmbelastung Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie etwa Schlaganfälle verursachen können.

Dennoch bauen BMW und andere Konzerne Motorräder oder Autos so, dass sie lauter sind als zum Fahren nötig. Der Grund: Gerade männliche Kunden bevorzugen es, wenn die Fahrzeuge einen „kräftigen Sound“ haben. Legal ist das, weil der Schallpegel für die Zulassung nur in „zahmen“ Situationen wie bei niedrigen Drehzahlen und Geschwindigkeiten von 50 Kilometern pro Stunde gemessen wird.

Deshalb forderte der Bundesrat Mitte Mai, dass die Lärmgrenzwerte immer, und nicht nur unter den Bedingungen der Zulassungstests, einzuhalten seien. Zudem verlangte die Länderkammer, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Streckensperrungen an Sonn- und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes zu ermöglichen. Dafür solle sich die Bundesregierung bei der EU einsetzen. Die Initiative ging vom schwarz-gelb regierten Nordrhein-Westfalen aus, der Antrag wurde von der grün-schwarzen Regierung Baden-Württembergs erweitert.

Dieser Vorstoß bringt nun einige Motorradfans auf 180: „Durch dieses Verbot werden wir in unserer freien Entfaltung eingeschränkt“, heißt es in einer Petition des Essener Motorradfahrers Heiko Schmidt auf der Internetplattform openpetition.de. Gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern wie den Fahrern zu lauter Autos würden die Zweiradfreunde benachteiligt.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Kundgebungen gegen ein Motorradfahrverbot

Zudem würden Arbeitsplätze in Werkstätten oder Hotels in bei Motorradfahrern beliebten Regionen verloren gehen, da wegen Streckenverbots viele Menschen das Motorradfahren aufgeben würden. „Es gibt genug arbeitende Menschen in unserem Land, die nur an Sonn- & Feiertagen dazu kommen, mal auf dem Motorrad zu entspannen und dem Alltag, der gerade in Coronazeiten sehr schwer ist, zu entfliehen“, ergänzt die Petition. „Weiterhin wird nicht berücksichtigt, dass es nicht unwesentlich viele Personen gibt, die als Hauptbeförderungsmittel nur ein Motorrad besitzen.“

Es seien nur wenige Biker, die „extra Krach machen“, in Wohngebieten die Anlieger ärgerten. Streckensperrungen würden aber alle Fahrer bestrafen. Wenn die Maschine legal sei, „sollte es dem Fahrer freistehen, fahren zu dürfen, wann und wo er möchte“, verlangt die Petition von Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung. Der Text hatte bis 19. Juni mehr als 180.000 Unterzeichner. Schmidt will nun auch deutschlandweit am 4. Juli Kundgebungen gegen ein Motorradfahrverbot organisieren.

Auch die Anwohner von Motorradlärm-Hotspots haben Grundrechte. Macht eure Motorräder leiser, fahrt sie leise, dann sind alle happy

Holger Siegel, Sprecher beim BUND

Umweltschützer sähen die Petition lieber heute als morgen ausgebremst: „Sie verteidigt ein Recht auf akustische Belästigung – aber dieses Recht gibt’s nicht“, sagte Holger Siegel, Sprecher des Arbeitskreises Motorradlärm beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der taz. „Auch die Anwohner von Motorradlärm-Hotspots haben Grundrechte. Macht eure Motorräder leiser, fahrt sie leise, dann sind alle happy.“

Das baden-württembergische Verkehrsministerium teilte mit, bei den Streckensperrungen gehe es nur um Konfliktfälle, die auf andere Weise nicht gelöst werden könnten. „Sofern der Lärmkonflikt nicht durch den Lärm von Motorrädern, sondern beispielsweise durch den Straßenverkehr insgesamt verursacht ist, scheiden Maßnahmen, die sich spezifisch gegen Motorräder richten, aus.“

Kennen Sie Orte, wo es Proteste gegen unnötigen Motorrad- und Autolärm gibt, die auf unserer Karte fehlen? Dann schicken Sie bitte Ort, Straße, Postleitzahl und Quelle (zum Beispiel Link zu einem Medienartikel) an kfzlaerm@taz.de.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

40 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Wir wohnen etwa 1 km entfernt von einer Bundesstraße.



    Noch nie habe ich, aus dieser Entfernung, ein Auto hören können (abgesehen von LKW), dagegen sehr laut aber Motorräder, so laut, dass man an manchen Tagen auf der Terasse sein eigenes Wort nicht versteht.



    Die Wahrheit ist, dass es denen scheissegal ist, wie sehr sie mit ihrem Krach ihre Mitmenschen stören.



    Ich glaube sogar, dass manche von denen das regelrecht beabsichtigen.



    Wie das mit unserem Grundgesetz (Jeder hat das Recht auf ... körperliche Unversehrtheit.) vereinbar ist, erschliesst sich mir leider nicht, wenn man weiß, dass Lärm krank macht.

  • "Durch dieses Verbot werden wir in unserer freien Entfaltung eingeschränkt"

    Andere werden ja auch durch Gesetze in ihrer freien Entfaltung eingschränkt. Z.B. ist es verboten, solchen Lärmverbrechern mit Gewalt entgegenzutreten. Sie dürfen ihre Gewalt (und Lärm ist körperliche Gewalt!) ausüben, wir anderen nicht.

  • In Kreuzberg höre ich praktisch jede Nacht überlaute Autos und Motorräder. Also Fahrzeuge, die weit mehr Lärm produzieren als notwendig wäre. Nicht selten wache ich davon auf. Es ist ein Unding, daß der Staat die Gesundheit seiner Bürgerinnen und Bürger nicht schützt.

  • Ne hab noch ein PKW Führerschein und den Jugendschwimmer und ein erste Hilfe Kurs, so eine blöde Bemerkung. Ein bißchen Hybris oder so, tut mir leid für solche Menschen.

  • "Kennen Sie Orte, wo es Proteste gegen unnötigen Motorrad- und Autolärm gibt, die auf unserer Karte fehlen?"

    Vielleicht fangt ihr mal vor der Haustür damit an, alle Straßen Berlins zu kartieren, angefangen bei den lautesten. www.stadtentwicklu...eltatlas/kb705.htm



    Eure Karte kann Lärmbelästigung gar nicht wiedergeben. Lärm kommt nicht wie auf eurer Karte als Punkt vor, sondern ist eine flächendeckende Belästigung. Von der nicht dargestellten Lautstärke ganz zu schweigen.

    Steckt daher lieber Arbeit in die fachjournalistische Recherche. Lärmkarten existieren in diversen Generalisierungsstufen. Stadt-Bundesländer sind i.d.R. vollständig abgedeckt.

    • @Rudolf Fissner:

      Wenn die Karte volständig wäre, würde man weite Teile Deutschlands darauf nicht mehr erkennen. Sähe etwa aus wie die rote Temperaturverteilung auf der Wetterkarte während eines unsere Hitzesommer.



      Unsere Gegend (Rhein-Main-Gebiet) wäre da fett mit vertreten.

      Es meldet sich nur nicht jeder weil man weiß, dass man gegen die Auto- und Motorrad-Lobby nicht ankommt. Schaut euch die traurige Gestalt unseres de jure Verkehrsministers an (und die lange Reihe seiner Vorgänger): da ändert sich nichts. Da bräuchte es schon sowas wie eine Demokratie.

    • @Rudolf Fissner:

      Ihre Lärmkarten Herr Fissner sind über Mittelungspegel errechnet und haben in Bezug auf viele Lärmasrten 0 Aussagekraft. Was fahren Sie denn os für einen Bock?

  • Und dann holen sie ihre Rasenmäher. Trimmer und Laubbläser am Wochenende raus. Mein Motorrad hat 77db Fahrgeräusch, also in etwa einem PKW gleich. Das abrollgräusch bei 80 km/h eines PKW ist teilweise lauter. Im Stand habe ich 97 DB, ja laut, aber ich schiebe mein Motorrad ja nicht mit laufenden Motor . Es ist doch die Fahrweise die den Lärm ausmacht, imd bei hohen unnötigen Drehzahlen macht jedes Fahrzeug Lärm. Um das zu verhindern gibt es genügend Möglichkeiten, aber eine Hexenjagd ist unnötig.



    Ein Motorrad nimmt weniger Platz weg, findet schneller ein Platz und einige können sich nichts anderes leisten. Ja und man kann mit einem Motorrad auch einkaufen. Es ist nicht immer nur ein Hobby.

    • @Black Sheep:

      Ja, ja, die Rasenmäher und die Laubbläser. Die sind lästig, fahren aber an meiner Wohnung für gewöhnlich nicht den ganzen Tag und mit überhöhter Geschwindigkeit



      vorbei. Ich wohne an einer Ausfallstraße eines kleinen Dorfes, die sich mittlerweile zu einer beliebten Motorradstrecke entwickelt hat. Viele Motorräder sind nicht nur (zu) laut, sondern auch viel zu schnell unterwegs. Das Ortsschild, gleichbedeutend mit Tempo 50, ist offenbar nur ein Vorschlag. Rein wie raus wird gefahren wie blöd. Leider sind viele Motorradfahrer in meinen Augen vollkommen rücksichtslose Egoisten. Würde man sich an das jeweils geltende Tempolimit halten, nicht schon 200 Meter vor dem Ortsende Gas geben, einfach mal Rücksicht auf andere nehmen und überhaupt mal denken, wenn man auf dem Motorrad unterwegs ist, wäre viel gewonnen und die Belastung wesentlich geringer. Aber offensichtlich ist das schon zuviel verlangt.

    • @Black Sheep:

      Das freut mich. Natürlich geht es ja nicht gegen alle Motorradfahrer. Aber die Typen, die z.B. bei uns in der Straße immer mal vorbeibrettern (mit ca. 70 in der 30er Zone mit angrenzenden Spielstraßen), sind so laut wie ein startender Airbus (und ich weiß, wie laut ein Flugzeug ist).

      Aber ich würde jetzt nicht ernsthaft mit einem Versuch in Richtung Öko als Rechtfertigung für ein Motorrad kommen. Die Dinger schlucken fast soviel Sprit wie ein Auto und das mit dem Platz hat sich schnelle erledigt bei den Parkgewohnheiten vieler Motorradfahrer.

    • @Black Sheep:

      Mit 97 dB(A) Standlärm wären Sie für Tirol fast doppelt zu laut. Das Fahrgeräusch hat ja keine Relevanz, da sind alle 77 dB laut.

      • @Rooky:

        Unsere Ohren weisen eine Besonderheit auf, die für die Wahrnehmung von unterschiedlich lauten Geräuschen wichtig ist. Wenn wir z. B. ein Motorrad mit 70 dB hören, dann hören wir zwei gleich laute Motorräder nicht mit der doppelten Lautstärke von 80 dB, sondern nur mit 73 dB. Erst 10 gleich laute Motorräder würden wir mit der doppelten Lautstärke, also mit 80 dB, hören. Allgemein gilt:

        Eine Verdopplung oder Halbierung der Lautstärke bedeutet eine Änderung der Lautstärke um 10 dB. 80 dB ist doppelt so laut



        wie 70 dB. 60 dB ist halb so laut wie 70 dB.



        Kommt zu einer Schallquelle eine zweite, gleich laute Schallquelle hinzu, so steigt die Lautstärke um ca. 3 dB.



        10 gleich laute Schallquellen rufen die doppelte Lautstärke einer Schallquelle hervor.

        • @Black Sheep:

          Ich habe schon genug einzelne Motorräder mit 120 db gehört. Davon brauche ich keine 10.

    • @Black Sheep:

      Rasenmäher, Trümmer und Laubbläser sind zwar auch lästig und nicht wirklich notwendig aber zumindest nützlich. Motorräder sind im Gegensatz zu Motorrollern reine Angeberfahrzeuge. Daran werden auch Ihre Beschönigungen nichts ändern.

      • @Siegfried Schaupp:

        So was von nicht war, wenn man keine Ahnung hat, einfachch mal nicht kommentieren ren und irgendetwas unterstellen., fast beleidigend. Motorroller sind heute schon lauter und schneller als manches Motorrad und bestens ausgestattet,. Die mit dem Haftpflichtkennzeichen, sind oft getunt zuschnell für ihre Bauart und die Fahrer Habe oft nicht die Qualifikation eines Motorradführerscheins.

        • @Black Sheep:

          Die Moderation: Kommentar gelöscht, bitte diskutieren Sie mit Respekt vor anderen.

          • @Rooky:

            Der sogenannte Mofa-Führerschein beinhalte keine Praktische Prüfung und keine Fahrtechnische Praxis.



            Der Motorradführerschein ist um einiges höherangesiedel.



            ZU Der Frage:



            Ne hab noch ein PKW Führerschein und den Jugendschwimmer und ein erste Hilfe Kurs, so eine blöde Bemerkung. Ein bißchen Hybris oder so, tut mir leid für solche Menschen.

      • 0G
        03450 (Profil gelöscht)
        @Siegfried Schaupp:

        Es gibt auch Menschen, die auf ein günstiges Fahrzeug angewiesen sind, das den Verkehr nicht behindert. Denn viele Autofahrer machen riskante Überholmanöver, wenn der Roller im Ort nur 45 km/h anstatt 50 km/h fährt.

        • @03450 (Profil gelöscht):

          Da hast du recht, alles was zwei Räder hat ist so manchen PKw ausgesetzt.



          Für mich ist oberstes Gebot schauen was die anderen machen und nicht auf mein Recht pochen. Lebt man länger auf zwei Rädern.

  • Wer seinen Testosteronspiegel nicht anders bewältigen kann, sollte dies auf irgendeine virtuelle Art tun! Motorradfahrer mögen zwar viel Spaß an ihrem Hobby haben, aber sie gefährden eben nicht nur sich selbst.

    Vor vielen Jahren hatte ich einen Biker in der Windschutzscheibe. Er war aus einer für ihn unübersichtlichen Rechtskurve geflogen. Glücklicherweise war er nicht tot! Aber dieser Verletzte verfolgt mich nach 20 Jahren noch im Traum. Die geforderten Einschränkungen sind für mich ebenso notwendig wie ein allgemeines Tempolimit.

    Menschenleben sind wichtiger als die spleenigen Ideen einiger Funktionäre in Auto- und Motorradindustrie! Wahrscheinlich würden solche Verbote nicht einmal zu nennenswertem Rückgang von Verkaufszahlen werden.

    • @fvaderno:

      Ihr Erlebnis ist sicherlich ein traumatische Ereignis für Sie UND für den Motorradfahrer. Und so wie Sie es beschreiben, war wohl der Motorradfahrer selbst schuld an dem Unfall. Aber bedenken Sie bitte: Der weitaus größte Teil der Unfälle zwischen Autofahrer und Motorradfahrer wird durch die Autofahrer verursacht!

  • Als Motorradfahrer halte ich auch nichts von diesen Krachmachern. Aber da müssen sich nicht nur die Motorradfahrer an die Nase fassen. Wer schonmal an so Ausflugs-Hotspots in einem an der Strasse gelegenen Ausflugslokal gesessen ist und das Treiben an der Strasse beobachtet hat, wird feststellen, das nicht nur Motorräder sondern auch alle möglichen Sportwägen entsprechend laut unterwegs sind. Auch die Quarts sind nicht zu unterschätzen, deren Bereifung alleine macht schon sehr laute Abrollgräusche. Den Lärm, der sehr lauten Auspuffanlagen, bei diesen Fahrzeugen, kommt dann noch dazu. Denke, es ist eben auch die Masse, die da unterwegs ist. Mir persönlich ist das bewusst und verhalte mich fahrtechnisch besonders in Wohngebieten so, das ich möglichst niemanden auf die Nerven gehe. Mein Motorrad ist übrigens nicht manipuliert und im Originalzustand. Benutze es auch oft für Fahrten zum Arbeitsplatz. Mit einem Verbrauch von ca.4.5ltr./100km trage ich auch zu einem geringeren Schadstoffaustoss bei.



    Leider ist nicht jedem bewusst, das der Krach, den er macht, nicht jedem gefällt. Das poserhafte Getue finde ich lächerlich und dumm und kann jeden verstehen, der auf Motorradfahrer nicht gut zu sprechen ist.



    Allerdings sollte man bei der Forderung von Motorradverboten konsequenterweise auch darüber nachdenken, ob man Ferienflugreisen, Kreuzfahrten, Fahrten mit Bussen und PKW in die Skigebiete und alles, was Freizeitgestaltung betrifft, bei denen man umweltbelastende Fortbewegungsmittel einsetzt, nicht auch verbieten sollte. Sorry, aber die ganze Sache wirkt sehr einseitig. Wieviele von den Motorradfahrer-Gegnern Flugreisen, Kreuzfahrten ect. wohl jedes Jahr machen und nicht im Entferntesten darüber Nachdenken, was sie damit der Umwelt antun? Es findet ja nicht vor der eigenen Haustüre oder am eigenen Gartenzaun statt. Dann stört es ja nicht. Ich bin für Kompromisse, denn nur so funktioniert Demokratie. Auf eine Gruppe einzuschlagen, ist immer Unrecht.

    • @Raiso:

      4.5ltr./100km??? Really? Das hat mein 1,3T Polo auch. Sorry, ein 200kg Motorrad sollte nicht mehr wie 1-1,5L verbrauchen! Aber man braucht natürlich 150-200PS, sonst machts keinen Spaß, nicht?

      • @danny schneider:

        "Immer erhellend wenn sich jemand vom Fach in die Diskussion einschaltet."



        SESSLER hat vollkommen Recht. Wer mitdiskutieren will, muss ein Mindestmaß an Informationen mitbringen! Die wenigsten Motorräder haben 150 bis 200 PS. Ja, nicht einmal 100 PS. (vgl.: de.statista.com/st...ch-bundeslaendern/



        Im Durchschnitt aller Bundesländer liegt die Motorleistung von Motorrädern zwischen 70 und 75 PS. Und ganz nebenbei: Ein 25-PS-Motorrad kann - je nach "Manipulation"- SEHR VIEL lauter sein als ein serienmäßige 150-PS-Motorrad. Die Motorleistung spielt bei der Lärmentwicklung so gut wie keine Rolle.

      • 0G
        02881 (Profil gelöscht)
        @danny schneider:

        1,5 Liter auf 100 km für ein 200kg Motorrad. Toll!! Immer erhellend wenn sich jemand vom Fach in die Diskussion einschaltet.

  • BTW: Wo bleiben eigentlich die Verbote für diese umweltversauenden SUV ?

    • @Bolzkopf:

      Kommt hoffentlich auch noch! Eins nach dem anderen! 😄👍🏽

  • Ist doch klar: Gegen die Interessen der Industrie und deren Lobbiisten sind die Politiker so machtlos wie die Fliege gegenüber der Klatsche - und darum gängeln sie lieber den kleinen Mann.

    Intelligente Lösungen gäbe es viele - intelligente Menschen vorrausgesetzt.

  • Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Motorradfahrer in den Fokus geraten. Für viele Klimaschützer geht es unter dem Deckmantel Lärm gegen jegliche Form von Individualverkehr. Die Vorschriften zur Lärmmessung sind natürlich überholt, aber man könnte das Problem mit mehr Kontrolle und mehr Tempo 30 Zonen in den betroffenen Ortschaften lösen. Und natürlich auch für alle Fahrzeuge.

  • Also ich bin selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer, muss aber den Kern der Petition unterstützen, denn was da teilweise für ein Lärm generiert wird ist untragbar!



    Es muss einfach nicht sein, dass einem die Ohren abfallen wenn ein Motorrad vorbeifährt. Teilweise haben die 110 dB oder mehr. Das ist Quatsch und hat nichts mit persönlicher Freiheit oder technischer Notwendigkeit zu tun.

  • Unsere Zeit:

    Jeder macht seinen eigenen Egoismus!



    Jeden Tag.

  • Ach, wir armen Opfer! Die mit der eingeschränkten freien Entfaltung!

    Die Krankenschwester, die gerade von der überlangen Nachtschicht versucht, ein wenig Schlaf zu bekommen ist die, die Euch zusammenflickt, wenn Eure Knochen von der Strasse aufgekrazt wurden.

    Solange Ihr die Gurken kauft, die *bekanntermassen* lauter sind als sie sollten habt Ihr gar kein Recht aufs Jammern.

    Sowas von.

  • "wir in unserer freien Entfaltung eingeschränkt"

    Tja, Ihr hattet alle Freiheit der Welt... und diese gnadenlos auf Kosten anderer Missbraucht. Und wo es andere beeinträchtigt endet nun einmal die Freiheit. So ist das!

    Man sollte allerdings sowas wie Umweltzonen machen... wer sein Gefährt auf eine leise Auspuffanlage umrüstet und eine grüne Plakette hat, sollte fahren dürfen.

  • 8G
    80198 (Profil gelöscht)

    Merkwürdig, dass die Diskussion gerade jetzt hochpoppt. Autos machen auch Lärm und erst jetzt kommen die Forderungen nach Ruhe, weil man Elektromobilität fördern möchte....

  • Beide Seiten haben Recht.



    Das Problem mit dem nervenden Radau kann können unsere Volksvertreter aber ganz einfach lösen: Autos, Lastwagen und Motorräder müssen die Lärmgrenzwerte nicht nur am Prüfstand sondern immer einhalten. So wie es im Artikel steht.

  • Problematisch ist doch der Lärm den wenige versuchen, weil sie es geil finden mit lauten Fahrzeugen durch die Gegend zu fahren. Das beschränkt sich nicht nur auf Motorradfahrer. Es gibt laute Autos und auch laute Flugzeuge, die uns ständig beschallen. Den Motorradfahrer zu beschränken ist da nicht der richtige Weg. Da muss der Fahrzeughersteller ran. Leider stellen die auf Stur, wenn sie Ihren Umsatz gefährdet sehen........

  • Es gibt genug arbeitende Menschen in unserem Land, die nur an Sonn- & Feiertagen dazu kommen, mal auf dem Motorrad zu entspannen und dem Alltag, der gerade in Coronazeiten sehr schwer ist, zu entfliehen“, ergänzt die Petition.



    Das klappt dann aber auch mit einem leisen Motorrad. Was, wenn es irgendwann vielleicht nur noch E- Motorräder gibt?



    Vielleicht können spezielle Kopfhörer entwickelt werden, die dem Fahrer seinen individuellen Lärm einspielt. Der Fahrer kommt sich dann besonders cool und frei vor und die Umgebung hat ihre Ruhe.

    • @Aymen:

      Geht doch nicht! Erstens hören die dann ihre Umgebung nicht mehr und zweitens ist das ja gesundheitsschädlich! ;-)

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Aymen:

      :-) Das mit den Motorlärmkopfhörern für die bedürftigen Fahrer ist endlich mal eine kluge Idee, ein sozialverträglicher, lösungsorientierter Ansatz!

    • @Aymen:

      Noch besser: Man entwickelt eine VR-Anwendung, die den Motorradfahrern genau dieses Gefühl vorgaukelt. Dann hätte die Umgebung wirklich ihre Ruhe. Im übrigen empfehlenswert zum Thema Motorradlärm: Die SouthPark-Folge "The F-Word" (S13E12) aus dem Jahr 2009.