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Neuberechnung des StromverbrauchsStunden der Knappheit

Bernward Janzing
Kommentar von Bernward Janzing

Die Bundesregierung hat den Strombedarf neu berechnet. Das dringliche Thema spart sie aus: Wie umgehen mit Spitzenzeiten und Stunden der Knappheit?

Der Stromverbrauch in Deutschland wird auch aufgrund von Elektromobilität deutlich steigen Foto: Martin Bäuml/imago

A ha – der Stromverbrauch in Deutschland wird also deutlich steigen. Elektromobilität und der Trend, Häuser mit Wärmepumpen zu beheizen, schlagen sich nun auch in den offiziellen Prognosen der Bundesregierung nieder. Manchmal brauchen die Grundrechenarten offenbar etwas länger, bis sie Eingang finden in Regierungspapiere.

Die Ökostromlobby hatte schon lange mit höheren Zahlen operiert. Mit durchschaubarer Intention freilich: Wo die Politik prozentuale Ökostromziele setzt, erfordert ein höherer Stromverbrauch auch mehr Erneuerbare. Daher prognostizierte der Bundesverband Erneuerbare Energie jüngst für das Jahr 2030 einen Verbrauch von sogar 745 Terawattstunden; das Wirtschaftsministerium setzt trotz Aufstockung noch immer lediglich 645 bis 665 an.

So leidenschaftlich die Debatte über die Höhe des künftigen Stromverbrauchs geführt wird – das dringlichere Thema ist ein anderes: Die Politik muss mehr über die Spitzenlast diskutieren. Über die Frage also, wie viel Strom Deutschland in extremen Momenten braucht. Etwa, wenn am Winterabend bei Hochdrucklage kein Wind weht und es, bei winterlichem Hochdruck typisch, zugleich kalt wird. Wenn also viel mit Strom geheizt wird, während die Erneuerbaren weitgehend ausfallen.

In der Stromwirtschaft werden solche Debatten über Reservekraftwerke und Speicher freilich intensiv geführt. Sie führen dann notgedrungen auch zu der Frage, wie man Verbraucher dazu anregt, nicht ausgerechnet in Engpasszeiten viel Strom zu ziehen; etwa das Elektroauto zu laden. Schnell ist man dann bei der Notwendigkeit von zeitvariablen Strompreisen.

Weil aber das Eingeständnis, dass es künftig sehr teure Stunden geben wird, den Hype um die Elektrifizierung aller Lebensbereiche stört, diskutiert die Politik lieber schnöde Jahressummen. Wer aber die Energiewende zum Erfolg führen will, sollte anerkennen, dass die Jahressummen von Verbrauch und Erzeugung zweitrangig sind – hinter der Frage, wie man künftig mit Stunden der Knappheit umgeht.

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Bernward Janzing
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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34 Kommentare

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  • Jep, die Lösung ist ziemlich einfach: Wenn man will, dass eine Ressource effizienter verwendet wird, muss man sie teuerer Machen - das trifft Einkommensschwache Haushalte härter als Einkommensstarke, weshalb so eine Maßnahme sozial flankiert werden müsste. EASY. Das Problem ist, dass wir im Wahlkampf sind und die Aussage: "Hey Leute, der Strom wird garantiert teurer und die Sozialausgaben werden als Folge davon auch steigen" jetzt nicht unbedingt Stimmen in die Urne bringt.

  • "...dass es künftig sehr teure Stunden geben wird"



    Nicht nur Stunden, sondern eine ganze Jahreszeit. Spitzenlastabdeckung ist dem gegenüber das kleinere Problem.

  • Wir haben noch nicht einmal unseren jetzigen Stromverbrauch auf Erneuerbare umgestellt (Stand jetzt fehlen noch 50%), hier müsste ein massiver Ausbau von regenerativen Kraftwerken erfolgen. Ein großer Teil der benötigten gesicherten Kraftwerksleistung in Deutschland i.H.v. 80 GW sind Kohlekraftwerke (44 GW), welche man idealerweise erst einmal gegen Gaskraftwerke austauschen müsste. Da die Lastflexibilierung bei tagelangen kalten Dunkelflauten auch nichts mehr bringt, muss zudem zusätzliche gesicherte Kraftwerksleistung für Wärmepumpen



    und Elektroautos vorgehalten werden. Das wird bei Investkosten von 1 Milliarde € je GW Kraftwerksleistung teuer. Wenn die Vollllaststunden der Gaskraftwerke abnehmen, müssen diese außerdem durch den Stromkunden/Steuerzahler subventioniert werden.

  • Da sind Menschen, welche die DDR noch erlebt haben natürlich an Erfahrung voraus.

    Die wissen schon wie das ist in einer Mangelwirtschaft zu leben!

  • In den letzten Jahren ist der Stromverbrauch tatsächlich gesunken und das war ja auch ein Ziel der Regierung und wurde erreicht durch energiesparende Prozesse. Er liegt so bei 560 TWh.

    Aber jetzt endlich sollen ja alle anderen Energieträger auf Strom umgestellt werden (Heizung, Mobilität, Produktion). Die logische Schlussfolgerung ist eine erhebliche Steigerung des Stromverbrauchs.

    Um so erstaunlicher ist, dass man auf der Seite des Umweltbundesamts Aussagen, wie die nachstehende findet:

    "Die im Verkehrssektor geplanten Maßnahmen zur Steigerung der Elektromobilität werden einhergehen mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch. "

    Also, die absolute Bedarfssteigerung soll durch einen Anteilssteigerung abgefangen werden. Das ist doch keine sinnvolle Aussage! Es kann ja sein, dass ein Politiker in einer Rede oder Antwort ähnliches Zeugs von sich gibt. Aber es muss doch Experten geben, die den absoluten Bedarf erkennen und planen. Seufz.

    • @fly:

      Nö, in dem zitierten Satz wird nicht behauptet, dass die jeweiligen Steigerungen gleich groß sind.

      • @yul:

        Fly spricht ja auch gar nicht von 'ausgeglichen' sondern von 'abgefangen'. Vllt wäre 'abgefedert' noch etwas fairer, aber der zitierte Satz bleibt doch so oder so Nonsense.

  • Das kommt davon, wenn man sich die gesicherte Stromversorgung zerstört und voll auf volatile Energieerzeugung setzt.



    Wird richtig teuer, können sich nur Besservierdienende leisten und die Versorgungssicherheit ist dahin.

    Freue mich schon auf die neuen Stromtarife, wie Öko, Klassik, Premium usw. welche die Zuverlässigkeit der Lieferung- und natürlich den Preis abbilden. Wenn erst mal alle einen intelligenten (also auch abschaltbaren Stromzähler haben) dann ist es soweit.

    • @kick:

      "wenn man sich die gesicherte Stromversorgung zerstört"



      Wenn genau diese Art der Stromversorgung gesichert dazu führt das Klima und damit unsere Lebensgrundlage zu zerstören ist das ein logischer und folgerichtiger Schritt.



      "können sich nur Besservierdienende leisten"



      Dass die Allokation knapper Güter und damit auch von Energie marktwirtschaftlich erfolgt ist ja ein gesellschaftlicher Konsens den man ggf. auch neu und anders verhandeln kann. Was aber nicht gehen wird ist den Energieverbrauch völlig ungehemmt auf dem dem heutigen Niveau fortzusetzen.

      • @Ingo Bernable:

        > Wenn genau diese Art der Stromversorgung gesichert dazu führt das Klima und damit unsere Lebensgrundlage zu zerstören ist das ein logischer und folgerichtiger Schritt.

        Man kann auch auf Kernkraft setzen und den Strom sowohl zuverlaessig als auch preiswert als auch klimafreundlich produzieren.

        In Frankreich verursacht der Energiesektor jedes Jahr 50 Millionen Tonnen CO2, in Deutschland sind es weit ueber 300 Millionen Tonnen.

        In Frankreich kostet die kWh weniger als 20 Cents, hier kostet sie ueber 30 Cents. Und die Stromversorgung in Frankreich ist sehr zuverlaessig, Frankreich versorgt uns regelmaessig mit Strom.

        Frankreich erzeugt seinen Strom zu 70% aus Kernenergie, wir zu 50% aus PV, Wind und Biomasse.

        • @Petros Luminella:

          WENN der Staat z.b. für einen Fuhrunternehmer die Kosten für die Versicherungen sämtlicher seiner LKW übernimmt, ebenso wie die Kosten für sämtliche Umweltkosten, wie die "Entsorgung" allen anfallenden Altöls der Motoren, der Altreifen u.s.w. und wenn dieser Unternehmer ausserdem nahezu vollständig von der KFZ-Steuer befreit wird UND wenn der Staat ihm seine Fahrzeuge subventioniert, kann dieser Unternehmer seine Transporte natürlich auch besonders preisgünstig anbieten.

  • In Kalifornien gibt es den "Flex Alert", mit dem Privathaushalte zum freiwilligen Stromsparen je nach Netzauslastung aufgefordert werden. Schwierigste Zeiten sind abends, wenn die Stromnachfrage noch hoch ist, aber die Sonne nicht mehr scheint.

  • Wärmepumpen sind schlimmer als E-Autos.



    Eine Wärmepumpe verbraucht je nach Haus ca. 5000 kWh pro Jahr. Damit könnte ein e-Auto 30.000km fahren.



    Aber das Öl wird ja verteufelt und auf dem Land gibt es meist kein Gasanschluss. Neue Bauverordnungen verbieten oft schon Ölheizungen.



    Ergo: Wärmepumpe her, irgendwo wird der Strom schon herkommen.

    • @Rudi Hamm:

      Nun, Strom /kann/ man regenerativ produzieren.



      Und Strom /wird/ auch zunehmend regenerativ produziert.



      Das Öl, welches wir jetzt (für die Heizung, oder für's Outofahren verbrauchen, ist für die Menschheit für alle Zeiten verloren.



      Jede KW-Stunde regenerativ erzeugter Strom, die wir jetzt /nicht/ verbrauchen, ist für die Menschheit für alle Zeiten verloren.

      • @Wagenbär:

        Das Problem mit regenerativen Strom ist aber, dass er nicht bedarfsgerecht produziert werden kann.

        Es nuetzt uns halt nichts, wenn wir Strom morgens in grossen Mengen in der Ostsee mit Wind produzieren, abends in Stuttgart dann aber zu wenig Strom haben. Der Strom muss produziert werden, wenn er gebraucht wird.

        Das koennen PV und Wind aber grundsaetzlich nicht und daher wird Deutschland immer auf fossile Kraftwerke angewiesen sein, sofern es nicht wieder auf Kernenergie setzen will.

        • @Petros Luminella:

          Die Entwicklungen von ausreichenden Stromspeichern ist viel weiter fortgeschritten, als alle Phantasmen über neue Generationen von Atomkraftwerken, Scheinlösungen des Atdom-Müll-Problems u.s.w., der entsprechenden Lobby-Vereine, die sie hier hineinkopieren.

  • Es gibt nur 2 Möglichkeiten:



    Kupfer verbauen (was nicht passieren wird) oder Smart Metering.



    Da haben die Energieversorger bestimmt ganz "tolle" Pläne für die Verbraucher in der Schublade.

    • @FFR:

      Beides hilft Ihnen aber nicht, wenn der Wind tagelang nicht produziert und die Solaranlagen im Winter wegen der tiefstehenden Sonne kaum Strom produzieren.

      Gehen Sie mal auf smard.de, klicken auf "Marktdaten visualisieren", "Realisierte Erzeugung" und "Realisierter Verbrauch". Dann klicken Sie unten alle konventionellen Energietraeger weg und betrachten den Zeitraum der letzten zwei Monate.

      Dann verstehen Sie, warum die Tagesschau vor kurzem meldete, dass die Kohle- die Windenergie in Deutschland wieder ueberholt hat.

  • Soll der Pöbel halt nachts die Wäsche waschen, wenn er sich es tagsüber nicht leisten kann. Selbst schuld wenn man arm ist...

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Affi:

      Der Pöbel wäscht seine Wäsche, wie die Akademiker auch, in der Woche nach der Arbeit oder Samstag. An einer Waschmaschine den Klassenkampf sichtbar werden zu lassen ist irgendwie unterirdisch.

    • @Affi:

      "...nachts die Wäsche waschen..."



      Nee, in der Mittagspause, und nur bei Sonnenschein. Nachts wird der Strom schon von den E-Autos gebraucht.

    • @Affi:

      Die allermeisten Waschmaschinen verfügen doch längst über eine Zeitvorwahlfunktion. Das Wäschewaschen in die Nacht zu verlegen ließe sich also völlig problemlos mit einem einfachen Knopfdruck umsetzen. Aber solange selbst Vorschläge und nötige Veränderungen die derart trivial umsetzbar wären in der Bevölkerung mit Empörung als unerträgliche Zumutung zurückgewiesen werden, wird das wohl nichts mit dem Klimaschutz.

      • @Ingo Bernable:

        und dann die nasse wäsche bis zum nächsten tag in der trommel lassen? stinkt ja so oder so, das gesocks...

        natürlich war das absolut polemisch ;-) ich wollte verdeutlichen, dass man die soziale Frage zentral berücksichtgen sollte. Ist ja ähnlich wie bei Steuern und Abgaben auf Benzin, Fleisch etc. Die Schwierigkeit ist mMn den Gesamt CO2-Ausstoß zu reduzieren, ohne die Last hauptsächlich auf die schmalsten Schulten abzuladen. Eine Kopplung des Strompreises an das Haushaltseinkommen könnte da helfen, ist aber datenschutzrechtlich sicherlich bedenklich.

        • @Affi:

          Die Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, Umverteilung und danach welchen Gini-Koeffizienten man haben möchte ist aber kein Spezifikum von Klimaschutzmaßnahmen sondern betreffen jegliche Politik. Darüber kann und sollte man sich auseinandersetzen. Was aber in letzter Zeit vermehrt zu beobachten ist, ist der Versuch die sozialen Fragen gegen den notwendigen Klimaschutz in Stellung zu bringen und zwar vornehmlich von Akteuren für die diese Fragen ansonsten eher nicht gerade die höchste Priorität haben. Das aber ist eine Instrumentalisierung, die zuerst die zwingend notwendigen Klimaschutzziele verfehlen wird und in der Folge davon auch die sozialen Aspekte. Das PIK geht ohne wirksamen Klimaschutz von einer Erwärmung von bis zu 7°(!) bis 2100 (die dann aber auch nicht bei dieser Marke stehen bleiben wird) aus. In einem Szenario mit einem derart aus den Fugen geratenen Klima dürfte eher wenig Platz für soziale Rücksichtnahme erhalten bleiben.



          www.pik-potsdam.de...del_fact_sheet.pdf

          • @Ingo Bernable:

            blabla, neoliberales Gelaber, blabla...

            wenn man sich anguckt wie stark der CO2-Ausstoß auf wenige Länder und dabei auf einen kleineren Teil der Bevölerung konzentriert ist, kann es doch nicht die Lösung sein den Stromverbrauch der Armen weiter zu reduzieren. Wie wäre es zB wenn der Industrie knallharte Vorgaben gemacht werden und diese auch rigoros umgesetzt und sanktioniert werden? Nicht diese Samthandschuhe wie bisher. Generell muss der Verbrauch und Konsum der Schwellen- und Industrieländer drastisch reduziiert werden. Aber das muss doch bei den Vielverbrauchern anfangen und nicht bei denen die eh schon wenig verbrauchen und verdienen.



            Man kann alternativ auch auf 'soziale Rücksichtnahme' wie gefordert verzichten und z.B. die Hälfte der Menschheit einfach mal umbringen. Wenn man die wohlhabendere Hälfte nimmt, könnte es sehr erfolgreich sein. Aber halt auch asozial...

            • @Affi:

              "blabla, neoliberales Gelaber, blabla..."



              Kein Grund gleich die Contenance zu verlieren. Ich würde auch nicht sehen warum die Feststellung, dass die Emissionen pro Kopf im Schnitt vier Mal höher sind als es mit dem 1,5°-Ziel vereinbar wäre neoliberal sein sollte.



              "Länder und dabei auf einen kleineren Teil der Bevölerung konzentriert ist"



              DE liegt bei den absoluten Emissionen im internationalen Vergleich an 6. Stelle, bei den Emissionen pro Kopf auf Platz 26. Angesichts dessen wird es einfach nicht reichen Klimaschutz auf "wenige Länder und dabei auf einen kleineren Teil der Bevölerung" abzuschieben. Auch wenn die oberen paar Prozent der Bevölkerung pro Kopf unbestritten klimaschädlicher leben als der ärmere Teil der Bevölkerung, lebt eben auch dieser sowohl im internationalen Vergleich als auch gemessen an dem was der Planet verkraften würde weit über die Verhältnisse.



              "wenn der Industrie knallharte Vorgaben gemacht werden"



              Selbstverständlich sollte man das tun. Allerdings ist das insofern auch kein Widerspruch, da die Industrie ja nicht unabhängig vom Rest der Gesellschaft ist und die dort verursachten Emissionen letztlich in den individuellen CO2-Fußabdruck der Konsument*innen eingehen.



              "Aber das muss doch bei den Vielverbrauchern anfangen"



              Natürlich, nur ist das im globalen Norden so gut wie jede*r. Wenn man jetzt erstmal auf die Millionär*innen zeigt und deren Emissionen als Rechtfertigung für die eigene Untätigkeit heranzieht, werden die absehbar auf die Milliardär*innen zeigen und sich ebenso verhalten und am Ende wird man feststellen müssen dass die paar Menschen die es auf die Forbes-Liste geschafft haben doch zu wenige sind um wirksamen Klimaschutz durchzusetzen.



              ...

              • @Ingo Bernable:

                ...



                "Man kann alternativ auch auf 'soziale Rücksichtnahme' wie gefordert verzichten"



                Ich habe mit keiner Silbe gefordert auf soziale Rücksichtnahme zu verzichten, sondern lediglich darauf verwiesen, dass diese bei einem ungebremst verlaufenden Klimawandel in einigen Jahrzehnten schlicht nicht mehr möglich sein wird. Ebenso habe ich explizit darauf hingewiesen, dass die soziale Frage politisch ausgehandelt werden muss. Das Ergebnis dieser Aushandlung darf meiner Meinung nach auch gern sozialistisch oder kommunistisch ausfallen; aber egal welche Antwort eine Gesellschaft hier gibt ist es ein Zeichen maximaler Unvernunft in Sachen Klimaschutz nicht zu tun was getan werden muss und zu glauben das sei in irgendeiner Weise sozial weil die Folgen einer solchen Untätigkeit absehbar alles in den Schatten stellen werden was wir heute im Kontext sozialer Gerechtigkeit diskutieren. Bevor sie also mit Schlagwörtern wie "asozial" (eine Kategorie übrigens die im Wesentlichen im NS geprägt wurde) hantieren, wäre es vielleicht empfehlenswert zunächst etwas genauer zu lesen.

            • 9G
              97287 (Profil gelöscht)
              @Affi:

              Die Armen sollen arm bleiben- genial Ihr Lösungsansatz.

              • @97287 (Profil gelöscht):

                Haben Sie sich wirklich auf meinen Beitrag bezogen? Wenn ja haben Sie den wohl leider falsch verstanden. Mir ging es ja explizit ums Gegenteil: Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch finanzielle/wirtschaftliche Belastung der reichen Staaten, Menschen und Unternehmen.

                Generell zeigt die Diskussion auch schön, wie zerstritten die Linke ist. Im Prinzip waren sich alle Kommentatoren einig, dass der Klimawandel nur mit radikalen Maßnamen verlangsamt (und vlt sogar begrenzt) werden kann und dieser Vorgang mit sozialen Maßnahmen begleigtet werden soll, damit es nicht immer die gleichen trifft. Trotzdem entsteht eine hitzig und emotional geführte Diskussion, die nur haarscharf an Beledigigungen vorbei geht. Evtl sollten wir uns alle (vor allem ich) an die eigene Nase fassen und auf eine etwas weniger konfrontative Argumentation einlassen. Die Gesellschaftlich-politischen Gegner hängen wohl weniger auf der Taz-Seite ab

            • @Affi:

              „der Industrie knallharte Vorgaben gemacht werden und diese auch rigoros umgesetzt und sanktioniert werden?“

              Meinen Sie damit jetzt den Ort wo die meisten Konsumgüter inzwischen hergestellt werden, also China?



              Die hören auf uns ?

              Und wenn sie hören, was wird dann wohl mit den Preisen der Konsumgüter passieren ?



              Klar, die werden dann deutlich steigen, Belastet das dann eher die „Reichen“ oder die „ Armen“ ?

  • Es gibt nur 2 Möglichkeiten:



    Kupfer verbauen (was nicht passieren wird) oder Smart Metering. Da haben die Energieversorger bestimmt schon für den Verbraucher ganz "tolle" Pläne in der Schublade.

  • Rund 5% der deutschen Haushalte werden mit Strom beheizt, die Rolle von elektrischen Heizungen ist also nur bedingt relevant - daher frage ich michwas das Zieldieser Aussage ist "Wenn also viel mit Strom geheizt wird, während die Erneuerbaren weitgehend ausfallen.".

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @unbedeutend:

      Wärmepumpen sind im kommen.

  • Selbstverständlich sollte ein knappes gut, also hier der Strom, in seiner Verteilung über den Preis geregelt werden.



    Wobei es noch ein anderes gut gibt das fast noch wichtiger ist, nämlich nicht der Strom die man kauft sondern den Strom die man kaufen „könnte“, also die vorgehaltene Kapazität.



    Die Möglichkeit jederzeit Strom kaufen zu können ist nämlich auch eine „Freiheit“ die entsprechend Geld kosten sollte, Denn es kostet viel Geld diese Möglichkeit vor zu halten.



    Hier ist eine marktwirtschaftliche Regelung von Nöten nur die führt zu Effizienz und zu den SchumpeterschenAnpassungen, die wir alle in diesem Gebiet brauchen.