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Nahverkehr-AngebotEin Drittel fühlt sich abgeschnitten

Eine Umfrage zeigt die große Unzufriedenheit vieler Bür­ge­r:in­nen mit dem Nahverkehrsangebot. Busse und Bahnen fahren zu selten.

Der nächste Bus kommt in drei Stunden … Foto: Jan Woitas/dpa
Inhaltsverzeichnis

Berlin taz | Je­de:r Dritte in Deutschland fühlt sich nicht gut an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angebunden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Bündnisses Allianz pro Schiene, des deutschen Verkehrssicherheitsrats und der Umweltorganisation BUND. Vor allem Familien sind unzufrieden mit dem Angebot.

Die Ergebnisse seien ein Weckruf, sagte Dirk Flege von der Allianz pro Schiene, zu der sich Umweltverbände und Gewerkschaften zusammengeschlossen haben. „Die Menschen wollen nicht angewiesen sein auf die Zwangsmobilität mit dem Auto“, sagte er bei der Vorstellung der Umfrage am Montag.

Wie der ÖPNV bewertet wird, hängt stark von der Region ab. In Sachsen-Anhalt fühlen sich 48 Prozent der Bür­ge­r:in­nen von Bussen und Bahnen abgeschnitten, in Niedersachsen und in Brandenburg sind es jeweils 45 Prozent. Von den Flächenländern schneidet Hessen am besten ab. Aber auch hier gibt mit 23 Prozent fast ein Viertel der Bür­ge­r:in­nen an, nicht gut angebunden zu sein. Selbst in den Stadtstaaten, die über ein vergleichsweise gut ausgebautes Nahverkehrsnetz verfügen, empfinden etliche den Zugang zu Bussen und Bahnen als schlecht: In Bremen sind es 17 Prozent, in Hamburg 10 und in Berlin 7.

„Die Hauptleidtragenden der autozentrierten Verkehrspolitik sind Familien mit Kindern“, sagte Flege. 40 Prozent der Befragten aus Haushalten mit vier oder mehr Personen sind unzufrieden mit dem öffentlichen Verkehr. Bei den Alleinlebenden sind es nur 21 Prozent. Die Altersgruppe mit der meisten Kritik am öffentlichen Nahverkehr sind die 50- bis 59-Jährigen.

Mehr Abfahrten nötig

Das Problem seien der Befragung zufolge vor allem zu seltene Abfahrten von Bussen und Bahnen, nicht in erster Linie die Entfernung zur nächsten Haltestelle oder der Fahrpreis, sagte Flege mit Blick auf das Deutschlandticket. Mit der bundesweit im Nahverkehr gültigen Fahrkarte für zurzeit 49 Euro und ab Januar 58 Euro im Monat sind zumindest die Preise für Viel­fah­re­r:in­nen und Pend­le­r:in­nen deutlich gesunken. Rund 13 Millionen Menschen haben das Ticket. Einzelfahrscheine sind allerdings mancherorts sehr teuer. Die Allianz pro Schiene fordert ein günstiges Sozialticket für Menschen mit wenig Geld – und ein besseres Angebot.

Die Menschen erwarteten, das Deutschlandticket im ganzen Land nutzen zu können, so Flege. Doch Anspruch und Wirklichkeit klafften vor allem im ländlichen Raum auseinander. „Es müssen mehr Busse und Bahnen fahren, damit sich die Menschen angebunden fühlen“, betonte Flege. Jeder Dritte ist der Umfrage zufolge mit den Fahrplantakten unzufrieden. Immerhin 17 Prozent der Befragten sehen im Vergleich zu vor fünf Jahren eine Verbesserung, allerdings auch 15 Prozent eine Verschlechterung.

Die Mei­nungs­for­sche­r:in­nen wollten auch wissen, wie die Befragten ihre Sicherheit auf dem Rad oder zu Fuß bewerten. 25 Prozent fühlen sich auf dem Rad sicherer als vor 5 Jahren, aber 27 Prozent fühlen sich unsicherer. Nur 44 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass es am eigenen Wohnort genug sichere Radwege gibt. Zu Fuß empfinden 15 Prozent mehr Sicherheit als vor fünf Jahren und 23 Prozent mehr Unsicherheit.

Im jetzt beginnenden Bundestagswahlkampf werde wieder viel vom Auto die Rede sein, sagte Tina Löffelsend, Klimaexpertin des BUND. Doch Menschen wollten mehr öffentlichen Nahverkehr, sichere Radwege und sie wollten bedenkenlos zu Fuß unterwegs sein. Der Nachholbedarf dafür sei groß. „Eine neue Bundesregierung muss die Verkehrspolitik stärker an den unterschiedlichen Bedürfnissen ausrichten“, forderte sie.

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21 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Eine Umfrage, die vor Allem eins beweist: im Meckern sind wir Weltmeister!



    Gerade im ländlichen Raum musste ich feststellen, dass eine signifikante Verbesserung des Nahverkehrs von den Bürgern überhaupt nicht registriert wurde.



    Weiterhin blieb die Behauptung bestehen, die Anbindung sei zu schlecht.



    Was hingegen schlecht ist, sind die vielen Leerfahrten der Busse . Die Menschen nutzen das Angebot nicht und Busse fahren dann, wenig Klimafreundlich, ohne Personentransport durch die Gegend.



    An einem Ort haben wir extra neue Bushaltestellen und einen sicheren Schulweg gebaut. Kosten über 300.000€.



    Nicht einmal 20 SchülerInnen nutzen diese Möglichkeit. Statt dessen kommt es durch die Elterntaxis regelmäßig zu Stau und Gefährdungssituationen in der Schulstraße.



    Dass "günstig gelegene " Bushaltestellen regelmäßig von Jugendlichen zerstört werden (Glaswände), spricht zusätzlich gegen öffentliche Geldverbrennung.



    SO bringt das einfach nichts.



    Die Eltern sehen plötzlich Probleme, die es in den Vorgängergenerationen nicht gab.



    So werden Bäume auf Spielplätzen gefällt, "Rutschgefahr" durch Laub! Und im Sommer künstliche Beschattung gebaut um den fehlenden Baumschatten zu ersetzen.



    Doof!

    • @Philippo1000:

      „im Meckern sind wir Weltmeister!" - q.e.d.

  • Um kleinere Großstädte herum gibt es oft auch Speckgürtel, wo sagen wir 700 Einwohner/qkm leben. Dort gibt es dann bspw zwei Buslinien, die fahren alle halbe Stunde, 10 km Fahrt in die Stadt kosten 6,40 und dauern zwischen 45 min und einer Stunde, zurück das gleiche jeweils nochmal. Wer eine halbe Stelle hat und keine Kinder, mag das originell finden.

    Menschen wohnen auch in den Speckgürteln, weil ihnen die Mieten in den Städten bereits zu hoch sind. Gentrifizierung erzeugt daher zusätzlichen Druck auf Verkehrswege und auf ÖPNV, dh jeweils hauptsächlich Druck auf den Staat, und wenn damals einer, der die bundesweite Gentrifizierungsparole "es gibt kein Recht auf Wohnen in der Innenstadt" prägte, auch nur 2 Minuten nachgedacht hätte, wäre der Zusammenhang klar gewesen - und wer und wie viele zukünftig die Zeche dafür zahlen werden, mit Geld und Lebenszeit.

  • „Die Menschen wollen nicht angewiesen sein auf die Zwangsmobilität mit dem Auto“

    Das wird sich aber nicht ändern, es wird sich nur abmildern lassen. Und allein das bedeutet schon eine enorme Anstrengung, wenn es überhaupt möglich ist. Wenn ich bspw. den Takt von 4x täglich auf 8x erhöhe, bräuchte ich dafür auch Busfahrer, die schon heute händeringend gesucht werden. Ob 8x ausreichend sind, ist dabei keinesfalls sicher.

    Bis die autonomen Fahrzeuge flächendeckend und flexibel eingesetzt werden können, muss man sich mit dem Auto/Kleinbus/Bus begnügen. Ideen wie Sammeltaxis und Nachbarschaftshilfe etc. helfen zusätzlich das Problem zu mildern.

  • Schade dass man hier keine Bilder einstellen kann, sonst würde ich ein Photo des Fahrplans unseres einzigen Busses hier im Ort einstellen und alle würden sagen "das kann nicht sein". Die Kurzversion heißt "ohne Auto gehts gar nicht".

  • Es fehlt nicht (nur) das Geld, sondern vor allem der Nutzen einer engeren Taktung. Als regelmäßiger Nutzer des ländlichen Nahverkehrs erlebe ich ausserhalb der Schülertransportzeiten vor allem viele Fastleerfahrten mit viel zu großen Gefährten. Solange das System nicht auf mehr oder weniger autonom agierende „On Demand“ - Systeme umstellbar ist, wird sich an dem in einer hyperindividualisierten Gesellschaft auch nichts ändern. Bestes Beispiel sind die vielen Elterntaxis, die, trotz kostenlosem Schüler*innenticket für alle, die Kinder lieber an der Schule absetzen und -holen, statt den Nachwuchs zum pünktlich abfahrenden Bus laufen zu lassen. So braucht man nämlich die eigene Planung nicht anpassen und kann von den flexiblen Zeitfenstern in Schule und Betreuung profitieren. Das zeigt sich auch in der eigenen Erwachsenenwelt. Die eigene Arbeitszeit, der eigene Arbeits- und Wohnort, die eigene Freizeitgestaltung und das Einkaufsverhalten sind eben nicht mehr auf öffentliche Transportangebote und strukturiertes Massenverhalten geeicht, sondern werden ganz individuell gestaltet. Wer wollte denn ernsthaft freiwillig zurück zu den kollektiven Vorgaben alter Prägung?

  • Ganz einfache Rechnung:



    Vom südlichen Wendland nach BS.:



    Incl. 6 km per Pedes ca 4h für 110km. Kosten um die 30- 40 € für eine einfache Fahrt.

    Auto: ca 105 minuten pro Fahrt, Kosten: ca. 30 € für hin und Rückfahrt.

    Was werde ich wohl wählen?

  • Sehr geehrte Frau Krüger,

    diese Umfrage hat nur eine beschränkte Aussagekraft, man müsste mehr über die Wohnorte der Befragten wissen, um festzustellen, ob ihre Beschwerde begründet ist oder nicht.

    Eine Person, die im ländlichen Raum, beispielsweise in Brandenburg, lebt, wo die Bevölkerungsdichte bei 86 Personen pro Quadratkilometer liegt, kann nicht erwarten, dass innerhalb fußläufiger Entfernung regelmäßig und oft ein Bus oder eine Bahn fährt.

    Und Menschen, die bewusst im Speckgürtel mit niedriger Wohndichte leben, haben ebensowenig einen Anspruch auf Versorgung mit dem ÖPV (das "N" passt halt nicht auf diese Regionen).

    In einer Ära, in der der wirtschaftliche Rationalismus, um nicht zu schreiben der Neoliberalismus, die Kontrolle über die öffentlichen Ausgaben hat, in der sowieso alles auf just-in-time gepolt wird, können Menschen in Regionen mit niedriger Wohndicht nicht erwarten, dass die Nahversorgung, Bildung, Gesundheit und Kultur, das gleiche Niveau hat, wie in einer Großstadt.

    Wahlversprechen, die ein Schlaraffenland skizzieren, sind skeptisch zu beurteilen.

    • @Wilfried Wang:

      "..kann nicht erwarten, dass innerhalb fußläufiger Entfernung regelmäßig und oft ein Bus oder eine Bahn fährt."



      Stimmt schon. Aber man kann erwarten, dass man diesen Menschen nicht ihr Auto mit immer noch mehr Steuern und Auflagen unbezahlbar macht. Denn ohne geht es schlichtweg nicht, während man in der Stadt auch ohne Auto leben könnte.

      • @Hans Dampf:

        Sehr geehrter Hans Dampf,

        die relativen Begünstigungen/Subventionen und Belastungen/Steuern für die einen oder anderen sind letztlich marginal. Was den Ausschlag für die Wohnortwahl gibt ist das Gefühl der Freiheit, Unabhängigkeit von Rahmenbedingungen, die für die jeweilige Person wichtig sind.

        Personen, die auf dem Land oder im Speckgürtel wohnen, können zwischen diversen Autos wählen. Die Größe entscheidet dann über die Kosten und Steuern. Auch die Wahl eines Autos steht den Personen frei.

    • @Wilfried Wang:

      Sollen jetzt alle Leute in die Großstädte ziehen? Wenn ja, müssten die Städte große Neubaugebiete ausweisen, es müssten dort bezahlbare Wohnungen gebaut werden und und und... Ich halte das für völlig utopisch. Gleichzeitig würden die ländlichen Gebiete noch mehr veröden.

      • @Offebacher:

        Sehr geehrter Offenbacher,

        müssen muss gar nichts. In Deutschland können die meisten Menschen ihre bevorzugten Wohnorte nach ihren Idealen auswählen.

        Es gibt in Deutschland von den 19 Millionen Bauten für Wohnnutzungen 16, 1 Millionen Einfamilienhäuser. Die meisten von ihnen werden freiwillig im Schnitt mit 1,79 Personen pro Haus bewohnt.

        55% der jungen Menschen würden gerne in einem EFH wohnen.

        Und dann beschweren von denen sich, dass es nicht genügend ÖPV gibt.

        So sieht es aus.

    • @Wilfried Wang:

      "... man müsste mehr über die Wohnorte der Befragten wissen, um festzustellen, ob ihre Beschwerde begründet ist oder nicht.



      Eine Person, die im ländlichen Raum... lebt, ... kann nicht erwarten..."



      Sie widerlegen Ihre Skepsis im ersten Absatz bereits im zweiten. Welchen Maßstab für eine 'begründete Beschwerde' legen Sie da an?



      "Und Menschen, die bewusst im Speckgürtel mit niedriger Wohndichte leben, haben ebensowenig einen Anspruch auf Versorgung mit dem ÖPV"



      Ich nehme an, sie wohnen in der Großstadt?



      Und wenn nicht, haben Sie sicherlich ein Auto?

      • @Encantado:

        Sehr geehrte(r) Encantado,

        es geht um die statistische Grundlage der Befragung. Wurden anteilsmäßig überproportional Menschen aus dem ländlichen Raum oder aus Speckgürteln befragt, dann erklärt es das Ergebnis.

        Wurden also mehr Menschen aus nicht urbanen Siedlungsstrukturen befragt, ist klar, dass die sich abgehängt fühlen, weil sie sich ihrer eigenen Lage nicht bewusst sind.

        Ich wohne in Berlin Wilmersdorf und bin autolos glücklich.

  • „Eine neue Bundesregierung muss die Verkehrspolitik stärker an den unterschiedlichen Bedürfnissen ausrichten“, forderte sie..."



    Das wird auch bald so kommen durch Netzausbau und autonomes Fahren, selbst im angesprochenen ÖPNV.



    Bei deutschlandfunk.de



    "Hamburg könne es schaffen, die erste Genehmigung in ganz Europa zu erhalten. Bis 2030 könne es 10.000 Shuttle-Busse auf den Straßen geben. (...)



    Die Anschaffung sei zwar teuer, führte Damm aus, aber Vorteile wie die gewonnene Flexibilität seien riesig. In Stoßzeiten könnten Konvois mit zwei, drei oder mehr Shuttlebussen gebildet werden. Während der Schule oder Arbeitszeit oder in den Abendstunden würden sich die überzähligen Busse einfach einparken (...)."



    Die Szenarien sind realistisch und die Vorteile liegen auf der Hand.

    • @Martin Rees:

      Bis der Chipmangel das Vorhaben einbremst....

      Ich frage mich sowieso, warum die halbe Welt ausgebaggert werden muss wegen seltenen Erden, nur um autonomes Fahren zu ermöglichen. In wenigen Städten mag es noch funktionieren, wenn noch genügend Rohstoffe vorhanden sind, doch viele Städte zu vernetzen wird fehlschlagen. Haben wir es nicht besser gelernt, KEINE Rohstoffe für unsere Gier nach Mehr, auszubeuten?

  • Daher das Geld von den Klattens, Piechs & Co. rückeintreiben und für die Grundversorgung auch in der Fläche einsetzen.



    Zig Milliarden wird der Autoindustrie direkt und indirekt zugeschoben, so das Umweltbundesamt - jährlich!



    Autopersonenkilometer werden also noch stärker bezuschusst als die Grundversorgung für alle. Das kann und sollte man rasch ändern.

    Grundversorgung sind Fuß, Rad, Sammeltaxi, Bus und/oder Bahn. Für alle wieder, bitte.

    • @Janix:

      Die Mittel, um bei denen angemessen einzutreiben, sind bei uns noch nicht in Gebrauch, ganz im Gegensatz zu den Normalos, bei denen Vorschriften, Gesetze und deren Durchführer reibungslos funktionieren.

    • @Janix:

      Diese Grundversorgung gerne. Dann aber auch alle Bedürfnisse abdeckend. Also zu Fuß und mit Rad habe ich keine Lust. Und das andere funktioniert selbst hier in der Großstadt nicht. Wenn der Bus nur alle 15 Minuten fährt, und ich bis zur 4 Kilometer entfernten Arbeitsstelle 40 Minuten unterwegs bin, dann kann mir dies keiner schmackhaft machen. Dann werde ich nicht vom Auto umsteigen. Und meine Frau auch nicht, da diese aus der Stadt zu ihrem Arbeitsplatz in ein Dorf pendelt. Da fährt morgens zu deren Arbeitszeiten nämlich nur der Schulbus in die Stadt und nachmittags wieder nur ein Schulbus ins Dorf. Zustieg nur für Schüler. Und der ältere Sohn muß Freitags Abends ins Training. Leider auch in einer Turnhalle außerhalb der Stadt in einer benachbarten Kleinstadt. Zum Trainigsende fährt dann auch nichts mehr zurück. Also geht es auch hier nicht ohne Auto. Die Realität ist halt anders als ein ökologisches Wunschkonzert.

  • Anzahl der Abfahrten ist ein großes Problem für Familien, das stimmt, aber zumindest auch sehr wichtig ist die Zuverlässigkeit! Man hat Termine mit den Kindern, sei es das Training, der Arztbesuch oder auch einfach das Abholen aus dem Kindergarten. Und hier in Berlin funktioniert das einfach gar nicht. Und andernorts scheint es nicht anders zu sein. Kaputtgesparte Infrastruktur (technisch und personell) wiederherzustellen dauert ewig, zumal wenn die schwarze Null regiert.

  • Was den Menschen auf dem "platten Land" hinsichtlich ÖPNV zugemutet wird, ist schlicht eine Unverschämtheit und auch verfassungswidrig. In der Stadt fähr die U-Bahn alle 4 Minuten - auf den Dörfern fährt der Bus 4 mal am Tag - natürlich nicht samstags, sonntages, feiertags oder in den Schulferien. SCHEIßE!