Nachrichten in der Coronakrise: Deutscher Olympia-Athlet infiziert

Eiskunstläufer Nolan Seegert hat sich in Peking angesteckt. Die Bundesregierung betont, dass die Pflege-Impfpflicht wie geplant umgesetzt werden könne.

Noland Seegert beim Eislauftraining

Noland Seegert wurde positiv getestet Foto: Naoki Morita/imago

Deutscher Eiskunstläufer mit Corona infiziert

Eiskunstläufer Nolan Seegert ist als erster deutscher Sportler bei den Olympischen Winterspielen in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 29-Jährige befinde sich in einem Isolations-Hotel und sei symptomfrei, teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Mittwoch mit. (dpa)

Bundesregierung: Pflege-Impfpflicht wird umgesetzt

Die Bundesregierung geht nicht davon aus, dass die Umsetzung der Impfpflicht für das Gesundheitspersonal scheitern könnte. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte am Mittwoch in Berlin, die Diskussion darüber sei nicht nur kontraproduktiv, sondern auch schädlich. So werde es nicht kommen. Das Gesetz gelte und werde zum 16. März wirksam. Es sei mit breiter Mehrheit von Bundestag und Bundesrat verabschiedet worden, betonte Hebestreit.

Bezogen auf die Belastungen der Gesundheitsämter, wonach voraussichtlich jedes Amt im Durchschnitt etwa 500 Fälle von Pflegekräften oder anderen Beschäftigten prüfen muss, die am 16. März noch nicht geimpft sind, sagte Hebestreit, dies sei zwar eine zusätzliche Belastung, aber sie sei „schaffbar“. Wo dies nicht möglich sei, suchten die Bundesländer, die für die praktische Umsetzung zuständig sind, derzeit nach Lösungen.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte, der Bund unterstütze die Länder dabei, zu einheitlichen Lösungen zu kommen. Die Fachebenen arbeiteten gut zusammen. Das Gesetz lasse zudem genügend Spielraum bei der Umsetzung. So könnten die Länder auch andere Behörden als die Gesundheitsämter bestimmen, die die Impfverpflichtung kontrollieren. Zudem sei davon auszugehen, dass die Gesundheitsämter im März nicht mehr so belastet seien wie derzeit, erklärte der Sprecher. (dpa)

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Schweitz lockert Coronaregeln teilweise

Die Schweiz lockert die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Die Regierung hebe am Donnerstag die Homeoffice-Pflicht und die Quarantänepflicht für Kontaktpersonen von positiv Getesteten auf. Trotz rekordhoher Infektionszahlen sei eine Überlastung der Krankenhäuser ausgeblieben. „Die Anzeichen verdichten sich, dass die akute Krise bald zu Ende ist und die endemische Phase beginnen könnte“, heißt es in einer Mitteilung.

Über weitere Lockerungen entscheide die Regierung am 16. Februar. Falls die Immunisierung der Bevölkerung weit genug fortgeschritten sei und die Ansteckungszahlen abnähmen, sei dann die Aufhebung aller Maßnahmen möglich. (rtr)

Verhaltenes Interesse an Impf-Weiterbildung für Apotheken

Apotheken in Deutschland sollen ab kommenden Dienstag (8.1.) auch Corona-Schutzimpfungen anbieten. Dazu werden sie vorab ärztlich geschult. In Brandenburg haben sich bislang 27 Apothekerinnen und Apotheker für eine Fortbildung zur Durchführung der Impfungen angemeldet, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte.(Stand: 27.1.). Nach der Schulung können sie in ihren Einrichtungen, Impfstellen oder mobilen Impfteams eigenständig Impfungen verabreichen.

Die Fortbildung haben Landesapothekerkammer und Landesärztekammer gemeinschaftlich angeboten. „Wir gehen davon aus, dass die niederschwelligen Impfangebote in Apotheken zusätzliche Bevölkerungsgruppen erreichen“, erklärte der stellvertretende Sprecher des Gesundheitsministeriums, Dominik Lenz, am Mittwoch. Auch sollen durch das Angebot die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte entlastet werden. Die Praxen seien derzeit wegen hoher Erkrankungsraten extrem belastet, sagte Lenz.

Vom Landesverband der Apotheken hatte es zuvor bereits geheißen, der Aufwand werde sich für einige Apotheken lohnen, alle würden sich aber nicht am Impfen gegen das Coronavirus beteiligen. Grund sei Personalmangel. (dpa)

Wieder neuer Höchstwert bei Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet mit 208.498 Positiv-Tests binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert. Das sind 44.498 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 164.000 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Rekordstand von 1.227,5 von 1.206,2 am Vortag.

196 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der insgesamt in Deutschland gemeldeten Todesfälle auf 118.170. Insgesamt fielen hier mehr als 10,18 Millionen Corona-Tests positiv aus. (rtr)

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Buschmann: Lockerungen hoffentlich im März

In der Debatte um Corona-Lockerungen stellt Justizminister Marco Buschmann (FDP) eine weitreichende Rücknahme von Corona-Maßnahmen für den März in Aussicht. „Ich hoffe, dass im März viele Schutzmaßnahmen zurückgenommen werden können“, sagt Buschmann der Zeitung Rheinische Post.

Voraussetzung sei, dass sich das Infektionsgeschehen so entwickle wie vom Robert-Koch-Institut prognostiziert „und ab Mitte Februar die Fallzahlen wieder sinken. Und es setzt voraus, dass wir es nicht kurzfristig mit neuen Varianten des Virus zu tun bekommen, die die Lage wieder komplett verändern.“ (rtr)

Drosten: Zu wenig Geimpfte für Lockerungen

In der Debatte um mögliche Lockerungen von Corona-Maßnahmen sieht der Virologe Christian Drosten den Zeitpunkt für Entwarnung noch nicht gekommen. „Es gibt eine Sache, die sich erstmal nicht verändert hat: die Impflücke in Deutschland. Da kommen wir nicht so richtig vorwärts“, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info.

Zuletzt sei die Impfrate sogar wieder gesunken. In Dänemark fielen angesichts der hohen Impfquote weitgehend die Corona-Restriktionen – mit der Entwicklung in Deutschland sei die Lage aber nicht vergleichbar.

Der Virologe gab zu bedenken, dass die neue Variante BA.2 von Omikron eine noch höhere Übertragbarkeit haben könnte als der derzeit in Deutschland vorherrschende Subtyp BA.1. Auf Basis neuer Daten aus Dänemark nehme er an, dass BA.2 möglicherweise einen sogenannten Fitnessvorteil und damit eine gesteigerte Übertragungsfähigkeit haben könnte.

Drosten erklärte den angenommenen Unterschied zwischen den beiden Subtypen mit der Metapher von zwei Autos und sagte mit Blick auf BA.2: „Der Motor, der hat schon ein paar PS mehr.“ Bei BA.1 hingegen sei er der Auffassung, dass die Variante der Immunantwort des Körpers ausweichen könnte, weshalb sie sich so schnell ausbreite.

Die dänischen im Preprint – also ohne Überprüfung von Fachkollegen – veröffentlichten Studiendaten deuteten darauf hin, dass das Infektionsrisiko bei BA.2 deutlich höher sei als bei BA.1. Das Risiko der Weitergabe des Virus ist demnach bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht, bei geimpften Kontaktpersonen allerdings verringert.

Der Anteil von BA.2 in Deutschland ist laut dem jüngsten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland „nach wie vor sehr gering“ mit 2,3 Prozent in der zweiten Woche des Jahres (Woche zuvor: 1,4 Prozent). Das RKI schreibt zu dem Subtyp: „International wird beobachtet, dass sich BA.2 stärker ausbreitet als BA.1“. Das betreffe etwa Dänemark und das Vereinigte Königreich.

Drosten sagte im Podcast, zwar werde der Anteil von BA.2 wohl auch in Deutschland steigen – wegen der geltenden Infektionsschutzmaßnahmen aber möglicherweise langsamer als in anderen Ländern. Genaueres sei wegen der geringen Datenlage aber noch nicht vorherzusagen.

Er sehe in den kommenden Osterferien eine zeitliche Schwelle und einen „Planungshorizont“ für die Entspannung der Corona-Lage, so der Virologe. „Wir haben ganz eindeutig den Befund in Deutschland, dass die Übertragungsnetzwerke im Moment aus dem Schulbetrieb gespeist werden. Da werden spätestens die Osterferien dann den Riegel vorschieben“, sagte er. Auch die wärmeren Temperaturen dürften sich senkend auf die Inzidenzen auswirken. Ob BA.2 bis dahin „komplett das Feld übernommen“ habe, bleibe abzuwarten.

Drosten sagte, die „ideale Immunisierung“ sei der vollständige Impfschutz durch drei Impfdosen, auf deren Boden man sich dann einmal oder auch häufiger mit dem Virus infiziere und dadurch solch eine starke Immunität entwickle, „ohne dabei schwere Verläufe in Kauf nehmen zu müssen“. Wer dies durchgemacht habe, „der ist dann irgendwann wirklich über Jahre belastbar, immun und wird sich nicht wieder reinfizieren“, sagte Drosten. (dpa)

Pfizer beantragt Impfstoffzulassung für Kleinkinder

Das Pharmaunternehmen Pfizer hat für den Biontech-Impfstoff eine Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff in den USA für Kinder unter fünf Jahren beantragt. Das Vakzin soll für Kinder im Alter von sechs Monaten bis einschließlich vier Jahren eingesetzt werden können, teilten die Firmen am Dienstag mit. Im Falle einer Zulassung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA wäre der Impfstoff der erste, der in dieser Altersgruppe erhältlich wäre.

Die Unternehmen betonten, dass sie den formellen Antrag „auf Ersuchen“ der FDA eingereicht hätten. Diese will das Zulassungsverfahren offenbar schnell vorantreiben.

Auf Twitter teilte die Behörde mit, dass sie den Antrag bei einer Sitzung am 15. Februar prüfen will. „Einen sicheren und wirksamen Impfstoff für Kinder in dieser Altersgruppe zur Verfügung zu haben, ist eine Priorität für die Behörde“, erklärte die kommissarische FDA-Chefin Janet Woodcock. Demnach habe die FDA den Antrag „angesichts des jüngsten Omikron-Anstiegs“ angefordert.

Der Antrag bezieht sich derzeit auf zwei Dosen des Vakzins. Dies gebe den Eltern „die Möglichkeit, mit einer Covid-19-Impfung für ihre Kinder zu beginnen, während sie auf die mögliche Genehmigung einer dritten Dosis warten“, erklärte Pfizer-Chef Albert Bourla. Studiendaten für die dritte Dosis werden „in den kommenden Monaten erwartet und der FDA vorgelegt, um eine mögliche Ausweitung“ dieses ersten Antrags zu unterstützen, erklärten die Unternehmen weiter. (afp)

Noch mehr Warnungen vor Radikalisierung auf Telegram

Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, warnt vor einer zunehmenden Radikalisierung von Impfgegnern und Corona-Leugnern in Chatforen des Messengerdienstes Telegram. Während des Corona-Protestgeschehens gebe es dort „besonders viele konkrete Umsturzfantasien“, sagt Kramer der Zeitung „Handelsblatt“.

Neben Bürgerinnen und Bürger, die dort laut Kramer auf teilweise „sehr drastische Weise“ ihrem Ärger Luft machten, tummelten sich in der App auch verschwörungsideologische Akteure, Reichsbürger, Querdenker und hauptsächlich Rechtsextremisten. „Es geht also auf Telegram auch ganz klar um den Erstkontakt in die nicht-extremistische kritische Masse, um ohne großen Aufwand zu rekrutieren und zu mobilisieren.“ (rtr)

Gastronomie kann sich 2G-Kosten anrechnen lassen

Betriebe im Einzelhandel und in der Gastronomie können zusätzliche Kosten durch 2G-Kontrollen inzwischen anrechnen lassen und auf Abschlagszahlungen hoffen. Den Aufwand für die Kontrollen auszugleichen, war eine Initiative mehrerer Bundesländer, unter anderem Berlins.

„Die Antragsstellung für die Überbrückungshilfe ist bereits möglich“, sagte Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz. Die Schnittstelle zwischen dem Bund und in Schwarz' Fall der Investitionsbank Berlin werde gerade noch aufgebaut, sagte der Senator. „Darauf muss man aber nicht warten, es gibt die Möglichkeit, nach einer ersten Prüfung schon Abschläge vom Bund zu bekommen“, sagte Schwarz. „Das ist die Vereinbarung.“ (dpa)

Union für „Impf-Vorsorge-Gesetz“

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt kündigt ein „Impf-Vorsorge-Gesetz“ der Union anstelle einer allgemeinen Impfpflicht an. „Das heißt, eine Impfpflicht kann eine zusätzliche Maßnahme gegen die Pandemie sein, sie muss aber angepasst an die jeweilige Situation sein“, sagt er der Welt.

Entscheidende Faktoren seien dabei das Risiko einer Infektionsentwicklung verbunden mit den erwarteten Belastungen des Gesundheitssystems. „Dabei darf das nur eng zeitlich befristet sein und auf gefährdete Gruppen oder Altersstufen angewendet werden.“ (rtr)

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