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MigrationspolitikFeindselige Stimmung

Gastkommentar von Maiyra Chaudhry

Deutsche Po­li­ti­ke­r:in­nen warnen vor migrantischen Straftätern. Doch sexualisierte Gewalt lässt sich nicht mit der Herkunft erklären.

Das kam nicht überall gut an: Cem Özdemirs Äußerungen über migrantische Männer und deren Verhalten gegenüber Frauen Foto: Stefan Sauer/dpa

S orgen über Sorgen in der deutschen Asyl- und Migrationspolitik. Von „Wir müssen die Zahl der Flüchtlinge deutlich reduzieren“ bis hin zu Forderungen „Wir müssen in einem großen Stil abschieben“; beides bekannte Zitate von deutschen Politikern. Und nein, sie stammen nicht von Mitgliedern der AfD.

Migration ist zum Dauerbrenner geworden, der aktuell nur noch über das Negative definiert wird. Es ist zur politischen Normalität geworden, dass über kriminelle, gefährliche und nicht integrierbare Menschen gesprochen wird. Erst kürzlich rüttelt Grünen-Abgeordneter Cem Özdemir die Menschen auf, die Realität klar zu benennen. In einem Gastbeitrag für die FAZ schrieb er nicht nur als Politiker, sondern auch als Vater.

Seine Tochter habe sich in Berlin ein besonders dickes Fell zulegen müssen, wie viele andere Frauen auch. Sie und ihre Freundin werden „von Männern mit Migrationshintergrund unangenehm begafft oder sexualisiert“. Den Grund dafür hat Özdemir natürlich auch parat, „die patriarchalen Strukturen und die Rolle der Frau in vielen islamisch geprägten Ländern“, seien schuld an den wirklich erschreckenden Erlebnissen.

Abgesehen von der Instrumentalisierung der eigenen Tochter, ist mal wieder die Religion der „kleinen Paschas“ an allem Übel schuld. Welche Religion auf dieser Welt lehrt eine Ausübung von sexueller Gewalt? Hat sich die Frage der Religion auch jemand bei der Verdopplung an Sexualdelikten auf dem Oktoberfest gestellt?

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Fehlende Aufklärung

Es ist unbestreitbar, dass jede Form von sexueller Belästigung und Gewalt inakzeptabel ist, egal wo sie stattfindet oder wer die Täter sind. Statt vorschnell Religion oder Herkunft als Erklärung heranzuziehen, sollten wir uns auf die eigentlichen Probleme konzentrieren: toxische Männlichkeit, fehlende Bildung über sexuelle Gewalt, Machtstrukturen, Alkoholmissbrauch und ein unzureichender Schutz für die Opfer.

Maiyra Chaudhry

ist Medien- und Kommunika­tionswissenschaftlerin. Als freie Journalistin beschäftigt sie sich mit den Themenschwerpunkten Medienkritik, Diskriminierung und Religion.

Nur wenn wir das Problem klar erkennen und benennen, können wir gemeinsam an Lösungen arbeiten, die uns als Gesellschaft voranbringen, statt uns zu spalten

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29 Kommentare

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  • Danke für das Wiederholen des eigentlich Bekannten. Die aktuelle "Anstalt" ließe sich parallel auch empfehlen.



    Verharmlost wird mit dem Schieben auf "die da", was an sexualisierter Gewalt bei "uns" gang und gäbe ist, gerade innerhalb von Familien. Kein Bonus, kein Malus für jemanden mit "anderem" Vornamen - und dann ab zu wirklich wichtigen Themen: Steuergerechtigkeit, Klimagerechtigkeit, so etwas.

  • Die Statistiken sind eindeutig: Auch unter jungen Männern sind Immigranten der ersten Generation als Straftäter nicht auffällig, im Gegenteil. Auffällig sind hingegen junge Männer mit niedrigem Bildungsniveau und geringem Einkommen, und zwar unabhängig von der „Kultur“.



    Unter den jungen Männern mit niedrigem Bildungsniveau und geringem Einkommen sind wiederum Migranten ab der 2. Generation deutlich überrepräsentiert und angesichts jahrzehntelanger Einwanderung aus der Türkei auch Muslime.



    Die Ursache der „Assimilation nach unten“, die sich da beobachten lässt, ist aber nicht die Einwanderung oder der Islam, sondern die schlechte Integration in das Bildungssystem und die Arbeitswelt. Ein Teil davon mag schon auch mit Sozialisation (bildungsferne Haushalte, wenig kulturelles Kapital, ...) zu tun haben, aber genauso auch mit Diskriminierung. Das gleiche biodeutsche Klientel ist übrigens für Neonazis anfällig, was der Annahme einer Kausalkette von Huntington’scher „Kultur“ zu Straftaten widerspricht.



    Besonders aber: Die Lösung liegt in der Bildungs-, Sozial- und Beschäftigungspolitik, nicht im Racial Profiling.

  • "toxische Männlichkeit, fehlende Bildung über sexuelle Gewalt, Machtstrukturen, Alkoholmissbrauch und ein unzureichender Schutz für die Opfer."

    Ungeachtet der sich aufdrängenden Frage, weshalb die Autorin die "Prägung in patriarchalen Strukturen" nicht mit aufzählt, ist schnell festzustellen, dass viele der tatsächlich genannte Punkte im Zusammenhang von Migration tatsächlich auftreten. Den Wiederspruch, den die Autorin aus welche Gründen darstellen möchte, ist tatsächlich keiner.

    Wenn man also das Porblem angehen möchte, dann muss man darfür Sorge tragen, dass Menschen mit den Merkmalen "toxische Männlichkeit, fehlende Bildung über sexuelle Gewalt, Machtstrukturen, Alkoholmissbrauch und ein unzureichender Schutz für die Opfer" nicht weiter einwandern. Dann kann man sich in Ruhe um die Menschen kümmern, die bereits hier sind. Dies zu erkennen, kann ein erster gewichtiger Schritt gegen die voranschreitende Spaltung der Gesellschaft sein.

    • @DiMa:

      Ach, wissen Sie, bei Meinungen wie Ihrer verspüre ich zutiefst, den infantilen Wunsch, dass wir Muslime, alle mit unseren Männern, Vätern und Brüdern, in deren schützenden und liebevollen Schatten ich aufgewachsen bin und von denen ich gelernt habe, als Frau, wie man in unserer Religion, Frauen zu achten hat und was ich mir niemals von einem Mann im Namen von Kultur, Tradition oder Religion gefallen lassen darf, dass wir alle gemeinsam dieses Land für immer verlassen, dass die Türkei endlich auch Abwerbeprämien für Rückkehrer anbietet. Dass wir alle unsere islamisch geprägten Rentenbeiträge und Kapital aus deutschen Kassen und Banken abziehen würden und dann die moralisch und zivilisatorisch uns haushoch überlegenen Deutschen, mit ihren wundervollen Männern, die nicht die sind, die zu jedem dritten ihre Töchter, Frauen oder Schwestern sexuell missbrauchen, schlagen oder gar umbringen, zur ungestörten Praxis ihrer erhabenen Hochkultur alleine lassen!



      Was müsste das dann für ein wunderschönes, blühendes Deutschland sein, indem Frauen endlich nichts mehr zu befürchten haben und nachts die Parks und Straßen wieder ihnen gehören!

    • @DiMa:

      Wollen Sie dann nicht direkt junge Männer zwischen 15 und 25 mit welchem Vornamen auch immer zehn Jahre nach Molwanien schicken?

      Wollen wir nicht eher für massiv mehr Bildung in allen Schichten sorgen, Werbung für Alkohol dezimieren, allen Menschen wieder eine Chance geben?



      Und, siehe mein Verweis auf die "Anstalt" für die Fakten: das Problem ist leider die Familie, egal, welcher Hintergrund.

      • @Janix:

        Danke!

        Die Anstalt Sendung habe ich auch gesehen

        • @Edda:

          :) ... Und eigentlich müsste, wer Alkohol als eine der Quellen des Unheils identifizierte ja froh über jede Religion o.ä. sein, wo Alkoholgenuss nicht gefördert, sondern verpönt wird.

  • "Deutsche Po­li­ti­ke­r:in­nen warnen vor migrantischen Straftätern. Doch sexualisierte Gewalt lässt sich nicht mit der Herkunft erklären."

    Dem muss ich widersprechen.

    Wie bitte erklären Sie die entsprechenden amtlichen Statistiken, die genau diesen Schluss sehr nahelegen?

    Wie ist es zu erklären, dass auf unzähligen Reiseseiten Tipps zum Verhalten und Kleidung von Frauen in muslimisch geprägten Ländern gegeben werden, oft mit Hinweisen wie "Situationen, in denen man unangenehm angemacht wird, sind unvermeidlich und passieren leider öfter als vielleicht gedacht."

    Die Menschen, die von dort kommen, sind in einem anderen Umfeld, mit anderen Werten und einer anderen Kultur aufgewachsen und werden das nicht an Deutschlands Grenze abgelegt haben wie eine Jacke.

    Und richtig, die Religion lehrt das nicht, dass sexualisierte Gewalt in Ordnung ist. Genausowenig, wie im Parteiprogramm der AFD die Abschaffung der Demokratie gefordert wird.

    In meiner Jugend habe ich niemals von einer Gruppenvergewaltigung gehört. Heute schon, und das Täterprofil ist leider zu oft ziemlich deutlich, was die Herkunft angeht.

    Sorry. Herkunft spielt eine Rolle.

  • Es gibt meiner Meinung nach keinen größeren Multiplikator für toxische Maskulinität als die Zugehörigkeit zu Islam oder auch Christentum konservativer Lesart. Das die offensichtlichen Fragen hier aus Angst selbst des Rassismus bezichtigt zu werden nicht gestellt werden, behindert eine ehrliche Migrationsdebatte seit Jahren.

  • "Nur wenn wir das Problem klar erkennen und benennen, können wir gemeinsam an Lösungen arbeiten, die uns als Gesellschaft voranbringen, statt uns zu spalten"

    Genau das macht Özdemir und ich danke ihm sehr dafür!

    Spalten? Das machen die Täter, nicht die Opfer oder ihre gesetzlichen Vertreter!

  • Ich sehe in dem Artikel leider keine Fakten. Natürlich sind nicht alle soundso frauenfeindlich etc. Aber dass patriarchalische Strukturen in vielen muslimischen, etwa türkischen Gesellschaften, stärker ausgeprägt sind als in Deutschland, dürfte doch unbestritten sein.

  • Die Frau tut Özdemir (absichtlich?) unrecht und ist letztlich auch nur ein gutes Beispiel für selektive Wahrnehmung. Özdemir hat Probleme angesprochen die mit einer bestimmte kulturellen Prägung einhergehen; genauso wie übrigens auch Kühnert. Beide haben das sehr umsichtig getan und im Falle Özdemirs auch auf die Probleme in der autochthonen Bevölkerung hingewiesen in Sachen Rassismus. Die Autorin verneint dagegen stumpf ein Probleme weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Das ist das Gegenteil des von ihr selbst geforderten Erkennens von Problemen sondern eine

  • Nein es ist eben nicht "mal wieder die Religion der „kleinen Paschas“ an allem Übel schuld" - Özdemir hat gesagt, und das zitiert der Artikel ja selbst: "die patriarchalen Strukturen und die Rolle der Frau in vielen islamisch geprägten Ländern" spielen eine entscheidende Rolle. Und das tun sie. Es liegt nicht am Islam, es liegt an seiner aktuellen Auslegung in der arabischen Welt.



    Die älteren unter uns erinnern sich - den jüngeren sei ein Blick in die Geschichtsbücher oder ältere Zeitungen empfohlen - von Ägypten über den Iran und Afghanistan bis nach Indonesien, also einmal quer durch die arabische Welt, waren in den 70/80ern Frauen 'frei', Kopftücher die Ausnahme. Sie waren an den Universitäten, auf den Straßen, in der Zeitung - mit offenen Haaren, unverschleiert, teils gar in knielangen Röcken.



    Heute müssen sie dort und überall in verschiedenen Stufen verschleiert sein, bis hin zur völligen Unkenntlichmachung in Afghanistan.



    Diesen katastrophalen Backlash in der arabischen Welt nicht zugeben zu wollen ist ein riesiger Fehler der von links seit Jahren begangen wird aus purer Angst damit Vorurteile zu befeuert.



    Das ist nicht progressiv, das ist einfach nur feig.

  • Natürlich ist es extreme "toxische Männlichkeit". Hat die Autorin denn eine bessere Lösung als Grenzen zumachen und mehr abschieben? Integrationskurse, abwarten und gut zureden hilft offenbar nicht, wenn das Frauenbild bei jungen Männern erstmal gefestigt ist.

  • Durch die Einbeziehung der "kleinen Paschas" wird Özdemir gleich mal in die Ecke von Friedrich Merz geschoben und damit sind die Frontlinien klar. Auf der Strecke bleiben die Frauen, die in bestimmten Teilen Berlins von bestimmten Männern angemacht werden.

  • Gegenfrage, welche Religion lehrt keine Gewalt ?



    Waren es nicht die Christen, die von den Mächtigen losgeschickt wurden, mir ihren Kreuzzüge, die Menachen zu missionieren ?



    Wieviele Kriege wurden unter dem Vorwand von verschieden Religionszugehörigkeiten, von den Mächtigen, zur Durchsetzung ihrer Interessen - insziniert ?

    Aktueller denn je :



    Nie sollt ihr so tief sinken,



    von dem Kakao , durch den man euch zieht auch noch zu trinken



    Erich Kästner

    BLEIBEN WIR WACHSAM

  • Ich habe eine ganz einfache Frage an die Autorin, die ich genauso einem homosexuellen Menschen stellen könnte:



    Nennen Sie mir ein mehrheitlich muslimisches Land, in dem sie als Frau sorgenfrei unverschleiert reisen können.



    Nennen Sie mir ein nahezu rein muslimisches Land, in dem Sie als Frau sorgenfrei allein reisen können und keine Verfolgung durch frauen- bzw- schwulenfeindliche Gesetze fürchten müssen.



    Kennen Sie eines? Ich nicht.



    Im übrigen lehrt der Q'ran in an-nisā 4:34 genau dieses Bild. - Natürlich legen liberale Muslime die Sure heute völlig anders aus. Aber die von Herrn Özdemir erwähnen Menschen sind nicht mit liberalem Islam groß geworden, sondern mit einer völlig konservativen reaktionären Auslegung.

    • @Bernd Lauert:

      Bei solchen Statements schießt mir immer wieder das Zitat von Humboldt durch den Kopf

      "Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung derer, welche sich die Welt nie angeschaut haben."

      Aber konkret zu ihrer Frage: Türkei, Jordanien, Dubai, Marokko, Tunesien. Das waren die Stationen meiner beiden, sich in den zwanzigern befindenden, Töchter als sie als Backpacker die Region durchquert haben. Angetroffen haben sie marokkanische Busfahrer die ihnen im Linienbus Tee angeboten haben, Couchsurfing in der Türkei und Tunesien und ausnahmslos eine Gastfreundschaft wie sie hierzulande schon lange nicht mehr anzutreffen ist. Einige Anmachsprüche waren sicherlich auch darunter, aber nicht von der "bedrohlichen" Art. Eine andere Geschichte könnte ihnen meine Frau, jamaikanische Roots und dunklerer Taint, über ihre Erfahrungen in Deutschland erzählen.

      • @Sam Spade:

        Ich bin sehr wohl durch die Welt gekommen. Dubai ist als Frau ein Albtraum, wird nur hervorragend für reiche westliche Touris verpackt. Besonders, wenn man sich dort nicht als sicher reisende westliche Frau innerhalb der für Touristen geschaffenen Zonen aufhält. Noch schlimmer, wenn man dort Opfer sexueller Gewalt wird.



        All diese Länder, abgesehen von der Türkei, sind für Frauen nicht frei bereisbar. Man bewegt sich in einem relativ engen Korridor und muss doch einige Verhaltensregeln beachten. In diesem Korridor ist man aber sicher.



        Außerhalb? Nicht so ganz. Oder was passiert nochmal, wenn man im Iran ohne Kopftuch aus dem Haus geht?



        Oder in Dubai, wenn Frau eine Vergewaltigung anzeigt?



        Oder was geschah mit den beiden Backpackerinnen vor wenigen Jahren in Marokko?



        Über die Risiken dort offen homosexuell zu sein, wollen wir mal gar nicht reden.

        • @Bernd Lauert:

          "Über die Risiken dort offen homosexuell zu sein, wollen wir mal gar nicht reden."

          Da sollten wir uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Erst 1994 wurde hierzulande Paragraph 175 abgeschafft.

          • @Sam Spade:

            Es ist 2024. 1994 ist 30 Jahre her.



            Wollen wir uns darüber unterhalten? Weil in einigen dieser Länder wurden die frauenfeindlichen (und homofeindlichen) Gesetze erst in diesen 30 Jahren verschärft.



            Oder anders argumentiert: Noch in den 1970er Jahren konnten einheimische (!) Frauen in vielen Ländern vom Maghreb bis hin nach Afghanistan studieren und unverschleiert und mit kurzen Röcken in die Öffentlichkeit. Was haben all diese Länder gemeinsam in den letzten 50 Jahren? Was ist in Indonesien passiert?

  • "Welche Religion auf dieser Welt lehrt eine Ausübung von sexueller Gewalt? "



    Fast jede, indem sie die völlige Unterordnung verlangt.



    "Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen." Bibel Epheser 5,24 (in allen Dingen!!)



    "Die Frau muss sich dem Mann unterordnen."Koran, Sure 4,34.

  • "Es ist unbestreitbar, dass jede Form von sexueller Belästigung und Gewalt inakzeptabel ist, egal wo sie stattfindet oder wer die Täter sind. Statt vorschnell Religion oder Herkunft als Erklärung heranzuziehen, sollten wir uns auf die eigentlichen Probleme konzentrieren: toxische Männlichkeit, fehlende Bildung über sexuelle Gewalt, Machtstrukturen, Alkoholmissbrauch und ein unzureichender Schutz für die Opfer."

    Özdemir hat nicht die Religionszugehörigkeit der Täter an sich in Verbindung gesetzt mit Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Sondern die gesellschaftlichen Zustände und zugrundeliegenden Werteorientierungen in manchen Herkunftsländern. Also zum Beispiel toxische Männlichkeit, fehlende Bildung über sexuelle Gewalt, Machtstrukturen. Zusammengefasst als "patriarchale Strukturen und die Rolle der Frau".

  • Nun ist Cem Özdemir selbst Mann mit Migrationshintergrund, muslimisch sozialisiert.

    Da stellt sich die Frage, ob er möglicherweise weiß, wovon er spricht.

    Eine spannende Frage wirft die Autorin auf:



    Welche Religion lehrt denn die Ausübung sexueller Gewalt?



    Und welche Religion legitimiert sie?

  • Artikelzitat: "Nur wenn wir das Problem klar erkennen und benennen, können wir gemeinsam an Lösungen arbeiten".

    Na ja, wie lange brauchen wir hier noch um Probleme klar zu benennen? Können wir wissenschaftliche Studien nicht mehr lesen? Sind wir zu einem Volk der Dyskalkuliker geworden? Kriegen wir die einfachsten Statistiken und gesellschaftlichen Analysen nicht mehr hin?

    Andere können das:

    Schon Anfang 2016 veröffentlichte politico einen Artikel mit der Überschrift:



    "Europe’s Man Problem. Migrants to Europe skew heavily male—and that’s dangerous."

    "Numerous empirical studies have shown that sex ratios correlate significantly with violence and property crime—the higher the sex ratio, the worse the crime rate."

    Dieser Artikel bespricht diese Studien, weist auf die hohen Raten junger männlicher Asylbewerber gegenüber wenig Frauen hin. Den ideologischen Background, der sich Frauen gegenüber als extrem ungünstig erweist etc.

    Wie viele Opfer soll es noch geben?

    www.politico.com/m...crisis-men-213500/

  • Hier wird ja viel durcheinander geworfen. Zum Beispiel Migration und Religion.



    "Welche Religion auf dieser Welt lehrt eine Ausübung von sexueller Gewalt?"



    Jede mir bekannte. Das Christentum schreibt 1:1 dass die Frau dem Mann Untertan ist (da AT gilt das wohl auch für das Judentum) und im Islam gibt es noch mehr und noch strengere Regeln um Frauen zu unterwerfen. Nur hat man hierzulande durch einen philosophischen Fortschritt die Frauen "gleichgestellt" während man in vielen weniger entwickelten Gebieten der Welt eher noch auf rückständige Denkmuster setzt, bei denen Frauen fast immer deutlicher Nachteile haben.



    Wieso fällt es vielen Leuten so schwer das anzuerkennen? Wo werden denn die meisten Frauen mit beacheuerten Gesetzen unterdrückt, misshandelt, umgebracht? Da fallen einem wohl zuerst Länder wie der Iran und Afghanistan ein, und zur Begründung dient: "die Religion der kleinen Paschas", wie es im Text heißt.



    Fortschritt kommt nicht daher, dass man rückständige Ideologien verharmlost. Immerhin muss man sich bei diesen Argumentationen nicht wundern, warum viele "Linke" heute als realitätsfremd wahrgenommen werden. Vielen Dank aber auch!

  • Ich habe niemanden kennengelernt, der/die bestreuten würde, dass die Sozialisierung eines potentiellen Täters einen Einfluß auf die Bereitschaft Straftaten zu begehen hat.



    Das zeigte auch die Kölner Silvesternacht besonders eindrücklich.



    Wie man nach diesen Verbrechen immer noch bestreiten kann, dass es da einen Zusammenhang, kann ich nicht begreifen.

  • "...sexualisierte Gewalt lässt sich nicht mit der Herkunft erklären."



    Ähm... doch. Zumindest in Teilen. Dass die kulturelle Herkunft hier durchaus mit reinspielt, sollte klar sein.



    Dass das keine vollständige Herleitung erlaubt, ebenfalls.



    "Welche Religion auf dieser Welt..."



    Wenn von Herkunft und Erwähnung von Migrationshintergrund direkt auf Religion geschossen wird, wird das Ganze dann endgültig undifferenziert.

  • Er hat aber auch von den Typen geschrieben, die seine Tochter und ihre Freundin an der Ostsee vom Zeltplatz vertrieben haben. Das darf nicht verschwiegen werden, sonst bekommt es einen falschen Eindruck. Herr Özdemir hat nämlich die Probleme nicht (allein) mit der (migrantischen) Herkunft erklärt, sondern mit dem Weltbild, was die beiden Gruppen junger Männer, die er thematisierte, eint. Und nun, Frau Chaudhry?