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Wald und Wiesen: auf dem Rothaarsteig bei Winterberg im Hochsauerlandkreis Foto: Vol­ker Hohlfeld/imago

Sauerland als WahlwerbungSeine Heimat

Da, wo man den Satz gern mit „woll“ beschließt, ist das Sauerland. Von dem soll für Friedrich Merz das ganze Land mehr haben. Warum nur?

Mehr Sauerland für Deutschland“, das steht auf den Wahlplakaten, mit denen Friedrich Merz in seiner Heimat Wahlkampf machte. Über dem Slogan ist Merz selbst zu sehen: blaues Jackett, gepunktete Krawatte, ein freundliches Lächeln. Der Slogan ist längst Realität geworden. Mit Friedrich Merz als Kanzlerkandidat ist etwas in die Bundespolitik eingezogen, das Flashbacks an meine Kindheit und Jugend weckt: der Sound des Sauerlands. Nicht das freundliche, knödelig-kumpelige „woll?“ am Ende eines Satzes, sondern etwas anderes: der Sound von Klartext und Starrköpfigkeit. Ein Sound ohne Selbstzweifel. Aber dazu später mehr.

Denn zu Beginn muss ich selbst mal kurz „Klartext“ reden: „Das Sauerland“ gibt es so nicht. Der Westen des Sauerlands zwischen Hagen im Norden und Siegen im Süden ist eigentlich ein Vorort des Ruhrgebiets. Schon früh im 19. Jahrhundert wuchs dort eine Metallindustrie heran und ihr folgte nicht nur die Arbeitsmigration, sondern auch der Klassenkampf. In der Weimarer Republik waren SPD und KPD der Gegenpol zur NSDAP, auch nach dem Zweiten Weltkrieg hat diese Ecke des Sauerlands oft sozialdemokratisch gewählt.

Bei einer Zugfahrt von Hagen nach Siegen wird aber auch der Verfall dieser Industrieregion sichtbar. An der Zugstrecke entlang der Lenne sind immer wieder alte, leicht heruntergekommene Fabrikgebäude zu sehen. Für moderne Industrieanlagen ist es im Lennetal einfach zu eng.

Das Sauerland von Friedrich Merz, und damit auch meins, aber liegt östlich davon: der Hochsauerlandkreis (HSK). Kurz vor seiner Grenze liegt der Flughafen in Menden, von dem aus Merz über Deutschland fliegt. Im Osten kommt irgendwann Hessen, im Norden wird der HSK begrenzt durch das Wandergebiet rund um die Möhnetalsperre, im Süden durch das Wandergebiet Rothaargebirge rund um Winterberg. Eine Zugfahrt dorthin führt durch Wiesen und Wälder, unterbrochen durch pittoreske Kleinstädte und mittelständische Industrie, „Hidden Champions“ wie den Leuchtenhersteller Trilux aus Arnsberg-Neheim. Sie sind die großen Arbeitgeber der Region und für Merz das sauerländische Vorbild für den Rest der Republik.

Die Sauer­län­de­r:in­nen lieben ihre Autos, den Regionalexpress teilt man sich deshalb meistens mit Tou­rist:in­nen. Tragen sie Patronengürtel mit Schnapsflaschen, fahren sie für ein Wochenende voll Schlagermusik und Sauferei ins Hotel Sauerland Stern nach Willingen. Haben sie ein Fahrrad dabei, ist meistens Winterberg das Ziel. Die Moun­tain­bi­ke­r:in­nen stürzen sich dort die Trails im Bikepark herunter, die E-Bi­ker:in­nen strampeln über den Ruhrtalradweg gemütlich bergab zurück in Richtung Ruhrgebiet.

Seitdem der Klimawandel die Skisaison rund um Winterberg stark verkürzt hat, wirbt das Hochsauerland mit Wander- und Radurlaub in seiner Waldlandschaft und um seine Stauseen, die seit dem späten 19. Jahrhundert das Ruhrgebiet mit Trinkwasser versorgen.

Am ehesten taugt noch das lokale Bier als Iden­ti­fi­ka­tions­objekt. Im kleinen Dorf Grevenstein wird Veltins Pils gebraut und speziell für das Sauerland in einer bauchigen Halbliterflasche, dem Steinie, abgefüllt

Dem Sauerland eine touristische Identität zu geben, ist keine einfache Aufgabe. Die Wildwestklischees im Freizeitpark Fort Fun oder bei den Karl-May-Festspielen in Elspe wirken heute aus der Zeit gefallen. Tropfsteinhöhlen gibt es auch woanders und der Bergbau war niemals so ausgeprägt wie im Ruhrgebiet. Gegessen wird typisch westfälisch: Grünkohl oder Sauerkraut, dazu Wurst oder anderes Fleisch.

Das ist typisch Sauerland

Volles Korn

Neben Potthucke – ein mit Fleisch gefüllter und gebackener Kartoffelteig – und der Knochenwurst gehört vor allem der Pumpernickel zu den sauerländischen Spezialitäten, das dunkel glänzende Vollkornbrot aus Roggenschrot mit leicht süßlichem Geschmack. Gegessen wird es im Sauerland (und sonst wo) mit Käse, Schinken, gebratenen Kartoffelpuffern oder als Bestandteil von Saucen wie der klassischen Sauerbratensauce.

Zur Not

Die lange Haltbarkeit ist der Trumpf des Brotes. Im sauerländischen Soest findet sich die wohl älteste Pumpernickelbäckerei der Welt, die 1570 von Jörgen Haverlanth gegründete Bäckerei Haverland. Soest war fast vollständig von fremdem Gebiet umgeben und wurde im Mittelalter des Öfteren teilweise sehr lange belagert. Damals soll der Pumpernickel den Bürgern als Notration gedient haben.

Der Furz

Für den doch seltsamen Namen des Brotes gibt es verschiedene Herleitungen. Nach einer Deutung soll das Wort Pumpernickel „furzender Nikolaus“ bedeuten und ursprünglich ein Schimpfwort für einen groben Flegel gewesen sein. „Pumper“ bezeichnet im Sauerland eine Flatulenz, in diesem Zusammenhang dürfte dies ein Verweis auf die blähungsfördernde Wirkung von Vollkornbrot sein.

Am ehesten taugt noch das lokale Bier als Identifikationsobjekt. Im kleinen Dorf Grevenstein wird Veltins Pils gebraut und speziell für das Sauerland in einer bauchigen Halbliterflasche, dem „Steinie“, abgefüllt. Jedes Jahr vor Weihnachten fahren die Bierwagen von Veltins durch die Städte des Sauerlands und verdoppeln als „Weihnachtsboten“ den Veltins-Vorrat derjenigen, die sie zu Hause antreffen.

Mich treffen sie dort nicht mehr an. Ich bin kurz nach dem Abitur weggezogen und wohne mittlerweile in Köln, etwa zwei Stunden Zugfahrt entfernt. Hier erzählen mir immer wieder Menschen aus meiner linksliberalen Kölner Medien-Bubble, wie schön es ist, im Sauerland zu wandern oder zu campen. Als Antwort erhalten sie meistens eine hochgezogene Augenbraue. Nicht weil die Landschaft dort nicht toll ist: Eine Mountainbiketour zwischen Ochsenkopf und Möhnesee ist immer das Highlight meiner Besuche im Sauerland, sondern weil sie dort nicht aufgewachsen sind.

Wintersport: Ein Spaziergang in Winterberg über den Skywalk neben der Bobbahn mit Blick auf die sauer­län­dische Land­schaft Foto: David Inderlied/dpa

Das aber bin ich, und zwar in Arnsberg, einem 20.000-Einwohner-Ort an der Ruhr mit idyllischer Fachwerk­altstadt und viel Nachkriegsarchitektur. Dass es heute überhaupt eine Bedeutung hat, verdankt es den Preußen, die Arnsberg nach den Verwaltungsreformen im 19. Jahrhundert als Behördensitz ausgewählt haben. Heute kann im Südwesten von Nordrhein-Westfalen kaum ein größeres Projekt entstehen, ohne dass es „von Arnsberg genehmigt“ werden müsste. Dort sitzt die Bezirksregierung, bei der Be­am­t:in­nen wie meine Mutter den Haushalt von Großstädten wie Dortmund kontrollieren.

Neben der katholischen Kirche ist der Schützenverein hier die zweite große gemein­schaftsbildende Institution

Dort aufzuwachsen, ist unspektakulär, zumindest wenn man wie ich aus der weißen, katholischen Mittelschicht kommt: Erstkommunion und Firmung, Fußballverein, katholische Grundschule, später katholisches Gymnasium. Selbst der erste Urlaub ohne Eltern war eine Jugendfahrt mit der Caritas nach Tirol.

Neben der katholischen Kirche ist der Schützenverein die zweite große gemeinschaftsbildende Institution im Sauerland. Jedes Dorf hat eine Schützenhalle und einmal im Jahr wird auf dem Schützenfest der Schützenkönig gekrönt, indem mit einem Gewehr ein Holzvogel von der Stange geschossen wird. In der Regel gewinnen Männer mittleren Alters, die über das nötige Geld verfügen, die Bankette und Partys auszurichten, die mit dem wichtigen Amt des Schützenkönigs einhergehen. Für den Rest der Bevölkerung ist es vor allem ein Volksfest, bei dem man netzwerkt und sich betrinkt und einen Tag frei hat, auch falls man gar nicht hingeht. Mein Vater hat es gleich zweimal im Jahr gefeiert: in Arnsberg und in seinem Heimatdorf. Als Kind mochte ich Schützenfest vor allem, weil mir meine Eltern dafür extra Taschengeld gegeben haben, von dem ich mir Lego und Comics kaufen konnte.

Genauso unspektakulär verlief auch meine Teenagerzeit in den mittleren 90er Jahren: Gefärbte Haare, David-Lynch-Filme, Second-Hand-Klamotten, Star Trek, Indierock und Industrial wurden irgendwann wichtiger als Fußballverein und Schützenfest – zumal ich für beides eh nicht sportlich und trinkfest genug war.

Die Vorhersehbarkeit der konservativen Provinz bringt halt ebenso vorhersehbare Versuche der pubertären Abgrenzung hervor. Zweimal die Woche war ich während der Oberstufe im Cult, einer Alternative-Disco im Gewerbegebiet. Es war der Zufluchtsort für viele aus der Region, manche hatten für ein paar Stunden Tanzen eine Stunde Landstraße in Kauf genommen. Mittlerweile ist das Cult geschlossen, ebenso wie das Zero, eine Eurodance-Disco in einem anderen Gewerbegebiet, in der ich selbstverständlich niemals gesehen worden bin. Ein ehemaliger Mitschüler nutzt sie heute als Hochlager für seinen Onlinehandel mit Sauerländer Leuchten.

Seit knapp zwei Jahren gibt es zumindest wieder einen kleinen Club für Techno, R & B und HipHop in Arnsberg, und trotzdem tun mir die jungen Menschen dort ein bisschen leid. Aber vielleicht gefällt es ihnen ja auch so. Auch in meinem Abijahrgang ist die Hälfte der Leute im Sauerland geblieben – weil sie nicht studieren, sondern lieber Geld verdienen wollten oder weil sie sich dort einfach wohlgefühlt haben.

Auch Friedrich Merz wohnt in Arnsberg – in Niedereimer, einem kleinen Dorf in der Nähe. Der Grund ist seine Ehefrau, die bei einer Behörde arbeitet: Sie leitet das Amtsgericht. Als Teenager haben wir manchmal bei einem Mitschüler in Merz’ direkter Nachbarschaft Computerspiele gespielt. Für ihn interessiert haben wir uns damals nicht. Er war ein Typ, wie wir ihn aus der Schule kannten: ein JU-Streber, der den CDU-Erbhof Hochsauerlandkreis übernommen hatte.

Wahlkampf: Die „Mehr Sauerland für Deutschland“-Empfehlung von Friedrich Merz vor dem Rathaus von Brilon im Hoch­sauer­land­kreis Foto: Arne Piepke/laif

Seit Gründung der BRD stellt die CDU in Arnsberg den Bundestagsabgeordneten. Der erste war der spätere Bundespräsident Heinrich Lübke, der bis dato letzte ist Friedrich Merz, der mit 40,4 Prozent der Erststimmen 2021 das schlechteste CDU-Ergebnis ever im Hochsauerlandkreis holte und trotzdem zum Parteivorsitzenden wurde. Wenn Merz mir heute in den sozialen Medien begegnet, kommen Erinnerungsfetzen aus meiner Jugend hoch.

Man sagt den Menschen im Sauerland eine gewisse Starrköpfigkeit nach. Manche begreifen das als Kompliment für ein starkes Beharrungsvermögen. Es sind oft dieselben, die die unverfrorene Direktheit und den Hang zur Übertreibung der Menschen dort als „Klartext“ lesen und sie als Ausdruck eines scharfen Verstands begreifen. Ich bin mir nicht so sicher, ob sie damit recht haben.

Nennt Merz im Bundestag die Ampel ein „Desaster“, denke ich an die stets unfreundliche ehemalige Besitzerin des Spielwarenladens, und wie sie die rot-grüne Politik eine „Katastrophe“ nennt. Aber vielleicht war einfach nur die Überalterung der Arnsberger Bevölkerung dafür verantwortlich, dass sie ihr Geschäft aufgeben musste? Einen Boom haben in den letzten zwanzig Jahren dort vor allem die Altenheime erlebt, und auch die müssen hart um jede Fachkraft kämpfen, besonders diejenigen aus dem EU-Ausland. Sehe ich das Foto von Merz in der Bundestagskantine, denke ich an Lehrer und Fußballtrainer, die besoffen auf dem Schützenfest gröhlen. In der Woche darauf haben sie dann wieder Regeln durchgesetzt, an die sie selbst nicht glauben, weil es ihnen letztlich ja doch egal ist. So viel Unernst muss sein. Und wettert Merz in einer Wahlkampfrede gegen „hässliche“ Windräder, denke ich an den Borkenkäfer.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Mit meinem Vater war ich als Kind oft im Wald spazieren. Damals standen dort Plastikkästen, deren Duftstoffe einen Käfer anlocken sollten, der sich unter der Borke eines Baum festsetzt und ihn tötet. Rund um Arnsberg gibt es viel Nutzwald, in der Regel eine Monokultur aus Fichten. Als ich ein Kind war, haben die Fallen noch geholfen, aber die heißen Sommer der letzten Jahre haben den Fichtenwald zur perfekten Brutstätte für Borkenkäfer werden lassen. Vom Aussichtsturm an der Möhnetalsperre sieht man am Horizont die Windräder auf der Soester Börde. Aber vor allem fallen mir immer wieder die kahlen, abgeholzten Stellen im Arnsberger Wald auf.

Das ist, was sich deutlich in den letzten Jahren im Sauerland verändert hat: Der Klimawandel hat sich in die Landschaft hineingefressen. Bei der Wahlkampfrede, die Friedrich Merz noch in Eslohe, einem kleinen Ort im Süden des Sauerlands, gehalten hat, hat er das Wort aber nicht einmal in den Mund genommen.

Vielleicht ist auch das mit „Mehr Sauerland für Deutschland“ gemeint: Nicht wollen, dass sich etwas verändert, auch wenn die Veränderung für alle sichtbar längst da ist. Weil man eh keine gute Idee hat, was man dagegen tun könnte und die Ideenlosigkeit mit markigen Sprüchen übertünchen möchte. Der Sound of Starrköpfigkeit.

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13 Kommentare

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  • Saubere Beschreibung, auch wenn bitte nicht gleich die letzten paar Prozent der taz-Belegschaft auch noch hier ihre Jugend nacherzählen sollten.



    Sauerland ist dabei durchmischt: Protestanten- (Märkisches) und Katholikengegenden (Kur-Köln), die Industrie in hässlich-autofreundlichen Gewerbegebieten, die den Ruhrtalradweg hinter Winterberg erst wieder ab dem Ruhrgebiet richtig schön werden lassen.



    Und doch auch Alpakas, Öko-Weihnachtsbäume und progressive Schulen darunter.



    Warum es nicht Sauerland werden sollte heute: Fichtenplantage und überfeistes Einfamilienhaus plus Fettwagen isch over. Und es ist auch nie gesund, wenn automatisch Partei X gewinnt.

    Warum noch: Weil Merz im Schützenfestton selbst kurz vor Ziel diese Arroganz gegenüber seinen künftigen Koalitionspartnern abzieht, nachdem er denen auch sein klares Versprechen brach. Macht man nicht.



    Entweder muss die Union das büßen oder Merz unauffällig auswechseln. Ein absehbar maues Ergebnis von Merz kann als Anlass für den Rücktritt am Dienstag dienen.

  • Der/die/das "hat ne Nagelschmiede im Sauerland", war mal ein "positives Attribut" für Touristen in Dörpen. :-) Wenn die "Torwache am Neutor" sie rein gelassen hat! :-)



    Hat sich aber ca. seit "Sauerland-Heinrich for Persildent!", (der mMn. politisch Missbrauch wurde), ziemlich geändert!

    Fritzes Devise "Mehr Sauerland für Deutschland" lässt wohl nicht nur mich, "SCHAUDERN"!



    Diese Mischung als Totholz, Schützenverein, Talhorizont & Kirche.... ist wohl nicht das, was "in diesem unserem Lande" gebraucht wird!



    Das ganze orchestriert durch jemand. der der "Welt" zeigen will: "Ich kann auch BUKA!" Ätsch! erscheint nicht als die Politik, die weiter helfen kann. :-(



    .



    Ps. Da bleibt selbst einem Agnostiker nur noch das "Stoßgebet":



    "Oh Herr, lasse diesen Kelch schnell an uns vorbeigehen!"(1)

    (1) Vielleicht hilft das o.a. ja, wenn rationale Argumente nicht mehr gehört werden! :-(

  • Der allgegenwärteige Heimatbesoffene Starrsinn und die relative Abgeschiedenheit, die vor zu viel Außenwelt schützt, machen sogar die gebliebenen oder von der Brandung des Lebens zurückgespülten Freaks zu früh altersmilden Achselzuckern. Selbst die Motorrad Cowboys sind nicht mehr das was sie mal waren.

  • Toller Artikel; ich habe hier mehr über diesen Landstrich gelernt, als je zuvor. Mit sehr viel Liebe und Ironie geschrieben.

    Ich musste mehrmals lachen und "grauenhaft" vor mich hinmurmeln.



    Und mir schoss durch den Kopf (ich bin Jahrgang 1970, geboren in Berlin Prenzlauer Berg):



    Dort aufzuwachsen, das ist ja prägender (und schlimmer!) als in der DDR!

    Ich will keinem Sauerländer zu nahe treten - das schoss mir einfach nur ungewollt-unwillkürlich durch den Kopf...

  • Ahoj - schade - nicht kommentierbar. Jetzt too



    Dabei - Christian Werthschulte der einzige Junge auf Marien?!



    www.mariengymnasium-arnsberg.de/



    Woll. Meine Tochter würde sich abrollen!



    & vieles mehr



    Sie waren dess - Herr Christian Werthult?!! 🙀



    Meine Tochter Laurentianum kam gackernd nach Hause! “Es gibt ihn doch - beide Nönnekes - Marien - den einen Jungen & ich - hab ihn grad gesehen! Der bei Pausenende sich heimlich vom Schulhof in seine eine eine Klasse schlich! Booey!“

    kurz - Noch nachträglich - helzriches Beinkleid!



    Herr Christian Werthschulte!



    Über den härenen Rest - decken milde das zerschlissene Mäntelchen der Erinnerung & lassen “Niedereimer - Arnsberg Sozialer Brennpunkt“ - was Wunder! Wollnich - 🙀🥳🧐 - ungesagt! Wollnichwoll •

    • @Lowandorder:

      Wegen des Links: Ich frage für einen Freund, dem mangelnden Intellekts wegen ein Abitur und damit der Besuch einer (privaten ins besonders) Hochschule verschlossen blieb: sehen die Webauftritte dieser Gymnasien regelmäßig so aus?

      • @LeKikerikrit:

        Hm - bin seit 1988 da wech!



        Meine Großen waren da:



        www.laurentianum-a...ex.php/start-mobil



        & mit Nönnekes - Meskede (Meschede;) zB



        gymn-benedictinum.de/



        Die Stankis gingen da to Schaul



        (zB => de.wikipedia.org/wiki/Martin_Stankowski ( son leicht klerikalen kunns röken!;)



        ps das ist alles nicht verwunderlich -



        Wennde als Nordlicht konstatierst:



        “NRW - ein klerikales Land & Wer da inne SPD - wär in Bayern beie CSU!“



        Ham die dran zu kauen! Wollnich



        & speziell für Alt-Arnsberg Warstein et al. gilded: “Wennste morgens mit dem falschen Bein aufstehst - Das weiß um 10 Uhr die ganze Stadt“ •



        Und wunder dich nicht - wennste mit Freunden ne ArbeitslosenIni (ALIA;) aufziehst - daß der KollegePräsi & Caritas-Chef - seinen Sohn (Bankangestellter) zum Ausspionieren hinschickt! Wollnich



        Ps mehr könnte Teile der Bevölkerung glatt verunsichern •

  • Wann immer ich ins Sauerland komme, habe ich den Eindruck, dass die Zeit dort stehengeblieben ist. Fast alles ist so, wie es schon vor 20 Jahren war. Und auch Merz wirkt für mich wie aus der Zeit gefallen. Auch er ist fast so, wie er schon vor 20 oder 30 Jahren war, z.B. mit seinem Spruch „Wir streben ein Wirtschaftswachstum von 2% an“. Und irgendwie ist die Wahl von Merz ja auch der Versuch, die Zeit zurückzudrehen, Zu schauen, ob, wenn man nur alle Migranten draußen hält, wie man es schon 2015 wollte, nicht alles wieder gut wird. Wird es leider nicht. Und das Problematische an dem Spruch “Wir schaffen das” war vor allem, dass er eigentlich bedeutete “Ihr, das Volk, habt das gefälligst zu schaffen. Und wir, die Regierung und die Parteien, lassen Euch damit ziemlich alleine. Denn die ganzen Lasten wie schlimmere Wohnungskrise, Gefährdung durch psychische Probleme und eine andere Kultur gehen auf Euch, die ärmere Hälfte.. Und alle Vorteile wie billige Arbeitskräfte gehen auf die reichere Hälfte. Und um Probleme kümmern wir, die Regierung, uns nicht. Sondern erklären notfalls Migranten und Bürgergeld-Empfänger seien an allem schuld. Alles wie schon vor 20, 30 Jahren - oder vor 90

  • In was für einer seltsamen Zeit wir doch leben. Im negativen Sinne. Jetzt muss man sogar als "sich selbst links sehenden" Menschen hoffen das Merz nachher rechts genug Politik macht, um einen noch größeren Rechtsruck zu verhindern. Inklusive dem Wissen das man in nächster Zeit wohl sehr viel "schlucken" muss.

    Was man jetzt ja schon fast als "letzte Chance" sehen muss, hab ich die meiste Zeit meines Lebens mit am meisten in der Politik verachtet, -den konservativen Einfluss. Und dann kommt der jetzt auch noch ausgerechnet in Form eines ehemaligen Blackrockers daher.

    Die nächsten Jahre wird man wohl ziemlich aufpassen müssen, keine Depression zu entwickeln.

    • @Rikard Dobos:

      "Jetzt muss man sogar als "sich selbst links sehenden" Menschen hoffen das Merz nachher rechts genug Politik macht, um einen noch größeren Rechtsruck zu verhindern."



      Also bitte, was sind denn das für Gedankengänge eines Linken?



      Ich alter Sozi könnte evtl. den Herr Merz* wählen, würde ich mir sicher sein können, dass er als Kanzler sozialverträgliche Energie-, Klima-, Umwelt-, Europa- und Industriepolitik betreibt.



      Aber doch nicht, um die AfD rechts zu überholen! Das aber hat er wohl vor. Also gestrichen.



      *direkt geht eh nicht, müsste ich also CDU wählen. Und da würde ich einige der für mich unwählbare K..brocken mit wählen ...

  • Warum nur mehr Sauerland für Deutschland fragt der Artikel aus der Perspektive "meiner linksliberalen Kölner Medien-Bubble".



    Merz hat darauf just gestern Abend bei der CSU die Antwort gegeben:



    "Links ist vorbei, es gibt keine linke Mehrheit mehr und keine linke Politik mehr. Es ist vorbei. Es geht nicht mehr. Wir werden Politik für die Mehrheit der Menschen machen. Für die Mehrheit, die gerade denken kann. Und die auch noch alle Tassen im Schrank haben. Für die werden wir jetzt wieder Politik machen. Im Mittelstand. In der Landwirtschaft. Die können sich darauf verlassen, dass wir an ihrer Seite stehen und wieder Politik für Deutschland machen. Und nicht für irgendwelche Grünen und Linken Spinner auf dieser Welt, die da draußen rumlaufen. Die haben in der Mehrheit der Bevölkerung nichts zu suchen. Gar nichts. Das ist die Wahrheit für Deutschland.“



    Der Umfang des politischen Umbruch der diesem Land bevorsteht ist vielen glaube ich noch gar nicht in Gänze bewusst. Da ändern sich nicht nur wie sonst ein paar Namen und Kleinigkeiten, das wird eine radikale Neuausrichtung der Republik.



    Ob gut oder schlecht wird die Zeit zeigen.

    • @Farang:

      Genau - Genau & nächsten Sündach Kinder!



      Erzählen der liebe Onkel Merz un siin Fründe



      Farang & Co. ein anderes Märchen! Wollnich

  • Im Lande der Dieselstinker und einstürzenden Schulgebäuden spürt man im Sauerland noch a bisserl Heile Welt.