Markus Söders Raumfahrtprogramm: Mission Größenwahn
Bayerns Ministerpräsident Söder stellt „Bavaria One“ vor, ein Raumfahrtprogramm. Seine Selbstüberschätzung reicht jetzt schon bis zum Mond.

Geplant war das Programm schon seit Söders letzter Regierungserklärung – dahinter verbirgt sich eigentlich ein Förderprogramm für die Wissenschaft und Raumfahrtindustrie in Bayern. Pünktlich zum Wahlkampf kommt ein Versprechen von Bayern als Raumfahrtmacht natürlich gut an.
Dass Söder jetzt vor seinem eigenen Konterfei über blau-weiße Satelliten faselt, zeigt aber, was die 700 Millionen Euro schwere Finanzspritze am meisten fördert: das ministerpräsidentielle Ego. Söder reiht sich damit hinter anderen Männer mit Hang zum Größenwahn ein.
Wenn die Selbstüberschätzung schon bis zum Mond gewachsen ist, folgt als logische Konsequenz ein persönliches Raumfahrtprogramm. Elon Musk hat es vorgemacht und einen Tesla ins All geschossen, Trump zog mit seiner Space Force, einer Kampftruppe für den Weltraum, nach. Was bleibt einem bayerischen Ministerpräsidenten da noch als Beweis für die eigene Größe?
Klar, einfach das eigene Gesicht auf die Satelliten drucken lassen. Und dann von oben enttäuscht feststellen, dass man den bayerischen Landtag nicht aus dem All sehen kann.
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