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Es gibt hierzulande wahrhaftig schlimmere Probleme als sexistische Altherrenwitze: eine skandalöse Unterbezahlung in sogenannten „systemrelevanten“ Berufen, katastrophale Arbeitsbedingungen in der Pflege, eine ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen (zum eindeutigen Nachteil für das weibliche Geschlecht) - all das ist massiv frauenfeindlich. Es wäre gut, wenn diese Missstände in Ihren Artikeln genauso leidenschaftlich angeprangert würden wie Lindners und Merz‘ Entgleisungen. Übrigens: Die Art und Weise, wie Lindner in manchen Kommentaren Ihrer Leserschaft diffamiert wird, ist keineswegs besser.
"Teuteberg auf dem FDP-Parteitag mit einem sexistischen „Witz“: 300 Mal habe er seinen Tag mit Teuteberg begonnen, erzählte er, legte eine Kunstpause ein, um Lacher im Publikum abzufangen, ..."
Das (der Satz) war natürlich kein Witz sondern eine Tatsache. Der "Witz" entstand durch die Lacher. Vielleicht viral durch einen Super-Smiler verbreitet.
Und letztendlich wird auch diese Super-Smiler-Sicht (SSS) auf alltägliche gewöhnliche Absprachen von der taz, bzw. Frau Karlarickal, in gleicher weise verstanden und als Witz verstanden und weiter verbreitet.
Das Niveau der "Lacher" und jener, die die Erwähnung täglicher Treffen einer weiblichen Generalsekretärin als Witz auffassen (wie dieser taz Artikel) liegt auf gleichem Niveau.
Wobei die Lacher der FDP immerhin die Entschuldigung der unbedachten spontanen Reaktion auf ihrer Seite haben.
@Rudolf Fissner "unbedacht spontan" - das zeigt eben gerade den verinnerlichten, unreflektierten Sexismus. Mann denkt bei den Worten Lindners eben nunmal das, es ist entschuldbar, wenn es dann mal spontan rauskommt. Nein, es ist nicht Anlass für eine Entschuldigung, sondern für eine Abwahl oder allgemein: Anlass, sich bessere Gesellschaft zu suchen, die Machos sich selbst zu überlassen..
@ClaraN "Mann denkt bei den Worten Lindners eben nunmal das"
Nö es gibt da keinen Automatismus, dass "Mann" bei der Erwähnung täglicher Absprachen zwischen Generalsekretärin und Bundesvorsitzenden an Sex denkt.
@Rudolf Fissner Die Lacher waren einkalkuliert von Herrn Lindner durch die Pause. Alle anderen Interpretationen sind naiv, vor allem weil er einen ähnlichen "Kracher" vor Jahren schon einmal gebracht hatte mit Claudia Roth.
@Jonas Corvin Sie haben recht. Ich habe mir die Passage mal angeschaut. Die Pause war schon vor den Lachern. Es war ein Altherrenwitz
@Rudolf Fissner Sorry, aber der Mann ist weder alt, noch ein Herr. Da bleibt am Ende nicht viel übrig... .
@Lesebrille ... von was?
@Rudolf Fissner Booey -,Gwücklunsch - bin zutiefst beeindruckt! 🐔 ……🌾 & 🤫 -
@Jonas Corvin Das beweist zumindest, dass Lindner völlig und komplett schmerzbefreit agiert und redet. In der Gruppendynamik sicher eine widerliche Sache, in der Gruppendynamik ist aber auch die Anstandspolizei eher unappetitlich. Die „Revolution“ wird auch hierbei ihre Kinder fressen.
Merz und Lindner haben aber keinen Erfolg mit solchen Sprüchen, weder in der Öffentlichkeit noch beim potentiellen Wähler. Es gab breiten Widerspruch, für Merz sogar vom rechten NZZ-Flügel. Man muss die schlechten Zeiten dann auch nicht herbeischreiben.
@FancyBeard Zumal auf dem Video von Lindners Comedy-Auftritt zu hören ist, das ungefähr drei Kerle lachen; ansonsten peinliche Stille.
Lindner ist selbst für diesen Altherrenwitz von Partei zu schmierlappig. Auch 'ne Leistung.
zumindest was die "witze" betrifft sollten wir lindner & merz nicht in einen topf werfen.
lindners spruch war nur dumm. merz' aussage hingegen war ernst gemeint.
soviel differenzierungsvermögen sollte die taz schon noch aufbringen, auch wenn beide der"gott sei bei uns" sind
Mal ganz ehrlich? Wer würde über diesen zwei Blitzbirnen von Vorgestern im Augenblick sprechen, wenn aus deren selbstentlarvenden Verbalpeinlichkeiten nicht so ein Drama gemacht werden würde?
Einmal kurz satirisch durch den Kakao ziehen, ne kleine Karrikatur dazu und fertig.
Der eine führt ein völlig bedeutungslos gewordene Partei, der Andere sieht im Kandidatenrennen der Union selbst neben einem Armin Laschet blass aus.
Ehrlich gesagt bin ich eher genervt davon, dass man die eigentlich für den Restmüll bestimmten "Altherrenwitze" solcher Typen gleich in mehreren Artikeln dramatisch empört aufs Brot geschmiert bekommt, während sicherlich irgendwo, irgendwer was Schlaues und Relevantes gesagt hat.
@Deep South Sauber und auf den Punkt gebracht!
Fast könnte man vor lauter Aufregung über Lindner und Merz die ganzen Schweinereien, die letzte Woche so von echten PolitikerInnen eingefädelt wurden, vergessen - aber eben nur fast.
Jetzt hat also Merz einen Altherrenwitz auf Kosten von Homosexuellen gemacht?! An welcher Stelle war denn da der Lacher?
Was antwortete also Merz auf die Frage nach einem homosexuellen Bundeskanzler?
Nein, und:
"Über die Frage der sexuellen Orientierung – das geht die Öffentlichkeit nichts an, so lange sich das im Rahmen der Gesetze bewegt und so lange es nicht Kinder betrifft – an der Stelle ist allerdings für mich eine absolute Grenze erreicht, ist das kein Thema für die öffentliche Diskussion."
Die sexuelle Orientierung ist kein Thema für die öffentliche Diskussion. Ist etwa jemand anderer Meinung. Oder möchte da noch jemand etwas hineininterpretieren, was noch nicht hineininterpretiert wurde?
@Berliner Berlin Den "Witz" (8. Klasse) hat Herr Lindner gemacht. Was gesellschaftlich diskutiert werden muss, ist der verbale und öffentliche Umgang mit der sexuellen Orientierung. Es geht am Problem vorbei, letztere mal eben im Privaten einzuhegen und so zu tun, als wäre damit alles erledigt. Siehe Merz: Seine Pädophilie-Volte ohne dass danach auch nur ansatzweise gefragt war, zeigt genau das.
@Berliner Berlin Im übrigen wurde nicht berichtet, dass Merz einen Witz machte (dad war Lindner) sondern, dass er Homosexualität in direkte Verbindung zu Kindesvergewaltigung stellte. Ein altbekanntes Muster.
Mich würde absolut nicht wundern wenn wir in den nächsten Jahren einen Rollback erleben der sich gewaschen hat. Armes Europa
@Berliner Berlin Tatsächlich haben Sie recht es war kein Scherz von Herr Merz - er meinte das ernst!
Es geht nicht um die Aussage, dass sexuelle Orientierung nicht Gegenstand öffentlicher Diskussion sein sollte. Im utopischen Falle einer klaren Vorurteils- und Diskriminierungsfreien Akzeptanz von Minderheiten wäre das wünschenswert. Doch das Gedankenmuster von Herr Merz äußerte direkt einen Bezug von Homosexualität zu illegalen und pädophilen Verhalten. Dieser Bezug mit erhobenem Zeigefinger offenbart eben seine Homophobie.
Völlig haltloser Bezug, genauso wie ,Ich geh spazieren‘ - ,Ok, aber vergewaltige niemanden‘
@outsourced Achja und solange Merz seine homophonen Bezüge mit sich und nach außen trägt, ist es wichtig über die sexuelle Orientierung bzw. überhaupt die Präsenz von Minderheiten in öffentlichen Diskursen und höheren (politischen) Ebenen zu erwähnen und zu diskutieren. Denn die Schieflage ihrer Rechte liegt an der Jahrhunderte langen Unterrepräsentation dieser Personengruppen. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass es Herrn Merz am liebsten wäre, man redet gar nicht darüber und alles bleibt wie es ist... Man stelle sich nur vor immer mehr potentielle Pädophile würden offenkundig in der CDU umherwandeln...
'Witzischkeit kennt keine Grenzen'...
(HP Kerkeling)
Ohne Witz ist alles nichts.
Meine Empfehlung: einfachmal den Dauerempörmodus ausstellen. Ist nicht gut für's Herz.
@CeeEmm Nicht empört sein müssen? Wer wollte das nicht! Das Leben ist anstrengend genug.
Aber wenn HP Kerkeling herangezerrt wird um witzbefreite Dreistigkeiten solcher Ewiggestrigen zu rechtfertigen, ist es schwierig sich nicht aufzuregen.
@CeeEmm Humor? Bitte und unbedingt, stets uns ständig und mit Maß. Doch hier eine kleine Unterscheidung beachten:
Witzig:
Kunstvolle Scherze zu machen welche sich nicht althergebrachter Diskriminierungsmuster bedient. Das hat Niveau und zeugt von Intelligenz. Humor ist für alle da.
Nicht witzig:
Nach unten treten. Patriarchale Denkmuster gängig machen und Humor dafür missbrauchen sie zu rechtfertigen. Wer Witze auf Kosten anderer, speziell Minderheiten macht, schließt sie nicht nur von dem Humor und seiner heilenden Wirkung aus, sondern verletzt eben auch. Haben wir alle in der Grundschulzeit an eigenen Leib gelernt.
Wer als weiße privilegierte männliche Person also Humor missbraucht um seine verkorkste Sozialintelligenz zu rechtfertigen/gangbar zu machen, muss dafür kritisiert werden. Er wirkt zwar lächerlich ist dabei aber zerstörerisch und gefährlich.
Wer keine andere Scherze einfallen, sollte lieber seine Zähne zusammenhalten.
Dies gilt für die Allgemeinheit. Der Artikel begründet jedoch sogar dass diese beiden Herren nach langjähriger politischer Erfahrung wissen, was wie wirkt wenn sie was wann sagen, das ist schlicht der Grund warum sie die Taschen mit Steuergeldern voll gestopft bekommen. Das ist kein Fehltritt das hat Kalkül.
@outsourced Die Welle nimmt zu.
Je höher die Welle steigt, desto stärker wird ihreKraft.
Schon meine Oma (leider seit '79 nicht mehr unter uns) wusste das Intoleranz zu keinem guten Ende führt. Sie hat aus eigener Erfahrung gesprochen. Sie kannte die Blase der eingehegten Toleranz.
Toleranz wird zunehmend eingehegt.
Drei Finger einer Hand, die auf jemanden zeigt, zeigen auf einen selbst.
Statt durch ignorieren "den Stecker zu ziehen", wird erst durch 'lautes quaken vieler Frösche' eine "Empörung" intoniert.
Wird es die Altherren ändern?
Wohl kaum.
War das "Ziegenficker"-"Gedicht" auch 'der Aufreger' ?
Oder die Reaktion des Bedichteten.
Wenn 'Witzschigkeit kennt keine Grenzen' herangezerrt' erscheint - warum darf Satire dann wirklich alles?
@CeeEmm Ist denn die Kritik vielleicht sogar die Empörung gegenüber intoleranten Äußerungen weniger legitim weil sie Intoleranz nicht toleriert?
Und es geht mir persönlich gar nicht um Toleranz, denn genau genommen ist dieses u.a. ein Synonym für Geduldsamkeit - mehr werden Herr M und Herr L auch nicht hinkriegen als von Phallusgnaden Minderheiten und Frauenrechte zu dulden.
Nun verwechseln Sie bitte nicht ein Gedicht geschrieben von einem Satiriker über einen patriarchal wütenden Autokraten mit den schlechten Scherzen und Schrägen Querbezügen von privilegierten, weißen, männlichen ,Spitzen‘Politikern gegenüber marginalisierten Gruppen.
Die Altherren wird’s nicht ändern, deren Schicksal geht mir am klopapier vorbei - wohl aber jeder Diskurs wird seinen wichtigen Einfluss auf die Gesellschaft haben und somit (in steter Hoffnung) auch auf unser Werteverhältnis...
Wer schweigt stimmt zu(?)
@outsourced Danke!
@outsourced anschließe mich & das wird mal nicht outgesourced;) Gelle.
@outsourced So ist es. Mir wird angeseichts der als Humor verkleideten dreist selbstherrlichen Sozialinkompetenz dieser "Herren" einfach speiübel. Nie im Leben ist sowas witzig.
"Grinsen, Kunstpause, total unabsichtlich. Im Denken einfach alt: Christian Lindner und Friedrich Merz ".
Nicht alt: unwürdige Schmierendenker.
@82286 (Profil gelöscht) Abspann. Ernst. Linkspartei.
Von jemandem der Vergewaltigung in der Ehe banalisiert und lieber nicht am Sakrament der heiligen Ehe kratzen möchte, habe ich nichts anderes erwartet und bin ebenfalls entsetzt, dass solch einer Kanzler werden könnte. Ebenfalls entsetzen mich Aussagen junger Frauen, die sich lieber ein behindertes/gesundheitlich eingeschränktes Kind als ein homosexuelles Kind wünschen… ja, irgendwie leidet die Gesellschaft am Benjamin Button Syndrom.
Wir waren schon mal weiter, in den 70ern, 80ern, 90ern. Für viele Jugendliche ist Toleranz gegenüber Homosexuellen etwas absolut "Gestriges", etwas, über das man sich lustig macht. Soviel zur "progressiven Gesellschaft" von heute.
taz: "Christian Lindner und Friedrich Merz machen Altherrenwitze auf Kosten von Frauen und Homosexuellen. Sie hoffen auf ein Publikum, das solche Sprüche gutheißt."
Dass Christian Lindner und Friedrich Merz im 21. Jahrhundert immer noch Altherrenwitze auf Kosten von Frauen und Homosexuellen machen ist bedauerlich, aber dass Merz vielleicht sogar Kanzler und Lindner Vizekanzler werden könnte, das macht mir wirklich Sorgen. Schon jetzt ist der Sozialstaat fast gänzlich abgebaut, aber mit den beiden wäre der Art. 20 Abs. 1 GG dann wohl ganz weg.
@Ricky-13 Eine solche Regierung wäre vor allem ein absolutes Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Aber der Tend geht ja rundherum zu autoritären, gestrigen Menschenhassern als Staatslenker. Von daher.
@Homunkulus Da hamse bestimmt recht. Der weg vom Altherrenwitz zu ad Hitlerum soll ja nicht weit sein.
Ja wie? - “ Der Sexismus in uns
Christian Lindner und Friedrich Merz machen Altherrenwitze auf Kosten von Frauen und Homosexuellen. Sie hoffen auf ein Publikum, das solche Sprüche gutheißt.“
Nunja - Bergbewohner ham dazu meistens nochn Kropf!
kurz - Typischer Fall von frühkindlicher Mangelernährung in jeder Hinsicht.
Der Rest - ist handcrafted.
& eine eine Bitte - “ …in uns…“ Mach Bosse - 😱 -
Nich immer gleich von sich - auf andere schließen. Gelle.
Wermelskirchen & Brilon Wald - letzter Halt! Kerle Kerle - kerr!
Das ist tiefste retroProvinz - & “…da wunder ick mir über jernischt mehr!“
Normal.
Na Mahlzeit
unterm—— Bitte Otto -
www.youtube.com/watch?v=lV86wUJAFz4
Ick wundere mir über jarnischt mehr Otto Reutter & Paul Godwin, 1927 wunderbar 🎭
@Lowandorder :D
@Lowandorder Kindliche Mangelernährung in jeder Hinsicht trifft es auf die Fontanelle - schlimmer noch wenn diese nun ihren Mangel missionieren und an andere weitergeben
#Neiddebatte - Der Neid der nach unten tretenden auf den sozialen Reichtum anderer
Aber 1 Frage: Sind Sie sich sicher keinen Sexismus in sich zu tragen? Ich selbst wäre da bei mir nicht sicher, schließlich schwadronieren merzvolle Lindners ihren Wertekompost schon seit Generationen durch die Kameras. Da muss was hängen geblieben sein... Das muss ich eingestehen - als Grundlage dagegen gewissenhaft in mir und nach außen zu kämpfen. Alles andere wäre heroische Selbstverblendung. MMn.
@outsourced Ach was! Liggers & - entre nous —
Sach mal so:
Beim Bund - vulgo Y - das Ende von Germany - hatte ich als Unterführer in der 4. Kompanie (Zi……flak!) - zu meinem dazu passenden (Xxlten;) Spitznamen den Job - am Ende der Befehlsausgabe (“…laß einen kommen!“)
Einen Witz des Tages zum - öh Besten zu geben. You understand?! Fein.
unterm——- btw
Die in meinem Zug vielzähligen Studis - sagten mir - auch wg meines Gesangsreichtums - eine glänzende Karriere als Verbindungsstudent voraus
Nun. Es kam anders.
(& nur - um das Angeben abzuschließen:
Während der Friedensbewegung bin ich von den einschlägigen Top-Emanzen -
Mehrfach zum Nicht-Macho des Jahres gewählt worden. Däh!
(Die mir drob überlassene 👖mit lila Flecken - löste beim Wechsel Westfälisch Sibirien nach Kölle - doch ein leichtmittleres Geraune aus.
(“Müssen wir mal sehn - wie wir mit diesem linken widerborstigen Kollegen zurechtkommen!“ …die Damenwelt zumeist eher entzückt. - 😎 - hält an.
Ende der Werbeeinblendungen - wa.
@Lowandorder Oh ... wohl ... welch schönes Auto-PR-Feuerwerk. Ich würde auch gern eines zünden nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen... hervorbringen kann ich:
-5 Jahre berufsorientierte Kinderbetreuung
-Hausmann und Akademikerinnenbegleitung
-Fertigkeiten im Stricken, Häkeln und Bügeln
-Bescheinigung eines Gründungsmitglieds einer weiblichen Burschenschaft dass mich das Matriarchat durchaus nicht gleich liquidieren sondern eher als nützlich empfinden würde ;)
Aber dennoch stelle ich mir folgende Fragen die den inneren Sexismus entlarven:
Die Nachsicht beim Autofahren, wenn ich feststelle es ist eine Frau - dann eben nicht zu meckern? Positiver Sexismus?
Ist Pornographiekonsum schon Sexismus?
Wann haben Sie das letzte mal mansplained?
Und ist männlicher Feminismus nicht auch Reproduktions- und letztendlich auch Überlebensstrategie?
@outsourced 🎭 - soll reichen.
Falls ehna die Selbstironie entfallen: 🤫
Würde aber dieserhalb nie meinen Nachbarn kritisieren - "eh ich nicht drei Monde in seinen Mokassins gelaufen bin.“
@Lowandorder Fürwahr solange Herr*Frau Nachbar*in weiß dass die Mokassins stets ein Grund aber selten Legitimation sind 👞👞
@outsourced Klar legitim - wenn ehna sojet Klotschen - 😂 - Indian Mocassins - sün.
"Sexismus, Homophobie und Transfeindlichkeit sind trotz gesetzlicher Errungenschaften nach wie vor gängig – und zwar in allen gesellschaftlichen Milieus, in allen Parteien. "
Ich bin mir relativ sicher dass bei einer empirischen untersuchung dazu herauskäme dass sie keineswegs in allen parteien gleich weit verbreitet sind.
vermutlich sind sie in einer partei desto weiter verbreitet je weiter rechts diese im politischen spektrum steht.
@satgurupseudologos Wohl eher nicht. Sexismus, Homophobie und Transfeindlichkeit hängen stark mit der Ablehnung liberaler Werte zusammen. Und Liberalismus ist nun nicht gerade ein Steckenpferd der Linken. Deshalb schneiden in den Bereichen in den Mitte-Studien der FES auch vor allem Wähler mit liberalen Wahlpräferenzen (insbesondere Grünenwähler) am besten ab ( www.fes.de/index.p...4741ba3fde5f381a9a , Seite 66). Die Linkspartei liegt gleichauf mit der FDP.
@satgurupseudologos So muß es sein. Alles andere wäre natürlich erstaunlich.
@satgurupseudologos Klingt für mich ein wenig so, als wäre so etwas in linken Kreisen gar nicht so schlimm, da "die Rechten" sich ja sehr viel schlechter benehmen. Also genau das, was wir laut Autorin eigentlich vermeiden sollen...
@03976 (Profil gelöscht) Ne sinnlos. In linken Kreisen sind Sexismus, Homo- und Transphobie weit (weit) weniger Teil der politischen Identität als ins rechten oder auch nur Konservativen Milieus. Zu neoliberalen passt das per se eigentlich auch nicht, aber Lindner ist halt eher nationalliberaler max. Ego.
@Homunkulus "Zu neoliberalen passt das per se eigentlich auch nicht"
neoliberale wollen freie marktwirtschaft.die hat per se die tendenz nicht nur die soziale ungleichheit im allgemeinen sondern auch den sexismus zu fördern
ausserdem ist neoliberalismus ohne das bündnis mit anderen reaktionären ideologien nicht imstande wahlen zu gewinnen
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas lässt alte Konflikte in der linken Szene wieder aufbrechen. Ein Dialog erscheint so gut wie unmöglich.
Lindner, Merz und Diskriminierung: Der Sexismus in uns
Christian Lindner und Friedrich Merz klopfen Altherrensprüche auf Kosten von Frauen und Homosexuellen. Sie hoffen auf ein Publikum, das solche Äußerungen gutheißt.
Grinsen, Kunstpause, total unabsichtlich. Im Denken einfach alt: Christian Lindner und Friedrich Merz Foto: Christian Charisius/dpa
Es war eine Woche sprachlicher Entgleisungen. Erst demütigte Christian Lindner die von ihm geschasste Generalsekretärin Linda Teuteberg auf dem FDP-Parteitag mit einem sexistischen „Witz“: 300 Mal habe er seinen Tag mit Teuteberg begonnen, erzählte er, legte eine Kunstpause ein, um Lacher im Publikum abzufangen, um dann nachzulegen: „Ich spreche über unser tägliches, morgendliches Telefonat zur politischen Lage. Nicht was ihr jetzt denkt.“
Einen vergleichbaren Fehltritt leistete sich CDU-Mann Friedrich Merz, als er auf die Frage, ob er sich einen schwulen Kanzler vorstellen könne, Homosexualität in Verbindung mit Kindesmissbrauch brachte. Alles im Jahr 2020. Waren wir nicht eigentlich schon weiter?
Das Interessante ist, dass beide Aussagen überraschend rückwärtsgewandt, aber gleichzeitig so alltäglich und „tausendmal gehört“ daherkamen – es war eben Alltagssexismus und Alltagshomophobie par excellance. Dass sich Lindner und Merz im Nachhinein beide missverstanden fühlten, ist nur Ausdruck ihrer permanenten Selbstüberhöhung.
Dennoch ist es zu einfach, Merz und Lindner als Ewiggestrige abzutun und zu behaupten, dass der Rest der Gesellschaft schon weiter sei. Die Herabwürdigung von anderen ist ein erprobtes Mittel des eigenen Machterhalts. Zudem ist es so: Friedrich Merz kandidiert um den Vorsitz der CDU – und seine Umfragewerte sind nicht allzu schlecht. Und Lindner ist immer noch FDP-Chef, auch wenn seine Partei momentan keinen Höhenflug hat.
Diese Männer sind nicht nur aus der Gegenwart, sie sind vielleicht auch Männer der Zukunft. Es ist längst nicht ausgemacht, dass diese Eskapaden zwingend zu schlechteren Zustimmungswerten führen. In Betrachtung des Trump-Prinzips könnte auch das Gegenteil passieren.
Der Fortschritt verläuft nicht zwingend linear; alle gesellschaftlichen Errungenschaften können auch wieder verloren gehen
Lindner und Merz sind beide rhetorisch geschult und nicht neu im Politikbetrieb. Beide gehen offenbar davon aus, dass es ein Publikum gibt, das solche Sprüche gutheißt. Es ist deshalb nicht überzogen, sich mit diesen scheinbar nur so dahingesagten Worten auseinanderzusetzen. Von Politiker:innen darf und sollte die Öffentlichkeit verlangen, niemanden mit Worten zu diskriminieren.
„Wer sich Merz als Kanzler und Lindner als seinen Stellvertreter wünscht, der will einen Rollback in die 1950er Jahre“, kritisierte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. Doch es ist gefährlich, die beiden Männer in einer Vergangenheit zu verorten, die lange vorbei ist.
Es war eben nicht 1950, sondern 2001, als Klaus Wowereit als erster Spitzenpolitiker mit seinem Satz „Ich bin schwul – und das ist auch gut so!“ seine Homosexualität offen thematisierte. 2005 wurde mit Angela Merkel die erste Frau ins Kanzleramt gewählt. Beide Momente waren Meilensteine der Emanzipation. Doch Fortschritt verläuft nicht zwingend linear; alle gesellschaftlichen Errungenschaften können auch wieder verloren gehen.
Das Problem nur auf die beiden Personen Merz und Lindner beziehungsweise die CDU und die FDP zu verengen verdeckt den Blick auf das ganze Bild. Die Tatsache, dass heute schwule und lesbische Politiker:innen mit einer größeren Selbstverständlichkeit im politischen Betrieb agieren können, ohne diesen Teil ihrer Identität vertuschen zu müssen, und dass Frauen Ministerposten besetzen, bedeutet eben nicht, dass alle diskriminierungsfrei leben.
Sexismus, Homophobie und Transfeindlichkeit sind trotz gesetzlicher Errungenschaften nach wie vor gängig – und zwar in allen gesellschaftlichen Milieus, in allen Parteien. Wer anderes behauptet, verkennt die Lebensrealität der Betroffenen.
Auch in linken, sich progressiv verstehenden Kreisen wird diskriminiert. Merz und Lindner als Schuldige auszumachen kann eben auch dazu dienen, sich nur selbst zu vergewissern, auf der richtigen Seite zu stehen. Aber vielleicht offenbart sich hier nur die Diskrepanz zwischen modernem gesellschaftlichen Diskurs und einer Gesellschaft, die gar nicht so progressiv ist, wie manche es gerne hätten.
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Kommentar von
Jasmin Kalarickal
Redakteurin
Jahrgang 1984, ist Redakteurin im Parlamentsbüro der taz.
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