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Kuschen vor rechter StimmungsmacheWir schaffen das! Oder nicht?

Aus Angst vor dem Erstarken von AfD und Pegida kommt die Mitte der Gesellschaft deren Argumenten entgegen. Was soll der Blödsinn?

AfD-Demo in Erfurt: Politik aus der Vergangenheit für Menschen mit Zukunftsängsten Foto: reuters

Kaum ein Politiker benutzt das Argument offen, es bleibt Medien und Analysten vorbehalten, es auszusprechen: Wenn der „unkontrollierte Flüchtlingszustrom“ nicht bald aufhöre, heißt es, erreicht die rechtsextreme AfD in den Umfragen bald 20 Prozent. Und das könne doch keiner wollen.

Für die CDU/CSU mag das ein Argument sein, nicht ehrbar, aber wahlrational nachvollziehbar. Für den Rest der Gesellschaft aber ist das so, als würde ein Fußballtrainer als Taktik ausgeben: Bitte lasst den Gegner schnell ein Tor schießen, sonst schießt er womöglich fünf. Wie man es dreht und wendet: Es ergibt einfach keinen Sinn. Außer, man ist sich eigentlich mit den Rechten einig.

Als wäre es ein unabwendbares Naturgesetz, raunt es quer durch das gesamte Parteienspektrum: Die Stimmung kippt, und je mehr Geflüchtete kommen, desto schneller kippt sie. Selbst in den Helferstrukturen, die sich inzwischen oft genug rechtsextremen Bedrohungen ausgesetzt sehen, macht sich das Gefühl breit, das NPD, Pegida und AfD verbreiten wollen: Angst. Nicht vor den Flüchtlingen, sondern vor den Nazis. Also: lieber nicht provozieren.

Aber die Stimmung kippt nicht von allein, sie wird gekippt. Wer – außer den inzwischen tatsächlich oftmals sehr erschöpften HelferInnen – hat denn tatsächlich durch die Ankunft Geflüchteter eine Veränderung in seinem Leben erfahren? Okay, die eine oder andere Turnhalle steht vorübergehend nicht mehr für Schul- und Vereinssport zur Verfügung. Aber sonst? Es ist ja kein Zufall, dass die Rechten in aller Regel mit konstruierten oder schlicht erfundenen Horrorgeschichten operieren müssen, um die Ablehnung zu erzeugen, die sie wollen. Und Focus Online, Horst Seehofer und mitunter der Bundesinnenminister köcheln mit.

Eine sehr kleine Gruppe sehr schlechter Menschen schafft es, die Politik vor sich herzutreiben

Im Ergebnis heißt das: Aus Angst vor Krieg und Terror fliehen die Menschen zu uns. Mit der Angst mancher Deutscher vor dem Fremden spielen die Rechten. Aus Angst vor dem Anwachsen der Rechten kuscht die Mitte. Eine sehr kleine Gruppe sehr schlechter Menschen schafft es, die Politik vor sich herzutreiben.

Es ist, als ob diese Mitte es tatsächlich glauben würde, wenn Pegida und AfD „Wir sind das Volk“ brüllen. Das trifft sich mit dem Diskurs früherer antideutscher Linker, die sich auch nie vorstellen konnten, dass das deutsche Volk anders als faschistisch sein könnte.

Aber sind nicht jene Tausende, die Spenden sortieren, Deutschkurse anbieten oder Geflüchtete privat bei sich aufnehmen, auch „das Volk“? Und ist das nicht bitte das Volk, auf das die moderne Bundesrepublik hören sollte? Gibt es nicht genau dafür jedes Jahr Hunderte Bundesverdienstkreuze – und nicht fürs „besorgte“ Herumjammern?

Wie kommt es, dass die Politik und manche Meinungsmacher so dermaßen das Vertrauen in sich selbst verloren haben, in die eigene Führungsfähigkeit? Oder sind sie im Grunde doch selbst davon überzeugt, dass Deutschland „das nicht schafft“? Oder selbst Jammerlappen, die sich nur hinter der Sorge vor einer erstarkenden Rechten verstecken?

Neues Selbstverständnis zeigen

Viele, die sich seit Monaten in der Flüchtlingshilfe engagieren, hatten dafür – neben unmittelbar menschlichen – auch das Motiv, sich selbst und dem Rest der Welt ein neues deutsches Selbstverständnis zu zeigen. Das sollte heißen: Wir wissen, dass wir eines der reichsten Länder der Welt sind, wir wissen, dass unser Reichtum ein Teil Eurer Armut ist und unsere Waffen eure Kriege möglich machen, wir sind bereit, etwas abzugeben, wir helfen und teilen. Volk halt.

Von rechts heißt es, diese Menschen seien „naiv“. Naiv jedoch ist es, zu glauben, dass der Rest der Welt immer unbewohnbarer werden könne, ohne dass man das bei uns irgendwie merkt. Mit dieser simplen Wahrheit aber vor die eigenen Wähler zu treten trauen sich nicht einmal mehr die Grünen. Das wäre wie fünf Mark für den Liter Benzin und einen Veggieday auf einmal zu fordern.

Es ist kein Naturgesetz, wenn das Volk nach rechts driftet. Es ist mangelnder Widerstand. Auch das hatten wir übrigens schon einmal.

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55 Kommentare

 / 
  • @ROI

    Die schöne neoliberale Weltordnung sorgt wie in allen Ländern dafür, dass auch hierzulande viele Leute nichts von dem angeblichen "uns geht es doch gut" merken.

     

    Das Unbehagen an der Politik war auch schon bei der real nicht wahrnehmbaren Rettung von Banken, Euro und Griechenland vorhanden, als Milliarden der Bürger locker ausgegeben wurden.

     

    Jetzt aber sind es Menschen auf zwei Beinen, die als Kostenfaktor und sogar als mögliche Konkurrenten um die prekären Arbeitsplätze auftauchen.

     

    Wenn es gegen eine klar definierte Gruppe von leibhaftigen andersartigen Menschen geht, gelingt es den nationalistischen und faschistischen Vordenkern, diese als Feindbilder und Schuldige an all dem hinzustellen, was viele schon lange aufregt.

     

    Jetzt wird der Geist aus der braunen Flasche schon mal so weit herausgelassen, dass die schlichtesten Typen sich gerechtfertigt fühlen, Häuser anzuzünden und fremdartig Aussehende zusammenzuschlagen.

     

     

     

     

    Der große Unterschied zur Flüchtlingskrise : Während man bei virtuellen finanziellen

     

    vielleicht für manche weniger sichtbar,

  • Gegen die nationalistische Stimmungsmache können alle, auch Mitglieder der Grünen zu jeder Zeit an Demonstrationen und sozialen Kämpfen teilnehmen, die sich wehren gegen das Blitzableiten durch Projizieren auf den äußeren Feind. stattdessen Konfliktaustragung um arm und reich im Innern.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "ich frage mich immer ob das bei ihnen in ihrer wohlstandswelt ankommt, aber es geht darum das menschen sterben, verdammt nochmal!!"

     

    Das ist der richtige Punkt!

     

    Es geht nicht um unsere Gartenzwerge und darum sich in seinen Speckmantel zurück zu ziehen. Es geht darum Menschen in Not aufzunehmen und ihnen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.

  • Mal zu einem Teilaspekt:

    Schaffen wir das den nationalistischen Mythen entgegenzutreten:

    die die NachDenkSeiten verbreiten?

    alles Typen aus der SPD-Staatskanzlei, Staatssekretäre, und Minister, wie von Bülow früher.

    Sie behaupten, Deutschland sei nicht souverän.

     

    die Querfrontfraktion in der Linkspartei - die USA hätten das Dschihadistenregime im Zweistromland erzeugt, und deshalb müssten die Amerikaner für die Flüchtlinge bezahlen. So wörtlich Sahra Wagenknecht.

     

    Das Oktoberfest-Attentat 1980 hätte die NATO also die USA verübt, so Daniele Ganser.

    Die FED sei immer tödlich und die Russen also Putin unsere Rettung.

    Die Irrtümer und Weltanschauungen durchdringen und zur Seite schieben.

     

    Denn wenn die Irrationalen Aggressionen zunehmen, kommt es zu mehr Gewalt.

    • @nzuli sana:

      Schland ist - zumindest formell - nicht souverän. Darum kann man ja auch Schland sagen anstatt BRD und jeder weiß, was gemeint ist. Und wenn es sich - wie Sie sicher gleich entgegennen möchten - bei dieser Formalität doch nur um eine Formalität handelt, stellt sich doch die Frage, warum man dann der Formalität nicht einfach Rechnung trägt und die notwendigen Schritte zur formalen Souveränität Schlandens umsetzt.

       

      Im Übrigen haben die USA tatsächlich schon verschiedene Terroreinheiten aufbauen helfen - damals alles Gruppierungen, die man im heutigen Jargon "gemäßigte Rebellen" nennen würde, ehe sie den USA lästig wurden und plötzlich "radikalislamische Terroristen" waren.

    • @nzuli sana:

      Als regelmäßiger NDS-Leser kann ich mich durchaus an diskussions- und auch an manch fragwürdigen Artikel auf den NDS erinnern. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass dort die FED dämonisiert und Putin glorifiziert worden wären. Für entsprechende Quellenhinweise wäre ich Ihnen daher dankbar.

       

      Zu einem möglichen, vermuteten Zusammenhang zwischen dem NATO- und Geheimdienstprojekt "Stay behind / Gladio" und dem Münchner Oktoberfestattentat kann ich Ihnen diese sehenswerte Doku empfehlen:

      http://www.3sat.de/page/?source=/ard/thementage/165450/index.html

       

      Zur Mitverantwortung der USA und ihrer Militärkoalitionäre für die Entstehung des "IS" im Zweistromland meint z. B. das Handelsblatt:

       

      "(...) für das feindliche Klima zwischen den Kulturkreisen trägt der Westen eine Mitschuld.

       

      Von den 1,3 Millionen Menschenleben, die das Kriegsgeschehen von Afghanistan bis Syrien mittlerweile gekostet hat, bringt es allein der unter falschen Prämissen und damit völkerrechtswidrig geführte Irak-Feldzug auf 800.000 Tote. Die Mehrzahl der Opfer waren friedliebende Muslime, keine Terroristen.(...) `Diejenigen, die Saddam 2003 beseitigt haben, tragen auch Verantwortung für die Situation im Jahr 2015´, sagt mittlerweile selbst Tony Blair, einst der willige Krieger an der Seite der USA."

       

      Quelle: http://morningbriefing.handelsblatt.com/newsletter/weltkrieg-iii/

       

      Deutschland mag ein souveräner Staat sein – aber diese Regierungskoalition gebärdet sich in der Regel als williger Drei-Äffchen-Vasall der USA:

       

      Nichts gesehen im Hinblick auf die Bedeutung der US-Air Base Ramstein für den völkerrechtswidrigen Drohenkrieg der USA,

       

      nichts gehört im Hinblick auf den drohenden Ausverkauf europäischer Demokratie-, Sozial- und Umweltstandards durch das TTIP-Geheimabkommen,

       

      nichts gesagt zur grundgesetzwidrigen Online-Totalüberwachung fast aller Bundesbürger_innen durch die NSA.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    prinzipiell stimme ich diesem artikel zu, allerdings sind einwände zum thema durchaus nicht immer rechts motiviert. zb. die frage, ob jetzt die unteren sozialen schichten um jobs, wohnungen etc. mit den geflüchteten konkurrieren sollen, oder ob es da irgendwelche ideen zur vermeidung gibt? (ausnahmsweise auch die gutverdiener mal mit einzubeziehen zb.)

     

    spürbar ist es hier in meinem hamburger bekannten durchaus, das flüchtlinge hier sind. allerdings anders als die meisten hier denken würden, nämlich positiv, da 3 bekannte nun einen job in einem flüchtlingsheim gefunden haben.

     

    es geht mir auch weniger um die frage ob es schlimm ist das so viele kommen (nein, ist es meiner meinung nach nicht),sondern eher um die frage wie man das vernünftig und dezentral organisiert. hier in HH sollen 3 bis 5 tausend! flüchtlinge in neugraben-fischbek untergebracht werden, ein kleines hochhaus-vorstadtviertel was jetzt schon problematisch ist. da baut man einfach willkürlich ghettos weil den reichen bonzen in blankenese und harvestehude schon 500 flüchtlinge zu viel sind.

  • Wieder ein Kommentar, der die Zeichen die Realität nicht sehen will, sondern auf Teufel komm raus und auch auf Kosten der Bevölkerung und auch der Flüchtlinge jede Bedenken als Bedenken von Rechten abstempelt. Es fehlen die Voraussetzungen, die Mittel, die Behausungen, die Infrastruktur und das Personal, um 60 Millionen Flüchtlingen in Deutschland eine neue Heimat zu geben. Das ist kein rechtes Gedankengut, sondern eine Tatsache. Und es ist auch eine Tatsache, dass der Rechtsruck auch damit zu tun hat, dass viele Menschen mit einem geringen Einkommen und einer kleinen Rente sich fragen, wieso müssen wir am Existenzminimum knappsen, wenn auf einmal so viel Geld für Bankenrettung, Griechenland und Bewältigung der Flüchtlingskrise da ist. In Behörden werden die Mittel gekürzt, Stellen werden nicht nachbesetzt, in Bürgerämtern müssen die Menschen stundenlang warten, bis sie rankommen, weil zu wenig Personal da ist. Unzufriedenheit erzeugt Missgunst. Darüber sollte sich die Politik mal Gedanken machen.

    • @Nicky Arnstein:

      Übrigens: Unzufriedenheit und Missgunst sind keine Rechtfertigung für Rassismus und auch kein Grund, unsere freiheitlich-rechtliche Verfassung in Frage zu stellen.

    • @Nicky Arnstein:

      Nur 60 Millionen? Ist diese Schätzung nicht übertrieben vorsichtig? Ich finde, Sie nehmen das auf die leichte Schulter.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      sie stellen die richtigen fragen, aber geben dann die falschen antworten.

       

      weder haben wir griechenland gerettet-wir haben anteile vom griechischen staat gekauft und diese werden gewinnbringend für den deutschen staat privatisiert-noch bewältigen "wir" deutschen die global flüchtlingkise alleine. 60 millionen? das sind diejenigen die momentan weltweit auf der flucht sind. nur weil die afd behauptet das diese alle zu uns wollten, entspricht das noch lange nicht der wahrheit. sie lassen sich aufhetzen, das ist das problem. wenn sie übrigens schon erkannt haben das die bankenrettung unsinn war und auf kosten des kleinen mannes geht-warum interessiert es dann den deutschen michel erst jetzt wo er mal wieder nach unten tretten kann?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Es darf keine Obergrenze geben, nicht wahr? Denn das zu fordern, entlarvt ja den gewöhnlichen Rassisten **Ironie aus***

        Also könnten theoretisch 60 Millionen kommen. So oder so: Die Frage ist und bleibt, wieviele Flüchtlinge können wir integrieren/"verkraften", ohne dass es zu wie auch immer gearteten Nachteilen/Einschränkungen für die hier ansässige Bevölkerung kommt. Viele werden zu Opfern bereit sein, aber nicht alle. Und man sollte Menschen auch nicht zur Nächstenliebe zwingen oder verdonnern und Menschen nicht schief angucken, nur weil sie nicht auf den Zug der Willkommenskultur springen wollen oder können. Wer nicht ins selbe Horn bläst, wird ausgegrenzt und in eine bestimmte Ecke gestellt. Das ist kontraproduktiv.

        • @Nicky Arnstein:

          Theoretisch könnten sogar 7 Milliarden kommen.

           

          Noch mehr Theorien:

          > Theoretisch könnte auf deutschen Autobahnen Überschallgeschwindigkeit gefahren werden, weil es kein Tempolimit gibt. >Theoretisch könnte das Durchschnittsalter der Deutschen auf 74 Jahre anwachsen, weil es keine Altersbeschränkung gibt.

          >Theoretisch könnte eine Halbe Bier morgen schon 18.000 Euro kosten, weil es keine Preisobergrenze gibt.

           

          Übrigens: Zur Nächstenliebe kann man niemanden zwingen. Aber man muß auch nichts unternehmen, um seine fehlende Nächstenliebe in die Tat umzusetzen.

           

          Ach ja, noch was: Ich finde es höchst produktiv, das rechte Spektrum auszugrenzen. Das hätte uns schon einen ganzen Weltkrieg ersparen können.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          in welches horn wird den momentan geblasen? merkst du nicht wie die presse hierzulande funktionert?sommertrend-willkommenskultur.herbsttrend-flüchtlinge raus!

           

          reden wir doch mal nicht "theoretisch" sondern praktisch. es werden keine 60 millionen kommen, punkt. wer was anderes behauptet ist ein populist.(habe ich nazi gesagt? nein, habe ich nicht)

           

          was wären den so einschränkungen die man nicht mehr verkraften könnte? das man 5 euro weniger im geldbeutel hat? und das ist ihnen kein menschenleben wert?

          ich frage mich immer ob das bei ihnen in ihrer wohlstandswelt ankommt, aber es geht darum das menschen sterben, verdammt nochmal!! und das ist für mich einfach kein punkt an dem man darüber diskutiert ob ich eventuell 1.2 millionen oder 2 millionen aufnehme, sondern bedingungen schaffe damit dies möglich wird.

          das kann z.b bedeuten das auch mal die reichen zu kasse gebeten werden. das kann auch bedeuten, das man versucht die flüchtlingen schnellstmöglich zu integrieren und in arbeit zu bringen. das MUSS bedeuten das in den großstädten endlich mal sozialwohnungen in größeren maße als die letzten jahre gebaut werden.

           

          und doch, ja. ich kann menschen dazu verdonnern sich verdammtnochmal menschlich zu verhalten, das passiert übrigens innerhalb einer gesellschaft täglich, oder was glauben sie warum es in einer gesellschaft regeln und ein soziales gefüge gibt?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Das rechte Spektrum können Sie nicht überzeugen, nur bloßstellen.

  • Einer der wichtigsten Artikel seit langem, uneingeschränkt: Bravo!

  • Apropos Fussballspiel. Bei der Frage bezüglich der Ängste der Bevölkerung waren zu viele Parteien auf der Bank, ja nicht einmal im Stadion und haben dem Spiel der AfD nicht einmal zugeschaut.

     

    Wer keine Antworten auf Fragen und Ängste der Bevölkerung hat muss sich nicht wundern, wenn diese der AfD hinterherdackelt.

  • Und von wegen Deutsch lernen , am besten Akzentfrei und anpassen , in unseren Schulen Leistung bringen . Hurra, die Araber freuen sich , Deutschland ist eine Hochleistungsgesellschaft, da müssen sie sich einreihen( Zitat Gabriel) Die sollen lieber jeden nach seinen Talenten und Begabungen fördern , als mit seinen Defiziten platt machen , dann haben wir eine Menge glücklicher produktiver Menschen . Aber die Deutschen dann bitte auch. Ändert das Schulsystem , das viel zuviele Begabte auf der Strecke lässt. Und kostenfreies Schulessen wie in Finnland, verdammt.

  • Ja, wir wissen das unser Reichtum ihre Armut ist und unsere Waffen und Politik , ihr Elend und ihren Terror gebiert und wir würden lieber dagegen etwas tun , als das diese Armen Menschen hier zu uns müssen. Ich habe Angst , dass wir französische Verhältnisse bekommen das die soziale Ungleichheit noch größer wird , das zu viele auf der Strecke bleiben und es einfach nur Kacke wird .

    • @Christiana:

      Mir macht Angst, daß zu viele, auch Pickert, nicht im Ansatz verstehen, vor welchen Herausforderungen wir stehen. Traumverloren tänzelnd gar nicht mitkriegen (s.u.), wie ein Großteil der Bevölkerung ganz real ächzt und betroffen ist. Wenn wir nicht sehen, was auf uns zukommt, haben wir gleich schon verloren.

  • Ähmmm .... "Wer – außer den inzwischen tatsächlich oftmals sehr erschöpften HelferInnen – hat denn tatsächlich durch die Ankunft Geflüchteter eine Veränderung in seinem Leben erfahren?"

     

    Die Schüler, an deren Schulen noch mehr Unterricht ausfällt, weil nun auch noch ihre Lehrer abkommandiert werden zu Integrationskursen?

     

    Finanzbeamte, denen noch mehr Arbeit aufgehalst wird der Kollegen, die abkommandiert sind zur Flüchtlingsregistrierung?

     

    Polizeibeamte, deren Millionen Überstunden unbezahlt verfallen, zusätzlich zu Pegida-Demos werden auch sie zur Registrierung beordert, fahren vermehrt Streife, ja, und auch Einsätze in dein Heimunterkünften?

     

    Ärzte, die Zusatzstunden fahren, um die Flüchtlinge gesundheitlich zu screenen?

     

    Die meisten tun ihre Pflicht, viele sehen sogar Sinn drin. Aber Leute, solange Ihr in euren Wolkenkuckucksheimen so gar nichts mitbekommt von dem, was die kleinen Leute bedrückt, belastet, habt Ihr AfD und Konsorten ziemlich wenig entgegenzusetzen.

    • @Seeräuberjens:

      Sorry, aber das ist einfach Unsinn, woher haben Sie das? Lehrer, die zu Integrationskursen abkommandiert werden und deren Unterricht dann ausfällt?? Für die Integrationskurse ist eine komplett andere Qualifikation erforderlich, die haben die Lehrer an normalen Schulen überhaupt nicht. Geben Sie doch einfach zu, was hinter Ihren behaupteten Veränderungen für alle steht: Phantasiegebilde, mit denen Angst geschürt werden soll, nichts sonst. Für mindestens 80% der deutschen Bevölkerung hat sich außer dem Inhalt der Abendnachrichten nichts geändert, trotzdem stöhnen sie unter der gefühlten Last. Und sind davon überzeugt, dass nur sie bisher Glück hatten, sich das aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestimmt ändern wird, wenn nicht endlich die Seehofers durchgreifen. Das ist kein Realismus wie behauptet, das ist einfach nur krank!

  • Es gibt überhaupt keinen Grund bei der Aufnahme der Flüchtlinge mitzuhelfen und GLEICHZEITIG gegen eine weitere unbeschränkte Aufnahme von Flüchtlingen zu sein.

    Ist etwa mein Fall und gut die Hälfte der mit bekannten Helfer denken so.

     

    Und das ist eine sehr konsequente Haltung.

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @Werner W.:

      Da fehlt wohl ein nicht in ihrem Satz, oder?

  • Das ganze Flüchtlinsdilemma wäre kein Problem, wenn es Europa weit gelöst werden könnte. Frankreich, Polen England u.w halten sich unfein raus.

     

    Deutschland sollte versuchen auf diese Länder mehr Druck auszuüben.

    • @Justin Teim:

      Wieso ist das ein europäisches Problem? Das Flüchtlingsproblem ist ein Problem der westlichen Weltgemeinschaft, allen voran auch der USA.

    • @Justin Teim:

      Naja, Europa hat eben ganz andere Probleme mit den Faschos als wir. Le Pen war als mögliche Präsidentin ventiliert worden schon vor dem ganzen Flüchtlingskladderadatsch.

       

      Und wie sich jetzt in Paris zeigt, haben die Franzosen ja auch tatsächlich schon kolossal versagt mit der Integration der dort schon lebenden Fremden. Denen jetzt noch 100.000de Flüchtlinge aufzuhalsen wird wohl wirklich nicht gehen.

       

      Aber wenigstens Deutschland als Flüchtlingsheim Europas bezahlen sollnse.

  • WIR schaffen das: Die RECHTEN in die Ecke stellen, wo auch IS und Terrorgruppen stehen. Dort befinden sich die gleichen Geister und Propagandisten.

    Da kommen sie, Die MITLÄUFER, die vor 80 Jahren wie die Schafe in den 2. Weltkrieg rannten. Heil! - die Anderen sind schuld. 30 Jahre nach Kriegsende konnte ich das erleben. In Dresden. Da liefen 1967 Tausende mit Fahnen zur Demonstration für Liebknecht und Rosa Luxemburg. Dass die beiden auch Lenin und die Diktatur des Proletariats kritisiert hatten - Kaum einer wusste es.

    Heimlich habe ich Fotos gemacht von den Demonstrationsleitern, Betriebsgruppen und den sowjetischen Soldaten, die an der Seite standen. So sah der Rote Faschismus aus. Die SED sagte: Wir sind die Kämpfer für den Sozialismus. Ich sagte damals: Oh, das sind dieselben, die früher die Hakenkreuz-Fahnen hochhielten.

    Und Heute? Wir sind das Volk! Von wegen, PEGIDA und AFD sind das Gebräu, das in Deutschland die Demokratie und die Menschenrechte tot trampelt.

  • "Aus Angst vor dem Erstarken von AfD und Pegida kommt die Mitte der Gesellschaft ihren Argumenten entgegen. Was soll der Blödsinn?"

     

    Total verschwurbelt. Offenbar ist es für manche nicht zu verstehen, dass sich die Ansichten der ominösen Mitte in der Flüchtlingsfrage offenbar decken mit den Ansichten der AFD. So wie sich die Mitte sicherlich auch gern der linken Forderung nach einer radikalen Besteuerung der Spitzenverdiener anschließen würde. Die Mitte ist immer für das zu haben, was ihr gut tut und sie nicht bedroht. Vielleicht sollte man der Mitte, die ja erklärtermaßen das Gerüst unserer freiheitlichen Gesellschaft formt, einfach mehr Gehör schenken.

  • Der Artikel streift endlich mal kurz unser (momentanes) Hauptproblem in der Flüchtlingskrise...

    Nazis sind deutlich integrationsunwilliger als Flüchtlinge.

    • @Co-Bold:

      Genau das ist das hauptproblem. Wenn das endlich mal geloest ist, sind es nur noch marginale probleme.

      Es ist der wille der berge vesetzt (kennedy)

      • @Demokrat:

        Der Wille der Berge vesetzt ist eine alte Volksweisheit. Kennedy hingegen sagte z.B. "Do not ask what your country can do for you, ask what you can do for your country".

      • @Demokrat:

        Da haben die Franzosen mit Le Pen, die Holländer mit Wilders, die Ösels mit der FPÖ, sogar die Schweizer mit der SVP aber ganz andere Probleme. Schon vor der Flüchtlingsproblematik gehabt. Nee, kommt, Leute, mit einer AfD-Deppenquote von langfristig wohl um die 8% können wir sehr gut leben.

         

        Das marginale Problem: Wenn dieses Jahr 1 Million kommen, wird rund die Hälfte bleiben (Zahlen könnt Ihr gucken meim BAMF). Von denen holt jeder im Schnitt drei nach über die Familienzusammenführung (bislang zumindest; schwierig, sowas auf eine unbekannte Situation hochzurechnen). Aus der eine Million dieses Jahr sind also bis Ende nächsten Jahres insgesamt 2 Millionen geworden. Die wir aufnehmen müssen, wollen wir sie nicht in eine zu oft im Wortsinne tödliche Falle haben laufen lassen, indem wir ihre Leute unumkehrbar hier aufgenommen haben und dann die Familienzusammenführung streichen. Da ist noch kein Neuer gekommen ab dem 01.01.2015

         

        Wohlan, das kriegen wir hin, marginal, ist doch ein Klacks, wenn erst mal die der AfD nach dem Mund redenden Politiker sich eines Besseren besonnen haben werden!

  • Könnte aber auch sein, dass die "Mitte" nicht einfach nur aus Angst vor den Rechten kuscht, sondern dass der "Mitte" der unbremsbare Zustrom von Flüchtlingen aus aller armen Welt zunehmend suspekt und besorgniserregend erscheint?

    Im Übrigen finde ich es absolut sinnlos und dumm , Leute mit anderen Meinungen immer wieder abzustempeln. Nicht dass ich besondere Sympathien für diese hätte, aber Afd und Pegida werden nicht rechtsextrem davon, dass irgendwelche Leute das permanent behaupten.

    Und überhaupt: Mit welchem Recht verlangen Sie und andere von den Menschen hier, dass sie die Konsequenzen irgendwelcher kranken nationalen und internationalen Politikergehirne zu tragen haben und dann auch noch die Fresse halten sollen? Ihr moralische Überlegenheit, oder was?

    • @Wolf Boldt:

      Tja, nur könnte die "Mitte" ja auch mal über Ursachen nachdenken und vielleicht auch darüber, ob man nicht selbst, z.B. durch das eigene Konsumverhalten, diese Ursachen zumindest weiter voran treibt.

    • @Wolf Boldt:

      Könnte aber auch sein, dass die "Mitte" der Gesellschaft die gleichen Ressentiments teilt, die Afd pegida CSU etc. Vertreten und dass diese dadurch erst erfolgreich sein können. Der allttägliche und der systematische Rassismus der deutschen Gesellschaft ist ein Symptom der kapitalistischen konkurrenzlogik und nicht antagonistisch zum rechten Rand, sondern konsequenz von diesem. Und übrigens SIND selbstverständlich Afd und Konsorten Rechtsradikale Gruppierungen.

      • @Exilante99:

        Interessante Anmerkung, reicht mir aber nicht:

        Wer blind vertraut unterliegt eher der Gefahr, über den Tisch gezogen zu werden. Also nichts gegen Ressentiments. Die können auch angemessenes und gesundes Misstrauen bedeuten.

        Alltäglicher und systematischer Rassismus der deutschen Gesllschaft? Das sind starke, recht aufgeblähte Worte. Ich würde das als durchschnittliche weltweit auftretende menschliche Charakterschwächen bezeichnen. Diese und der zu Grunde liegende Konkurrenzkampf sind nicht Folge des Kapitalismus, sondern sie begleiten uns vermutlich von Anbeginn und sind eher Ausdruck unserer instabilen Psyche mit der besonderen Anfälligkeit für frühe Störungen. Konkurrenz gibt es überall, selbst in den allerbesten Gemeinschaften und Kollektiven: Konkurrenz um Aufmerksamkeit, um die attraktivsten Frauen, usw. sie ist da bestenfalls versteckt und unterdrückt. Die Menschen sind nun mal so. Das bekommen Sie nicht weg, nicht mit guten Worten und nicht mit Umerziehungslagern. Im Übrigen war genau das bisher der Motor von Entwicklung.

        Ich kann in keiner Definition finden, dass die Ablehnung von unkontrollierter Masseneinwanderung als rechtsextrem/radikal gilt. Diesbezüglich macht sich momentan anscheinend jeder seine eigene Definition, grad so, wie es seinem eigenen Weltbild entspricht.

  • Vielen Dank für Ihren Artikel!

    Interessant, dass in der selben Zeitung dann solch einer erscheint, der exakt die Argumentation verwendet, den Sie zu Beginn des Artikes sehr treffend auf- und angreifen: http://www.taz.de/Debatte-Obergrenze-fuer-Fluechtlinge/!5254775/

    • @Flujo:

      Das ist ein Merkmal von Demokratien, Meinungsfreiheit, Pluralismus und von guten Zeitungen, dass dort Platz für unterschiedliche Positionen ist. Auch Sie dürfen eine eigene Meinung haben - ja wirklich!

      • @Honey Bear:

        Das Wörtchen "interessant" scheinen sie überlesen zu haben. Wenn ich schreibe, dass ich es interessant finde (da so etwas in anderen Zeitung eher selten ist), dann meine ich es so - ja wirklich!

  • Die Integration von Sachsen und Bayern ist noch lange nicht abgeschlossen. Ich fordere verpflichtende Deutschkurse und Auswengidlernen des Grundgesetzes für diese Bevölkerungsgruppen.

    • @Honey Bear:

      Du solltest Dich Pu nennen, Honey Bear. Obwohl. Der weiß immerhin, dass er ein "Bär von geringem Verstand" ist. Du auch?

       

      Nein, wenn man DIE Sachsen, DIE Bayern und alle anderen Lands-Leute, die mit Heine sagen können: "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten...", zum "Auswendiglernen des Grundgesetzes" verpflichtet, wird das gar nichts helfen. Es wird schaden. Die, die den "arischen Hasspredigern" bisher noch nicht auf den braunen Leim gegangen sind, hören ihnen dann nämlich erst richtig zu.

       

      Das Phänomen hätten im Übrigen auch die "Alt-68-er" beobachten können – wenn sie denn für mehr als die eigene Großartigkeit empfänglich gewesen wären. Leider waren auch sie überzeugt davon, ganz genau zu wissen, was in den Köpfen von Leuten vorgeht, die sie nicht kennen, wie deren Gedanken zu interpretieren und wie sie zu korrigieren sind: mit Gewalt nämlich.

       

      Und damit sind wir bei der Über-Überschrift zu diesem Text. "Kuschen vor rechter Stimmungsmache", steht da zu lesen. Wer das liest, wette ich, denkt automatisch an eine 1.Mai-Demo in der DDR. Zumindest als Ossi. Die DDR-Staatsführung wollte auch nicht "kuschen". Sie wollte gegenhalten. Mit (Waffen-)Gewalt und Spitzelei. Das Ende ist Geschichte.

       

      Der Widerstand gegen rechtes Gedankengut hat sich in Deutschland in den letzten 70 Jahren auf eine reine Symbolpolitik beschränkt. Man hat versucht der Hydra ein paar Köpfe abzuschlagen, den Bauch aber „vergessen“. Nun wachsen neue Köpfe nach. Kein Wunder. Die Ursachen des Problems wurden nicht angegangen. Neu interpretiert und etwas anders gemanagt, sollten sie dem Wiederaufstieg Deutschlands an die Weltspitze dienen - "nicht ehrbar", das, aber rational durchaus "nachvollziehbar" (Pickert).

       

      Der Versuch, das Ungeheuer zu zähmen, ist missglückt. Wenigstens der abseits von AfD und NPD stehende "Rest der Gesellschaft" sollte nun endlich versuchen, das Richtige zu tun.

  • Die Zukunft kommt in Herrn Pickerts Vorstellungskraft offensichtlich nicht vor. Die Hinzugekommenen sind erst seit wenigen Wochen in Notunterkünften untergebracht. Er möge einmal die Frage beantworten wie die Hinzugekommenen integriert werden sollen, wirtschaftlich, politisch, kulturell, auf dem Wohnungsmarkt. Angesichts der Tatsache daß soziale Probelme hierzulande bereits jetzt sehr krude gelöst werden- siehe z.B. "Wie die Jobcenter Arbeitslose in die Armut treiben" - http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sozialleistungen-wie-die-jobcenter-arbeitslose-in-die-armut-treiben-1.2750001. Die Beispiele liessen sich vermehren. Nein, für derartige Probleme und Überlegungen scheint Herr Pickerts bewegter Geist zu fein zu sein. Es ist ein Journalismus der ausweicht.

    • @Ulrich Frank:

      *Daumen hoch*

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Ulrich Frank:

      "Angesichts der Tatsache daß soziale Probelme hierzulande bereits jetzt sehr krude gelöst werden..."

       

      Genau. Ich glaube, dass die ökonomische (den Ausdruck "existenzielle" will ich mal hier vermeiden) Angst der Menschen unterschätzt wird. Im Westen wird sie eher vorsichtiger auf die Flüchtlinge projiziert, aber dennoch. Es ist der simple Kontrast zwischen dem politischen Willen, den Fremden zu helfen und dem subjektiven Gefühl, dass diese Wille bei der eigenen Bevölkerung weniger vorhanden sei.

       

      Z.B., wenn zwischen 2005 und 2013 der HartzIV-Satz um 10,7% gestiegen ist, haben sich die Nahrungsmittelpreise um 24% erhöht (http://media.repro-mayr.de/90/595290.jpg), Strompreis um ca. 50%, Bahnpreise um ca 30%, etc.

      Das erzeugt Angst nicht nur bei den H4-Empfängern.

       

      Die politische Abstinenz der 30% (BW-Wahl) Nichtwähler könnte zumindest teilweise von der AfD ausgenutzt werden. Die liberal-wirtschaftsfreundliche HAltung von Lucke&Co war bisher ein HAupthindernis. Sollte plötzlich Höcke die soziale Frage entdecken, könnte es brenzliger werden.

    • @Ulrich Frank:

      Die Strategie, Menschen in prekären Verhältnissen gegeneinander aufzuhetzen, statt dass diese sich gegen die wenden, die diese Verhältnisse bewusst schaffen, scheint bei Ihnen ja hervorragend aufzugehen.

      • @Flujo:

        @FLUJO

        Wohl wahr! Ein Problem dabei ist leider, dass offenbar jene, die schon recht weit unten stehen in der Einkommenspyramide und jene, die befürchten, dass man ihnen etwas weg nehmen könnte, eben nicht nach oben gucken, sondern nach unten, also dorthin, wo man (noch) schwächere finden kann.

         

        Ich persönlich halte das, also das Eintreten auf Schwächere, für eine Verhaltensweise von absoluten Schwächlingen, die zudem zu feige sind, gegen vermeintlich Stärkere zu opponieren. Das zeigt sich doch auch in dem wohl bekannten "Nach oben buckeln, nach unten treten", das man recht häufig in Firmenhierarchien antrifft.

      • @Flujo:

        Sie belieben zu fantasieren, Flujo. Ein Kennzeichen hierfür in welchem Ausmaß die intellektuelle Kultur in diesem Lande bereits auf den Hund gekommen ist ist wenn der Verweis auf Realität bereits als Hetze gekennzeichnet wird.

        Die bottom line der BRD ist HartzIV, Armut und zunehmende Verelendung (und hiervon haben wir das Ende noch nicht gesehen), und nicht gelobtes Land wo Milch und Honig fließen. Sofern Sie Flujo, nicht in der Lage sind - und das sind Sie nicht - , einen grundlegenden Paradigmenwechsel herbeizuführen und eine Politik zu beenden in der die Wünsche der Arbeitgeber Maßstab, Stichwort und Idee nicht nur von CDU und SPD sondern mittlerweile auch der Grünen sind, solange wird die derzeitige verblasene Stimmungspolitik (mit Hintergedanken) und auch der ebenso verblasene Stimmungsjournalismus zum Chaos führen, und die idiotische selfie-Schmuserei ein unerfreuliches Erwachen. Die Politik - oder das was so heißt es aber nicht ist - wird sich davonmachen und die Polizei schicken.

        • @Ulrich Frank:

          in welchem Ausmaß die intellektuelle Kultur in diesem Lande bereits auf den Hund gekommen ist, kann ich ganz deutlich an Ihrer Wortwahl erkennen, verehrter ULRICH FRANK.

           

          Weder Sie, verehrter ULRICH FRANK, noch FLUJO werden ganz alleine in der Lage sein, jenen "grundlegenden Paradigmenwechsel herbeizuführen", den Sie sich offensichtlich wünschen. Wenn überhaupt, werden Sie es nur gemeinsam (mit vielen anderen) schaffen, "eine Politik zu beenden[,] in der die Wünsche der Arbeitgeber Maßstab" sind, die "bottom line" hingegen nichts zu melden hat. Es wäre also dringend angebracht, der "derzeitige[n] verblasene[n] Stimmungspolitik (mit Hintergedanken)" und dem "ebenso verblasene Stimmungsjournalismus", den Sie ausgerechnet bei der taz zu erkennen meinen, und der "zum Chaos" und in ein "unerfreuliches Erwachen" führen wird, etwas entgegenhalten. Das aber können keine Verbalattacken der Marke "idiotische selfie-Schmuserei" sein, denke ich.

           

          An Ihrer Stelle würde ich es mal mit den Gemeinsamkeiten versuchen, die es ganz offensichtlich gibt, die Sie in Ihrer (berechtigten) Aufregung aber offenbar nicht sehen wollen. Sagen Sie bitte: Man hat Sie doch nicht etwa schwer beleidigt, verehrter ULRICH FRANK? Wenn ja, möchte ich Sie daran erinnern, dass Sie bereits wissen (oder doch zu wissen scheinen), dass "die Politik - oder das was so heißt es aber nicht ist" sich gern "davon[zu]machen und die Polizei [zu] schicken" pflegt. Will sagen: Sie arbeiten sich an den verkehrten Leuten ab. Wie blöd ist das denn?

      • @Flujo:

        Kolumnen wie obige sind diesbezüglich aber auch ganz ordentliche Brandbeschleuniger.

        • @Wolf Boldt:

          "Brandbeschleuniger", ja? Sie haben aber schon mal was von Pluralismus gehört, oder?

           

          Ich meine: So lange Herr Pickert seine Kritik gleichmäßig verteilt und die taz nicht mit jedem Artikel in die selbe Kerne haut, ist es an den Leserinnen und Lesern, sich aus Einzelteilen ein Gesamtbild zusammenzupuzzeln. Wer das nicht schafft, der sollte dringend seine eigene geistige Vorlage überprüfen.

          • @mowgli:

            Selbstverständlich haben Sie recht. Es ist ja genau diese Bandbreite, die ich an der TAZ schätze.

  • Danke, dass das mal gesagt wurde!