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Kommentar von der Leyens NominierungSchmutzige Worte

Hinterzimmer, Postengeschacher und Zank? Wer demokratische Vorgänge mit toxischer Sprache diskreditiert, hilft den Demokratieverächtern.

Wirbt gerade um eine Mehrheit: die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Foto: dpa

D ie Grünen stellen Ansprüche, nicht nur an andere, nein, schon auch an sich: Die neue Kraft in neuem Stil. Mit neuer Sprache. „Wie wir sprechen, entscheidet darüber, wer wir sind – auch und gerade in der Politik“, so lehrt es der Vorsitzende Robert Habeck. Der Satz steht in einem Buch, das Habeck letztes Jahr herausbrachte. Es heißt „Wer wir sein könnten“. Dass sich Habeck für den Konjunktiv entschieden hat, war gar nicht dumm.

Denn wer die Politik ist und wie sie spricht, das zeigt sich dieser Tage in der Wirklichkeit. Im Streit über Ursula von der Leyen als Präsidentin der EU-Kommission hat sich die Debatte in eine ungute Sprache hineingesteigert. Nicht alle machen mit, aber doch auffallend viele. Man hört Vokabeln, die eigentlich längst durchgenudelt waren. Aber diese schmutzigen Worte wirken sehr wohl, sie setzen sich durch, sie hinterlassen Spuren.

Wer wir sein könnten: Für die Grünen in Brüssel hat das Ska Keller beantwortet, gleich am Tag, als von der Leyen vom Europäischen Rat nominiert wurde. Diese „Hinterzimmer-Lösung“ sei grotesk, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament. „Wir brauchen nicht den kleinsten Nenner, der persönliche Interessen und politische Parteien befriedigt.“

Keller ist Profi, seit zehn Jahren sitzt sie im EU-Parlament, die Regeln des Staatenbundes sind ihr vertraut. Sie weiß: Im Rat sitzen demokratisch legitimierte Präsidenten und Regierungschefs, die das Recht haben, jemanden für das Spitzenamt vorzuschlagen. So sieht es der Vertrag von Lissabon vor. Sie weiß auch, dass die Personalie von der Leyen ein Kompromiss ist, weil die Spitzenkandidaten der großen Parteien im EU-Parlament keine Mehrheit hinter sich brachten.

Versteckt, verschämt, verdruckst

Aber die Grüne kritisiert nicht Ursula von der Leyen selbst, deren Kompetenzen und Positionen. Sie unterstellt lieber den Ratsmitgliedern niedere Motive: Denen ging es nicht um die Sache, das ist ihre Botschaft, nicht um Europa oder die Allgemeinheit, sondern um „politische Parteien“. Als ob sie nicht selbst für den Erfolg einer Partei arbeitete. Als ob diese nicht ein wichtiger Teil der Demokratie wären.

Und um „persönliche Interessen“ ging es den Ratsmitgliedern auch, sagt Keller: um den eigenen Vorteil, um sich. Heraus kam etwas Mickriges, „der kleinste Nenner“. Keller zielt auch auf das Wie, denn all das fand im „Hinterzimmer“ statt, versteckt, verschämt, verdruckst.

Dass ein Ergebnis, das jemandem nicht passt, abwertend beschrieben wird, ist politischer Alltag. Aber nach der Nominierung von der Leyens, die gerade um eine Mehrheit wirbt, wird semantisch diskreditiert wie selten. Keller ist nur ein Beispiel. Der unterlegene CSU-Politiker Manfred Weber schimpft über „Hinterzimmer-Gespräche“, der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel moniert einen „Akt der politischen Trickserei“. Der Linke Gregor Gysi sagt: „Das Personalgeschacher in Brüssel beweist, dass Schluss sein muss mit den Hinterzimmergesprächen.“ Selbst die nüchterne Nachrichtenagentur dpa gibt einem Bericht den Titel „EU-Postengeschacher beendet“.

Die Begriffe sollen durchschlagen, den Gegner treffen. Hinterzimmer statt Verhandlungsrunde. Zanken statt Konflikte austragen. Schachern statt Kompromisse suchen. Posten statt Amt. Durch diese Wortwahl weht ein undemokratischer Geist, und interessanterweise ist sie ebenso unter Rechten beliebt wie unter Linken, die sich moralisch auf der richtigen Seite wähnen.

Direkt auf den Exerzierplatz

Das ist gefährlich, denn wer negativ konnotiert, läuft Gefahr, nachhaltig zu kontaminieren. Schmutzige Worte setzen sich fest. Man kann das sehen am Begriff der Quassel- oder Schwatzbude, mit dem bis heute das Parlament verhöhnt wird. Das Wort ist sehr alt, über hundert Jahre, es wird Wilhelm II. zugeschrieben und später den Nazis.

Wer toxische Vokabeln unwidersprochen passieren lässt, fördert das Ideal jener, die von einer starken Hand träumen, die Schluss macht mit dem ganzen Gerede. Schnelle Entscheidung. Klare Ansage. Zackige Umsetzung. So hätten das Rechtspopulisten gerne. Aber diese Gedanken führen tatsächlich raus aus dem Hinterzimmer. Direkt auf den Exerzierplatz.

Demokratie geht anders. Sie ist mühsam, vor allem in Brüssel, wo sie stets aus Kleinarbeit und Nachtarbeit bestanden hat. Konflikt, Konsens, Konflikt, Konsens. So wuchs Europa zusammen, so entstand der Euro, so kam Osteuropa dazu.

Repräsentative Demokratie bedeutet, dass jemand ein Mandat mit in den geschützten Raum nehmen darf. Wenn er oder sie herauskommt, muss gefragt, geprüft und gegengehalten werden. Aber dazwischen muss gesprochen werden, ohne Kameras. Im Hinterzimmer können die Beteiligten ihre Gesichter wahren, können grübeln, testen, vorschlagen, verwerfen, fragen und rätseln.

Groteske So-tun-als-ob-Kommunikation

Das kennt jeder und jede aus dem Alltag, wenn es darum geht, im Betrieb Lösungen zu finden oder ein Sommerfest der Grundschule vorzubereiten. Was im Kleinen gilt, gilt erst recht in einer Union aus 28 verschiedenen Staaten. Es ist eine Sensation, dass es immer wieder gelingt, die Interessen von 513 Millionen Menschen einigermaßen auszubalancieren.

Politikern vorzuhalten, dass sie Ämter wollen, ist absurd. Gerade Linke tun so, als wäre Macht igitt. Dabei ist sie höchst notwendig, um Inhalte durchzusetzen. Wer in Verhandlungen nicht auf Ämter dringt, kann sich seine edlen Forderungen auf ein Taschentuch schreiben und dem abfahrenden Zug hinterherwinken.

Posten, Posten – der Einsatz der schmutzigen Worte zwingt Politiker in eine groteske So-tun-als-ob-Kommunikation. Sie stellen sich dumm, wenn sie behaupten, ihnen gehe es allein um Inhalte – und nicht um Ämter. Dies lässt sich im Moment wunderbar bei den Grünen beobachten, die darum kämpfen, ein Amt in der EU-Kommission zu bekommen. Ein Kommissar, der hart für eine faire CO2-Bepreisung kämpft, wäre gut für eine ökologischere EU.

Sagen darf das niemand. Spitzengrüne schildern die Gemengelage verschämt vertraulich. Sie haben Angst. Die Dauerempörten lauern ja auf Twitter und Facebook. Wenn die entscheiden, wie Politik spricht, was Politik ist, dann wird sie eine andere.

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Georg Löwisch
Autor
Viele Jahre bei der taz als Volontär, Redakteur, Reporter und Chefredakteur.
Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.

58 Kommentare

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  • Also, was soll so ein Kommentar? Linkspopulismus, Rechtspopulismus usw. ist doch mittlerweile völliger Schwachsinn. Das alte "Teile-und Herrsche-Spiel", wie es die Medien- und Wirtschaftsbosse wollen, funktioniert zwar bei einigen noch ganz gut, aber doch nicht mehr bei der Masse. Und dass Politik-Darsteller mittlerweile von den wirklich Mächtigen auf jede x-beliebige Stelle gesetzt und auch wieder entfernt werden können, hat nichts mehr mit Demokratie zu tun. Hören Sie doch mit solchen Märchen auf, dass der, der das behauptet, ein "Demokratieverächter" ist. Das ist ja mehr als lächerlich

  • Ein guter Kommentar!

    Linkspopulismus, der die Mär vom postengeilen Politiker bedient ist willkommenere Nährboden für Rechtspopulisten.

  • Ein ausgesprochen analytischer und realistischer Artikel der das scheuklappenartike Denken einiger Grüner ( bin selbst Mitglied .. ), insbesondere von Ska Keller, gut beschreibt. Ich hoffe, dass der abschließende Appel in dem Artikel Gehör findet und Robert Habecks Konjunktiv zur Realität wird.

  • Die Posten der Menschen die unser Volk per Amtseid nur Gutes tun sollen, purzeln seit einiger Zeit nur einfach so durcheinander. Die erst kürzlich mit riesen Tam-Tam gewählte neue CDU Vorsitzende KK - die sich soooo viel vorgenommen hatte und der neue Heiland der CDU werden sollte (also die Frau ohne jede Spur einer Ausstrahlung) - vom 1. Dez. `18 - 16.7.19 ... in 6 Monaten und 17 Tagen musste sie 17 Tage lang erst man wieder zu sich finden vor lauter Freude, die nächsten 2 Monate saußte sie schon standesgemäß mit Luxus- limousine von Sender zu Sender, Talk zu Talk und Stadt zu Stadt um immer wieder das auswendig Gelernte vorzubeten und was sie alles verändern wird. Dann musste sie - so ganz nebenbei - ja auch noch ihre Kumpels ähhhh ihre rechte Hand und andere hohe Mitglieder ernennen ... die jetzt sicher frolocken werden, weil sie derzeit ohne richtige Stelle sind ... ja, und dann musste sie ja auch noch ihre verdammten Akten überfliegen, denn zum Lesen oder Einarbeiten fehlhlte ja die Zeit !!! ... und das merkte man ja auch, denn ICH habe in den 6 Monaten und 17 Tagen keinen einzigen Punkt gehört, den unsere allseits beliebte KK Kraft ihrer Amtes bei der CDU geändert hätte.

    Kommen wir nun also nach dieser Nullnummer zur Nächste "Ursula von der Leyen" ... der Frau für alle Fälle!



    Sie war von 2003 bis 2005 niedersächsische Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, von 2005 bis 2009 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, von 2009 bis 2013 Bundesministerin für Arbeit und Soziales und von 2013 bis 2019 Bundesministerin der Verteidigung. Am 16. Juli 2019 wurde sie durch das Europaparlament zur Präsidentin der Europäischen Kommission gewählt. Ihre Amtszeit beginnt am 1. November.

    Unsere Ursula wird Europa das Fürchten lernen! ALLE hier in unserem Parlament komplett Gescheiterten wurden ja bekannterweise nach Brüssel strafversetzt. Viel Glück Ursula ... Pech in punkto Arbeit hast du ja schon genug.

    Mädel komm`nie wieder ...

  • Danke für die Ausführungen, besonders weil aus einer Art Meta-ebene die Situation und Abläufe in den Blick genommen werden. Und auch mal, wenigstens kurz, die tatsächlichen Entscheidungsträger und Gründe für den Prozess erwähnt werden. Mich ärgert dieses Gejammer um die Demokratie, denn ich habe mich zwar für eine Partei entscheiden können, jedoch konnte ich nie den Spitzenkandidaten oder eine sonstige Hierarchie mit meiner Stimme beeinflussen. Bei der Festlegung um das Prozedere war den Länderregierungen wohl immer wichtig Einfluss und Vetorecht zu behalten und sich nicht dem Europäischen Parlament auszuliefern. Das Europäische Parlament hat versucht sich, in einer Art Selbstläufer, mit der alleinigen Macht zur Benennung des Kommissionspräsidenten und des gesamten Machtapparates zu einem Staat der Staaten zu machen. Nach dem ersten Ärger bin ich froh, dass es gekommen ist wie es jetzt ist.



    Mit den schmutzigen Worten wird nun der legitimierte Entscheidungsprozess in den Schmutz gezogen.



    Ich fürchte nur, das Parlament wird in den nächsten Jahren erfolgreich daran arbeiten das eigene Interesse durchzusetzen. Dann könnte der Brexit ein Vorbild für weitere Exit´s werden.

  • Wenn bei den Vorschlägen von TAZ-eigenen Artikeln "Zensursula wird EUrsula" steht, dann würde das eigentlich als Antwort auf diesen lächerlichen Artikel des Chefredakteurs reichen. Aber ich will trotzdem noch sagen, dass dieser eindeutig politische Artikel eines eingeschnappten CDU-lers auch noch aus dem Grund lächerlich ist weil er Kritik an dem aktuellen undemokratischen Prozess, den eben alle anderen Parteien hier kritisieren, weil er wieder einmal offensichtlich wird, gleich komplett abtut und durch Sarkasmus lächerlich macht. Dass diese Entscheidungen auf Ratsebene extrem intransparent und durch die EU-Bürger nur extrem indirekt mitentschieden sollte eigentlich als Problem Konsens sein, den Autor scheint dieses Demokratiedefizit, das zwar wie richtig angemerkt in den Verträgen festgeschrieben ist, deshalb aber nicht weniger Kritik verdient, kein Problem darzustellen. Und dass man bei fast allen heutigen Tageszeitungen, die vorwiegend mit Clickbait arbeiten, wie eben auch die TAZ, nur Gehör findet wenn man markante Worte findet ist jetzt auch nichts Neues. Einen solch undemokratischen Prozess kritiklos hinzunehmen, würde den Demokratiefeinden viel eher in die Karten spielen.

  • Ich schließe mich H. Bley vollständig an. Es ist höchste Zeit, den politischen Diskurs zu entgiften (übrigens auch: auf Lobhudeleien zu verzichten) und zu einer alten/neuen Sachlichkeit zurückzukehren. Ansonsten leistet man nur Populisten und Demagogen aus allen Richtungen Vorschub.

  • Gestern in der Anstalt.... sehr treffend formuloert: ich will nicht mehr Demokratie... ich will mehr Demokraten!



    Und genau das ist das Problem an den mittlerweile schaulaufenden Wahlen!

    Und ob gute Sprache oder schlechte Sprache: die Fassade würde nicht den stinkenden Fischkopf verschleiern!

  • Ausgezeichneter Kommentar. Selten einen Kommentar gelesen, der so treffend ausspricht, was Sache ist. Weiter so!

  • Heute ist wieder so ein Tag, an welchem man an der Menschheit verzweifelt ... und auch an Ihnen und Ihrer Vorstellung von Demokratie. Hab ich erst kürzlich einen sehr ähnlichen Unsinn über Demokratie in der FAZ gelesen, folgt nun der zweite Schlag unter die Gürtellinie und ausgerechnet von Ihnen, von der TAZ, die ich ständigt gelobt, verteidigt, angepriesen habe. Wenn das Betrügen der Wähler in Ihren Augen noch Demokratie ist, dann werden wir uns bald wieder trennen, abomäßig. Dann les ich eben gar keine Zeitung mehr. Hofberichterstattung ist mir zuwider.



    Heute ist ein Tag, an dem ich auf meine deutsche und meine EU- Staatsbürgerschaft spucke!!!

    • @Oswald Hans Werner:

      Sie sprechen von "Hofberichterstattung". Wissen Sie was das ist? Offenkundig nicht. Den Gedanken an die instutionellen Grundlagen von Demokratie erleben Sie als "Schlag unter die Gürtellinie". Demokratie lebt nicht aus dem Bauch und dem was darunter liegt, sondern von Regeln. Die gibt es im Moment zur "Spitzenkandidatur" für die EU-Kommission im Moment noch nicht. Daran zu erinnern, nennen Sie "Unsinn", die Kommpromissfindung bei der Besetzung der EU-Kommission "Betrug", und Sie "spucken" deshalb auf Ihre Staatsbürgerschaft. So stelle ich mir den typischen ""Reichsbürger", AfD-Wähler und Leser der "Neuen Freiheit" vor.

    • @Oswald Hans Werner:

      Schon mal nachgedacht? Wer ist "der Wähler"? Ein Individuum? Eine Gesamtheit? Man kann z.B. "grün" Wählen und bekommt CDU/SPD/FDP (siehe Fraport-Lärm!) Aber was interessiert den Grün-Wähler in Hof der Lärm von Fraport? Die Motivlage von Wählern eine Partei zu wählen ist sehr unterschiedlich und oft schließen die Positionen sich aus. Man kann das zustande kommen der Kandidatur kritisieren, aber weder Grüne noch Linke konnten einen von anderen Parteien akzeptierten Kandidaten präsentieren. Und hoffentlich geht Ihnen bald die Spucke aus. Es könnte sein, dass Sie die EU-Bürgerschaft noch brauchen.

  • Ausgezeichneter Kommentar. Gut analysiert - treffend formuliert. Ich hätte durchaus noch das Wörtchen Neid - oder gehobener: Missgunst - mit eingeflochten.

  • Jahrzehnte lang hat die Presse eine eigene Sprache gepflegt. Sie tut es heute noch. "...denn wer negativ konnotiert, läuft Gefahr, nachhaltig zu kontaminieren." Aha.

    So würden nie zwei Kollegen miteinander reden oder jemand in diesem Stil ein Buch schreiben.

    Nicht nur durch die sozialen Medien ist eine direktere, sagen wir mal "volksnähere" Sprache auch in größerer Verbreitung aufgetaucht. Viele Politiker haben schon Teile daraus aufgegriffen. Vielleicht völlig ohne darüber nachzudenken, vielleicht um ihrer Community näher zu sein, vielleicht auch einfach nur aus Wut. Zeitungsartikel sind manchmal ziemlich emotionslos geschrieben, aber sie lösen gerne mal einiges an Emotionen aus. Oft auch Wut.

    Ich will jetzt nicht behaupten, dass mich dieser Beitrag wütend macht. Ich muss mich allerdings wundern, warum ausgerechnet jemand, der seine eigene Marke von Sprache verwendet, die durchaus auch "kontaminiert", andere, die ebenfalls ihre eigene sehr deutliche Sprache verwenden, kritisiert.

  • " Wer demokratische Vorgänge mit toxischer Sprache diskreditiert, hilft den Demokratieverächtern." Verstehe ich es richtig??? Demokratischer Vorgang??? Wo hat TAZ in diesem Zirkus ein Fünkchen von Demokratie entdeckt? Etwa im Austricksen des Souveräns schlechthin in einer Demokratie, des EU-Parlaments? 12-13 Tage! vor der möglichen Abstimmung über die Nachfolge von Juncker dem Parlament eine einzige mögliche Kandidatin ohne Wahlmöglichkeit zu präsentieren, die wahrscheinlich auch "durchgedrückt" wird. Und dann noch diesen Deal als "demokratischer Vorgang" anzupreisen, den Kritikern "toxische Sprache" vorzuwerfen... Dieser Stil gleicht gespenstisch den Vorgängen in der Türkei, die seit Jahren von den Selbigen, die ihn jetzt anwenden, zurecht ohne Unterlass kritisiert sind, waren und hoffentlich weiterhin auch werden. Nicht die Welt, die EU steht auf dem Kopf!

  • Sehr guter Kommentar. Danke! Fehlt nur die Frage, wie es zu dem hierzulande allseits verbreiteten Unverständnis für Demokratie, Machhteilung und Kompromiss kommen konnte. Manchmal wird mir übel von den Rousseauistischen Mythen über Demokratie und Volkswillen, die jetzt im Zusammenhang mit der Nominierung von UvdL verbreitet wurden - eine deutsche Untugend, die sich leider in allen politischen Lagern findet.

  • Wenn ich die Botschaft dieses Kommentars, was schwierig genug ist, richtig verstehe, soll man nicht mehr darauf hinweisen dürfen, dass vdL schlicht und einfach ausgemauschelt wurde, um rechtspopulistischen Bewegungen und Bestrebungen nicht Vorschub zu leisten?

    Diese Haltung ist einerseits absurd: Denn das bedeutet doch wohl, dass man vorsichtig damit sein soll, Mauscheleien beim Namen zu nennen, um nicht den Rechtspopulisten Gelegenheit zu geben, gegen Mauscheleien zu posaunen. Wie g...roßartig ist das denn? Quasi in vorauseilendem Gehorsam, aus Furcht vor den Rechtspopulisten dürfen Missstände nicht mehr mit klarer Sprache angeprangert werden? Mit dieser Haltung könnten (Konjunktiv!) wir den Laden wohl gleich zumachen und den Rechtspopulisten übergeben.

    Die Haltung ist aber auch falsch, indem sie im konkreten Fall die Fakten außer Acht lässt: Denn es waren doch wohl maßgeblich auch die Rechtspopulisten aus Ungarn, Italien etc., die vdL ins Gespräch gebracht haben und nunmehr maßgeblich mit auf den Thron hieven wollen/sollen. Sie mauscheln also kräftig mit, weshalb sie derartige Mauscheleien wohl kaum anprangern können. Jedenfalls nicht unwidersprochen, und so viel Engagement muss schon mal sein, sich auch mit diesen Personen arumentativ auseinanderzusetzen.

    Fazit ... Meines Erachten kann man es nicht deutlich und hart genug sagen:



    vdL hinterlässt die Bundeswehr als Scherbenhaufen.



    Schon deshalb hätte man sie als Kandidatin ausschließen müssen. Denn wer national politisch versagt, hat sich für einen EU-Posten disqualifiziert. Dass es de facto anders ist (Stichwort Oettinger), ändert daran nichts.



    Dass die als Kandidaten angekündigten gewählten EU-Parlamentarier allesamt abgekanzelt wurden, ist ein Skandal und dokumentiert die Ignoranz der Regierungschefs gegenüber EU-Bürgern und deren Parlament.



    Dass vdL ausgerechnet auch von denjenigen Regierungen ins Spiel gebracht wurde und unterstützt wird, die am Stuhl der EU sägen, ist ein Skandal.

    Deutlich gesagt.

    • @klarundwahr:

      Enttäuscht hat mich das EU-Parlament: Es sich nicht auf einen allseits akzeptierten Kandidaten einigen. -Und wenn vdL es wirklich schafft, dass nur das Parlament den Kommissions-präsidenten bestimmt, wäre das für Sie zufriedenstellend? Wie sähe für Sie aus, die Parteienfamilie der "Leafers" die Mehrheit hätten?

  • Ich musste zweimal hinschauen, ob ich hier wirklich bei der TAZ bin ...

  • Am "Hinterzimmer" wird nicht kritisiert, dass da verhandelt wurde. Es wird vielmehr kritisiert, dass da sachfremde Erwägungen eine Rolle gespielt haben. Also nicht, wer ist am besten geeignet, die EU zu führen, sondern ich darf meine "Altlast" vdL in der EU entsorgen und dafür akzeptiere Deine "Altlast" Lagarde. Wenn die taz etwas an dieser Hinterzimmer-Kritik kritisieren kann, dann dass diese zu zaghaft war und das wirkliche Problem zu wenig auf den Punkt gebracht hat.

  • Stimme vollkommen mit Gerald Müller überein. Im Übrigen. Die von Löwisch undifferenziert als toxisch bezeichneten Begriffe gehören unterschieden. Paracelsus hat schon gesagt, dass die Dosis ausmacht, ob ein Gift Gift ist. Wenn man schon die Chemie bemüht, dann auch bitte richtig. Merkel hat schon Oettinger nach Europa weggelobt, und Maaßen sollte ob seines Versagens einen besser dotierten Posten bekommen. Und, praktisch nie von den Medien thematisiert, auch von Müller nicht. Eine angeschlagene Person (Untersuchungsausschuß an der Backe) ist nun mal leichter manipulierbar. Selbst Kinder beherrschen das, wenn die Mutter den geschiedenen Vater schlecht macht. vdL wird nicht schlecht gemacht. Sie hat einfach schlechte Arbeit geleistet.

    • @Sarg Kuss Möder:

      "vdL wird nicht schlecht gemacht. Sie hat einfach schlechte Arbeit geleistet."



      So isses.

      • @Frau Kirschgrün:

        Hat keiner die Vergangenheit mitgekriegt als Familienministerin hat sie versagt. Dann als Bildungsministerin (Umbesetzung mitten in der Amtszeit?! Nicht mal Seehofer konnte soviel Mist bauen) und letztlich ist sie als Verteidigungsministerin auch noch in den Verdacht der Korruption (genauer Vetternwirtschaft) geraten. Die öffentlich Frage nach der Amtsfähigkeit ist auch besonders im Licht ihrer politischen Karriere sowie der immer stärker spürbaren Missachtung der Bundes- und EU-Gesetze und Verordnungen (speziell durch die sogenannte "liberale" CDU) doch mehr als berechtigt Frau Kirschgrün

  • Ich stimme dem Beitrag zu, muss aber die Beteiligten in Schutz nehmen. Die Wahrheit ist doch, dass sie alle, dass wir alle Ursula von der Leyen für eine Frau halten, die es geschafft hat, Kinder & Karriere zu vereinen, weil sie sich nie um irgendetwas anderes gekümmert hat. Aber das ist so eine vertrackte Situation: Man kann doch nicht, gerade als deutsche/r Politiker/in hingehen & aufrichtig sagen: "Diese Frau ist bei uns zwar Verteidigungsministerin & hat auch sonst die perfekte Ämter-Laufbahn, aber sie ist nur eine Blenderin, die man eigentlich niemals in verantwortungsvolle politische Ämter lassen dürfte. Hauptberuflich ist sie eigenrlich Berater-Beraterin für McKinsey". Denn das würde uns ja alle peinlich aussehen lassen Also wird eben das Verfahren uä moniert, aus Verlegenheit. Ich verstehe das. Man möchte nicht über jemanden wie UvdL reden. Man würde einfach wünschen, man müsste nicht über so jemanden reden.

  • "Wer demokratische Vorgänge mit toxischer Sprache diskreditiert,…"



    Äähm, hä?!



    Demokratisch? taz – jetzt aber. Geht gar nicht.

  • Unangenehm, wie in der taz Links-Rechts-Gleichsetzungen betrieben werden, in einem Artikel, der doch eigentlich für eine angemessene politische Sprache sensibilisieren soll. Das eigentliche Problem ist doch, dass die ach so demokratischen Staats- und Regierungschefs vor der Wahl signalisiert haben, endlich ein demokratisches und transparentes Verfahren zur Ernennung der Kommissionspräsidentin einzuführen, jetzt aber, abweichend von diesem Verfahren, die Merkel-Vertraute und Neoliberale Von der Leyen den Posten bekommen soll. Die taz täte gut daran, nicht jeden irgendwie mittig erscheinenden Weiter-so-Unfug als 'Kompromiss' zu adeln oder zur demokratischen Entscheidung zu erklären, weil er von Leuten beschlossen wurde, die (vor Jahren und indirekt!) demokratisch gewählt wurden - schließlich gibt es nicht nur Input-, sondern auch Out- und Throughput-Legitimität, Entscheidungen müssen nicht nur von den 'Richtigen', sondern auch auf die richtige Weiße getroffen werden.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Tim Hofmann:

      Ich schließe mich gerne Ihren Ausführungen an. 'Kompromiss' bedeutet in der Tat nicht das Aufgeben eigener Positionen, sondern das Austarien mit den Positionen des - oder der - übrigen Beteiligten.

      Im Zeitalter der Großen Sedierung haben sich im Sektor 'Veröffentlichte Meinung' offenbar viele an folgendes procedere gewöhnt: Jeder darf sagen, was er sagen will - und gemacht wird das, was die aufopferungsvolle Kanzlerin sagt.

      Was demokratische Prozesse angeht, herrscht eine verbreitete Amnesie. Journalisten - auch in diesem Geläuf - zum 'Dank'.

      Adenauer, Kohl, Merkel. Mal einen Tipp an die Kanzlerin und ihre Entourage: Los-Lassen üben. Das Finale naht - einerlei, ob gewollt oder nicht.

      Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ... oder ein Schrecken ohne Schrecken ... oder ein Ende ohne Ende.

      To be continued.

  • für etwas dass nicht schön ist und es auch nicht werden kann schöne worte zu benutzen macht doch nichts besser.politik ist immer und auch in jeder demokratie ein mehr oder weniger schmutziges geschäft.nur auf das mehr oder weniger kommt es hier an



    solange die demokratie im ergebnis nicht schlimmer ist als ihre alternativen



    delegitimiert sie dies nicht



    und wenn sie schlimmer als ihre alternativen wird werden sie auch die schönsten worte nicht retten können.



    ein düsterer realismus ist die beste einstellung zur politik.



    sie ist ein übel dessen es in einer aufgrund der existenz von märkten zwangsläufig schlechten welt bedarf.

    " (Wer ), fördert das Ideal jener, die von einer starken Hand träumen, die Schluss macht mit dem ganzen Gerede.(?) Schnelle Entscheidung. Klare Ansage. Zackige Umsetzung. So hätten das..(.." Klimaschützer ....")



    gerne.."

    Ich habe das zitat experimentell verfälscht und verkürzt und das wort "rechtspopulisten " durch das wort " klimaschützer " ersetzt.







    die demokratie schafft es seit jahrzehnten nicht -die kohlendioxidemmissionen zu senken.sie steigen weltweit immer weiter und irgendwann in der nicht mehr so fernen zukunft könnte ein fortgesetztes versagen beim klimaschutz zu einer höchstwahrscheinlich nicht mehr abwendbaren katasstrophe für die ganze menschheit führen



    in dieser würde ganz sicher auch die demokratie mit all ihren zivilisatorischen errungenschaften untergehen



    eine zu starke überhitzung des planeten anulliert alle menschenrechte







    vielleicht wäre es darum auf dem gebiet des klimaschutzes besser rechtzeitig auf autoritäre methoden zu setzen statt darauf zu warten



    dass sich demokratische problemlösungen manifestieren.

    wenn es für das problem des menschengemachten klimawandels keine demokratische lösung geben sollte,wäre jede auch noch so undemokratische besser als keine.

    wie man die demokratie auf anderen gebieten erhalten kann wenn man das klima des planeten mit undemokratischen methoden schützt ist eine wichtige frage

    • 9G
      95309 (Profil gelöscht)
      @satgurupseudologos:

      Endlich... der Weltuntergang, Wir warten schon so lange darauf. Aber diesmal kommt er bestimmt. Außer...die Deutschen retten die Welt und weil nur sie genau wissen wie das geht, dürfen Sie auch rechtzeitig auf autoritäre Mittel setzen. Da haben Sie ja schon Erfahrung. Die besten Lösungen sind doch immer die einfachsten. Wir können ja mal mit Internierung der Klimagegner anfangen.

      • @95309 (Profil gelöscht):

        der weltuntergang hat bereits begonnen und beschleunigt sich weiter -jedenfalls wenn man es aus der perspektive der meisten lebensformen betrachtet .das sechste massensterben der fauna und flora des planeten ist schon jetzt und schon länger eine schreckliche realität und droht sich noch zu beschleunigen .

        was den weltuntergang für die menschheit angeht-so kommt es darauf an wen Sie mit" wir" meinen ob "wir " ihn erleben werden,wenn die heutige generation der menschheit beim klimaschutz versagt



        .

        wenn die zukünftigen generationen nicht zu Ihrem "wir" gehören ist ihr spott vielleicht nicht unrealistisch

        mit autoritären methoden meine Ich primär verbote und die halte Ich für notwendig wenn das klima geschützt werden soll



        verbote sind oft die einfachsten und gerechtesten lösungen für ein problem

        das von Ihnen verwendete wort "klimagegner " ist unsinn.



        es gibt leugner oder verharmloser des menschengemachten klimawandels.diese sind klimaschutzgegner aber keine "klimagegner"

        die übertriebene liebe zur (subjektiv als solche erlebten ) freiheit ist ein grosser fehler.sie läuft auf den totalen markt hinaus und verwandelt sich durch diesen in den zwang unter dessen folgen zu leiden.

        zu kritisieren ist auch wie Sie die deutsche vergangenheit missbrauchen um alles nicht liberale zu verleumden

        ohne die mir und vielleicht ja auch Ihnen bekannte antwort allen liberalen zum vorwurf machen zu wollen konfrontiere Ich Sie mit der frage welche westdeutsche prokapitalistische partei die den namen der freiheit in ihrem namen trägt und sich auch zur demokratie bekennt - in der zeit des postfaschismus die höchste nazi-quote unter ihren mitgliedern hatte

        • @satgurupseudologos:

          nur zur ergänzung:eine der zutaten der faschistischen ideologie von nazi-deutschland war der rassismus.



          und der gehörte bei den historischen liberalen ,die für die freie ausbeutung von sklaven und den freien handel mit sklaven eintraten und im verbot der sklaverei und des sklavenhandels einen eingriff in das privateigentum und in die freiheit des privateigentümers sahen zur ideologischen grundausrüstung.es ist also eine absurdität wenn die liberalen versuchen die sache der menschenrechte für sich zu vereinnahmen



          der sozialdarwinismus neben dem rassismus eine weitere wichtige zutat der faschistischen ideologie von nazi-deutschland ist ebenfalls liberaler bourgeoiser herkunft-.



          demokraten wurden die liberalen auch erst als sie es mussten .



          und ihr antikommunismus ist etwas dass sie mit der konservativen revolution verband,die dem faschismus den weg bereitet hat.

          all dies,sowie auch das ja der deutschen nationalliberalen zum deutschen kolonialismus und imperialismus



          genügt aber nicht für eine gleichsetzung von liberalismus und faschismus



          sondern nur dafür den liberalismus zu den reaktionären bürgerlichen ideologien zu zählen,die dazu beitrugen den faschismus zu ermöglichen

  • "Repräsentative Demokratie bedeutet, dass jemand ein Mandat mit in den geschützten Raum nehmen darf. Wenn er oder sie herauskommt, muss gefragt, geprüft und gegengehalten werden."

    Der Vorschlag Ursula von der Leyen ist aus dem geschützten Raum herausgekommen, wurde vom Rat schon abgesegnet und jetzt im Parlament diskutiert! Wann darf man sich denn bitte nach Ihrer Vorstellung dagegen aussprechen, wenn der Posten unwiderbringlich vergeben wurde? Sie geben vor nachdem ein Vorschlag aus dem Hinterzimmer herauskommt, wäre es komplett legitim diesen zu kritisieren, empören sich aber gegen genau das.



    Und was ist in letzter Konsequenz Ihr Argument? Diese negative Sprache lässt diesen politischen Prozess schlecht aussehen und bringt die Wähler dagegen auf. Wenn die Sprache aber angemessen ist haben die Wähler jedes Recht aufgebracht zu sein und sollten das nicht hinnehmen!



    Dann vermischen Sie rechte und linke Kritik und tun so, als wäre die einzige Lösung zur Abschaffung der Hinterzimmer weniger Demokratie und ein autoritärer Herrscher. [...] es gibt durchaus auch die Möglichkeit, die EU demokratischer zu machen. Ähnlich wie man das aus bei der deutschen Wahl hat oder sogar noch darüber hinauszugehen und mehr direkte Demokratie einzuführen statt ständig mit dem axiomatischen Dogma zu starten, das jahrhundertealte Demokratieverständnis hinter repräsentativen Demokratien ist das beste, zu dem wir im Stande wären!

    Dieser Kommentar wurde gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

    • @Member0815:

      Die Autoren üben - wie ich finde völlig zu Recht - Kritik an dem Sprachgebrauch der - durchaus berechtigten -Kritik, denn: "schmutzige Worte setzen sich fest". Wer sich in diesen Chor wohlfeilen, populistisch-nationalistischen, nicht immer von Sachkenntnis zeugenden Liedguts einreiht, muss wissen, dass sie damit dem wachsenden EU-Defätismus Vorschub leisten.



      Posten unwiderbringlich vergeben ? Das EP wird von seinem Reccht Gebrauch machen und Ursula von der Leyen mehrheitlich ablehnen. Falls die EVP es schafft von ihrem hohen Ross runter zu kommen, könnte dann eine andere Frau von den "Insassen des geschützten Raums" vorgeschlagen werden und zur EK Präsidentin gekürt werden : Margrethe Vestager, kompetente FRAU und 'Spitzenkandidatin'.



      All das kann man sagen, ohne "schmutzige" Worte.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Kwasir:

        Natürlich ist auch die Art und Weise der benutzten Sprache Bestandteil der Debatte. Eine nachrangige.

        Zunächst geht es um Inhalte und Findungsprozesse. Oberste Priorität hat das WAS, WER und WARUM. Erst danach folgt das WIE.

        Medienprofis wie Löwisch und Schulte sollten dies wissen ... oder sich einen Job bei Burda, Springer oder Funke Mediengruppe suchen.

        Vorab schon mal eine Bestellung von Wattebäuschen aufgeben! "Nimm dies, böser Feind!"

        (War das schon 'toxische' Sprache? Wie ich 'Toxizität' verstehe, ist dies wohl nur an der Wirkung ablesbar.)

      • @Kwasir:

        "...Margrethe Vestager, kompetente FRAU und 'Spitzenkandidatin'."

        Genau auf die würde ich auch setzen. Ich frage mich schon lange, weshalb sie nicht bereits kurz nach dem Debakel auf den Schild gehoben wurde.

  • Mein Recht als Wähler ist es doch aber auch, das Ergebnis dieser zutiefst demokratischen Abläufe, wohlwollend für mich zu bewerten und meinen zukünftigen Urnengang danach auszurichten.

  • &! Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    “Glückauf!







    taz.de/Kommentar-v...inierung/!5606380/



    "Der Satz steht in einem Buch, das Habeck letztes Jahr herausbrachte. Es heißt „Wer wir sein könnten“."







    Hüten wir uns vor Schachertorte



    Robert Habeck als Hüther der Worte?



    "Wer wir sein könnten..."



    Gerald Hüther: "Was wir sind und was wir sein könnten..."



    Posten, Posten – der Einsatz der schmutzigen Worte zwingt Politiker in eine groteske So-tun-als-ob-Kommunikation. Sie stellen sich dumm, wenn sie behaupten, ihnen gehe es allein um Inhalte – und nicht um Ämter. Dies lässt sich im Moment wunderbar bei den Grünen beobachten, die darum kämpfen, ein Amt in der EU-Kommission zu bekommen. Ein Kommissar, der hart für eine faire CO2-Bepreisung kämpft, wäre gut für eine ökologischere EU.

    Sagen darf das niemand. Spitzengrüne schildern die Gemengelage verschämt vertraulich. Sie haben Angst. Die Dauerempörten lauern ja auf Twitter und Facebook. Wenn die entscheiden, wie Politik spricht, was Politik ist, dann wird sie eine andere.

    Die Dauerempörten lauern ja auf Twitter und Facebook. Sehr gelungen die Herren. So werden Kritiker vorbeugend desavouiert. Das kennen wir in unserer " linke[n] Überheblichkeit" [© Lulu Schlawiner] ja schon. Aber den tazlern geht`s doch um die Sache...

    Entschuldigen Sie, wenn ich lache.

    Löcher sind die Hauptsache -

    bei einem Sieb.

    Ich habe Euch so lieb

    (nach Ringelnatz)"

    kurz - Eijòò. Wies alls billig halt so geht Bayernkurier de taz zu Immergriins -



    Über Bande - via Pappkameradenbau:



    Desavouiert - was kritisch widersteht.

    & Na dann - Wollnichwoll&Gellewelle -



    Tunse unbedarft aaf so mächtig schlau.



    Nö. Aaf de ahl Trick - 'ne Narrenschelle!

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    .



    Ihr Hinweis, dass sehr viele Kritiker mit ihrer Kritik völlig daneben liegen, ist absolut richtig.



    Gleichwohl ignorieren Sie, dass eine große Anzahl von Kritikern, die sich auch jetzt zu Wort melden, nicht erst seit gestern, sondern seit vielen Jahren den Stillstand des Demokratisierungsprozesses in der EU beklagen. Der scheint in eine spätere, noch nicht näher zu datierende Epoche verschoben zu sein. Wenn die beiden Autoren das nicht weiter schlimm finden, soll auch das hiermit so akzeptiert sein.



    Verstörend ist aber die Generallinie der taz, bei der eine Politikerin wie von der Leyen als geeignet für den Posten gehalten wird. Sie ist es nicht. Für die Herausforderungen der Zeit braucht es erstens einen Ruck hin zu einem echten Umschwung in der Politik und zweitens jemanden mit herausragender Kompetenz und Stamina. Falls man sich dessen bewusst ist, ist es völlig ausgeschlossen, sich mit einer Personalie wie von der Leyen zufrieden zu geben. Nicht darauf hinzuweisen, wäre eine dumme Unterlassung

    • @61321 (Profil gelöscht):

      &! Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - dazu -

      “WOLF HABERER schreibt, was ich zu schreiben vergaß:



      " Verstörend ist aber die Generallinie der taz, bei der eine Politikerin wie von der Leyen als geeignet für den Posten gehalten wird. Sie ist es nicht. .."







      Den Grünen wird VdL "Umwelt" versprechen; den EU-Staaten im Osten wird sie Aufrüstung gegen Putin versprechen; den Sozialdemokraten wird sie "Wohltaten" versprechen... Auf knapp 90 % der Stimmen wird sie kommen. Und AKK kriegt einen Flugzeugträger im Schwarzen Meer. [/Sarkasmus off]







      Und wer verdient daran?



      McKinsey und Bertelsmann.“

      Ja das ging schonn schnell - mit Hohn:



      Reichsdrückerkolonnenführer Reinhard Mohn - Harzburger Fr… öh Modell & Liz&Friede & post Wende:



      Hartz IV - Bologna - Bankenrettung



      & hück -



      La Tuffa von der Lie-ing reibt sich die Hände - & Gellewelle -



      Immergriins steigbügeln ihr den Sattelschwung. Jawoll Allzeit zur Stelle!

      unterm-----servíce -



      de.m.wikipedia.org.../Harzburger_Modell



      &



      de.m.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Mohn



      Saul Friedländer, Norbert Frei, Trutz Rendtorff, Reinhard Wittmann: Bertelsmann im Dritten Reich. C. Bertelsmann, 2002



      &



      de.m.wikipedia.org...i/Harzburger_Front

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Na, Meister, wenn ich mir die frühmorgendlichen Kommentare genauer anschaue, ist Ihre Wirkung als Orakel doch sehr überschaubar.

        Die Grünen äußern sich ablehnend Frau VdL gegenüber. Vor allem in Sachen ökologischer Reputation. Däh.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Kik an - Kik an - uns aahl GiWezuan



          Gev de Phytia schmonzes überd Lahn.

          Jung - das wie bei ehr G 3…sodemale:



          Da mußte aach hoch links obbe anhale



          Sonst schießte unten rechts - vorbei! 😈



          &



          Nischt for unjut & servíce… 👠

          • @Lowandorder:

            & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

            “Glückauf!







            Phytia. Ja. Die Olympischen Götter und Göttinen waren bekannt für ihre Willkür. Mal abwarten, was Zeus Robert und sein Annalenakind als Athene so baerbocken. Wäre VdL ein Mann, würde sie als Odysseus sicher eine gute Figur machen. - "Odysseus war ein Blender!" (© Polyphem.OS)"

            Tja - selbst wennste drinsteckst - steckst nich drin.

  • Vielen Dank für den tollen Artikel! Eine sehr treffende Analyse, wie ich finde.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Fallmanagerin:

      Eine 'Fallmanagerin' als Claqueurin? Wie managen Sie diesen Fall? Durch Beifall das Thema runterkochen?

      • 9G
        95309 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Und ein Leiberger als Oberlehrer?

      • 9G
        95309 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Guter Artikel. War klar, daß die Message nicht überall verstanden wird.

  • Sehr richtig. Postengeschachere usw wird es immer geben, sich jetzt darüber aufzuregen ist schlicht Heuchelei. Was mich bei der Personalie vd Leyen jedoch zutiefst stört ist, dass die gute Frau schlicht unfähig ist, wie sie in den letzten Poitionen so schön bewiesen hat, und dass niemand, aber absolut niemand auf diesen Aspekt eingeht, DAS wäre der Grund sie abzulehnen. Aber anscheinend wollen die CDU, SPD und Grünen sie nicht beschädigen um Merkel nicht zu beschädigen. Das ist viiieel schlimmer als die Hinterzimmerpolitik die Keller usw so sehr kritisieren.

  • Mich überrascht nicht, dass man die GegnerInnen der Hinterzimmermauscheleien und scheindemokratischer Machtverteilung mundtot machen will. Früher übernahm dieses Schmierengeschäft die BILD.

    • @Rolf B.:

      ? Haben Sie den Eindruck, dass hier und in der heutigen Zeit jemand erfolgreich mundtot gemacht wurde oder überhaupt gemacht werden kann? Also so rein theoretisch-praktisch.

      • @Tom Farmer:

        Ja!

        Wer den Versuch macht, die mehr als berechtigte Kritik am Demokratiedefizit in der EU in eine demokratiefeindliche Ecke zu stellen, will doch eindeutig, dass die KritikerInnen das Maul halten, weil ihre Kritik quasi außerhalb der demokratischen Denke gestellt wird.

        Da bin ich der Meinung, dass die BefürworterInnen dieser Schmierenkomödie ein sehr unterbelichtetes Verständnis von Demokratie haben.



        Was ist denn dagegen einzuwenden, dass die WählerInnen mit entscheiden können, wer welche Machtposition innerhalb der EU erhält? Dazu wäre es allerdings notwendig, dass sie überhaupt eine Wahl hätten.

        Im heutigen Kölner StadtAnzeiger war z.B. eine Auflistung der Posten und Pöstchen, die "strategisch" schon vergeben wurden an Spanien, Italien oder Belgien im Vorfeld der Frage, wie man genug Stimmen für v.d.L. kriegen kann. Auch die Grünen erwarten ja einen Posten, den man ihnen ja schon in Aussicht gestellt hat.

        • @Rolf B.:

          Liggers …anschließe mich.

          unterm----KStAnz - echt?



          Zu diesem Blatt eines Post-Arisierers.



          Das seit Jahren versucht mit - trotz deutlicher Worte - n Abo anzudrehen:



          Mach Bosse & mit meinem Freund & Profifotograf Kalle auf dero Ansinnen:



          “Für euch mal zum Mitschreiben. Mit euch - Niemals!"



          & ooch klar einschließlich:



          “SCHNELL SCHNELLER ICHBRECH"



          Sowas von & Sowieso - Normal!

        • @Rolf B.:

          Eigentlich wollte ich was zu diesem eigenartigen Artikel schreiben, aber das ist dank Ihrer völlig kotrrekten Replik nicht mehr nötig.

  • Sehr richtig analysiert, die Herren Löwisch und Schulte.

    Eine Trennung von Meinung und Fakt ist sprachlich schwierig solange keine Fakten vorliegen.



    Also drauflosgequatscht, insbesonders in Zeiten in denen jeder eine Meinung zu irgendwas hat..und auch wirklich jeder gerne gehört wird. Hauptsache es gibt eine neue Interview- oder Öffentlichkeitspräsenz, in der Hoffnung gehört zu werden und etwas zur Stimmung beizutragen. Stets aus der zweiten und dritten Reihe.



    Wie langweilig, wie ermüdend das sein muss für die Leute aus der ersten Reihe und wie zersetzend oder bestätigend für das einseitig geneigte Publikum. Die Antidemokraten freuts!

  • Selbstverständlich respektiere ich die hier geäusserten Ansichten. Und deren vorangegangenen Überlegungen. Sehen jedoch, tu ichs anders. Was heisst „anders“, diametral!



    Bzgl.: „Wer toxische Vokabeln unwidersprochen passieren lässt, fördert das Ideal jener, die von einer starken Hand träumen, die Schluss macht mit dem ganzen Gerede. Schnelle Entscheidung. Klare Ansage.“



    Toxische Vokabeln sind es ja nur dann, wenn mensch der Ansicht der Artikelautoren ist. In meiner Begriffswelt sind sie, die meisten hier genannten/kritisierten a la Hinterzimmer (-Trickserei), perfekt passend (völlig wurscht, wer sie wann „zum ersten Mal“ – als ob das nachprüfbar wäre... – und mit welcher Absicht verwendet hat). Mir (und anderen) dann gleich als logische Folge zu unterstellen, die „Starke Hand“ zu fördern ..., pardon, aber das ist eingleisig und autoritär. Denn mensch, und das scheint völlig vergessen worden zu sein, kann dieser Repräsentativ-„Demokratie“ skeptisch bis empirisch-ablehnend gegenüberstehen, und gleichzeitig das genaue Gegenteil von Starkem Mann anstreben. Als bessere Lösung.



    Darf ich den beiden Autoren, als ein (gut gegliedertes) Beispiel bloss, ein Buch von Horst Stowasser empfehlen?



    edition-nautilus.de/programm/anarchie/

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    So treffend Sie die Situation beschrieben haben, so unzutreffend ist diese Art und Weise, mit der Frau v.d.L. installiert wurde als demokratisch zu bezeichnen.



    Da kann ich nicht mit Ihnen übereinstimmen.



    Dass dies nun mit toxischen Wörtern kommentiert wird, haben sich die Verantwortlichen selbst zuzuschreiben. Es ist auch verblüffend, dass die Bezeichnung zu Zeiten des Kaisers über das Parlament immer noch vorhanden sind.



    Woran das wohl liegt?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @98589 (Profil gelöscht):

      "Woran das wohl liegt?"

      Das liegt wahrscheinlich daran, dass es immer noch jede Menge Leute gibt, die die parlamentarische Demokratie und ihre Regularien verachten.

      Wie der Kaiser und wie die Nazis.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Liggers.



        &



        Wer will schon des Kaisers neue Kleider - wa^?^

        unterm---Zumal Zumal -



        La Tuffa Panzeruschi vd Lie-ing -



        Ohne Jack&Büx - hattemer schon zu genüge. Newahr.



        Na - Si'cher dat. Dat wüßt ich ever.



        &



        Hier grad all wedder.



        “Knackpunkt Klimaschutz



        Ursula von der Leyen beteuert, in der EU-Kommission mehr fürs Klima tun zu wollen. Die Sozialdemokraten überzeugt sie damit nicht."



        taz.de/Anhoerung-i...arlament/!5606351/



        &! Däh!



        “Beim Dieselgate und beim deutschen Leistungsbilanz-Überschuss blieb sie aber vage und unverbindlich. „Sie haben meine Fragen nicht beantwortet“, ärgerte sich Finanzexperte Sven Giegold."

        kurz - “Nenn nackten Seemann in die Tasche greifen!" = Volkers 👄



        Da mähtste nix. Normal.



        Njorp •