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Kommentar KlimaprotesteZeit für einen neuen Straßenkampf

Malte Kreutzfeldt
Kommentar von Malte Kreutzfeldt

Proteste für das Klima dürfen ruhig wehtun. „Extinction Rebellion“ ist die richtige Ergänzung zu den allseits gelobten „Fridays for Future“-Demos.

„Extinction Rebellion“ setzt auf zivilen Ungehorsam – und blockieren in London Straßen Foto: ap

K aum lässt der Hype um die „Fridays for Future“-SchülerInnen-Demonstrationen etwas nach, drängt mit „Extinction Rebellion“ von London aus die nächste globale Protestwelle auf die Straßen: Menschen, die nicht länger nur zusehen wollen, wie die Klima­krise die Überlebenschancen auf dem Planeten bedroht, sondern aktiv dagegen vorgehen.

Und ihre Erfolgsaussichten sind nicht schlecht. Zwar gelang es schon den streikenden SchülerInnen, den Klimawandel endlich wieder auf die Titelseiten und in die Talkshows zu bringen und eine neue gesellschaftliche Debatte auszulösen. Doch an Protesten, die niemandem wehtun und die von fast allen gelobt werden, wird das Interesse nachlassen, sobald sie ihren Höhepunkt überschritten haben.

Niedrigschwelliger ziviler Ungehorsam, wie ihn die AktivistInnen der Extinction Rebellion mit ihren Straßenblockaden ausüben, geht einen entscheidenden Schritt weiter. Er überschreitet symbolisch Gesetze, um auf einen dramatischen Missstand aufmerksam zu machen. Zugleich trägt er ein wenig dazu bei, diesen Missstand zu beseitigen, indem er den klimaschädlichen Straßenverkehr aktiv behindert.

Das wird nicht bei allen gut ankommen. Autofahrende können sehr emotional werden, wenn sie ihre Freiheit bedroht sehen. Doch im eigenen Wagen jederzeit in die nächstgelegene Innenstadt zu fahren, ist kein Menschenrecht, sondern gefährlicher Wahnsinn zulasten anderer. Nämlich derjenigen, die unter den Klimaveränderungen leiden, die die giftigen Abgase einatmen müssen, bei Unfällen verletzt werden oder denen der Platz für umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten fehlt, weil die Autos ihn für sich beanspruchen.

Doch auch wenn viele Medien ein anderes Bild vermitteln: In Städten ist es eine – lautstarke – Minderheit, die am Auto hängt, und eine – bisher oft schweigende – Mehrheit, die unter ihm leidet. Lokale Initiativen bemühen sich bereits vielerorts, die falschen Prioritäten in der Verkehrspolitik zu verändern. Doch vor wirklich radikalen Forderungen schrecken sie oft zurück. Das könnte sich ändern, wenn es eine neue, überregional vernetzte Bewegung gegen den Individualverkehr gäbe.

Die Zeit ist reif dafür, das zeigt die Stagnation der Klimapolitik in den letzten Jahren nur zu deutlich. Auch für SchülerInnen, die über den Streik hinaus aktiv bleiben wollen, könnte sich hier ein gutes Betätigungsfeld bieten. Klimaschädliche Autos gibt es schließlich in jeder Stadt. Und wenn der Protest bei der Elterngeneration dann nicht mehr ganz so gut ankommen sollte wie bisher, kann das ja auch mal eine interessante Erfahrung sein.

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Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.   Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
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57 Kommentare

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  • 8G
    84935 (Profil gelöscht)

    "Zugleich trägt er ein wenig dazu bei, diesen Missstand zu beseitigen, indem er den klimaschädlichen Straßenverkehr aktiv behindert."



    Hat das Dr. Köhler errechnet? Straßenblockaden führen doch zu endlosen Staus und da durchschnittliche Deutsche nicht fähig sind, bei stehendem Auto den Motor auszuschalten, bläst so ein Stau unnötig CO2 (u.a.) in die Luft! Ich kenne genug Leute, die ihre Start-Stopp-Automatik durch leichtes Gasgeben überlisten, weil sie die zusätzliche Sekunde an der grünen Ampel "sparen" wollen oder das als Verkehrsbehinderung empfinden. Ich als "Manuell-bei-Rot-Ausschalter" habe an der Pole-Position oft brenzlige Situationen erlebt, weil einem der Zweite fast drauf fährt oder gleich das Hupen beginnt, wenn man keinen Kavalierstart hinlegt...



    Schwank aus meinem Leben: Neulich parkte einer (fetter SUV natürlich) vor der Bäckerei und ließ den Motor laufen, während er Kippen und Brötchen besorgte, das sind die coolen Dorfproleten! Hätte mich fast gereizt, da schnell einzusteigen und das Ding 500m weiter abzustellen, aber wenn es um sein "heilgs Blechle" geht wird der Schwabe ja vollkommen humorlos und wäre garantiert vor Gericht gezogen

    • @84935 (Profil gelöscht):

      Gehupe?

      Ist mir noch nicht untergekommen. Und mein Startverhalten geht in Richtung Greisenalter.



      Da muss man doch schon fast bei Grün stehenbleiben damit jemand hupende Aufmerksamkeit verschenkt.

      • 8G
        84935 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Gut, Hupen ist echt selten, kam aber schon vor. Liegt vielleicht daran, dass ich hier im Porsche-Mercedes-Ländle lebe...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @84935 (Profil gelöscht):

      Kommentar gelöscht. Vermeiden Sie rassistische Äußerungen. Die Moderation

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Zum Glück spät entdeckt:

        Da musste wohl jemand seine Quote erfüllen fernab der Differenziertheit eines klar beschriebenen Verhaltens. Ja, ja, mannfrau* muss schon wissen, wo der 'wahre Feind' steht.

        Glückauf!

      • 8G
        84935 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Sie haben Recht, Glückwunsch zu dieser Einstellung! Mir fehlt da aber nur zu oft der Mut.



        Der Fahrer entsprach im übrigen genau der von Ihnen geschilderten Zielgruppe und schien zumindest einen bedeutenden Teil seines Intellekts einen knappen Meter tiefer als im Gehirn zu verarbeiten. Und den Rest wohl knapp zwei Meter tiefer im rechten Fuß 😆...

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @84935 (Profil gelöscht):

          Einen Tipp in Sachen Mut: ich bin als ängstlicher Mensch groß geworden. Und habe nach und nach immer mal versucht, die Klappe aufzureißen.

          Wie so oft gilt auch hier das Motto: Übung macht den Meister. Und ich übe heute noch. Das hält Herz und Hirn jung.

          Mir hilft das Wissen, dass mein Gegenüber nur meine (imposante) äußere Hülle sieht. Meine Ängste bekommen nur (meist behinderte) Kinder und Hunde mit.

          So, ich glaube, ich muss mal wieder einkaufen gehen. Irgendein Honk wartet bestimmt auf mich ... ;-)

          • 8G
            84935 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Berichten sie von Ihrem Einkaufs-Honk-Erlebnis!



            Ich übe zur Zeit noch mit den "Scheiße geparkt!"-Klebezetteln, die man rasch und unbemerkt auf die Windschutzscheibe kleben kann. Echt Gold wert, die Dinger! Neulich hab ich mich dann aber doch nicht getraut, als ein Polizeiwagen schräg auf zwei Parkplätzen stand, weil die Beamten im nahen Imbiss saßen und es vielleicht als Beleidigung verfolgt hätten...

  • "Doch im eigenen Wagen jederzeit in die nächstgelegene Innenstadt zu fahren, ist kein Menschenrecht, sondern gefährlicher Wahnsinn zulasten anderer. " ist für mich der wichtigste Satz im Kommentar von Malte Kreutzfeldt. Weiter kommen wir meiner Meinung nach nur übers Geld: Ökonomisch betrachtet ist so ein Haufen Blech doch völlig unrentabel: Steht meistens rum, nimmt Platz weg (der im Innenstadtverkehr auch kostet) und nimmt mir wertvolle Lebenszeit, weil ich während der Fahrt nichts vernünftiges machen kann als mich auf den Verkehr zu konzentriern oder mich über andere Autofahrer zu ärgern. Der Londoner Ansatz ist gut. Dem sollten deutsche Städte folgen. Warum nicht Unter den Linden Autofrei ? Als wahre Prachtflaniermeile mit ordentlichen Fahrradspuren in jede Richtung und einem E- Bus oder Brennstoffzellenbus wenigstens alle 5 Minuten und meinetwegen E-Limosinen, damit ich irgendwie auch in meine Suite ins Adlon komme...



    2 Anektoden zum Schluss:



    1. Auf der dieser Taz-seite - zugang aus Frankreich -bekomme ich passend zum Thema Werbung von VW für den neuesten Tiguan.



    2. Am vergangenen donnerstag gab es offensichtlich noch eine längere Sitzung im bundestag, auf dem Weg zum Hbf bin ich fast nicht an den ganzen schwarzen Limosinen des Fahrdienstes des Bundestages vorbeigekommen. Das liesse sich doch sicher auch besser und umweltfreundlicher organisieren. Vorbild sein - dem deutschen Volke - geziemt sich doch für Mitglieder des ehrenwerten Hauses.

    • 8G
      84935 (Profil gelöscht)
      @Andre Marg:

      Wenn das über das Geld geregelt werden soll, dann aber bitte so, dass wir im ländlichen Umfeld uns dienötige Alltags-Mobilität noch leisten können. Solange es hier keinen wirklich funktionierenden ÖPNV (jenseits der Schulbusse) gibt, kommt im städtischen Umfeld also Citymaut, Parkgebühren u.ä. in Frage.



      Natürlich muss auch hier was passieren! Neben Bussen fehlt auch ein Mietauto-Konzept, was einem das Leben mit einem Kleinwagen bedeutend erleichtern würde. Manchmal braucht man einfach ein größeres Auto für gewisse Transporte und bis ich einen Mietwagen habe, muss ich über 30km fahren...

  • Donnerstag fürs Druckgewerbe (DfD) !

    Dann mal los tazis!



    Ab morgen wird jeden Mittwoch die Arbeit geschwänzt (bei vollem Lohnausgleih natürlich) und vor dem taz-Gebäude der Verkehr blockiert.

  • Ein Blick darauf, was in Berlin gestern los war ...



    ""Extinction Rebellion" in Berlin. Klimaaktivisten blockieren zeitweise die Oberbaumbrücke"



    www.rbb24.de/polit...setzung-klima.html



    ... wie es aktuell aussieht:



    Waldbrand(gefahr) im April (!) in Deutschland:



    "Feuerwehr konnte schnell löschen Waldbrand am Berliner Wannsee "



    www.rbb24.de/panor...erlin-wannsee.html



    ... und womit zu rechnen ist, wie es sich weiterentwickelt:



    "Klimawandel | Interview mit PIK-Forscher Peter Hoffmann "Extremsituationen wie 2018 können sich noch verschärfen"



    www.rbb24.de/panor...-hoffmann-pik.html

    • @Uranus:

      Keine Ahnung ob Sie sich zuvor informieren. Der April ist in Berlin der regenärmste Monat. Nehmse doch den Klimawandel ein wenig ernster. Für Hilfe mein Komposthaufen brennt ist das Thema zu ernst.

      • @Rudolf Fissner:

        @Ihrem 2. Satz: Das mag sein.@Rest: Geschenkt. Mich hat es durchaus irritiert. Ich wollte das Ereignis nicht als Beleg für die Klimakrise darstellen. Das wäre zu kurzgegriffen. Was ich sagen wollte, ist, dass Klimakrise u.a. vermehrt Extremwetter bedeutet - eben auch Dürre, was Waldbrandgefahr auch hierzulande nachsich zieht. Teils wird die Klimakrise als abstrakt und andere Weltregionen betreffend wahrgenommen, würde ich meinen. Eine unmittelbare Betroffenheit wird weniger realisiert. Die Klimakrise und Ihre Folgen zu konkretisieren und Bezug zu Deutschland herstellen, ist daher, denke ich, sehr wichtig.



        Zum Thema Klimaveränderung vor Ort und Folgen für den Wald:



        "Kommentar Waldschadensbericht. Nichtstun ist Klimaleugnen"



        www.taz.de/Komment...sbericht/!5585038/

  • Man könnte den Bewohnern ihrer Stadt anbieten, eine Selbsthilfegruppe zu gründen: "Anonyme Autofahrer*".



    Suchtverhalten:



    Besonders die fiesen "Sport"sendungen, die wir per Zwangsabgabe auch noch subventionieren, animieren dazu. Nur sieht man dort nie ein Auto im Stau oder Alkoholiker in Inkontinenzhöschen bzw. in der Neurochirurgie.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Schön, auch in Deutschland etwas über diese Bewegung zu lesen.



    Wäre wünschenswert, wenn sie auch in D. wachsen würde.



    Und nun, brennt Notre Dame und ich befürchte, es gibt jetzt monatelang kein anderes Thema mehr.

  • grossen dank an den autor. ich lese viel The Guardian und hatte gehofft, dass die bewegung extinction rebellion durch ihre aktion am montag endlich auch mal in deutschland aufmerksamkeit bekommt. aber dann brennt notre dame.



    inzwischen herrscht eine grosse diskrepanz in der wahrnehmnung des verkehrs in der stadtbevoelkerung zwischen deutschland und england. hier wird das auto immer noch vergoettert und ist unantastbar, selbst in berlin mit einem eigentlich gruenen verkehrssenator passiert fast nichts. in london hingegen wurde am 8. april die ULEZ (ultra low emission zone) eingefuehrt, wer mit mit einem diesel unter euro-klasse 6 tagsueber in die innenstadt will, muss 24 pfund zahlen. alle anderen 12 pfund, und das seit inzwischen 15 jahren. abgerechnet mit kameras, die automatisch die kennzeichen registrieren, in deutschland wieder undenkbar, weil gerichte entschieden haben, dass dies die freiheitsrechte einschraenkt. waehrend 99% der bevoelkerung ueber die smartphone apps zahlreichen firmen persoenliche daten hinterherschmeisst.



    autos koennen bald selbst fahren, aber die ubahnen fallen auseinander und fuer moderne vernetzte ticketsysteme gibt es keine rechtliche grundlage. ich frage mich, wer hier welche prioritaeten setzt. oekologie spielt dabei irgendwie immer gar keine rolle.

    • @the real günni:

      Stimme dem zu, super Kommentar von Malte Kreuztfeld. Leider hat London wegen der Tories aber schon in den 80er Jahren die vernünftige Verkehrspolitik von Ken Livingstone sabotiert und darunter lange gelitten.

      Ich wohne in D. an einer Straße mit hohen Feinstoffwerten in einer Gegend, die bestens mit den Öffis erreicht werden kann. Ich sehe nur wenige Fahrer, z.B. Behinderte, Handwerker, Lebensmitteltransporte, Altenpflegerinnen, die wirklich ihr Vehikel benutzen müssten.

  • ..glaube nicht dass die fff Bewegung ihren Zenith überschritten hat, die Beharrlichkeit von Greta sollte man nicht unterschätzen.

    • 9G
      94797 (Profil gelöscht)
      @Opossum:

      Klar hat die. Wenn die Medien wieder ein neue Sau aufgescheucht haben die sie durchs Dorf treiben können. Steigert den Umsatz

  • 8G
    86970 (Profil gelöscht)

    " In Städten ist es eine – lautstarke – Minderheit, die am Auto hängt, und eine – bisher oft schweigende – Mehrheit, die unter ihm leidet."

    Es wäre ja schön, wenn es wahr wäre - aber ich fürchte, dem ist nicht so. Ich habe leider nur einen Beleg für das genaue Gegenteil: in meiner Heimatstadt gab es vor einigen Jahren das Projekt, erneut ein Straßenbahnsystem aufzubauen (das ursprüngliche Bahnsystem war in den Siebziger Jahren abgerissen worden). Dazu wurde ein Bürger-Entscheid durchgeführt, um den nötigen Rückhalt dafür zu bekommen. Das Projekt wurde von den Bürgern mit deutlicher Mehrheit abgeschmettert. Hauptsorge der Gegner war: den Autos würde zuviel Platz weggenommen. Ist jetzt zwar ca. 5 Jahre her, aber ich kann zumindest in unserer Stadt keinen echten Stimmungswandel erkennen. Ich fürchte, da war beim Autor der Wunsch der Vater des Gedankens.

    • @86970 (Profil gelöscht):

      irgendwie ist es beides. je kleiner die staedte, desto geringer das oepnv-angebot, desto mehr pendler. bei groesseren staedten (extremfall berlin) sind die zahl der haushalte mit auto tatsaechlich in der minderheit. aber, wie der autor schreibt, ist die wahrnehmung und die mediale praesenz anders. das auto beherrscht, wenn auch immer oefter negativ, die medien als fortbewegungsmittel. ueber formel 1 wird in der tagesschau berichtet. das auto hat immer noch einen kultstatus. auf dem land braucht man es auch, in der stadt eben gar nicht, da wird immer noch nicht differenziert. und das fahrrad wird immer noch in artikeln, selbst in der taz, als ´drahtesel´ tituliert. das ist psychologisch gesehn immer noch der gesellschaftliche stand der oekologisch besten alternative in der stadt.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    "Autofahrende" sind dann keine mehr, wenn man sie am Fahren hindert. Also klappt das doch. Dann werden sie nämlich zu "im Auto Sitzenden".

  • “Autofahrende können sehr emotional werden, wenn sie ihre Freiheit bedroht sehen” - auf jeden Fall, das gilt vor allem dann, wenn man pendelt und der grottenschlecht aufgestellte ÖNV keine sinnvolle Alternative darstellt, weil dessen Nutzung mit hohem Stressfaktor und/oder erheblichen Zeitverlusten verbunden ist. Oder man mit zwei Kindern unterwegs ist und nebenher noch den Einkauf mitschleppen muss. Geht sicher mancherorts und unter günstigen Bedingungen, aber längst nicht überall und immer. Aber dass es oft nachvollziehbare und gute Gründe für die Nutzung des Autos auch in der Stadt gibt, kommt in der Denk- und Lebenswelt des Autors, in seiner persönlichen Filterblase, offenbar nicht vor.



    Dass sich der vom Autor herbeigewünschte “Straßenkampf” vielleicht auch gegen die ökonomischen Bedingungen richten könnte, die viele Leute in eine Lebensform zwingen, die das Auto häufig zur individuell besseren Alternative werden lässt, dieser Gedanke scheint dem Autor ebenfalls fremd zu sein. Die taz ist hier ganz Zeitgeist: Das Ökologische ohne das Soziale zu denken, reduziert ökologische Politik letztlich auf eine moralische Frage und lässt vor allem diejenigen weitgehend ungeschoren, die wirklich genug Kohle haben, um sich nahezu jeder ökologischen “Zumutung” zu entziehen.

    • @max:

      "auf jeden Fall, das gilt vor allem dann, wenn man pendelt und der grottenschlecht aufgestellte ÖNV keine sinnvolle Alternative darstellt"



      Die Proteste fanden in Großstädten statt. In diesen ist ÖPNV vorhanden. Ihre Aussagen treffen also zu einem Großteil nicht zu, sondern beziehen sich auf Ausnahmen (die die Regel bestätigen ;:))



      "... ökonomischen Bedingungen ..."



      Der ÖPNV ist jetzt bereits günstiger als die Gesamtkosten für ein Auto. Bei alten Autos sind die Reperaturkosten und Steuern höher. Bei Neuwagen ist es sogar recht viel: Für den VW Golf 1.0 TSI OPF Comfortline sind es bspw. laut ADAC bei einer angenommenen Fahrleistung im Jahr von 15.000 km/Jahr 44,9 Ct/Km und 561 €/Monat. Fü das kleine Auto Peugeot 108 1.0 VTi 72 Access sind es 354€/Monat bzw. 28,3Ct/km. Und das sind eher die kleineren Autos. BVG Umweltticketabo 61€ pro Monat, für Schüler*innen 17€. Auto ist im Vergleich also Luxus. Nun ist meine Position nicht die, zu sagen, nur Reiche sollten sich ein Auto leisten dürfen, sondern die, Alternativen (auch auf dem Land) so verfügbar und günstig zu gestalten, dass umgestiegen werden kann und dass angesichts der Klimakrise umgestiegen werden muss. Fragt sich auch inwieweit Menschen, egal ob auf dem Land oder in der Stadt, den Ernst der Lage erkennen, daraus Konsequenzen für individuelles (Konsum) und politisches Handeln (Aktivismus) ziehen. Falls es gesündheitlich nicht geht, kann mensch ja statt Blockieren blockierende Aktivist*innen supporten oder so etwas machen:



      www.klimabuendnis-...-in-jedem-rathaus/

      • @Uranus:

        Sie haben ganz offenkundig nicht den leisesten Hauch einer Idee, was ich mit “ökonomischen Bedingungen” meine...

        • @max:

          Vielleicht war meine Anknüpfung ein bisschen irreführend. Dass Sie auf Kapitalismus, Zwang die eigene Arbeitskraft zu verkaufen usw. hinaus wollen, ist mir schon klar. Der Kritik würde ich auch nicht widersprechen.



          Ergänzend: Es gibt auch viele Menschen, denen ein so geringes Einkommen zugestanden wird, dass sie ein Auto, teils sogar ein ÖPNV-Ticket einsparen (und bei Nichtzahlen der 60€ eingebuchtet werden). Und da Mobilität Teilhabe bedeutet, käme ein Ausbau und günstigerer Zugang allen zu Gute. Sicher ist das kein revolitionärer Ansatz sondern eher ein realpolitischer.



          Tatsächlich wird ja in der Klimabewegung durchaus Kapitalismus kritisiert - u.a. die Wachstums- und Profitorientierung.

    • @max:

      Hab auch viele Jahre Kinder und Einkäufe im Fahrradanhänger transportiert (inzwischen fahren die Kinder selbst Fahrrad) und weiß, dass ein hoher Stressfaktor in allererster Linie von Autofahrer*innen verursacht wird. Engagieren Sie sich für bessere Radinfrastruktur oder besseren ÖNV aber verschonen Sie uns mit ihrem Ringen um Verständnis für Autofahrer. Besonders in Städten haben diese einfach nichts zu suchen. Basta.

      • @Renate:

        Warum sollte ich Sie “verschonen”? Mit abweichender Meinung? Was ist das denn für eine absurde Idee? Sie scheinen wie der Autor zu meinen, Sie repräsentierten die Mehrheit. Sorry, wie haben Sie das gemessen? Könnte es nicht andersrum sein? Sie möchten dann als lautstarke Minderheit von der Mehrheitsmeinung “verschont” werden, ja? Ist das Ihr Ernst?

        • @max:

          Wie kommen die darauf, dass es mir um "Mehrheiten" oder "Meinungsvielfalt" geht? Mir geht's darum, dass Sie eine völlig absurde Situation als solche erkennen. Absurd ist vor allem, dass Fahrradfahrer und Fußgänger, die selbst die Gesundheit anderer nicht gefährden, ganz besonders unter den Autoterroristen zu leiden haben. Wie finden Sie meine Idee, Auspuffrohre ins Innere des Wagens zu führen, wo der Verursacher die Abgase einatmen kann, statt nach draußen?

  • Gewalt ist weder legales, noch legitimes Mittel, um seine politische Meinung durchzusetzen. Demokratie ist immer pluralistisch, und das funktioniert nur, wenn alle auf Gewalt verzichten. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat, und das ist auch gut so.

    • @Wellmann Juergen:

      Gewalt? Von welcher Gewalt reden Sie?



      Zum Zweiten verzichten eben nicht alle auf Gewalt. Wie Sie es selbst schreiben, gibt es ein Gewaltmonopol. Der Staat und dessen Organe agieren nicht politisch neutral. In der Gesellschaft gibt es Machthierarchien, also gesellschaftliche Gruppen, die mehr Einfluss haben als andere. Eigentum und Vermögen spielen da eine gewichtige Rolle. Konkreter heißt das, dass Konzerne und Reiche Personen ihren Einfluss geltend machen. Ein Beispiel: In Bezug auf den Dieselskandal ist deutlich sichtbar, dass die Politik in Deutschland zugunsten der hiesigen Autoindustrie agiert. Im Vergleich zu anderen Ländern, wird hier kein Druck gemacht, Bußgelder zu erheben, Autos zurückzunehmen, kostenlos umzurüsten o.ä.. Die Rahmenbedingungen/Gesetze werden entsprechend gestaltet. Gibt es dagegen Protest, setzt wird die Polizei mit der Durchsetzung der Gesetze und somit der Interessen beauftragt.

    • @Wellmann Juergen:

      Deshalb haben unsere Kinder auch keine Zukunft.

      • @Ataraxia:

        Och, abwarten. Bisher ging die Welt noch nicht unter, sondern wurde stats besser.

  • Aber zivilen Ungehorsam sollen natürlich bitte nur diejenigen ausüben, die die richtige Meinung haben. Mich würde interessieren, was der Autor sagen würde, wenn Rechte Zufahrten zu Asylbewerberheimen blockieren. Die wollen auch nur die Welt (oder in dem Fall besser: die Nation...) retten, gehen halt nur von anderen Gefahren aus als die Linken. Letztlich hat man sich in einem Rechtsstaat an die demokratisch zustandegekommen Gesetze zu halten. Wenn die Mehrheit anders denkt als man selbst, kann man sich ärgern und für die eigene Meinung kämpfen. Das Recht, Andersdenkende zu nötigen, hat man nicht.

    • @Lockenkopf:

      Wieso sollen? Theoretisch können es Alle. Und wie Jim Hawkins es schreibt, tun es auch Rechte. Dagegen stellen sich allerdings berechtigerweise Antifaschist*innen. Nicht allein das Label links oder rechts, macht eine legitime Motivation/Aktion aus, sondern die Inhalte (und die Aktionsform). Naja, und links steht eben für Inhalte wie Gleichheit usw., rechts in meinen Augen für braune Brühe. ;)



      Die "Andersdenkenden" sind in diesem Fall Autofahrer*innen. Wobei sich die Aktion nicht persönlich gegen diese richtet, sondern symbolisch gegen die allgemeine Tätigkeit (Autofahren) als Teil von klimaschädlichen Aktivitäten, die die Klimakrise weiterbefeuern. Sie sollen den Alltag und die Normalität stören. Die Aktionen sollen Menschen zum Nachdenken bringen und das Thema Klimakrise ganz oben auf die politische Agenda setzen. Aktivist*innen von Extinction Rebellion kritisieren ja gerade, dass die Klimakrise auf politischer Ebene ignoriert und verschleppt wird. Es gibt Einsichten, Abkommen - tatsächlich wird aber nicht das notwendige unternommen - und das seit vielen Jahren. Wissenschaftler*innen (IPCC/Klimarat) führen genau aus, dass JETZT radikale politische Maßnahmen getroffen werden müssen, wenn mensch die Existenz der Ökosysteme, der Menschen und der Tiere sichern möchte. Wer möchte da auf die nächsten Wahlen setzen?



      Mein letzter Punkt ist der, dass es auch in Zeiten der Demokratie immer auch Widerstand gab. Mensch denke an: Kampf für Frauenwahlrecht, Kampf gegen Sklaverei und Rassismus ... Rechtsstaat und Demokratie alleine führen also nicht zur Emanzipation/notwendigen Politik.

      • @Uranus:

        Es gibt in einer Demokatrie kein Recht, andere zum Nachdenken zu zwingen. Jeder kann nachdenken, worüber er will - oder es lassen. Und was die notwendige Politik angeht: Da versteht eben jeder etwas anderes drunter. Die Mehrheit entscheidet durch Wahlen, was in ihren Augen notwendig ist. Und wenn die Mehrheit keinen Klimaschutz will, haben Sie das hinzunehmen. Anders kann Demokatrie nicht funktionieren.

    • @Lockenkopf:

      das Problem ist doch das die Autofahrer ihr Umfeld Tag fuer Tag noetigen ihre Abgase einzuatmen.

      Und die Konsequenzen fuer Ihre umweltzestoerung zu tragen.

      Weil Benzin zu guenstig und die kfz steuern laecherlich sind im vergleich zu den Kosten fuer die Infrastruktur die wir alle tragen.

      Also Autofahrer werden finanziert von der Allgemeinheit und zerstoeren die Umwelt auf Kosten der Allgemeinheit.

      Hier geht es um die Zukunft unserer Spezies auf auf der einen und Bequemlichkeit und fehlender politischer Wille auf der anderen.

      • @Obscuritas:

        Wenn das so wichtig ist, dann bekommen Sie dafür ggfs. bei den Wahlen ja auch eine Mehrheit. Und wenn nicht: Dann sind andere Menschen der Meinung, daß das nicht so wichtig ist. Und dann ist das auch nicht so wichtig. nennt sich Demokratie. Die einzige Wahrheit haben Sie jedenfalls nicht gepachtet.

        • @Wellmann Juergen:

          Nehmen wir an, das Konsumverhalten hier in Deutschland führt dazu, dass Menschen in anderen Ländern die Lebensgrundlage entzogen wird. Nehmen wir an, diese Tatsache wird hier entweder nicht zur Kenntnis genommen, oder sie ist den Menschen in Deutschland schlicht gleichgültig: sagen wir aus reinem Egoismus ist es ihnen lieber, die Lebensgrundlage anderer Menschen zu zerstören als selbst auf ihren Luxus zu verzichten. Also wählen sie Politiker und Parteien, die sie in ihrer menschenverachtenden Rücksichtslosigkeit unterstützt.



          Wie würden Sie, Herr Wellmann, eine solche Situation bei Ihrem Demokratieverständnis beurteilen?

          • @Renate:

            Demokratie ist eine nationale Einrichtung, und der Mehrheitswille unseres Volkes gilt für unsere Volksvertretung. Ich empfehle die Lektüre des Grundgesetzes.

            • @Wellmann Juergen:

              Ihnen empfehle ich die Lektüre einer Einführung in die Ethik. Etwa: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lockenkopf:

      Ja nun, die Rechten haben ja auch das Recht auf Demonstrationen und mit den Identitären haben sie einen Zweig der auch in Sachen Ziviler Ungehorsam unterwegs ist. So ist das eben.

      Nur weil Adolf Hitler einen Bart hatte, rasiere ich mir meinen nicht ab.

      Ich habe in meinem Leben so ziemlich alles blockiert, was nicht bei Drei auf den Bäumen war.

      Ob es viel gebracht hat, wage ich selbst zu bezweifeln. Aber als Grenzerfahrung möchte ich es nicht missen. Man übertritt eben diese unsichtbare Linie und wenn nicht gerade Heinrich Böll neben einem sitzt (Mutlangen), dann wird es auch schnell ruppig.

      Und man merkt: Je mehr man sich dagegen stellt, desto schneller gibt es einen auf die Mütze.

      Und das wiederum könnte ja auch in ihrem Sinne sein.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        In Heilbronn (Waldheide) waren'se aber nicht dabei? Oder etwa doch?

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @61321 (Profil gelöscht):

          Nein, das sagt mir jetzt leider nichts. In Mutlangen war ich. In der Folge ging mir diese strikte Gewaltfreiheit mehr nd mehr auf den Geist und ich fing an, mich etwas anders zu orientieren.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Die Waldheide war einer der zwei oder drei Standorte der Pershing II in der BRD. Januar 1985 ist dort eine der Raketen beim Verladen abgebrannt/explodiert. Es gab drei Tote und es ließ sich nicht mehr länger vertuschen, dass auch das ein Standort der Raketen dieses Typs war.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Meine Mutter saß auch in Mutlangen (wenn auch nicht neben Böll). Ist dann wegen Nötigung verurteilt worden, das Urteil wurde später wg des veränderten Gewaltbegriffs vom BVerfG aufgehoben. Dann erst hat sie ihren Widerstand gg mein Jurastudium aufgegeben...Ich war durchaus beeindruckt von ihren hehren Zielen und ihrer Courage. Allerdings fand ich schon damals, dass kein Recht hatte, so zu handeln. Dass Sie diese persönlichen Grenzerfahrungen nicht missen wollen, kann ich wiederum gut nachvollziehen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lockenkopf:

          Politische Aktionen - auf Grenzerfahrungen reduziert. Auch so kann mann offenbar die Dinge sehen. Wobei sehen für mich hier nicht das passende Verb ist.

          Reinhold Messner, der alte Knabe, hat Grenzerfahrungen bei der Besteigung des Mount Everest (8848 m) OHNE Sauerstoffmaske gemacht. Vergleichbares kann auch ich vermelden: die Besteigung sämtlicher höchster Berge deutscher Gebirgszüge (Mittelgebirge) MIT Sauerstoffmaske.

          Öffentliche Erwähnung fand die Besteigung des Wilseder Berges. Ich glaube, 169 m über NN. :-)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Jim Hawkins hatte selbst von "Grenzerfahrung" gesprochen, ich hab es nur übernommen.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Lockenkopf:

              Danke für den Hinweis. Ich las nicht sorgfältig genug, habe den letzten Satz auf Ihre Mutter und Mutlangen gemünzt. Zu Unrecht, wie sich gezeigt hat. Sorry dafür.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Lockenkopf:

          Dann kenne ich womöglich ihre Mutter vom Sehen. Wunder des taz-Forums.

          Und mit dem Recht ist es ja immer so eine Sache. Hätten etwa tausende Mutlangen blockiert, wären wir wohl damit durchgekommen.

          Es gilt ja auch immer die Verhältnismäßigkeit bei denn Mitteln und der Intensität des Polizeieinsatzes.

          Ich habe es in den Jahren danach vermieden, mich einfach so von Straße pflücken zu lassen.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Zum Thema "Von der Straße pflücken lassen": Eine kluge Entscheidung, wenn die eigene Mobilität respektive Schnelligkeit und Wendigkeit alterbedingt nachlässt.

            Ich hab es ähnlich gehandhabt: letzte erinnerliche Teilnahme an Demo 2003 mit Kundgebung in Gießen, Berliner Platz. Hauptredner: Horst Eberhard Richter. Anlass: Irakkrieg. Zusammen mit Töchterlein. Eine schöne Sache. Für Herz und Hirn.

    • @Lockenkopf:

      Genau. Besser nichts tun!

  • "In Städten ist es eine – lautstarke – Minderheit, die am Auto hängt, und eine – bisher oft schweigende – Mehrheit, die unter ihm leidet."

    Die Lebensrealitaet ist (leider) eine ganz andere.

    Wir haben 554 PKW pro 1000 Personen im Jahr 201 (tendenz STEIEGND!) Und wie viele Haushalte mit geringem Einkommen teilen sich 1 Auto?

    Gut 80% des Personenkraftverkehrs ist motorisiereter Individualverkehr.

    Die Leute reden viel davon wie scheisse Sie Atos finden. Aber 30-40min Zeit Sparen auf dem Arbeitsweg (nur hinweg!). Seltener Einkaufen muessen und jeder einzelne Einkauf ist schneller erledigt. Das ist Lebenszeit die man fuer andere Dinge hat.



    Ich hab kein Verstaendniss fuer Menschen die in Moskau sich in ein Auto quetschen und auf voellig uerbfuellten Strassen jeden Tag stundenlang in Ihrem Statussumbol schmoren waerend sie im gut ausgebauten oeffentlichen Nahverkehr jeden Winkel der Stadt in Windeseile erreichen. Aber in Deutschland mit Familie ohne Auto...

    Da muss wirklich einiges geschehen, ich denke zbsp. Lieferservice von Supermaerkten mit Elektrischen Transportern waere eine Idee die Versorgung auch auf dem Land ohne Auto zu erleichtern. Der Nahverkehr muss massiv ausgebaut werden (und billiger werden).

    Ich habe erfolgreich viele Jahre auf ein Auto verzichtet. Aber jetzt lebe ich in Teneriffa und hier wird der Eisernen KArosse ja noch mehr gehuldigt. Morgens um 6 faehrt der erste Buss erst los an meiner haltestelle. Also muss ich morgens eine Stunde zur Arbeit laufen. Fahrrad ginge auch aber es geht halt ununterbrochen nur bergab (sehr steil) und im Bus kan ich auf dem Rueckweg das Rad nicht mitnehmen.

    • @Obscuritas:

      was bitte wollten sie jetzt genau mitteilen?

  • In den Städten sollte jeden Freitag gar nichts mehr gehen! Der selbstgerechte Fahrer eines Stinkers lernt sonst nicht schnell genug!

  • Der Protest findet ja nicht nur auf der Straße statt. Und die Vernetzung der verschiedenen Aktionsgruppen läuft bereits. In diesem Sinne ist dies jetzt mal ein aktionsvernetzender Service-Post mit dem klaren Aufruf an alle LeserInnen der TAZ, sich zu Engagieren und die Protestbewegung zu unterstützen.

    In Berlin läuft die Volksinitiative #KLIMANOTSTAND:



    klimanotstand.berlin/



    Die wird von FridaysForFuture, ParentsForFuture, FossilFree und anderen unterstützt.

    In Konstanz, Erlangen und Koblenz haben bereits Bürgervertretungen auf kommunaler Ebene den Klimanotstand erklärt. Ebenso in der Schweiz u.a. die Städte Basel und Wil.

    Wenn es der jungen Umweltbewegung mit kreativen und verschiedenartigen Aktionsformen gelingt, die wissenschaftliche Faktenbasis zur Grundlage von Entscheidungen in Gesellschaft & Politik zu machen, wäre die Grundlage gelegt, Maßnahmen zu wirksamen Klimaschutz umzusetzen.

    TELL THE TRUTH

    So stand es auf den pink angemalten Protest-Rettungsboot im Herzen der Extinction-Rebellion-Proteste in London. Und das ist das erste Kampagnenziel, dass nun erreicht werden muss - sich die Wahrheit über die Bedrohung des Planeten Erde einzugestehen.

    Aktionsüberblick zu #KLIMANOTSTAND:

    www.klimabuendnis-...-in-jedem-rathaus/