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Kommentar Höhenflug der GrünenSagen, wo sie stehen

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Die Grünen locken mit ihrem linken Sound auch frustrierte SPD-WählerInnen an. Aber wie ernst ist es ihnen wirklich mit der Sozialpolitik?

Die Grünen verdanken ihren Aufschwung auch den Vorsitzenden Baerbock und Habeck Foto: dpa

W enn Christian Lindner eines beherrscht, dann ist es die Kunst des vergifteten Lobes. „Cremig“ nennt der in Fragen der Hautpflege sicher kundige Freidemokrat die Grünen und ihren Shootingstar Robert Habeck und schafft damit ein Label, das hängen bleibt. Die Grünen als duftendes Kosmetikprodukt, irgendwas zwischen Nivea und Dr. Hauschka. Rückfettend, anschmiegsam und geschmeidig.

Ein bisschen gemein ist das, aber auch zutreffend. Man steht ja etwas ratlos neben dem grünen Höhenflug, weil eine entscheidende Frage offenbleibt: Wo stehen sie eigentlich, wenn es hart auf hart kommt?

Ja, die Partei verdankt ihren Aufschwung der Performance ihrer Vorsitzenden Habeck und Annalena Baer­bock, ihrer antipopulistischen Haltung und der Tatsache, dass immer mehr Menschen die Ökologie als entscheidendes Menschheitsthema akzeptieren. Aber die neuen Grünen sind auch deshalb so erfolgreich, weil sie den Eindruck erwecken, ernsthaft an Sozialpolitik und Verteilungsfragen interessiert zu sein.

Sie wollen Hartz IV durch eine neue Grundsicherung ersetzen, die Sanktionen für Arbeitslose abschaffen und hohe Vermögen stärker besteuern. Der linke Sound, den Habeck und Baerbock fördern, kommt gut an. Die Grünen siegten in Bayern und Hessen auch deshalb, weil sie frustrierte SPD-WählerInnen anlockten.

Im Kern bürgerlich

Allein: Ob Taten folgen würden, weiß man nicht. Wenn die Grünen ja etwas nicht sein wollen, dann ist es links. Selbst Linksgrüne murmeln, man sage ja lieber „progressiv“, und Habeck mag das Wort sowieso nur mit dem Zusatz „liberal“ verwenden. Vielleicht ist ein solches Bekenntnis dann doch etwas zu radikal für eine im Kern bürgerliche Partei, die sich nicht eingestehen will, wie sehr sie sich über nette Leitartikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung freut. Die Grünen wollen gemocht werden, am liebsten von allen.

Reichtum anders verteilen, eine Bürgerversicherung oder das Ende von Hartz IV ließen sich ja nur gegen die CDU durchsetzen, nicht mit ihr. Eigentlich müssten die Grünen offensiv an Linksbündnissen arbeiten, sie tun es aber nicht – von ein paar Unermüdlichen aus dem linken Flügel abgesehen. In Bayern weinten sie fast in die Mikrofone, weil sich CSU-Mann Söder gegen sie entschied.

Auch in Hessen zeigten sie wenig Leidenschaft, den CDU-Ministerpräsidenten Bouffier mit einer Ampel in Pension zu schicken. Ihre erleichterten Stoßseufzer, als es für ein Linksbündnis nicht reichte, waren bis nach Berlin zu hören. In Schleswig-Holstein fand Habeck vor gut einem Jahr das bürgerliche Jamaika cooler als eine Ampel mit der SPD.

Rebellen, die sich an die CDU kuscheln, sind keine

Man hat sich arrangiert. Klug ist die stillschweigende Akzeptanz der konservativen Dominanz jedoch nicht. Auf Dauer wird den WählerInnen der Widerspruch zwischen grüner Möchtegernradikalität und ihrer Strategie auffallen. Rebellen, die sich an die CDU kuscheln, sind keine. Die Grünen tun sich keinen Gefallen, wenn sie die SPD in der Großen Koalition ersetzen. Das Schicksal der Sozialdemokratie spricht für sich.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Im Bund könnten die Grünen recht schnell vor der Aufforderung stehen: Sag mir, wo du stehst. Merkels Tage im Kanzleramt sind gezählt, ihr Abschied ist nur noch eine Frage der Zeit. Käme dann sofort Jamaika? Nein. Die Grünen würden vermutlich auf Neuwahlen drängen. Sie wären schön dumm, auf Basis des 8,9-Prozent-Ergebnisses von 2017 in eine Koalition mit Merkels NachfolgerIn und der FDP einzutreten.

Im Falle einer Neuwahl aber ist angesichts der volatilen Verhältnisse alles möglich. Die Grünen könnten mit einem Traumergebnis an der SPD vorbeiziehen – und zu entscheidenden Playern werden. Wer mag ausschließen, dass plötzlich Rot-Rot-Grün wieder ginge, gegen eine nach rechts rückende CDU? Dann müssen die Grünen endgültig beweisen, wie ernst es ihnen mit der sozialökologischen Wende ist.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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71 Kommentare

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  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Unken muss man bevor, nicht nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist

    • @61321 (Profil gelöscht):

      _;) anschließe mich.

      unterm-----;)



      außerdem - das wunderbar hellglöckliche Unken der Unken - ist ja sowas von Musik in den Ohren. Newahr.



      Normal.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Und erst die Äuglein!



        www.google.com/img...LA&iact=mrc&uact=8

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Ach die Gelbbauchunke. Indikator für lebendige Flussauen!

          • @Rudolf Fissner:

            Flussauen - may be.

            Abends anne Gloer - schlunzte über die Staumauer & däh! - Klang Klang Klang..

            unterm—-



            als Vaddern noch am Draht zog;)

            • @Lowandorder:

              & zisch - glöcklich - mailtütenfrisch -

              “Es heißt, ein Kloster sei versunken,



              wo heute noch die Unken unken.“







              de.wikipedia.org/w...9Fes_Heiliges_Meer







              Jau. In der Tat - wie ein fernes leichtes Glöcklein - unwirklich - wie verzaubert.

              • @Lowandorder:

                & Däh - glatt & über die Maaßen - zisch



                Erfreuts - mailtütenfrisch;))

                “Der Ruf der Gelbbauchunken zur Paarungszeit



                hat schon immer die Phantasie der Menschen angeregt.



                Statt Glocke kann es auch ein Amboss sein.



                Am Rande meiner Sommer-Radtour liegt der Erdfall,



                von dem hier berichtet wird:



                www.outdooractive....l-astrup/23302920/







                www.watt-up-platt....schmied-zu-astrup/







                (Nach dem Sommer 2018 ist das Loch übrgens völlig ausgetrocknet.)“

                (Das - sagen wir aber getzt bitte bitte -



                La Tuffa Panzeruschi vander Lie-ing!



                Gellewelle - nich weiter. Newahr.



                Weil - die is ja grad sowas von absent



                Nich dasse noch was medilike abbrennt



                Normal.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...und die Kinderarmut in Deutschland ist für Sie natürlich ein Produkt der Linken?

  • das Hauptproblem scheint zu sein, dass viele Bürger inklusive diesem Autor nicht wirklich verinnerlicht haben, wie eine Mehrheitsbildung in der parlamentarischen Demokratie funktioniert. Die Grünen sind zum Glück emanzipiert genug zu verstehen, dass 100% grüne Inhalte nur mit absoluter Mehrheit in Bundestag/Bundesrat/Europäischen Institutionen zu erreichen wären. Kompromisse und Interessenausgleich sind der Wesenskern bei Koalition und Mehrheitsbildung. Get over it.



    Was soll die Alternative sein? Wählen bis das Ergebnis passt? Sich in ein Lagerdenken flüchten, und die CDU in eine Koalition mit der AFD drängen?



    Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.

    • @relation:

      Lindner hat die Grünen vor Jamaika gerettet. Er verdient dafür ewigen Dank. Es wäre keine Reggae-Veranstaltung geworden (let's get together and feel alright). Was hätten die Grünen z.B. für die Mieter durchgesetzt?



      Deshalb stellt der Artikel genau die richtigen Fragen.



      Die Grünen müssen jetzt in den Ländern beweisen, was sie umsetzen können, siehe die Verkehrswende in Berlin für eine lebenswerte Stadt.



      Daran sind schon eine Menge Leute interessiert, das ist parteiübergreifend.

      Gleichzeitig muss man aber auch was für die Rücksichtslosen und Ungebildeten, für die Vielflieger, Durchgeknallten und Faulenzer tun, sind ja schließlich auch alles Wähler.



      Um also einem bewaffneten Aufstand dieser Gruppe zuvorzukommen - siehe die Abstimmung zu Tegel - deshalb dieser Vorschlag:



      Das Tempelhofer Feld wird geräumt und der Nürburgring dorthin verlegt, mit Landesmitteln aus Rheinland-Pfalz.



      Dort darf man sich kostenlos 28 Stunden am Tag mit diversen Verkehrsmitteln austoben. Leute mit niedrigem IQ sogar 30 Stunden.



      (Wenn nächstes Jahr der Sicherheitsrat als Reaktion auf den IPCC-report alle Flugzeugbewegungen auf dem Blauen Planeten verbietet, könnte man auch Schönefeld nehmen, bietet mehr Platz).

    • @relation:

      Schonn.



      Aber - Kompromisse & Rückgratlos -



      Da ist die Lücke - die der Teufel läßt.



      Normal - Newahr.

      & dazu zum Abkotzen -

      www.zdf.de/comedy/...mber-2018-100.html



      Der Glatti par excellence - Mr Habeck



      Inhalte*¿* Mach Bosse.



      Hütchenspieler & Etikettenschwindler.



      Liggers. Aber vom Feinsten. Aber Hallo



      Normal.



      Njorp.

      kurz - Doon issen Ding.



      Snakken kaant wi all.

      unterm---



      @Wolfgang Siedler hat schön gezeigt



      Wo längst&ala long der Hammer hängt.



      Immergriien*¿* - Nej tak.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    „Grün“ war bereits regierungsbeteiligt. Im Bund. Schon vergessen? Und „Grün“ war der Steigbügelhalter für große Umverteilungen von Vermögen. Nach unten! Schon vergessen? Und „Grün“ hat auch keine signifikanten umweltpolitischen Spuren aus dieser Zeit hinterlassen. Oh - doch: Dosenpfand für Alle! „Grün“ hat der BaFög-Kürzung zugestimmt und so den 2. Bildungsweg quasi beerdigt.



    Die „neuen Grünen“ können zwar Medien. Aber können sie auch regieren? Gerade Frau Baerbock? Was kann sie? Ich meine außer mediale Politik?

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Es ist sicherlich unfair, so zu tun, als hätten die damals nichts gemacht, und es ist hier nicht der richtige Ort für eine Zusammenfassung alles Erreichten und Versäumten. Ich verstehe auch nicht, was Bafög mit dem zweiten Bildungsweg unmittelbar zu tun hat.



      Stimmt schon, die Grünen haben auch die Agenda 2010 mitgetragen. Aber im Gegensatz zur SPD haben sie sich längst davon entfernt, zumindest was Hartz 4 angeht. Und KGE wird meiner Meinung nach nicht müde zu kritisieren, wie viele Kinder und Jugendliche in Armut leben, und dass eine Anhebung des Kindergeldes, wie von der GroKo beschlossen, den wirklich Bedürftigen gar nicht hilft, weil es als Einkommen gezählt wird.



      Es ist irgendwie unfair, schon vor einer erneuten Regierungsbeteiligung im Bund zu unken.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Tomba:

        ..."Ich verstehe auch nicht, was Bafög mit dem zweiten Bildungsweg unmittelbar zu tun hat"?



        Klar, der typische Grünenwähler kann auch ohne BAföG studieren.



        Unken?



        Es waren die Grünen, die 2017, während der Koalitionsverhandlungen, sämtliche klimapolitischen Ziele über Bord geworfen haben, nur um regieren zu können. Die Klimaschutzziele für 2020 wurden mit Zustimmung der Grünen bereits damals beerdigt. Mit den Grünen sollte es keine sog. Obergrenze für Asylbewerber geben. Nach den Verhandlungen sprachen die Grünen dann plötzlich von einer "atmenden" Obergrenze. Und nun entdecken die Grünen plötzlich das Thema 'Kinderarmut'.



        Alles Lippenbekenntnisse, mehr nicht.



        Und wissen Sie, weshalb keine Hartz IV-Empfänger bei den Grünen mitarbeiten?



        Die können sich den Mitgliedsbeitrag nicht leisten.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Was wissen Sie darüber, wer da alles arbeitet? Als Beitrag 1% des Nettoeinkommens oder eine Sonderregelung für Menschen ohne Einkommen erscheint fair, meine ich. Verstehe immer noch nicht die Verbindung Bafög, Grünen-Wähler und Zweiter Bildungsweg.



          Ja, die Grünen waren bis zur Schmerzgrenze kompromissfähig. Was passiert, weil bei den Jamaika-Verhandlungen zu wenig Kompromisse von anderen gemacht wurden, sehen wir jetzt. Und keine Obergrenze mit den Grünen ist doch gut oder nicht?



          Von allem anderen abgesehen: Mit 8,9% können Sie nun mal nicht viel durchsetzen, leuchtet Ihnen das nicht ein?

          • @Tomba:

            Ja wie*?* & ich Tumber Tor -

            Dachte immer - Sei doch net allweil so arg betreede -



            Ha no. Nur Kretsche - tut Mutti & alls dess G´sundbede.



            & Däh!



            Ha noi. Tomba la Bomba - tut Hamble Wedele Swinge.



            & logger -



            Dabei denn - Immgriien - ahl nasse Beese Schwinge.



            &



            So bleibt´s - Bieder-SUV&Pepita all dess allweil ebbe doch.



            Meier-Spätzle Griie Soß Mazepan & Gell - Kehrwoch!;)(

            • @Lowandorder:

              Es tut mir leid, aber mein Intellekt reicht nicht, das zu entziffern.

              • @Tomba:

                Na Na. Dess glaab i net. Gellewelle.

                “…Ja, die Grünen waren bis zur Schmerzgrenze kompromissfähig.…“



                &



                Sie dero Apologet.

                Ha no. Dess - schmerzt.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    "Reichtum anders verteilen" klingt eben heute für sehr viele Menschen in diesem Land wie eine Bedrohung, was vor allem etwas darüber aussagt, wie gut es einer Mehrzahl geht. Viele fürchten, dann selbst vom vielleicht grad erst gewonnen Wohlstand abrücken zu müssen. Eine Partei der Besserverdiener, deren Wahl beim Wähler das gute Gefühl eines Ablassbriefkaufs hinterlässt, wird nicht ernsthaft nach finanzieller Umverteilung schreien. Der typische Grünenwähler hat keine privaten Geldsorgen.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Ebensowenig wie der typische Wähler der Linken bei der Bayern- und Hessen Wahl.



      ... und ist trotzdem für mehr Umverteilung. Das ist ja der Witz an der Sache. Anders als die FDP, deren Wähler auch v.a. die Besserverdiener sind, setzen sich die Grünen für Umverteilung ein. Der Bundestagswahlkampf 2013 stand genau unter diesem Stern, als sie ein Steuermodell vorstellten, von dem die weit überwiegende Mehrheit auf Kosten der Reichen (und damit auf Kosten eines Teils der Grünen-Wähler) profitiert hätte.



      Man kann nur wiederholen: CDU und AfD punkten auch bei Arbeitern besonders, und Die Linke überproportional bei Leuten mit Hochschulabschluss. Die Wählerschaft anzuschauen reicht nicht aus, um eine Partei einzuordnen.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Tomba:

        ...Und? Ein Blick nach BaWü reicht, um zu erahnen, wohin die Reise der Grünen geht.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Was und? Wenn Sie nicht verstehen können oder wollen, kann ich nichts mehr machen.

  • Meiner Meinung nach geht der Erfolg der Grünen auf Wähler zurück, die zum einen die CDU/CSU und v.a. die SPD abstrafen wollten, zum anderen aber nicht die Extreme (AfD am rechten Rand und Die Linke am anderen Ende, evtl. auch FDP als haifischkapitalistisch) befeuern wollten. Da bieten sich doch die Grünen an, damit macht man nix falsch: man verweigert nicht seine Stimme wie die Nichtwähler, aber gibt sie jemandem, dessen Chancen gering sind und von dem keine große Gefahr ausgeht. Quasi eine Wahl aus Verlegenheit, Mangel an wählbaren Alternativen und wie auch sonst man es nennen mag. Nur dass es diesmal anscheinend ziemlich vielen Wählern so ging. Mal sehen, was die Grünen draus machen. Seit sie in der Regierung mit Schröder viele ihre Grundsätze über Bord geworfen haben, trau ich ihnen alles zu. Eine Koalition mit der AfD dann aber doch nicht. Vorerst zumindest. ;)

  • 9G
    99960 (Profil gelöscht)

    Grünen sind wie eigentlich alle Parteien zutiefst materialistisch. Umverteilung gilt als ein zentrales Prinzip. Deshalb ist man davon abhängig, dass es etwas zum Umverteilen gibt. Echte Linke Politik, die es in diesem Land quasi nicht gibt, wäre emanzipatorisch, auch im Hinblick auf materielle Dinge.

    • @99960 (Profil gelöscht):

      Von Solidaritätsbriefen ist noch niemand satt geworden.

  • Mit einer SPD, die im Zweifel nicht weniger rechts ist als eine Merkel-Karrenbauer-Günther-CDU und mit einer Linken, die immer noch nicht weiss, wie sehr AfD sie noch werden will, lassen sich Stand heute ganz bestimmt keine linken Großprojekte starten. Auf eine Neuauflage von 1998 plus Wagenknechts Sozialnationalisten können die Grünen von mir aus sehr gerne verzichten.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Krampe:

      ...aus Ihnen sprechen 13 Jahre Merkel.

  • Was ist an dem Zusatz liberal so schlimm? Die Grünen sind sozialpolitisch links und gesellschaftspolitisch liberal, also linksliberal.



    Und klar ist es schade, dass es in Bayern nicht zur Koalition mit der CSU langt. Natürlich, die CSU ist jenseits von Gut und Böse, aber wo kann man wohl mehr verändern: auf der Regierungsbank neben der Union oder in der Opposition?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Tomba:

      ...wie geht das zusammen, "sozialpolitisch links" und "Koalition mit der CSU"?

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Da kann ich nur auf einen Kommentar von Relation verweisen; man muss der Realität ins Auge blicken und Kompromisse schließen und kann nicht warten, bis in Bayern rot-rot-grün eine Mehrheit hat.

    • @Tomba:

      Bei dem allgemeinen Rechtsruck erscheinen einige Positionen der Grünen in der Tat als links. Insbesondere aus der Sicht der AfD oder der FDP und vieler Rechtsreaktionäre.



      Aus Sicht der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts wären die heutigen Grünen eine rechtsreaktionäre Partei. So weit hat sich die politische Geographie verschoben. Die FDP unter Scheel war deutlich linksliberaler als die heutigen Grünen. Links oder rechts sind aber keine Begriffe, die man willkürlich dem Zeitgeist anpassen kann. Dann sind sie wert- und aussagelos.

      • @Rolf B.:

        Upsi. Der Ton wird rauher im pseudolinkspopulistischen Lager.

        Lächerliche FDP/Neoliberalismus Vergleiche scheinen angesichts der Erfolge der Grünen ins Leere zu laufen. Die neue Losung sind offenbar Vergleiche mit der AfD.

        Da bin ich ja mal gespannt, wann Grüne=Nazivergleiche zwischen Pseudolinken und AfDlern deckungsgleich werden ;-)

      • @Rolf B.:

        Unter links ist auf der ökonomischen Achse vor allem eher mehr Umverteilung und eher höhere Steuern und Sozialleistungen als weniger zu verstehen. Das Programm der Grünen ist dahingehend eindeutig links.



        Ich kenne mich mit der FDP von früher nicht aus (eine Schuldenbremse gab es da aber noch nicht), aber mir ist schon klar, dass bspw. der Spitzensteuersatz auf Einkommen unter Kohl am Ende noch 53% war. War die CDU deshalb links? Nein. Man muss schon die Zeit beachten, in der gelebt wird. In der EU ist grundsätzlich der Spitzensteuersatz, um beim Beispiel zu bleiben, gesunken, zumindest bis zur Finanzkrise. Was links und rechts ist, ist schon dem Zeitgeist unterworfen. Im Kaiserreich wäre die heutige CDU ganz schön weit links gewesen. Die LINKE von heute steht im Vergleich zu jener Zeit wiederum viel weiter rechts als die SPD damals. Ist sie also rechts? Wohl kaum. Man muss die Kirche schon im Dorf lassen. Sonst darf sich nur der links nennen, der zur Revolution der Arbeiter aufruft.

        • @Tomba:

          Um etwas zu bewerten, muss ich Kriterien haben, die etwas taugen. Was bringen da partiellen Faktoren wie z.B. Steuererhöhung für Reiche. Das können auch Konservative.



          Linke Position bedeutet den Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit zu begreifen und daraus Rückschlüsse auf alle Ebenen der Gesellschaft zu ziehen.



          Dazu gehören so vermeintlich unterschiedliche Bereiche wie beispielsweise Friedenspolitik. Oder gute Bildung für alle. Oder Verteilungsgerechtigkeit. Oder internationale Solidarität mit den Ausgebeuteten und Unterdrückten. Das kann man nicht einfach dem Zeitgeist anpassen. So wenig wie man die Frage dem Zeitgeist anpassen kann, ab wann eine Frau schwanger ist.



          Die alte sozialdemokratische Taktik, sich dem (reaktionären) Zeitgeist anzupassen, um vielleicht noch etwas retten zu können, hat noch nie funktioniert. Hätten die Grünen mit den rechtsreaktionären der CSU in Bayern eine Koalition gebildet, dann hätte sich wie in Hessen oder BW nichts Wesentliches geändert.

          • @Rolf B.:

            Dann also Revolution?



            Ein entscheidendes Kriterium habe ich oben im ersten Satz geschrieben. Steuererhöhungen "können" auch im ökonomischen Sinne Konservative, aber sie würden es höchst ungern, quasi nur im Notfall tun, während LINKE dies tun würden, um eine Umverteilung zu erreichen.



            Natürlich gehört das andere auch dazu. Theoretisch könnten Sie für jedes Politikfeld oder für jede einzelne Frage eine neue Links-Rechts-Achse bilden. Jedenfalls: Die Grünen SIND doch neben u.a. Umverteilung und Inklusion hierzulande auch für internationale Solidarität, für Menschenrechte nicht nur hier, sondern auch in den Bergwerken Afrikas, wo das Gold und das Kobalt für unsere Handys abgebaut wird. Wollen Fluchtursachen und Klimawandel, der besonders arme Menschen trifft, bekämpfen.



            Im Übrigen sehe ich jetzt nicht mein Argument widerlegt, dass der Zeitgeist (ganz zu schweigen vom ökonomisch machbaren und sinnvollen in einer sich stetig wandelnden Welt) durchaus eine Rolle spielt, da man andernfalls die CDU als links oder auch die LINKE als rechts bezeichnen könnte, verglichen mit früheren Zeiten. Die SPD hat auch 1914 den Kriegskrediten für den Krieg zugestimmt. Das macht sie nicht insgesamt "rechts". Ich weiß auch nicht, ob damals irgendjemand für die gleichgeschlechtliche Ehe und für das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare war. Es war eine andere Zeit, und das muss berücksichtigt werden. Das weiß jeder Historiker und ist keine Einzelmeinung von mir.

            • @Tomba:

              Dass der Zeitgeist einen großen Einfluss hat auf die jeweilige politische Positionierung sei unbestritten. Das ändert aber nichts daran, dass ich ein Kriteriengerüst benötige, das für alle nachvollziehbar ist, um eine Einordnung vorzunehmen. Wie sollte man z.B. einen politischen Rechtsruck als solchen noch wahrnehmen oder bewerten können, wenn zeitgeistig bedingt alle Kriterien auch nach rechts gerückt sind?



              Am besten erkennt man diese Verschiebung daran, dass selbst eine Angela Merkel von vielen links verortet wird.

              • @Rolf B.:

                Ich kann da nur vermuten: Der Zeitgeist verändert sich entweder langsam oder in Folge einschneidender Ereignisse wie dem Ende eines Weltkrieges.



                Der Ruck geschieht schneller. Die AfD verwendet einen anderen Stil als die anderen Parteien im Bundestag, will die Grenzen des Sagbaren verschieben, scheut vor Fakt news nicjt zurück und vermittelt vor allem klare Feindbilder.



                Dennoch wäre selbst die AfD vor 100 Jahren vielleicht als normale Partei der Mitte durchgegangen.



                Wie gesagt, Kriterien habe ich ja selbst auch genannt und dahingehend sind die Grünen links. Dass es noch linker geht, steht dieser Einordnung nicht entgegen.

        • @Tomba:

          Danke

  • Hola & zisch - mailtütenfrisch - ;))

    “Ergänzend zu meinen Wutanfällen



    Ulrich Schulte - besser als Welke:“

    anschließe mich.

    • @Lowandorder:

      & Däh - Nachklapp - mailtütenfrisch -





      Hierzu: www.taz.de/Komment...-Gruenen/!5544978/



      So richtig zum Abkotzen dann Habeck gestern als



      "abschießender Höhepunkt" bei Welke in der heute-show“

      Tja - Ja. So kann’s gehn - Alder.



      &



      Doktor der Philosophie zum Themenbereich literarischer Ästhetizität - Is ja nun auch nich ein Dscheden. Aber Hallo.



      Wobei Wobei - Philo is ja die Suche nache schwarze Katze in nem schwarzen Raum - die nich da is.



      Normal. Süss woll.

      kurz - Da kommt einiges zusammen.



      Liggers.

  • Linker Sound ? Einen solchen habe ich von dieser Partei seit mehr als 25 Jahren nicht mehr vernommen. Die Grünen sind durch und durch verbürgerlicht, was nicht zuletzt daran liegt, dass ihre Wähler die einkommensstärksten mit denen der FDP sind.

    • @Nicolai Nikitin:

      Es ist der linke Sound, der die Wähler von der SPD zu den Grünen wechseln läßt. Der unharmonische linke Sound bei der zerstrittenden Linkspartei mit einer Fraktionsvorsitzenden, die ihr eigenes Ding dreht, scheint da wohl nicht anziehend genug zu sein.

    • @Nicolai Nikitin:

      Das ist doch wieder Quatsch. Immer wieder ist von Ihnen mehr oder weniger deutlich in einem Oberlehrerton rauszuhören, dass nur DIE LINKE links wäre, und auch da ist Ihnen eigentlich nur der Wagenknecht-Flügel recht.



      Haben Sie mal das Programm zur Bundestagswahl der Grünen gelesen? Bürgerversicherung, eine wirklich bremsende Mietpreisbremse, Anhebung Hartz 4 und und und stehen da drin. Nur weil die meisten die Partei nicht wählen, soll das nicht links sein?



      Die LINKE hatte in Hessen auch größeren Zuspruch bei Menschen mit Hochschulabschluss als bei solchen mit Hauptschulabschluss. Weil das bei den Grünen auch so ist, muss deren Programm noch lange nicht gegen Umverteilung sein.



      Union und AFD punkten überdurchschnittlich bei Arbeitern, ohne dass deren Programme gut für Arbeiter wären. Wer wen wählt, sagt noch nicht zwangsläufig etwas darüber aus, wem Vorteile entstehen würden.



      Bürgerlich als Schimpfwort zu benutzen bringt doch nichts.

      • @Tomba:

        Bringen denn die Erfahrungswerte, dass nach einer Beteilligung der Grünen an einer Bundesregierung die BRD zum ersten Mal wieder aktiv an Angriffskriegen beteilligt war (sogar an einem völkerrechtswidrigen) und das gesamte Sozialsystem zerstört war, eher etwas?

        • @Age Krüger:

          Hat aber mit der Frage nach linkem Sound, um den es hier ging, rein gar nichts zu tun.



          Was heißt außerdem Erfahrungswerte? Man kann oder sollte einer Partei doch nicht ewig vergangene Fehler vorwerfen, sonst kann man wohl niemanden wählen, auch die SED-Nachfolgepartei nicht.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Tomba:

        ...und was wurde von diesem "Programm zur Bundestagswahl der Grünen" bisher umgesetzt?!



        Lippenbekenntnisse, mehr nicht.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Wie soll da was umgesetzt worden sein, wenn man in der Opposition im Bund ist?

      • @Tomba:

        Schon wieder danke!

  • Habeck und Bearbock sprechen den Teil der unpolitisch denkenden Menschen an, die einfach das Gefühl haben wollen, mit der Wahl der Grünen etwas Gutes zu bewirken. Dazu reichen diese oft nebulösen Floskeln. Wir alle konnten doch miterleben, dass die Grünen sich extrem an die Söder CSU unbiederte. Und besonders Harbeck machte daraus eine heroische, die Demokratie stärkende Aktion. Wen hat er denn mit solch durchsichtigem, an Etikettenschwindel erinnernden Gebrabbel im Blick?



    Der Superpopulist Özdemir war da schon für viele zu schmierig mit seiner Anbiederung an die Rechten. Harbeck ist da eher geschmeidig cremig, während Bearbock eine Art populistischer Dröhnbüggel ist. Für mittelfristig 10-15% ist das gut.

    • @Rolf B.:

      Und wie meinen Sie, im Moment ohne die CSU in Bayern etwas bewirken zu können? Entweder man versucht ETWAS zu erreichen, dann muss man in den sauren Apfel beißen und mit den Schwarzen koalieren wollen, oder es bleibt eben alles beim Alten.

      • @Tomba:

        In Hessen haben die Grünen sich wie Wendehälse benommen. Ausbau des Flughafens? Plötzlich zugestimmt! Dieselfahrverbote in Ffm? Dagegen geklagt! Die Grünen bewirken bei einer Rechtskoalition GAR NICHTS. Außer Machtbeteiligung und Posten. Wenn das für Sie "ETWAS zu erreichen" bedeutet, dann können Sie ja zufrieden sein.

        • @Rolf B.:

          Ein Dieselfahrverbot in Hessen, welches es dem Arbeitenden nicht mehr ermöglicht zur Arbeit zu fahren ist Schrott.

          Ein mögliches Fahrverbot würde etwa ein Viertel der in Frankfurt registrierten Autos und zahllose Pendler oder Besucher aus dem Umland belasten.

          Was finden Sie gut daran? Sind Ihnen Arbeitende wumpe? Es gibt bessere Lösungen gegen Dieseldreck.

        • @Rolf B.:

          Keiner hat gesagt, ich wäre zufrieden. Bin ich nicht. Aber ich erkenne an, dass es in der Realität Kompromisse braucht, weil sich sonst nicht ein Stück in die richtige Richtung bewegen würde. Schlagen Sie vor, immer auf der eigenen Position zu beharren und dafür dann aber gar nichts zu erreichen, weil Sie dann nicht koalitionsfähig wären?



          Die "Welt" hat immerhin in einem durch und durch schiefen Artikel geschrieben, der hessische Bauernverband beklage sich über zu hohe Tierschutzvorschriften.



          Der Ausbau des ÖPNV würde ohne grüne Beteiligung vermutlich nicht so forciert werden wie mit ihnen. Die ökologische Landwirtschaft würde sich vermutlich weniger schnell entwickeln als ohnehin schon. Ohne die Grünen in der Regierung gäbe es wohl keine Fortschritte beim Glyphosat-Ausstieg in Hessen, wäre das Sozialbudget vielleicht nicht so aufgestockt worden. Und Sie müssen bedenken, dass man als kleiner Koalitionspartner nun mal nicht schalten und walten kann wie man möchte. Ich sage auch nicht, dass alles gut ist. Ich bedenke nur die Alternative.

          • 8G
            81331 (Profil gelöscht)
            @Tomba:

            ...was hilft der Ausbau des sog. ÖPNV, wenn ich mir, z.B. wie in München, keine Wohnung mehr leisten kann?!



            ÖPNV, ökologische Landwirtschaft, "Glyphosat-Ausstieg" usw., man kann Herrn Lindner nur zustimmen, alles so schön "cremig", bei den Grünen.

            • @81331 (Profil gelöscht):

              Der Ausbau des ÖPNV steht doch einem Einsatz für bezahlbare Wohnungen nicht entgegen!



              Und die Grünen sind ja wohl für eine ordentlichere Mietpreisbremse und mehr Sozialwohnungen. Und wenn Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist, dann nützt eine Verbot doch allen Verbrauchern, auch Ihnen!

    • @Rolf B.:

      „Superpopulist Özdemi, ... schmirig“ LoL

      Ist das nun die linkspopulistische Rache wegen dem schlechten Abschneiden der Linkspartei und dem guten Abschneiden der Grünen in der Populismusstudie



      www.taz.de/!5539936/



      Haben Sie nicht mitbekommen, dass große Teile der Linksparteiwähler bei den letzten Wahlen wieder einmal zur AfD rübergemacht haben und nahezu keine von den Grünen?

      • @Rudolf Fissner:

        Für Protestwähler war vor dem auftauchen der AfD die Linke die Partei mit der offensichtlich größten inhaltlichen Differenz zur Bundesregierung.

        Durch die absurd hohe Präsenz des Themenmischmaschs Migration&Flüchtlinge, entsteht nun der (fälschliche) Eindruck die AfD böte den größten Gegensatz zur Regierungspolitik.

        Es ist also mehr als offensichtlich weshalb es die Wählerabwanderung in dieser Form bei den Linken schon und nicht bei den Grünen eben nicht gibt.

      • @Rudolf Fissner:

        Warum sind die Linksparteiwähler denn dann mehr geworden, wenn diese in großen Teilen zur AfD gewandert sind?

        Können Sie dieses mathematische Wunder erklären?

        • @Age Krüger:

          Weil mehr rein als raus kamen? Ist doch logisch. Weiß man doch.

          Nur wenn Sie sich anschauen wohin die abwanderten, dann ist da ein hässlicher fetter Pozentsatz zu AfD hin. Für mich sind das (links)populistisch herangezogene Wähler, die das Original dann wählten.

        • @Age Krüger:

          Noch nie etwas vom Fissnerschen Dreisatz gehört?

          • @Rolf B.:

            Doch Doch

        • @Age Krüger:

          Da sind mit Sicherheit relativ viele Erstwähler dabei. Bei jungen Menschen schneiden Grüne und Linke besser ab als in der gesamten Wählerschaft. Außerdem sind vielleicht einige von der SPD gekommen, das müsste man mal nachschauen. Es stimmt aber, dass die AfD besonders von CDU, SPD und Linken einige Wähler gewonnen hat, von den Grünen jedoch kaum einen.

          • @Tomba:

            Ist ja auch kein Wunder.

            Die Reaktionären merken eben, dass man z.B. bei der Linken nicht das erreichen kann, was die AfD will. Zwischen Grünen und AfD ist da ein geringerer Unterschied. Ein Kretschmann oder ein Palmer und mittlerweile immer mehr grüne PolitikerInnen sind ja so beliebig geworden in ihrem Zielsetzungen, dass man sich bei denen auch vorstellen kann, dass sie die Ängste und Wünsche der AfD-Wähler aufsaugen würden.

            • @Age Krüger:

              Die Reaktionäre scheinen da was zwischen der Linkspartei und der AfD nicht unterscheiden zu können.

              Zwischen Grüne und AfD finden sie diese Wechselwählerbewegungen nicht.

              Von daher frage ich mich aus welchem politischen Märchenbuch Sie diese geringen Unterschiede zwischen AfD und Grüne herleiten? Der Trump wirds ja wohl nicht getwittert haben.

              • @Rudolf Fissner:

                Normalerweise wechselt ein Wähler dann die Partei, wenn er mit der Partei, die er bislang wählte, nicht zufrieden mehr war und nunmehr eine Partei auftaucht, die eher seinen Vorstellungen entspricht.



                Bei den Wählern der Grünen scheint dies nicht notwendig gewesen zu sein durch das Auftauchen der AfD. Die sind bei den Grünen geblieben.

                Insgesamt sind diese beiden Parteien sich ähnlich, weil sie sich gegenseitig in ihrer Kompromisslosigkeit z.B. in der Flüchtlingsfrage hochputschen. Die AfD hat natürlich zur Zeit noch den Vorteil, dass sie nirgendwo beweisen muss, dass sie sich wirklich an ihr Programm hält. Genau wie man schon bei der Gründung der Grünen sagte, dass dies die Kinder der CDU-Wähler waren, die jetzt ja auch wieder in den elterlichen Schoß zurückkehren, kann man bei den AfDler davon ausgehen, dass manche Grundlagen in den konservativen Teilen der CDU lagen. Auch das ist identisch. Zumindest für Westdeutschland. In Ostdeutschland sieht das tatsächlich anders aus.

                • @Age Krüger:

                  Die Wähler wählen überhaupt nicht unbedingt die Partei, die ihren Vorstellungen mehr entspricht...



                  Das mit der Ähnlichkeit hängt halt davon ab, wonach man geht, wenn man von Ähnlichkeit spricht. Die Gemeinsamkeiten CDU-Eltern und strikte Haltungen in der Flüchtlingspolitik reichen für Sie offenbar aus. In Sachen politische Positionen und Politikstil unterscheiden sie sich erheblich. Wenn man diese Kriterien für wichtiger hält, sind sich die beiden Parteien eben nicht ähnlich. Für Politikwissenschaft stehen sie sogar für zwei entgegengesetzte Pole (Kosmopolitismus vs Kommunitarismus).

  • Da fehlte ein Z...

  • Kann sich noch jemand an den Schul- Zug erinnern? Ein mehr oder weniger irrationales Phänomen, bei dem alle rationalen Erklärungsversuche scheiterten, und davon gab es fast unendlich viele. Selbst rückblickend wird es nicht so richtig klar, der Höhenflug der SPD ist in einem Desaster geendet.

    Jetzt beginnen ähnliche Erklärungsversuche eines ähnlichen Höhenfluges, in meinen Augen hilfloses Gequatsche, salopp formuliert.

    Für die Grünen heisst es nun Nerven bewahren, dazu Alles Gute!!

  • Mir scheint Herr Habeck die Merkel der Grünen zu sein. Er berrscht perfekt die Kunst, mit vielen Worten nichts zu sagen, alles im Ungefähren zu lassen und nie konkret zu werden. Das war bei Merkel lange sehr erfolgreich, weil man dabei niemanden vor den Kopf stösst, wenn man eindeutige, klare Aussagen vermeidet. Man kann ihm lange zuhören und fragt sich am Ende, was er denn nun konkret gesagt hat. Das alte Führungsduo aus Özdemir und Peters war mir da lieber, die harmonierten vielleicht nicht so perfekt miteinander, stritten sich auch, redeten aber beide viel mehr Klartext, während beim neuen Führungsduo alles in einer gleichförmigen Soße der gefälligen Beliebigkeit verschwimmt,

    • @vulkansturm:

      & zum Abkotzen -

      www.zdf.de/comedy/...mber-2018-100.html



      Der Glatti par excellence - Mr Habeck



      Inhalte*¿* Mach Bosse.



      Hütchenspieler & Etikettenschwindler.



      Liggers. Aber vom Feinsten. Aber Hallo



      Normal.



      Njorp.

    • @vulkansturm:

      Da stimme ich Ihnen hinsichtlich Ihrer Einschätzung von Habeck voll und ganz zu.