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Kommentar GriechenlandWer nicht spart, muss fühlen

Viele Deutsche halten es für völlig normal, dass die griechische Wirtschaft zerstört wird. Sie glauben an eine Art schwarze Pädagogik.

Seltsame Bestrafungsfantasien: In Athen gibt es kaum noch Euros. Foto: dpa

Was hat Gianis Varoufakis im Januar gedacht, gesagt, gemacht? Das beschäftigt deutsche Medien noch heute. Dabei weiß es jeder: Der Mann ist nicht mehr griechischer Finanzminister. Es ist egal, ob er jemals einen Grexit geplant haben könnte oder nicht.

Wobei die eigentliche Ironie ist: Der Grexit findet sowieso statt. Nur völlig anders, als es sich der aufgeregte Boulevard vorstellt. Da sind keine Hacker am Werk, und es gibt auch keine klandestinen Treffen in Athener Hotels. Nein, die glanzlose EZB-Bürokratie reicht völlig, um Griechenland aus dem Euro zu werfen.

Dieser Grexit ist eintönig grau. Die Griechen haben einfach kein Geld mehr. Neue Drachmen gibt es nicht, weil offiziell noch der Euro gilt – aber dieser Euro ist faktisch verschwunden. Aus den Bankautomaten kommen 60 Euro pro Tag. Das war’s.

Ein paar Tage oder gar Wochen sind Kapitalverkehrskontrollen durchzuhalten, aber für Griechenland gibt es keine Exitstrategie. Die EZB entscheidet alle paar Tage, wie viele Euros sie den Griechen gewährt. Wann dieses Gängelband gelockert wird, ist völlig unklar. Dieser Non-Exit ist aber noch schlimmer als ein Grexit.

Verwüstungen in der griechischen Wirtschaft

Deutsche Zeitungen bilden gern Rentner ab, die vor Geldautomaten oder an Bankschaltern Schlange stehen. So bedrückend diese Bilder sind: Sie verharmlosen das Problem. Die eigentlichen Verwüstungen werden in der griechischen Wirtschaft angerichtet. Ohne Euros kann niemand seine Zulieferer bezahlen – und niemand mehr produzieren.

Es ist erstaunlich, wie ungerührt viele Deutsche sind. Sie halten es für völlig normal, dass man den Griechen einfach den Geldhahn zudreht und ihre Wirtschaft zerstört. Die Deutschen glauben an eine Art schwarze Pädagogik: Wer nicht spart, muss fühlen.

Doch Griechenland hat seine Sparvorgaben erfüllt, auch wenn deutsche Medien gern so tun, als würden die Griechen am Strand faulenzen. Selbst das deutsche Finanzministerium musste kürzlich einräumen: „Griechenland hat eine der umfassendsten Haushaltskonsolidierungen umgesetzt, die ein EU-Land in den letzten 30 Jahren unternommen hat.“

Auch der deutsche Boulevard scheint schon zu ahnen, dass die deutsche Politik in Griechenland ein Verbrechen ist. Deswegen wird ja so dringend ein Sündenbock benötigt: Varoufakis.

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52 Kommentare

 / 
  • Die von Ihnen genannten Länder sind dem Euro allesamt freiwillig und in Kenntnis aller Konsequenzen beigetreten, die eine gemeinsame und stabile Währung mit sich bringt. Die betreffenden Länder hatten ihr Ungleichgewicht zwischen Verschuldung und Produktivität in der Vergangenheit hauptsächlich durch regelmäßige Abwertungen ihrer nationalen Währungen bezahlt. Dass diese Abwertungen nicht nur die gewünschte Verringerung der Staatsschulden sondern auch erhebliche Einschnitte in Vermögen, Löhne und Renten der Bevölkerung durch Kaufkraftverluste mit sich brachten, wird heute im Übrigen gerne verschwiegen. Mit dem Euro ist die Möglichkeit der Abwertung entfallen. Die enormen finanziellen Freiräume, die der Euro durch ein drastisch sinkendes Zinsniveau mit sich brachte, haben diese Staaten aber nicht für Investitionen oder Wirtschaftsprogramme genutzt, sondern v.a. für steigenden Konsum durch sprunghafte Neuverschuldung. Der Versuch der Vorgängerregierungen von Syriza, die nicht wettbewerbsfähige griechische Wirtschaft durch ein stärkeres Konsumverhalten der Bevölkerung zu stützen, ist allerdings krachend gescheitert. Deshalb ist es mir völlig unerklärlich, warum genau diese Strategie jetzt wieder von vielen als Mittel der Wahl propagiert wird. Unter den derzeitigen wirtschaftlichen und rechtlichen Bedingungen des Euro sind Sparmaßnahmen und Reformen in Griechenland unumgänglich. Es gibt gute Gründe, das abzulehnen, keine Frage. Dann aber sprechen wir von einem kompletten Wandel der Eurozone hin zu einer Haftungs-, Schulden- und Transferunion. Das ist völlig in Ordnung, bedarf aber einer demokratischen Legitimation durch die Parlamente aller Mitgliedsstaaten. Mit "herrenvolk democracy" hat das herzlich wenig zu tun.

    • @kme-martin:

      Und wenn wir schon bei Missverständnissen sind: in welcher Form stellen denn Entlassungen, Steuererhöhungen, Gehalts- und Rentenkürzungen durch diverse griechische Regierungen seit 2008 den

       

      "Versuch der Vorgängerregierungen von Syriza, die nicht wettbewerbsfähige griechische Wirtschaft durch ein stärkeres Konsumverhalten der Bevölkerung zu stützen"

       

      dar?

       

      Und gleich noch eins: wenn alle für den Export produzieren, wer importiert denn dann?

    • @kme-martin:

      Wesentlich Zusammenhänge schlicht nicht verstanden:

      1) Abwertung führt in keinerlei Form zu einer Verbesserung einer wie auch immer gearteten Situation der öffentlichen Schulden, sondern dient der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, da die eigenen Waren auf dem Weltmarkt im Vergleich billiger werden.

      2) In der eigenen freikonvertierbaren Währung kann sich ein Staat unbegrenzt "verschulden", da die Zentralbank Herausgeber dieser Währung ist. Darauf hat der Wechselkurs dieser Währung keinerlei Auswirkung.

      3) Wenn sich ein Staat in einer Fremdwährung verschulden musste (typischerweise beim IWF) hat er das faktisch jedesmal bereut (reichlich Beispiele in Asien, Afrika, Lateinamerika). Eine Abwertung würde den relativen Wert der Schulden ERHÖHEN und würde deswegen NICHT zum "bezahlen" dieser Schulden führen.

      4) Mit der Eurozone ist die Situation der öffentlichen Verschuldung in einer Fremdwährung in Europa angekommen und das bereut aktuell auch jeder Eurozonenstaat.

      5) Und das ist die Krux der Geschichte: Wettbewerbsfähigkeit hat nicht unbedingt was mit Produktivität zu tun. Wenn zwei Wirtschaftsräume die gleiche Produktivität aufweisen und einer der beiden die Löhne senkt, verliert der andere an Wettbewerbsfähigkeit. So geschehen für Frankreich und Deutschland seit Schröder! In der Eurozone kann Frankreich nicht abwerten, also müsste es Löhne drücken (tut es jetzt auch), was die Binnennachfrage abwürgt und zu Rezession und Arbeitslosigkeit führt. Ein Staat wie Griechenland hatte bereits zu Beginn der Eurozone SOLCH einen Rückstand, dass es keine Chance hatte, schnell seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, und durch die deutsche Lohndrückerei weiterhin verlor.

  • « herrenvolk democracy“

    Noch im Januar flüsterte die Regierung dem „Spiegel“, sie hätte nichts gegen einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone, sollten die „Linksradikalen“ die Parlamentswahlen gewinnen. Woher also dann die Aufregung? Im übrigen zahlt sich die Tragödie um Griechenland, je länger sie dauert, für Deutschland doppelt aus, finanziell und politisch. Durch den dadurch chronisch unterbewerteten Euro wird die deutsche Exportindustrie gedopt, das Zinsgefälle innerhalb der Eurozone beschert Deutschland gigantische Vorteile beim eigenen Schuldendienst (seit 2008 fast 200 Mrd. € , vgl. „Gaulliste libre“, 27. 07. 2015) und schließlich ist Berlin nunmehr in der Lage, Resteuropa seinen Austeritäts-Willen aufzuzwingen, möge es wählen, was es wolle. Der belgische Anthropologe Pierre Van den Berghe nennt dies eine « herrenvolk democracy ». Es gilt, am Beispiel Griechenlands (mit seiner Wirtschaftsleistung wie Hessen!) es den anderen Club-Med-Ländern zu zeigen, was eine ultra-liberalitäre deutsche Harke ist. Sie dient, um im Bild zu bleiben, dazu, die Reste des europäisch-sozialdemokratisch geprägten Sozialstaates auszuharken und auf den Müllhaufen der Geschichte zu kippen. Dies verspricht ein Bombengeschäft für Deutschland und sichert dessen Suprematie in Europa. Was Wilhelm II. Und der Gefreite aus Braunau nicht schafften, hat nun die Union sacrée der Berliner Regierung(en) mit ihrem schäublischen Plan geschafft. „Es gibt zwei Wege, eine Nation zu erobern und zu versklaven. Der eine ist durch das Schwert, die andere durch Verschuldung.“ (Adam Smith)

  • Ich weiß nicht, Frau Hermann, ob Sie je selbst mit Vertretern der viel zitierten "griechischen Wirtschaft" gesprochen haben. Sie werden gerade bei Kleinunternehmern und Mittelständlern kaum einen finden, der Europa oder die EZB für den Niedergang der griechischen Wirtschaft und die aktuellen Kapitalverkehrskontrollen verantwortlich macht. Wer in Griechenland nicht erst seit gestern einen Handwerksbetrieb oder ein (Klein-)Unternehmen führt, der weiß nur zu gut, wo die wahren Ursachen dieser tiefen Krise liegen. Sicher nicht bei Syriza, das ist klar. Für die katastrophale Entwicklung der griechische Wirtschaft in den letzten 6 Monaten sowie für die aktuellen Kapitalverkehrskontrollen ist in den Augen griechischer (Klein-)Unternehmer aber sehr wohl und in erster Linie die aktuelle griechische Regierung verantwortlich. Ich verstehe die Menschen in Griechenland sehr gut und kann auch ihr OXI beim Referendum nachvollziehen. Die "griechische Wirtschaft" aber fürchtet Tsipras Regierungspolitik inzwischen viel mehr als Europa oder die Institutionen.

  • Während bei uns mit dem Grexit geliebäugelt wird, flirtet die wirtschaftsliberale portugiesische Tageszeitung Diário Económico heftig mit einem Gerxit, also einem Austritt Deutschlands aus der Eurozone.

     

    In dieselbe Kerbe schlägt auch der US-Ökonom Ashoka Mody in einem Gastbeitrag im Handelsblatt mit seiner Meinung, dass damit am ehesten der gesamte Euro-Währungsraum zu retten sei. Zudem vertritt er die Meinung.. " Die Deutsche Mark wird einen höheren Wert als der Euro haben. Mit der Mark werden dann mehr Güter und Dienstleistungen eingekauft, als das heute mit dem Euro der Fall ist. Damit wären die Deutschen mit einem Schlag reicher. Zwar verlieren Deutschlands Aktivposten im Ausland im Rahmen der teureren Mark an Wert, doch deutsche Schulden könnten auch einfacher zurückgezahlt werden." Klingt doch verlockend...

     

    Also Wasser auf den Mühlen der deutschen Euroskeptiker, die damit plötzlich zu Eurorettern mutieren...

     

    In jedem Fall stimmt eines, nämlich dass unsere Finanzpolitik für den restlichen Euroraum schädlich und maßlos unsozial ist und uns selbst langfristig das Wasser abgräbt. Aber diese Rechnung wird Herrn Schäuble wohl eher weniger interessieren.

    • @noevil:

      Ein IFW-Marktfundamentalist. Jaja. Und wenn die Preise für deutsche Güter im Ausland über Nacht um 30% steigen, macht uns das - nachdem mindestens 5 Millionen Arbeitnehmer innerhalb von 2 Monaten ihren Job verloren haben bestimmt alle reich. Unvorstellbar reich. Hahaha ....

      • @Kaboom:

        Am Liebsten sind mir immer noch Frau Hermanns klare Beiträge, egal ob in Diskussionen oder in Form von Artikeln oder Kommentaren. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich mich nicht auch für andere Meinungen interessiere. Deswegen muss ich sie noch lange nicht übernehmen. Ich trage halt zu meiner eigenen Meinungsbildung keine Scheuklappen und lasse sie mir auch von anderen nicht vorschreiben. Am ehesten kann ich mich mit der Meinung von Ersterer identifizieren.

         

        Haben Sie dies auch verstanden?

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Nicht unser Bier!"

     

    *Das* könnte der neue prägnante Wahlslogan von... (x-beliebige Partei eintragen, die mit einer gesunden Ablehnungshaltung auf Stimmenfang geht)

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Ja, ist gesunde Ablehnung. Zuviel Verantwortung (von der Sorte, wo man nix machen kann) ist ungesund. Frau Herrmann importiert, und ich exportiere. Primär: ...euer Bier!

  • "Viele Deutsche halten es für völlig normal, dass die griechische Wirtschaft zerstört wird. Sie glauben an eine Art schwarze Pädagogik."

     

    Das glaube ich weniger. Das sind wohl eher Bild-Leser, die das glauben...

    • @Camilo:

      Bild-Leser gibt es durchaus viele. Ich bedauere das sehr, ist aber dennoch so

  • "Es ist erstaunlich, wie ungerührt viele Deutsche sind. Sie halten es für völlig normal, dass man den Griechen einfach den Geldhahn zudreht und ihre Wirtschaft zerstört. Die Deutschen glauben an eine Art schwarze Pädagogik: Wer nicht spart, muss fühlen."

    Der Absatz bewegt sich für mich auf Bild Niveau.

    Bei dem ständigen Deutschland-Bashing der taz wäre es doch toll wenn die Redaktion sich für eine Art Griechenland-Zehnt durchringen würde. Als positiver Vorreiter sozusagen.

    Ich frage mich bis heute was an der Vor-Euro-Zeit so schlimm war. Die Vorstellung einer Welt ohne EU Technokraten und aufgebläht/überflüssigem Beamtenapparat. einige Franc an der französischen Grenzen zu entrichten oder mein Geld vor dem Österreich Urlaub in Schilling umtauschen lässt mich wehmütig werden.

    • @Hesse by Nature:

      Hallo???? - & Griechenland-Zehnt?? &

      ".. .Ich frage mich bis heute was an der Vor-Euro-Zeit* so schlimm war .. " -

      ok - fragen darf man - ja - aber -

       

      Der gute Hesse soll ja auch mit so allerhand Stöffchen rumgemacht haben - &

      Heute alles by nature?! - &

      Oder doch alles nur weh.. .rmütig?!

       

      *Um die - gehts hier eher weniger -

      Vielleicht ist das - looking back -

      ja die Erklärung? -

      kurz - ma waases nich.

    • @Hesse by Nature:

      Frau Herrmann auf "Bild-Niveau"? Ich hätte nicht gedacht, dass es jemandem gelingt, noch nicht mal Bild zu verstehen.

       

      Die taz betreibt kein "Deutschland-Bashing". Sie berichtet über das Unheil, das bis auf die Knochen inkompetente deutsche "Spitzenpolitiker" (und -innen) im In- und Ausland anrichten. Das ist der Presse Pflicht.

  • Stimmt schon, die Griechen erleben einen grauen GREXIT. Wenn Sie schlau sind, steigen sie aus. Das ist politisch gewollt. Sie können immer noch aussteigen. Alternativen?! Keine. Ein ständiger Verantwortungs-Appell, für jedes €-Tröpfchen, das die EZB ausschüttet, ist zwar verständlich, ändert aber nichts. Griechenland hat die PRIMÄR-Verantwortung, und die Griechen blamieren sich dabei bis auf die Knochen. Nicht unser Bier!

  • Ich weiß ja nicht, in welchen Kreisen Frau Herrmann verkehrt; ich jedenfalls kenne keinen einzigen Menschen, der es „für völlig normal (hält), dass die griechische Wirtschaft zerstört wird“!

     

    Allerdings kenne ich etliche Leute, die an die vielen Mrd- € denken, die bisher schon durch den offenen „Geldhahn“ nach Griechenland geflossen sind und denen bei der Vorstellung graut, dass es bis in alle Ewigkeit so weitergehen soll (solche Leute kennt Frau Herrmann offenbar nicht).

     

    Die meisten, die ich kenne, sind durchaus der Ansicht, dass Griechenland auch mit Geld unterstützt werden muss, aber für konkrete Zwecke und nachkontrollierbar („Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ (W.I.Lenin)). Es kann nicht sein, dass das Geld für die Finanzierung von Wahlgeschenken verwendet wird, und wenn es verfrühstückt ist, stehen Griechenland und seine Wirtschaft immer noch nicht besser da!

  • Niemand zwingt Griechenland im Euro zu bleiben, niemand hat sie gezwungen dem Euro beizutretten, und vorallem hat sie niemand gezwungen mehr Schulden aufzunehmen, als sie zurückzahlen können.

     

    ...Ansonsten gilt hier wohl der alte Spruch von Thatcher, das Problem des Sozialismus ist es, das ihm früher oder später das Geld der anderen ausgeht.

     

    Der Staat betreibt keinerlei Wertschöpfung, er verteilt lediglich die Werte um, die seine Bürger erwirtschaftet haben. In vorliegendem Fall, würde der griechische Staat gerne die Gelder der restlichen EU Länder verteilen, anstatt z.B. mal ein vernünftiges Steuerwesen aufzubauen.

     

    Zeit genug haben wir für die Griechen erkauft, gemacht haben sie daraus bis jetzt nichts....

  • Wir Deutschen brauchen uns gar nicht so weit aus dem Fenster zu lehnen. Pro Einwohner sind wir derzeit mit 26.738 Euro verschuldet. DIE Griechen haben es (allerdings noch ohne das nächste "Hilfs"-Paket) auf gerade mal 28.836 Euro pro Nase gebracht. Der Durchschnittswert aller EU-Staaten liegt nicht viel höher (270 Euro mehr pro Kopf).

     

    Am ehesten entsprechen wohl DIE Esten dem Ideal der Schwäbischen Hausfrau. Sie haben derzeit nur rund 1.600 Euro Schulden pro Kopf, das sind rund 10% ihres BIP. Bei den Deutschen ist es das siebenfache (72% des BIP), bei den Griechen das 17-fache (173%). Wie DIE Griechen zu retten sein sollen mit noch mehr neuen Schulden , müsste man mir also erst erklären. Genau so, wie man mir erklären müsste, wieso DIE Deutschen sich als Musterschüler aufspielen. Vielleicht sollte ich diese Frage ja mal einem anderen Thomas stellen als ausgerechnet dem Opponenten aus Baden-Württemberg. Einem, der sich nicht mit th schreibt, sondern mit oo, hinten Hendrik Ilves heißt und Staatschef von Estland ist. Was der DEN Deutschen und DEN Griechen unterschiedslos raten würde, ahne ich allerdings. Da ist es wohl doch besser, Schäuble und Co blasen im Auftrag DER deutschen Wähler selbst zum Angriff. Der soll ja immer noch die beste Verteidigung sein.

  • ach gott teder weis halt was,ändert aber nix ändert sich. erstaunlich wieviel schlaue Experten da am Werke sind, ist doch schön, so beschäftigt Griechenland ganze Heere von Insitutionen usw die natürlich hoffen dass das Leiden der Menschen in Athen noch lange anhält, damit alle weiterhin schlaue Kommentareabgeben können, des einen Tod des andern Brot!

  • In diesem Land wird kaum bis gar nicht über die konkreten Maßnahmen diskutiert, zu denen man GR zwingt. Thema ist AUSSCHLIESSLICH, dass GR die "Reformen" nicht umsetzt. Das hat natürlich einen Grund: Wüssten die Bürger dieses Landes, was für ein Irrsinn in GR veranstaltet wird, dürfte die Zustimmung zu Schäuble ins Bodenlose fallen.

    Achja: wieso nimmt sich die TAZ eigentlich nicht dieses Themas an?

    • @Kaboom:

      Ich würde doch sagen dass die TAZ eine der ganz wenigen bekannten Medien ist die sich überhaupt des Themas annimmt!

      • @Franco:

        Man liest hier mehr als nichts, das stimmt, und viel mehr als anderswo. Es gab hier sogar einen Bericht über die katastrophalen Auswirkungen der "Liberalisierung" des öffentliche Gesundheitssektors. Aber die ARD-Doku vor ca 2 Monaten ("Die Spur der Troika") legt IMHO nahe, dass sehr viel in deutschen Printmedien nicht gesagt wurde in diesem Kontext

  • "Auch der deutsche Boulevard scheint schon zu ahnen, dass die deutsche Politik in Griechenland ein Verbrechen ist."

     

    Die "deutsche Politik" in Griechenland ist immer noch um Welten besser als die der USA, Russlands oder irgendeinem anderen Land außerhalb von Europa. Griechenland braucht Geld und abgesehen von Europa ist niemand bereit es zur Verfügung zu stellen.

    "Das Geld ist eh weg" liest man allenorts - nur um dann hinterher die Forderung zu lesen dass man ja neues Geld nachlegen müsse. Der Sinn ergibt sich dahinter nur wenn es nicht das eigene Geld ist.

     

    Häufig übersehener (besser: ignorierter) Fakt ist auch dass Griechenland völlig entspannt nach eigenem Ermessen handeln, wirtschaften und reformieren könnte wenn alle diejenigen die das Wort für Griechenland ergreifen ihr Geld in 2%ig verzinste Griechenlandanleihen stecken würden. Aber das vergessen wir lieber schnell wieder - das ist ja plötzlich unser Geld. Außerdem wären wir dann ja Teil der verhassten Kreditgeber.

  • Die Griechischen Banken bekommen kein Geld weil Sie pleite sind. Sie sind Pleite weil der Griechische Staat ein zentraler Gläubiger ist.

  • Schließe mich ohne Wenn&Aber an!

     

    "…Die Deutschen glauben an eine Art schwarze Pädagogik: Wer nicht spart, muss fühlen.…" - ja

     

    Der Goldene Zügel 2.0

    ala Wolfgang Schäuble - ist -

     

    Schwarze Pädagogik pur - die der

    Bitterbösen Sentenz -

     

    "Warum haben wir eigentlich WK II

    geführt?

    Deutschland reicht jetzt doch eh mindestens bis zum Ural!" - gerade -

     

    Die EU-Desaster-Variante hinzufügt!

     

    kurz - Wer heute Sturm saet -

    Wird Orkan&Tornados ernten!

     

    Hass&Verachtung -

    Außerhalb 'schlands -

    Ist uns schon heute gewiß!

    Zu recht.

    • @Lowandorder:

      Hihi. Nanu? Gehören Sie, verehrte(?) LOWANDORDER etwa auch zu jenen Deutschen, die an eine Schwarze Pädagogik glauben wollen? Wenn nicht, sollten Sie sich womöglich kurz bewusst machen, was es bedeuten kann, wenn man denen, die nicht hören wollen, mit Orkanen, Tornados, Hass und Verachtung droht.

       

      Vergessen Sie nicht: Wir sind hier im Internet. Da können alle möglichen Leute mitlesen. Auch solche, die nicht denken wollen, sondern Angst haben. Und wenn diese Leute es gut finden, dass den angeblich ganz besonders widerspenstigen Griechen der Geldhahn abgedreht wird, dann finden sie es höchstwahrscheinlich auch gut, wenn sie selbst zur Strafe für ihre grottendumme Bosheit erst vom Orkan geschubst, dann vom Tornado verweht, anschließend mit Hass überschüttet und zu guter Letzt auch noch verachtet werden.

      • @mowgli:

        "…etwa auch zu jenen Deutschen, die an eine Schwarze Pädagogik glauben wollen?…"

         

        Nö! - aber Ursache/Wirkungszusammenhänge sind mir praktisch wie theoretisch von klein an geläufig - so denn:

        Carlo Schmidts Rede im Bundestag zu den Ostverträgen ist mir noch gut im Ohr - in der er den Verlust jenseits der Oder/Neiße-Linie als auch kriegs-wie völkerrechtlich grundierte Folge der Verwüstung der öh halben Welt einschl. Verbrannte Erde-Strategie durch Nazideutschland bezeichnete.

         

        Daß Sie&ich - wir alle einer ähnlichen Verwüstung 2.0 via Geld beiwohnen -Dafür besteht für mich jedenfalls kein Zweifel;

        Auch nicht an den nur leicht

        archaisch-bildlich umschriebenen Folgen.

         

        Den von Ihnen über Bande insinuierten Pädagogik-Zusammenhang seh ich ja gerade nicht!¡;) netzhinwieher -

         

        kurz - &paradox - dazu

        Die Erfahrung lehrt - daß die Erfahrung nichts lehrt.

        Den Repeatplayerspruch dazu kennen Sie sicherlich sowieso;) - &

        Auf Dialektik der Aufklärung aber können wir uns sicher einigen.

        • @Lowandorder:

          Hm. Haben Sie sich schon bei der katholischen Kirche gemeldet? Die sucht, hört man, immer wieder händeringend nach Wundern. Vielleicht hat sie ja Interesse an einer Person, deren Erfahrung sie gelehrt hat, dass ihre Erfahrung sie nichts lehrt.

           

          Aber klar, auf "Dialektik der Aufklärung" können wir uns einigen. Wir dürfen bloß nicht den Fehler machen, uns darüber verständigen zu wollen, was genau wir darunter verstehen sollten. Ich fürchte fast, in dem Fall wäre es ganz schnell vorbei mit der Einigkeit. Ist ja nicht umsonst ein Problem der Linken, dass sie so zerstritten sind. Die Rechten streiten nicht. Die wollen nicht mal selber denken. Die wollen ihren Führern folgen.

           

          Übrigens: Nein, den "Repeatplayerspruch" kenne ich nicht. Was besagt er? Bitte lassen Sie mich eine neue Erfahrung machen. Womöglich lehrt sie mich ja was.

          • @mowgli:

            Geschätzt immer gelesen Mowgli -

             

            Is ja rein tonn katolsch waarn - &

            Dieser Alleinseeligmachenden zu einem

            Heiligen verholfen zu haben -

            ist Teil der familiären Tradition;)

            Soll allemal reichen.

             

            Der feine paradoxe Spruch stammt aus eins von Maarten t' Hart

            (der Vater des Protagonisten)

             

            Der R-spruch -

            Wer seine Geschichte nicht kennt/vergißt -

            Ist gezwungen - sie zu wiederholen;

            Gilt auch im alltäglichen Leben.

             

            DdA -" Wer ist der linkste…" etc

            War nie meins - eher randständig - weil

            früh&zweifach ideologieimprägniert;)

             

            So halts ich gern mit der

            schwarzen Katze bei/in -

            Religion/Philosophie/DiaMat -

            & mit Heinz von Foerster -

            "Die Wahrheit -

            Ist die Erfindung eines Lügers."

             

            Ende des Vorstehenden

  • Sehr ungewöhnlich - schon fünf Kommentare, und alle sachlich, kein primitives Gestänkere dabei...

     

    Natürlich haben Sie recht, Ulrike Herrmann. Das Schlimme ist: Die Sache ist ja noch längst nicht ausgestanden; die anstehenden Verhandlungen über das dritte "Hilfs"paket werden vermutlich eine Neuauflage der nicht enden wollenden Dummheit (oder Skrupellosogkeit?) der Austeritäts-Fetischisten. Dass Leute wie Schäuble oder Merkel - außer bei drohendem Verlust von Wählerstimmen - so etwas wie Vernunft annehmen, ist leider ziemlich unwahrscheinlich.

     

    Interessanterweise findet man jetzt in immer mehr Medien Beiträge, die die ursprüngliche Tsipras/Varoufakis-Position vorsichtig stützen. Ob da das dümmlich-arrogante "Der Grieche hat lange genug genervt" eines Thomas Strobl eine Weckruf-Funktion hatte?

    • @Bitbändiger:

      Who the fuck ist Thomas Strobl?

       

      Von Hans-Christian-Ströbele hab ich ja schon gehört. Aber der würde vermutlich nie auch nur im Traum behaupten, dass "DER Grieche […] lange genug genervt [hat]". Zumindest würde es mich sehr wundern, sollte er das doch getan haben.

       

      Aha. Thomas Strobl, lese ich, war schon immer irgendwie dagegen. Mit 16 war er gegen die Jungsozialisten an seiner Schule. Seit Ende der 70-er ist er gegen alle, die nicht in der CDU sind. Beruflich ist er als Rechtsanwalt dagegen, dass seine Mandanten verurteilt werden. 2005 war er dagegen, dass sein Liederbuch der CDU wegen des darin enthaltenen „Panzerlieds“ eingestampft wurde. Nun ist er halt gegen die Griechen.

       

      Ich finde, der Mann hat als CDU-Landesvorsitzender genau den richtigen Job. Der muss ganz einfach Oppositionsführer sein in Baden-Württemberg. Sie wissen schon, BaWü, das Land, in dem bis 2011 die CDU regiert hat und das noch im Dezember 2013 rund 47 Milliarden Euro Schulden hatte bei den Banken.

       

      Hm. „Weckruf“? Welcher Weckruf?

      • @mowgli:

        Na, @Mowgli, das haben Sie ja noch was gelernt über das Schwabenland. Allerdings: Oppositionsführer in Ba-Wü ist nicht Strobl, sondern ein gewisser Guido Wolf, per Mitgliederentscheidung (gegen Strobl) auch Spitzenkandidat für die Landtagswahl. Pest gegen Cholera.

  • Teil 2

    4.Oder ist Ihnen nicht klar, was der Zweck des Euro ist und warum die Mächtigen Gr. nicht einfach aus dem Euro entlassen und die Schulden streichen wollen? Dann ist hier der Ansatzpunkt für eine Erklärung.

    5.Und was hat die Meinung von „vielen Deutschen“ mit der Politik zu tun? Und wieso unterstellen Sie diesen indirekt, dass diese Ahnung von Ökonomie hätten („glauben an eine Art schwarze …“), um dann andersherum zu behaupten, dass sie es nicht hätten („…halten es für völlig normal …“ – Sie sehen es also offensichtlich völlig anders.)

     

    6.Übrigens: Der Zweck der Sparvorgaben kann nicht sein, die gr. Wirtschaft / den gr. Staat zu unterstützen. Sie sollen die Gläubiger und den Euro (und somit alle Eurostaaten, die kapitalistisch erfolgreich sind) schützen. Den Aufbau von Staat und Wi. wollte man mit anderen Mitteln („Strukturreformen“) erreichen, aber der Glaube kommt den Gläubigern langsam abhanden – deswegen finden sie es langsam opportun, Gr. aus dem Euro zu … loszuwerden.

    Liebe Frau Herrmann, ich freue mich über eine Antwort, was Sie mit dem Artikel aussagen möchten.

    Ihr Eokdipl

  • Liebe Frau Herrmann,

    ihr Artikel ist so unausgereift und sie vermischen Ihre politischen Ansichten so mit den Fakten, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll:

    1.Sind Sie für Kapitalismus (Marktwirtschaft)? (Sie scheinen das Überleben des gr. K. zu fordern: „Die eigentlichen Verwüstungen …in der griechischen Wirtschaft angerichtet.“). Dann wäre die bürgerliche Antwort: Der griechische Staat ist kein „moderner“ Staat, der eine Bevölkerung hat, die M. vorbehaltlos teilt und sich dem Staat unterwirft, so dass sie für Zwecke von Staat und Wirtschaft reibungslos zur Verfügung steht. Als Folge ist Gr. ökonomisch arm und nur aufgrund eines glücklichen Umstands (Euro) zu einem Reichtum gekommen, der – im eigentlichen Sinne des Wortes – nur geliehen ist. Nun sind die Verleiher nicht mehr willens, den Reichtum auf Pump zu bezahlen und Gr. stürzt ab.

    2.Sind Sie dafür, dass Gr. im Euro bleibt? („ …EZB-Bürokratie …, Gr. …werfen“). Dann sei Ihnen gesagt, dass eine Währungsunion mit freiem Faktorenverkehr (Produkte, DL, Menschen, Kapital, …) immer dazu führt, dass einige Regionen reicher werden und andere ärmer und dass deswegen einer der folgenden Effekte IMMER NOTWENDIG wird: dauerhafte Transfers (z.B. Länderfinanzausgleich in D), Zerbrechen der Währungsunion, dauerhafter Schuldenzuwachs mind. einer Region. Natürlich können die mit Macht eines davon als gewollt beschließen, aber die Eurostaaten wollen keines davon (da sie 1 und 2 verboten haben (und es trotzdem machen), ist Effekt 3 am stärksten). [Argumentation gerne auf Nachfrage – 2000 Zeichen reichen nicht.]

    3. Oder steht ihr Urteil („dt. Politik in Gr. ein Verbrechen“. letzter Absatz) schon am Anfang fest? Dann ist der Artikel vorher nur überflüssige Bebilderung, die ihr Vor-Urteil den Anschein einer kausalen Argumentation geben soll?

    Teil 2 folgt...

    • @Eokdipl:

      Lieber @EoKDipl, ich teile Ihre Lust am Dozieren nicht, habe aber zu Ihrer wohl "ins Unreine" formulierten Stoffsammlung ein paar Anmerkungen:

       

      1. GR (den Bürgern) waren vor der €-Einführung nicht ärmer als danach. Anstoß für den Zusammenbruch war das Platzen der Spekulationsblasen.

       

      2. Das Problem mit der Währungsunion ohne gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik betrifft GR zwar am stärksten, im Prinzip aber alle €-Länder.

       

      3. Das deutsche Austeritätsdiktat ist kontraproduktiv und schon deshalb dumm. Vorbehaltlich der anstehenden Verhandlungen zum 3. Paket vielleicht sogar ein "Verbrechen" (an der menschlichen Vernunft).

       

      4. Die "geBILDete" Meinung von vielen Deutschen spielt eine große Rolle, wenn wendige Populisten die Richtlinien der Politik bestimmen.

       

      5. Sie haben recht: "Strukturreformen" wären das Mittel der Wahl. Merkwürdigerweise stehen die zwar schon seit vielen Jahren auf den Agenda, werden aber erst gegenüber dieser bösen linksradikalen Regierung lautstark angemahnt.

    • @Eokdipl:

      Ich mag sie mal darauf hinweisen, dass wir in Deutschland "offziell" keine reine Marktwirtschaft, sodnern die soziale Marktwirtschaft haben. Sprich keinen puren Kapitalismus.

       

      Beim Verhalten von Frau Merkel und Herrn Schäuble zeigen sich aber die Auswüchse die sowohl nach Karl Marx als auch Adam Smith der Niedergang sind. Monopole. Gewaltmonopole die diktieren und fordern, nicht aber nach Lösungen suchen um etwas sozial Gesamteuropäisch zu lösen. Sondern nur der größere frisst den kleinen und der Beweis das die jetzige Neoliberale Politik funktioniert. Egal wie viel verbrannte Erde erzeugt wird.

       

      Dann gehen sie doch nicht mit dem Anspruch heran, dass ein Artikel eine wissenschaftliche Arbeit ist mit einer These die belegt wird. Vorallem nicht bei einem Artikel der als "Kommentar" gekennzeichnet ist. Kommentare sind subjektiv.

  • Der Artikel geht meilenweit an der Realität vorbei. Durch den Umtausch von Ursache und Wirkung kommt man dieser weder näher noch ändert man etwas zum Besseren.

     

    GR hat keine "Eurokrise", sondern eine kulturelle Krise. Solange man das Staatswesen als Melkkuh ohne zu füttern versteht und seine Ausgaben über neue Kredite und Hilfen deckt, wird sich nie etwas ändern. Logisch, daß die anderen Euroländer jetzt Ergebnisse sehen wollen. Der Grexit wäre die bessere Lösung gewesen.

  • Ich stimme TFG und HENNI sowie Jaroslaw Majchrzyk und Philippe Ressing hundertprozentig zu!

     

    Und ich danke Frau Herrmann von Herzen für Ihren wiederum sehr

    sachlichen Beitrag, der nicht nur, wie

    HENNI das geschrieben hat, Mut macht,

    sondern mit ihren Kenntnissen und

    fundierten Beiträgen auch Fakten und und Einschätzungen "liefert", die ich

    nicht nur schätze, sondern auch brauche,

    um argumentieren zu können.

     

    Zu TFG möchte ich anmerken, dass es nicht nur der Union und der Kanzlerin, sondern auch der SPD und deren Vorsitzendem anzulasten ist - durch ihr überlautes Schweigen, ja durch das Hauen in die gleiche Kerbe ("... habe die Faxen dicke ..." und Ähnliches mehr) geben sie selbst auf und graben derzeit intensiv und optimiert eben das Grab aus, in das sie die ehemals stolze Partei hinein werfen, die bis zur "Machtübernahme" durch Schröder, Müntefering, Steinmeier, Oppermann,

    Nahles & Co. wusste, wohin sie politisch

    gehört.

     

    Zu HENNI möchte ich anmerken, dass nach meiner Erfahrung tatsächlich vielen älteren und altenDeutschen genau das fehlt, was sie selbst meinen zu haben, nämlich die ökonomischen Kenntnisse, um dies einschätzen und bewerten zu können (weshalb dann Merkel,

    Schäuble sowie Gabriel & Co. leichtes Spiel haben, um mit ihren Bildern von der schwäbischen Hausfrau und mit ihren Sprüchen ("man kann nicht mehr ausgeben als man hat") durchzudringen.

     

    Und viele der Deutschen, die im mittleren Alter sind oder zu den Jüngeren zählen, haben kein Interesse daran - obwohl es genau ihre Zukunft ist, die da höchst mutwillig und höchst fahrlässig verspielt wird.

    gehört, hinein

  • Ich finde wir sollten nicht über sondern von Varoufakis lesen - "Der globale Minotaurus" erklärt mal ganz gut was gerade (nicht nur mit Griechenland) passiert - und sein "Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise" ist auch für Hobby-Volkswirtschaftler noch gerade so zu verstehen.

  • Es darf aber auch attestiert werden, daß der griechische Haushalt nicht selbst unverschuldet in die Zahlungskrise geraten ist.

     

    Und selbstverständlich ist auch die Mithaftung der Gläubiger für ihr Wegsehen bei den Tatsachen nicht zu leugnen.

     

    Letztlich haben alle, aber wirklich alle Reue zu zeigen und zwar gegenüber den zivilen Gesellschaften, die nun zur Solidarität eingebunden werden.

  • Was soll das Gedöns über die Grexit-Planspiele von Varoufakis. Es ist der Plan B, denn Schäuble wollte - woher jetzt diese Hysterie? Griechenland soll in den nächsten Jahren im Staatsetat ein Plus von bis zu 3 Prozent des Haushaltes erreichen - fordern Schäuble und Co. Selbigem Schäuble gelingt es nur mit Taschenspielertricks eine schwarze Null in unserem Staatshaushalt vorzugaukeln! Bei uns ist kein Schuldenabbau in Sicht, dabei haben die Staatseinnahmen zugenommen. Schon lustig, wenn ein Bankrotteur einen anderen Bankrotteur als Bankrotteur beschimpft...

    • @Philippe Ressing:

      Die schwarze Null in D bezieht sich auf einen Haushalt MIT Schuldendienst (den Griechenland im Moment überhaupt nicht leisten kann, weshalb auch nur ein "Primärüberschuss" für weitere Hilfen verlangt wird). Ohne den Haushaltpunkt "Bundesschuld" wäre ein Plus von etwa 10% möglich.

      • @Normalo:

        Inklusive das Bedienen in den Sozialkassen, Sparen wo Investitionen Nötig sind, die in den nächsten Jahren doppelt und dreifach anfallen und fördern von ÖPP, was ja keine Schulen sind, sondern nur Ausgaben über mehrere Jahre mit Zinsen -.-

         

        Naja ich habe auch einen Spezialistend er meint, Dispo sind keine Schulden, sondern gutmütigkeit der Bank.

         

        ÖPP sind auch keine Schulden, sondern Gutmütigkeit der Privatwirtschaft (Die es sich das gut verzinsen lässt)

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Varoufakis ist ein schlauer Typ. Er hat in der Zeit wo es ihm möglich war (nach seinem Rücktritt und dem Deal mit Tsipras) nie ein Hehl draus gemacht, dass ab einem gewissen Zeitpunkt Grexit für ihn eine Option war.

    Das Reizfaktor von Varoufakis für deutsche Medien muss schon sehr groß sein, wenn man die Dauerpräsenz seiner Person in den Schlagzeilen betrachtet.

     

    Zu dem Exempel "Besserung durch Askeze und Leiden" - das wird bei der nächste Krise (China?->Exporte?) schön mal hier angewandt mit den üblichen Argumenten ("Wachstum und Beschäftigung"), um dann wieder 5-10% von BIP umzuschichten. Die SPD kann nicht abwarten, ihre "wirtschaftliche Kompetenz" zu beweisen.

  • Zunächst einen herzlichen Dank an Frau Herrmann für ihre immer sachlichen und informativen Einschätzungen. Wie gut, dass es doch noch Journalisten wie Frau Herrmann gibt. Ihre Texte zu lesen, macht Mut.

     

    Mich verwundert jedoch immer, woher man weiß, dass die Mehrheit der Deutschen FÜR Frau Merkels "Griechenland-Politik" ist (überheblich, wirtschaftlich und politisch komplett unfundiert und hohl, nur von machtpolitischen Gelüsten getrieben). Ich habe doch noch die Hoffnung, dass viele von uns entsetzt sind über Merkel, Schäuble & Co. und solidarisch sind mit dem griechischen Volk, und auch die Wirtschaftskompetenz eines Yanis Varoufakis zu schätzen wissen. Oder ist das deutsche Volk wirklich so begrenzt in seiner Denkleistung?

    • @Henni:

      Würden die Deutschen mehrheitlich wissen, was sich in dieser Krise alles wirklich abgespielt hat und noch abspielt, Merkel wäre keinen Tag mehr Kanzlerin.

       

      Leider sind die meisten Deutschen viel zu beschäftigt mit ihren eigenen Problemen, um sich auch noch Gedanken über das Handeln der Regierung zu machen.

       

      Umso wichtiger sind Artikel wie die von Frau Herrmann, vielleicht bewirkt das ja doch ein klein wenig.

       

      Bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt.

  • Genau so sehe ich das auch. Und als nächstes werden die deutschen Arbeitslosen und Rentner dran glauben müssen, damit ein meiner Meinung nach nicht mehr ganz zurechnungsfähiger Herr Schäubele weiterhin mit seiner schwarzen Null prahlen kann. Und die Kanzlerin? Tut auch nix. Weil sie das Problem mit Griechenland offenbar noch immer nicht begriffen hat. Diese deutsche CDU-geführte Regierung ist sowohl in ihrer Tätigkeit wie in ihrer Nicht-Tätigkeit ein einziger Skandal, der dem Ansehen Deutschlands in Europa für viele Jahre schwersten Schaden zugefügt hat und weiterhin zufügt.

    • @TFG:

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Merkel das Problem mit Griechenland immer noch nicht verstanden hat.

       

      Ihr kommt es derzeit vermutlich nur noch darauf an, dass während ihrer Amtszeit nicht öffentlich wird, wie sehr sie in dieser Krise versagt hat.

       

      Deshalb bin ich froh über Journalistinnen wie Frau Herrmann, die immer wieder den Finger in die klaffende Wunde der deutschen Wirtschaftspolitik legt. Dafür meinen herzlichen Dank!

      • @Iannis:

        Ich kann die vielen Lobgesänge auf Frau Herrmann nicht nachvollziehen. Aussagen wie "dass man den Griechen einfach den Geldhahn zudreht und ihre Wirtschaft zerstört" oder " die deutsche Politik in Griechenland ein Verbrechen ist" zeugen nicht gerade von ökonomischer Intelligenz, sondern nur von einer durch die ideologische Brille verblendeten Sichtweise. In ihren vielen Artikeln zu Griechenland fiel Frau Herrmann außer der obligaten Forderung Schuldenschnitt auch keine Idee zur Lösung der griechischen Probleme ein. Und dafür so viel Lob, ich bin erstaunt.

      • @Iannis:

        Merkels Problem ist ihre Alternativlose Politik. Irgendwer sagt ihr was zu tun ist und der Kurs muss beibehalten werden, egal wie tief das Schiff schon im Eisberg steckt. der Kurs ist Alternativlos -.-