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Kommentar Amnesty zu SexarbeitVerbot schützt Prostituierte nicht

Kommentar von Martin Reichert

Es gibt Prostitution, zum Teil auch Zwangsprostitution. Amnesty International erkennt diese Realität an – und handelt human und pragmatisch.

Ein Sexarbeiterin demonstriert in Honduras für ihre Rechte. Foto: dpa

A mnesty International will sich künftig für die Entkriminalisierung der Prostitution einsetzen. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: „Beschmutzt“, und zwar „ernsthaft“, werde der Name von Amnesty, wenn die Organisation für die Legalisierung der Prostitution eintrete. So kommentierte das Bündnis „Koalition gegen Frauenhandel“ die so aufsehenerregende wie epochale Entscheidung. Allein die Wortwahl lässt aufhorchen, handelt es sich doch bei Prostituierten um Menschen, die vor allem aus einem Grund stigmatisiert und diskriminiert werden: Sie bieten sexuelle Handlungen als Dienstleistung an.

Schmutz. Warum ausgerechnet dieses Wort in einem Diskursfeld, das üblicherweise semantisch hochvermint ist?

Aber gut: Das feministische Anliegen, Frauen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung zu schützen, ist mehr als nur berechtigt – und als Hauptargument für das Verbot der Prostitution werden in der Regel jene in der Tat abscheulichen Fälle von Zwangsprostitution ins Feld geführt. In einer besseren Welt, so die Utopie, gäbe es keine Zwangsprostitution. Es gäbe zudem, und das ist der Punkt, überhaupt keine Prostitution.

Die derzeitige Welt wird jedoch weitestgehend vom Prinzip Angebot und Nachfrage bestimmt. Sex ist in besagter Welt, die sich längst von den freiheitlichen Werten der Sexuellen Revolution abgewandt hat, weiterhin ein verknapptes Gut. Dementsprechend besteht eine hohe Nachfrage, die ein Angebot nach sich zieht. Das bedeutet: Es gibt Prostitution, zum Teil auch Zwangsprostitution.

Mit einem Verbot schafft man erst recht jene kriminellen Strukturen, die man gerne verhindern möchte.

Greift man, so zeigt die Erfahrung etwa in Schweden, mit Verboten in dieses System ein, verschiebt sich schlicht der Markt. Er wandert ins Internet, in private Wohnungen und dunkle Gebüsche. Kurzum: Mit einem Verbot schafft man erst recht jene kriminellen Strukturen, die man gerne verhindern möchte. Und kriminalisiert obendrein Menschen, die sich dafür entschieden haben, sexuelle Dienstleistungen anzubieten. Aus welchen Gründen auch immer.

Amnesty war so mutig, sich gegen die Ideologie und in den Dienst der unzähligen und stigmatisierten Menschen zu stellen, die konkret in der Prostitution tätig sind. Aber warum eigentlich mutig? Das ist schließlich Aufgabe einer Menschenrechtsorganisation.

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51 Kommentare

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  • Was mir bei Ihnen fehlt ist, dass sie kein Wort für Kinder und Jugendlichen übrig haben. Wenn neue Gesetze formuliert werden, dann muss es um die Schwächsten gehen, dafür sind sie ja da, um die Schwächsten zu schützen. Das sind die Kinder! Prostitution hat Auswirkung auf den Menschen, vor allem wenn sie schon in der Kindheit beginnt. Wie ich Sie wahrnehme, blenden Sie die dunkeln Seiten weitestgehend aus, reden die Tätigkeit schön und verharmlosen die Freier. Mein Versuch ist hier auch, zu vermitteln, dass Kinder untergeschmuggelt werden und mit Kindern werden gute Geschäfte gemacht. Kinderprostitution wurde schon als das lukrativste Geschäft überhaupt publiziert. Bei einer Legalisierung hat die Polizei keine Kontrollmöglichkeiten und keine Handhabe überhaupt schützend einzugreifen. Es geht hierbei gar nicht um die Stigmatisierung. Sehr oft sind die meisten gebildeten Menschen eher mitfühlend und betroffen. Es gibt die Ausnahmen die da noch anders mit umgehen, das streite ich nicht ab und das verurteile ich. Dennoch wehre ich es ab, wenn verharmlost wird, was Sie in meinen Augen tun.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Irene Klar:

      Jetzt wird es aber immer diffamierender. An welcher Stelle ist denn Amnesty International für Kinderprostitution, für Menschenhandel und für Zwangsprostitution. Bitte differenzieren!

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Wollte ich so nicht behauptet haben, wenn es so rüberkam, tut es mir leid. Dennoch kann Legalisierung ja überhaupt nicht der richtige Weg sein. Diese Entscheidung innerhalb AI erscheint mir doch absolut fragwürdig und das macht mich zumindest auch sehr misstrauisch. Dieses Misstrauen wollte ich zumindest rübergebracht haben und ich hoffe dass ich doch einige mitnehmen kann.

        • @Irene Klar:

          Sie müssen auch mal praktisch denken, wenn Sie etwas erreichen wollen: Wer die Gesetzebung konsequent auf die Allerschwächsten zuschneidet, behandelt letztlich ALLE gleichermaßen, als wären auch sie so schwach und zum Schutz der eigenen Interessen unfähig. Da das aber die meisten Menschen faktisch nicht sind, gehen solche Rundumschläge an ihren Interessen vorbei, und sie suchen sich neben der Rechtsordung Wege, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. In diese illegalen Kanäle werden dann wiedderum die Allerschwächsten WIEDER mit reingezogen. Nehmen Sie Alkoholgenuss als Beispiel: Der Jugendschut klappt auch hier nur lückenhaft, aber wenn man Alkohol generell verbieten würde, wäre Massekriminalität und Schwarzmarkt-Chaos das Resultat, was den gefährdeten Jugendlichen letzlich auch nicht die Gehirnzellen retten würde. Denn letztlich käme weiter Jeder an Alkohol heran, aber es gäbe KEINE staatliche Aufsicht mehr. Vebote fühlen sich also manchmal wesentlich besser an, als wirken.

          • @Normalo:

            Ganz klar, muss man praktisch denken, wenn man etwas erreichen will. Das bedeutet für mich im Falle des Prostituiertenschutzes, dass schon von vornherein die Gesetzesparagraphen nebst dazugehörigen Durchführungsbestimmungen und was die Polizei sonst noch an Vorschriften braucht um ihrer Tätigkeit effektiv nachzugehen, so gefasst sind, dass leicht damit zu arbeiten ist und es schnell zu dem gewünschten Ergebnis kommt. Das funktioniert aber nur dann, wenn sich die Gesetzgebung ernsthaft Gedanken darüber macht, was alles im weitesten Sinn unter Zwangsprostitution fällt und wie sie zu erkennen ist. Da könnten wohl die Beamten, die privat Kontakt zum Gewerbe haben, bestimmt nützliche Hinweise geben. Wenn jetzt jemand auf die Idee kommt, das würde ja alles ganz ausführlich in diesem (missglückten) Prostituiertenschutzgesetz-Entwurf stehen, für mich ist das ein Freierschutzgesetz unter besonderer Berücksichtigung der finanziellen Belange der Großbordellbetreiber. Übrigens, es fällt mir schwer zu glauben, dass….

  • Alle Gesetze, die Prostituierte schützen können, sind längst vorhanden, sei es Körperverletzung, sei es Nötigung, sei es Menschenhandel, sei es Erpressung, sei es irgendwas. Polizei & Staatsanwälte müßte nur handeln. Die Realität ist aber so: Eine mir bekannte aus Thailand stammende Prostituierte erzählte, sie sei eines Abends von einem Kunden, der sich als Nazi herausstellte, beschimpft, bedroht, beleidigt und hart angefasst, wenn auch nicht geschlagen worden. Nach dem ersten Vorfall hat sie ihn dann nicht mehr in ihre Wohnung gelassen, obwohl er es immer wieder versuchte und sie dann durch die Sprechanlage rassistisch beleidigte und ihr Gewalt androhte. Sie meldete die Sache bei der Polizei. Dort hörte man ihr nur sehr desinteressiert zu und schickte sie weg, ohne weitere Details zu erfragen. Sie hörte nie wieder etwas von der Polizei zu diesem Vorfall. Anscheinend: Wen kümmert es schon, ob "so Eine" mal zusammengeschlagen wird?

     

    Nun, solche "Kundschaft" sei aber die Ausnahme, die allermeisten Kunden seien nett und verhielten sich korrekt, sagte sie. Man sieht aber daran, daß der Freier - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht derjenige ist, der den Damen am meisten zu schaffen macht oder der sie ausgrenzt und diskriminiert: Das machen ganz Andere - solche, von denen man es am wenigsten erwarten würde und deren Aufgabe es eigentlich ist, Leute vor Übergriffen zu schützen. Sehr gut, daß durch die AI-Kampagne mal ein Schlaglicht auf diesen wunden Punkt fällt.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Bei einer Lady aus dem schönen Thailand darf man wohl ohne weiters davon ausgehen, - es gibt bestimmt auch Ausnahmen davon- dass sie ihren Freiern zum GV die ganze denkbare Breite des Services anbietet, so unappetitlich das auch für einen normal empfindenden Mitteleuropäer sein mag. Deshalb geht ihre Schlussfolgerung, dass der Freier - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht derjenige ist, der den Damen am meisten zu schaffen macht, total daneben. Denn der bekommt ja genau das was er sich in seinem kranken Hirn vorstellt.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Zumindest jetzt sollte das nochmal Beachtung finden, der Fall nochmal aufgerollt , der Name des Polizisten herausgefunden werden, weil das ist auch gar nicht hinnehmbar. Das hat ja auch ganz massiv Auswirkung auf das Schutzgefühl, was ja gar nicht mehr vorhanden sein dürfte. In allen Fällen, sei es das Thema Flüchtlinge, IS, Rechtsextremismus oder eben Prostitution und Kinderprostitution wird deutlich, wie wichtig es ist, die Polizeiausbildung zu reformieren, mit mehr politischer Bildung, mehr sozialpädagogischen sowie psychologischen Ansätzen noch. Auch die Zusammenarbeit mit z.B. Familientherapeuten usw. sollte viel mehr intensiviert werden. Auch viel mehr Frauen sollten eingestellt werden usw. Es gibt ohne Frage auch die TäterInen bei der Polizei, auch da muss hingeschaut werden und präventive Maßnahmen geschaffen, sensibilisiert werden. Auch muss den Polizeikräften die Möglichkeit der Verarbeitung gegeben werden, z.B. durch Supervision, weil ich sonst auch eine Abstumpfung vermute usw. dennoch, eine Lagalisierung ist der absolut falsche Weg!

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      P.S. Vermutlich hätte die Polizei bei Bedrohung einer Bürgermeister- oder Bankiersgattin etwas arbeitswilliger reagiert.

  • Wer differenzieren kann, ist klar im Vorteil. Nicht gerade eine Stärke von Alice Schwarzer und einigen Hollywood Stars. Glücklicherweise aber von Amnesty International: "Amnesty International betrachtet Menschenhandel in all seinen Formen einschließlich sexueller Ausbeutung als schreckliches Verbrechen, das gemäß internationalem Recht in jedem Fall strafrechtlich verfolgt werden muss. Auch dies ist in den Leitlinien für die zukünftige Position und die Arbeit von Amnesty International festgeschrieben."

    Quelle: https://www.amnesty.de/2015/8/12/menschenrechte-von-sexarbeiterinnen-und-sexarbeitern-schuetzen?destination=startseite

    • @Frederik Nyman:

      Leider ist es Amnesty International vollkommen egal, ob Menschen aus finanziellen Gründen gezwungen sind zur Prostitution.

      Insofern würde ich das nicht als "differenzierte Position" bezeichnen...

      • @Eric Manneschmidt:

        Amnesty International ist auch für die Armutsbekämpfung bzw. für ein Vorgehen "Mit Menschenrechten gegen Armut":

        Quelle: https://www.amnesty.de/journal/2009/oktober/fuer-ein-leben-menschenwuerde

        Auszug: „Schließlich will unsere Kampagne erreichen, dass wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte genauso vor internationalen Stellen einklagbar werden wie die politischen Menschenrechte. Das ist im Zusatzprotokoll zum Internationalen Pakt über diese Rechte festgelegt. Es kann noch immer nicht in Kraft treten, weil noch Ratifizierungen ausstehen - unter anderem von Deutschland. Unser Ziel ist, dass alle Staaten dieses Protokoll unterzeichnen und ratifizieren.“

        Leider ist Deutschland immer noch dagegen: http://www.taz.de/!5211608/

        Wäre schön, wenn Frau Schwarzer sich hier einsetzen würde und auch deutlich darauf hinweisen würde, damit viel Armut beendet wird und somit auch Prostitution und Menschenhandel.

        • @Frederik Nyman:

          Das kann wirklich niemand ernst nehmen, der sich auch nur ein bisschen mit Armut beschäftigt hat.

          AI schreibt: "Um Missverständnisse zu vermeiden: Amnesty International sagt nicht, dass Armut selbst schon eine Menschenrechtsverletzung ist."

          Armut ist heute komplett menschengemacht und daher sehr wohl eine Menschenrechtsverletzung, und kein "natürliches Phänomen" oder "Schicksal".

          Fakt ist, dass sich weder Frau Schwarzer noch AI darum scheren, dass Menschen (vermeidbar!) in eine Situation kommen, in der sie sich in der einen oder andere Form verkaufen müssen, um zu überleben. Und die nahezu zwingend weitere Verletzungen der Menschenrechte mit sich bringt. Siehe auch meinen Link weiter unten zur Position von Martin Luther King.

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @Eric Manneschmidt:

            AI möchte doch eindeutig bei dem Thema Menschenrechte und Armut sensibilisieren. Da viele Bürger aus der Mittelschicht diese Verbindung nicht sehen, weist AI daraufhin. Korrekterweise hätten Sie daher tatsächlich vollständig zitieren müssen, so ist Ihre Schlussfolgerung diffamierend.

          • @Eric Manneschmidt:

            Bitte vollständig zitieren: "Um Missverständnisse zu vermeiden: Amnesty International sagt nicht, dass Armut selbst schon eine Menschenrechtsverletzung ist. Aber es gibt eine enge Verbindung: Armut ist oft die Folge von Menschenrechtsverletzungen, sie macht für Menschenrechtsverletzungen besonders verwundbar, und weitere Menschenrechtsverletzungen machen die Armut für die Betroffenen zum unentrinnbaren Schicksal."

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Eric Manneschmidt:

        Frau Schwarzer hat ja eindeutig mit ihrer illegalen Steueroptimierung bewiesen, dass auch sie nicht für eine gerechtere Umverteilung ist, um Armut zu bekämpfen und damit den größten Teil der Prostitution und den Menschenhandel zu beenden. Eine Hypokritin par excellence. Und von den Hollywood Stars habe ich auch nicht vernommen, dass sie für höhere Steuern für Vermögende sind, um mit den zusätzlichen Mitteln für eine gerechtere Umverteilung zu sorgen und die Armut zu bekämpfen, die die Prostitution verursacht.

      • @Eric Manneschmidt:

        amnesty international ist aber nicht egal, ob leutz, welche "aus finanziellen Gründen gezwungen sind zur Prostitution" zusätzlich zu diesem zwang marginalisiert, diskriminiert und/oder kriminalisiert werden.

        und darum geht's.

        und nicht darum, wie sich unsere gran' ol' schachtel und irgendwelche filmsternchen sauberen sex vorstellen.

        und auch nicht darum, ob frauen und andere menschen ein bedingungsloses grundeinkommen ggf. durch sex gegen geld aufstocken oder lieber anders schubbern würden.

  • Eine Welt ohne Prostitution ist illusorisch . Prostitution, also das Angebot sexueller Dienstlleistungen gegen Geld, ist auch nicht schlechter als das Angebot anderer Dienstleistungen. Voraussetzung ist eine Freiwilligkeit des Angebots. Aber kann es diese geben? Daran scheitert es in einer Welt, in der jeder besitzlose Mensch gezwungen ist, zum Existenzerhalt einer (nicht nur potentiell, sondern immanent ausbeuterischen) Erwerbstätigkeit nachzugehen. Ergo unterliegt auch die Prostituierte diesen Mechanismen, ergo gibt es nur eine bedingte Freiwilligkeit. Dies ist so, wie in jeder anderen Erwerbstätigkeit, wie auch bei Putzfrauen oder Fließbandarbeiterinnen. Ob es eine Erwerbstätigkeit wie jede andere ist, gibt es ein Für und Wider, rational und irrational. Aber wie man es auch wendet: Es kann nicht um Verbot gehen, denn damit lässt sich Prostitution nicht beseitigen, vermutlich nicht einmal eindämmen. Armut, Hunger, verzweifelte Lebensumstände wird es sowohl bei Legalität wie Illegalität geben, die Frauen in die Prostitution zwingen . Es kann daher nur um Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Erhalt dieser bedingten Freiwilligkeit gehen. Dazu ist eine Entkriminalisierung notwendig. Alles andere wirkt dem entgegen und zwingt erst recht Frauen in illegale Zwangsverhältnisse fernab jeder Kontrolle.

    • @Laurenz Kambrück:

      Soweit ich mich im Gewerbe auskenne, dank einer engen Freundin meiner Frau, ist die Entkriminalisierung der total falsche Weg um die Prostituierten zu schützen. Das schützt nur die Zuhälter und gewisse verantwortungslose Freier. Auch das pure Gegenteil bringt auf Dauer nichts, denn – da stimme ich mit dir überein – es zwingt die Frauen in illegale Zwangsverhältnisse, die kein vernünftiger Mensch tolerieren kann und auch soll. Also müsste man sich doch irgendwie in der Mitte treffen, D.h. in einer Welt mit Prostitution, aber eine Welt, in der es ganz genaue Vorgaben gibt, wie sich ein Freier gegenüber einer Prostituierten zu verhalten und was er zu erwarten hat, wenn er sich nicht daran hält, auch dann wenn es von der SDL scheinbar akzeptiert wird.

      Für mich und meine Frau ist nämlich der gemeine Freier der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte, denn wenn dieser Kerl weiß, wo er seinem Hobby ungestört frönen kann, ohne mit irgendwelchen staatlichen Stellen in Konflikt zu geraten, die sich sehr nachteilig auf seine Finanzen auswirken, wird es auch sehr bald keine illegalen Zwangsverhältnisse mehr geben. Denn wo die Freier ausbleiben…

    • @Laurenz Kambrück:

      Das ist leider so nicht ganz richtig.

      Denn solange Prostitution legal ist, können die Jobcenter Menschen in diese Branche zwangsvermitteln.

      Wenn Prostitution verboten ist, können sie das logischerweise nicht.

       

      Der einzige Ausweg aus dem Dilemma ist die Abschaffung von Hartz IV bzw. dem Sanktionsregime und die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens.

      • @Eric Manneschmidt:

        Das dürfte Sie interessieren... http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geld-ohne-gegenleistung-niederlande-experimentieren-mit-grundeinkommen-1.2608557

         

        Ich halte das bedingungslose Grundeinkommen, auch wegen des Einsatzes von Maschinen statt Mneschen für unausweichlich, deshlab findet es meine volle Zustimmung. Es hätte ganz sicher Auswirkungen auch auf die Prostitution, auf Zwangsarbeit usw.

        • @Irene Klar:

          "...eine Lagalisierung ist der absolut falsche Weg!"

           

          Also legal ist es ja schon. Nur so als Hintergrundinfo.

           

          Dennoch zwei Fragen:

           

          > Warum ist es falsch?

          > Wenn das BGE, das Sie fordern, jemals kommen sollte: Was haben Sie dann mit denjenigen Prostituierten vor, die trotzdem weitermachen?

        • @Irene Klar:

          Setzen Sie das BGE durch, Frau Klar, dann reden wir weiter.

           

          Was haben Sie danach eigentlich mit den Prostituierten vor, die trotzdem weitermachen?

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Eric Manneschmidt:

        Wo hat denn jemals ein Jobcenter versucht, jemanden in die Prostitution zu vermitteln?

        Zwangsprostitution ist in Deutschland verboten!

        Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist erstrebenswert, aber wird dies tatsächlich die Prostitution komplett beenden?

      • @Eric Manneschmidt:

        "Der einzige Ausweg..."

         

        Alternativlosigkeit ist unglaubwürdig, nicht nur wenn Politiker diese ins Feld führen und im Übrigen auch phantasielos.

        • @Grisch:

          Seien Sie doch so freundlich und fantasievoll und machen Sie einen validen Gegenvorschlag.

          Martin Luther King hat es 1967 so gegenübergestellt: Chaos oder Gemeinwesen http://www.livableincome.org/aMLK-deutsch.htm

           

          Es ist immer gut, Alternativen am Start zu haben, in Bezug auf Dr. King war es die, ihn einfach umzubringen.

          Was haben Sie anzubieten?

  • Das Kaufen und Verkaufen von einvernehmlichem Sex zwischen zwei Erwachsenen sollte selbstverständlich kein Verbrechen sein und gehört daher für meine Frau und mir auf keinen Fall bestraft. Das ist für uns GV mit Kondom, mehr aber nicht und auf keinen Fall die diversen Tätigkeiten der Prostituierten, die gemeinhin mit „Service“ umschrieben werden. Denn da lässt es sich für normal empfindende Männer und besonders Frauen immer davon ausgehen, dass es sich hierbei um keinen einvernehmlichen Sex handelt, sondern um eine gängige Art von leider üblicher Zwangsprostitution. Fragen sie nur mal eine SDL was sie im Gewerbe lieber machen würde, wenn sie sie frei wählen könnte und nicht den unappetitlichen Vorstellungen ihrer Freier gezwungenermaßen jeden Tag nachgeben muss. Deshalb wäre unbedingt notwendig, dass der Staat die Prostituierten davor schützt und kein geistesarmes Freierschutzgesetz produziert. Da hat nämlich die Lobby der Großbordell-Betreiber in ihrem eigenen Interesse ganze Arbeit geleistet.

  • Es waere gut es wuerde keine Prostitution geben. Sie gibt es aber. Sie ist auch in vielen laendern verboten, aber sie gibt es trotzdem. Es ist wie mit dem "kampf gegen die drogen". DIESER IST NICHT ZU GEWINNEN. Verboten staerken auch in diesem fall nur organisierte Kriminalitaet. Also hat ai recht. Die Realitäten sind einfach da.

  • Die Aussage von AI ist ein viel zu vage formuliertes Lippenbekenntnis, dem wohl kaum irgendeine gesetzliche Reaktion folgt.

     

    Was wir brauchen, ist eine Differenzierung, ein genaues Aufdröseln der oft gewalttätigen und freiheitsberaubenden kriminellen Strukturen rund um die Prostitution. Wir können nicht die Prostituierten schützen, wenn wir pauschal Zuhälter und Sklaventreiber gleich mit amnestieren.

     

    Leider sind diesbezüglich die Stellungnahmen von Organisationen wie Dona Carmen genau so wenig repräsentativ wie die der Promifrauen von Winslet bis Schwarzer.

     

    Erst wenn ein Provinzpolizist in Brasilien, ein Milizionär in der Ukraine oder ein Mitarbeiter einer deutschen Behörde Prostituierte wie selbstverständlich als legal und normal behandelt, bei Zuhältern, Schleusern und Puffmüttern, die z.B. auch in Deutschland die Pässe ihrer Umsatzbringer einbehalten und Kontrolle über die Einnahmen haben, jedoch hellhörig werden, ist etwas erreicht. Dazu allerdings ist der undifferenzierte AI-Vorstoß leider nicht geeignet.

  • Seit wann ist es ein "feministisches Anliegen", Frauen vor Gewalt zu schützen?

    Und warum sollen nur Frauen vor sexueller Gewalt geschützt werden?

    Nebenbei: die Vorstellung einer Gesellschaft ohne Prostitution ist keine Utopie, sondern schlicht albern.

    • @Brobdignag:

      ...vielleicht auch nur deswegen albern, weil es eine Gesellschaft ohne Männer sein müsste und das macht echt Probleme.Außerdem: Eine Utopie lässt sich zum Glück nicht verbieten. Aber offensichtlich sind ja viele ganz happy, dass es ein Beruf wie jer andere werden soll. Dann haben Ihre Töchter ja endlich Berufsperspektiven...

  • Oft gehen Menschen zu Prostituierten die ein, teilweise sehr, geringes Selbstwertgefühl haben, meiner Information nach. Der Umgang damit, indem man dann zu einer Prostituierten geht, ist in meinen Augen nicht lösungsorientiert und von Feigheit geprägt, zudem menschenverachtend. Außerdem finde ich es sehr wichtig, die Kontrollmöglichkeiten zu erhöhen, da heute auch vermehrt und immer mehr und auch immer früher Kinder prostituiert werden und dass eben auch nicht nur von den typischen Zuhältern genutzt wird, sondern eben auch von ehemaligen Prostituierten. Wenn Prostituierte so selbstbewusst sagen, dass sie es freiwillig machen, stelle ich das trotzdem sehr in Frage, da in dieser Branche sehr viel mit Druck und Erniedrigung gearbeitet wird, oftmals eine Täter-Opfer-Identifizierung bei den Opfern stattfindet und eine ausreichende Individualisierung nicht stattfindet, eben weil es schon oft in der Kindheit beginnt. Amnesty International finde ich mittlerweile nicht mehr empfehlenswert, sehr fragwürdig und ich frage mich wer da alles an den Strippen zieht.

    • @Irene Klar:

      ganz schön paternalistisch - freiwillig ist sicher nicht das richtige Wort - wir gehen alle mehr oder weniger einer Erwerbstätigkeit nach - ich bin mir recht sicher dass das für SexarbeiterInnen ganz ähnlich ist.

       

      Den Herren und Damen in der Branche zu unterstellen Sie hätten alle einer Macke oder Knacks ist aber recht weit hergeholt (wenn es Randgruppen gibt für die das zutreffen kann) und sagt vermutlich mehr über das eigene Verhältnis zu Sexualität aus als die 'Branche'.

      • @Christophe THOMAS:

        Würde mich niemals so ausdrücken wie Sie!

        • @Irene Klar:

          Der Ausdruck ist nebensächlich. Natürlich meinen Sie es gut, aber letztlich sprechen Sie mit ihrer Argumentation volljährigen Menschen die Fähigkeit ab, ihre eigene Situation richtig einzuschätzen und ihre "wahren Gefühle" zum Ausdruck zu bringen. Stattdessen interpretieren Sie von außen eine abweichende Realität hinein, deren logische Konsequenz wäre, auch Jene, die bekunden, das Gewerbe freiwillig auszuüben, zu ihrem eigenen Schutz an dieser Ausübung zu hindern. Ob man das jetzt "einen Knacks haben" nennt oder nicht, es ist eine sehr weitgehende Einmischung in die freie Willensbildung, die durch eine sanftmütige Formulierung nicht weniger übergriffig wird.

          • @Normalo:

            Tja nun, warum sollten 'Sexarbeiter*innen' weniger als andere Menschen von kognitiver Dissonanz betroffen sein?

             

            "Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht, eine Sucht, die das in der modernen Gesellschaft herrschende Einzel- und Massenelend zur Folge hat. Es ist dies die Liebe zur Arbeit, die rasende, bis zur Erschöpfung der Individuen und ihrer Nachkommenschaft gehende Arbeitssucht. Statt gegen diese geistige Verirrung anzukämpfen, haben die Priester, die Ökonomen und die Moralisten die Arbeit heiliggesprochen."

            (aus: "Recht auf Faulheit", Paul Lafargue)

             

            Menschen, die Sex gegen Geld anbieten, weil sie von etwas leben müssen, werden seit Jahrhunderten fast durchweg gering geachtet und mehr oder weniger stark verfolgt.

            Wenn ihre Tätigkeit aber als "richtige Arbeit" anerkannt wird, hätte das möglicherweise ein Ende, es besteht zumindest die Hoffnung.

             

            Absolut verständlich, dass die Betroffenen (soweit sie organisiert sind und sich überhaupt zu Wort melden) sich für eine Legalisierung aussprechen. Der soziale Hintergrund des Gewerbes muss trotzdem grundsätzliche Zweifel an der "Freiwilligkeit" wecken - jedenfalls solange es einen staatlichen Arbeitszwang gibt.

            @Irene Klar hat im Übrigen skizziert, dass in der Branche noch dazu besondere Bedingungen aufgrund der Art der Dienstleistung herrschen, die auch einer "freien Willensbildung" nicht unbedingt und in jedem Fall zuträglich sein müssen.

            • @Eric Manneschmidt:

              Das meiste von dem Sie schreiben, könnte man genau so gut über Müllmänner, Bettler und Andere sagen, die sich notgedrungen freiwillig in wenig angenehmen und noch weniger prestigereichen Berufen verdingen. Nur redet keiner davon, diese Tätigkeiten deshalb zu verbieten. Kognitive Dissonanz mag real sein, aber sie einem ganzen Gewerbe kollektiv zu unterstellen, geht etwas weit.

               

              Was die besonderen Bedingungen betrifft, die zu wirklich zwangsweiser Tätigkeit führen: Die werden durch ein Verbot auch nicht geändert, denn ein generelles Verbot wird die Prostitution nicht abschaffen. Im Untergrund sind nur die Zugriffsmlöglichkeiten von Zuhältern und Menschenhändlern wesentlich besser.

          • @Normalo:

            Es mag sein, dass ich dramatisiere, was ich aber nicht glaube, aber es erscheint mir sehr oft so, dass die Problematik dermaßen bagatellisiert wird und kaum jemand in die Tiefen der Seele sich vorwagt. Oftmals liegt sexueller Missbrauch vor, wenn Frauen sich prostituieren. Legalisierung ist das falsche Signal. Ich denke dabei vor allem auch an den Kinderschutz, der viel mehr intensiviert werden muss. Immer früher werden die Mädchen, öfter auch Jungen, gebrochen um sie gefügig zu machen. Oft werden Drogen benutzt. Und jede Legalisierung wird durch noch härtere Grenzüberschreitungen durch bestimmte Freier beantwortet, weil es zum Teil zu ihrem System gehört und es einen bestimmten Reiz auf diese ausübt genau diese Grenzen der Legalität zu überschreiten. Das Resultat kann nur ein Abstumpfen der Gesellschaft sein immer mehr und mehr. Frauen, den Übelstes angetan wurden werden selbst zu den Übeltätern, zu Zuhälterinnen. Sie können das nur, weil sie ihren eigenen Schmerz ausgeblendet haben, sonst würden sie es nicht aushalten können. Grausam!!! Wo wollen wir denn hin als Gesellschaft?

            • @Irene Klar:

              Sei bleiben bei Kollektiv-Unterstellungen, die Ihnen als nichtbetroffener Dritter das Urteilsrecht vermitteln sollen, was diese Menschen wirklich wollen bzw. zu wollen haben. Damit landen Sie bei mir schlicht nicht. Ich glaube an die Entscheidungsfähigkeit des Individuums, Sie an Bervormundung im Dienste dessen, was "Wir" für eine "Gesellschaft" wollen. Ich will keine, die mir erklärt, dass ich, weil ich einen bestimtmen Beruf ausüben möchte, leider nicht imstande sein kann, meinen wahren Willen wirklich zu kennen.

               

              Im Übrigen halte ich ein Verbot der Prostitution für in etwa so effektiv, wie es ein generelles Verbot von Alkohol wäre - reine Symbolpolitik, die das Gewerbe in den Untergrund oder das Ausland verdrängt, wo dann erst recht die Ausbeuter freie Hand haben.

  • "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen."

    Sehr mutig von AI, an diesem Postulat (Franz Müntefering, August Bebel u.a.) keineswegs zu rütteln.

    Die logische Folge der Legalisierung von Prostitution ist, dass die Jobcenter ihre "Kund*innen" auch in diese Branche zwangsvermitteln. Unabhängig von der Frage, ob das per se problematischer ist als die Zwangsvermittlung in andere gefährliche, entwürdigende oder aus anderen Gründen fragliche Jobs:

    Eine Menschenrechtsorganisation hat sich dafür einzusetzen, dass es mit der faktischen Zwangsarbeit rasch ein Ende hat.

     

    Siehe dazu aktuell http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-778-78362--f438837.html#q438837 ff.

    und http://www.neues-deutschland.de/artikel/980002.unvergessliche-blicke.html

    • @Eric Manneschmidt:

      Wenn die Arbeitsagenturen Menschen gegen deren Willen in Jobs vermitteln, die moralisch zumindest ausgesprochen fragwürdig sind (Call-Center etc.), dann darf man das nicht als Argument nutzen in der Prostitutions-Frage. Weil: Die Agenturen dürfen das. Und weil man nichts dagegen tun kann, wenn man nichts dagegen tut, ist das auch ganz in Ordnung so. Hab ich Ihre Ansicht damit halbwegs richtig wiedergegeben, Eric Manneschmidt?

       

      Nein, natürlich nicht. So hatten Sie das ganz bestimmt nicht sagen wollen. Sie wollten bloß, dass eins und eins nicht zwei ergibt. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

       

      Nein, "unabhängig" voneinander werde ich die Praktiken der Job-Center und der Frauenhändler ganz gewiss nicht betrachten. Weil es nämlich zwei Komponenten gibt, die beides miteinander verbindet. Das sind zum Einen die Unmenschlichkeit und zum Anderen die Machtanmaßung. Ein unmenschlicher Gesetzgeber ist nicht schon deswegen besser als ein unmenschlicher Zuhälter, weil er Gesetzgeber ist. Wenn Sie die Leute auf der Straße fragen, wird niemand Ihnen sagen, er hätte dem Parlament die Erlaubnis erteilt, die Arbeitsagenturen zu beauftragen, Menschen in unwürdige Arbeitsverhältnisse zu vermitteln. Der Gesetzgeber hat sich das Recht dazu einfach genommen. Dass er sich zuvor für vier Jahre blanko hat wählen lassen, macht die Sache nicht besser sondern schlechter.

       

      Im Übrigen haben Sie natürlich recht: Menschenrechtsorganisation haben sich dafür einzusetzen, dass es mit der Zwangsarbeit rasch ein Ende hat. Das Einzige, worüber wir noch streiten müssen, ist also der Weg ans Ziel. Ihr Weg ist einer der staatlichen Gewalt gegenüber Schwachen. Meiner ist einer, bei dem der Staat Gewalt nur gegen die ausüben darf, die genau so brutal sind wie er selbst. Bisher hat mir noch niemand ein überzeugendes Argument gegen mein Weg genannt. Dass Ihrer nicht hinhaut, hat uns die Vergangenheit bereits bewiesen.

    • @Eric Manneschmidt:

      ziemlicher komischer Kommentar - geht am Artikel gute 2 Seemeilen vorbei ...

      • @Christophe THOMAS:

        Echt jetzt?

        Die Frage ist, ob Kompaßnord = geographisch Nord (resp. Süd), oder?

         

        Ist weitere Kommodifizierung (wobei es ja nicht um die Einführung der Prostitution als solcher geht) der sinnvolle Weg, oder sollten wir lieber den Zwang zur Erwerbsarbeit abschaffen?

        Vielleicht gerade aus menschenrechtlicher Sicht...?

        • @Eric Manneschmidt:

          Der Artikel setzt sich mit einem recht genau umrissenen Thema auseinander : und zwar mit der Entkriminalisierung von Prostitution. Wo ist da der Zusammenhang zur Arbeitsvermittlung in Deutschland?

           

          Auch der Versuch Entkriminalisierung als "weiterer Kommodifizierung" zu beschreiben ist eher theoretisch als pragmatisch.

          • @Christophe THOMAS:

            Die Aussage war, Prostitution müsse verboten sein, damit das Arbeitsamt sich nicht als Zuhälter betätigt und Jobsuchende zwangsweise in die Prostitution führt. Das ist natürlich Unsinn, wer sich selbst Regeln aufstellt, der hat genau garkein Recht, diese als Entschuldigung oder Begründung für unmoralisches Handeln zu nehmen, sondern die Pflicht, sich mit seinen Regeln an Moral und Anstand anzupassen.

            • @Bodo Eggert:

              Die Aussage war, dass der Zwang zur Erwerbsarbeit abgeschafft gehört.

              Aber das steht ja schon da...