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Kolumne Die eine FrageEn marche!

Peter Unfried
Kolumne
von Peter Unfried

Daniel Cohn-Bendit ist Europas glühendster Macron-Unterstützer. Warum schließen die deutschen EU-Grünen kein Bündnis mit Emmanuel Macron?

Margrethe Vestager als EU-Kommissionschefin wäre das sichtbare Symbol dafür, dass etwas Neues beginnt Foto: dpa

F ür einen entschiedenen liberalen Pro-Europäer gäbe es am 26. Mai eine ideale Wahl als Signal für eine EU des positiven Aufbruchs: Emmanuel Macron. Und da beginnt das Problem. Macrons En Marche („In Bewegung“) kann man in Deutschland nicht wählen. Man müsste also auf den deutschen Partner ausweichen. Das aber ist die FDP, eine Partei die vermutlich innerhalb der liberalen EU-Allianz Alde am weitesten von Macron entfernt ist, ganz zu schweigen von anderen zukunftspolitischen Bereichen. Was tun?

Die EU ist die große Leistung des produktiven Antagonismus zwischen Christdemokratie und Sozialdemokratie. Die beiden führenden politischen Kräfte der jüngeren Vergangenheit haben das Ding mit ihrer gemeinsamen Mehrheit zwar nicht gerockt, aber ordentlich geschaukelt.

Und nun ist das christdemokratisch-sozialdemokratische Zeitalter aus den bekannten Gründen vorbei, also wegen fehlender Antworten auf Erderhitzung, Globalisierung, Digitalisierung. Nun muss eine neue sozialökologisch-liberale Politik in der Hauptverantwortung Demokratie, Freiheit und Wohlstand emissionsfrei produzieren.

Das einzig sichtbare und sich europaweit wachsender Beliebheit erfreuende Alternativmodell bei dieser EU-Wahl heißt aber autoritärer Nationalismus. Man kann selbstverständlich sagen, dass dieses Modell ja nun gar keine Antworten habe. Aber das reicht nicht.

taz am wochenende

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Es braucht auch eine sichtbare und wählbare pro-europäische Alternative zum alten Erfolgs- und heutigen Auslaufmodell. Und sie muss eben – das ist der Abschied von „europäische Republik“-Träumen oder „alles neoliberal“– Altkadergeraune – raketenartig mehrheitsfähig werden, wie es Präsident Macron in Frankreich geschafft hat. Das war ein notwendiger Befreiungschlag aus dem zunehmend gelähmten Halbrechts-Halblinks. Aber es gibt kein Zurück mehr, und das macht Leuten auch Angst.

Lieber nicht bewegen als falsch bewegen? Das ist nicht nur Christian Lindners Strategie, sondern das Motto aller, die sichergehen wollen, dass sie keine Zukunft haben, aber zumindest nicht dafür haftbar gemacht werden. Ganz normale Feiglinge; wer spürte nicht selbst so einen Feigling in sich?

Womit wir bei den Grünen sind, die besonders laut „hier“ geschrien haben, als der Herrgott die Hasenfüße verteilte. Daniel Cohn-Bendit ist nicht nur Europas berühmtester Grüner, sondern Europas glühendster Macron-Unterstützer, und da ist es naheliegend, beide zu einer progressiven Allianz zusammenführen zu wollen, zumal Macron die Sozialökologie in sein politisches Sortiment aufgenommen hat.

Nun sind aber die deutschen EU-Grünen angepisst von Macron und die französischen sowieso. Weshalb sie die Sache so sehen, dass Macron beziehungsweise sein Adjutant Cohn-Bendit von ihnen die „Unterwerfung“ wolle. Was der für „idiotisch“ hält. Er habe nur gesagt, dass sich in beiden Parteiprogrammen so viele Überschneidungen fänden, dass ein Bündnis sich geradezu aufdränge.

Wenn man die Nationalisten bremsen will und gleichzeitig das christdemokratisch-sozialdemokratische Zeitalter offiziell beenden, dann braucht es zumindest nach der Wahl am 26. Mai ein loses ökoliberales Bündnis, das als dritter Mehrheits- und damit Machtfaktor mit um die 150 Stimmen im EU-Parlament mitmischt. Und am Ende vielleicht sogar Margrethe Vestager als Kommissionschefin durchsetzt. Unwahrscheinlich, okay, aber sie wäre das sichtbare Symbol dafür, dass etwas Neues beginnt. Das wäre der erste Schritt.

Schritt zwei ist ungleich wichtiger: ein ernsthaftes europäisches Zukunftsbündnis zwischen Macron und der Bundesregierung. Das muss das zentrale politische Angebot der Grünen bei der nächsten Bundestagswahl sein. Dann hat man wirklich eine Wahl.

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Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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36 Kommentare

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  • "Halbrechts-halblinks" ist Macron auch.



    Einen Sozialabbauer für seine Mehrheitsfähigkeit zu feiern, ist irgendwie daneben.



    Wer die Interessen der Konzerne und Reichen zuerst verfolgt, wird auch nicht die Klimakatastrophe abwenden. Real ohne Politik ist ein Supermarkt.

  • & Däh & Zisch - Mailtütenfrisch

    ”Glück Auf!







    U nfrieds N ext T opp T rottel. - Peter Unfried, der Heidi Klum des Polit-Castings“

    Ja - Heidi - das Klumpt! Newahr.



    Normal.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Und Cohn-Bendit ist dann eines der "Mädchen"?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Bote - ein nicht ungefährlicher Bansche

        Geb‘s aber gern weiter.

  • Danke für den Artikel und die differenzierte Analyse. Tatsächlich erscheint mir die Gefahr, dass viele Länder und ggf. auch Europa insgesamt ins Populistische abgleiten, erheblich größer als das Risiko, dem sich eine Partei – die Grünen – aussetzt, wenn sie sich ernsthaft mit der Idee eines Bündnisses mit Republique en marche auseinandersetzt. Tatsächlich haben die beiden Programme ja viele Überschneidungen, die man gemeinsam abklopfen sollte. Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind so groß, dass man die Möglichkeit, gemeinsam stärker zu sein und wirksamer vorzugehen, nicht leichtfertig ablehnen sollte. Berührungsängste sollten die Grünen überwinden. Kann ja sein, dass man am Ende zur Entscheidung kommt, dass doch jeder alleine sein Ding macht – aber bitte erst nach einer ernsthaften Prüfung.

  • Margrethe Vestager, Macron und ein Teil der Grünen wäre doch die Garantie für ein verschärftes neoliberal dominiertes Europa. Was sollte daran neu sein? Die Cohn Bendits dieser Welt sind satt, selbstzufrieden und interessieren sich einen Scheiß für das wirkliche Europa.



    In welcher Welt lebt Herr Unfried?

    • @Rolf B.:

      "Neoliberal" ist zum Totschlag - Wort geworden, geradezu singfrei benutzt!

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Monika Frommel :

        Zweiter Versuch. Klasse soll doch nicht verloren gehen.

        Es gibt so wenig Worte, die sich auf 'liberal' reimen. Mir fallen nur 'pränatal' und 'fatal' ein. Gut, 'Schakal' ginge zur Not auch noch. (Auch wenn 'Hyäne' besser zum Neo-Liberalismus passen würde.)

        Aber Singen: ich weiß nicht, ich weiß nicht ...

      • @Monika Frommel :

        Es mag sein, dass der Begriff SINGFREI ist. Eine wirtschaftspolitische IDEOLOGIE, die den klassischen Anspruch eines ausgleichenden und regulierenden Staates bekämpft, indem z.B. die Reichen steuerlich entlastet werden (Macron) und die Armen belastet, die alle Institutionen, die eine staatliche Versorgungsgarantie benötigen wie Bildung, Energie, Wasser, Infrastruktur, Gesundheit, Alterversorgung etc. entweder verrotten lässt oder privatisiert, folgt genau den Ansprüchen der Urväter des Neoliberalismus, die einen schlanken Staat bei möglichst höchster Marktregulierung und Privatisierung der Versorgung bevorzugen.



        Mann nennt diese IDEOLOGIE auch Angebotstheorie, nach der sich der Staat auf die Bedürfnisse der Anbieter (Unternehmen) konzentrieren soll. Also niedrige Löhne, eingeschränktes Streikrecht usw. Also das typische Umverteilungsgedöns von unten nach oben. Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.

        So, jetzt denken Sie mal nach. Hat da nicht rot und grün Hartz IV eingeführt? Und Riester? Nie gehört?

        • @Rolf B.:

          Macron bekämpft doch nicht den regulierenden Staat! Das ist das Credo von Trump! Da sieht man, was passiert, wenn Wörter singfrei klingeln.

          • @Monika Frommel :

            Macron hat zunächst einmal den Sozialstaat bekämpft und die Reichen steuerlich entlastet. Das Ergebnis kennen wir. Wir? Sie wahrscheinlich nicht.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    En reste!

  • Wozu und woher die Aufregung ?



    Die teutschen Grünen segeln schon längst auf Neolib-Kurs.



    - Auch wenn die Benennung dieser Wahrheit noch manchem an der Basis linke Pantomschmerzen bereitet.

  • Na ja, Macron ist halt deutlich neoliberaler (Abschaffung der Vermögens- und der Spekulationssteuer, Zurückschneiden der öffentlichen Dienste und Subventionen für Arme, weitere Aushöhlung von Arbeitnehmerrechten) als die deutschen Grünen aktuell. Die haben schon eine Agenda 2010 mitverantwortet...



    Die frz. Grünen, die linker sind als die deutschen (oder es zumindest bis vor kurzem waren)m sind von der Mitwirkung (und dem zu späten Rückzug) in der Hollanderegierung so sehr beschädigt worden, wie die Kommunisten damals von Mitterrand. Die werden also den Teufel tun, sich mit dem Verfechter einer radikaleren Variante dieser Politik zusammenzutun.



    Und zu guter Letzt hat Macron in Frankreich nicht nur nichts für Umweltschutz und gegen Klimawandel getan, so dass sich sogar Hulot zurückgezogen hat, sondern richtet mit Entscheidungen wie der Zulassung von Fernbussen und dem Weg zur Privatisierung der Bahn aktiv schaden an.

    • @BigRed:

      kurz - em arsch.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Seh ich auch so.

        Der einzige Grund für mich wählen zu gehen, ist den Rechten zu schaden. Warum das so ist, habe ich nie so ganz begriffen, hat wohl mit Mathematik zu tun und da war ich nie stark.

        Aber gut, ich tus.

        Was Wahlprogramme angeht, die kann man auch besoffen am Schreibtisch zusammenzimmern.

        Wird ja eh nichts draus. Oder das Gegenteil.

        Jedenfalls, lieber Europa als keins.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ich nehme an, dass Sie die weit Rechten meinen, also vom Schlag FN, Fidesz, AfD, Lega. Aber selbst da wird es schwieriger und schwieriger, die Unterschiede zu finden, gerade auch, wenn Sie sich Macrons "loi asile" ansehen.



          Das hat sogar in LaREM zum Grummeln geführt, auch wenn nur ein einziger Abgeordneter dagegen gestimmt hat (und dann direkt ausgeschlossen wurde).

          Und Europa nur um Europas Willen, selbst wenn's Grossdeutschland in einer Frontexschale ist, ist dann doch zu wenig.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @BigRed:

            Ja nun, wenn ich gegen ein Frontex-Europa bin, was ich ja bin und meinetwegen für ein sozialistisches Europa oder besser noch für eine "sozialistische Weltrepublik", was bleibt dann zu tun. Also bei der Wahl.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Ganz ehrlich: mir würde ja erst mal ein sozialdemokratisches Europa reichen. In Frankreich würde ich LFI wählen oder vllt. EELV. In Deutschland gibt's ausser Der Linken keine Sozialdemokraten mit Chance und selbst die sind verwirrt, wenn's um Europa geht.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ha - das nenn ich jetzt aber mal differenziert. Gellewelle.

          unterm—-bin drob durchaus!



          Doch durchaus bereits & in der Lage -



          Das Sperrdifferenzial wieder out of function zu schalten.

          Nett - wa?! Fast nettikettenhaft - gelle!



          Newahr. Normal - Schonn.



          Ja - da mähtste nix. Wollnichwoll.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ha - das nenn ich jetzt aber mal differenziert. Gellewelle.

          unterm—-bin drob durchaus!



          Doch durchaus bereits & in der Lage -



          Das Sperrdifferenzial wieder out of function zu schalten.

          Nett - wa?! Fast nettikettenhaft - gelle!



          Newahr. Normal - Schonn.



          Ja - da mähtste nix. Wollnichwoll.

  • Macron?



    Glühender Europäer wenn damit die Alimentierung von Frankreich gesichert ist.



    Ansonsten Atomkraftfan, Neoliberaler, Anhänger aggressiver unilateraler Außenpolitik usw. usf

  • Herr Unfried hat's nicht verstanden.



    In der neuesten YouGov-Umfrage, die in 14 Ländern durchgeführt wurde, halten über 50% der Europäer den Zerfall der Union für möglich. Dies wurde überall berichtet, genauso wie die Angst vor dem Krieg. Worüber nicht berichtet wurde, hat in seinem Artikel über die Umfrage z.B. "Guardian" geschrieben: in derselben Umfrage hat sich herausgestellt, dass nur 1/3 der Europäer (auch in Deutschland) am Ende des Monats Geld übrig hat (www.theguardian.co...u-within-20-years).

    Macron ist die Ursache, nicht die Lösung.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @agerwiese:

      Was den Link angeht:



      Liebend gern hätt ich's gelesen, doch es ist nichts da gewesen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        hintere Klammer entfernen, dann gehts.

        www.theguardian.co...eu-within-20-years

        • @Ein*e Leser*in:

          Danke.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Ein*e Leser*in:

          Danke für den Service.

          Auch wenn Sie mir damit jegliche Ausrede genommen haben, den Artikel nicht lesen zu müssen.

          Jetzt auf Englisch. Weh mir! ;-)

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    .



    das also kommt dabei heraus, wenn einer emissionsfrei denkt

    • @61321 (Profil gelöscht):

      kurz - Bayernkurier griinswashed

  • Ich denke, die Grünen sollten dringend klarstellen, dass sie ein linkes Regierungsbündnis allen anderen vorziehen würden. Wenn das denn noch der Fal ist & sie nicht mittlerweile mehr Überschneidungen mit der CDU sehen. Ich bin aus dieser Partei ausgetreten, weil sie mE unmittelbar davor steht, zum Feigenblatt der Bourgeoisie zu werden. Das zumindest besteht bei Macron nicht zu befürchten, er ist offensichtlich ein Agent des Großkapitals. Sorry, Danny, aber das geht gar nicht.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Eines kann man dem Autor nicht absprechen: Fantasie und Originalität.

    Auch wenn ich gerne um Ecken denke und dabei das Naheliegende zuweilen übersehe, fällt mir zu Unfrieds Text nur ein hessisches Fragewort mit zwei Buchstaben ein: Hä?

    Immerhin gibt es meines Wissens 41 Möglichkeiten, sein Kreuz an der richtigen Stelle zu machen. Und wer es gerne prominent mag, muss nicht über Macrons Abwesenheit klagen, sondern kann DIEM25 wählen - mit einem gewissen Herrn Varoufakis. Eine coole Socke mit Hirnumdrehungen (die ich bei Macron nicht im Übermaß erblicke).

    • @76530 (Profil gelöscht):

      anschließe mich.

      unterm—-Genau Genau —-



      “…Eine coole Socke mit Hirnumdrehungen (die ich bei Macron nicht im Übermaß erblicke).“



      Ha no. Deswegen empfiehlts ja auch scheint’s uns - Au Tor - letzteren.



      Na - Si’cher dat. Dat wüßt ich ever.



      Normal. Gellewelle

  • Ein Bündnis der Grünen mit Macron? Dann ist es wenigstens öffentlich sichtbar, wofür heute grüne Politik steht.

  • Cohn-Bendit: der Revolutionär im Mai 68 wurde Neoliberaler...

  • Tja. Warum nicht?

    Ich weiss nicht, warum "die Grünen" das nicht tun. Jede/r einzelne mag unterschiedliche Gründe.

    Ich weiss aber, warum die Grünen für mich noch unwählbarer würden, wenn sie das täten.

    Es ist doch so: "liberal" hat zwei Facetten: Freiheit des Menschen und Freiheit des Geldes. Diese zwei Facetten haben zwar miteinander was zu tun, sind aber mitnichten dasselbe.

    Herr Macron hat für mich zu viel Schlagseite in Richtung "Freiheit des Geldes".

    Anders ausgedrückt: die ökologische Herausforderung, die auf uns zurollt wird, zumindest kurz- und mittelfristig eine Phase der Verknappung von "Ressourcen" mit sich bringen (ich zähle jetzt mal etwa CO2-Fussabdruck zu Ressourcen hinzu, daher die Gänsefüsschen).

    Sollen die ärmeren auf der Welt noch Luft zum Atmen kriegen, dann werden die Reichen einen (relativ) grösseren Anteil am Verzicht tragen müssen.

    Erinnern wir uns, dass Herr Macron die Vermögenssteuer in Frankreich ohne Not abgeschafft hat? Dass er die Last der Umstellung einseitig auf die arme Bevölkerung abgeladen hat ( → gilets, jaunes)?

    Nein -- hätte ich bisher grün gewählt, so wäre mir ein Schmusekurs mit Macron ein grund dafür, aufzuhören. Eine kritische "Vernunftehe": von mir aus. Der hat ja auch einige Punkte, die ich vernünftig finde (jedenfalls mehr als die , die sich hierzulande "Liberale" nennen.

  • "Sozialökologie" – das reicht mir schon wieder.



    de.wikipedia.org/w..._(Sozialforschung)



    Für mich nur ein anderes Wort dafür, die bestehenden (Macht-, Verschwendungs-)Verhälnisse beizubehalten…



    Die Grünen sind und bleiben nicht wählbar– zu nah an der Ideologie der Herrschenden, m. E..