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Kolumne Die eine FrageMuss Kretschmann „linker“ werden?

Die politische Konkurrenz versteht die Abwahl des Freiburger Oberbürgermeisters als Anfang vom Ende der grünen Volkspartei. Eine Analyse.

Dieter Salomon (hinten) wurde abgewählt. Müssen sich deshalb Kretschmann & Co. ändern? Foto: dpa

I n die Abwahl des Grünen Freiburger Oberbürgermeisters Dieter Salomon kann man viel hineininterpretieren. Oder wie die letzten Tage zeigen: im Grunde alles, was einem in den Kram passt. Vorsicht also vor dem, was jetzt kommt.

Die Grünen sind in Baden-Württemberg seit 2016 führende Volkspartei. Obwohl die CDU unschlagbar schien. Die jeweils ersten Wahlsiege von Salomon (2002), Boris Palmer (2007) und Winfried Kretschmann (2011) sind die drei zentralen Daten auf dem Weg dahin. Diesen Paradigmenwechsel wieder ändern zu wollen, ist die erste Aufgabe der politischen Konkurrenz. Das passiert jetzt.

Es hat aber etwas rührend Illusionäres, wenn die im Land bei 12 Prozent liegende Splitterpartei SPD so tut, als hätte ihre Politik irgendwas mit der Freiburger Wahl zu tun. Auch die liebevoll aus dem Stehsatz geholten schwarz-grünen Untergangsprophetien verfehlen den entscheiden­den Punkt: Hier geht es nicht um Schwarz-Grün als böse Alternative zum guten Rot-Grün. Alles von gestern.

Hier geht es darum, dass die Grünen das geworden sind, wovon ihr Chefstratege Reinhard Bütikofer seit anno Tobak geträumt hat: Orientierungspartei und führende Kraft der gesellschaftlichen Mitte, die man dadurch im alten Denken eine linke Mitte nennen kann. Nun stellen sich zwei Probleme: Die Überwindung dieses Halblinks-halbrechts-Denkens ist die kulturelle und politische Voraussetzung für die Lösung des Menschheitsproblems Klimawandel.

„Du bist aber nicht links“

Der Kindergartensatz „Du bist aber nicht links“ (wer kennt ihn nicht?) ist für die nötigen experimentellen Mehrheiten der Zukunft tödlich. Er sucht das Trennende und nicht das Gemeinsame. Sozialökologisch geprägte Zukunftspolitik ist in diesem alten Paradigma des moralischen Ausschließens anderer Gruppen nicht durchsetzbar. Der allergrößte Witz bei den innergrünen Debatten ist ja, dass die Baden-Württemberger auch die Wähler anderer Schichten gewinnen, die von Linksgrün abgeschreckt werden.

Trotzdem muss man darauf reagieren, dass Teile der neuen Mittelschicht (und davon reden wir hier letztlich) das Bedürfnis haben, im eingeübten Sinne „links“ zu „sein“ und das Gefühl, die baden-württembergischen Grünen oder die im Bund seien das nicht. Wenn in Freiburg 55 Prozent für zwei unterschiedliche Interpretationen von sozialökologischer Politik stimmen, dann darf man das nicht über links vs. nicht links spalten, dann muss man das zusammenkriegen.

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Vielleicht braucht es feinere Sensoren für das Gefühl, dass es in Deutschland fairer zugehen müsste – allerdings ohne dass man selbst mehr Steuern bezahlen würde. Das ist einer der Widersprüche, mit denen man in der Regierung umgehen muss, so wie mit den sich widersprechenden sozialen (bezahlbare Wohnungen bauen) und ökologischen Interessen (nicht bauen oder nicht vor meiner Nase). Der Sozi und der CDUler früher hat gebaut und gut war. Weil es so nicht mehr geht, hat man in der Pionierregion Baden-Württemberg die Grünen geholt. Und nun? Macron würde sagen: Man muss aus der Spannung des Gegensatzes eine kraftvolle Position herstellen. Tja.

So wie die Bundesvorsitzenden in der Opposition eine Kultur jenseits selbstreferenziellen Lamentierens und Weltrettungsgehuberes suchen, die Progressivität mit Verantwortung paart, so braucht die baden-württembergische Volkspartei neben ihrem vertrauensbildenden Tugendkanon möglicherweise ein stärker wahrnehmbares innovatives Moment. So wie Merkel jetzt nach rechts schauen muss, könnte Kretschmann deutlichere Signale in die progressive Richtung geben.

Hier böte sich für eine sozialökologische Partei die Sozialökologie an.

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66 Kommentare

 / 
  • Muss Kretschmann „linker“ werden?

     

    Er soll zumindestens „grüner“ werden. Irgendwie ist er viel zu „braun“.

    • @Stefan Mustermann:

      Für manche Pseudolinken sind doch schon Linksparteiler braun. Kann man nicht irgendwie ernst nehmen.

  • Grün&Kretsch"Herr Toilettenspülung"mann - in China ist ein Sack Reis umgefallen (Darf man das noch sagen ?)..

     

    M.E. viel wichtiger (nicht wegen der Sehgewohnheiten): neulich Hart aber Fair, Thema "Reichtum".

    Ärgerlich, fachlich (Wirtschaft) auch noch falsch: H.O. "Reichsfürst / -graf" Solms und Ch. "breiter Schritt" Gröner.

    Wie immer Stichwort Neiddebatte *gäähhn*. Ich zumindest kenne keine neidischeren Leute als s.g. Reiche.

  • Habeck hat sich gerade für Brötchen hinter Lindner angestellt - also dürfte es wohl in die andere Richtung gehen...

    • @agerwiese:

      Sarah hat gerade Frauke zugelächelt ...

      • @Rudolf Fissner:

        Sarah sieht die Zuwanderung v.a. als Katalysator der ökonomischen Verteilungskämpfe. Habeck hat sich dagegen zu seinem Traumpartner auf Höcke-Level begeben.

        • @agerwiese:

          Solche Vergleiche sind eher Höcke- Level.

  • Warum soll Kretschmann linker werden?

     

    Dieser Herr zeigt für mich, was aus der einstmals grünen Partei (die ich einst mit trug als Bunte Liste in Hamburg) geworden ist:

     

    Ein konservativer Haufen, der ebenfalls um die Mitte buhlt, Hauptsache man selbst kommt dichter an den Fleischtopf der Mächtigen heran.

     

    Links bedeutet für mich Gerechtigkeit (oder auch erstmal geltendes Recht zu erhalten) soziale Hilfe (oder gar Chancen und Unterstützung) für Arme, Kranke, Behinderte, Schwache, Ausgegrenzte oder Diskriminierte.

     

    Damit haben Grüne á la Kretschmann absolut nichts zu tun.

     

    Das sind inzwischen inkompatible Welten.

     

    So wundert es kaum, weil Die Linke ohnmächtig erscheint (alte Frage: Wem nützt es?), dass die AfD unsere Republik verändert.

    • @Dusterbraut:

      Aber mehr als die anderen Parteien bekommen die Grünen schon hin. Die Linkspartei ist öhnmächtig, weil die nach dem DDR-Totalschaden, den die dort hinterlassen haben (3x so teuer als Hartz 4!) immer noch keinen Plan haben wie man es diesmal besser machen könnte. In vielen Detailfragen hört man die daher überhaupt nicht. Wohl keine Ahnung. Allenfalls Sprüche a‘la We make Sozialismus great again ....

      • @Rudolf Fissner:

        Nicht doch immer diese DDR-Hinke (von "hinken"). Gääähhhhn.

        Um es einmal mit dem Koll. Flassbeck zu sagen (nahezu zitiert): Schon nachdenkenswert, dass die so ziemlich erfolgreichste Volkswirtschaft der Welt derzeit von Kommunisten (

        • @Gerhard Krause:

          Ja, ja ... und Hitler hat die Autobahn... bla, blub.

    • @Dusterbraut:

      Links bedeutet für mich Gerechtigkeit (oder auch erstmal geltendes Recht zu erhalten) .....

       

      Geltendes Recht?

      Gilt dass auch für die Dublin-Regelung?

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Es wäre politisch dumm, in einem Bundesland, in dem es keinerlei linkes Potenzial gibt, auf die "linke" Karte zu setzen. Die Linkspartei holt in diesem Land regelmäßig Kleinstergebnisse. Die SPD ist auf 12-13% geschrumpft.

     

    Warum sollte mensch Verlierer*innen nacheifern? So wie Berlin nicht Deutschland ist, ist Freiburg nicht BaWü.

     

    //http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/index.htm

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Also, wenn ich richtig verstehe, plädieren sie hier für die Anpassung der politischen Programme an die lokalen Gegebenheiten? Sozusagen, dem Volk aufs Maul schauen.

       

      Komisch, wenn das woanders geschieht und nicht gerade im Mainstream, dann wird schnell "Populismus!" geschrieen...

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      .

      Warum sollte mensch überhaupt an irgend etwas glauben und womöglich auch noch andere davon überzeugen wollen?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @61321 (Profil gelöscht):

        Glaube gibt Hoffnung und kann Dinge erklären, die rational nicht zu erklären sind. Aber was hat diese theologische Frage mit der Diskussion hier zu tun?

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Sie überraschen mich - offenbar ist bei Ihnen an Gewissheiten kein Mangel

           

          Im Ernst, wieso sollen Glauben und Annahmen machen das Monopol von religiösen Menschen sein ?

          Ich rede von: Hypothesen haben, Überzeugungen daraus ableiten und Handlungen danach ausrichen, und zwar solange bis die Hypothesen über den Haufen purzeln (falsifiziert werden).

          Und ich nehme eigentlich nicht an, dass Sie Ihre politische Überzeugungen ausrichten, je nachdem in welchem Bundesland Sie sich gerade aufhalten.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @61321 (Profil gelöscht):

            Nunja, ich würde an dieser Stelle Glauben und Annahmen definitorisch von einander trennen. Glauben kann nicht falsifiziert werden. Annahmne schon. Aber darauf wollten Sie offensichtlich nicht hinaus.

             

            "Und ich nehme eigentlich nicht an, dass Sie Ihre politische Überzeugungen ausrichten, je nachdem in welchem Bundesland Sie sich gerade aufhalten."

             

            Ich gehe davon aus, dass Parteien versuchen, Mehrheiten zu erringen, um ihre Vorstellungen von richtiger Polikt durchzusetzen. Dazu ist die Kenntnis der Voraussetzungen wichtig.

             

            Natürlich ist Orthodoxie möglich. Aber, wenn eine Partei an den Interessen und Meinungen des Wahlvolks vorbei argumentiert, dann wird diese Partei eben nicht gewählt.

             

            Ich sehe insgesamt keinen Sinn darin, wenn die Grünen ihrem Programm der 1980er Jahren nacheifern. Das prateipolitische Umfeld hat sich gewandelt und es macht ganz einfach keinen Sinn, wenn drei linke Parteien im selben Teich fischen. In diesem Sinne sollten die Grünen die sog. "linke" Politik der SPD und der Linkspartei überlassen und sich selbst auf das bürgerlich-ökologische Klientel konzentrieren. Da können Stimmen gewonnen werden, ohne den anderen linken Parteien Stimmen wegzunehmen. Es kann ja nicht das Ziel sein, stärkste Kraft im "linken Lager" zu werden. Sondern es muss das Ziel sein, zusammen mit Partnern grüne Politik umzusetzen.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Na Servus.

               

              Damit wollen Sie Wolf Haberer - aus dem Sattel heben?

               

              Mach Bosse. Selten so gelacht.

              Spontan fiel mir die bissig-humorvolle Sotisse meiner Mutter*04 ein. Als ich ihr einst ehrfürchtig von dem gerade "ausgebuddelten" Verfassungsrichter Fabian von Schlabrendorff erzählte. Brach meine alte Dame &gesuchte Sektdame in schallendes Gelächter aus.

               

              "Ach der Pavian!" -" Mutter..?!"- "Quatsch bei uns hieß der nur Pavian. Wohnten doch wie die Genschers um die Ecke.

              Ja ja preußischer Verwaltungsadel - Stall voll Kinder, allles Jungs?! Aber. Jeder in ner anderen Partei - man weiß ja nie!" (wem dazu Richie einfällt - liegt genauso richtig - dazu wußte ihr ehemaliger Verlobter - vulgo ming Ol´näheres.

               

              &

              So denn Ihnen - "Es kann ja nicht das Ziel sein, stärkste Kraft im "linken Lager" zu werden. Sondern es muss das Ziel sein, zusammen mit Partnern grüne Politik umzusetzen."

              Das mit dem "Pfaffen" (wie passend bei dem Betbrüder - gell!;)( - hat Wolf Haberer Ihnen völlig zu recht reingerieben.

              Anders gewendet - Lügen Sie sich mal weiter mit den schwatz-grünen tazis ala PU & Co. et al. inne Däsch & die Welt heile. Schaffen Sie ja scheint´s glatt ohne Volts%!;))

               

              Na Mahlzeit.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @Lowandorder:

                Jaja...

                 

                Wer sich weiterentwickelt, kann Einfluss nehmen. Wer nicht, landet auf dem Müllhaufen der Geschichte. In diesem Sinne, weitermachen!

  • Das ein "Grüner" hier der Chef (mit Wiederwahl) ist liegt eben genau daran, dass es eben kein linker Grüner ist.

     

    Wenn die Grünen wieder linker werden werden sie eben abgewählt.

    Wichtig ist den meisten hier nämlich eins: Keine linke grüne Politik - wir wollen gar kein Berlin werden.

    Uns ist es lieber wenn was klappt - in welcher Farbe ist eigentlich sekundär.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Und eben deswegen können regierungsunwillige Linke, denen es mehr um ihren Glauben geht als um Menschen, nie/never etwas bewirken. Weil sie zum Zeitpunkt des Regierungsantritt keine Linke mehr wären.

       

      Dann doch liebe grüne Politik, linke Politik, die anpackt und sich auch mal die Finger dabei schmutzig macht

    • @Thomas_Ba_Wü:

      "Uns ist es lieber wenn was klappt - in welcher Farbe ist eigentlich sekundär."

       

      Das ist ja echt sympathisch :-).

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Und - nur mal so gefragt - wozu genau braucht es Grüne, wenn Grüne keine grüne Politik machen? Oder geht es inzwischen auch ganz offiziell nur noch um Posten?

      • @Kaboom:

        Eben. Für richtige Sozialdemokratie gibts doch die Linkspartei. Frür richtig grüne Politik gibts doch die Linkspartei. Wirklich christlich Politik wird in der Linkspartei gemacht. Und die beste Closed Borders Politik gegen Fremdarbeiter macht natürlich auch die einzige Alternative In Deutschland, die Linkspartei, die SSP, die sozialistische Sammlungspartei.

        • @Rudolf Fissner:

          Die Linkspartei hat ja auch Zeit dafür.

          Nach den Wahlen müssen die ja im Normalfall nichts organisieren oder umsetzen ;)

           

          Win-Win für Partei und Bürger würd ich sagen.

      • @Kaboom:

        Soweit ich weiß sind Parteien in einer Demokratie dafür da um den Willen des Volkes umzusetzen und nicht das Volk dafür da den Willen einer Partei zu erfüllen.

         

        Was aus den Grünen wird ist mir vollkommen wurscht - entweder sie schaffen es eine Politik zu machen, die in der Bevölkerung Zustimmung erfährt oder sie vergammeln in der Opposition.

         

        Die Zeiten in denen die Partei bestimmt was richtig und was falsch ist sind Gott sei Dank seit ''89 dabei.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Das beschriebene Phänomen ist für mich nichts typisch deutsches. In Zeiten, in denen die Selbstbehauptung wichtiger zu sein scheint, als die Suche nach dem Verbindenden, ist es ebenso wichtig wie schwierig, für das Betonen von Gemeinsamkeiten eine Lanze zu brechen. Dies gilt im Großen ebenso wie im Kleinen, Persönlichen.

     

    "Du bist aber nicht links" ist da nur ein Beispiel unter unendlich vielen.

  • 4G
    42247 (Profil gelöscht)

    Ich denke, es geht um Gerechtigkeit innerhalb unserer Gesellschaft.

    Um gerechte Teilhabe und um gerechte Beteiligung an der Finanzierung dieser Gesellschaft.

    Konzerne sind gefühlt von jeglichen finanziellen Pflicht- Beteiligungen befreit.

    Das kann gut für Arbeitsplätze sein. Aber damit diese Arbeitsplätze auch angemessene, existenzsichernde Entlohnung bieten, dafür sind Gewerkschaften unabdingbar. Keine Aktiengesellschaft gibt freiwillig auch nur den Mindestlohn für ihre Mitarbeiter. Zum Wohle der anonymisierten Aktienhalter muss jeder mögliche Cent aus dem Anlageobjekt herausgepresst werden.

    Wie kann es darüber hinaus sein, dass sich höher Verdienende, bzw. Selbstständige, bzw. usw. aus der gesetzlichen Krankenversicherung und aus der gesetzlichen Rentenversicherung verabschieden können, ohne dass ständig dieser Missstand politisch zum Thema gemacht werden würde?

    Vielleicht lässt sich mit Worthülsen wie links oder rechts einfach leichter „Politik“ machen, als das Thema Gerechtigkeit anzugehen.

  • Wer, wie Herr Kretschmann, die Maghreb Staaten als sichere Herkunftsländer klassifizieren will, ist ganz sicherlich nicht links!

  • Die Grünen sind das linkeste was in BW nach der CDU möglich ist. Sollte die Linkspartei jemals zu Vernunft kommen wäre vielleicht auch mal RRG möglich.

    • @Rudolf Fissner:

      Dei Grünen in Bawü sind ähnlich "links" wie die CSU in Bayern.

      • @Kaboom:

        Für Linksparteiler ist ALLES andere Teufelszeug. Oder kennen Sie da Parteien wo es nicht so wäre?

    • @Rudolf Fissner:

      DIE LINKE ist schon besser als ihr Ruf.

    • @Rudolf Fissner:

      Ihnen macht es ganz offensichtlich sehr viel Spaß die Linkspartei immer wieder in den Leserkommentaren zu stigmatisieren! Na ja, wenn es Sie glücklich macht, ich lasse Ihnen diesen drolligen und trolligen Spaß!

      • @Frederik Andersen:

        Was ist daran Stigmatiesierung, festzustellen, dass mit der Linkspartei ein linkes Bündnis nicht möglich ist. Sie wollen doch z.T explizit nicht einmal. Während die Linkspartei weiterhin auf die heilige Welt-, ähm nationale Revolution der letzten Tage wartet, müssen halt die anderen linken Parteien die nervige und kleinteilige Arbeit machen, die Regierungsbeteiligungen beinhalten

  • Die Grünen in BaWü sind definitiv vlelerorts der CDU/CSU und SPD zu nah. Die Grünen haben damit gepunktet, dass sie alternativ waren, dass sie das Andere in der Politik auch abbilden konnten. Wenn der Grüne genauso ist wie der Kandidat von der CDU oder CSU - dann kann man auch das Original wählen? Und gerade die SPD mit ihrer Belastung durch Riester, Hartz und die Basta-Allüren Gerd Schröders, ist ein besonderer Mief, zu dem die Grünen Distanz halten müssen.

  • Kretschmann muss erstmal ökologisch werden. Wenn er nicht liefert reisst er die ganzen Grünen mit ins neoliberal relativierte Nirwana.

  • Back to the roots

     

    Kein Problem: Er war ja früher Stalinist im KBW... Jetzt kann er endlich wieder dazu stehen.

     

    S. Wikipedia...

    • @Hartz:

      Wer hat uns verraten? Wer ist das Kuckucksei? Die Linkspartei! Die Linkspartei!

      • @Rudolf Fissner:

        Kretschmann ist bestimmt nur ein linkes U-Boot, um die Grünen zu zerstören!

        Grüne passt auf!

        ...

        • @Hartz:

          Keine Angst. Linksliberal & Linksliberal, dass passt schoo.

  • Hallo Agerwiese:

    Bitte nachdenken: Die erste Wahl entspricht Deiner Beschreibung. - Aber Kretschmann ist nun schon die zweite Legislaturperiode Ministerpräsident.

    Die Grünen sind in Baden-Württemberg mindestens soviel Volkspartei wie die SPD!

    Deie Analyse des Artikels fand ich übrigens sehr interessant!

    • @Fridolin:

      Von seiner Persona ist Kretschmann eine ideale Besetzung für den Posten des Ländle-MPs. Also anders als z.B. Kraft in NRW, wobei das noch nichts über Qualität der politischen Wirkung aussagt.

       

      Aber 2011 mit Stuttgart21, EnBW und dem Stefan Mappus kamen für die CDU 3 Tiefs, die zusammen mit dem knappen Ergebnis zw. SPD und Grünen, dem Mann quasi einen politischen Sechser im Lotto beschert haben. Schließlich war er schon 9 Jahre Fraktionsvorsitzender und kein Unbekannter.

       

      Danach? Danach wurde Kretschmann zu dem, was er anscheinend immer sein wollte - eine "besserer" CDU-MP.

      • @agerwiese:

        Und welche Partei hätte sich nicht an das Ergebnis der Volksabstimmung gehalten bzgl. ST21? Wahrscheinlich wieder einmal die Linkspartei.

        • @Rudolf Fissner:

          Sie sollten nicht Ihre politische Orientierung gänzlich an der Aversion gegen die Linke aufbauen.

          Gut, vielleicht habe Sie ja persönlich Gründe, wie z.B. unerwiderte Liebe zu Frau Wagenknecht...

          • @agerwiese:

            „Die Linke“ oder die Linke? Ihr Satz ist unklar? Und wen meinense damit. Incl. oder exclusive Stalinisten. Für mich isses nur exklusive Stalinisten Ok. Und die Ossistalgiker, na ja ... muss man ja nicht ernst nehmen.

  • kretschmann ist fast geschichte , aus biologischen gründen . reussiert hat er wegen fukoshima und seiner für einen heutigen politiker hohen , pragmatischen intelligenz . seine partei wird zunehmend als unsympatisch wahrgenommen , anmassend , selbstgerecht , ohne verständnis , wie das viele geld für das nimmersatte sieb , dato fast 1000000000000 euro p.a. für s soziale

    erwirtschaftet wird . eine brauchbare analyse der rechten revolte , verbunden mit selbstkritik ob des weltfremden entfernens der selbsternannten eliten von der peripherie sowie der medialen diskurshoheit ist nicht in sicht . das birgt den keim des niedergangs .

    genau gegen diese form von borniertheit trat die linke vor 50 jahren an . möglicherweise bleiben nur hendrix und co . , im übrigen so wenig wie die stones vertreter der linken .

    • @oliver pasch:

      Zu viel Wein intus gehabt?

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        Klingt eher nach Google-Übersetzungsalgorithmus oder so

  • Zitat: „Hier geht es darum, dass die Grünen das geworden sind, wovon […] Reinhard Bütikofer […] geträumt hat: Orientierungspartei und führende Kraft der gesellschaftlichen Mitte […].“

     

    Hoppla! Mit der Behauptung wäre ich vorsichtig. Denn wer da wen geführt hat bis vor Kurzem, scheint mir doch eine Sache der Interpretation zu sein. Womöglich wedelt hier der Schwanz mit seinem Hund.

     

    Ich jedenfalls zweifle sehr daran, dass es der „Volks-Partei“ des Herrn Kretschmann wirklich helfen würde, wenn sie „stärker wahrnehmbar[]“ werden würde als „sozialökologische Partei“ mit „innovative[n] Moment[en]“. Die Grünen haben ihre 55% nämlich genau dafür bekommen, dass sie die Ökonomie vor die Sozialökologie gestellt haben. Dass sie diesen Coup nun mit umgekehrten Vorzeichen noch einmal wiederholen werden, halte ich für ausgeschlossen. Das Volk verlangt schließlich (noch) nicht danach.

     

    Merke: Brecht hatte recht: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Sogar in Baden-Württemberg. Besonders da.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Was Kretschmann in den Sessel gehoben hat, war Stuttgart 21 und seine Versprechen dazu.

    Nix davon hat er gehalten, Er ist noch an der Macht, weil er perfekt seine CDU Vorgänger kopiert und katholisch ist.

  • Kretschmann muss Rentner werden!

     

    Eher noch n Boris Palmer. Das ist zwar n Ultrarealo, aber dem trau ich eher vor auch was positives zu bewirken.

     

    Aber der ist clever... Lieber den Spatz Tübingen in der Hand als alles andere.

    • @danny schneider:

      Nuja, vielleicht ist ja auch Palmers Bruder im Geiste Höcke zum Übertritt in die Grünen zu bewegen.

  • Eines sollten die BW-Grünen auf keinen Fall machen. Sich von den Berliner Grünen inspirieren lassen. Die stellen nähmlich nicht die stärkste Fraktion wie in BW, sondern kamen auf Platz 4.

     

    Die BW-Grünen haben aber ein viel größeres Problem: Kretschmanns Alter. Er wäre bei der Kommenden Wahl fast 73. Und die Legislatur würde gehen bis er 78 ist. Nachfolgediskussionen wären der Fall. Und das ist schädlich. Denn viele BWler wählen ja die Kretschmann-Grünen, und haben ein Grundmisstrauen anderen in der Partei gegenüber. Noch sieht man das nicht in den Umfragen. Aber bei den Wahlen wird das seinen Einfluss haben. Allein der Verdacht die Partei könnte nach Kretschmanns abtritt nach links rücken, wird den Grünen schaden.

  • Mit Fried' und Freud' fahr ich dahin, mit Unfried verschon' mich

  • Na Servus - Ana&lyse -;))

     

    Wetter ist zu schön - der nächste Gig steht an.

     

    kurz - Faß mal zusammen - Tja.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Sie lassen doch nicht nach?

      Eine Gegenglosse an PU hätten Sie doch früher noch schnell in der Umbaupause oder während des Soundchecks verfasst!

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Tschä - Liggers. Wo kaamt Kohshit opp Daach?!

        Nu. Jung - früher - dascha alllang lang her. Njorp.;)

        &

        Hück ~> Jau. iphone in Mors.

        & Däh! ~>

        2! Gig in der verbotenen Stadt.

        &

        Special guest - drummer;) hett siin Geraffel -;)

        Rinkswielechtsrheinisch verteilt.(klar jazzer;)(

        &

        Alles einschl. Kölsche zum d-doofer Rest

        Vor Förderverein für Kunst&Kultur karren;

        Der alternativgewohnt - doch doch - da mähtste nix -Schlappengenaupassend erst öffnet. Normal.

         

        But. Übergeraschung - Geld gab´s schon vorher (rest after shave;) - Da bleibt überzu Peterchens Mondfahrt der xtra dünnen Suppe mit Splitterflädle der bütikinschen Kofferart - Doch nur fröhlich homerisches Gelächter. Gellewelle!;))

        & Däh! ~>

        Zitier zu Büte ausse mailingtüte ~>

        "Endlich mal die Chance genutzt und SPD als "Splitterpartei" tituliert." Genau Rechnung ohne Weet.

        " Chefstratege Bütihofer träumt ..." &TräumesanSchäume.

        & Yes!~>

        Sodele - Yeah. We rockt D-it again ~> (L&O 2xHolz/es flh/fl;)

        & Däh!~>

        Der nächste Gig;) für Aug. angetragen - Begeisterung auf beiden Seiten!;) Rängen etc - & the whole Etablisemente Spend´te & hatte - gut passende Hut-Restepatte!;)

         

        & Da. PU? Nu ~>

        Da my dear aber ja! - bleibt´s bei Robert Kaufmann leicht -

        Als Kommentar trumpgar so sonnenkla - "...&.... entweicht!" https://www.youtube.com/watch?v=ipTtYHI5xDw

        &

        The End - auch wahr ~> https://www.youtube.com/watch?v=bLf07BGh5SA

         

        kurz - Mit Papa Hem - Each time - is an new time.;)

        &

        Keine eine - eine Frage - Peterchens Mondfahrt

        Noch nicht am Ende aller Tage. Eben - keine eine Frage.

        Also - bis die Tage!;) - & mer leucht ihm fett - wieder heim.

        Versprochen - wird wieder nett.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Und ich dachte immer, Sie machen Kunst rein um der Kunst willen. Aber nee, na klar, wenn die schon freiwillig was zahlen, warum dann nicht a bissel die Pension aufstocken? (Finanzamt weiß Bescheid?)

          Jedenfalls Ende gut, alles gut, Gig geglückt und Peter kann ja auch wirklich mal hintanstehen.

          Amusez-vous aussi bien beim Event im August - sei schon mal im Voraus gewünscht!

          • @61321 (Profil gelöscht):

            ;)) btw - only.

             

            Einer lebt davon & sodele ~> als Koofmichsöhn ~>

            Knochenharter Verhandler - (wie von Kindesbeinen an!;)

            ("Hei seid jümmers too - dat hei mit den Achterensten anne Wann´ kaam" - de Ol´kannte seinen Jüngsten;) - Liggers.

            &

            Es sind schon andere peanuts für die sich die Bettler mit der Waffe interessieren. Woll.

            kurz - Alles gut.

  • Kretchmann verdankt seine Wahl der politischen Wetterlage, die damals mit einem perfect storm die Grünen nach ganz oben hochgepeitscht hatte. daraus gleich eine "Volkspartei" zu kreieren ist bisschen realitätsfern.

     

    "Vielleicht braucht es feinere Sensoren für das Gefühl, dass es in Deutschland fairer zugehen müsste – allerdings ohne dass man selbst mehr Steuern bezahlen würde."

     

    Immer weniger Leute bezahlen immer mehr Steuern weil:

    https://pbs.twimg.com/media/DRQiza1WsAE0Ntl.jpg

     

    weil ihnen der freie Arbeits- und Einkommensmarkt immer mehr von dem Kuchen zuschanzt. Also will man mehr Soziales, dann muss man diesen Leuten mehr abnehmen. So einfach ist das.

    • @agerwiese:

      Grafiken sind wichtig, danke dafür. An dieser "Ihrigen" fehlt die Kaufkraftverteilung, so auch die Steueraufkommensverteilung, und wir dürfen raten, wer genau das da oben oder das in der Mitte sein soll. Untereinander in den nach Benennung, zB Arme, Reiche, unterscheidbaren Gruppen gibt es Überraschungen. Arbeitende Kleinreiche, ggf Ärzte, Wissenschaftler, zahlen mehr Steuern als im identischen Sinne nicht arbeitende Großreiche. Aber schon zählen sich die Großreichen zu der Gruppe, die als Gruppe der Reichen für sich in Anspruch nehmen, Prozentual (schon das ist ein Witz, s. Inflation, oder dererseits Zynismus) den größten Teil der Einkommenssteuer aufzuwenden.

      • @Gerhard Krause:

        Naja, es ist die Verteilung der *Bruttoanteile* am Volkseinkommen (nicht dem abstrakten BIP).

        Zeigt ziemlich deutlich wieviel Marktmacht (auf dem Einkommensmarkt) die oberen 10%, die Mitte und die untere Hälfte haben.

    • @agerwiese:

      „Also will man mehr Soziales, dann muss man diesen Leuten mehr abnehmen. So einfach ist das“

       

      So einfach ist das nicht!

      Denn angenommen, die Regierung schließt sich dieser Forderung an, dann wird sie ein mehr oder weniger willkürlich festgelegtes Limit verkünden und allen Leuten, die darüber liegen, „mehr abnehmen“. Das kann denen recht sein, die knapp darunter liegen. Wer knapp darüber liegt, wird schimpfen, weil er sich noch keineswegs „reich“ fühlt.

       

      Übrigens gibt es das schon, es nennt sich „Steuerprogression“. Diese wird regelmäßig kritisiert, weil das Lohnniveau eben doch steigt und nicht sinkt. Dann haben z. B. Facharbeiter nach der nächsten Gehaltserhöhung weniger Geld in der Tasche, als vorher!

      • @Pfanni:

        Das Problem ist, dass immer weniger Leute immer mehr zum Einkommen aus der ESt (inkl. LSt) beitragen. Dies wird oft thematisiert und für z.B. faz ist das Thema fast zum Mantra geworden.

         

        Verschwiegen wird allerdings, dass es mit immer größer werdenden Konzentration der Einkommen zusammenhängt und das wir mittlerweile eine dramatische Entwicklung bei der unteren Hälfte der Gesellschaft haben.

        So, jetzt wird diese enorme *Brutto*diskrepanz durch Steuern und Soziales teilweise aufgehoben, aber da diese Steuern und Soziales von immer weniger in immer größerem Umfang getragen werden, taugen sie hervorragend zu medienwirksamen Kreuzzügen gegen beides. Die wahre Ursache wird nicht genannt.