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Klimaschädliche BiokraftstoffeSchlimmer als Diesel und Benzin

Einer Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe zufolge schaden Biokraftstoffe dem Klima mehr als sie nutzen. Der Biokraftstoffverband widerspricht.

Auch wenn Sprit aus Raps Biokraftstoff heißt, ist er nicht ökologisch, sondern schadet dem Klima Foto: Paul Langrock / Agentur Zenit

Berlin taz | Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert den sofortigen Ausstieg aus Biokraftstoffen für Fahrzeuge. Denn Biokraftstoffe aus Pflanzen sind nach ihrer Auffassung aufgrund des hohen Flächenverbrauchs klimaschädlicher als herkömmlicher Sprit. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Organisation in Auftrag gegebene Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) weist das scharf zurück. „Die DUH-Forderungen auf Basis einer unterkomplexen Studie sind für den Klimaschutz kontraproduktiv“, sagte VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann.

Der Hintergrund: Die Europäische Union schreibt vor, Diesel oder Benzin einen bestimmten Prozentsatz an Kraftstoffen beizumischen, die einen geringeren CO2-Ausstoß haben. Das sind zurzeit vor allem die auch als Agrokraftstoffe bezeichneten Biokraftstoffe. Deutschland hat die EU-Vorgabe mit der Einführung einer sogenannten Treibhausgasminderungsquote umgesetzt. Mineralölkonzerne müssen zurzeit eine Quote von 6 Prozent erfüllen. Das können sie, indem sie Kraftstoff mit Beimischungen etwa aus Pflanzen versehen oder andere Energieträger wie Strom, Erdgas oder Wasserstoff vertreiben. Bis 2030 soll die Quote auf 25 Prozent steigen.

Allein in Deutschland wird der ifeu-Studie zufolge für Agrokraftstoffe auf 460.000 Hektar vor allem Raps angebaut, aber auch Getreide, Mais oder Zuckerrüben. Weltweit werden 1,2 Millionen Hektar für den Anbau von Pflanzen genutzt, aus denen Biokraftstoffe für den deutschen Markt hergestellt werden. Die Stu­di­en­au­to­r:in­nen haben für einen Zeitraum von 30 Jahren berechnet, was eine Renaturierung der Flächen bringen würde. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass pro Jahr im Schnitt 16,4 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre gebunden werden könnten, wenn auf einer Fläche in der Größe der heutigen Anbaufelder eine natürliche Vegetation wie Wälder wachsen würde. Das wären laut DUH 7,2 Millionen Tonnen CO2 mehr, als die Nutzung von Agrokraftstoffen in Deutschland im Jahr 2020 an Reduktion der klimaschädlichen Emissionen gebracht hat. Ein Ausstieg würde nach Angaben von Studienautor Horst Fehrenbach den Spritpreis nicht weiter nach oben treiben, weil Agrokraftstoffe teurer sind als herkömmliche.

Allerdings will die DUH kein Zurück zu mehr fossiler Kraftstoffnutzung, sondern ein schnelles Ende des Verbren­ner­autos und den Umstieg auf E-Fahrzeuge. Der Strom dafür ist weitaus umweltfreundlicher zu gewinnen als Agrokraftstoffe. „Die Erzeugung von Solarstrom ist viel effizienter“, sagte Fehrenbach. Für die gleiche Kilometerleistung wie die von Agrokraftstoffen würde bei der Produktion von Solarstrom 97 Prozent weniger Fläche gebraucht.

Kritik von der Biokraftstoffindustrie

„Der Anbau von Pflanzen für die Produktion von sogenannten Bio-Kraftstoffen schadet dem Klima und der biologischen Vielfalt“, sagte DUH–Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Der Ausstieg aus Agrokraftstoffen schaffe sofort eine spürbare Flächenentlastung. „Fruchtbares Ackerland muss für die naturverträgliche Nahrungsmittelproduktion priorisiert und geeignete Flächen, wie etwa entwässerte Moore, müssen konsequent für Renaturierung zur Verfügung gestellt werden“, forderte er.

Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie greift die DUH scharf an. „Rohstoffe für Biokraftstoffe dürfen nicht auf Flächen angebaut werden, die nach 2007 entwässert worden sind“, sagte VDB-Geschäftsführer Baumann. „Die Umwelthilfe sollte sich mit der geltenden Gesetzgebung auseinandersetzen, bevor sie Forderungen nach der Abschaffung einer der wenigen wirksamen Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr aufstellt.“ Auch wenn das Ziel der Bundesregierung erreicht werde, dass bis 2030 in Deutschland 15 Millionen E-Autos unterwegs sind, blieben noch 30 Millionen Verbrenner-Pkws auf den Straßen. „Dieser Fahrzeugbestand kann in den nächsten Jahren nur mit nachhaltig produzierten Biokraftstoffen klimafreundlicher fahren“, sagte er. Biokraftstoffe mindern nach seinen Angaben den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um 67 bis über 90 Prozent.

Das grün geführte Bundesumweltministerium dagegen sieht Biokraftstoffe ebenfalls kritisch. Viele leisten auch aus Sicht des Ministeriums keinen Beitrag zum Klimaschutz. Unter der früheren Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) wurde der Anteil der Biokraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermitteln an der Treib­haus­gas­min­de­rungs­quote auf maximal 4,4 Prozent eingefroren. „Das ist weniger als der Status quo, der im Jahr 2020 bei 5,3 Prozent lag“, sagte ein Sprecher. Die Nutzung sogenannter fortschrittlicher Kraftstoffe, etwa aus altem Frittierfett oder Gülle, soll forciert werden. Das extrem umweltschädliche Palmöl ist als Biokraftstoff ab 2023 verboten.

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32 Kommentare

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  • @DEEP SOUTH

    Nur, dass es keine Symmetrie zwischen Wirtschaftslobby und DUH ist.

    Erstere führt uns direkt ins Verderben, aus niederen Motiven.

  • Sich ein Bild über den Wahrheitsgehalt eines Themas machen zu wollen, wenn die Quellen die DUH und die involvierte Wirtschaftslobby sind, ist in etwa so aufschlussreich, wie die Schiedsrichterbewertung der jeweiligen Fangruppen in einem Stadtderby.

  • Na super, 1,2 Millionen Hektar mehr Natur mir Pestizide vergiftet um mit Vollgas in den Abgrund zu steuern.



    Bei einem Tempolimit von 120Kmh hätten wir wenigstens noch Zeit, ein paar letzte Selfies zu machen bevor es wirklich zu Ende geht;)



    Erinnert mich etwas an Moia (VW) und ihren Prestige Projekt. Denn es hat ein eigenes Gas Kraftwerk um seine Elektrofahrzeuge CO2 neutral durch die Gegend fahren zu lassen.

    Gruß Roberto

  • Die DUH ist ausnahmsweise mal auf dem völlig falschen Dampfer.

    Nicht elektrische Autos sind die Lösung des Problems, sondern weniger Autos, deutlich weniger.

    Transportnotwendigkeiten sollten reduziert werden und Bahn und ÖPNV, vor allem die Tram, ausgebaut werden.

    Gerade auf dem Lande fehlt es außerdem an sicheren Radwegen. Selbst lächerliche Entfernungen von 5 oder 10 km, die man in der Großstadt selbstredend mit dem Rad überwindet, sind zwischen zwei Dörfern oft nicht mehr machbar, weil dort 80 oder 100 km/h gefahren wird.

    Ein generelles Tempolimit von 50 oder 60 km/h auf Landstraßen wäre ein sehr einfacher Weg, das Fahrrad auf dem Lande sicherer und attraktiver zu machen.

  • Nein.

    Der Flächenverbrauch von den Feldern ist viel zu groß, Biogaß ist somit nicht effizient genug.

    Wirklich alles ist besser als Energiegewinnung aus über Ackerland!

    Das Defizit im Winter mit Kohle ausgleichen wäre besser für die Umwelt, da die eingesparte Fläche zur Co2 Bindung (Moore, Wälder/ genutzt werden könnte.

    Mit Solar und WInd ließe sich zudem Wasserstoff herstellen und speichern.



    Deutlich effizienter sind Staudämme und Wasserspeicher/ Turbinen.

    Für Biosprit und Biogas, welches nicht, aus Abfällen stammt , ist ein Klimakiller und Grund für weltweite Hungerkriesen.

  • Energetische Winterruhe; bei tiefem Sonnenstand und kurzen lichten Tagen (ver)schwindet die Stromerzeugung durch PV. Überschüsse aus dem Hochsommer helfen dann nicht, Strom muss sofort verbraucht werden. Kohlenstoffenergieträger kann man speichern und bei Bedarf (Ort und Zeit) nutzen

    • @Holger Westermann:

      Lösungsvorschlag zur Dunkelflaute: Großproduzenten energieintensiver Grundprodukte werden verpflichtet, ausreichende Vorräte anzulegen für Dunkelflauten, in welchen darauf zurückzugreifen und die Produktion einzustellen ist. Dies erfordert zusätzliche Lagerkapazitäten, welche steuerlich begünstigt werden, und im Winter eine Runde Däumchen drehen. Aber das ist weitaus billiger, als Reservekraftwerke vorzuhalten, die nur einige Tage oder Wochen im Jahr überhaupt benötigt werden, und man spart sich die Rückverstromung. Problem gelöst.

      Ich sehe nicht das geringste Engpassproblem bei geeigneter Bevorratung.

      • @What would The Doctor do?:

        "...ausreichende Vorräte anzulegen..."



        ...und dazu die Produktionskapazitäten im Sommer kurz mal zu verdoppeln, und ausreichend Zeitarbeiter einzustellen, um die Anlagen zu betreiben?



        "...und im Winter eine Runde Däumchen drehen."



        Da werden dann die Zeitarbeiter auf die Straße gesetzt, und die Stammbelegschaft auf Kurzarbeit? Und das in den Anlagen investierte Kapital verzichtet auf Verzinsung?



        "...welche steuerlich begünstigt werden..."



        Also von uns allen bezahlt werden. Ebenso natürlich die Kapitalbindung in Überkapazitäten und Lagerhaltung.



        Ich liebe diese genialen Problem"lösungen". Sorry, ohne lagerfähige Energieträger geht's nicht.

        • @sollndas:

          Ich will die Rückverstromung gar nicht gänzlich ausschließen. Man muss halt abwägen.

          Wie sinnvoll ist es, Energieträger zu verstromen, um an anderer Stelle Energieträger zu erzeugen? (Also z. B. H₂ während der Dunkelflaute synthetisieren?)

          Wie sinnvoll (und teuer) ist es, Reservekraftwerke vorzuhalten, die nur selten gebraucht werden (sonst aber Däumchen drehen)?

          Auch dies wird ja von uns allen bezahlt. Der Bund steht in der Verantwortung für die Versorgungssicherheit und unterhält etwa nationale Ölreserven (zum Glück!) oder eben Reservekraftwerke.

          Die Wirtschaft würde das nicht leisten, oder nur aufgrund gesetzlicher Vorgaben. In obigem Ansatz wären keine verdoppelten Kapazitäten nötig. Es müssen nur die im Winter verbrauchten Reserven übers Jahr aufgefüllt werden.

          "Und das in den Anlagen investierte Kapital verzichtet auf Verzinsung?"

          Weiß ich nicht, aber vermutlich nicht. Über die Zeit wird ohnehin nie mehr produziert, als am Markt abgesetzt werden kann, und der Ausstoß entsprechend angepasst. Die Belegschaft bringt solange vielleicht die Maschinen auf Vordermann o. Ä. oder ist sowieso in Urlaub. Zeitarbeit gehört eh verboten, Flexibilisierung hin oder her.

          ·

          ! Neben fossiler Stromerzeugung sollte man auch unbedingt vermeiden, Biomasse zu verstromen. Der Flächenbedarf für sog. Energiepflanzen ist durch nichts zu rechtfertigen, und selbst Holz- und Pflanzenreste sind weit sinnvoller zum Humusaufbau verwendet, von mir aus auch mit Pflanzenkohle versetzt für die ganz kargen, ausgelaugten Böden.

  • Biogasanlagen und Bio-Wärme werden zu 80% aus Energiepflanzen gewonnen.



    Zusammen 2020 206,5 Twh.



    Biokraftstoffe 38,6 TWh

    Zum Vergleich:

    Windkraft, PV und Solarthermie 2020 zusammen 189,4 Twh.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @fibe:

      Energiepflanzen nutzen nur max. 1,5% des Sonnenlichtes und nutzen nur der Wirtschaft. Das ist genau wie Karneval, ist auch ein Milliardenmarkt, braucht man nicht, wird aber jedem aufs Brot geschmiert.

  • Gegen die sogenannten Biokraftstoffe kann man etwas tun: Kein E10 tanken. Das mache ich so, seit es E10 gibt. Kostet ein paar Cent mehr pro Liter, aber das ist es wert.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Budzylein:

      Ja, aber E5 tanken sie dann auch, also alle 100 km ein halbes Brot.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Das stimmt, aber das lässt sich leider nicht vermeiden.

  • Ist es nicht witzig, wenn sich zwei kommerzielle Lobbyistenvereine, die beide vorwiegend von Steuergeldern leben, jetzt gegenseitig in die Wolle kriegen? Daß Biokraftstoffe und Bioenergie Blödsinn sind, war Leuten, die gewohnt sind zu rechnen, quantitativ zu denken und die Welt nicht durch eine rosarote Ökobrille zu betrachten, seit Jahrzehnten klar. (Unverdächtige Quelle: www.sfv.de/artikel/2007/Potentia) Es sind riesige Monokulturen bei denen dank fehlender Begrenzung im Endprodukt ungehemmt Riesenmengen Pflanznschutzmittel versprüht werden können.



    Und wenn Palmöl ab 2023 nicht mehr als Biokraftstoff zählt, bedeuteutet das klar, heute im Jahr 2022 tut es das noch. Die Raffinerien mischen ihrem Benzin und Diesel nicht rein zum Spaß solche -- teuren! -- Stoffe zu, sondern weil sie vom Staat dazu gezwungen werden. Deutsche und europäische Gesetzgeber, und unter ihnen vor allen diejenigen, die bevorzugt von Lesern dieser Zeitung gewählt werden, sind es also, die die Hauptverantwortung für das Abholzen der tropischen Rgenwälder tragen. Die Hausfrau, der wegen ein paar Brocken Palmöl in der Bratpfanne ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, ist es jedenfalls nicht.

  • Wenn die "Rohstoffe für Bio-Kraftstoffe" (früher mal Lebensmittel genannt) mit der gleichen Geschwindigkeit nachwachsen würden, wie der in ihnen gespeicherte Kohlenstoff auf der Fahrt von A nach B als CO2 aus dem Auspuff geblasen wird, dann hätten die Lobbyschwätzer vom VDB wenigstens ein halbwegs ernstzunehmendes Argument.



    Dass es für die Zusammensetzung der Atmosphäre völlig nebensächlich ist, ob die CO2-Moleküle aus "fossilen" Bioquellen stammen oder aus heutigen Bioquellen, scheint aber auch sonst keine weit verbreitete Erkenntnis zu sein. Oder ist gern verdrängtes Schulwissen, weil es nur störend für den Nachhaltigkeitsanspruch des Weiter-so wäre.



    Leider bleibt auch das CO2 der Gegenwart nachhaltig in der Atmosphäre, für einen nachhaltigen globalen Temperaturanstieg.



    Letztlich geht es doch nur noch um Nachhaltigkeit, nicht wahr? Deshalb darf man auch nicht mehr nachdenken!

    PS: Institut für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg = ifeu.

  • "Die Studienautor:innen haben für einen Zeitraum von 30 Jahren berechnet, was eine Renaturierung der Flächen bringen würde. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass pro Jahr im Schnitt 16,4 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre gebunden werden könnten, wenn auf einer Fläche in der Größe der heutigen Anbaufelder eine natürliche Vegetation wie Wälder wachsen würde."



    Es scheint tatsächlich fraglich ob Renaturierung eine realistisch anzunehmende Alternativnutzung der Flächen dastellt oder ob nicht doch eher stattdessen dann Maismonokulturen für Biogas oder Futterpflanzen für die Schweinemast angebaut würden. Und renaturierte Wälder funktionieren eben auch nur solange als Kohlenstoffsenke bis sie ausgewachsen sind und sich ein Gleichgewicht von wachsender und verrottender Vegetation einstellt.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Ingo Bernable:

      Daher weht der Wind bei Ihnen. Hauptsache Klima geschützt, egal um welchen Preis.



      Erst einmal wurde weltweit Millionen Tonnen CO2 frei durch die Rodung der Regenwälder für Palmölplantagen. Schauen sie beispielsweise nach Malaysia.



      Jetzt produzieren diese Flächen Biorohstoffe mit einem Wirkungsgrad

      • @4813 (Profil gelöscht):

        "Hauptsache Klima geschützt, egal um welchen Preis."



        Den Preis den es kosten wird das Klima nicht zu schützen können wir uns nicht leisten.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Ingo Bernable:

          Sorry, in ihrer schönen neuen Welt möchte ich nicht leben...

          So was von anthropozentrisch...

  • "dass bis 2030 in Deutschland 15 Millionen E-Autos unterwegs sind, blieben noch 30 Millionen Verbrenner-Pkws auf den Straßen"

    Diese arroganten Schnapsnasen gehen davon aus, dass der Autobestand bis 2030 gleich bleibt. Das ist schon mal ein grosser Fehler.

    Hinzu kommt, dass der Preisdruck auf die Agrokraftstoffe so hoch sein dürfte, dass Düngen (Haber-Bosch-Verfahren, frisst Energie zum Frühstück) und Pestizide auf den grossen Flächen unumgänglich sein dürften.

    Ne, nicht mal als Brückentechnologie.

  • Die Rechnung hat einen Denkfehler:

    Welcher Bauer, der heute Raps für Biokraftstoffe anbaut, würde nach einem Verbot dieser Kraftstoffe einen Wald auf seinem Feld wachsen lassen?

    Vermutlich keiner. Die Flächen würde weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden.



    Für das genannte Szenario müsste der Staat die Flächen aufkaufen und den Wald selbst anpflanzen..

    • @CrushedIce:

      Wenn wir aus der Ölwirtschaft aussteigen wollen, dann benötigen wir die Flächen zur Produktion von Fasern, Dämmstoffen, Autositzen und und und....

    • @CrushedIce:

      Für Lebensmittel gibt es strenge Anbaurichtlinien und Bio bietet derzeit tendenziell das größte Verdienstpotiential. Bei Energiepflanzen sind Pestizide praktisch unlimitiert.

      • @Axel Berger:

        "Bio bietet derzeit tendenziell das größte Verdienstpotiential."

        Jein. Für den Supermarkt ja, für den Bauern, nein.

        Alleine der Bürokratische Mehraufwand durch das Siegel beläuft sich auf rund 2000€ pro Jahr.

        Die meisten Bauern machen es aus Überzeugung. Ausnahmen bestätigen die Regel.

      • @Axel Berger:

        Wie jetzt? Biokraftstoffe sind gar nicht "bio"?

  • "Die Studie zeigt außerdem, dass sich erneuerbare Antriebsenergie für Fahrzeuge auch ohne immense Flächenverschwendung herstellen lässt: Für die gleiche Kilometerleistung benötigt die Erzeugung von Solarstrom für E-Fahrzeuge 97 Prozent weniger Fläche als die Produktion von Agrokraftstoff für Verbrennerfahrzeuge." [1]



    Im Prinzip ja. Geht leider fast nur bei Rentnerautos im Sommer. Im Winter und wenn, wie überwiegend, nachts geladen wird, fährt das E-Auto mit umweltfreundlicher Braunkohle. Es sei denn, wir haben gerade Zeynep oder sowas.



    Etwas mehr Realitätssinn, bitte.



    [1] www.duh.de/presse/...osprit-klimaschae/

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Tank oder Teller? Aufgewärmtes. „Second Meal“. - Eine Grußbotschaft von Frau Dr. Angela Merkel aus dem Jahre 2008 ist es wert, dass Mensch sich dran erinnert: www.bundesregierun...gela-merkel-794614



    so wie auch hier: taz.de/Klimaschutz...uftfahrt/!5802716/

  • Für Energiepflanzen werden derzeit etwa 24000 qkm der landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands eingesetzt, das sind 20 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche und liefern einen Ertrag von etwa 7 % der gesamten in Deutschland verbrauchten Energie und machen mehr als die Hälfte der erneuerbaren Energien aus. Wollte man Deutschland komplett mit Solarstrom selbst versorgen, müssten 6% der Landesfläche mit PV bestückt werden, das sind 21500 qkm. Der Energieertrag je qm von PV gegenüber bspw. Energiemais beträgt das 31fache, zudem ist eine Doppelnutzung möglich. Hat sich leider in der Öffentlichkeit so noch nicht durchgesetzt. Bis dahin gilt einer schreibt vom anderen ab.

    • @Paule :

      ps. bei Energiemais ist mir leider ein fehler unterlaufen. die wikipedia schreibt zwar 31% , korekt musste es aber heissn 12-14. Und PV gehört natürlich zuerst aufs dach.

  • Das war jetzt überraschend fur wen?



    Von Anfang an wurde die Rechnung gemacht, Von Anfang an ist die nicht auf gegangen.

    Die gesamte Branche ist ein parasitärer Auswuchs Der deutschen Korruption.