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Japanischer Umgang mit dem VirusGesichtsmasken als Bürgerpflicht

Japan hält die Ausbreitung des Coronavirus bisher in Schach – und lässt sich trotz Einschränkungen nicht vom traditionellen Kirschblütenfest abhalten.

Spaziergänger beim traditionellen Kirschblütenfest am Sonntag in Tokio Foto: Issei Kato/reuters

TOKIO taz | Der Kontrast zu den menschenleeren Städten in Deutschland könnte kaum größer sein: Unter den blühenden Kirschbäumen in Alleen und Parks saßen am Wochenende viele Menschen in Japan zum gemeinsamen traditionellen Essen und Trinken. „Hanami, die Blütenschau, ist die wichtigste Sache im Jahr“, freute sich ein Familienvater in Tokio Ueno-Park.

Die Virengefahr halten bei dieser Tradition viele für gebannt. Ähnliches war gestern in Sendai zu erleben. In der Stadt im Großraum von Fukushima besichtigten 55.000 Menschen das olympische Feuer. Es wurde am Bahnhof der Stadt in einem goldenen Kessel ausgestellt, wobei es zu Warteschlangen von bis zu 500 Metern länge kam.

Zwei Monate nach dem Ausbruch des Coronavirus weist Japan lediglich 10 Cluster mit 41 Toten und 1.012 Infizierten auf, jeden Tag kommen nur wenige Dutzend dazu. Doch eigentlich müssten die Zahlen viel höher sein. Japan ist sehr dicht besiedelt, hat den weltweit höchsten Anteil von Senioren und regen Austausch mit dem Nachbarland China.

Zudem ergriff die Regierung nur zahme Gegenmaßnahmen. Premier Shinzo Abe ließ die Schulen zwei Wochen vor den Ferien schließen, alle Veranstaltungen wurden abgesagt. Aber Geschäfte und Restaurants blieben offen, nur wenige sattelten auf Telearbeit um. Zunächst schürte dies den Verdacht, die Wahrheit würde unter den Tisch gekehrt. „Bei der Atomkatastrophe in Fukushima wollte die Regierung die Kernschmelzen zunächst auch nicht zugeben, seitdem misstrauen viele Japaner offiziellen Aussagen “, sagte die deutsche Japanologin Barbara Holthus.

Und trotz einer Kapazität von 6.000 Tests täglich hat Japan bisher nur 14.000 Abstriche geprüft, ein Zwanzigstel der Testzahl in Südkorea. Man teste nur Patienten mit schwersten Symptomen, sagt der Virologe Masahiro Kami vom Medical Governance Research Institute. Die Dunkelziffer sei daher sehr hoch.

Sorge um Olympia? Oder gezielte Intervention?

Der Politologe Koichi Nakano meint: „Premier Abe will Japan als sicheres Land darstellen, um Olympia nicht zu verlieren.“ Die Beratergruppe des Gesundheitsministeriums erklärte dagegen, man suche gezielt nach Häufungen von Covid-19. Als die Seuche in einer Grundschule ausbrach, schloss die Nordinsel Hokkaido alle Schulen und verhängte den Ausnahmezustand, bis die Verbreitung gestoppt war.

„Die geringe Zahl von Tests sollte gewährleisten, dass die Ressourcen im Gesundheitswesen für schwere Infektionsfälle verfügbar blieben“, sagt der deutsche Politologe Sebastian Maslow von der Universität Tokio.

Beobachter heben zwei Besonderheiten Japans hervor: Zum einen verringert Verbeugen statt Händeschütteln zur Begrüßung die Infektionsgefahr. Zum anderen üben die Japaner von der Kindheit an elementare Hygieneregeln ein. „Händewaschen, Gurgeln mit einer Desinfektionslösung und Maskentragen gehören zum Alltag, auch ohne Coronavirus“, sagt eine Mutter.

Daher fiel es der Gesellschaft leicht, ab Februar in den Antiinfektionsmodus umzuschalten. Überall stehen seitdem Desinfektionsmittel für die Hände. Das Tragen von Masken wurde zur Bürgerpflicht.

Masken sehr stark verbreitet, aber jetzt rationiert

Bisher verbrauchte Japan 5,5 Milliarden Mundschutzmasken im Jahr, 43 Stück je Einwohner. Die Quote sprang in der Corona-Krise so hoch, dass Geschäften die Masken ausgingen. Sie wurden rationiert. Für die Zuteilung stehen die Menschen vor Ladenöffnung geduldig Schlange.

„Japaner haben offenbar verstanden, dass eine Sars-CoV-2-Infektion ohne Symptome bleiben kann“, sagt der deutsche Manager Michael Paumen, der lange in Japan lebt. „Daher zieht man die Maske zum Schutz anderer an, um selbst keine Viren zu übertragen.“

Angesichts der Erfolge verzichtete Premier Abe vor einer Woche ausdrücklich auf die Ausrufung des Notstandes. Seitdem kehren die Japaner in kleinen Schritten zum normalen Alltag zurück. Viele Fitnessstudios und die ersten Freizeitparks sind schon geöffnet.

Doch fürchtet die Regierung eine zweite Infektionswelle. Daher sollen zum Beginn des neuen Schuljahres Anfang April vorerst nur Schulen in Gebieten ohne Corona-Kranke öffnen. Größere Veranstaltungen finden weiter nicht statt. Und nach den Südkoreanern dürfen seit Samstag keine Bürger der Schengen-Staaten mehr ins Land. Der Einreisestopp, der auch für Deutsche gilt, ist nach inoffiziellen Angaben vorerst bis Ende April befristet.

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44 Kommentare

 / 
  • Da es zu wenig Schutzmasken gab und gibt in diesem unserem Lande, wurde einfach behauptet, dass Gesichtsmasken keine Schutzfunktion hätten.



    Die spinnen also, die Japaner, Chinesen, Ärzte usw.



    Heute weiß jeder, was z.B. FFP 2 oder FFP 3 bedeutet. Und dass jedwede Masken sehr deutlich mehr bewirken als keine Masken.



    Die Lüge mit den Masken war eine Notlüge. Aber es war eine Lüge.



    Die sogen. OP Masken haben zumindest einen gewissen Schutz für andere Menschen, FFP 2 allerdings schützt auch die TrägerInnen der Maske und hätten dazu beitragen können, unter gewissen Voraussetzungen die Zahl der Infektionen zu reduzieren.

    • @Rolf B.:

      Was für einen Käse erzählen sie da.



      Hier wurde nicht bewusst gelogen und im Gesundheitsbereich gibt es immer noch viel zu wenig Schutzausrüstung.



      Halten Sie die 2 Meter Abstand und bleiben sie viel zuhause und gut ist es.

      • @Opossum:

        "Halten Sie die 2 Meter Abstand "

        In den engen Gängen in Supermärkten und Drogerien ein Ding der Unmöglichkeit. Das ließe sich ändern, wenn man in D dasselbe tun würde, was in vielen Ländern eingeführt wurde: man lässt nur eine bestimmte Anzahl von Kunden rein, damit es kein Gedränge gibt. Die anderen warten draußen in einer Schlange mit Abstand.

      • @Opossum:

        Beziehen Sie sich auf meinen Kommentar oder auf Ihre Phantasie?

        Wo habe ich behauptet, dass es genug Schutzmasken gibt? Das Gegenteil habe ich gesagt.

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Der Abstand und zu Hause ist im Moment immer noch Kriterium NR.1.

          Herr Drosten(wer sonst)..



          Drosten stellt grundlegend klar: Mit dem Tragen von Atemmasken kann man sich selbst in der Öffentlichkeit kaum schützen. "Das ist schwer zu vermitteln", weiß er, "aber es gibt in der Literatur fast keine Evidenz dafür, dass das helfen könnte." Grundsätzlich gelte: Je näher sich eine Maske an einem Infizierten befindet, desto sicherer ist diese. Im Umkehrschluss bedeutet das auch: Eine Maske schützt weniger den Tragenden vor seiner Umgebung, als viel mehr die Umgebung vor ihm.

          • @05158 (Profil gelöscht):

            Sie sprechen von EINER Atemschutzmaske, es gibt aber sehr unterschiedliche Schutzmasken. Je nach Ausführung dienen sie dem Selbstschutz und sind ungemein wichtig für Menschen, die keine 2m Sicherheitsabstand einhalten können.

            Ich verstehe nicht, warum hier die Sinnlosigkeit des Eigenschutzes mit Masken propagiert wird.

            Bleiben Sie gesund. Auch ohne Maske.

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @Rolf B.:

              Die Entscheidung naht so oder so.



              Es kippt oder nicht.



              Hoffen wir auf das Zweite.



              Bleiben sie gesund hat Tschau oder Machs gut im Bkkr. abgelöst.



              Also auch für Sie!

  • "Sechs Millionen Corona-Schutzmasken spurlos verschwunden"

    www.spiegel.de/pol...-9d85-dd52f53e428e

  • Zu behaupten, Masken helfen nichts gegen die Infektion ist ungefähr so, als wolle man behaupten, Sandsäcke helfen nicht gegen Überschwemmungen, weil zwischen den Säcken immer noch ein bisschen Wasser durchsickert.

    Nur weil sie keinen 100% Schutz gewährleisten, ist die Wahrscheinlichkeit der Nichtinfektion mit Maske trotzdem in etwa um den Faktor 20-50 erhöht. Statt die Mär von der Unwirksamkeit der Masken seit Wochen in Deutschland wiederzukäuen, hätten längst massenhaft waschbare Stoffmasken genäht werden können.

    In Deutschland wird durch Kadavergehörsam erst die Krisensituation geschaffen, in der dann das von vielen als so toll empfundene Gemeinschaftsgefühl des Zusammenstehens in der Not entstehen kann.

  • Sich selbst schützen indem man den Anderen schützt. Wie simpel, wie effektiv.



    Ja, man könnte sich hintersinnen ob so viel Unfähigkeit unserer Regierenden.



    Vielleicht erfindet ja sogar irgendwann jemand eine durchsichtige Maske.



    Aber wahrscheinlich ist die banale Wahrheit, dass die Dinger bei uns nicht so schnell verfügbar sind wie sie gebraucht würden.



    Dass man die mit sehr überschaubarem Aufwand selbst nähen könnte kommt denen da oben nicht in den Sinn. Es gibt in der Röhre (aka Youtube) zahlreiche Anleitungen dazu...

  • das tragen von gesichtsmasken sollte bis zum ende der corona-virus-epidemie auch in europa zu einer bürger*innenpflicht werden.wenn dadurch leben gerettet werden können ist dies gerechtfertigt.

    im übrigen werden ja auch im karneval masken getragen .den hätte man in diesem jahr absagen beziehungsweise auf die zeit nach dem ende der seuche verschieben sollen,wie es einige vernünftige genoss*innen vorgeschlagen haben :dann wäre nordrheinwestfalen nicht zu dem am stärksten von der corona-virus-epidemie betroffenen bundesland geworden.



    wie der karneval seit jahrhunderten beweist können masken schön und lustig sein



    es könnte öffentliche preise für die dekorativsten schutzmasken geben



    künstlerinnen könnten und sollten masken erschaffen die eine medizinische funktion haben und zugleich dekorativ sind.



    es sollte sie in allen preisklassen und nicht nur in apotheken und in ausreichender zahl geben,damit die büerger*innen ihre bürger*innen pflicht auch erfüllen können.

    der staat sollte schutzmasken finanzieren und dafür sorgen dass genug produziert werden



    man könnte sie von der post an alle haushalte verteilen lassen

    zum schluss noch eine philosophische bemerkung:das wort "person " -das in individualistischen philosophien eine zentrale rolle spielt stammt aus dem griechisch-etruskische-römischen theather und bezeichnete ursprünglich die maske eines schauspielers

    en.wikipedia.org/wiki/Persona

    • @satgurupseudologos:

      Ihr Kommentar ist leider nicht richtig



      Es gibt im medizinischen Bereich zu wenig Masken, wenn jetzt jeder der 80 Millionen Menschen mit Masken rumläuft dann wird es dort wo sie dringend benötigt werden zur Katastrope.



      Ausserdem schützten Masken nur andere wenn Sie Träger der Infektion sind - und sonst helfen sie rein gar nichts ausser der Psyche vielleicht

      • @Opossum:

        Nun raten Sie mal, wie sich medizinisches Personal vor der Ansteckung durch Patienten schützt: sie tragen Masken, und das machen sie nicht nur für ihre Psyche!

      • @Opossum:

        solange es keine tests für alle gibt,kann niemand sicher wissen ob sie/er träger/in des corona-virus ist:darum sollte jede/r nach möglichkeit eine schutzmaske tragen um andere nicht zu gefährden

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ganz, ganz dollen Dank für Ihre liebe Anteilnahme.

    Hier (zwischen Gießen und Wetzlar in Mittelhessen) gibt es eine Initiative des örtlichen Handballvereins, die ich bereits zweimal in Anspruch genommen habe. An - noch erhältlichen - Lebensmitteln fehlt mir bislang nichts.

    Anders ist es bei sozialen Kontakten, da bin ich - als zartes Pflänzchen - schwer am Darben.

    Nachdem ich hier von der japanischen Variante lesen durfte, wird mich ab morgen nichts mehr in der Bude halten. Natürlich unter der Wahrung von Distanz und Benutzung von Mund- und Nasenschutz.

    Was Licht und Dunkel angeht, ist das Wissen um Gesetzmäßigkeiten das Eine. Das Spüren das Andere, oft Schwierigere.

    Danke für das exquisite Lob. Das tut gut. Ich nehme es glatt an. ;-)

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Danke für (...)". (W. Leiberg)



      Gern geschehen - und das war durchaus auch so gemeint! Ich bin gar kein billiger Jacob, der einfach mal so mit Süßigkeiten um sich schmeißt.



      Ich selber komme gerade von einem ausgedehnten Spaziergang in der Sonne zurück und kann Leute die nicht den Vorzug haben in einer kleinen überschaubaren Stadt zu leben zur Zeit nur bedauern. Das ist nichts Neues bei mir. Und so ergeben sich halt auch Gelegenheiten, wie die Begegnung mit einer kleinen Schafherde mit ihren erst wenige Tage alten und springlebendigen Lämmchen. Belebende Eindrücke mit heilsamen Potential!



      Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        Man, man.

        Als Rucksackberliner, verschollen in der Großstadt Berlin, inmitten recht einheitlicher Bauten haut natürlich so ein Satz wie.." die Begegnung mit einer kleinen Schafherde mit ihren erst wenige Tage alten und springlebendigen Lämmchen...."



        rein wie eine Granate. Früher(1Monat) wäre man aus dem Haus gestürzt und in die nächste Eckkneipe gerast.

        Und nune....



        ;-)

        • @05158 (Profil gelöscht):

          "(...) verschollen in der Großstadt Berlin" (Ringelnatz 1)



          Mein tief empfundenes Mitgefühl, mein Bester.



          Ich war durchaus auch schon mehrmals in Berlin. Aber nur um Freunde zu besuchen. Und jedesmal mit dem Effekt daß nach ca einer Woche diese Häuserschluchten über meinen Kopf einzustürzen drohten und der Erkenntnis: Diese Stadt ist nicht von dieser Welt und ebenso bewohnbar wie der Mond.

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @LittleRedRooster:

            Der ewige Zwist.;-)

            Es gibt aber auch noch Köpenick, Treptow, Steglitz-Zehlendorf, Spandau.



            Waasser überall Waasser!

            Bleiben wir bei der düsteren Variante.

            Berlin

            (An den Kanälen)

            Auf den Bänken

            An den Kanälen

            Sitzen die Menschen,

            Die sich verquälen.

            Sausende Lichter,

            Tausend Gesichter

            Blitzen vorbei: Berlin.

            Übers Gewässer

            Nebelt Benzin...

            Drunten war's besser.

            Hinter der Brücke

            Flog eine Mücke

            Ins Nasenloch.

            Loch meiner Nase,

            Nasenloch, niese doch

            In die stille Straße!

            Auf dem Omnibus, im Dach

            Rütteln meine Knochen,

            Werden gute Worte wach,

            Bleiben ungesprochen. — —

            Ach, da fallt mir die alte Zeitungsfrau ein —

            Vanblix oder Blax soll sie heißen —

            Die hat ein so seltsames Schütteln am Bein,

            Daß alle Hunde sie beißen. — —

            An den Kanälen

            Auf den dunklen Bänken

            Sitzen die Menschen, die

            Sich morgens ertränken.



            (J.R.)

            • @05158 (Profil gelöscht):

              "Waasser überall Waasser!" (Ringelnatz1)



              Was denn? Ging das mit den Polkappen nun so schnell oder reicht's wenn der Klempner mal vorbei schaut?



              Also ich kann da nun leider höchstens ein Paar Gummistiefel beisteuern. Bin Nichtschwimmer aus Überzeugung und sehe mich leider überfordert.

              • 0G
                05158 (Profil gelöscht)
                @LittleRedRooster:

                ..Bin Nichtschwimmer aus Überzeugung..

                Warum?



                ;-)

                • @05158 (Profil gelöscht):

                  "Warum?"



                  Ich lebe zu lange und zu nahe am Wasser. Ich kenne es gut. Hin und wieder besucht es uns sogar in der Hütte.



                  Da lernt man dass es sinnvoll ist ihm respektvoll zu begegnen und... - ihm lieber aus dem Wege zu gehen. Badewanne genügt vollkommen.



                  Evtl. Einsprüche werden einstimmig abgelehnt !

                  • 0G
                    05158 (Profil gelöscht)
                    @LittleRedRooster:

                    ....Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiß.....

                    Johann Wolfgang von Goethe

                    (Bleiben sie gesund)

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      ........."Es handelt sich darum, alles zu leben.



      Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,



      ohne es zu merken,



      eines fremden Tages



      in die Antworten hinein....."

      Rainer Maria Rilke

      (Auszug)

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @05158 (Profil gelöscht):

        Was wären wir ohne die Poesie?

        Ich mag diese Frage gar nicht erst zu beantworten versuchen. Sondern staune lieber darüber, was ein Mensch wie Rilke kurz nach der vorletzten Jahrhundertwende schon Kluges wusste.

        Ich habe das Gedicht - und den Brief - vollständig gelesen ...und einfach nur gestaunt wie ein kleines Kind. Auch wenn ich dies mit meinen Erfahrungen und Erkenntnissen gar nicht mehr kann.

        Ich versuche die Fragen zu leben ... und den Antworten Zeit zu lassen.



        Merci vielmals.

        Ich höre gerade den Ruf von der Freiluftbühne oberhalb von Kloster Banz. Adé.

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          OFFTOPIC!

          Im Moment relativiert sich alles.



          Alles was ablenkt ist gut.



          Es ist schon ne Weile her, da ging es um Angelica Domröse.



          Als "alter Ostler" muß ich sagen, das Annekatrin Bürger auch ein Schwarm meiner Jugend war.



          Hostess



          www.youtube.com/watch?v=tbSPkdGNUnA



          (1975-;-))

          • @05158 (Profil gelöscht):

            "Hostess" - Aha!



            Na als Wessi ist mir die Dame ja weniger ein Begriff. Ist aber nett sie kennen zu lernen.



            Überhaupt: In dieser Krise kommen so manche nationale Merkwürdigkeiten und Schrullen zu Tage.



            In Frankreich hamstern die Leute Wein und Präservative - in Deutschland dagegen Desinfektionsmittel und Klopapier... Ich ahne langsam dass ich ins komplett falsche Volk geboren wurde. Bei der nächsten Reinkarnation werde ich wohl ein wenig sorgfältiger sein müssen.

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @LittleRedRooster:

              Ganz klar!



              Nach einem guten Stückfrüh.



              Anschließe mich.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @05158 (Profil gelöscht):

            Angelica Domröse fand bekanntlich den Weg in die BRD-Kinos. Von Ihrem Schwarm A. Bürger ist mir dies nicht bekannt.

            Gleichwohl: Danke für den Trailer. Wer die 1970er nicht mit offenem Herzen und klarer, manchmal auch zugedröhnter Birne erlebt hat, der hat etwas verpasst. Selbst wenn er nichts davon weiß.

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Da gibts noch was zum Lachen.

              ..." Klein hatte ein Problem mit ihrem Familiennamen: Rammelt. Die Werbeplakate würden zur Lachnummer, wenn über den Fotos der Hauptdarsteller stünde: Thein – Rammelt – Pape. Sie sollte sich einen anderen Namen suchen. ..."

              ..fand bekanntlich... Tzss, Tzss! :-)

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      ... Als Erwiderung an ...

      @LITTLEREDROOSTER.

  • "Und trotz einer Kapazität von 6.000 Tests täglich hat Japan bisher nur 14.000 Abstriche geprüft, ein Zwanzigstel der Testzahl in Südkorea. Man teste nur Patienten mit schwersten Symptomen, sagt der Virologe Masahiro Kami vom Medical Governance Research Institute. Die Dunkelziffer sei daher sehr hoch."

    Erinnert das nicht an Italien?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Mir fehlen Informationen darüber, was die Verfügbarkeit von Atemschutzmasken angeht.

    Fakt ist: ich habe bislang keine und bin als Bastel-Muffel hoffnungslos damit überfordert, mir selbst eine (nach europäischen Vorbildern) zu produzieren.

    Fakt ist weiter, dass ich als ohnhin schon sozial isolierter Mensch durch die bisherige Krisenpolitik weiter isoliert werde. Von meinen Nachbarn habe ich seit Tagen nichts gehört und gesehen.

    Ein Hoch auf die Japaner, die da offenbar weiterdenken und vor allem: -fühlen können als wir.

    Wenn, wie bereits geschehen, munter von den erwarteten Folgen wie Zunahme häuslicher Gewalt und von Suiziden losschwadroniert wird, stelle ich mir Fragen über diese Form der 'Sozialpolitik', die nichts Soziales hat.

    Den Tagen Leben einhauchen - nicht umgekehrt.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Andere nicht einspeicheln geht auch mit irgendeinem Tuch oder Schal vor dem Mund, Tragevorschläge durch Bildsuche "Schwarzer Block". Oder im Baumarkt (darf im Gegensatz zum Mopedfachhandel noch öffnen) Helm mit Visier/Sandstrahlhelm holen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @festus:

        Offenbar gilt gerade das Motto: hier werden Sie geholfen in Sachen LPF (LebensPraktischeFertigkeiten). Auch wenn für mich die Variante Helm zZ wegen Mobilitätseinschränkungen leider nicht praktizierbar ist, bin ich zwischenzeitlich auf die Idee Sarong (siehe: unten) gekommen.

        Wobei auch meine Selbstlosigkeit ihre Grenzen hat: ich würde mich gerne vor dem "Einspeicheln" Anderer schützen. Dem sind wohl mit Schals und Tüchern Grenzen gesetzt.

        Wie lange ich es ohne Atmung aushalte, habe ich noch nicht ausprobiert. In Erinnerung an frühere Tauchversuche ist mein Optimismus eher rudimentär. :-)

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "(...) dass ich als ohnehin schon sozial isolierter Mensch durch die bisherige Krisenpolitik weiter isoliert werde". (W. Leiberg)



      So eine Lebenssituation verschärft natürlich die individuelle Lage und es ist tatsächlich die Frage wie lange das für den Einzelnen psychisch zu verkraften ist. Es täte mir leid, wenn Ihre Gesundheit daran Schaden nähme. Sie sind in diesen Foren als sehr kluger und gelegentlich auch streitbarer Zeitgenosse bekannt und als solcher auch sehr wichtig.



      Auch ich bin zur Zeit damit beschäftigt meine sozialen Kontakte von der direkten persönlichen Begegnung auf eine andere Ebene zu heben um sie halten zu können. Und Dank Telefon und Internet funktioniert das auch erstaunlich gut. Plötzlich melden sich bei mir auch wieder Leute, von denen ich schon länger nichts mehr gehört und gesehen habe. Es ist, als hätten sie nur darauf gewartet dass ich selbst mal initiativ werde. Und wundern tut mich das eigentlich nicht. Wir sind ja schließlich alle in die gleiche missliche Lage geraten.



      Ferner: Zur Zeit entstehen in vielen Städten Initiativgruppen von Jugendlichen die sich für sozial oder gesundheitlich schlechter gestelle ältere Mitbürger aktiv engagieren und sie ehrenamtlich unterstützen: Einkäufe und Behördengänge für sie erledigen. Hören Sie sich doch mal um ob sich da auch in Ihrer Stadt was tut. Ein Anruf im kirchlichen Jugendbüro (oder ähnliches) kann nicht schaden.



      Lassen Sie diese bleierne schwarze Wolke, die derzeit über unserem Land liegt, nicht in Ihr Herz. Hellwache und kritische Geister, wie Sie einer sind, braucht das Land nötiger denn je!



      Und nicht vergessen: Wenn die Nacht am Tiefsten, ist der Tag am Nächsten.

      • @LittleRedRooster:

        Nett gesagt!

  • Japan führt uns zu der Frage, die hierzulande von Vorneherein verdrängt wurde durch besorgte Bürger und Politiker gleichermaßen, die sich gegenseitig die Unausweichlichkeit beteuern und sofort maximale Bereitschaft zum persönlichen Opfer geloben: Ob die bei uns getroffenen Maßnahmen überhaupt die richtigen sind. Stattdessen: Hört, das RKI hat gesprochen! How!

  • Habe gestern einen Screenshot eines Dokuments der WHO gelesen, wonach sich die Pandemie beenden ließe, wenn alle Menschen Masken tragen würden, sobald sie nicht allein sind.

    • @Teddy Brown:

      "(...) wenn alle Menschen Masken tragen würden". (Teddy Brown)



      Da bin ich zwar ein wenig skeptisch, aber was solls: Wenn es den gewünschten Effekt bringen würde könnte ich mich fürs nächste Halbjahr sogar mit einer Burka anfreunden. Und glauben Sie mir, das ist jetzt noch nicht mal als Scherz gedacht.



      Nur: Solange noch nicht einmal die langfristige Versorgung des enorm risikobeladenen Klinikpersonals mit Masken als gesichert gilt... Für uns dann doch die Burka?

      • @LittleRedRooster:

        Die Masken auf dem Bild oben verhindern, daß man eigene Schmierinfektionen auf andere sabbert. Die einzige Eigenschutzfunktion für "risikobeladenes Klinik-)" oder BOS-Personal ist ein erschwertes Berühren der eigenen Schleimhäute/Augen etc. mit aufgefangenen Tröpfchen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @festus:

          Für Menschen mit lustbetontem Umgang mit dem eigenen Körper (Modell: Saurier) respektive -öffnungen keine probate Empfehlung.

          Zum altersmäßig späten Erlernen also weniger geeeignet ...

          • @76530 (Profil gelöscht):

            vielleicht bin ich da konservativ, aber den lustbetonten Umgang mit einigen Körperöffnungen habe ich mir auf der Straße sowieso schon immer verkniffen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        Zum Thema 'Burka':

        2005 habe ich mir in einer Reha drei Sarongs gekauft.

        Je eine habe ich meiner Tochter und meiner damaligen Liebsten geschenkt. Die dritte - und schönste - ist in meinem Besitz geblieben.

        Aus meiner Sicht eine farbenfrohere Alternative zur Burka.