Iban ist jetzt Pflicht: Wer soll sich das merken?
Wir müssen uns künftig die 22-stellige IBAN merken. Ein erster Schritt hin zur Versklavung des Menschen durch die Maschinen.
Vorne der Ländercode, dann zwei individuelle Ziffern. Es folgt Bankleitzahl und Kontonummer. Die muss allerdings noch mit Nullen aufgefüllt werden, bis der Code 22 Stellen umfasst. Fertig ist die IBAN. Nach zwei Jahren Schonzeit, in der Banken die IBAN freundlicherweise noch automatisch erstellten, ist ihre Eingabe seit Montag Pflicht bei allen Überweisungen. Wer sich weigert, dem drohen Mahngebühren.
Die IBAN soll das Chaos im europäischen Zahlungsverkehr beheben. Europa wächst also im Bankenwesen zusammen, während es andernorts gerade zerfällt. Grenzen werden dicht gemacht, Schießbefehle gefordert, eine gemeinsame Lösung der Flüchtlingskrise ist nicht in Sicht.
Für ein gemeinsames Europa taugt die IBAN, für jeden Einzelnen dagegen bedeutet sie intellektuelle Höchstleistungen. Wer nicht gerade auf einen IBAN-Rechner zugreifen kann, muss sich den Code merken. Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele rät übrigens, sich das Ungetüm in appetitliche Viererblöcke zu zerlegen, um es sich besser einprägen zu können.
Und alles nur, damit der Datenaustausch zwischen Banken verschiedener Länder vereinfacht wird, also letztlich, damit Maschinen einfacher miteinander kommunizieren können.
Es droht die Zerstörung
Ein erster Schritt zur Versklavung der Menschen durch die von ihnen erschaffenen Maschinen. Denn 22-stellige Codes sind schlicht menschenfeindlich – und maschinenfreundlich. Die Dikatur der Maschinen beginnt im Kleinen (IBAN) und endet dann in der Zerstörung der Menschheit durch künstliche Intelligenz, wie zuletzt Star-Physiker Stephen Hawking immer wieder warnte.
Zeit für einen Aufstand also? Es gibt Alternativen zur IBAN (Fotoüberweisungen, QR-Codes oder SmartÜberweisungen), doch auch die hängen stets an Maschinen. Finden wir uns also damit ab. Wer genervt ist, kann sich entweder freuen, nicht auf Malta zu leben – dort umfasst die IBAN 31 Stellen –, oder einfach nach Norwegen auswandern, wo der Code entspannte 15 Stellen kurz ist.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links