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Herrlich, was sie „Umvolkung“ nennenJeder Fünfte migrationshintergründig

Es hat sich hierzulande viel geändert. 18,6 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund.

Die Bildungsangebote müssen der Bevölkerungsentwicklung angepasst werden Foto: dpa

Das ist tatsächlich eine interessante Information, mit der das Statistische Bundesamt in dieser Woche die Medien zu füllen wusste: 18,6 Millionen Menschen in Deutschland seien solche mit – sogenanntem – Migrationshintergrund. Eine Ziffer, die im Vergleich mit 2015 um 8,5 Prozent gestiegen sei. Überwiegend sei dieser Wert auf die Ankunft von Flüchtlingen zurückzuführen, aber nicht allein sie seien es, die die Bundesrepublik „anders“ machten.

Anders als was, möchte man fragen. Grob gesprochen: Es hat sich viel verändert. Ältere wird das nicht wundern, Frauen und Männer, die seit den frühen sechziger Jahren Alltag in diesem Land verbringen. Nahm sich die Bundesrepublik noch vor einem halben Jahrhundert ethnisch monochrom aus – durchschnittliche Haarfarbe: straßenköterblond –, so war es damals kein Wunder, dass alle Menschen, die, als „Gastarbeiter“ neu im Land waren und irgendwie „mediterran“ aussahen, als Ausländer galten, als nicht zugehörig zum Deutschen.

Die Ethnisierung von allem, was deutsch ist, war vollständig – und das war auch deshalb kein Wunder, weil der deutsche „Volkskörper“ ja bis 1945 alles tötete, was angeblich nicht zu diesem passte.

Ein etwas grobpixelig gehaltener Blick auf deutsche (oder schwedische, französische, britische) Alltagsszenen belehrt: Im Vergleich zu früher hat sich der Look geändert. Jene, die einst als „Gastarbeiter“ galten, sind längst ansässig, sind Angehörige der jeweiligen Gesellschaft ihrer Länder.

Heutzutage wäre es einer glänzenden Schriftstellerin wie Astrid Lindgren – oder dem Deutschen James Krüss – nicht mehr möglich, die Hauptfiguren ihrer Erzählungen hellhäutig zu skizzieren: So sieht ja weder die schwedische noch irgendeine andere Wirklichkeit mehr aus. Das hauptsächlich hat sich geändert: Die „ethnisch“ purifizierten Gesellschaften sind längst multiphänotypisch gestrickt: Eine Schwedin kann Ayşe Larsson heißen, sofern sie den Familiennamen ihres Mannes angenommen hat; ein Deutscher wie ein Bernd Lehmann dereinst kann heute auch Gökhan Caymoğlu heißen.

Langweilige Exheimat

Das zu verstehen fällt den einen wie den anderen schwer. Die einen, den Urdeutschen, fällt es – öfters auch rassistisch begründet – schwer, im türkischstämmigen Nachbarn einen Deutschen zu erkennen, selbst wenn dieser seit 50 Jahren in, sagen wir: Bad Oeynhausen ansässig ist, die Kinder allen Bildung voraussetzenden Untiefen zum Trotz zum höchsten Schulabschluss gebracht hat und sich in einer der Parteien kommunalpolitisch einbringt. Und Letzterem ist es schwierig, sich anders denn als Türken zu identifizieren, obwohl er (oder sie) nur noch lose, oft langweilende Verbindungen zum Exheimatland hat.

Die Ethnisierung (oder: Kulturalisierung) steht der staatsbürgerlichen Integration mehr denn je im Wege – dabei rät schon ein Blick auf die jüngere historische Entwicklung, dass es ein indigenes Deutsches gar nicht gibt. Das sogenannte deutsche Volk, von dem – nur konservative oder völkische – Rechte delirieren, hat es streng genommen nie gegeben.

Jede*r, der einen Familiennamen trägt, der auf -owski oder -czyk endet, gibt familiäre Wurzeln im polnischen Sprachraum zu erkennen, alle, die ein -sen oder -son tragen, hatten vor gar nicht langer Zeit im Skandinavischen ihre sogenannten Wurzeln. Insofern ist die nun veröffentlichte Zahl von den fast ein Fünftel Bürger*innen, die aktuell einen sogenannten Migra­tions­hintergrund haben, falsch. Haben doch etwa 80 Prozent aller in Deutschland Lebenden einen Abstammungshintergrund, der in der Bundesrepublik in den heutigen Grenzen geografisch nicht zu finden ist.

Dennoch zeigen die Zahlen, dass das deutsche Volk ein anderes geworden ist. Und das ist, was Rechte fürchten. Sie sprechen demgemäß im Zusammenhang mit den neuen Bürger*innen, die als Flüchtlinge jüngst kamen (und noch kommen) von „Umvolkung“ der Deutschen – und wer das Deutsche als indigen Lupenreines verstehen will, muss das auch so sehen.

Tupperdosendichte Grenze

Unsereins sieht das natürlich anders. Gesellschaften erneuern sich stetig, in puncto Bevölkerung vor allem – einzig abgesehen von Nordkorea, wo es nicht einmal Wanderarbeiter*innen aus dem benachbarten China möglich ist, dortselbst neue Wurzeln zu schlagen, so tupperdosendicht ist die Grenze in den Norden verschlossen. Aber Deutschland? Mitten in Europa, unentwegt im Strudel von Völkerwanderungen und Wanderarbeitsströmen – was mal innerkontinental eine Größe war, ist es nun in globaler Hinsicht. Wer jetzt und in Zukunft hier zu leben beabsichtigt, wird das zum größten Teil auch können.

Wie sehr jede aktuelle Statistik in die Irre (der spontanen Wahrnehmung eine*s jede*n) führt, belegt auch, dass im heutigen Alltagsbewusstsein von Kindern Hühnerfrikassee, das einst Hugenotten im 18. Jahrhundert bei ihrer erwünschten Einwanderung nach Preußen brachten, nur als deutsche Speise empfunden wird; vielmehr Spaghetti, Döner und Falafel als deutsche Imbisse gelten, ja, als deutsches Futter, nicht als italienisch, ­türkisch oder arabisch. Und wenn von „Ausländern“ sogenannt indigene Deutsche als „Kartoffel“ abfällig bezeichnet werden, verkennt dies doch zugleich, dass der Erdapfel ein kulturell hübsch appropriiertes Gemüse war, das erst über den kolonialen Rücktransport aus Chile und Venezuela unter anderem nach Mittel­europa gebracht wurde.

taz.am wochenende

Im südbadischen Oberrimsingen feiern sie ein großes Fest. Was ist es, das ein Dorf zusammenhält? Das steht in der taz.am wochenende vom 5./6. August. Außerdem: Das Bienensterben könnte uns alle ins Verderben führen. Manche wollen deshalb Bienen im Baum halten. Letzte Rettung oder Schnapsidee? Und: Der Schweizer Martin Suter ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller im deutschsprachigen Raum. Ein Gespräch. Am Kiosk, eKiosk oder im praktischen Wochenendabo.

Kurzum: Kultur ist ein flüssiges Ding, sie verändert sich durch Mixturen unentwegt. Das, was Rechte im Übrigen am meisten sorgt, ist die Vermischung. Dass also indigene Deutsche mit extürkischen Deutschen zum Schnackseln kommen – und ethnisch neue Deutsche hervorbringen. Und das auch noch im Massenmaßstab: Gut, das! Mit sexuell Hybridisierendem ist schon viel ethnisch gesinnter Rassenwahn ausgehebelt worden.

Das eigentliche, falls man überhaupt von einem solchen sprechen möchte, Problem ist nicht die Quote der migrantischen oder nichtmigrantische Deutschenzahl, sondern das konkrete Zusammenleben. Sehr wohl muss vermerkt werden, dass gerade mittelschichtige Deutsche pikiert darauf achten, dass ihr Nachwuchs nicht mit den aufstiegswilligen neuen Deutschen (in spe) auf eine Schule geht. Segregation wird also das Thema sein müssen, also die klassenmäßig organisierte Fähigkeit, sich gegen die Ansprüche der eben eingewanderten Deutschen zu verwahren – in „Gated Communities“ oder, viel wahrscheinlicher, durch eine Schulwahl, die die Ayşes und Gökhans ausschließt.

Eine staatsbürgerlich verantwortliche Politik hat also als Utopie keine Gerechtigkeit zu versprechen, sondern mehr Gemeinsinn, Gemeinschaft, Inklusion. Eine Politik, die dem Einwanderungsland Deutschland die nötige Hitze verpasst, um den neuen Bürger*innen Aufstiege zu ermöglichen. Die Rate von gut 18 Prozent aktuell migrantionshintergründiger Deutscher wird jedenfalls nicht zu halten sein – sie wird größer werden. Ist das nicht eine lebendige, eine prima Aussicht?

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77 Kommentare

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  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Ich habe keine Migrationshintergrund. Denn meine Großeltern sind nicht emigriert sondern wurden verschleppt. Deshalb gehöre ich nicht zu der Gruppe Polen die nach dem Krieg aus Polen wegen politischer oder wirtschaftlicher Grunde ausgewandert sind. Wenn schon, dann habe ich einen Zwangsarsbeiter- und Kriegsgefangenenhintergrund.

  • Ok ok - denn nochens VHS 2.0 &

    Jau. Tacheles!

     

    In "Humor um uns" - das hier von mir Gern mal angeführte von 1931 - &

    Von Brüderchen&mir komplett in

    Fetzen zerlesen - Findet sich -

    "Mein erster Besuch in Hamburg" by

    klar - Carl Zuckmayer - ein herrliches Teil.

    Ming Ol' hinterließ uns die Neigung für Antiquariate & Zog vor allem -

    Für jeden seiner Reißteufel eine

    Nicht so ramponierte Ausgabe an Land!;)) (Danke - Alte Hütte!;))

     

    Nu. Las ich also wieder -

    "Denkt man als süddeutsches Kind an Hamburg, so stellt man sich darunter vor: eine Stadt mit roten Backsteinkästen, durch deren Mitte, mächtig grün, die Elbe fließt -- …ff "

    Eh ich mir die deftige Revolverpistole Um Alllohoolschmuggel Teerjacken ein Klavier & eine blonde Braut reinzog -;) Da. Ja. Da stutzte ich.

     

    …"Kind"… - Da war doch irgendwas!

    Aber Hallo!

    Hielt's gegen's Licht - die Seite &

    Däh! Diese Vertiefungen!!!

    Trotz Ratzefummel gut oder schlecht - Aber deutlich erkennbar -

    "Kind" - Genau - Durchstrichen! - &!! "Jude" - Drübergeschrieben - je mit Blei!

     

    Nu. Vorne im Buchdeckel fand ich dann - das kl. Märkchen eines brasilianischen Antiquariats.

    Das Buch war also scheint's gleich Zweimal - übern Teich - & zurück - in Nazi/Fascho-Händen gewesen!

     

    Soviel zu diesem erbärmlichen Unterfangen hier.

    kurz - Leidkultur - Das. Schonn!

    Nur. Ekelhaft!

  • "keine Frauenverachtung, sprich Verschleierung, Kopftuch"

     

    Haben wir bis in die siebziger Jahre hinein die Frauen z.B. auf dem Land, in den bäuerlichen Betrieben der alten BRD, verachtet? Die trugen nämlich auch Kopftuch - mehrheitlich. Und was ist mit den Nonnen? Unterliegen die allgemeiner gesellschaftlicher Verachtung in den europäischen Nationen?

     

    "Keine Bekehrung Andersgläubiger"

    Nennen Sie mir eine Religionsgemeinschaft, deren Anhänger das nicht versuchen.

     

    "Kein verteufeln der Frauen, die sich für eine Abtreibung entschieden haben"

    Sind Sie mit diesem Vorschlag schon im bayerischen Landtag vorstellig geworden?

     

    "Keine Einführung von getrennten Badezeiten"

    Kann man eigentlich nur als Plädoyer für den kleinsten gemeinsamen Nenner verstehen. Und der müsste dann lauten, dass das Tragen von körperbedeckender Bademode für alle den geringeren Einschnitt in die Persönlichkeitsrechte gegenüber der bewußten Verletzung der Schamgrenze eines Teils der Bevölkerung darstellt.

    Oder anders ausgedrückt, freuen Sie sich, dass es unterschiedliche Zeiten, je nach Gruppe, gibt.

     

    Gegenseitiger Respekt für unterschiedliche Lebens- und Glaubensvorstellungen fehlt in ihrer Aufzählung. Ich ahne, warum.

    • @cursed with a brain:

      Weil manche Lebens- und Glaubensvorstellungen sich gegenseitig ausschließen? Und Grundlage für deren Koexistenz niemals Respekt sondern im besten Fall ignorierende Toleranz sein kann?

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Was will uns der Autor damit sagen?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Wieviele seid ihr denn jetzt?

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Rainer B.:

        Wir sind das Kommunardenkollektiv

  • fast schon klassisch

    "Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen. Vom Rhein – das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das ist Rasse. Seien Sie stolz darauf, Hartmann – und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter in den Abtritt. Prost."

    aus Carl Zuckmayers 'des teufels general'

    • @christine rölke-sommer:

      Feinste abendländische Mischung also.... wäre wohl heute kompatibel mit dem Kulturrassismus der Identitären.

      • @Rudolf Fissner:

        wie wär's mit etwas mehr sorgfalt beim lesen?

      • @Rudolf Fissner:

        Erzählen Sie ruhig mehr von zu Hause.

        • @Rainer B.:

          Ja - da wurde scheint's auch nie -

          Zu Ende gelesen.

          Gelernt ist gelernt.

           

          & mal passend - frisch abgestaubt -

          aus der Mailtüte -

           

          "Ja, der Zuckmayer. Teufels General übrigens auch in der Schule mit verteilten Rollen... bei Ernst Reuter....

           

          "Staatsbegräbnis!"

          "Jawoll!"

           

          "Er besuchte mit wenig Begeisterung die Schule und hatte oft Ärger mit seinen Lehrern. Nur knapp entging er einem Schulverweis in der Oberprima. "

          (aus Wikipedia - Carl Zuckmayer) und weiters bei Wikipedia: MRR bewertete Zuckmayers Position in der Literaturgeschichte auf folgende Weise:

          „Für die Kritik galt er oft als zu volkstümlich und für das Volk bisweilen als zu kritisch. Die Linken hielten ihn für konservativ und die Konservativen für allzu links. So saß er oft zwischen allen Stühlen. Das jedoch ist für einen Schriftsteller kein schlechter Platz.“

           

          "Als wär`s ein Stück von mir" soeben auf die Merkliste eingetragen. Vllt. Weihnachten. "

           

          Ok - bis dahin ist das MRR-Geknarze -;)

          Zwischen den Stühlen hoffentlich -

          Verklungen!;))

          • @Lowandorder:

            Schon früher konnte erkennbar nicht allen alles recht gemacht werden. Um so erstaunlicher, dass dieser Anspruch von den meisten bis heute trotzdem nie infrage gestellt wurde.

            • @Rainer B.:

              Nu. Manchen wirds halt früh -

              " an die Hand gegeben" - wa!

               

              Ab 11/12 - wenn ich (nicht vorzeitig wg der Shitgäng abgebogen;)( - aus der Engelsgrube die Schiffergesellschaft Ecke Breite querab hatte - Las ich anfangs ehrfürchtig - später dann schmunzelnd nickend -

              "Allen zu gefallen - ist unmöglich!"

              Kein Wunder - daß mir - neben Tucho - Sebastian Haffner & neuerzeits - z.B. -

              Klaus Harrprecht so eingängig sind.

              (ps - Na. & Die Penne tat ein Übriges - Naturellemente - gell!;))

        • @Rainer B.:

          Der Text von Zuckmeyer ist so was von "Leitkultur"-kompatibel, dass es mich wundert, dass es niemandem auffällt. Eine Aufzählung weißer europäischer Männer. Er ist aus diesem Grunde auch kein Text, der hilft den modernen Rechtsextremismus, die Neue Rechte zu bekämpfen. Er ist bequem in deren Ideologie ("europäischer Kulturrassismus") integrierbar.

           

          Und erzählen Sie doch auch gerne von ihrem Zuhause.

          • @Rudolf Fissner:

            Wahrscheinlich waren seine Werke deshalb auch schon seit 1933 in Deutschland verboten. Zuckmeyer hatte immerhin damals öffentlich gegen die Nazis Stellung bezogen.

             

            Den Begriff „Neue Rechte“ prägte der Politikwissenschaftler Claus Leggewie 1989 erstmals auf die Franz Schönhuber Partei „Die Republikaner“, um sie besser von der erfolglosen „alten Rechten“, vor allem von der NPD und der DVU unterscheiden zu können. Der anfängliche Erfolg der Republikaner war aber schnell verpufft und die Abgrenzung zu NPD und DVU war ohnehin nur rein taktischer Natur. Schönhuber war strammes NSDAP-Mitglied und SS-Unterscharführer und auch der heutigen „Neuen Rechten“ fehlt es doch durchgängig an Distanz zur „alten Rechten“ und deren Programmatik.

            • @Rainer B.:

              Zu allem: Richtig. Was sie aber nicht beschreiben ist, das die Neue Rechte versucht vom NSDAP Schmudelimage wegzukommen und umschwenkt zu einem "modernen" Kulturrassismus.

              • @Rudolf Fissner:

                Die wollen zwar vom Schmuddelimage weg, aber den ganzen NSDAP-Scheiß, den nehmen sie selbstverständlich mit. Wie gesagt: alles nur „rein taktischer Natur“.

    • @christine rölke-sommer:

      Danke.

       

      'Verhängnis'

      "Das Publikum will Heimatkunst -

      und ich bin im Riviera-Expreß geboren!"

      Kari by Olaf Gulbransson

      in - Humor um uns - Hg. Roda Roda

      • @Lowandorder:

        © Paul Franke Verlag 1931 - !

  • meine danziger oma ist eine geborene szalkowski, ihre nachfahren hießen nach 33 schalke, die vorfahren meines danziger opas wanderten ca. im jahre 1753 aus der schweiz ins rheinland aus. durch meine mam habe ich einen ostdeutschen migrationshintergrund, gemixt mit pa's danziger-kaschubischen lustwurzeln...

    • @Gion :

      kurz - Echtes Danziger Goldwasser mit

      Nümerli-Konto & noch nem Pfeil im Koller - Angelt aber mitnem Pferdekopf

      Im Rhing! & Zwar - Ohne daß Grass -

      Drüber wächst - kerr!

      Na Servus!

  • In Mitteleuropa hat eigentlich jeder einen Migrationshintergrund wenn man genealogisch lange genug zurückblickt. Wie sollte es auch anders sein? Die arische Herrenrasse wäre eine reine Inzestmischpoke geblieben.

  • Der Artikel ist ein wenig Old School. Er schwebt immer noch in alten Diskussionen in denen es um die blutreinen blonden Arier geht.

     

    Das Thema der Identitären, der Neuenrechten, der modernen Rechten in denen es um kulturellen Rassismus geht, wird nicht oder nicht deutlich genug aufgegriffen.

    • @Rudolf Fissner:

      Mit Verlaub -

       

      "Good Ol' School" -

      Ist doch fein - Wenn das dieser -

      Edelfeder du taz Mal nachzusagen ist. Neben all dem - doch meist schonn -

      Ha noi. Schaumgebäck mit - fettem - Luftblasenverstärker - Ungenießbar!

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    In meiner 200'000 Einwohner Heimatstadt leben die Linksintellektuellen in schicken Altbauwohnungen im Westen, die mit Migrationshintergrund im heruntergekommenen Norden. Kein Kind links/grüner Eltern geht mit Nordstadtkindern zur Schule. Irgendwie scheint es eine Schere im Kopf zu geben, die trennt, was man politisch chic findet, und dem, was man für sich selbst und das eigene Kind will.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Dann erzähln'se mal welche intellektuellen oder politischen, meinetwegen auch religiöse Gruppen oder Migranten Gruppen gerne im "heruntergekommen Norden" wohnen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Tja Nu, wo fängt linksintellektuell denn an und wo hört es auf? Hier in Hamburg gibt es in den ärmeren Arbeiterstadtteilen am meisten Wähler der Linkspartei und der SPD (ja ,ich weiß..) Die Reichen wählen CDU oder FDP. Die Grünenwähler sind eine Ausnahme und bestätigen vielleicht am ehesten dein Klischee.

       

      Aber das Märchen vom "Linken gegen den kleinen Mann" wir auch nicht wahrer, wenn man es nur oft genug wiederholt. Gerade die überdurchschnittlich verdienenden AFD-Wähler sind ein super Beispiel dafür, das es sich um eine Tatsachenverdrehung handelt.http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-03/iw-studie-afd-waehler-gehalt-bundesdurchschnitt

       

      Du zäumst das Pferd von hinten auf. Ja, ich bin froh darüber, das mein Sohn in einer wohlhabenderen Gegend aufwachsen kann als Ich. Ich war in meiner Klasse einer von vier Deutschen ohne Migrationshintergrund.

      Menschen mit ausländisch(insbesondere türkisch) klingenden Namen haben über Jahrzehnte in den guten Stadtteilen nur sehr schwer eine Wohnung bekommen, also blieben nur billigen Wohngegenden übrig.

       

      Das ich nicht in Hamburg-Billstedt leben möchte, liegt jedenfalls nicht am Migrationsanteil, sondern an der schlechten Anbindung, hässliche Hochhäuser, Armut die soziale Probleme mit sich bringt.

      Kurz-Die Stadt sch....t auf diese Gegenden und den Mangel merkt man an jeder Ecke

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Die paar Grünen die ich kenne, fahren das Kind mit dem Auto "Diesel tötet" zum Waldkindergarten. Hernach wird's dann die Waldorfschule. Wie beim Leser77 wohnt man im Speckgürtel -Haus mit Terrasse, Waldnähe, will seine Ruhe haben vor all dem bösen Krach da draußen, dem tötenden Diesel..- oder in sanierten schicken Altbauwohnungen aus der kaiserlichen Gründerzeit... das ist gut für's Feng Shui, beim Yoga lässt sich's in 4 Meter hohen Räumen besser meditieren...alles individuell, individualistisch eingerichtet... so ein paar Vollholzmöbel, mit Bienenwachs oder naturgeölt, des kost scho a Geld... aber im Sinne von "my home is my castle"... der Mensch braucht Platz und schöne Umgebung, um sich frei zu entfalten... um sich seiner selbst bewusst zu werden: die Reise ins ich...

        • @Grmpf:

          Und beim Fahrrad: eine Rohloff-Schaltung soll's scho sei...für die Ausflüglein am Wochenende...

          • @Grmpf:

            Das Biogemüse nicht zu vergessen: kommt frei Haus per "Diesel tötet"-Transporter direkt vom biozertifizierten Händler. So nem Landwirt, so nem Bauern "klingeldiding: frische Kartoffeln" kauft ma nix ab. Der verpestet auch noch die Luft mit seim Traktor...

            • @Grmpf:

              Viel zu konventionell...viel zu viel schlechte Energien im Gemüse...

              • @Grmpf:

                Mehr! Mehr!

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Wenn man es mit der Integration und Multikulti tatsächlich ernst meint, und zudem noch gern über Gentrifizierung klagt, dann könnte man ja mal darüber nachdenken, nach Billstedt zu ziehen, wenn die Billstedter nicht nach Blankenese kommen könnnen. Oder ist die oft rohre Realität nichts fürs sanfte Gemüt?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Schaut man sich die Wahlergebnisse auf Bezirksebene an, dann sind sie dort für die Linkspartei "hoch" wo auch die Grünen gute Ergebisse haben. Das nur zu ihren Klischees.

         

        Ihr letzter Absatz bestätigt nur, was Leser77 Eingangs beschrieb.

  • Wenn man "Migrationshintergrund" ohne Zeitbegrenzung definiert, dürften praktisch alle Menschen einen Migrationshintergrund haben. Daher macht es Sinn, den Migrationshintergrund auf eine bestimmte Anzahl an Generationen zu beschränken. Bei vielen Migrationen hat es eine Assimilation innerhalb von ein paar Generationen gegeben. Die eingewanderten Menschen haben sich mit den dort lebenden Menschen vermischt. Der Migrationshintergrund ist nicht mehr spürbar. In anderen Kontexten haben eingewanderte Menschen ihre kulturelle Identität über Jahrhunderte bewahrt - z.B. Siebenbürger Sachsen. Diese Abgrenzung und fehlende Assimilation ist etwas, was den meisten Menschen Angst macht. Es ist auch das, was gerne zum Aufbau von Feindbildern verwendet wird. Wenn sich die in Deutschland lebenden Türken nicht integrieren, werden diese auf absehbare Zeit als Minderheit anerkannt werden müssen. Türkisch wird dann eine zusätzliche Amtssprache werden. Parallelgesellschaften sind in den USA die Realität - auch wenn es den idealisierten "Melting Pot" in geringerem Umfang auch gibt.

    Migration ist häufig auch ein Machtmittel der Herrschenden. Die Kolonialisten migrierten nach Amerika und Australien. Stalin ordnete Umsiedlungen an, damit die nicht-russischen Teilrepubliken russischer wurden. China fördert die Migration nach Tibet um dort die Bevölkerung zu dominieren. Migration ist nicht unpolitisch. Erdogan versucht auch die türkische Community in Deutschland für sich zu instrumentalisieren.

    Auf der anderen Seite führt Migration zu mehr Vielfalt in vielerlei Hinsicht. Wir profitieren auch selbst in vielen Fällen davon, dass wir die Freiheit haben, in viele andere Länder zu gehen.

    Migration pauschal als "gut" oder "böse" zu deklarieren ist daher verkehrt. Vielmehr brauchen wir einen offenen, unideologischen Diskurs über die Ziele, die Steuerung und die Grenzen von Migration. Den aber bietet aktuell niemand an.

    • @Velofisch:

      Oftmals hängt ja Migration mit Kapitalismus zusammen wie Ausbeutung, Ungleichheit, Unterstützung/Installierung von Regimen um Zugang zu Ressourcen und Waren aufrechtzuerhalten, Klimawandel u.a. durch Kapitalakkumulation, kapitalistische "Krisen" ...

      So lange obiges Realität ist, wird es auch Migration geben. Migration als dessen Folge steuern zu wollen, wird weder funktionieren, da ja laufend Migrationsursachen geschaffen werden, noch wäre es moralisch vertretbar, da die eigene Gesellschaft für Migrationsursachen mitverantwortlich ist, gar von diesen profitiert.

      • @Uranus:

        Stimmt. Schaut man sich an, wer weltweit im Schnitt überhaupt noch Migranten aufnimmt, dann sind es kapitalistische Staaten. China, ein kommunistischer Staat, nimmt z.B. Null Flüchtlinge oder Migranten auf. Kuba, auch nicht. Von der UDSSR und dem Ostblock ist im wesentlichen auchichts bekannt. Die Folgen sind ja heute noch in Ostdeutschland sichtbar.

      • @Uranus:

        @Uranus Wir steuern aktuell ganz massiv Migration. Die Art und Weise, wie wir Migration steuern ist durchaus bedenklich. Es gibt wenige Leute, die eine offene Migration mit allen ihren Konsequenzen wirklich wollen. Wenn Deutschland die Grenzen tatsächlich konsequent aufmachen würde, würden zig Millionen kommen. Wer das mit allen Konsequenzen mitträgt, vor dem habe ich Hochachtung. Die meisten allerdings sonnen sich in ihrer Doppelmoral. Sie wollen für die Beschränkung der Migration keine Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig sind sie aber froh darüber wenn Frau Merkel einen Diktator protegiert, der ihr dies abnimmt. Diese Menschen wollen nicht darüber diskutieren, auf welchem Niveau wir Migration zulassen wollen und wie wir sie möglichst menschenfreundlich steuern können. Vielmehr diffamieren diese Menschen alle die darüber diskutieren wollen als Rassisten. Merkel und de Maizière, die nicht darüber diskutieren sondern menschenverachtend handeln, bleiben dagegen unkritisiert.

        • @Velofisch:

          Mh, ich habe das wohl nicht klar geschrieben. Klar, wird Migration in Staaten gesteuert. Ihnen ging es um eine andere Steuerung von Migration als bisher. Nur halte ich das Steuern für moralisch fragwürdig, da die deutsche Gesellschaft von vielen Fluchtursachen, wie ich es aufführte, profitiert. Das ist ja Teil des Rassismuses - Menschen ausbeuten, benachteiligen und dann noch einmal ausgrenzen, in dem ihnen Immigration verwehrt wird.

          Zudem sehe ich nicht, dass Merkel und de Maizière nicht von bspw. Linksradikalen kritisiert würden.

          • @Uranus:

            Wenn Sie das so sehen möchten Sie uns sagen das die Kanadier Vollde*****

            sind weil sie ihre Zuwanderung stark reglementieren und (im Verhältnis!)

            nur 1/15 dessen aufnehmen was wir aufnehmen. Ohne Familennachzug.

            Ihnen fehlt die Stringenz.

        • @Velofisch:

          Ich finde, Sie haben hier mehr als recht.

           

          Ich würde die fehlende Diskussionsbereitschaft nicht Merkel und de Maizière anlasten. Die sind hier voll demokratische Politiker und gestalten ihre Politik, indem sie diese Diskussion umgehen, weil eben die WählerInnen es nicht diskutieren wollen.

           

          Selbst in der Taz finden Sie Artikel, in der 6,6 Millionen Einwanderungswillige in Nordafrika als "Horrorzahl" bezeichnet wird, der Grundtenor seiner Artikel aber tendenziell "Jeder ist willkommen" lautet.

           

          Andere Zeitungen und andere Politiker zeichnen sich nicht unbedingt durch mehr Diskussionsbereitschaft aus - außer nun die ganz rechts außen.

  • Bin sehr einverstanden mit dem Artikel, weil er die Dinge sachlich korrekt beleuchtet.

    Einen prinzipiellen Gegensatz zwischen Gerechtigkeit und „mehr Gemeinsinn, Gemeinschaft, Inklusion“ vermag ich allerdings nirgends zu erkennen.

    Man kann doch im Gegenteil feststellen, dass es gerade die „Gerechtigkeitslücke“ in diesem Land ist, die „mehr Gemeinsinn, Gemeinschaft, Inklusion“ verhindert und die zu einer fortschreitenden Entsolidarisierung der Gesellschaft insgesamt beigetragen hat, die ihrerseits wiederum alltäglich Rückwirkungen bis in die neuere Gesetzgebung findet. Das alles wurde von langer Hand doch genau so geplant. Ursache sind also primär falsche politische Weichenstellungen und nur sekundär gesellschaftliche Eigenentwicklungen.

    • @Rainer B.:

      Hier ein Link zur „Gerechtigkeitslücke“ http://www.nachdenkseiten.de/?p=3609

      • @Rainer B.:

        Ja, Sie haben Recht, aaaaber...

         

        ...diese Zeitung entwickelt sich ja nun seit Monaten mehrheitlich beharrlich zu einer Agitationsplattform schwarz-grüner Mehrheitsfantasien.

         

        "Gerechtigkeit" ist aber das Wahlkampfthema der zu diskreditierenden Sozialdemokratie. Das muss man jetzt einfach kaputtreden.

         

        Wenigstens bis zum 24. September.

        • @cursed with a brain:

          Das mag ja so sein. Die Sozialdemokratie hat sich allerdings aus meiner Sicht beim Thema „Gerechtigkeit“ nachhaltig schon selbst disqualifiziert - auch ohne „Agitationsplattform“.

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Sie, Jan Federten, fragen ob diese Entwicklung eine lebendige, prima Aussicht ist.

    Ja, ist es, wenn die Menschen die europäische Kultur akzeptieren und danach leben.

    Keine Ausgrenzung von Schwulen und Lesben, keine Fauenverachtung, sprich Verschleierung, Kopftuch, Händeschüttelnverweigerung. Keine Bekehrung Andersgläubiger. Kein verteufeln der Frauen, die sich für eine Abtreibung entschieden haben.

    Keine Einführung von getrennten Badezeiten etc, etc, etc.

    Dann klappt das prima, ist eine Bereicherung und Anlass zur Willkommenskultur und Freude.

  • Leider versäumen es sämtliche Medien, die Definiton aufzuschreiben, die zu diesen Zahlen führt. Man zählt dazu, wenn mindestens ein Elternteil zugewandert ist oder als Ausländer in Deutschland geboren wurde. Zwei konkrete Beispiele aus dem eigenen Umfeld, wie idiotisch das ist:

    Ein Kind kommt in jüngsten Jahren als Aussiedler nach D, wächst in einem "deutschen" Umfeld auf, macht den höchsten Bildungsabschluss, den es gibt. 30 Jahre später kommt Nachwuchs. Dieser zählt auch als "Migrant".

    Ein Kind wird in D geboren, bekommt die dt. Staatsbürgerschaft. Die Eltern sind beide eingewanderte Ausländer, die in ihrem Viertel leben. Das Kind lernt nie richtig deutsch. Es bekommt nun selbst Nachwuchs, der laut Definiton nicht als Migrant gilt.

    In der Diskussion zu dieser Statistik bekommt man sehr schnell einen Stempel. Auch die beiden Beispiele haben einen Stempel bekommen. Wie man aber sieht, passen die Sichten dummerweise nicht zusammen.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn Migrationshintergrund heißt, dass bei den 18,9% auch deutscher Hintergrund dabei ist, ist ja alles wunderbar. Da wird es doch erst interessant.

  • Wenn ich eine Predigt hören will, gehe ich in die Kirche!

  • Gut, Herr Feddersen bemerkt auch endlich, dass die Idee mit dem "Arier" eine Erfindung der Nazis war und dass es nie eine einheitliche Ethnie wie "Deutsche" gab. Schon Germanen waren unterschiedliche Stämme, die ausschließlich die Sprache verband.

     

    Die "Nation" bzw. der "Staat" ist ein praktisches Hilfsmittel für die Bourgeoisie eine vermeintliche Identität zwischen Kapital und Proletariat herzustellen. Ansonsten überflüssiger Quatsch.

    Es gab also nie einen Grund, dass sich DDR und BRD vereinigen mussten.

    Leider mal wieder jemand, der etwas 27 Jahre zu spät versteht.

    • @Age Krüger:

      Wenn auch immer falsch behauptet und teils in Schulen/Medien falsch verbreitet: die Nazis empfanden nicht ausschließlich Deutsche als Arier. Und das wurde auch nicht so propagiert. Sie betrachteten diverse Völker, auch europäische als arisch. Selbst Armenier galten als Arier - in Armenien wird heute noch über arische Herkunft sinniert. Ob diese deshalb mit den Nationalsozialisten kooperierten, weiß ich nicht. Die Nazis betrachteten Deutsche aber als bedeutendes arisches Volk, wenn nicht gar als das bedeutendste. Das ist aber ein Unterschied...

       

      Was Sie bezüglich Wiedervereinigung sagen: Über ein vereintes Europa wird ja gerne schwadroniert, aber die Ostdeutschen will man ausgrenzen, oder wie? Ihre Ressentiments bzgl. Ostdeutschen müssen Sie ja auch fast in jedem ihrer Kommentare am Ende bringen, oder wie?

    • @Age Krüger:

      ;)) & nochens 'n Bitte -

       

      Nu. Bei all den Germanenwelten -

      Vergesse mer doch nich die Kelten! &

      's aach - age doch scho ganz schöschon -

      'smerkt die GummibärchenGeneration!

      • @Lowandorder:

        Nicht einmal die Nationalsozialisten betrachteten Deutsche als einheitliches Volk. Nachzulesen in jedem Rassentheoriestandartwerk der damaligen Zeit untergliederten sie allgemein Deutsche antropologisch in 4 Grundrassen (teils auch mehr) ,z.B. sog. fälische oder ostisch-alpine Rasse. Dass das sog. deutsche Volk aus unterschiedlichen Teilen entstand, auch aus Kelten, wie andere Völker Europas auch, war ihnen durchaus bewusst. Sie favorisierten den nordischen Typ ("nordische Rasse") und wollten den Anteil dessen in der Bevölkerungsstruktur erhöhen - durch Zucht, Selektion, quasi Kreuzung, Familienpolitik.

        • @Grmpf:

          Der entscheidende Punkt bei den Nazis war, dass sie alle anderen nicht nur als anders, sondern als minderwertig betrachteten. Als Untermenschen, die man versklaven und ermorden darf. Diesen kleinen Punkt sollte man da vielleicht berücksichtigen, oder?

          • @Mustardman:

            "Alle anderen" nicht.

             

            Zitat nach: "Auszug aus einem Ariernachweis des „Reichsverband der Standesbeamten Deutschlands (RDSD)“, 31. Ausgabe (mit Sterbebeurkundungen, Verlag für Standesamtswesen G.m.b.H. Berlin SW" , S.41

            in: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ariernachweis#

             

            "Der Begriff der arischen Abstammung

            Da nach den Ergebnissen der Rassenlehre das deutsche Volk neben dem bestimmenden Einfluß der nordischen Rasse...andere mehr oder minder verwandte Rassebestandteile enthält, die auch die Bausteine der europäischen Nachbarvölker sind, hat man für diesen übergeordneten Begriff der Gesamtheit der im deutschen Volke enthaltenen Rassen die Bezeichnung arisch (abweichend von der Sprachwissenschaft!) gewählt und damit das deutsche und diesem eng verwandte Blut zu einer rassischen Einheit zusammengefasst. Arischer Abstammung ist...der... Mensch, der frei von...fremdrassigen Blutseinschlage ist. Als fremd gilt...Juden und Zigeuner, das der asiatischen und afrikanischen Rassen...Ureinwohner Australiens und Amerikas..., während z.B ein Engländer oder Schwede, ein Franzose oder Tscheche, ein Pole oder Italiener...als verwandt, also als arisch gelten muss"

             

            Der Franzose Arthur de Gobineau hatte bereits Mitte 19. Jhd. Ariertheorien aufgestellt. Es war europäisch verbreitet. Die Nazis knüpften nur an diesen Schwachsinn an. Aber das Bild, das heute über die Sicht der Nazis auf den "Arier" verbreitet wird, ist falsch. Auch im Artikel

            • @Grmpf:

              Denn, Zitat taz-Artikel (Jan Feddersen):

               

              "Jede*r, der einen Familiennamen trägt, der auf -owski oder -czyk endet, gibt familiäre Wurzeln im polnischen Sprachraum zu erkennen, alle, die ein -sen oder -son tragen, hatten vor gar nicht langer Zeit im Skandinavischen ihre sogenannten Wurzeln. "

               

              ist alter Käse. Das war den Nationalsozialisten voll und ganz bekannt und überhaupt kein Geheimnis. Das ergibt sich ja auch aus jeder logischen Überlegung. Für die Zukunft planten sie aber quasi ein perfektes (reinrassiges) deutsches Produkt in Anhimmelung der sog. nordischen Rasse.

          • @Mustardman:

            und @ Grmpf

             

            Ihr habt beide recht. Die Rassenideologie ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie die Nazis (gezielt) Irrationalität zum Programm gemacht hatten. Das dann eben, trotz offenkundig kaum tragfähiger theoretischer Basis, mit irrwitziger, massenmörderischer Konsequenz durchgezogen wurde.

            Als politische Strategie grundsätzlich nicht anders als das, was dieser Tage als „postfaktisch“ wieder die Runde macht.

            • @Ruhig Blut:

              & nochens - "Rasse" -

               

              "…eine in der Anthropologie nicht mehr gebräuchliche Kategorie zur Einteilung der Menschheit, siehe Rassentheorie

              als Nationalsozialistische Rassenhygiene eine Zuspitzung und zugleich mörderische Praxis der Rassentheorie…" https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rasse_(Begriffskl%C3%A4rung)

              & die dortigen Verweise.

              &by the way

              Wer mal Kinder aus solchen Zuchtanstalten wie Lebensborn -

              Meist ca 6 - 7 Jahre älter als ich selbst

              *45 - "erlebt" hat - denen ihre "Herkunft" durch was auch immer genau - bis "fremd in der Familie"

              "Ihr seid gar nicht unsere Eltern & meine Schwester ist gar nicht meine Schwester" - der hat eine - wenn auch natürlich nur schwache Ahnung von dieser Hybris & dieser Form des

              Nazi-Terror. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lebensborn

              (ps zudem - meine Lieblingsgroßmutter

              War "Muki" - "Hilfswerk Mutter&Kind" ebenda - & https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hilfswerk_Mutter_und_Kind

              Familienlegende - Entnazifizierung - SBZ

              "Habe Armen&Ärmsten geholfen"

              "Sie können gehen!"

              Die hier thematisierten Zusammenhänge - wiki - gab's noch nicht - sind mir erst lange nach ihrem Tod & dem meiner Eltern -

              klar geworden.

              Die letzte aus dieser Generation en familie habe ich grad am Freitag mit 91+ beerdigt.

              Ein Foto meines 6 Jahre älteren Bruders mit Winterhilfswerk-Sammelbüchse hing bis zum Schluß neben dem Schreibtisch meines Vaters - an dem ich heute sitze.

              So geht das.

              • @Lowandorder:

                Oha, dann waren Sie ja ganz schön nah dran! Nach dem, an das ich mich erinnere, über die armen Lebensbornkids gelesen zu haben, waren die im Allgemeinen einigermaßen traumatisiert, und diejenigen in anderen Ländern, konkret Norwegen, wurden später heftig stigmatisiert.

                 

                Aber Lebensborn ist ja ein guter Beleg für die programmatische Irrationalität der Nazis, gar nicht so sehr für ihre Hybris: Mal ihre Rassentheorie (mit der Verknüpfung von Phänotyp und Charakter & Intellekt), trotz der immer schon erkennbaren empirischen Unzulänglichkeit, als gegeben vorausgesetzt, waren ihnen völlig klar, dass das mit Deutsche gleich Arier null hinhaut (siehe auch Grmpf oben.) Deswegen wurde Lebensborn eingeführt, um den verschwundenen „Herrenmenschen“ aus den vorhandenen erblichen Restbeständen zurückzuzüchten. Ganz ähnlich wie sie auch versucht haben, Auerochesen aus Kühen zurückzuzüchten. Immer streng am Phänotyp orientiert, moderne Genetik gabs ja noch nicht.

                Gleichzeitig war ihnen klar, wieder streng nach ihrer Theorie und Ideologie, dass in den Bevölkerungen der osteuropäischen Länder ebenfalls ein erblicher Mischmasch vorhanden war, und keineswegs nur „Untermenschen“. Sie haben dort ja gezielt „arisch“ aussehende Kinder nach Deutschland verschleppt.

                Und trotzdem, obwohl nach eigener Erkenntnis der „rassische“ Unterschied allenfalls ein gradueller war, haben sie einen kategorischen Unterschied nicht nur aus politischer Opportunität behauptet sondern einen Massenmord in Osteuropa geplant, der den Holocaust rein zahlenmäßig um ein Vielfaches überstiegen hätte. Und den hätten sie auch in aller Konsequenz durchgezogen, den Widersprüchen der eigenen Logik zum Trotz.

                Ich hab‘s oben missverständlich ausgedrückt: Der Widerspruch, das Irrationale, lag nicht so sehr in der Unzulänglichkeit der Theorie sondern v. a. darin, dass die Empirie und mit der (unzulänglichen) Theorie offenkundig gar nicht zusammengepasst hat, sie das aber systematisch ignoriert haben.

                • @Ruhig Blut:

                  Verweise nochmals auf die links in den links &

                  Nah dran - ja schwere Traumatisierungen -

                  Begriffe - Rationalisität -

                  Weitgehend stecken lassen -

                  Denn. Denn Chaotik & Wirrniss -

                  Als Grundferment & Herrschaftssicherung bis zum Gröfaz &

                  Wieder downstairs - muß immer mitgelesen ge&bedacht werden.

                  Bei aller gleichzeitiger mörderischer

                  Stringenz.

                  btw macht das die Schwierigkeit von

                  Zeitzeugen & Erinnern aus.

                  Euphemismus & dreist gehändelte

                  Lügenpropaganda inclusive.

                  (Verweise auf Jan Karski et al. vs/&

                  Götz Alys leicht entschuldbare Irrtümer hie&da z.B. - zudem). &

                  Ernst Nolte et al. - ne komplett andere - Baustelle.

                  kurz - Good Ol' School - notwendig &!!!

                  Gaanich so einfach.

                  Soweit mal.

                • @Ruhig Blut:

                  Anderes Beispiel: Die „jüdische“ Physik. Einstein und die Relativitätstheorie haben ihnen aus Prinzip nicht gepasst, also wurde kurzerhand eine „deutsche“ Gegenphysik geschaffen. Eine gezielte Abkehr von der Idee einer universellen Rationalität, „alternative facts“ vom Feinsten.

                   

                  Oder, ha, jetzt hammas doch, die Rechtsordnung (was ich Ihnen nicht erzählen muss, ist aber ein weiteres gutes Beispiel): Die Nazis haben die Verfassung und Rechtsordnung der Weimarer Republik ja nicht formell abgeschafft und die Gesetzesapparate auch nicht groß angepasst oder erweitert (es wurden kaum neue Gesetze erlassen), sondern vielmehr die dahinterstehende Idee eines rationalen, kodifizierten Rechts an sich angegriffen. Weil die, eine römische Errungenschaft, dem Phantasma des Volksgeistdings der germanischen Stammesrechtsordnung entgegenstand. „

                  Richter waren also gehalten, einem nebulösen „gesunden Volksempfinden“ nach zu urteilen, das, nach der Naziideologie, jedem arischen Volksgenossen zu eigen war, und eben gerade nicht expliziert werden musste.

                  Wieder eine gezielte Abkehr von objektivierbarer Rationalität.

          • @Mustardman:

            Nö, nicht alle Anderen, das wurde je nach Großwetterlage entschieden. Die Juden waren es grundsätzlich, die Slawen spontan mit Kriegsbeginn, die Araber wurden von "primitiv" zu "Bruderrasse" befördert, als man sich politisch annäherte, Perser waren schon historisch "blutsverwandt", bei den Tibetern suchte man nach "Urariern" etc. Das war nie einheitlich, sondern immer nur von den Plänen der Führung abhängig..

  • "Mit Migrationshintergrund" sagen imo Leute "mit rassistischem" Hintergrund.

     

    lol

     

    Wann wir aus dem Schwachsinn mal rauswachsen?

    • @Enam:

      Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      Die Moderation

  • Streng genommen haben 100% aller deutschen einen Migrationshintergrund weil sie vor zigtausend Jahren noch dunkelhäutig aus Afrika eingewandert sind.

    Die Annahme das die Gesellschaft durch einen hohen Migrationsanteil automatisch toleranter und offener halte ich für Wunschdenken.

    Tatsache ist z.B., daß deutsche mit Migrationhintergrund nicht weniger Vorbehalte gegen die Aufnahme von Flüchtlingen haben als Biodeutsche.

    Lebendige Aussicht? Auf jeden Fall. Prima nur wenn man alles richtig macht.

  • "Eine Politik, die dem Einwanderungsland Deutschland die nötige Hitze verpasst, um den neuen Bürger*innen Aufstiege zu ermöglichen."

     

    Nun, abgesehen davon, dass diese 18,6 Mio. einer ausnahmslos breit gefassten deutschen Definition von "Migrationshintergrund" zu verdanken sind, nur ein kleines Beispiel:

     

    Knapp über 20% der Studierenden auf Lehramt haben Migrationshintergrund, wie viele Lehrer haben einen? 5%. Vermutlich vorwiegend die mit einem "volksdeutschen" Elternteil.

    • @agerwiese:

      Ihnen ist schon klar, dass man die alten Lehrer ohne bürokratisch festgestellten Migrationshintergrund nicht sofort für die frisch examinierten entlassen kann? Insofern ist es doch mathematisch logisch, dass es Jahrzehnte dauern kann, bis sich diese Prozentzahlen in der Gesamtlehrerschaft niederschlagen.

       

      Und wenn es solche Anteile unter den Studierenden gibt, sind die von Ihnen als "volksdeutsch" titulierten Lehrer gar nicht so rassistisch, sondern haben viele Kinder mit Migrationshintergrund erfolgreich zum Abitur geführt.

       

      Hatte übrigens selbst eine "volksdeutsche" Flüchtlingslehrerin aus Ostpreußen. Die hatte es auch nicht leicht, musste ihre Abschlüsse wiederholen, um arbeiten zu dürfen. Nur mal so als Bestätigung Ihrer Beobachtung, dass die Kategorisierung "Migrationshintergrund" anhand von Staatsbürgerschaft (der Elternteile) manchmal am Problem vorbeigeht.

      • @otto8:

        " Ihnen ist schon klar, dass man die alten Lehrer ohne bürokratisch festgestellten Migrationshintergrund nicht sofort für die frisch examinierten entlassen kann?"

         

        Klar. Wir haben uns vor kurzem die Grundschulen (4-5) und deren Webseiten in unserer Gegend angeguckt: also 5*pimalDaumen 16 = 80 Lehrer(eigentlich Innen;) - wohl nur 5-8 über 40-45. Der Rest sieht biodeutsch aus und hat ausnahmslos deutsche Namen. Kölner Raum.

  • "Spaghetti..." als deutscher Imbiss gilt. Geschwätz.

    • @Grmpf:

      Unsere Ziffern an der Uhr "arabischen Migrationshintergrund" haben...

       

      lol

  • Also schon mal die Kirche im Dorf lassen.

    Ich glaube nicht dass ein Italiener Spaghetti, ein Türke Döner und ein Araber

    Falafel als deutsches Futter bezeichnet. Genauso wenig wie ein deutscher.

    Man isst es halt weil es schmeckt. Man sagt ja auch, geh ma zum Italiener, zum

    Türken, Chinesen usw. essen. Der Türke sagt ja auch nicht geh ma deutsch Döner

    essen.

    • @Christian Bauer:

      Das einzigen was deutsch ist, sind Spaghetti aus Eiernudelteig - italienische sind ja aus Hartweizengrieß- und dass sie von Deutschen einst mit Gabel und Löffel (aufgedreht) gegessen wurden - gilt heute aber als unschick...

      • @Grmpf:

        Italien stritt sich schon mit China, wer die Nudel erfunden hat. Fadenartige Nudeln lassen sich auf der ital. Halbinsel bis in die Antike nachweisen. Die ersten Spaghetti wurden in den 60ern nach Deutschland importiert. Also wer sowas schreibt, das würde als deutsches Futter empfunden... Beim Döner ist nur die Hamburgern nachempfundene Darreichungsform + Krautfüllung des Kebabfleischs zwecks "deutsch". Damals als die Döner beliebt wurden, wunderten sich selbst manche Türken: Kebab würde zwischenrein auf Festen gegessen, sonst nicht - macht ja auch Sinn: Fleisch auf Spieß um Massen zu bedienen. Und bei Falafel ist auch nur die Imbissform "deutsch". Solche Speisen aus Kichererbsenteig sind im Orient schon eine Ewigkeit verbreitet.

        • @Grmpf:

          Kann man lange drüber reden, aber hier mal Anekdote: Ich bin Anfang 1990 nach dem Mauerfall mit Auto und Zelt durch die Ex-DDR getourt, um mir das mal anzusehen. Einer der prägendsten Erlebnisse war das Fast-Food, das praktisch auf Bratwürste beschränkt war.

           

          Als ich wieder zurück kam, habe ich sofort den nächsten Döner-Laden angesteuert.

           

          "Nur deutsch" kann mir echt gestohlen bleiben.