Greenpeace-Aktion an Parteizentrale: CSU wird zu SUV
Aus Protest gegen die Klimapolitik der Union: Greenpeace-Aktivist*innen haben am Morgen das Logo der CSU in München verändert.
Das „C“ strichen die Aktivisten bei der Aktion im Morgengrauen durch; stattdessen ergänzten sie ein „V“ am Ende der Abkürzung. Auf einem Transparent ergänzten sie ihre Botschaft: „Schöpfung bewahren, Klimaschutz jetzt!“ CSU steht für Christlich-Soziale Union; als SUV (Sport Utility Vehicle) werden sogenannte Stadtgeländewagen in verschiedenen Größen bezeichnet, die vor allem wegen ihres hohen Verbrauchs als klimaschädlich kritisiert werden. Die Polizei rückte mit dutzenden Einsatzkräften aus.
„Die CSU verrät ihre Werte und hat ihr C nicht mehr verdient“, sagte Marion Tiemann, Verkehrsexpertin von Greenpeace. „Sie verkommt zu einer SUV-Partei, die statt unserer Lebensgrundlagen einseitig die Interessen der Autoindustrie schützt.“ Die Umweltschützer werfen Bayerns Regierungspartei eine „widersprüchliche Klimastrategie“ vor und kritisieren unter anderem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU, nicht genug für die Reduzierung klimaschädlicher Abgase zu tun. „Auch der Boom von SUVs mit besonders hohem CO2-Ausstoß wird durch die Politik der CSU ermöglicht.“
Für den CSU-Parteitag am kommenden Wochenende haben Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten bayernweit CSU-Delegierte dazu aufgerufen, sich per Eilantrag für ein besseres Klimapaket einzusetzen. In dem Greenpeace-Entwurf des Antrags, den laut Satzung 10 Prozent der Delegierten unterstützen müssten, wird eine echte Verkehrswende gefordert.
Parteichef und Ministerpräsident Markus Söder hatte seine Partei in den vergangenen Monaten entschieden auf einen grüneren Kurs gebracht und unter anderem den Klimaschutz zu einem zentralen Thema gemacht. Söders Klimakurs folgt auf ein Erstarken der Grünen bei Landtags- und Europawahlen im Freistaat.
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