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Entscheidung zu strengeren Corona-RegelnMerkel schlägt Freizeit-Lockdown vor

Ab 13 Uhr debattieren die Ministerpräsident*innen und die Kanzlerin über schärfere Coronamaßnahmen. Ein Positionspapier aus dem Kanzleramt liegt der taz vor.

Der Lockdown als letztes Mittel? Kanzlerin Merkel nach einer Telefonschaltkonferenz im April Foto: Stefan Boness/Ipon

Berlin dpa/taz | Die Bundesregierung will mit Kontaktbeschränkungen noch vor Weihnachten die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen. Bundesweit sollen Freizeiteinrichtungen und Gastronomie geschlossen, Unterhaltungsveranstaltungen verboten und Kontakte in der Öffentlichkeit sowie Feiern auf Plätzen und in Wohnungen eingeschränkt werden. „Ohne solche Beschränkungen würde das weitere exponentielle Wachstum der Infiziertenzahlen unweigerlich binnen weniger Wochen zu einer Überforderung des Gesundheitssystems führen“, warnt das Kanzleramt in einem Positionspapier, das der taz vorliegt.

Noch sind die Maßnahmen allerdings nur Vorschläge: Heute ab 13 Uhr schaltet sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) per Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten zusammen, die über Maßnahmen in ihren jeweiligen Bundesländern entscheiden. Unterschiedliche Regeln in einzelnen Ländern sind, wie bisher, also weiterhin denkbar. Laut Robert-Koch-Institut meldeten die Gesundheitsämter am Mittwoch 14.964 neue Corona-Infektionen, das ist ein neuer Höchstwert.

Die Gesamtzahl der Fälle in Deutschland wurde auf der Webseite des RKIs zunächst nicht aktualisiert. Am Dienstag lag sie bei 449.275 Fällen. Die Zahl der Toten wurde auch nicht aktualisiert, sie lag am Dienstag bei 10.098 Fällen.

Zuletzt sprachen sich auch einige Bremser für schärfere Maßnahmen aus, etwa Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff (CDU). Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte allerdings noch am Dienstag der Thüringer Allgemeinen, vor der Veröffentlichung des aktuellen Papiers, einem Beschluss für einen neuen Lockdown werde er aus grundsätzlichen Erwägungen nicht zustimmen. „Wir reden hier von massiven Eingriffen in die Grundrechte“, sagte Ramelow.

Die Bundesregierung schlägt vor, dass die neuen Maßnahmen ab 4. November deutschlandweit in Kraft treten und bis Ende des Monats gelten. Nach Ablauf von zwei Wochen sollen Kanzlerin und Länderchefs die erreichten Ziele beurteilen und notwendige Anpassungen vornehmen. „Familien und Freunde sollen sich auch unter Coronabedingungen in der Weihnachtszeit treffen können. Dazu bedarf es jetzt erneut, wie schon im Frühjahr, einer gemeinsamen Anstrengung“, heißt es in dem Papier. Einige geplante Maßnahmen gleichen den Einschränkungen, die es bereits im Frühjahr während der ersten Corona-Welle gegeben hat.

Die geplanten Maßnahmen im Einzelnen

Öffentlichkeit, Feiern: Nur noch Angehörige des eigenen und eines weiteren Hausstandes sollen sich gemeinsam in der Öffentlichkeit aufhalten dürfen. Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen sollen von den Ordnungsbehörden sanktioniert werden. Gruppen feiernder Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen seien angesichts der ernsten Lage inakzeptabel.

Schulen und Kindergärten: Diese Einrichtungen sollen offen bleiben. Die Länder sollten aber weitere Schutzmaßnahmen einführen.

Einzelhandel: Einzelhandelsgeschäfte sollen unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen insgesamt geöffnet bleiben. Es müsse aber sichergestellt werden, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmeter aufhalte.

Unterhaltungsveranstaltungen: Theater, Opern oder Konzerthäuser sollen schließen. Dies gilt auch für Messen, Kinos, Freizeitparks, Spielhallen, Spielbanken und Wettannahmeeinrichtungen. Auch Bordelle und andere Prostitutionsstätten sollen geschlossen werden.

Sport: Freizeit- und Amateursportbetriebe sollen auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen geschlossen werden, ebenso Schwimm- und Spaßbäder sowie Fitnessstudios. Über Spiele der oberen Fußball-Ligen wird in dem Papier nichts Konkretes gesagt.

Gastronomie und Hotels: Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen sollen geschlossen werden. Ausgenommen werden sollen die Lieferung und Abholung von Speisen für den Verzehr zu Hause. Touristische Übernachtungsangebote im Inland sollen untersagt werden. Angebote sollten nur noch für notwendige Zwecke gemacht werden. Die Bürger werden aufgefordert, generell auf private Reisen und auf Verwandtenbesuche zu verzichten.

Körperpflege: Kosmetikstudios, Massagepraxen oder Tattoostudios sollen schließen, medizinisch notwendige Behandlungen wie Physiotherapien aber möglich sein. Friseursalons bleiben – anders als im Frühjahr – aber unter den bestehenden Hygienevorgaben geöffnet.

Wirtschaft: Industrie, Handwerk und Mittelstand solle sicheres Arbeiten umfassend ermöglicht werden, heißt es im Entwurf. Die Arbeitgeber müssten ihre Mitarbeiter vor Infektionen schützen. Wo immer umsetzbar soll Heimarbeit ermöglicht werden.

Hilfe für Unternehmen: Der Bund will Hilfen verlängern und die Konditionen etwa für die Kultur- und Veranstaltungswirtschaft verbessern. Außerdem soll der Schnellkredit der staatseigenen KfW Bankengruppe für Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten geöffnet und angepasst werden.

Risikogruppen: Für Kranke, Pflegebedürftige, Senioren und Behinderte solle es zügig und prioritär Coronaschnelltests geben. Der besondere Schutz in diesem Bereich dürfe aber nicht zu einer vollständigen sozialen Isolation führen.

Kontrollen: Zur Einhaltung der Maßnahmen sollen flächendeckend die Kontrollen verstärkt werden. Zudem sollen Bund und Länder Bürgerinnen und Bürger verstärkt über die Coronamaßnahmen informieren „und durch möglichst einheitliche Maßnahmen die Übersichtlichkeit erhöhen“, heißt es in dem Papier.

Bisherige Reaktionen und Stimmen

FDP-Partei- und -Fraktionschef Christian Lindner twitterte, die Kanzlerin wolle „unter anderem die Gastronomie komplett stilllegen. Das hielte ich für unnötig und deshalb auch für verfassungswidrig.“ SPD-Chef Norbert Walter-Borjans signalisierte Zustimmung, der Präsident des Bundesverband mittelständische Wirtschaft Mario Ohoven warnte vor einem „Todesstoß“ für zehntausende Unternehmen.

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67 Kommentare

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  • 0G
    02881 (Profil gelöscht)

    Mieten, Strom, Wasser, Gas, Telekommunikation für 3 Monate aussetzen.

    Die Selbständigen vermisse ich wieder mal in der Maßnahmenliste. Na super!

    • @02881 (Profil gelöscht):

      Ja. Und danach dauerhaft stark senken. Die *Abhängigkeit* von Millionen Menschen, die durch den "Zwang" immer wiederkehrender Zahlungen entsteht, macht diese unfrei. Die übelsten Folgen sind dann lausig bezahlte Drecksjobs, die die Leute aber trotzdem aus Angst vor Jobcenter-Sperren und Wohnungsverlust hinnehmen.

  • Mieten runter oder aussetzen, inkl Gewerbemieten, Versicherungen runter, Abzahlungen aussetzen. Insgesamt die Bereiche, wo das Einkommen extrahiert und nicht verdient wird.

    • @uvw:

      Viele, insbesondere auch Rentner, leben von ihren Mieten

      Und was ist mit Menschen, die ihre Immobilienkredite begleichen müssen?

      • @Sabrina K.:

        Ach? Und was ist mit den Menschen die von ihrer Arbeit leben? Im Zweifel für arbeitende Menschen die was leisten und nicht für Immobilienbesitzer, die in seltenden Fällen "arme Rentner" sind, wie Sie es hier darstellen

        • @Work_Life_Balance:

          Ich weiß nicht genau, worauf Sie mit ihrem Einwand hinaus wollen.



          Ich widerspreche lediglich einem generellen Mieterlass. Was hatbdas mit der arbeitenden Bevölkerung zu tun?

    • @uvw:

      Was macht eigentlich der Arbeiter, der mit der Miete für die Einliegerwohnung den knapp gestrickten Kredit für sein Häuschen abzahlt? Sein Haus verlieren?

      Nicht alle Mieten gehen an reiche Leute oder Konzerne. Mit pauschalen Forderungen kommt man nicht weit. Und gegen eine Pandemie helfen sie gleich Recht nicht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wie viele "Arbeiter" können sich heute noch ein eigenes Hauses leisten?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wenn vermietet wird, dann muss die Fläche eigentlich auch nutzbar sein. Eine per Gesetz geschlossener Gastronomiebetrieb zum Beispiel kann die Flächen nicht nutzen. Zumal die meisten Vermieter eben keine kleinen Leute sind. Im Zweifel haben dann halt die wenigen kleinen Vermieter Pech gehabt, aber millionenfach andere arbeitende Menschen die nicht arbeiten dürfen, können so weitermachen

        • @Work_Life_Balance:

          "Im Zweifel haben dann halt die wenigen kleinen Vermieter Pech gehabt..."

          Ich bin da eher für intelligente Lösungen...

  • Die gute Nachricht: Halloween konnte so im letzten Moment noch vor Corona gerettet werden. Ick freu mir wie Bolle. (;-))

  • Nanu - ich hab´s jetzt 2x gelesen und immer noch keine Aussage zu Gottesdiensten alle Art gefunden. Oder sollte das im ersten Punkt "Öffentlichkeit, Feiern" mit abgehandelt sein?

    • @Lucanus:

      Die Maßnahmen SIND der Gottesdienst. Es ist purer Protestantismus, der hier getrieben wird: Verzicht auf alles, was Freude macht, und dann wird der liebe Gott uns gnädig sein und die Zahl der positiv auf SARS-Cov-2-Getesteten wieder sinken lassen. Es ist bezeichnend, dass praktisch nur Freizeitaktivitäten eingeschränkt werden. Kontakte aus dienstlichen/geschäftlichen Anlässen sind offenbar völlig ungefährlich. Ob das Coronavirus das auch weiß?

      • @Budzylein:

        Da ist sicherlich was dran, aber nicht nur Protestantismus, sondern auch altrömische Denke schimmert da durch - nach dem Motto: Soll sich der ungehobelte Plebs doch jetzt mal schön am Riemen reißen, auf dass es den bedeutenden Patriziern weiterhin wohlergehe.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Budzylein:

        Ne, sind sie nicht, Aber dienstlich bin ich selten besoffen und infiziere meinen Chef.



        Wenn jetzt auch noch Strom und Wasser knapp werden, weil sie's evangelisch nicht mögen, dann gute Nacht ...

  • Hat jemand von denen die hier jetzt laut meckern eigentlich irgendeine realistische Alternative?



    Seid Ihr alle Darwinisten, nach dem Motto alte und Kranke die es trifft lassen wir halt sterben, auch das Pflege- und Medizinpersonal ist uns egal?



    Geht das Grundrecht Betriebsgewinne zu machen, Essen zu gehen, sich in der Kneipe zu besaufen, ins Fittnessstudio, Schwimmbad, Kino oder den Puff zu gehen jederzeit und immer vor?

    • @stadtlandmensch:

      Wie wäre es denn damit, die Mieten für die Läden die zwangsgeschlossen werden, zu streichen?

    • @stadtlandmensch:

      Eine Alternative? Na, vielleicht einfach mal Kipping und Hofreiter interviewen, so für'n Anfang. Die haben bislang sehr sinnvolle Sachen gesagt.



      Nur müssen die Medien grad dringend den bayrischen Erbprinzen zum Kaiser machen, das ist viel wichtiger als was auch immer so ne rote Zora und ein Waldschrat aus den Anden sagen.

    • @stadtlandmensch:

      Gerade die Alten und Kranken haben unter dem ersten (partiellen) Lockdown am meisten gelitten. Viele notwendige Behandlungen lebensbedrohlicher Erkrankungen sind ausgefallen, weil die Patienten nicht in die Krankenhäuser konnten, und viele Alte wurden zu ihrem angeblichen Schutz sozial isoliert. Hauptsache war, die Corona-Zahlen gingen runter; andere Krankheiten interessierten nicht mehr.

      Und die von Ihnen genannten Grundrechte wollte bei der Influenzawelle 2017/18 niemand einschränken, trotz der offiziell geschätzt ca. 25.000 Toten. Jedes Jahr sterben in Deutschland Tausende an Infektionskrankheiten, die z. B. durch mRSA ("Krankenhauskeime") oder Pneumokokken (Lungenentzündung) verursacht werden, ohne dass irgendjemand jemals gefordert hätte, deswegen irgendwas dicht zu machen.

      Und wenn jetzt wieder zahlreiche Betriebe in die Pleite getrieben werden, dann führt das zu massenhafter Arbeitslosigkeit und Armut. Welche gesundheitlichen Folgen das hat, ist allgemein bekannt. Armut senkt die Lebenserwartung um mehrere Jahre. Covid-19 ist nun einmal nicht die einzige u. U. lebensbedrohliche Krankheit. Aber alle anderen Krankheiten, an denen Menschen sterben können, werden zurzeit völlig ausgeblendet.

      • RS
        Ria Sauter
        @Budzylein:

        Ich kann Ihnen nur zustimmen.



        Aufgrund aufgeschobener OPs werden viele Krebs- oder Herzpatienten sterben.



        In der ARD gab es dazu einen Bericht aus Grossbritannien.



        Diese Menschen sind auch an Corona gestorben und kommen wohl in die Statistik.



        Irgendetwas läuft hier verdammt schief.

        • @Ria Sauter:

          "Aufgrund aufgeschobener OPs werden viele Krebs- oder Herzpatienten sterben."

          Wie viele wichtige OP's wurden denn in D verschoben? Die Zahlen aus GB sind nicht relevant, da GB nur noch den Schatten eines Gesundheitswesens hat.

      • @Budzylein:

        Immer wieder dieser Vergleich mit der Grippe. Gegen diese gibt es Medikamente, Therapien und Impfstoffe. Gegen Corona gibt es nichts davon.

        Außerdem sind die Zahlen (bis jetzt) niedriger, weil wir etwas tun...

    • @stadtlandmensch:

      Klar gibt es Alternativen: nämlich das, was heute die Kassenärzte vorgeschlagen haben und Streeck. Man sollte nicht einfach Aktionismus zum Konzept erklären "seht, wir machen ja alles", sondern zielgerichtet da aktiv werden, wo es wirkt.

      • @Dr. McSchreck:

        Diese Vorschläge haben aber den gewaltigen Nachteil, dass sie die Infektionszahlen nicht wirklich senken. Noch schlimmer ist, dass sie nur von schweren Verläufen bei sogenannten Risikogruppen ausgehen. Das stimmt aber nicht. Es kann praktisch jeden erwischen.

        • RS
          Ria Sauter
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ja, kann es jeden erwischen. Das Leben ist riskant, immer schon gewesen.



          Gehöre zur Risikogruppe möchte aber nicht mein Leben in Angst und Schrecken verbringen müssen.

          • @Ria Sauter:

            "...möchte aber nicht mein Leben in Angst und Schrecken verbringen müssen."

            Es geht aber nicht um das ganze Leben, sondern um eine sehr überschaubare Zeit. Wir haben in D verglichen mit vielen Nachbarn die geringsten Einschränkungen und trotzdem wird wieder sehr laut gejammert.

            • RS
              Ria Sauter
              @warum_denkt_keiner_nach?:

              Überschaubare Zeit?



              Woher wollen Sie das wissen?



              Das Virus wird nicht einfach so verschwinden. Wir werden damit leben müssen, wie mit vielem anderen auch.

              • @Ria Sauter:

                "Das Virus wird nicht einfach so verschwinden."

                Stimmt. Aber es wird bald Impfstoffe, Medikamente usw. geben.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - mouthful -

    “ Die vielgerühmte Physikerin - doch "nur" eine Experimental-Physikerin? (Ich kann dieses jubelnde "Sie ist eine Physikerin" nicht mehr hören und lesen.) “







    Sach mal so.



    “ Am 8. Januar 1986 reichte sie ihre Dissertation mit dem Thema Untersuchung des Mechanismus von Zerfallsreaktionen mit einfachem Bindungsbruch und Berechnung ihrer Geschwindigkeitskonstanten auf der Grundlage quantenchemischer und statistischer Methoden ein.[19][20] Die Arbeit wurde mit „sehr gut“ (magna cum laude) bewertet. Nach der Promotionsordnung musste dem Antrag auf Promotion der Nachweis beigefügt werden, dass die während des Studiums erworbenen Kenntnisse des Marxismus-Leninismus („ML“) wesentlich vertieft und erweitert worden waren.[23] Merkel fertigte zum Nachweis eine schriftliche Arbeit mit dem Titel Was ist sozialistische Lebensweise?[24] an, die mit „genügend“ (rite) bewertet wurde. Doktorvater war der Leiter der Abteilung Theoretische Chemie am ZIPC Lutz Zülicke. Nach der Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) wechselte Merkel innerhalb des Instituts in den Bereich Analytische Chemie, in dem Klaus Ulbricht ihr Abteilungsleiter wurde.“

    kurz - “rite“ a “ML“ & DIAHISTOMAT 😂



    Das - Newahr. Lessemer gern gelten.



    Der Gang von Physik zu anal.Chemie



    Nú “Physik - ist da - Wo knallt&stinkt.



    Chemie jedoch - Däh! Wo nie gelingt!“



    &



    Deswege machts us Mädche - wie olle 🥬



    Sitzs all dess Schiss gelasse aus! & Hofft.



    “Wir schaffen das. Das wird ja wohl!“



    Nú. Scho recht. Letzteres - Nicht oft - 😷

    Soweit mal & A GÄHN - STAY SANE •

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Dieser zweite Lockdown wird wesentlich weniger bringen als der erste im Frühjahr. Denn ein erfolgreicher Lockdown braucht die Mitmachbereitschaft der Bevölkerung. Ich habe aber den Eindruck, dass viele durch die monatelangen Einschränkungen müde sind, es gab zuviel unlogische, widersprüchliche und inkonsistente Ansätze, die das Zutrauen in die Vorgaben der Politik verspielt haben. Viele werden es boykottieren, wo es eben geht.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Im Frühjahr hatte man dann seine Aktivitäten nach draußen verlagert, Gartenfeten aller Orten. Jetzt ist das Gegenteil der Fall.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      "Ich habe aber den Eindruck, dass viele durch die monatelangen Einschränkungen müde sind..."

      Das ist einem Virus egal...

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich habe nicht behauptet, ein solches Verhalten/Denken sei rational. Aber menschlich

  • am besten alle tragen ffp2 oder ffp3 masken und zwar über mund und nase nicht unterm kinn.die blauen und stoffmasken taugen nix denn sie sind nicht dicht,die ffp masken filtern über 95% von den viren raus.wenn diese masken immer getragen auch beim sprechen und dicht beieinanderstehn und zu hause wenn besuch da ist dann wird die ansteckungsgefahr extrem verringert und das ohne ganz oder halb lockdown

    • @prius:

      Dummerweise gibt es einen kleinen, lautstarken Teil, die aufgrund des Maskentragens während des 10 minütigen Einkaufs bereits seit Monaten herumzeterte und von "Corona-Diktatur" schwadronierte. Aber ja, mit der Vernunft ist es bei einigen Menschen nicht weit her ...

      • @Uranus:

        *der aufgrund des Maskentragens/gebotes ...

    • @prius:

      Bravo Sie sprechen mir aus der Seele.



      Frustrierend, dass das unsere Politiker nicht veranlassen. Ich bin aus Österreich, viele Paralellen.

  • RS
    Ria Sauter

    Meine Tochter ist in Kurzarbeit, ohne Aufstockung. Es ist also ein extremer Einkommensverlust.



    Jetzt kam in dieser Situation eine Mieterhöhung, die sie mit dem jetzigen Einkommen micht stemmen kann.



    Der Vermieter bleibt hart .



    Viele fallen durch das Netz.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Ria Sauter:

      Ist jetzt Corona schuld, der Vermieter oder Frau Merkel?

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Unser Lebensstil und unsre Art mit unseren Lebensgrundlagen und Mitgeschöpfen umzugehen?

  • Die Vorschläge sind gut und angemessen. Es fehlt aber ein wichtiger Punkt:



    Ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), zumindest während der Pandemie.

    Dann könnte man sich Staatshilfen für "die Wirtschaft" komplett sparen. Denn was ist mit den vielen vielen Menschen, die nicht in "der Wirtschaft" arbeiten, bzw. nicht das Glück hatten, Corona-Staatshilfen zu bekommen? Es ist unmöglich, diese Hilfen zielgenau zu verteilen, deshalb werden aktuell viele Menschen vergessen und ihre Existenzgrundlagen gefährdet/vernichtet.

    Ein BGE (und seien es nur 500 EUR pro Person monatlich) würde das Schlimmste wirksam verhindern.



    Spannend z.B. das Konzept von Herrn Neumärker:



    www.youtube.com/watch?v=E0Jx0j85hOU

    • @Phil Rae:

      Das scheitert aus 2 Gründen, und beide beginnen mit "C".

      Dabei muss man kein Genie sein, um den Sinn eines BGE zu verstehen, sondern nur nicht ideologisch verbohrt bis zur Menschenverachtung. Selbst ein knallharter Neoliberaler und Hobbyfaschist wie Bolsonaro hat es kapiert. Aber was die Regierung Merkel von der "Würde des Menschen" hält, hat das Bundesverfassungsgericht ja vor ungefähr 1 Jahr aktenkundig gemacht: www.bundesverfassu...05_1bvl000716.html

    • 1G
      15610 (Profil gelöscht)
      @Phil Rae:

      Unternehmen sind nicht gleichzusetzen mit Einzelperson, selbst die Einführung von bGE würde die finanzielle Unterstützung für Unternehmen nicht grundsätzlich überflüssig machen. Unternehmen + Arbeitnehmer bieten immerhin die Voraussetzungen zur Erzielung von Steuereinnahmen - mit was sollte bGE denn sonst finanziert werden ?

  • es gibt sie noch die helden der vereinten cristenheit .. weihnachten muss gerettet werden !

  • Wenn ich mir die Karte mit den 7-Tage-Indzidenzien anschaue, gewinne ich zwei Eindrücke:

    1. Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte haben prinzipiell hohe Inzidenzien (keine große Erkenntnis)

    2 Wirtschaftlich stärkere Regionen haben höhere Inzidenzien als wirtschaftlich abgehängte Regionen

    Wenn meine zweite Vermutung stimmt -- hilft dann ein Freizeit-Lockdown wirklich so viel? Geht dann ein großer Teil der Fälle nicht auch z.B. auf das Pendeln von / zur Arbeit, auf Übertragungen an Arbeitsstätten u.ä. zurück?

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @Libuzzi:

      Der Zusammenhang kann auch indirekter sein: Wirtschaft bringt Geld, Geld zieht Ichlinge an, und Ichlinge mit Geld lassen sich nichts sagen, denn sie haben sich ja verdient, was auch immer sie gerade tun.

      • @01349 (Profil gelöscht):

        Wenn man sich mal anschaut, wie dieses Virus (vor allem über größere Distanzen, aber auch Superspreading) verbreitet wird, dann merkt man, dass das um so besser geht, je mehr neoliberalismuskompatibles Verhalten dominiert.

        Wir haben seit 30 Jahren eine nahezu globale Ideologie, die von Menschen Verhaltensmodifikationen fordert, die nicht mehr viel mit dem natürlichen Verhalten des Homo sapiens zu tun haben.



        Dass früher oder später ein Pathogen evolviert, das in diese Nische passt wie Topf auf Deckel, war nur eine Frage der Zeit.

        Das ist nichts Neues. Als im Mittelalter die Hygienestandards inm christlichen Abendland kollabierten, ließen die passenden Seuchen auch nicht lange auf sich warten. Und Syphilis war unter der rigiden Sexualmoral der Inka kein großes Problem; als sie dann nach Europa mit seinen Badehäusern und marodierenden Söldnern importiert wurde, wurde sie zu einer Landplage.

      • @01349 (Profil gelöscht):

        Na ja -- in Brandenburg leben dann überwiegend sozial eingestellt Menschen? Sorry, aber das halte ich für wenig wahrscheinlich.

  • 1G
    15833 (Profil gelöscht)

    Eigentlich habe ich die Regeln immer mitgetragen. Maske, Abstand wenig Freunde treffen, selbst die Corona App ist auf meinem Telefon.

    Aber jetzt habe ich nur noch Wut. Unendliche Wut.



    Warum schließen wir Schwimmbäder, Sportstätten und Restaurants?



    Genau die Dinge wo die übertragen des Virus nicht stattfindet.

    Mich kotz, Entschuldigung für die markigen Worte diese ganze Regierung nur noch an.



    Monate für Konzepte gehabt und getan wurde, nichts

    • @15833 (Profil gelöscht):

      Vielleicht hilft Ihnen gegen Ihre Wut, wenn Sie sich vorstellen, Sie müssten an Stelle der Politiker*innen entscheiden, welche Maßnahmen zu treffen sind, Sie müssten vor dem Hintergrund der Infektionsdynamik abwägen zwischen der Gesundheit, den Interessen der Wirtschaft und den Interessen des/r Einzelnen. Und was auch immer Sie entscheiden - es wird Wütende geben und Verlierer - egal, mit welchen Konzepten.



      Ihre Wut auf die Regierung ist eine Stellvertreter-Wut, eigentlich sind Sie wütend auf das Virus, aber dem ist das egal.

    • @15833 (Profil gelöscht):

      ganz Ihrer Meinung. Ich hoffe, die Gerichte stoppen das. Normalerweise muss der Staat nachweisen, dass es ein erhöhtes Risiko gibt, wenn er einen schweren Eingriff durchführt, wie pauschal Geschäfte oder Sportstätten zu schließen (die nicht die eigenen sind).

      Wenn man das nach Monaten nicht kann, dann gibt es diese erhöhte Gefährlichkeit nicht (dann muss man auch nicht schließen) oder man hat schlecht gearbeitet.

    • @15833 (Profil gelöscht):

      Es gab mehrere Ausbrüche aufgrund von Feiern in Restaurants.

      Würden sich alle an die Grund-Regeln bzgl. Maske und Abstand halten, bräuchte es keine strengeren Einschränkungen. Viele Leute sind aber leider nicht so vernünftig.

  • 0G
    01022 (Profil gelöscht)

    Anscheinend glaubt die Regierung bei diesen Lockdown auf Steuerstundungen und Soforthilfen verzichten und mit Befehl und Zwang durchregieren zu können, aber "alle kriminalsoziologischen Studien stellen seit Jahrzehnten fest, dass Sanktionen nur einen vergleichsweise gering motivierenden Beitrag zur Normkonformität leisten; andere Faktoren sind viel erheblicher. Die meisten Leute tun, was die meisten Leute, die so kennen und sehen, auch tun. Wir sollten dem "richtigem" Verhalten auf Teufel komm raus gesellschaftliche Anerkennung geben (es belohnen)" RA Noll www.derstandard.de...posting-1060989739

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @01022 (Profil gelöscht):

      ... vor allem sollte endlich einmal in die technischen Möglichkeiten, wie Belüftungs- und Luftreinigungsgeräte in geschlossenen Räumen investiert werden ...

      • @02612 (Profil gelöscht):

        ... und zumindest größere Betriebe zu kontaktloser Temperaturmessung bei Betreten des Firmengeländes verpflichtet werden. Und alle morgens, die morgens eine erhöhte Temperatur haben, für 3 Tage beurlauben, damit die sich testen lassen.

        Das RKI sagt, das würde nichts bringen, aber das RKI ist keine freie Forschungsstätte sondern der Bundesregierung weisungsgebunden, und ganz Ostasien sagt: keine andere Maßnahme unterbricht Infektionsketten mit einem so guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

        Nur: die Kosten dafür würden die Unternehmen tragen. Für Luftreinigung gilt das Gleiche: Für Herrn Tönnies zahlen sich seine Spenden an die CDU gerade mit Zins und Zinseszins aus.

  • Wenn es so dringend ist (was ich gern glaube) - warum zum Geier lassen sie sich dann eine ganze Woche Zeit, bis die Maßnahmen in Kraft treten? Letztens hieß es noch, "Jeder Tag zählt".

    • @Bunte Kuh:

      Weil seit 15 Jahren ein Netzwerk aus skrupellosen Politikern und korrupten Oligarchen an der Macht ist, dessen Tätigkeit darauf ausgerichtet ist, Deutschland in die erste Hälfte der 1990er zurückzuschicken - Korruption und Börsenboom, Verarmung und Neonazis, Schwarzgeld und Verfahrenstricks - und auf alle Ewigkeit dort zu halten.

      Und das geht nur, wenn man den Leuten mit allen Mitteln der bürgerlich-demokratischen Meinungsbeeinflussung so lange den Verstand verkleistert, ihnen Märchen erzählt von "roten Socken" und "Klimakanzlerinnen" und dem "Maß und Mitte", bis sie nicht mehr merken, dass Reden und Handeln für die Merkel-Schäuble-Clique nicht 2 Paar Schuhe sind, sondern polare Gegensätze.

  • Einschränkende Maßnahmen müssen wirksam, verhältnismäßig, grundrechtskompatibel, praktikabel und weitgehend akzeptiert sein, sonst nützen sie nichts. Die oft geforderte "Einheitlichkeit" ist demgenüber ein eher unwichtiges, manchmal sogar falsches Kriterium. Ich vermute sogar, dass der vielgeshcoltene "Flickenteppich" dazu beigetragen hat, dass Deutschland besser duch die krise kam (bisher) als die zentralistisch organisierten Länder. So hat nach meinem Eindruck im Früühjahr der sofort erlkennbar erfolgreiche Jenaer Alleingang zur Maskenpflicht die Akzeptanz des Makse-Tragens deutschlandweit mehr erhöht, als es eine zentrale Anordnung hätte tun können oder die datailreiche Darstellung von wissenschaftlichen Studien dazu in einer Corona-Sondersendung. In der Flickenteppich-Struktur setzt sich das Richtieg schneller durch udn das Falsche wird schneller erkannt (wie das Beherbergungsverbot), weil man mehr ausprobieren kann. Und "trial and error" ist auf Dauer immer erfolgreicher als das Hören auf den, der am lautesten behauptet, er habe die Weisheit mit Löffeln gegessen.

    • @Barnabas:

      ich stimme Ihnen zu. Hätte ich z.B. ein Fitness-Studio in Mecklenburg, wo es kaum infizierte gab und gibt - würde ich gegen eine Zwangsschließung klagen, ich denke mit guten Aussichten.

    • @Barnabas:

      Einfach widerlegbar: USA, Brasilien, Indien sind föderale bzw Bundes-Republiken, so wenig zentralistisch wie Deutschland oder noch weniger.

      China ist straff zentralistisch. Vietnam ist ziemlich dezentral. Ja, Vietnam hat eine bessere (schnellere und flexiblere) Corona-Politik als China, aber der Unterschied ist nicht groß.



      Den wahrscheinlichen Grund für die "gute" (nur im Vergleich mit den wirklich schlechten Staaten) Performance der BRD hat LIBUZZI weiter oben indirekt erwähnt: die Ballungsräume waren im Frühling nicht stark betroffen. Schauen Sie sich einfach mal die Fallzahlen für Berlin im April an.

      Das im Frühling war ein glücklicher Zufall der Siedlungsgeographie, mehr nicht.



      Und dafür, dass man diesen Zufall ein halbes Jahr lang als Beweis überlegener Kompetenz durch die Medien geheizt hat, zahlen wir alle jetzt die Zeche.

  • Das wird vermutlich ein Dauerzustand in dem wir uns einichten müssen.



    MIt Kindepsychologie, á la "wir wollen doch Weihnachten unter Freunden feiern" und deswegen halt jetzt alle mal anstrengen...ist albern. Dann kommt eben nach Weihnachten wieder eine Welle...dann muss wohl der Osterhase als Argument dienen.



    Die Festlegung einer Grundsatzvorgehensweise wie in Schweden fehlt nach wie vor (nat. möglichst wissenschaftlich validiert), und ich habe jetzt nicht gesagt genau so wie in Schweden soll das laufen.

  • 0G
    02612 (Profil gelöscht)

    Vor einem Lockdown sollten erst einmal die sicherlich ausgearbeiteten Förderungs- und Investitionsprogramme unserer Volksvertreter bezüglich der Ausstattung unser öffentlichen und für unser gesellschaftliches Leben nötigen Belüftungs- und Luftreinigungsgeräte geprüft und eiligst auf den Weg gebracht werden !

  • Mieten runter oder wenn nötig ganz aussetzen. Den Geschäften und Restaurants wird das aktive Geschäft eingeschrängt bzw. verboten und passiv darf weiter voll gescheffelt werden.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Slim Charles:

      Restaurants werden, bis sich die Lage wieder normalisiert hat - also in ein zwei Jahren, sowieso Verluste machen. Dann lieber zu machen oder auf togo umstellen. Eine Kneipe kann man innerhalb von vier Wochen wieder eröffnen, ein komplexeres Unternehmen nicht. Das gleiche gilt für Partybetriebe.



      Polonaise erst wieder 2022.

    • @Slim Charles:

      Liebe Mitbürger,

      aufgrund der Ebola21-Pademie darf die häusliche Unterkunft nur noch verlassen werden, wenn unmittelbare Gefahr für Leib und Leben ebsteht (z.B. bei Bränden) - oder zum Zwecke des Wegs zur Arbeit.

    • 0G
      02612 (Profil gelöscht)
      @Slim Charles:

      Zudem unbedingt Belüftungs- und Luftreinigungsgeräte für geschlossene Räume installieren !