Einwanderungssystem in den USA: Was kaputt ist, soll kaputt bleiben
Obama will im Alleingang das Einwanderungsgesetz reformieren, die Republikaner protestieren. Nun haben 17 Bundesstaaten Klage eingereicht.
LOS ANGELES/AUSTIN afp/rtr | Unter der Führung von Texas haben 17 US-Bundesstaaten Klage gegen die geplante Einwanderungsreform von US-Präsident Barack Obama eingereicht. Der Präsident trete mit seinem Alleingang die Verfassung mit Füßen und missachte „vom Kongress verabschiedete Gesetze“, erklärte der Staatsanwalt und designierte Gouverneur von Texas, der Republikaner Greg Abbott, am Mittwoch (Ortszeit). Obama habe keine Befugnisse, das Einwanderungsrecht im Alleingang zu ändern.
Viele der klagenden Staaten wie Alabama, Idaho, Mississippi und Utah sind Hochburgen der Republikaner, den politischen Gegenspielern Obamas. An der Klage beteiligten sich außerdem die Staaten South Dakota, Georgia, Indiana, Kansas, Louisiana und Maine, darüber hinaus Montana, Nebraska, South und North Carolina sowie West Virginia und Wisconsin.
Obama hatte vor wenigen Wochen seine Pläne vorgestellt und dabei einen Alleingang per Exekutivanordnungen angekündigt. Er will fast der Hälfte der mehr als elf Millionen illegalen Einwanderer des Landes ein befristetes Bleiberecht gewähren.
„Unser Einwanderungssystem ist kaputt, und jeder weiß es“, hatte Obama bei seiner Ansprache gesagt. Er betonte, es gehe nur um befristete Genehmigungen. Über ein dauerhaftes Bleiberecht oder Einbürgerungen müsse der Kongress entscheiden.
Sein Vorstoß von Ende November ist heftig umstritten und hatte unmittelbar den Widerstand der Republikaner hervorgerufen. Im Raum steht ihre Drohung, Obamas Haushalt abzulehnen und so einen Stillstand der öffentlichen Verwaltung wie vor einem Jahr zu provozieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Neue israelische Angriffe auf Damaskus