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Ein Jahr PandemieDas Mitgefühl-Paradox

Seit einem Jahr sterben täglich Menschen an einer Corona-Infektion. Während die Infektionszahlen steigen, sinkt die Anteilnahme.

Hinter jeder Zahl steckt ein Schicksal – eine Tatsache, die oft vergessen wird Foto: Frank Molter/dpa

W ie weit reicht der Gewöhnungseffekt einer Gesellschaft? Diese Frage stellte ich mir, als im Januar zum ersten Mal mehr als eintausend Menschen an einem einzigen Tag in Folge einer Corona-Infektion starben. Ich dachte: müsste jetzt nicht irgendetwas passieren? Etwas unternommen werden? Wäre ein Mensch, der mir nahe ist, unter diesen eintausend Verstorbenen, würde ich dann einfach weiter meinem Tag nachgehen? Würde ich nicht denken, dass die Welt aufhören müsste sich zu drehen? Und: Ist das jetzt alles normal?

Nein, ist es nicht. Aber es fühlt sich so an, für viele von uns. Auch für mich. Die hohen Todeszahlen und die hohen Zahlen an Erkrankten berühren uns nicht mehr wie vor einem Jahr. Wir nehmen sie wahr. Wir sind vielleicht schockiert. Aber wir spüren kein Mitgefühl mehr. Dabei hat sich nichts geändert. Wobei, eigentlich doch, zum Schlimmeren: Es grassiert ein neues Virus, das noch ansteckender und tödlicher ist als das alte. Mehr Menschen erkranken, mehr Menschen sterben.

Der Gewöhnungseffekt bei uns Menschen, er kann sehr weit gehen. Es gibt unzählige Studien dazu. In vielen ist die Rede von einem „Nachlassen des Mitgefühls“. In seiner Studie aus dem Jahr 2015 spricht der führende Psychologie-Forscher Paul Slovic sogar von einem „Kollaps des Mitgefühls“: Und zwar umso deutlicher, je mehr Menschen betroffen sind. Es fällt uns leichter, mit einem einzigen Menschen Mitgefühl zu haben als mit eintausend. Das liege daran, so Slovic, dass wir diesen einen Menschen, mit Namen und Gesicht, als „kohärente Einheit“ wahrnehmen, als Individuum – anders als eine große, nicht zu identifizierende Masse.

In einer anderen Studie aus dem Jahr 2014 untersuchten US-amerikanische Wis­sen­schaft­le­r*in­nen die Spendenbereitschaft für kranke Kinder. Das Ergebnis: Je mehr Kinder betroffen waren, umso stärker sank die Bereitschaft ihnen zu helfen. Schon bei zwei kranken Kindern anstatt einem kranken Kind ließ die Spendenbereitschaft nach. Das Leid nimmt zu, unser Mitleid ab. Ein gefährliches Paradox.

Ein Paradox, dessen Auswirkungen wir in der Pandemie sowohl in der Gesellschaft als auch in der Politik beobachten: Standen vor einem Jahr noch Menschen an Fenstern und klatschten für das medizinische Personal, sehen wir heute davon nichts mehr – obwohl viele Pflegekräfte und Ärz­t*in­nen nach einem Jahr Pandemie an ihre Grenzen kommen. Wurden politisch vor einem Jahr bei viel niedrigeren Infektionszahlen strikte Maßnahmen beschlossen und durchgesetzt, wird heute gewartet. Obwohl mit jedem Tag Warten mehr Menschen erkranken und sterben. Wir reagieren anders als vor einem Jahr. Wir haben uns daran gewöhnt.

Mitgefühl kommt nicht immer von allein

Man kann das Mitgefühl-Paradox umgehen. Man kann sich immer wieder bewusst machen, dass die täglichen Infektionszahlen eben das nicht sind: Zahlen. Es klingt banal. Aber es sind Menschen. Ich habe in den vergangenen Monaten immer wieder mit Betroffenen gesprochen, zum Beispiel mit Pfleger*innen, die das Leid auf den Intensivstationen täglich miterleben. Ich habe Berichte über Covid-Kranke gelesen. Ich habe mitgefühlt. Nicht um Angst zu verspüren. Mit Angst hat Mitgefühl nichts zu tun. Ich wollte mitfühlen. Ganz bewusst. Weil ich merkte, dass ich mich an das Leid der anderen gewöhnt hatte.

Nun betrifft das Mitgefühl-Paradox nicht nur die Coronapandemie; wir erleben dasselbe bei Geflüchteten, bei der Klimakatastrophe, bei Hungersnöten. Aber wenn es uns nicht einmal gelingt, dieses Paradox zu umgehen, wenn es um Menschen geht, die so nah sind – wie soll es erst bei Menschen funktionieren, die viel weiter weg sind?

Der Gewöhnungseffekt betäube uns, heißt es in Paul Slovics Studie. Nur ist gerade, mitten in einer Pandemie, der ungünstigste Zeitpunkt gefühlstaub zu sein. Also müssen wir uns daran erinnern, was es heißt Mitgefühl zu haben. Mitgefühl für Angehörige, für Erkrankte, für sozial isolierte Kinder und Schüler*innen, für überforderte Eltern, für Selbständige mit Existenzängsten.

Mitgefühl kommt nicht immer von allein. Manchmal muss man sich anstrengen, es aufrechtzuerhalten. Anders geht es nicht. Wozu Gewöhnung an Leid führt, wissen wir inzwischen: Zu noch mehr Leid. Also strengen wir uns an.

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23 Kommentare

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  • Natürlich hat Frau Sahebi völlig recht, aber wem hilft es, das jetzt in der Zeitung zu lesen, wo er es rundum auch mit eigenen Augen sehen kann? Die zitierten Studien sind Jahre alt und ihre Inhalte waren schon da nicht neu. Vor mehr als einen Jahr schrieb ich in meinem Blog sinngemäß "wer zu früh zu viel tut, riskiert, daß genau dann alles zusammenbricht, wenn es am dringendsten gebraucht wird." Wie so oft wünschte ich, nicht recht behalten zu haben. Wo war Frau Sahebi, als ihr Beitrag hätte hilfreich und nützlich sein können?

  • Wer sich - wie die Autorin dieses Artikels - an das Leid anderer gewöhnt hat, und sich neues Leid besorgt, damit er wieder mitfühlen kann - der wird sich auch an das neu besorgte Leid gewöhnen und sich immer neues Leid suchen müssen, damit er etwas empfinden kann.

    Das Mitgefühl mit dem Leid anderer ist nichts Gutes. Wer mit Leidenden mitfühlen muss, um sich daran zu erinnern, dass Leid nichts Gutes ist, der belügt sich selbst und will in Wahrheit an dem Leid anderer teilhaben.

    Wer hingegen Leid verhindern will, denkt über Lösungen nach - rational, emotionslos, gefühlskalt. Wer im Leid anderer das Schlechte gesehen hat, dem reicht es einmal Leid gesehen zu haben.

    • @Flunk Flonk:

      Wobei diese beiden Dinge in der Praxis oft direkt verknüpft sind.

      Auf die Corona Pandemie bezogen wäre das bspw. die abnehmende Akzeptanz, sich selbst zum Schutze anderer einschränken zu wollen.

  • Noch vor knapp 90 Jahren wäre die Welt in Jubelschreien versunken, wenn die Sterblichkeit niedrig und die Lebenserwartung hoch wie heute wäre.

  • "In Deutschland starben im Jahr 2019 rund 231 000 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung – 125 000 Männer und 106 000 Frauen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages mitteilt, war Krebs damit die Ursache für ein Viertel aller Todesfälle. Dieser Anteil hat sich binnen 20 Jahren kaum verändert, auch wenn die Zahl der Krebstoten seit 1999 um rund 10 % gestiegen ist. Ein Fünftel aller an Krebs Verstorbenen war jünger als 65 Jahre." - Auszug aus der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamt.

    Warum trauern wir nicht alle jährlich um die Menschen? Ganz einfach. Weil sie Fremde für die meisten von uns sind und für alle geht das Leben weiter. Krebs ist wohl weit schlimmer als Corona und doch ist das Mitgefühl nur bei Corona gefordert. Ich denke jeder von uns hat schon den einen oder anderen Menschen an Krebs verloren und wer nicht... hofft, dass es dabei bleibt!



    Mein Vater ist an Krebs verstorben, noch vor dem 60ten Geburtstag. Wieso sollte ich nun Mitleid mit Menschen jenseits der 80 Jahre haben die an Corona sterben? Die hatten auch keinen bei meinem Unglück. Und das verstehe ich, denn für die war mein Dad "unbekannt" oder schlimmer noch... irrelevant! Aber ebenso sind diese Menschen für mich „egal“. Ja das klingt harsch, aber mein und euer Leben geht weiter. Die Erde stoppt für keinen verstorbenen. Viel schlimmer ist es wenn Menschen mit einer Erkrankung ihr Leben lang kämpfen müssen. Und selbst um die scherrt sich keiner…

    Man muss kein Mitgefühl für angehöriger verstorbener heucheln. Das Leben ist schon viel besser, wenn man den lebenden bei Kleinigkeiten hilft. Der kleinen Frau die Einkäufe ins Große Auto heben, dem nächsten den Einkaufswaagen weitergeben oder sowas. Eben Kleinigkeiten die das Leben von jedem besser machen und Hand aufs Herz… mal eben eine gute Tat am Tag ist nicht nur für den „beschenkten“ eine Erleichterung. Einfach kein A*** sein und schon ist das leben von jedem besser!

  • Nun, gehen wir doch einfach mal ein zwei Jahrzehnte zurück. Der Tag, an dem das World Trade Center einstürzte. An jenem Tag dachten wir, der letzte große Krieg bricht an. Dennoch hat keine von uns das Werkzeug eingepackt, um nach Haus' zu seiner Familie zu fahren. Um wenigstens noch mal mit ihr zusammenzusein.

    Vergleichbare Momente habe ich schon öfter erlebt. - Die Frau meines Kollegen war todsterbenskrank. Krebs. Dass sie sterben wird, war klar, nur noch nicht der Tag. Und dennoch erschien mein Kollege jeden Tag pünktlich zur Arbeit. Selbst an den Wochenenden, wenn zusätzlich gearbeitet werden musste. Dabei war ihm seine Frau keineswegs gleichgültig. Es wurde ihm der schwerste Verlust seines Lebens, wie wir später erleben konnten. Aber der Alltag ... hat seinen Preis und fragt nicht nach unsrem Wollen und Fühlen.

    Was Sie sich fragen, haben wir uns in vielen Jahren schon lange beantwortet: Man muss sich nicht drangewöhnen. Aber es macht wenig Sinn über all das zu sinnieren, was wir sowieso NICHT ändern können.

    Lesen Sie einfach mal das Gelassenheitsgebet. Dort werden Sie Ihre Antwort finden ...

  • "Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an Hunger", so Unicef.

    "Weltweit stirbt alle zehn Sekunden ein Kind unter fünf Jahren durch Mangelernährung. Insgesamt sind schätzungsweise 144 Millionen Kinder chronisch unterernährt oder ausgezehrt." So die Welthungerhilfe.

    Und das geht seit einer Reihe von Jahren so.

    Nötig wären weniger als zwei Milliarden Dollar im Jahr um das direkt zu vermeiden.

    Um dies nachhaltig zu vermeiden, bräuchten die Frauen in Ländern mit sehr hohen Fertilitätsraten mehr Hilfe durch den Westen. Das Schlüsselwort lautet hier Bildung. Frauen mit einer gewissen Grundbildung bekommen sind weniger ausbeutbar und bekommen weniger Kinder.

    Nur zur Info und um gewisse Relationen klar zu machen: Innerhalb eines Jahres hat die gesamte Welt weniger Covid-Tote (2,9 Millionen) zu beklagen als Kinder, die an Hunger sterben (über drei Millionen).

    www.unicef.de/mitm...-an-hunger-/161058

    www.welthungerhilf...kinder-und-hunger/

  • Warum sollte man bei 1000 Toten pro Tag mehr Mitgefühl als in den früheren Jahren zeigen, wann durchschnittlich 2500 Menschen pro Tag an allen möglichen Ursachen starben? Auch wenn man liest, dass es zurzeit eine Untersterblichkeit in Vergleich zu den früheren Jahren gibt?

  • Ist geteiltes Leid halbes oder doppeltes Leid?

    Da ist beides wahr. Oder nicht?

    Ein Mensch kann nicht über ein gewisses Maß (Íntensität und Dauer) mitfühlen, sonst geht es dem Mensch bald so schlecht, dass dieser Mensch selbst bald bemitleidenswert wird.

    Mitgefühl sollte/muss sich in Taten ausdrücken, weniger in mit-leiden!

    Ich nehme es so war, dass für viele gilt:



    Wenn ich NICHT (auch) meine Fernreisen, neuen PKW, neue Möbel, neue Klamotten habe, bemitleide ich mich erst einmal selbst und da bleibt dann für andere kaum etwas übrig.



    Beispiele: Billig-Tierprodukte aus Massentierhaltung, um sich dies' und jenes leisten zu können.



    Billig-Produkte aus Kinderarbeit, um sich dies' und jenes leisten zu können.



    ---



    Mitgefühl ohne Taten ist wie Reden ohne Taten.



    ---



    Vor 150 Jahren war der Tod sehr viel präsenter hier in unseren Breiten.



    Zum Beispiel war die Kindersterblichkeit sehr hoch. Da wäre es denkbar, dass zu dieser Zeit nie gelacht, nie fröhliche Musik etc. gemacht wurde.

    Es hilft nicht so viel zu jammern!

    Jeder Mensch soll tun was er kann und viele tun eben (fast) nur für sich etwas.



    Das ist hart, aber die Wahrheit.

  • So fies das jetzt auch klingen mag. Man hat nicht mehr viel Mitgefühl übrig, wenn die eigene Existenz und Zukunft ebenfalls gefährdet sind.

    • @Tuff:

      Außerdem ist das Nachlassen des Mitgefühls eine Überlebensstrategie: Wenn ich mit jedem Mmenschen, der weltweit in existenzieller Not lebt, aktiv mitfühlen würde, hätte ich kaum noch Kraft für`s eigene Leben. Ich weiß, wovon ich spreche, ich brauchte erst eine Therapie, um zu lernen, dass ich mich auch um mich selbst sorgen muss.



      Außerdem genügt Mitgefühl ncht, davon allein geht es niemandem besser - erst wenn Mitgefühl in Handlungen und Veränderungen für die Notleidenden mündet wird es sinnvoll. Leider sehen wir davon gerade sehr wenig: Das Pflegepersonsl wird immer noch nicht besser bezahlt, die Coronaleugner sorgen weiterhin für fröhliches Spreading, Die Regierugen führen weiter einen Tanz auf dem Vulkan auf usw. Solange keine Einsicht einkehrt hilft auch Mitgefühl allein wenig, außer dass es vielleicht mein chlechtes Gewissen etwas beruhigt.

  • Ich fürchte, die Pandemie wird hierzulande primär als unglaublich schreckliche Zeit für Eltern in Erinnerung bleiben. Nach dem Motto: "Tod durch Ersticken auf der Intensivstation? Nicht schön, aber schon mal daran gedacht, dass unser Sohn jetzt vielleicht ein Jahr später Abi machen muss? Was haben wir gelitten! Mehr noch als die Gastonomen und Kleinkünstler!"

    • @Suryo:

      Jup. Nach dem Motto "Jetzt denk doch mal wer an die Kinder"... naja in meinem Alter gabs noch keine Kita, sondern einen Kindergarten aus dem ich um 12Uhr abgeholt werden wollte/Musste! Und nein das war nicht 1960 sondern in den 2000ern! Man misst mit zweierlei Maß und das ist nicht richtig.



      Den Luxus den die Eltern heute haben gibt es noch nicht so lange. Früher musste man sich um sein Kind kümmern… heute steckt man es mit spätestens 3 Jahren in die Kita und holt es nach dem Abi wieder ab um tschüss und gute Reise zu wünschen! Aber Hauptsache beschweren… letztlich hats sich jedes Elternteil freiwillig und selber ausgesucht!

  • Meinem Eindruck hat das vor Allem auch damit zu tun wie insgesamt berichtet wird. Während relativ häufig Leute persönlich zu Wort kommen die unter der Schließung ihrer Geschäfte oder den veränderten Arbeits- und Lebensbedingungen leiden werden die täglichen Todeszahlen im Stil einer Wasserstandsmeldung kommuniziert und Berichte von Erkrankten oder Angehörigen die den menschlichen Faktor in diesem Leid sichtbar machen würden und Mitgefühl entstehen lassen könnten eher die Ausnahme sind. Das mag insofern verständlich sein, als das man vermeiden möchte das Leid dieser Menschen ausstellen zu wollen. Dennoch wirkt die öffentliche Debatte insgesamt auf mich so als gäbe es eine unausgesprochene Verabredung dazu das wir das Leid der Gestorbenen und Langzeiterkrankten als Gesellschaft nicht allzu nah an uns heranlassen wollen und es deshalb lieber bei der täglichen Meldung von anonymen Zahlen belassen.

    • @Ingo Bernable:

      Das ist auch mein Eindruck. Im übrigen wird zB in der britischen Yellow Press ständig über Schicksale im Zusammenhang mit Corona berichtet, und zwar NICHT über irgendwelche Künstler und Wirte, die jetzt merken, dass sie dann doch nicht so wahnsinnig systemrelevant sind, sondern über Krankenschwestern, Ärzte, und natürlich die vielen Toten. In Deutschland wäre es evtl. ähnlich, wenn sich die BILD nicht schon vor Monaten kaum verhohlen auf die Seiten von Lindner, Laschet und Streeck geschlagen hätte.

  • Ihre Aufzählung der Menschen, die unser Mitgefühl verdienen weist eine unentschuldbare Lücke auf: Die trotz mittlerweile doppelter Impfung noch weitgehend entrechteten, eingeknasteten Heimbewohner, die Patienten in unseren Krankenhäusern. Die erstgenannten gehen dabei elendig zu Grunde, werden im Eiltempo dement und verlieren den Lebensmut. Berichte, die dies dokumentieren, muss man in den Medien schon zusammensuchen. Die Taz ist da nicht besser als die anderen, von unseren Talkshows mit den immer gleichen Gästen ganz zu schweigen. Das passt aber ins Bild eines Landes, das die Pflegeheime primär als Gelddruckeinrichtungen begreift, deren Betreiber zu einem grossen Teil als gemeinnützig firmieren und eng mit unserer politischen Klasse verbandelt sind. Man frage mal, wie die Heimaufsicht im letzten Jahr ihre Arbeit erledigt hat.

    • Annette Hauschild , Autor*in ,
      @naichweissnicht:

      Es gibt viele Reportagen und Nachrichten über die Mühsal der Krankenschwestern und Ärzte, der Angehörigen und der Corona-ERkrankten, der Heimbewohner, die jetzt noch nicht rauskönnen, etc in den öffentlich rechtlichen Medien. man muss sie sich nur anschauen.

      z.B. hier : Report Mainz www.google.com/sea...CZ8Q4dUDCAw&uact=5

      Report München www.google.com/sea...D8EQ4dUDCAw&uact=5

      ARD, ZDF, ARTE, 3sat. Aber wer tut das noch? Guckt Ihr nur noch auf Facebook, WhatsApp und Instagram?

      Außerdem war ein gehöriges Maß an eigener Angst und Panik dabei, in der ersten Welle, bei dem Mitgefühl.

    • Annette Hauschild , Autor*in ,
      @naichweissnicht:

      Es gibt viele Reportagen und Nachrichten über die Mühsal der Krankenschwestern und Ärzte, der Angehörigen und der Corona-ERkrankten, der Heimbewohner, die jetzt noch nicht rauskönnen, etc in den öffentlich rechtlichen Medien. man muss sie sich nur anschauen.

      z.B. hier : Report Mainz www.google.com/sea...CZ8Q4dUDCAw&uact=5

      Report München www.google.com/sea...D8EQ4dUDCAw&uact=5

      ARD, ZDF, ARTE, 3sat. Aber wer tut das noch? Guckt Ihr nur noch auf Facebook, WhatsApp und Instagram?

      Außerdem war ein gehöriges Maß an eigener Angst und Panik dabei, in der ersten Welle, bei dem Mitgefühl.

  • Haben wir auch Mitgefühl für Krebskranke, für Unfallopfer oder sozial Verlassene? Die Dominanz von Corona in der öffentlichen Wahrnehmung lässt uns alles andere vernachlässigen. Die No-Covid-Propaganda tut ihr übriges.

    Spätentens bei stabil unter 100 Covid-Toten am Tag müssen wir uns wieder den anderen wichtigen Dingen zuwenden. Die Covid-Panik ist nämlich eine schöne Ablenkung von allem anderen.

    • @TazTiz:

      Stimmt vollkommen zu!

    • @TazTiz:

      Absolut richtig!

  • Ich würde genau das Gegenteil behaupten. Wir ruhen uns auf dem Mitgefühl aus. Solange man mitfühlt, bleibt man untätig. Deswegen handeln wir ja nicht, wenn wir im Fernsehen von weit entfernten Kriegen oder Katastrophen erfahren. Weil wir denken, dass wir sicher sind und die Gefahr woanders ist und uns nicht betrifft. Aber wir schauen uns das Leid an und fühlen mit und damit ist dann genug Buße getan. Und nichts passiert. Denen die Leiden und Sterben, denen hilft unser Mitgefühl nicht. Und dass wir nicht helfen sondern nichts tun, liegt nicht daran, dass wir nicht genug Mitgefühl haben. Das tun wir, weil wir nicht betroffen (genug) sind.

    • @t-mos:

      Stimme teils zu. Mit diesen ganzen Katastrophen etc. habe ich nichts am Hut und die Menschen haben von mir kein Mitgefühl zu erwarten. Ich helfe lieber Menschen die leben und in meinem Leben sind... obs der Omi, die ich nicht kenne, mit dem Rollator den Bordsteinhoch helfen ist oder einfach mal jemanden die Tür aufhalten. Die Leute freuen sich und auch ich fühle mich dann besser.



      Statt vor der Glotze zu hängen und "ohwei ohwei" zu säuseln...



      Auch Spenden für (Beispiel) Kinder Futter in Süd-West-Ost-Mittel-Uganda. Die kommen meist eh nicht bei den betroffenen Familien an, sondern werden schon von Organisatoren oder Korrupten abgegriffen… Reiche unterstützen geht auch einfacher und lokal…



      Stattdessen kann man der Tafel spenden, Krebsforschung unterstützen oder schon nur im Tierheim ehrenamtlich helfen. Aber nein, dass klingt nicht so gut beim Golfen mit den Freunden richtig?



      Der Mensch ist ein Heuchler. Taten sprechen mehr als Worte, aber Worte sind einfacher von dem Sofa aus zu sagen!

      Mein Mitgefühl ist für viele am Ende. Ich helfe, wenn ich etwas sehe, aber für die Verstorbenen an Corona… in meinem Kopf ist es nur ein „Naja, noch einer für die Statistik“. Ich habe keine Zeit und keine Lust allem und jedem hinterher zu heulen! Wenn ich mich nur damit beschäftige, dann kommt man doch im leben nicht mehr klar.



      Sehen, handeln und alle sind glücklich!