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Drohnenfotos vom Hambacher TagebauSo rodet sich der Wald von selbst

Aufnahmen zeigen: Entgegen aller Gerichtsurteile und den Vorgaben der Kohlekommission gräbt sich RWE direkt bis vor die Bäume des Hambacher Forstes.

Näher geht kaum: So weit war der Braunkohlebagger am Dienstag an den Hambacher Wald gerückt Foto: privat

Hambacher Forst taz | In den vergangenen Wochen war vielen BeobacherInnen aufgefallen, dass sich einer der Braunkohlebagger gleich vor dem Hambacher Wald immer näher an die Bäume heran gegraben hat. Als die Kohlekommission Ende Januar in Berlin ihr Statement abgab (Erhalt des Waldes: „Wünschenswert“), war die Kante zum größten Loch Europas noch mehrere hundert Meter entfernt. Sie kam immer näher, wie man an der bedrohlich größer werdenden Silhouette des Monsterbaggers unschwer sehen konnte.

Aber was heißt das genau? Robert Borsch-Laaks, studierter Bauphysiker, früher Sachverständiger im Bereich Energie-Effizienz, wollte Details wissen, was da an der sogenannten Blatzheimer Bürge nahe der östlichsten Ecke des Waldes passiert. Der 71-Jährige entdeckte („ich weiß ja, wie man sich Studien genauer anguckt“) die Internet-Seite planet.org, die Satellitenaufnahmen ermöglicht, kaufte zur Nutzung eine 14-tägige Testlizenz und konnte von da an in das Hambacher Loch gucken. Vor allem konnte er den Weg des Baggers in den vergangenen 14 Tagen exakt nachverfolgen (Aus dem All sieht das so aus. Mit einem kleinen Online-Schieberegler kann man den Verlauf auch selbst Stück für Stück nachvollziehen).

Ohne Not arbeitet sich der Bagger genau auf die Waldspitze zu und dürfte spätestens Freitag dort ankommen, keine 50 Meter vor den ersten Bäumen. Borsch-Laaks, seit Jahren im Vorstand der Aachener Umwelt-Bürgerinitiative 3Rosen, ist empört: „Während wir noch friedlich, freundlich und fröhlich einen menschlichen Schutzwall für die Dörfer in Garzweiler bildeten, geschah in Hambach, was wir befürchtet hatten.“ Der Bagger dort sei „unmittelbar davor, mit seinem Schaufelrad die Wurzeln der Bäume zu erreichen“.

Nun könne er „als Naturwissenschaftler Emotionen nicht so heraushauen wie Michael Zobel (der Waldpädagoge, d.Red.). Aber das zu sehen, geht schon an die Substanz.“ Montag fuhr Borsch-Laaks hin, kam aber nicht weit genug ins Sperrgebiet vor. Also beauftragte er einen Drohnenpiloten, der die Szenerie am Dienstag überflog und dabei Bilder und Videos lieferte.

„Fatal bei solch nackter Kante“

Das Vordringen des Baggers (es ist übrigens genau jener, den sieben Aktivistinnen am Montag für sieben Stunden durch Besetzung aufgehalten hatten) hat wahrscheinlich verheerende Folgen. „Bodengeologisch ist das fatal bei solch einer nackten Kante, zumal in der derzeitigen großen Hitze“, das Ganze sei „ein unverantwortliches Experiment“ auf Kosten des Waldes. „Keinen Meter weiter! Keine Verlängerung des Förderbandes!“, nennt Borsch-Laaks erste Schlussfolgerungen. Und als Erste Hilfe gegen das Verdursten: „Aktive Bewässerung des Waldrandes und der wenigen Freiflächen davor!“ An Wasser mangelt es in der Wüstenei nicht, RWE pumpt anderthalb Millionen Kubikmeter ab – täglich.

Immer wieder hatten die Kohlegräber beteuert, sich selbstverständlich an alle gesetzlichen Vorgaben zu halten.Das OVG Münster hatte die Rodung per Urteil von Ende September 2018 bis Ende 2020 verboten. RWE hatte aber auch schon vor Monaten gesagt, der Hambacher Wald – gleichermaßen schützenswerter Urwald, Schutzgrün vor Staubmassen für Städtchen wie Buir direkt dahinter und größtes Symbol des Widerstands – müsse vielleicht schon deswegen eines Tages niedergelegt werden, um das Gelände zu verflachen und so langfristig Erdrutsche zu vermeiden. Ein vielfach widerlegtes Argument, aber je näher die Kante am Wald ist, desto wahrscheinlicher wird diese Aussicht.

Roden von unten

Man könnte also sagen: RWE gräbt hier also nicht nach Kohle, sondern pro Bagger mit einer Landraubleistung pro Tag von 250.000 Kubikmetern seine eigenen falschen Argumente besser. Man kann das zynisch ökologisches Roden nennen oder Roden von unten, ohne sich direkt die Finger schmutzig zu machen. Denn der Wald stirbt so von selbst weg, ohne Kettensägen. „Ich weiß über hygrogeologische Prozesse Bescheid“, sagt Borsch-Laaks. „Es geht hier um die biologische Wahrheit, um einen Zwangstest für den Wald; eine Situation, die er in der Natur nicht erwarten kann.“

Der Kohlekonzern hat immer beteuert, auch man selbst halte den Erhalt des Waldes für „wünschenswert“, man sei immer zum Dialog bereit. Eine Anfrage zu den aktuellen Vorgängen ließ die Pressestelle am Donnerstag unbeantwortet.

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54 Kommentare

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  • Der Wald hat sch schon seit den 70ern an die Grundwasserabsenkungen durch RWE angepasst. Der Wald wird durch den Abbau entlang de Spitze des Forsts nicht verschwinden.

    Es geht beim Forst nur noch um Rechthabereien. Man will ihn nicht als Wald erhalten sondern als Symbol.

    FFF ist effektiver als Ende Gelände! Mitmachen bei FFF!

    • @Rudolf Fissner:

      "Da drüben sitzt die Volksfront von Judäa - Spalter!"

  • taz: "Man kann das zynisch ökologisches Roden nennen oder Roden von unten, ohne sich direkt die Finger schmutzig zu machen. Denn der Wald stirbt so von selbst weg, ohne Kettensägen."

    Es ist zwar gut, dass Robert Borsch-Laaks das öffentlich macht, aber so lange die Mainstreammedien sich in Schweigen hüllen, wird sich nichts ändern. Die RWE-Manager wissen doch ganz genau, was man tun muss, damit die RWE-Aktien auch weiterhin steigen. Wenn der Wald abgestorben ist, dann wird RWE die "Kohleschaufel" herausholen.

  • Die Vernichtung der CDU geht weiter. Dieser tumbe Racheakt kann Laschet die Kanzlerschaft kosten.



    Ich seh' ihn schon persönlich die Rettungsaktionen des Wäldchens zu koordinieren.

    • @jan ü.:

      Und an der Aussage der Scientist for Future youtu.be/OAoPkVfeTo0?t=972 aus Rezos Video, dass auch die anderen Parteien im Schneckenrennen gegen den Klimawandel nur einen Schneckennäschen weiter sind, hat sich ebenfalls nichts geändert.

    • @jan ü.:

      Das wäre ein schöner Anblick: Laschet&Co mit Schippen in den Händen, um die abgetragene Erde wieder anzufüllen. ;)

      • @Uranus:

        Sähe überzeugender aus als Pelzkragen Wagenknecht mit nigelnagelneuer Gelbweste und gelben Plastikscheufelchen.

    • @jan ü.:

      Au Gramatik: 2. Versuch: Ich seh' ihn schon, die Rettungsaktionen des Wäldchens persönlich koordinieren.

      • @jan ü.:

        Jetzt stimmt's zwar in Sachen Syntax, aber das Komma muss bitte wieder weg, okay? Tu's für mich!

        • @Karl Kraus:

          Gramatik: 3. Versuch: Ich seh' ihn schon die Rettungsaktionen des Wäldchens persönlich koordinieren.

      • @jan ü.:

        Zum Thema Kanzlerschaft, satte Mehrheit für sozialökologische Politik bzw. ökosozialer wie die Grünen es nennen : www.wahlrecht.de/umfragen/ nicht unter 45 % gegenüber max. 37% CDU und FDP.

        • @Paule :

          Tja, aber, wenn es denn so bliebe, wäre Laschet die CDU-Geheimwaffe, um die "sozialökologische" Mitte anzuknabbern. Dafür müsste er aber jetzt schleunigst den Waldretter spielen und nicht den Rächer der Kohlemafia!

  • Welche Schäden wurden den im Wald beobachtet?

    Ich finde es schon merkwürdig, dass für einen so intensiv beobachteten Wald wie den Hambacher Forst keine Schäden durch die über das All beobachteten Abbaggerungen gemeldet werden

    • @Rudolf Fissner:

      Text oben.

      • @Karl Kraus:

        Ja eben! Dort steht dass RWE das Wasser abpumpt. Anderweitig steht, dass die bereits den 70 Jahren passiert. Welche konkreten Schäden im Wald werden also beobachtet?

    • @Rudolf Fissner:

      die treten ja nicht sofort ein... Das dauert Wochen, Monate, vielleicht ein Jahr.



      Das es aber passiert sollte jedem mit minimaler Bildung klar sein.

      • @danny schneider:

        Ist das so klar für sie?

        Nur weil etwas höher liegt, muss es ja nicht verschwinden (das ganze Mittelgebirge ist bewaldet). Das hängt von diversen Bedingungen ab.

        Bezüglich des Grundwassers sollte man z.B. dass unter dem Hambacher Forst schon seit den 70 Jahren das Grundwasser weggepumpt wurde also nicht der Abbau das Grundwasser entzogen hat.

        Ich würde mir da schon eine detailiertere Information wünschen als den Link zu irgendwelchen Satelitenfotos.

        Kann man dieser Argumentation auch mit minimaler Bildung folgen oder wurde das zu komplex ausgedrückt?

        • @Rudolf Fissner:

          @rolf fissner, Wenn sie es genau wissen wollen, finden sie über eine Internetrecherche Hintergrundinformationen. Das übersteigt die Kapazität solch eines Artikels. Aber nur so viel: Das Grundwasser unter dem Wald ist schon lange weg. Der Hambacher Wald kann deswegen überleben, weil unter der Hummusschicht noch eine Tonschicht vorhanden ist, die das Wasser ein Stück weit vom Versickern abhält. Die oberste Erdschicht enthält also einiges an Niederschlagswasser, welches nach unten geschützt ist, aber nicht zur Seite. Je näher die Abbruchkante heran rückt, desto mehr von diesem Wasser kann seitlich abfließen. Wenn am Rand des Waldes Wurzeln beschädigt werden oder durch austrockenen absterben beschleunigt sich dieser Prozess, der schleichend vor sich geht.

  • Vielleicht sollten Juristen (vom BUND??) erst mal eine einstweilige Verfügung beantragen die RWE bei Strafandrohung verpflichtet, vorsorglich Schäden vom Wald abzuwenden (sprich: Bewässern und Unterlassung der Fortsetzung des Abgrabens von Wasser)???

    • @Cleo Midis:

      Bei unabhängigen Gerichten eine sehr gute Idee!



      😎 😎 😎

      • @Frau Kirschgrün:

        'Unabhängigkeit' von Richtern (Art. 97 Abs. 1 GG, § 1 GVG, § 25 DRiG) wäre sicherlich schön, aber manchmal fällt dem einen oder anderen Richter eben doch mal das Parteibuch aus der Richterrobe. An Sozialgerichten ist das ja auch seit Jahren gang und gäbe, sonst wäre Hartz IV wohl schon lange Geschichte.

        Der BUND nutzt alle juristischen Möglichkeiten, den ebenso überflüssigen wie umweltschädlichen Tagebau Hambach zu stoppen und den unersetzlichen Hambacher Wald zu retten. Man fragt sich, wie viele Juristen RWE wohl beschäftigt, damit die Kohle unter dem Hambacher Wald doch noch verfeuert werden kann? Unter dem Hambacher Forst liegen 65 Millionen Tonnen Braunkohle. Wenn man die verheizt, dann werden 150 Millionen Tonnen Kohlendioxid frei. Dass unsere „Volksvertreter“ bei diesem Spiel immer noch mitmachen zeigt, wie sehr den Politikern unsere Welt am Herzen liegt. Vielleicht sollte man endlich einmal intelligente Menschen als Volksvertreter wählen und nicht nur Marionetten der Wirtschaftsbosse.

        • @Ricky-13:

          Da bin ich ganz bei Ihnen.



          Deswegen habe ich auch das Sonnenbrillen-Emoji verwendet, weil ich von einer richterlichen Unabhängigkeit in D mit wenigen Ausnahmen so gut wie nichts mehr halte.

  • Mit der quasi-Abholzung lenkt RWE nur vonnden wichtigen Themen ab: CO2-Steuer auf Kohle als sicheren Weg zum Ausstieg ohne Entschaedigungen. Der Wald ist nicht das Problem, sondern die Menge der Kohleverbrennung. Wie es RWE gern haette, haben sie ja in der Komission schon durchgedrueckt: Hambacher Wald bleibt, dafuer wird anderswo weiter gebaggert, Entschaedigung zahlt der Bund auch. Mit dem Heranbaggern wird Druck gemacht, damit es bald eine Entscheidung in ihrem Sinne inkl. Erhaltung des Waldes gibt.

  • Im Jahr 2009 wurden mit 1,7 Millionen Hektar auf zehn Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Energiepflanzen angebaut.

    Das ist 3.500 mal der Hambacher Forst. Um den Flächenverbracu zu realisieren braucht man kein Drohnengedöns. Es reich, mit offenen Augen durch die Landschaft zu fahren.

    Flächenverbrauch kann daher nicht das Argument sein für regenerative Energien. Diese stehen dabei bei weitem in einem Minus.

    Der Flächenverbrauch für ergenerative Energien wird auch noch zunehmen. In Deutschland oder im Ausland für die reichen Länder.

    Wir brauchen einen anderen Umgang mit Energie Um nicht den Teufel mit dem belzebub auszutreiben: rigorose Einschränkungen, eine völlig andere Verkehrspolitik. Eine andere Ernährung und eine andere Landwirtschaft. Eine andere Wohnungspolitik (In Hamburg heizen heute die gleiche Menge an Menschen doppelt so viel Wohnfläche wie vor Jahrzehneten)

    • @Rudolf Fissner:

      "Wir brauchen einen anderen Umgang mit Energie Um nicht den Teufel mit dem belzebub auszutreiben: rigorose Einschränkungen, eine völlig andere Verkehrspolitik. Eine andere Ernährung und eine andere Landwirtschaft. Eine andere Wohnungspolitik..."

      Rigorose Einschränkungen?



      Kurz gesagt. Die Abwendung vom Kapitalismus zur Planwirtschaft.

      • @Age Krüger:

        Hui! Planwirtschaft! Nee, das geht auch mit Anreizen und Kostenerhöhungen für schädlichen Verhalten. Das Rezept: Innovation und Neuorganisation bestehender Strukturen.



        Aber auch Reduktion, na klar. Oder soll der vollkommen durchgedrehte Konsum von Materialmassen, die den rasenden Ressourcenverbrauch ja erst erzeugen, einfach weiter gehen? Abgesehen davon, dass Konsum noch nicht mal glücklich macht, stellt er eine spezielle Form der Gewalt dar, weil er Zerstörung, Landraub und Ausbeutung in immer weitere Höhen schraubt.

      • @Age Krüger:

        Zwischen Pest und Cholera würde ich nicht wählen wollen.

        In Reinform sind beide Systeme nicht zu gebrauchen. Mit einer Staatsquote von knapp 50% liegt Deutschland da schon auf dem richtigen Weg.

        • @Rudolf Fissner:

          In Reinform gibt es das sowieso in keinem Staat. Reiner Kapitalismus gab es nicht mal im Manchester-Kapitalismus und reine Planwirtschaft hat nicht mal Hodscha in Albanien geschafft.

          Die Staatsquote sagt aber noch nix darüber aus, ob auch ökologische Aspekte beachtet werden. Der Staat kann auch über Lenkungssteuern eingreifen. (Erhöht aber auch die Staatsquote.)

          • @Age Krüger:

            Richtig. Aber deswegen ist auch ihre obige Antwort in ihrer Einfachheit eine falsche.

      • @Age Krüger:

        Letzteres ist aufgrund der segensreichen Erfahrungen mit diesem Wirtschaftssystem in der Vergangenheit wirklich dringend geboten.

        • @Lockenkopf:

          Meinen Sie jetzt die Erfahrungen im Kapitalismus in der Vergangenheit?

          Das ist noch gar nicht am Ende. Bei einer rein angebotsorientierten Wirtschaftsweise wird logischerweise erst mal produziert, egal, ob Bedarf besteht oder nicht. Das ist eine völlig sinnlose Resourcenverschwendung, wenn Mio von Autos z.B. nur produziert werden, um verschrottet zu werden.



          In diesem Bereich wird es selbst, wenn marktwirtschaftliche Prinzipien beibehalten werden, zu Mangelerscheinungen kommen, die Planwirtschaft so oder so notwendig machen.

          • @Age Krüger:

            Es besteht kein Bedarf nach z.B. Autos, es besteht ein Bedarf an Mobilität. Und da kann man Stellschrauben setzen, wo sich die Wirtschaft austoben kann.



            Autos zu verplanen wäre ein dummer Plan. ;-)

          • @Age Krüger:

            Sorry, aber Planwirtschaft ist gleich Mangelwirtschaft. Ich hoffe es wird nie, nie wieder zu so einem schwachsinnigen Experiment wie der Planwirtschaft kommen. Aber ehrlich gesagt habe ich da auch keine großen Bedenken. Die Menschen hier sind schlau genug, einen Politiker der dies fordern würde, schneller zum Mond zu schießen als der Planwirtschaft buchstabieren kann.

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @charly_paganini:

              .



              Lesen Sie mal bitte diesen Artikel zur Situation in Kalifornien. Es ist kein mögliches Zukunftsszenario von 2100. Hier wird bereits heute angesichts der Notsituation massiv in das Verbrauchs-Verhalten eingegriffen und die Freiheit eingeschränkt.



              An solchen Beispielen können Sie schön sehen, wohin auch die Reise im Kapitalismus gehen wird, wenn die Umstände es zwingend erfordern.

              de.wikipedia.org/w..._2011%E2%80%932017

            • @charly_paganini:

              Das muss kein Politiker fordern.



              Planwirtschaft wird in den Bereichen, in denen Mangel herrscht, von selbst kommen.



              Zur Zeit wird diese Planung über Verbrauchssteuern umgesetzt.

              • @Age Krüger:

                Da sind noch diverse andere Stellschrauben. Konsumentenverhalten, Gesetze, Förderungen.

            • @charly_paganini:

              Besser im maßlosen Überschuss alles verheizen, was noch da ist. Die Intelligenz und Vernunft von Menschen, die den Kapitalismus beklatschen, kann man nicht ernst nehmen.

              • @Hampelstielz:

                Danke für das Beispiel konkreten schwarz-weiß Denkens...

            • @charly_paganini:

              Das kann man nur hoffen. Allerdings verblassen Erinnerungen häufig schneller als man denkt. Die teilweisen positiven Reaktionen auf Kühnert's Enteignungsphantasien kommen da nicht ganz überraschend.

  • Die Krawatten üben Gewalt aus. Dazu brauchen sie ihre Hände nicht. Man bekommt ein ganz neues Verhältnis zum Thema Gewalt und Legitimität, wenn man häufiger mal etwas genauer hinschaut. Ich glaube, dass man immer noch nicht hinreichend verstanden hat, dass sie sich intern lustig machen über alles, was gesellschaftlich so passiert. Es ist nicht so, dass sie "nach bestem Wissen und Gewissen" oder auch nur ein bisschen hinterhältig vorgehen. Sie wissen ganz genau, dass man mit Lügen und Gewalt wahnsinnig weit kommt. Sie sind bösartig und gierig. Sie sind keine Partner der Gesellschaft.

    • @Karl Kraus:

      Zustimmung.

  • „Entgegen aller Gerichtsurteile und den Vorgaben der Kohlekommission gräbt sich RWE direkt bis vor die Bäume des Hambacher Forstes.“



    Wie jetzt, verstößt RWE gegen ein Gerichtsurteil oder nicht? Und soweit mir bekannt ist, spricht die Kohlekommission nur Empfehlungen und keine Vorgaben aus.

    Der Artikel fängt dann mal mit einem Clickbait ab. Liebe taz das habt ihr nicht nötig!

    • @Andi S:

      Doch, hat sie - und offensichtlich durchaus Spaß dabei...

      "Sie kam immer näher, wie man an der bedrohlich größer werdenden Silhouette des Monsterbaggers unschwer sehen konnte."

      Man könnte auch einen Roman daraus machen.



      Wie wäre es zur Abwechslung mal mit richtiger Recherche und Klärung der Frage, ob RWE jetzt gegen Gerichtsurteile verstößt, oder nicht...?

      • @Magumpus:

        Das sollte der TAZ und dem Autor aber doch nicht entgangen sein.

        Zitat :

        Das Verwaltungsgericht Köln sieht keine rechtliche Verpflichtung für eine Garantie zum Erhalt des Hambacher Forsts oder den Stopp des Braunkohletagebaus. Das sagte der Vorsitzende Richter Holger Maurer. Auch im Pariser Klimaabkommen würden nur Ziele vorgegeben, es stehe dort aber nicht, mit welchen Mitteln die Verringerung des CO2-Ausstoßes erreicht werden solle, hieß es zur Begründung des Urteils.

        Dies sei eine Entscheidung, die von der Politik getroffen werden müsse und einem Gericht nicht anstehe. Das Verwaltungsgericht wies insgesamt drei Klagen des Umweltverbands BUND gegen den Braunkohletagebau in Hambach ab.

        www.spiegel.de/......orst-gericht-lehnt...

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    dank an robert borsch-laaks und alle medien, die diese situation öffentlich machen!



    bleibt zu hoffen, das rwe darauf reagieren muss.

  • Die Energiekonzerne sind die eigentliche Macht in diesem Staat.



    Kaum eine Branche ist so eng - und hier meine ich alle möglichen Formen der Korruption - mit der Politik verflochten. Man muss sich nur mal ansehen, wo die Politiker "Arbeit" finden, wenn sie ihre Mandate verlieren oder aufgeben.

    Seit Generationen zerstören sie die Umwelt für Rendite, hetzen die Polizei auf Junge Menschen, lügen, betrügen und schmieren.



    Und auch wenn ihre Büttel in der Politik jammern und zetern.



    Diese Bande muss enteignet werden, wenn wir retten wollen, was noch zu retten ist.

    • @Michael Garibaldi:

      "... ist so eng - und hier meine ich alle möglichen Formen der Korruption - mit der Politik verflochten. Man muss sich nur mal ansehen, wo die Politiker "Arbeit" finden, wenn sie ihre Mandate verlieren …"

      Besonders ehemalige SPD-Politiker scheinen zu wissen, wo man viel "Kohle" bekommt.

      Hannelore Kraft (SPD) - Mitglied im Aufsichtsrat des Steinkohlekonzerns RAG

      Wolfgang Clement (SPD) - Aufsichtsratmitglied der RWE Power AG

    • @Michael Garibaldi:

      Das sehe ich genau so! Enteignen für das Wohl der Allgemeinheit..

    • @Michael Garibaldi:

      Im Prinzip gebe ich Ihnen recht. Nur: Das Aktiengesetz verpflichtet einen Vorstand, jede (legale) Chance zu nutzen, um den Profit zu maximieren.



      Das Problem liegt also darin, dass das Vorgehen des RWE (vorbehaltlich genauer Prüfung) dank der korruptiven Verfilzung mit der Politik und den nachgeordneten Behörden "legal" ist.

      • @Bitbändiger:

        Dann könnte man ja auch das Aktiengesetz ändern?

    • @Michael Garibaldi:

      Der größte RWE Aktionär ist die Keb Holding, also den Stadtwerken Dortmund, sowie wie insgesamt 25%.

      Da ist der Staat schon schwer aktiv...

    • @Michael Garibaldi:

      Nö nicht so schlimm wie die links- und rechtspopulistischen Gelbwesten, die Ökosteuern verhindern.

    • @Michael Garibaldi:

      in NRW ist die Verflechtung enger, da geht es nicht mal "nur" um Anschluss-Jobs, sondern um lukrative Nebenjobs vieler Politiker (MdL, Landräte, und Polizisten und Gewerkschafter) bei der RWE.



      Das Ettikett "NRWE" ist keine Satire, sondern Fakt.