Die Wahrheit: Aufwind im Fall
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen Absturzpiloten der Politik erfreuen.
Jetzt, während wir in Tropennächten
am Rande der Verzweiflung sind,
mit Morpheus einen Kampf ausfechten
und leise wünschen: „Bitte Wind!“,
ist uns als Herr der Albatrosse
Wolfgang Kubicki weit voraus!
Kein windig-frischer Zeitgenosse
kennt derart sich mit Aufwind aus.
Er hat dazu ein Buch geschrieben,
ist bis ins Auge des Orkans
mit Stift und Zettel aufgetrieben,
als Autor seines Sturmromans.
Bis zum finalen Ampelbeben
im liberalen Überschwall
hat er sich angstfrei hingegeben
dem ungebremsten freien Fall.
Nur dass er – und das ist echt schade –
nicht in die Kieler Woche fiel,
voll in die Windjammerparade,
lässt eins vermissen: etwas Stil.
Beim Mangel an Galionsfiguren,
nicht nur ganz vorn auf der Gorch Fock,
da hinterließe er schon Spuren –
feuchtfröhlich bis ins Trockendock.
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