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Die WahrheitHenriette

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem erfreuen, das vor Hingabe zerfließt.

Foto: Daniel Biskup

Einmal saß die holde Henriette

Neben mir in meinem Stammlokal;

Und wir teilten Bierchen und Bulette

Und bestellten beides gleich noch mal.

Hierauf trank die holde Henriette

Noch drei Bommerlunder und derweil

Frug sie, ob ich was dagegen hätte,

Wenn … – ich sagte: „Ganz im Gegenteil.“

Und da lachte sie, die Henriette,

Und sie küsste mich wie nicht von hier;

Ach, der Kuss, er schmeckte nach Bulette

Und nach Bommerlunder und nach Bier,

Doch er schmeckte auch nach Henriette

Und nach manchem, was unnennbar ist:

Leopard? Lakritze? Na, ich wette,

Niemals hat mich jemand so geküsst.

Leider stand die holde Henriette

Danach auf und griff nach ihrem Schal,

Schnürte sich die linke Stiefelette,

Strich mir übers Haar ein letztes Mal.

Schon im Gehen dreht sich Henriette

Noch mal um und flüstert: „Tschüs, min Jung!“

Und entschwebt. So seh ich die kokette,

Konfitürensüße Henriette

Heute noch in der Erinnerung.

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24 Kommentare

 / 
  • Henriette heißt die nette



    alte kleine Bimmelbahn



    Henriette, Henriette



    fuhr noch nie nach einem Plan...

    hat der alte helgoländer



    wunderbar gedichtet



    die bar



    wo es war



    wo ichs fand



    an der Wand



    (zwischen Süddeutscher und Architetkturmagazinen)



    dieses meiner Kindertage



    allerliebste, ohne Frage.



    Nu, die Bar, wo das war



    Hat Covid nu vernichtet.



    www.leseleben.de/henriette-bimmelbahn/

  • Nicht Henriette, sondern Dorle



    nicht Bommerlunder, sondern Doornkaat-Schorle



    führt heut in Kölle hin zum heißen Kuß,



    worauf man dann in Quarantäne muss



    und mit Buletten ist dann erstmal Schluß.

  • Henriette scheine!



    Ach, lass mich nicht alleine.



    Bin ein kleiner Jungilein



    muß um acht zu Hause sein.



    Henriette scheine!



    Henriette funkel, der Himmel wird schon dunkel,



    wird schon balde dunkel sein, fängt dein Freund dann an zu schreien(?)



    Henriette scheine!



    Vielleicht sind wir bald alleine.



    Meine(Deine) Wohnung wartet schon



    bin ein braver Engelsohn.



    --------------------------------------------------



    Passend zum Bild oben:



    WILLEM - Laß die Morgensonne.



    www.youtube.com/watch?v=_oE8AU6HeYI

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Ach, im Dämmerlicht, dem fahlen



    wächst die Liebe in Lokalen.



    Was der Dichter dort erduldet,



    ist oft nur dem Reim geschuldet.

    www.buecher.de/sho.../prod_id/44190074/

    • @95820 (Profil gelöscht):

      und dennoch kehrt der Dichter wieder



      zurück zum Bier und zur Bulette



      und hofft beim Hören alter Lieder,



      dass wiederkommt die Henriette.

      • @Nicki Müller:

        Dann - irgendwann - geht er doch heim.



        Heim ja - und wills ja nicht beschrein.



        Doch wette: “…‘s fehlt an Henriette.“

        unterm——- servíce



        “ Henriette bedeutet “die Herrscherin des Heims” oder “die Hausherrin” (von althochdeutsch “heim” = Haus/Heim oder “hagan” = Hof bzw. “hag” = Umzäunung/Einhegung/Hain + “rihhi” = mächtig/reich/Herrschaft/Macht/Reichtum).



        charlies-names.com/de/henriette/

  • Weismainer-Püls-Bräu is aas Frange.



    Dange.



    Fränkisch frisch - kommts aafe Disch.



    & …gell - ich mich mal - erdreist =>



    Da wird wohl die Henriette - jede Wette.



    Wie “Tschüs min Jung“ uns ja beweist.



    Fein. Mit ehra Bimmelbahn gen Nord - verschwunne sein.



    & sodele =>



    Klaumer ringelpingel bei “heute“ noch das “e“!



    & Deh! - Gellewelle => - 🧐 -



    Jetzt - is des Poem - echt schee.



    Wobei Wobei!



    Ein - nach “noch“ - tut‘s ooch doch?!;) 🤔



    Na einerlei. Bin mal so frei - 😎 - 🍺







    unterm——- servíce —



    de.wikipedia.org/w...%C3%BCls-Br%C3%A4u



    Im Püls Bräu wird seit 1798 von der Familie Püls gebraut.[2] Seit der Gründung der Brauerei ist diese in der sechsten Generation im Familienbesitz.



    & fin -



    (ps „Ahrschwärmer“ wg Flut was später)

    • @Lowandorder:

      Ja Herr Lowandorder,

      woher kennen Sie denn dieses Gesöff aus dem oberen Maintal?! Wobei, dieses Püls-Pils entspricht nicht gerade dem vorherrschenden hießigen Geschmack…nein, das Rauchbier hier in der Siebenhügelstadt aber auch nicht unbedingt…ungespundetes naturtrübes Kellerbier von bernstein bis rotbrauner Farbe, ja, das lieben wir Oberfranken…und jetzt im Herbst natürlich auch Bockbier!😋

      • @Saile:

        Leicht => speicherte das Fotto & spreizte die Reklame am “Nachtschwärmer“



        & Däh! => “Weismainer-Püls-Bräu“ - 🍺 -

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      „Ahrschwärmer“



      Das kleine "h" ist ziemlich klein,



      doch es kann so wichtig sein.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Zumal - phonetisch - anne Ahr



        Ein Atemzug - schowunderbar.

  • WER KENNT SIE NICHT, DIE NETTE HENRIETTE?/



    //



    Ach wenn doch die Henriette/



    Wo ihr Kuss ist nicht vergessen/



    Was den Christian vielleicht hätte/



    Machen können ganz besessen/



    Ihm gelassen diesen Schal/



    Mit den exotischen Düften/



    Ganz gewiß beim ersten Mal/



    Stark betört von diesen Lüften/



    Man ahnt es, bei Schnaps und Bier/



    Bommerlunder eisgekühlt/



    Ob es drei war'n oder vier/



    Beschwipst so denn angefühlt/



    Er so doch die Henriette/



    Wohl hätte dann nett gefragt/



    Vor dem Schnüren der Stiefelette/



    Ob es vielleicht ihr behagt/



    Ihm zu geben die Adresse:/



    E-Mail oder Straßennamen/



    Jetzt hatte er die Malaise/



    Dass sie dazu nun nicht kamen./



    Pures Knutschen - mal ganz ehrlich,/



    Das soll hier die Lehre sein/



    Für den Fall so nicht entbehrlich,/



    Wenn man sein will nicht allein./



    Aktuell zum Karneval/



    Fängt heut' an am Martinstage/



    Vor 'nem Bützchen allemal/



    Adresse man erst erfrage.



    //



    November 2021, MR

  • Das Gedicht über die Dänin Henriette



    kommt - ich mache jede Wette -



    von einer Feier, die ohne Bedenken



    verlief mit alkoholischen Getränken.



    -



    So wird es auch im Rheinland kommen,



    denn dort ist man unbenommen



    mit Alkohol und viel Geschrei



    immer gerne mit dabei.



    -



    Dann gibt’s am elften um elf Uhr elf



    Wieder einen auf die Zwölf,



    denn es ist schon längst bekannt



    die Jecken ziehen durch das Land,



    um wieder mal nach alter Weise



    des Lebens Frohmut zu beweisen.



    -



    Dabei gilt ab jetzt - oh weh -



    Die neue Regel mit „3 G“!



    Doch keine Angst, Leute schaut,



    das erste „G“ steht für gebraut.



    Das zweite „G“ uns Freute schafft,



    es steht natürlich für gezapft.



    Das dritte „G“ steht für getrunken,



    so bleiben wir dem Bier verbunden.



    -



    Seh’n wir zu alten Zeiten hin,



    so kommt uns auch noch in den Sinn,



    es ist eine alte Leier,



    das erste „G“ steht für gefeiert.



    Das zweite „G“, wir woll’s nicht hoffen,



    steht dann vielleicht noch für besoffen.



    Das dritte „G“ als letzter Hau,



    heißt gekotzt, alaaf, helau!

    :-/

    • @Nicki Müller:

      BULETTE & BUKETTE A LA HENRIETTE



      //



      Unsere Tante Henriette/



      Das ist eine wirklich Nette/



      Trägt noch sehr enge Korsette/



      Schläft in einem Himmelbette/



      Sie besitzt 'ne Moulinette/



      Ohne sie wohl niemals hätte/



      Sie Geschenke der Babette/



      Fleischstücke à la Kotelette/



      Fein getrennt: Fleisch von dem Fette/



      Als Rohstoffe der Bulette/



      Denn mit Ei, Zwiebel und Mette/



      Die Tante, die Henriette/



      So gilt hier auch jede Wette/



      Dann besser als Burgerkette/



      Erneut daraus geformt hätte/



      Fleischklöpse, sogar adrette/



      Vorgehackt mit Moulinette/



      Bei Hochzeit Base Annette/



      Ist Programm Gourmet-Banquette/



      Dafür die Blumen-Bukette/



      Macht die Tante Henriette/



      Aber ohne Moulinette./



      //



      November 2021, MR

      • @Martin Rees:

        Bei der Tante Henriette



        fehlt noch, dass die Zigarette,



        die sie täglich gerne hätte,



        neulich fiel in die Toilette.



        Alternativ gab's Jogurette



        und danach ging sie zu Bette.

        • @Nicki Müller:

          Ja, die holde Henriette/



          Raucht nie wieder auf Toilette/



          Abendlich die Zigarette/



          Seit es brannte lichterloh/



          Sehr nah an ihrem Popo/



          Das geschah nachweislich so:/



          Entsorgung von Aceton/



          Flüssig, so geeignet schon,/



          Schien der Tochter und dem Sohn./



          Nagellackentferner rein/



          Hinein ins Kloschüsselein/



          Abziehen ließen sie sein./



          Als durch Glut Reste verbrannten/



          Den Grund dafür sie erkannten/



          Sie zum Feuerlöscher rannten./



          So bekam besagter Raum/



          Eine Dusche mit Löschschaum-/



          Henriette ein Albtraum./



          Jetzt herrscht dort ein Rauchverbot/



          Und auch ein Abziehgebot/



          Dies vermeidet solche Not./



          //



          November 2021, MR

        • @Nicki Müller:

          Fumé-Henriette/



          Besser sie hätte/



          D'accord ètiquette/



          Die Zigarette/



          Nicht immer geraucht so auf Kette./



          //



          Zahnarzt nun rette/



          Tante "Honnête"/



          Chérie Henriette/



          Lächeln, das nette:/



          Wenn sie doch früher aufgehört hätte./



          //