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Koalition CDU-LinksparteiDie Gretchenfrage der CDU

Gastkommentar von Anna Neuenfeld und Marcel Lewandowsky

Sollten die Christdemokraten mit der Linkspartei koalieren? Auf kommunaler Ebene sind die Schnittmengen beider Parteien größer, als man denkt.

Koalition unter Einschluss der Linken? Das ist tatsächlich eine Gretchenfrage für die CDU Foto: dts Nachrichtenagentur/imago

D ie AfD eilt von einer Rekordumfrage zur nächsten – im Bund wie in den Ländern. In Sachsen-Anhalt, wo im kommenden Jahr ein neuer Landtag gewählt wird, steht die rechtsextreme Partei bei 39 Prozent – 12 Punkte vor der regierenden CDU. Auch in Mecklenburg-Vorpommern steigt die AfD ein Jahr vor der Landtagswahl auf 38 Prozent.

In einem solchen Szenario haben die Christdemokraten zwei Möglichkeiten: Juniorpartnerschaft mit der AfD – oder eine Koalition unter Einschluss der Linken. Das klingt für viele sicher utopisch – Stichwort Unvereinbarkeitsbeschluss zur Zusammenarbeit mit der Linkspartei – und es ist tatsächlich eine Gretchenfrage für die CDU. Eine, um die sich die Christdemokraten nicht länger herummogeln dürfen.

Denn welche Alternativen gibt es? Der Variante, als Juniorpartnerin mit der AfD zusammenzugehen, dürften manche in der Union etwas abgewinnen, vor den ostdeutschen Landtagswahlen 2024 gaben rund 45 Prozent der CDU-Mitglieder an, eine Kooperation mit der AfD nicht auszuschließen. Polen, Ungarn, die USA zeigen aber: Dort, wo die Rechte an der Macht ist, regiert sie autoritär, greift die demokratischen Institutionen an und hebelt den Rechtsstaat Stück für Stück aus. Die AfD hat von diesen Beispielen gelernt. Die Christdemokraten könnten sich zu Steigbügelhaltern einer autoritären Wende machen.

Bild: Paul-Philipp Braun
Anna Neuenfeld

ist Politikwissenschaftlerin und war bis Juli 2025 Fraktions­geschäfts­führerin der Grünen-Landtags­fraktion in Thüringen.

Bild: privat
Marcel Lewandowsky

ist Politikwissenschaftler und Lehr­beauftragter an der Johannes Gutenberg Universität Mainz.

Bei den derzeitigen Umfragewerten bliebe eine Koalition mit der Linken als eine von sehr wenigen Möglichkeiten, die AfD von der Regierung auszuschließen. Ein solches Bündnis käme für die CDU dem Verkauf ihres sprichwörtlichen Tafelsilbers gleich. Seit ihrer Gründung halten die Christdemokraten Äquidistanz zu allen Rändern des politischen Spektrums.

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Antikommunismus mit Symbolwert

Es war folgerichtig, dass sie sich nach 1990 konsequent von allen Nach-Nachfolgeparteien der SED abgrenzten. Im überschaubaren Parteiensystem der Bundesrepublik hatte der strenge Antikommunismus der Union jedoch zuletzt symbolischen Wert. Die Union konnte oftmals mit der FDP koalieren, teils mit der SPD, später öffnete sie sich für die Grünen. Ein Bündnis mit der Linkspartei war also gar nicht nötig.

Heute ist die Situation anders, das zeigt aktuell die Wahl am Bundesverfassungsgericht: Die Union braucht für die drei neuen Richter die Stimmen von Grünen und Linkspartei. Damit heute eine noch utopisch klingende Koalition aus CDU und Linkspartei überhaupt denkbar wäre, müssten zwei erhebliche Voraussetzungen erfüllt sein: inhaltliche Schnittmengen sowie das Überwinden der Fundamentalabgrenzung, vor allem bei der CDU.

Zumindest in der Landespolitik sind die Überschneidungen zwischen Union und Linken größer, als man gemeinhin denkt, etwa bei Bildung, Sozialpolitik, Daseinsvorsorge. Ob bei Investitionen in Infrastruktur, Digitalausbau, Erhalt der Krankenhauslandschaft oder der besseren Ausstattung von Schulen und Kitas – die Differenzen zwischen Union und Linken sind nicht unüberbrückbar.

Abgesehen davon, dass Kompromisse ohnehin zum Koalitionsgeschäft gehören. Es überrascht nicht, dass Konservative und Linke durchaus punktuell zusammenarbeiten. In Thüringen wurde unter der letzten rot-rot-grünen Minderheitskoalition ein Stabilitätsmechanismus mit der CDU vereinbart, der unter anderem sicherstellte, dass trotz fehlender Regierungsmehrheit jedes Jahr ein Haushalt mit den Stimmen der Christdemokraten aufgestellt werden konnte.

Jede Koalition, die erstmals geschlossen wird, birgt Risiken, zumal wenn ideologisch so unterschiedliche Parteien sie eingehen. Man denke an die Diskussionen um schwarz-grüne Bündnisse, die heute normal sind. Doch in der CDU stößt ein Bündnis mit der Linken nicht nur auf massive Vorbehalte, sondern wurde 2018 eben per Parteitagsbeschluss ausgeschlossen. Dennoch befürwortete 2023 in einer Umfrage die Hälfte der christdemokratischen Parteimitglieder und 60 Prozent der übrigen Befragten eine mögliche Koalition aus Union und Linken – und zwar in Ostdeutschland.

Diese uneindeutigen innerparteilichen Mehrheitsverhältnisse bieten zumindest die Möglichkeit, angesichts der Bedrohung der Demokratie durch die extreme Rechte eine innerparteiliche Debatte anzustoßen. Diese würde die Partei auch nicht gänzlich unvorbereitet treffen. Schon im Mai hatte sich etwa Kanzleramtschef Thorsten Frei offen gezeigt für einen neuen Umgang mit der Linken. Die Zeichen der Zeit werden in der Union erkannt, aber die Diskussion um den Unvereinbarkeitsbeschluss scheut man bislang noch.

Es ist ein schmaler Grat: Fällt die Entscheidung für ein Zusammengehen mit der Linken etwa erst nach der Wahl in Sachsen-Anhalt, würde sie wohl auf massiven innerparteilichen Widerstand treffen. Gleichzeitig könnte eine frühere Diskussion schon Monate vorher für Unruhe in der Partei sorgen – und die AfD, die sich als „saubere“ Konservative präsentieren würde, womöglich noch weiter stärken. Gerade weil es weder für noch gegen einen solchen Schritt klare Mehrheiten in der CDU gibt, braucht es für diesen Strategiewechsel integrierende und pragmatische Persönlichkeiten – innerparteilich und über Parteigrenzen hinweg. Sie müssen kommunizieren, dass es sich zwar nicht um eine „Herzenskoalition“ handelt, wohl aber um ein Bündnis, dessen Aufgabe nichts Geringeres ist als der Schutz der Demokratie vor dem Zugriff der extremen Rechten.

Im Zuge eines solchen Perspektivwechsels würde auch das tradierte Lagerdenken überworfen, dem viele Funktionäre noch immer anzuhängen scheinen. An seine Stelle würde eine Koalitionsoffenheit aller demokratischen Parteien treten. Damit aber müssten sich auch die konservativen Kulturkämpfe der letzten Jahre erübrigen. Koalitions-, aber nicht zuletzt staatspolitisch klüger ist es, inhaltlich zu polarisieren, aber das Gemeinsame nicht zu verschweigen: den Willen zum Schutz der Demokratie. Das erfordert ein neues politisches Verantwortungsbewusstsein, das über taktische Parteierwägungen hinausgeht.

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16 Kommentare

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  • Für Hamburg kann ich nur sagen, dass CDU und LInke sich nur darin einig sind, dass der demokratische Rechtsstaat erhalten werden muss, bei allen anderen Fragen liegen beide Parteien sehr weit auseinander. Die CDU würde bei einer Alleinregierung wohl weiter staatliche Betriebe, Liegenschaften und Immobilien verkaufen, eventuell bestimmte Aufgaben der Verwaltung privatisieren, die Linke würde eventuell bestimmte Immobilien und ausgelagerte Aufgaben wieder verstaatlichen, die CDU wünscht sich eine Gruppe von Gymnasien, die gegenüber Stadtteilschulen stark privilegiert sind, die Linke würde gerne eine Art verbesserte Gesamt-Stadtteilschule im ganzen Stadtgebiet einführen. Die CDU würde gerne vom Flughafen große Mengen an Asylbewerbern und Häftlingen in deren Heimatländer zurückführen, die Linke macht sich für faire Asylverfahren und Integraion stark.



    Ich kann mich nicht erinnern, dass in der Geschichte Hamburgs seit 1945 zwei Parteien so weit auseinander lagen, wie diese beiden. Mag sein, dass es in einigen Landkreisen und Dörfern anders aussieht, das wäre ja gut.

  • Aktuell ist die CDU ja wirtschaftlich eher eine FDP 2.0 geworden und gesellschaftlich insbesondere der AfD auf den Fersen. Das wäre für die Linke deutlich negativer, als für die Union selbst. Durch die Ampel wurden die Wähler ja auch schon irgendwie in die Enge getrieben, die einfach nur ihren Frust über die Gesamtlage zum Ausdruck bringen möchten.

    Die Leute sind auch leider nicht dazu in der Lage, kommunale Bereiche und insgesamt nationale Bereiche zu unterscheiden.

    Ich sehe eigentlich nur zwei Möglichkeiten, wie der Laden noch zu retten ist. Entweder, es kommt eine neue Partei in der Mitte, die viele Baustellen auf sich vereinen kann und sich gleichzeitig gegen jede Form von Extremismus positioniert oder die Parteien müssen auch ohne Koalitionen lernen, sich zu einigen. Ansonsten ist die Kontrollübernahme durch die AfD enttäuschenderweise unvermeidbar.

  • Die CDU sollte weder mit Linken noch mit AfD Koalition, beide wollen ein anderes System.

  • Der Artikel vernachlässigt völlig, was eine Koalition für Die Linke als auch die Union bedeuten würde - nämlich definitiv Stimmenverluste.



    Es mag sein das Union und Linke kommunalpolitisch teilweise nah beieinander liegen, es mag auch sein, dass sich das eine knappe Mehrheit der Kommunalpolitiker vorstellen kann - grundsätzlich kann Mensch sich ja alles vorstellen, wenn es um den Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes geht - aber in Konsequenz hieße das auch, dass man sich gegenseitig achten müsste.



    Man stelle sich also vor Friedrich Merz oder Markus Söder schauen auf einem Parteitag der Linken vorbei und die spenden Höflichkeitsapplaus. Oder Heidi Reichinnek kommt zur Starkbierprobe der CSU auf den Nockherberg und lacht über das Derblecken.



    Unrealistisch? Ein Fiebertraum?



    Eben.



    Und genau so realistisch ist eine (Verzweiflungs)Koalition aus Union bis Die Linke.



    Davon profitiert definitiv nur die AfD.



    Die Grünen haben gerade erst ihr Fiasko erlebt, weil sie ihrer Stammklientel zu sehr entrückt sind und migrations- als auch wirtschaftspolitisch eine Politik wider der Basis vertreten haben.



    Wie kann man mit dieser aktuellen Erfahrung Union und Linken gleiches raten?



    Das wäre Selbstmord.

  • Der Kommentar hat eine markante Schwachstelle, denn es wird davon ausgegangen, dass der Wähler ein „Zusammenarbeiten“ zwischen CDU und Linken goutieren würde.



    Das ist die klassisch falsche Sichtweise.



    Der Wähler will ja keine Mitte-Links-Regierung mehr. Der Mitte-Rechts-Anteil der Wählerstimmen liegt nach den Prognosen ja bei über 50%.



    Danach sollten sich die Politiker richten.

    • @Dirk Osygus:

      Sie vertreten die klassische rechte Denkweise, die ganz schlicht nichts mit den Realitäten in einer Demokratie zu tun hat. Es gibt keine Mehrheit für eine Regierungsbeteiligung von Rechtsradikalen in diesem Land. DAS und nichts anderes zeigen alle Umfragen.

  • ich denke die Analyse ist zu einfach. Klar gibt es gerade in der Lokalpolitik Überschneidungen von Linke und CDU, aber es gibt auch massive Gegensätze, etwa in der Migrationspolitik auch auf lokaler Ebene. Die CDU Führung würde natürlich eine Koalition oder Ko-Habitation mit der LInken eingehen, keine Frage, Die sind nur an der Macht interessiert, aber das würde fürchte ich die Basis spalten. Die Mehrheit würde sich der AfD zuwenden so dass am Ende die Linke gestärkt und die CDU geschwächt aus der Aktion herauskommt. Sieht man doch jetzt auch schon in Thüringen und Brandenburg. Ok, das ist der BSW aber in diesem Sinne dasselbel. Man schaue sich nur mal die Umfrageergebnisse an.



    Dazu kommt natürlich die erste Frage der CDUler: "wenn man mit der LInken koalieren will, warum dann nicht mit der AfD?" Und abstrakte Argumente wie "Wille zum Schutz der Demokratie" werden doch sofort als das erkannt was sie sind, nämlich vorgeschobene "idealistische" Gründe um selber an die Macht zu kommen.

  • Mit dieser CDU, die so weit nach rechts außen abgedriftet ist, kann es keine Zusammenarbeit geben.



    Mit der Merkel CDU, die auf Kompromisse setzte - Stichwort gemeinsame Lösung - wäre das denkbar gewesen. Doch diese CDU existiert nicht mehr.



    Von daher ist es unerheblich, ob die CDU ihren Unvereinbarkeitsbeschluss aufhebt oder nicht. Die Linkspartei müsste alles verraten, wofür sie steht. Das wäre ihr Untergang.

    • @TeeTS:

      Falsch. Das wäre der Untergang der CDU. Der Wähler bekommt ja jetzt schon nicht die Politik, die er mehrheitlich gewählt hat.



      Wenn die CDU auch noch mit den Linken kooperieren würde, hätte die AfD vollkommen freie Bahn.



      Politik benötigt verschiedene Standpunkte und Meinungen. Gleichmacherei ist der Tod der Demokratie.

  • Das Problem ist doch schlicht und einfach, dass die CDU im Geiste der rechtsextremen AfD viel viel näher steht, als der Linken, die einen sozial gerechten Staat für wichtiger hält, als Kapitalismus. Genauso wie die CDU von der Linken so ziemlich das gleiche hält wie die AfD und genauso versucht sie ständig, wie zum Ausgleich dafür, dass Rechtsextremismus ja auch angeprangert wird, die Linke ebenso in den Bereich des Extremismus drücken zu wollen, nur weil sie eine andere politische Agenda und einen anderen Fokus als die CDU haben, die Politik lediglich als Lobbyarbeit für Kapitalisten versteht. So unerschütterlich wie die Brandmauer der Linken gegenüber durchgesetzt wird, kann man bei der CDU bzgl Abgrenzung zu Faschos nur träumen

    Wenn dem nicht so wäre, würde sich nämlich gar nicht die Frage stellen, ob man mit der Linken, dir eine demokratische Partei ist, koaliert, um Faschisten im angeblichen ‚nie wiede‘ Deutschland aus der Regierung, wenn sie schon im Parlament sind, was Deutschland nicht verhindern wollte und eine Nazi Partei mit der Demokratie rechtfertigt. Die CDU ist wie ein narzisstisches Elternteil, dem die eigenen Bedürfnisse wichtiger sind, als ihre Verantwortung.

  • Ich sehe nur eine Lösung auch wenn sie heute utopisch erscheint:



    Die spd MUSS sich auf ihre Grundwerte besinnen und endlich soziale und steuerliche Gerechtigkeit in diesem Staat wieder herstellen. Diese Ziele stehen zwar irgendwo auf Papier oder in pdfs aber die Glaubwürdigkeit, dass sie das wirklich machen wollen ist weg. Das wieder herzustellen wird mindestens 10 Jahre konsequenter Nicht-Einknick Politik erfordern. Und glaubwürdige Persönlichkeiten mit Rückgrad. Beides leider in weiter Ferne.



    Duldung der Linken durch oder Koalition mit einer €DU/€$U kann auch mittelfristig nicht funktionieren solange diese Lobbypartei der fossilen Wirtschaft und der neo"liberalen" Ideologie Reiche von der Steuer befreit und vollständig aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung entlässt , Arme gegeneinander aufhetzt, Normalverdiener wie eine Zitrone auspresst und Umwelt/Klima den Zerstörern zum Frass vorwirft.



    Jeder weiss das. Niemand handelt.

    • @So,so:

      Wer sich in der SPD auf die Grundwerte besinnt, kann eigentlich nur zum Schluß kommen, in die Linke zu wechseln. Die heutige SPD hat sich von damals schon viel zu weit entfernt.

  • Wenn die Partei der Linken mit der CDU zusammen regiert, wird sie sich noch schneller in eine zweite SPD transfomieren und die AfD wird - mangels linker Alternative - noch schneller wachsen und womöglich die 50%-Brandmauer stürzen.

    Deswegen sollte die linke Partei zusammen mit außerparlamentarischen Bewegungen aus den Bereichen Frieden, Ökologie, Soziales und Menschenrechte eine starke Opposition gegen die Adenauer-Partei wie auch gegen deren deren Auswuchs, die AfD, auf die Beine stellen.

    Es gilt, sowohl die Neofaschisten als auch die rückständigen Konservativen zurückzudrängen und so die Gesellschaft nach vorne zu bringen.

  • einmal abgesehen davon, dass die unterschiedlichen klassenstandpunkte das beschriebene nahezu unmöglich machen, ist das eine kuriose debatte. warum sollte die linke mit einer seit jahrzehnten neoliberalen und zunehmend autoritär nationalistischen partei koalieren, die in quasi allen politischen feldern gegen quasi alles steht, wofür sich die linke stark macht und wofür sie gewählt worden ist? und wer in der kommunalpolitik unterwegs ist, weiß, dass die scheinbaren schnittmengen sich schnell als trügerisch erweisen, wenn über finanzierungsstrategien und fiskalpolitische glaubensgrundsätze debattiert wird. ich fürchte es ist momentan naheliegender, dass die linke spätestens 2029 zusammen mit anderen parteien und den sozialkonservativen resten der cdu die eine neue sammelbewegung gründen werden, in eine volksfront gegen die koalitionspläne von völkisch-rechtsradikaler afd, autoritär-neoliberaler cdu/csu und libertär-kapitalistischer fdp eintreten werden muss, um den rechtsstaat zu verteidigen. gegen faschisierungsprozesse hilft nur antifaschismus. eine koalition mit der cdu gehört da ganz sicher nicht dazu.

  • Die beiden Politikwissenschaftler haben doch ein recht eingeschränktes Bild von Politik. Auf die Idee, dass die CDU ohne Änderung einfach in die Opposition gehen könnte und von dort ohne Bindungen und Absprachen Anträge stellt, scheinen sie gar nicht erst zu kommen.

    Ob dann Anträge durchgehen oder nicht ist Teil des demokratischen Verfahrens. Eine Partei der Opposition braucht schlichtweg keine Bindungen.

    • @DiMa:

      Die CDU blubbert doch aber gern davon, dass man staatsmännische Verantwortung tragen müsse, wenn sie einem dargereicht wird. Man könnte auch sagen: es herrscht dort unbedingter Machttrieb.