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Diana Kinnert über die Zukunft der CDU„Der Rückzug ist keine Lösung“

Die CDU muss die offene Flanke zur AfD endlich schließen, fordert Diana Kinnert, Nachwuchstalent ihrer Partei. Alles andere wäre der Sargnagel für die CDU.

„Jede Annäherung an eine rechtsextreme Partei ist ausgeschlossen“, sagt Diana Kinnert Foto: reuters/Fabrizio Bensch
Sabine am Orde
Interview von Sabine am Orde

taz: Frau Kinnert, Annegret Kramp-Karrenbauer wird den CDU-Vorsitz abgeben, Kanzlerkandidatin will sie auch nicht mehr werden. Wie bewerten Sie das?

Diana Kinnert: Es ist bedauerlich, aber verständlich, da der Eindruck entstanden ist, sie könne die Partei nicht mehr einig nach vorne bringen. Thüringen hat gezeigt, dass es ihr nicht nur an Autorität und Rückhalt, sondern auch an einem Plan fehlt. Kramp-Karrenbauer und Generalsekretär Paul Ziemiak waren stets klar hinsichtlich der Bewertung der AfD als reaktionäre und rechtsextreme Partei; einzig man kann es einer Partei nicht glauben, wenn sich ein ganzer Landesverband im Widerspruch verhält. Kramp-Karrenbauers Rückzug ist darum auch noch lange keine Erleichterung oder gar Lösung für die Partei. Die Integration der Landesverbände bei gleichzeitig klarer Haltung gen Rechtsextremismus wird enorm herausfordernd. Das Signal, dass Kramp-Karrenbauer daran gescheitert ist, ist fatal.

Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) hat versucht, vor der Abstimmung in Thüringen auf FDP-Chef Lindner einzuwirken, dass die FDP keinen Kandidaten aufstellt. Lindner lässt die Dinge laufen und wird – nachdem der Schlamassel angerichtet ist – vom FDP-Vorstand bestätigt. AKK findet klare Worte und schmeißt jetzt hin.

Das ist ungeheuerlich. Mohring und Kemmerich waren schamlos, skrupellos und verantwortungslos und verantworten einen Kulturbruch in der bundesdeutschen Geschichte. Lindner hat das mindestens gebilligt, lavierte und relativierte anschließend. Drei Männer waren also nicht nur unfähig, sondern lagen ganz klar falsch, – und die Frau, die von Anfang an klar war und der es an Rückhalt fehlte, muss jetzt in einem großen Knall gehen.

Im Interview: Diana Kinnert

29, Unter­nehmerin und Autorin, trat mit 17 in die CDU ein. Als Nachwuchshoffnung war sie Mitarbei­terin von Peter Hintze und Mitglied der CDU-Reformkommission. Derzeit hat sie weder Amt noch Mandat

Es gibt diese Grundsatzfrage, die ihre Partei zu zerreißen droht: Wie halten wir es mit AfD und Linkspartei? Die CDU hat sich – mit Parteitagsbeschluss – für eine Äquidistanz entschieden, die Regierungsbildung derzeit in Thüringen so schwierig macht. War das ein Fehler?

Nein, ich glaube, dass die CDU ihre Werte tatsächlich nur dann glaubhaft vertreten kann, wenn sie eine Zusammenarbeit auch mit der Linken weiterhin ausschließt. Da gibt es viele moderne, vernünftige Leute, wie Bodo Ramelow, den ich immer als konservativen Sozialdemokraten eingestuft habe. Aber solange die Gesamtpartei ein aus christdemokratischer Sicht unaufgeklärtes Verhältnis zur eigenen Geschichte besitzt und noch immer den Unrechtsstaat DDR relativiert, kann es keine Zusammenarbeit geben. Dass jede Annäherung an eine reaktionäre, rechtsextreme Partei mit faschistoiden Elementen wie die AfD ausgeschlossen ist, versteht sich von selbst.

Zugespitzt gesagt bedeutet das eine Gleichsetzung von Björn Höcke mit Bodo Ramelow. Das ist schwer nachvollziehbar.

Nein, das sehe ich anders. Die AfD ist eine demokratiefeindliche Partei und damit Gegner aller aufrechten Demokraten, Björn Höcke noch dreimal mehr. Aber Union und Linkspartei trennt Wesentliches innerhalb des politischen Streitraums. Das ist bei aktuellem Stand nicht zusammenzubringen.

Sollte aus ihrer Sicht trotz der schwierigen Lage in Thüringen ausgeschlossen sein, dass CDU-Landtagsabgeordnete Ramelow, den Sie ja für vernünftig halten, zum Ministerpräsidenten zu wählen?

Ja, weil es dazu einen klaren Parteitagsbeschluss gibt. Wer den aufgibt, gibt auch die Funktionalität des Parteiapparats im Gesamten auf. Und ich halte es auch für falsch, inhaltliche Debatten zu ersetzen mit: Alle Demokraten gegen die AfD. Damit wertet man sie als Anti-Establishment-Partei nur auf. Wir müssen uns um Probleme kümmern, wie soziale Isolation und Einsamkeit, Investition und Infrastruktur auf dem Land, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse. Und sicherlich war es zu kurz gedacht, die Bewegungen um die organisierte Werteunion unkommentiert zu lassen. Wer sich am Parteirand als Vereinigung aufspielt, Gelder einkassiert und spalterische Kampagnen fährt, verhält sich klar parteischädigend. Daher braucht es einen Unvereinbarkeitsbeschluss.

Die Konsequenz könnten mehrere tausend Parteiausschlussverfahren sein.

Wie das juristisch zu machen ist, kann ich nicht genau einschätzen. Aber ich weiß: Ich kann mir, wie viele in der CDU, nicht vorstellen, in einer Partei aktiv zu sein, die sich nicht unmissverständlich gegen die AfD positioniert. Das haben AKK und Paul Ziemiak auch sehr klar kommuniziert. Aber wenn ein Landesverband sich da querstellt, gibt es ein Glaubwürdigkeitsproblem. Die neuen Umfragen in Thüringen sprechen ja Bände: Die FDP wäre ganz aus dem Landtag raus, die CDU fällt um 10 Prozentpunkte auf 12 Prozent, halbiert sich beinahe. Es wäre der Sargnagel für die CDU, wenn man diese Flanke offen ließe. Ich bin überzeugt, zehntausende Parteimitglieder würden der Union den Rücken kehren, wenn sie offen mit Rechtsextremen kooperierte.

Die CDU steht vor einer riesigen Herausforderung. Wem der Kandidaten, die jetzt für die AKK-Nachfolge im Spiel sind – Armin Laschet, Friedrich Merz, möglicherweise auch noch Jens Spahn –, trauen Sie zu, diese zu bewältigen?

Friedrich Merz ist die falsche Person, das habe ich aber vor einem Jahr noch anders gesehen. Aber inzwischen hat er sich so sehr als Projektionsfläche angeboten und mit Zuspitzungen und Provokationen hat anreichern lassen, dass ich ihm weniger die Einigung als doch die Polarisierung innerhalb der Partei zutraue. Armin Laschet könnte ich mir besser vorstellen. Es sollte auf jeden Fall jemand sein, der sich in der Partei schon als Ministerpräsident oder Ähnliches verdient gemacht hat. Und als Kanzlerkandidaten sollte man Markus Söder nicht ausschließen.

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57 Kommentare

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  • Ja wir haben alle gestern gelesen, dass es in Ost CDU Stasi gab. Außerdem setzt sie nicht links und rechts gleich sondern lehnt Extremismus beider Seiten ab.



    Die Linke als Partei hat eindeutig auch Stömungen die gegen dieses System arbeiten.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Kenni303:

      Und was ist dagegen zu sagen ?

    • @Kenni303:

      Mhh, aber die CSU ist doch schon zu Extrem *Hust* Was Seehofer so sagt und tun möchte ist mit unserer Verfassung nur schwer vereinbar. Scheuer setzt sich einfach über Gesetzte hinweg.

    • @Kenni303:

      Was genau meinen Sie damit ?



      "Die Linke als Partei hat eindeutig auch Stömungen die gegen dieses System arbeiten"



      Wenn Sie mal in unsere Verfassung blättern, werden Sie staunen, was alles Erlaubt (und oft genug Geboten!) ist: beispielsweise Verstaatlichungen... Unser Wirtschaftssystem ist NICHT von der Verfassung geschützt, unsere Freiheitsrechte aber schon!!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Kenni303:

      Lesen können Sie offenbar. Traurig nur, dass es das auch schon war.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Stimmt! was für ein Unfug auch. Die Linkspartei steht eindeutig und fest zur FDGO! Sicher noch fester als dies ein Seehofer jemals vermochte.

  • "Und sicherlich war es zu kurz gedacht, die Bewegungen um die organisierte Werteunion unkommentiert zu lassen. Wer sich am Parteirand als Vereinigung aufspielt, Gelder einkassiert und spalterische Kampagnen fährt, verhält sich klar parteischädigend. Daher braucht es einen Unvereinbarkeitsbeschluss."

    Abgrenzung zu Rechtsextremen schön und gut, aber muss man denn jede Interessengruppe innerhalb einer Partei, die für Inhalte stehen will und nicht nur den Kanzlerwahlverein gibt, gleich als parteischädigende Spalter wieder ausschließen?

  • Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema.

    Die Moderation

    • @Thomas Friedrich:

      Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema.

      Die Moderation

    • @Thomas Friedrich:

      Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema.

      Die Moderation

      • @uli moll:

        Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema.

        Die Moderation

  • Nachdem vielen Leuten in der CDU aufgefallen ist, dass die plumpe Gleichsetzung von rechts und links Blödsinn ist, hat man sich offensichtlich auf die mindestens ebenso infame Formel geeinigt, der Linken die DDR Vergangenheit an den Hals zu hängen. Offensichtlich ist Frau Kinnert nicht besonders gut informiert, dass ihre Partei, die CDU, als ehemalige Blockpartei eine ähnliche Vergangenheit hat, die -im Gegensatz zu Die Linke- von der CDU nie aufgearbeitet wurde.Frau Kinnert betreibt hier quasi eine "sanfte" Demagogie.

    Dass Frau Kinnert Merz für nicht geeignet hält, unterscheidet sie von der grünen Vorsitzenden Baerbock, die laut Kölner StadtAnzeiger von heute gut mit Merz kann und auch mit einem Kanzler Merz zusammen arbeiten würde.



    Da kann ich nur sagen: Grüne, ihr habt ein Problem.

    • @Rolf B.:

      Nicht, daß ich den geringsten Zweifel an Baerbocks äh ... ethischer Flexibilität hätte aber hätten Sie da mal einen Link ? Bin im KStA nicht fündig geworden.

      • @jhwh:

        Im Kölner StadtAnzeiger vom 11.2., Seite 05 (Politik), preist Bearbock die CDU an, die "... habe 70 Jahre lang für Demokratie in diesem Lande gestanden". Dann sagt sie, dass ihr Verhältnis zu Laschet und Merz "BESTENS" sei. Weiter führte sie aus, dass sie /die Grünen) die CDU der AKK lange gestützt haben. Schließlich haben sich die Grünen seit Jahren auf die CDU zubewegt, so dass es "für sie schwer werden würde, gedanklich davon Abstand zu nehmen." Soweit der StadtAnzeiger.

        Der Artikel des KStA steht in Zusammenhang mit der Forderung Riexingers, dass die Grünen sich bei einem Kanzlerkandidaten Merz von der CDU distanzieren sollten.



        Deshalb lautet die Überschrift:



        "Abschied von der Hufeisen-Logik gefordert"

        • @Rolf B.:

          Danke ! Das wollte der KStA wohl nicht online schalten.

          • @jhwh:

            Ich habe den Beitrag auch nicht in der Onlineausgabe gefunden. Er existiert dort offensichtlich nicht.



            Ich glaube, dass ich den Artikel aus der Printausgabe gut aufhebe, damit meine Kinder später nicht sagen können: Warum hast Du nichts gesagt?



            Im "Windschatten" der AfD ist alles möglich.

    • @Rolf B.:

      „Nachdem“

      Der ist echt gut. Und davor hat die CDU einfach mal die Geschichte ausgeblendet.

      Und beside. Man kann nicht „den Linken“ „ihre DDR-Vergangenheit an den Hals hängen. Das ist vor allem eine Erblast der Linkspartei.

      Wäre Lafontaine / die WASG doch seinerzeit nicht mit dem SED Nachfolger zusammen gegangen und hätte eine linke Partei gegründet ohne ein finanzielles, persönliches und ideologisches Netzwerk in die Vorgängerpartei SED hinein. Vieles stünde heute besser dar.

      • 6G
        68514 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Ja, die Linkspartei hat definitiv noch Nachholebedarf, was die Aufarbeitung der eigenen Geschichte angeht. Übriges, die CDU ebenfalls, wenn ich z.B. an den ehemaligen MP von Sachsen (Tillich) denke, der zu DDR-Zeiten das dortige System mit gestützt hat. Es gibt noch jede Menge andere Leute in CDU und auch FDP, die gern ihr Fähnlein in den Wind hängen und gehängt haben, jetzt und auch zu DDR-Zeiten. Die dürfen wir nicht außer Acht lassen. Deswegen empfinde ich es als absolut scheinheilig, aus Gründen der Vergangenheit eine Zusammenarbeit mit der Linken auszuschließen. Und mal mit dem Volk reden, was es will, würde auch helfen, gelle?

        • @68514 (Profil gelöscht):

          Schon verstanden. Nicht einmal den „Sozialismus“ wollen die (Pseudo)“Linken“ in ihrer Verantwortung sehen und schieben den an die CDU ab. Das ist doch erbärmlich.

          • 6G
            68514 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Die CDU deutet seit 1989 die Geschichte auf ihre Weise, vor allem aus Westsicht. Frei nach dem Motto "Sieger schreiben Geschichte". Wäre gut, wenn endlich mal ein Einsehen aufkommen würde, daß dies voll in die Hose gegangen ist und für viel Politikverdrossenheit im Osten geführt hat. Ich spreche aus eigener Erfahrung in dieser ganzen Zeit, speziell in Sachsen. Hier gerierte sich die CDU gerne als die neue Staatspartei. Da war schon sehr viel Hochmut und Selbstherrlichkeit dabei.

            • @68514 (Profil gelöscht):

              Nur "Die CDU"?

              Wo finden andere Parteien denn das SED-DDR Proletarier Diktatur Gedöns irgendwie dufte? Da laufen doch selbst in der Linkspartei nur noch ein paar ewig Gestrige herum.



              Staatsparteien gibts übrigens seit 1989 in DE nicht mehr. de.wikipedia.org/wiki/Einheitspartei

              • 6G
                68514 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Eine Staatspartei gibt es zum Glück nicht mehr. Es gab aber im Osten nach der Vereinigung seitens der CDU genug Bestrebungen klazumachen, daß man jetzt natürlich das Maß der Dinge ist und dies nicht zu hinterfragen sei. Ein CDU-Parteibuch hat auch genug Türen geöffnet. Da gibt es sehr viele Parallelen zu einer Staatspartei. Ja, die Bürger haben die CDU selbst gewählt, aber es gab auch immer wieder Stimmen, auch aus der Partei heraus, die z.B. vor Rechtsextremismus gewarnt haben. Biedenkopfs Aussage im Jahr 2000 war ; „Die Sachsen sind immun gegen Rechtsextremismus.“ Dies hat er seine ganze Amtszeit bis 2002 durchgezogen, wider besseren Wissens. Und selbst Tillich zog dies noch bis Ende 2017 durch. Was will man dazu noch sagen? Der Wille zur Einsicht in eigene Fehler scheint ja nicht sonderlich stark ausgeprägt zu sein. Tja, CDU, nun beweg dich endlich mal.

                Und ja, es wird nicht mehr viele geben, die der SED-Zeit hinterhertrauern. Aber wenn sich die CDU jetzt endlich mal bewegen würde, dann können wir auch unvoreingenommen über die Nachkriegszeit in der BRD und DDR streiten. Aber solange das Prinzip "Sieger schreiben die Geschichte" gilt, wird dies kaum stattfinden.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Ihrem Schlusssatz stimme ich zu. Und erweitere: der größte Teil des Problems ist der, dass ihr nicht einmal selbst merkt, dass es ein Problem ist.

      Kapitel 'Selbstblindheit' zugeklappt.

  • Das derzeitige Grundübel der CDU dürfte der Unvereinbarkeitsbeschluss mit der famosen Gleichsetzung Rechts = Links sein. Das ist sehr undifferenziert. Der parlamentarische Rechtsradikalismus ist viel gefährlicher als der parlamentarische Linksradikalismus, zumal ja überhaupt keine Linksradikalen in den Parlamenten sind. Die CDU sollte langsam einsehen, daß die uralte Gleichung SED=PDS=Linkspartei nicht mehr stimmt; die DDR ist vor 30 Jahren untergegangen, und die alten Helden von damals sind nahezu alle auf dem Friedhof.



    Ramelow ist inhaltlich das, was früher 'Sozialdemokrat' hiess, bevor die SPD mit Hartz IV und Wirtschaftsversteherei angefangen hatte...

    • @dodolino:

      Der "Unvereinbarkeitsbeschluss" lautet nicht Rechts = Links sondern AfD und Linkspartei. Links geht die CDU bereits seit Jahrzehnen auch Kolaitionen ein, bspw. mit der SPD oder den Grünen.

    • @dodolino:

      "die DDR ist vor 30 Jahren untergegangen, und die alten Helden von damals sind nahezu alle auf dem Friedhof."

      Das dachte man lange nach 1945 in der BRD von den Nazis auch. Die Entnazifizierung ging ziemlich in die Hose. Ich fürchte, dass es beim Wandel SED > PDS > Linke viele "alte Helden" und deren Ideologie mitgewandelt wurden.

      • @Jossi Blum:

        Wenn ich mir anschaue, wo Deutschland heute steht, dann hat es doch mit der Entnazifizierung bis auf die Nazis in den DDR-Landen eigentlich sehr gut gefunzt. Na ja, auf das Ignorieren der Nazis durch die SED hatte man ja auch keinen Einfluß.

  • Frau Kinnert verweist auf die Verbindung der "Linken" zu ihrer Geschichte und ist sich wohl nicht bewußt, welche Geschichte ihre eigene Partei mit sich rumschleppt.

  • Die AfD ist nicht Gegner.



    Die AfD ist Feind.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @amigo:

      Freunde gehen auch mit Gegnern anders um - und deklarieren sie nicht zu Feinden.

    • @amigo:

      Nein die AfD ist demokratisch gewählte Partei. Sorry, hätte ich auch gerne anders.



      Um bei der Logic zu bleiben. Sind AfD Wähler auch Feinde? Wenn ja, wie sind sie dann zu bekämpfen. Offener Bürgerkrieg?



      Mit derartigen Äußerungen verrohen die Sitten hier, Amigo.

      • @lulu schlawiner:

        Nur weil die AFD innerhalb einer demokratischen Wahl Stimmen geholt hat, ist sie noch lange keine Demokratische Partei. Bei der AFD und ihrem Umfeld werden schon jetzt schwere Menschrechtsverletungen und Verbrechen geplant und begangen.



        Stichworte: "Remigration" das meint die mit Gewalt und Schikane erzwungene Ausreise von Menschen mit Migrationshintergrund.



        Wer Wert auf die Menschenrechte und die Herrschaft des Gesetzes legt sollte die AFD als Feind behandeln. Man mag die Linke legitimer Weise als politischen Gegner sehen aber Feind ist sie nicht

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @amigo:

      Was für Menschen zutrifft, die nach einfachen Strickmustern suchen, tut es zum Glück nicht für jene, die ihren Kopf für seine originäre Aufgabe nutzen.

      Nein, hier spreche ich nicht von der Funktion als Hutständer.

  • Verglichen mit Syrien ist dies alles Kleinkram, Nabelschau, aber ja, ein



    Unvereinbarkeitsbeschluss zur Werteunion und eine klare Abgrenzung nach rechts sind bitter nötig. Die CDU muss die Krise der Ablösung ihrer Ausnahmefigur jetzt mit Gelassenheit meistern, sich beharrlich unter konstantem Schlagzeilenbeschuss erstmal intern neu aufstellen. Es wird ein hartes Jahr für die Partei. Nur wenn sie den Demokratietest besteht und sich nicht verführen lässt, bleibt sie für jene attraktiv, die im Gegensatz zu AfD-Wählern in Thüringen und Sachsen über Geschichtsbewusstsein verfügen.



    Beispiel Syrien: Völlig verdrängt aus der Debatte, fliehen gerade noch einmal eine Millionen Menschen aus Idlib Richtung Türkei, die schon 3,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat! Das ist der Wahnsinn. Unsere Medien versagen auf ganzer Linie (mit Ausnahmen wie DLF).



    Leute wie Merz irren, dass da Abschottung hilft, denn gegen soviel Not und Bedrängnis kann man sich gar nicht abschotten. Also: Die EU muss endlich eine starke Außenpolitik entwickeln, früh intervenieren, und nicht-kooperative EU Staaten außen vorlassen. Oder sie muss die Resultate ihrer ausgeprägten Interventionsunfähigkeit eben akzeptieren. Merkel musste diese Schwäche der EU z.B. mit ihrem Erdogandeal ausbaden (die Milliarden gehen aber in erster Linie direkt an die Logistik zur Bewältigung der Flüchtlingsnot). Andere Optionen gibt es für eine Politik mit humanen Anspruch nicht.

    • @Ataraxia:

      Was hat Syrien hier zu suchen? Daß im Raum Idlib die IS-Leute sitzen und heulen, stimmt ja; aber sie heulen nicht wg. AKK !

  • Ach was!

    Diana Kinnert über die Zukunft der CDU



    „Der Rückzug ist keine Lösung“



    Die CDU muss die offene Flanke zur AfD endlich schließen, fordert Diana Kinnert, Nachwuchstalent ihrer Partei. Alles andere wäre der Sargnagel für die CDU.“ klar - Pfeifen im Wald - sehr laut



    & Däh!



    Zu Nachwuchstalent CDU - PU-Gehype* Fjutscher2-Luftblasenabdrücken - 🥳 -



    Mr. Mailtütenfrisch by Lowie -



    [RE]: &Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - trocken -



    “ Da war noch was offen... Wer in den falschen Zug eingestiegen ist, darf natürlich hoffen, dass der Zug die Richtung wechselt. Wahrscheinlich ist das nicht. Kinners, Kinners.“



    kurz - Nich to glöben.

    Liggers & Rein tonn katolsch warrn.“

    kurz - One feet on the plattform - the other on the train - Hoffen & Harren -



    Volkers - 👄 - Ruhrgebiet - 😱 -



    “Aus nem Scheißhaus - kannste halt kein Wohnzimmer machen. Wollnichwoll.“



    Zitatende. Nö. Normal nich. - 🧐 -

    unterm——-* Mr. eine eine Frage - 👻 -



    “68-Chiffren überwinden“ - a gähn & …



    taz.de/Argumente-e...2&s=Diana+Kinnert/



    & dort Mr Mailtütenfrisch by L&O

    • @Lowandorder:

      Auf Sie hatte ich schon gewartet!

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Kenni303:

        Ob dies ein Forist in Bezug auf Sie schreibt? Die Wahrscheinlichkeit liegt wohl eher im homöopatischen Bereich ...

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Sie sind in letzter Zeit so abfällig. Ich hoffe, es geht Ihnen gut. Falls nicht, wünsche ich Ihnen rasch Besserung. Bis dahin lege ich Ihnen Defoe und Cocteau nahe:



          GuteErziehungbesteht darin, dass man verbirgt, wie viel man von sich selber hält und wie wenig von denanderen. Freundschaftfließt aus vielenQuellen, am reinsten aus dem Respekt.

          Sonst würde ich hier noch inhaltlich auf den ersten Beitrag eingehen. Mir fehlt allerdings grad die Konzentration für die Übersetzungsarbeit an Lowandorders Werken. Leichte Sprache sieht anders aus.

          • @Devil's Advocate:

            all dem (gestern, 15.18) kann ich vollinhaltlich nur schmunzelnd beipflichten ;)))

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Devil's Advocate:

            Sind in Anbetracht Ihres gezeigten Erinnerungsvermögens Sorgen um Sie notwendig? Ich konnte schon immer das, was Sie als "abfällig" bezeichnen.

            Das Zitat gefällt mir ausgesprochen gut. Kommt in meinen Zettelkasten. Was nicht aus Ihren Worten hervorgeht: wurde das von Defoe und Cocteau zusammen geschrieben?

            Zu Lowandorder: fragen Sie ihn doch am Besten selbst, ob er den Anspruch einer "leichten Schreibe" hat.

            Vielleicht können Sie uns mal bei Gelegenheit präsentieren, wie so etwas aussieht. Doch aufgemerkt: es soll Menschen geben, die schon Probleme beim Unterschied von Form und Inhalt haben.

            Was Ihr Programm anbelangt: mal eine Feinjustierung vornehmen. Da klebt doch vieles zusammen ... wie in Opas Spucknapf.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Vielleicht hatte ich auch nur ein falsches Bild von Ihnen, mag sein.

              Erster Satz stammt von Cocteau, zweiter von Defoe. Hätte ich klarstellen sollen, das stimmt.



              Bezüglich der Formatierung nur eine faule Aussage parat: Am Handy in der Bahn. Sollte in Zukunft wohl nochmal kortekturlesen. Ob die Bequemlichkeit nicht weiter triumphieren wird, kann ich Ihnen aber nicht versprechen.

  • Jedes Mal, wenn ich mir denke, jetzt wirst du endlich Genosse, kommt so ein Scheiß!



    Die CDU braucht keine alternativen, linken Medien, die ihr eine Stimme geben. Sie ist in aller Munde und allen Medien präsenter, als andere Parteien und politischen Vereinigungen.



    Die Stimme des Privilegs und des Status quo bekommt von mir kein Geld.



    Als Mann mit Migrationshintergrund im Lebensmitteleinzelhandel maße ich mir an, eher für die Marignalisierten zu sprechen, als Akademiker mit sozialistischer Familientradition und kann vielleicht mal sagen: Anja Maier ist immer eine Zumutung zu lesen und beide Interviews mit Diana K. sind einfach fehl am Platz.



    Focus bringt doch so einen Quatsch ständig...



    Die CDU hat den Reichskanzler Adolf Hitler mitgewählt, die zweite Reihe der Nazis nach dem Krieg mit offenen Armen empfangen, die AfD geboren und grade mit der neofschistischen Thüringen-AfD für eine Ministerpräsidenten-Marionette gestimmt.



    Die CDU-CSU ist nach wie vor der rechte Rand des demokratischen Spektrums in der Bundesrepublik.



    Außerdem ist die CDU auch die Speerspitze des Rechtspopulismus in Deutschland.



    "Vor allem die Unionsparteien sind es, die rechtsextreme und rechtspopulistische Versatzstücke in ihre Argumentation mit aufnehmen. Der Kampf gegen das neue Staatsangehörigkeitsrecht, die vor allem ethnisch-völkisch motivierte Ablehnung des Zuwanderungsgesetzes und der hiermit im Zusammenhang stehende Bevölkerungsdiskurs sind Tribut an traditionell rechte Einstellungsmuster. Mit der Nationalstolzdebatte und der deutschen Leitkultur wurden zwei Kampagnen befördert, die direkt dem Reservoir der extremen Rechten entstammen könnten." vgl Gerhard Wiegel: Die Union und der Rechte Rand, hrsg Forum der PDS BT-Fraktion, Berlin 2002



    W. Schäuble zählte einst die ital. Regierun aus neoliberalen Rechtspopulisten (Forza Italia, Postfaschisten (Aleanza Nazionale) und Separatisten (Lega) zur Mitte. (2001)



    Erste Regierungsbeteiligung einer reinen Populistenpartei war die CDU-Schill-Koali

    • @KnorkeM:

      Wohl gesprochen.

      "



      Außerdem ist die CDU auch die Speerspitze des Rechtspopulismus in Deutschland."

      Najaaa...ich würde mal sagen, die CxU liegt irgendwo zwischen Mitte und rechtem Rand. Jedenfalls deutlicher als jede andere Partei, abgesehen von der AfD natürlich.

      Sie präsentiert sich permanent als Volkspartei, aber inhaltlich zieht es sie deutlich nach rechts.

      Von wirklicher Mitte kann keine Rede sein.

    • @KnorkeM:

      Die CDU soll rechtspopulistisch sein? Selbst Seehofer mangelt es am prägendsten und gleichzeitig konstitutiven Merkmal des Populismus: Der Elitenfeindlichkeit.

      Eine Quelle aus 2002 ist zudem in Sachen Beschreibung einer Partei im hier und heute wenig hilfreich. Man denke an Grüne in den 80ern und 20 Jahre später. Oder an die AfD 2013 und heute.

      • @Devil's Advocate:

        Seehofer schafft den Spagat zwischen Innenministeramt und Elitenfeindlichkeit. Siehe Ankerzentren und falscher Bamf-Skandal. Als MP noch viel schlimmer.

        "Wichtigster Bestandteil dieser Anpassung, ist die Übernahme neoliberaler Wirtschaftsvorstellungen, mit der diese Parteien erst zu kompatiblen Partnern der etablierten Rechten und Konservativen werden konnten. Der Populismus ist das stilistische Mittel, diese Anpassung zu überdecken, sich selbst als Angreifer gegen das bestehende System darzustellen und weiterhin das traditionelle Klientel der extremen Rechten zu bedienen. Nur der Populismus erlaubt den Spagat zwischen diesen ganz Unterschiedlichen Ausrichtungen."

    • @KnorkeM:

      Ja, Schäuble hat den Rassisten Maaßen ernannt, der in Chemnitz keine Hetzjagd erkennen konnte (der Hertha-Spieler Torunarigha hat sie am eigenen Leib erlebt, er kommt von da) und Seehofer macht ständig Pirouetten um sich selbst.



      Aber das sind Ausnahmen in der einzigen Mitte-Partei in Europa, die für Millionen Kriegsflüchtlinge dann doch ein Herz gezeigt hat. Aus London und Paris war da nichts zu hören.

    • @KnorkeM:

      Cum grano salis - so isset - …anschließe mich.

      unterm— btw



      Mir kommt dieses so durchsichtige Prestern “Wir schreiben aus Überzeugung“ & via Diekmannisie/Verdöpfnerung (Klaus Theweleit) & nach allen Hosenlöchern offen - schwer kein-links-rechts-mehr Getue - bei dreistem Schäuble & Co. etc Gehype! Wie eine Ableitung beim Schwören/Fäustchenheben - Ha no! ein mehr als durchsichtiges Rückversichern - Ja Ranwanzen vor.



      &



      Zu letzterem ( dieses Winken Richtung - doch längst auch Springer & Co) hat einst die unvergesslich unerreichte Fanny Müller - insbesondere den Männern - aber ganz



      genderneutral alles Abschließende ins Stammbuch geschrieben.



      ——-



      de.wikipedia.org/wiki/Fanny_M%C3%BCller

      Ende des Vorstehenden

  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Man muss natürlich auch hinschauen, wie die AfD entstanden ist und woher die Finanzierung kommt. Die AfD dient dazu, die Allparteien als "Demokraten" darzustellen - also im Endeffekt ein Machterhaltungsfaktor.

  • Der Wähler wird den etablierten Parteien klar machen, dass eine Dämonisierung der AfD nicht mehr ausreicht und es eine inhaltliche Auseinandersetzung geben muss. Das findet nämlich nirgendwo statt.

    Auch wenn das kein bequemer Kommentar ist, bitte veröffentlichen. Danke.

  • "Diana Kinnert leidet an einem gewissen Realitätsverlust. " Klar. Sie ist in der CDU. Allein die diversen Blockflöten der Ost-CDU zu verdrängen, erfordert beachtliche kognitive Dissonanz.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @festus:

      Was die kognitive Dissonanz angeht: stimmt.

      Allerdings ist dies wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal von Frau Kinnert. "Nachwuchstalente" haben es heute nun mal schwer. In einer 'falschen' Partei zu sein, macht das Auffallen leichter als in der 'richtigen'.

      Ich sehe bei Frau Kinnert eher Nachwuchs als Talent. Und markante Käppis. Als Werbeträgerin für die Hutbranche also einsetzbar. :-)

  • Mir scheint, Diana Kinnert leidet an einem gewissen Realitätsverlust. Sie meint, dass jede Annäherung an eine reaktionäre, rechtsextreme Partei mit faschistoiden Elementen wie die AfD ausgeschlossen sei, verstehe sich von selbst. Aha. Und warum hat dann die CDU-Fraktion in Erfurt geschlosssen mit der AfD gestimmt? Auf diese Frage gibt es eine ganz einfache Antwort, deshalb, weil sie zwar nicht die Gier nach Macht, wohl aber den politischen Kompaß verloren hat. So lange die CDU an der so einfachen wie falschen Gleichung "rechts = links" festhält, wird sie sie Orientierung auch nicht wiederfinden. Wer den Unterschied zwischen einer demokratischen Partei und den rechtsradikalen, rassistischen Nazis der AfD nicht erkennen kann, der wird auch zukünftig in die Irre gehen; sehr zum Schaden der politischen Kultur in diesem unserem Lande.