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Deutungskampf nach Magdeburg„Es wird versucht, das komplett zu leugnen“

Der Täter von Magdeburg war beeinflusst von rechtsextremen Narrativen. Der Sozialforscher Hans Goldenbaum beobachtet, wie die Szene damit umgeht.

Der verlassene Magdeburger Weihnachtsmarkt nach dem Anschlag am 20. Dezember Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
David Muschenich
Interview von David Muschenich

taz: Herr Goldenbaum, für die meisten Menschen ist schwer verständlich, was den Täter von Magdeburg eigentlich antrieb. Können Sie das verstehen?


Hans Goldenbaum: Man merkt, für viele ist das schwer zusammenzubringen: Ein Mann aus Saudi-Arabien, aber der soll rechts sein? Hinzu kommen diese vermeintlichen Paradoxien, er bezog sich positiv auf rechtsextreme Influencer und Parteien wie die AfD, auf der anderen Seite gibt es Gewaltaufrufe gegen Deutsche und dann wählt er einen Weihnachtsmarkt als Anschlagsort. Aber aus unserer Sicht lässt sich auch diese Tat aus den vorliegenden Informationen ideologisch beziehungsweise motivational nachvollziehen.


taz: Wie dröseln Sie diese Widersprüche auf?


Goldenbaum: Im rechten Desinformationsmilieu wird zum Beispiel gerade betont, dass er früher Flüchtlingen helfen wollte. Daraus machen die dann sozusagen einen Pro-Flüchtlingsanschlag. Aber er wollte ja nur ganz bestimmten Geflüchteten helfen, nämlich Leuten, die aus islamischen Ländern kommen, sich von der Religion lossagen und auf dieser Basis verfolgt werden. Die Mehrheit der Geflüchteten hat er nicht als unterstützungswürdig angesehen. Im Gegenteil: Er bezeichnete es als Problem, dass europäische Staaten Geflüchtete aus Kriegsgebieten aufnehmen, aus Afghanistan, Syrien und so weiter. Dadurch würden zu viele Muslime nach Europa kommen.

Im Interview: Hans Goldenbaum

ist Sozial- und Islamwissenschaftler und leitet seit sieben Jahren die Fach- und Beratungsstelle Gewalt- und Radikalisierungsprävention Salam im Land Sachsen-Anhalt. Deren Schwerpunkte sind religiös begründeter Extremismus und herkunftslandbezogene Gewaltkonflikte.

taz: Warum drohte er dann explizit, Deutsche zu töten, wenn er gegen Geflüchtete und den Islam ist?

Goldenbaum: Das stand vor dem Hintergrund, dass er – und das muss man wirklich verstehen – eine verschwörungsideologische Verfolgungsgeschichte erzählt, mit paranoischen Zügen. Das ist ähnlich wie beim Täter von Hanau. Demnach wollten der deutsche Staat, die deutsche Polizei und die deutschen Geheimdienste verhindern, dass er die Wahrheit ans Licht bringt; die Wahrheit, dass Deutschland Europa islamisieren will und quasi Teil der Agenda des „großen Austausches“ ist. Darum würde er überwacht. Es wäre bei ihm eingebrochen worden, Beweise wären von der deutschen Polizei gestohlen worden und aufgrund seines Kampfes würde sein Leben durch Deutschland bedroht. In dieser Erzählung stehen die Deutschen sozusagen auf der falschen Seite der Geschichte, da sie aus seiner Sicht pro Geflüchtete und pro Islam sind und Leute wie ihn bis zum Tod verfolgen. Deshalb hat er getwittert: „Wenn die Deutschen uns töten wollen, dann werden wir sie abschlachten oder sterben oder stolz ins Gefängnis gehen.“


taz: Warum wählte er einen Weihnachtsmarkt als Anschlagsziel? 


Goldenbaum: Er hat sich offenbar in einem Abwehrkampf gesehen: Deutschlands Ziel sei die Islamisierung Europas und Deutschland attackiere die islamkritische Bewegung. Deutschland als weltoffenes Gesellschaftsgebilde, das Geflüchtete aufnimmt und die Religionsfreiheit gewährt, statt gegen den Islam anzukämpfen. Daran wollte er sich rächen. Hinzu kam wohl seine paranoide Störung beziehungsweise dann ein psychischer Ausnahmezustand. Das kann dann auch so einen Anschlag auf ein zentrales kulturelles Event in Deutschland wie den Weihnachtsmarkt erklären.


taz: Um das christliche Weihnachten ging es ihm also eher nicht, oder?


Goldenbaum: Nein, davon gehe ich nicht aus. Auch wenn er sich durchaus allgemein religionskritisch geäußert hat, nicht nur antiislamisch: Gott sei ein „jüdischer Götze“. Das ist übrigens auch eine Parallele zu atheistischem oder zu antimonotheistischem Rechtsextremismus. Und es ist natürlich interessant vor dem Hintergrund, keine Hemmungen zu haben, einen Weihnachtsmarkt anzugreifen. Aber ich denke, es ging eher um den Weihnachtsmarkt als ein jährliches, zentrales Kulturevent der deutschen Bevölkerung.


taz: War der Täter ein Rechtsextremist? 


Goldenbaum: Er ist beeinflusst von rechtsextremen Narrativen und reproduziert sie: Influencer aus Nordamerika, Influencer aus Deutschland, militant rechtsextreme Kanäle wie „Radio Genoa“, Akteure aus dem parteipolitischen Spektrum der AfD und zuletzt Elon Musk. Meiner Einschätzung nach handelt es sich beim Täter um eine marginale Figur innerhalb der Diskursgemeinschaft des globalen Rechtsextremismus. Es ist sozusagen eine Onlinewelt, in der in den letzten Jahren viele Einzeltäter entstanden sind. Auch der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt, mit seinem Botschaftscharakter, ein „Weckruf“ zu sein, das passt gut in bestimmte rechtsextreme Motivationen, die wir im Bereich des Rechtsterrorismus schon hatten.
 Wörtlich schrieb er vor mehreren Wochen über den Kampf gegen die Islamisierung: „Uns Liberale wird man im Westen nur respektieren, wenn wir Gewalt verwenden, wie die Islamisten.“

taz: Wie reagieren Rechtsex­treme darauf?


Goldenbaum: Es wird versucht, das komplett zu leugnen. Der Täter sei doch ein Islamist, der habe sich nur verstellt. Eigentlich habe er Dschihad gemacht. Dann werden die Gewaltaufrufe gegen Deutsche aus dem Kontext gerissen und der Satz, dass Deutschland Islamisierung betreibe, wird einfach weggelassen. Oder es heißt, er sei eigentlich ein Linker, weil er das in einem Interview mit einem rechtsextremen Medium gesagt hat. Aber diese Äußerung ist auch nicht sonderlich überraschend. Dass Rechte sich als die eigentlichen Antifaschisten bezeichnen, kennen wir etwa von Corona- oder Montagsdemos. Da gibt es derzeit wirklich eine massive Kampagne, die auch großen Einfluss haben wird, einfach weil die AfD sie mitträgt.


taz: Sie hatten vorher erwähnt, dass der Täter geschrieben hat, er wolle stolz ins Gefängnis gehen. Glauben Sie, der Täter wollte auch persönliche Aufmerksamkeit? 


Goldenbaum: Ja, absolut. Das konnte man auch bei einem Interview hören, das er noch vor ein paar Tagen gegeben hat: das – wohl narzisstische – Bedürfnis, ernst genommen zu werden, wahrgenommen zu werden. Da sagt er zu dem Journalisten, dieser sei der erste seit sieben Jahren, der ihn ernst nehme. Niemand höre ihm zu und wolle seine wichtigen Informationen haben. Deswegen sprechen wir im Terrorismus ja auch von Botschaftstaten. Es geht gar nicht um die Tat selbst, sondern die Tat soll in der jeweiligen Gesellschaft etwas auslösen.

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25 Kommentare

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  • Wie kann so ein offenbar Irrsinniger als „Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in der Salus-Klinik in Bernburg im Salzlandkreis“ (lt. www.mdr.de) eine Anstellung gefunden haben? Bock-zum-Gärtner?

    • @Ardaga:

      Na, kaum jemand wird als Irrsinniger geboren. Vermutlich war er am Anfang halbwegs normal (so wie wir alle) und hat sich da langsam reingesteigert. Psychiatrie ist auf Dauer auch nicht sehr gesund fürs Personal...

  • Die Ansichten von Herrn Goldenbaum bleiben nur seine Ansichten. Er vermutet und spekuliert. Ich halte es für vermessen, zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt ein Urteil über die wahren Beweggründe und das politische oder religiöse Denken des brutalen Saudischen Gewalttäters, abzugeben, der 5 unschuldige Menschen auf dem Gewissen hat. Wer waren die Menschen, die er aus dem Leben gerissen hat? Wieso interessieren uns die Opfer so wenig, wenn solche Terroranschläge verübt werden?

    • @Elena Levi:

      Er vermutet nicht. Er argumentiert. Und das mit ziemlich überzeugenden Fakten. Der Attentäter redete wie ein Rechtsextremen und er handelte wie ein Rechtsextremer. Der Attentäter ist dementsprechend dort einzuordnen.

      Das Wissen ist auch wichtig für die Opfer. Ich verstehe daher nicht wieso Sie die Opferkarte ziehen gegen eine wahrhaftige Aufarbeitung des Attentats.

    • @Elena Levi:

      Wieso lenken Sie vom Thema ab, in dem Sie die falsche Unterstellung machen, dass sich niemand für die Opfer interessiert?



      Hier geht es doch darum die möglichen Hintergründe zu beleuchten, die zu diesem Anschlag geführt haben. Und dabei den Blick auf die Früchte fortwährender rechter Hetze zu richten, ist absolut richtig und überfällig. Insbesondere um zu vermeiden, dass es für die rechte Deutungshoheit umgedichtet werden kann. Die Ambivalenz, mit der viele dabei Schwierigkeiten haben, muss erklärt werden. Auch wenn dabei das Risiko besteht, nicht alle relevanten individuellen Aspekte des Attentäters berücksichtigen zu können (psychischer Ausnahmezustand etc.)

    • @Elena Levi:

      Was interessiert sie den an den Opfern? Ihr Privatleben? Oder sollen ihre Hinterbliebenen bedrängt und in die Öffentlichkeit gezerrt werden und ihre Trauer zur schau gestellt werden? Was erwarten sie? Wir können nur unser Beileid ausdrücken und versuchen die Tat zu verstehen.

  • >ideologisch beziehungsweise motivational nachvollziehen<

    Muss man das? Bei einem durchgeknallten Psychopathen? Was soll man aus dem Vorfall lernen? Islamkritische rechte Geflüchtete nicht mehr aufnehmen? Mehr islamische Flüchtlinge aufnehmen? Die AFD hat schuld?

    Der Typ ist 2006 - als Student? - nach d gekommen. Realistische Chancen, die Einreise zu verhindern oder ihn irgendwann wieder abzuschieben, hat es nicht gegeben. Es gibt unter Geflüchteten - wie bei anderen Menschen auch - halt eine gewisse Quote, die nicht beherrschbar ist.

    Können wir die rausfiltern? Dürfen wir die rausfiltern? Brauchen wir jetzt mehr Erinnerungskultur?

    Lasst es einfach.

    • @testen:

      So ist es. Wer solch eine Tat begeht, muss wahnsinnig sein und solche Menschen sind nicht beherrschbar. Ich erinnere an Trier, da war es auch ein psychisch Kranker, der durch die Fußgängerzone raste und 6 Menschen tötete.

    • @testen:

      "Lasst es einfach" kann man machen, wenn es einen öffentlichen Diskurs gibt, der Ruhe zulässt oder wenigstens in irgendeiner Art ausgeglichen wäre. Inhaltlich, vermute ich, stimme ich dir wahrscheinlich wenigstens teilweise sogar zu. Ob es ein wirklich kohärentes Handlungsmuster beim Attentäter gibt, ist durchaus fraglich - kommt meines Erachtens im Interview aber auch genauso raus, dass es eben eine komplexe Lage ist. Die Beschäftigung mit der Motivation als nicht zielführend wahrzunehmen ist dann persönlich sicherlich eine valide Entscheidung - gesellschaftlich/politisch geht die Diskussion aber eben nicht einfach so weg.

      Und in dem Moment, wo "AfD" und der übrige rechte Mob diesen Angriff von einem wahrscheinlich durch ihre eigene Ideologie beeinflussten Menschen medial besetzt, dabei genau die hier im Interview angesprochenen Aspekt ganz gezielt ausblendet und auf den gut eingespielten Ängsten vor den "Ausländern" Klavier spielt, in dem Moment ist ein defätistisches "lasst es einfach" zu einem reflektieren Interview dieser Art m.E. effektiv nichts anderes als eine Unterstützung ebendieses rechten Mobs.

  • "marginale Figur innerhalb der Diskursgemeinschaft des globalen Rechtsextremismus" gefällt mir.

    Sehr gute Ausführungen eines echten Fachmanns, insgesamt. Goldenbaum kennt seine Pappenheimer.

  • "Oder es heißt, er sei eigentlich ein Linker, weil er das in einem Interview mit einem rechtsextremen Medium gesagt hat. Aber diese Äußerung ist auch nicht sonderlich überraschend."

    Und auch nur der halbe Text. Er fuhr sinngemäß fort, dass die Mainstream-Linken dem bösen Islam verfallen sind, implizierend dass er sozusagen der letzte "wahre" Linke ist.

    Aus seiner Sicht völlig stringent: er war in seinen ersten Jahren in Deutschland profeministisch, für Menschenrechte, gegen Fundamentalismus. Nach allem Ermessen legitim als "linksliberal" einstufbar. Als er es sich mit seiner Egomanie bei den etablierten linken und/oder freiheitlichen Kräften in seiner Szene verdorben hatte, waren die "natürlich" die "Bösen" - die "falschen Linken". Und er der "richtige".

    "Links" im Sinne Säkularer oder Ex-Religöser, die einer progressiv-humanistischen, internationalistischen und ökosozialen Agenda anhängen, war er aber eben grade NICHT.

    Das wird in dem verkürzten Zitat aus seinem RAIR-Interview nicht klar. Deswegen verbreiten es die neofaschistischen Kreise auch nur in verkürzter Form.

    • @Ajuga:

      Mit ihrer Reinwaschung der Linken machen Sie es sich aber auch zu einfach. Auch wenn ich den Attentäter rechts einordne, sehe ich da schon auch Versatzstücke, die auch links zu finden sind . Dessen hasserfüllte Religionskritik gehört dazu.

  • Also entweder seine Tweets sind glaubwürdig und haben Beweiskraft oder sie haben es nicht. Was aber nicht geht, ist, diese Rosinenpickerei.



    Wenn er sich als AfD-Fan bekennt dann ist das 100% ernstzunehmen, aber wenn er sich als Linken bezeichnet, dann meint er dass gar nicht so....

    Ne, sorry, das ist unredlich.

    • @Juleischka :

      Goldenbaum und die / der UserIn Ajuga (Kommenrar von heute Nacht um 1:50 Uhr) erklären doch eigentlich ganz gut, dass diese Ambivalenz eben sehr wohl möglich und nachvollziehbar ist.



      Das hat nichts mit Rosinenpickerei zu tun

    • @Juleischka :

      Wie denke ich eigentlich im Interview selbst, aber spätestens im Kommentar von Ajuga klar wird, ist das eben keine Rosinenpickerei, sondern eine inhaltlich fundierte Würdigung der *vollständigen* Aussage des jetzigen Attentäters zu seinem "Linkssein". Insofern ist der Vorwurf der Unredlichkeit hier völlig fehl am Platz.

    • @Juleischka :

      Nun, Hitler bezeichnete sich ja auch als (nationalen) Sozialisten und Milei sieht sich als (kapitalistischen) Anarchisten. Wenn Taleb A. sich nun als (AfD- und Musk-affinen) Linken bezeichnet, dann bedient er die gleiche Art von Oximoron.

      Nationalismus, Kapitalismus und Neofaschismus negieren objektiv alles, was links ist. Links hat nichts mit Nationalismus, Profitmacherei und Diskriminierung bestimmter Religionsgruppen zu tun, sondern steht für Internationalismus, Freiheit von Ausbeutung und menschliche Gleichheit.

      Beim Magazin RAIR, wo Taleb A interviewt wurde und sich als Linker bezeichnet hat ja offensichtlich auch nicht näher nachgefragt, was T.A. mit "links" überhaupt meint.

  • Wäre ein Psychologe womöglich besser in der Lage als ein Sozial- und Islamwissenschaftler zu erklären, wie ein psychisch Kranker denkt?

    • @rero:

      Der Typ war Atheist. Was hat da ein Islamwissenschaftler verloren? Man brauchte auch keinen Islamwissenschaftler bei der Beurteilung der NSU.

  • Er ist wohl nicht politisch klar verortbar.



    "Gleichzeitig bezeichnete er sich aber politisch als links. "Ich bin nicht rechts, ich bin ein Linker."



    www.stern.de/panor...ssen-35332528.html

    • @drafi:

      Und diese Aussage reicht, um ihn als "links" zu verorten? Demnach sind also alle Wutbürger und diverse Neu-Rechte "Antifaschisten", weil sie sich als solche bezeichnen?

    • @drafi:

      Ganz genau und die NSDAP war auch "links", steck ja sogar im Namen der Partei "soziale".

      Er wollte die Deutschen ja nicht für die Aufnahme von zu wenig, sondern für zu viele Muslime bestrafen.

      Das ist doch ein eindeutiges rechtsradikales Motiv.

      Als was der Mann sich selbst bezeichnet spielt doch keine Rolle.

  • Es gibt in manchen Gerichtsverfahren, Begutachtungen, die das Verhalten und die Motivation erhellen sollen, um Tat und Täter erklärbar zu machen und letztendlich zu einem gerechten Urteil zu kommen. Dem liegen lange intensive Gespräche mit der Person selbst, aber auch mit anderen Personen aus dem Umfeld zugrunde. Und dann gibt es natürlich noch Dokumente und Unterlagen, die den Lebensweg beschreiben.

    Herr Goldenbaum kennt den Täter nicht, auch keine Person aus dem Umfeld, seine Vergangenheit. Er hat den gleichen Kenntnisstand über die Person, wie wir auch.



    Er kann Aussagen über den Islam machen, auch über allgemeine Erkenntnissen von Ermittlungsbehörden zur Lage im Ausland und hier. Mehr nicht.

    Was wir hier haben, ist Spekulation, eine Deutung mit Tendenz. Das ist weder wissenschaftlich sauber, noch korrekter Umgang, sowohl mit der Tat, als auch dem Täter.



    Dieser Text verrät wesentlich mehr über Innenleben und Motivation der Beteiligten, als alles andere.

    Sollten wir nicht der Wahrheit Zeit und Raum geben, um ans Licht zu kommen?

    • @Octarine:

      "Er hat den gleichen Kenntnisstand über die Person, wie wir auch."

      Und der reicht finde ich aus, um zu diesen Schlüssen zu gelangen. Was fehlt denn deiner Meinung nach?

    • @Octarine:

      Auch hier gilt - einerseits klar, ausreichend Zeit zu nehmen für ein abschließendes Urteil ist wichtig. Hier geht es aber meinem Verständnis nach gar nicht um ein abschließendes "Urteil" (zumal schon gar nicht im legalen Sinne), sondern um eine Diskussion der bislang vorliegenden Informationen und - hier liegt der Hase im Pfeffer - eine Einordnung der aktuell sehr stark gepushten, eben bewusst unvollständigen Narrative des menschenfeindlichen AfD Milieus.



      Und genau diesen verfälschenden Narrativen darf man weder Zeit noch Traum geben, sonst setzen nämlich genau die sich fest. Wenn man ein ernsthaftes Interesse hat, das "die Wahrheit ans Licht" kommt, ist es wichtig, genau jenen ideologischen Bewegungen von Anfang an klar entgegenzutreten, zB wie mit diesem Interview.



      Der Vorwurf, dass man sich zum psychologischen Zustand des Täters ja nicht äußern dürfe, ist hier völlig daneben, weil eine abschließende Diagnose hier weder Anspruch noch Thema ist.

  • Plausibel und differenziert, die Komplexität veranschaulicht.



    Dankeschön für dieses aufschlussreiche Interview mit Herrn Hans Goldenbaum.