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Debatte Parteien im WahlkampfVon der Nützlichkeit der AfD

Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen

Es ist für alle etablierten Parteien bequem, vor der AfD zu warnen – statt selbst Alternativen zu entwickeln. Das ist gefährlich.

Die AfD ist für alle anderen Parteien eine Art Voodoopuppe, in die sie hineinpieksen Foto: Imago/Paul von Stroheim

E s ist ja wahr: Die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) ist ein Haufen von politisch unappetitlich agierenden Politikern und Politikerinnen. Sie repräsentiert im nächsten Bundestag jene Mentalität, die bis zur Kanzlerschaft Angela Merkels noch gut in der Union beheimatet war (und das oft, wenn auch nur am Rande, noch ist).

Alexander Gaulands Positionen, etwa jüngst mit der giftigen Stigmatisierung der Politikerin Aydan Özoğuz als Anatolierin, die in Deutschland eigentlich nichts verloren habe, oder seine Erörterung vor vielen Monaten, ob der populärste einheimische Fußballspieler Jérôme Boateng, mit seiner nicht hellen Hautfarbe überhaupt nachbarschaftsfähig sei, sind in den Gefilden der CDU und CSU noch in den frühen achtziger Jahren im Mainstream gängig gewesen.

Der Rest der Partei, handelt es sich nun um Alice Weidel, Frauke Petry oder Jörg Meuthen, steht für eine Politik, die nicht anschlussfähig sein sollte. Aber im Bundestag wird man trotzdem mit ihr auskommen müssen – und sei es im dauerhaften, sachlichen Streit. Für jene, die für die offene, und das heißt eben auch offensiv multikulturelle Gesellschaft eintreten, ist es eigentlich nicht nützlich, die AfD zu dämonisieren.

Es sind nämlich keine Nazis, die sich entmusealisiert haben, sondern, viel schlimmer, moderne Politiker*innen auf völkisch gesinnter Grundlage. Wir als Publikum konnten lernen, dass diese Partei sich im Spektrum des parlamentarisch Möglichen verankern konnte und dies weiter tun wird, auch im Oktober im Landtag Niedersachsens. Ihr Publikum wählt diese Partei, weil sie es möchte. Und nicht, weil mangels Protestmöglichkeit andere Parteien nicht infrage kommen.

Die AfD ist auch ein Produkt der anderen

Das kann und muss so hingenommen werden. Was auch bedeutet, dass die eta­blier­ten Parteien sich in den vergangenen Tagen viel zu stark an dieser Partei abgearbeitet haben. Sie ist schließlich nur ein Faktor, eine Hauptrolle kann sie nicht beanspruchen. In Wahrheit ist es aber so, dass die AfD zugleich für alle anderen der momentan im Bundestag vertretenen Parteien eine Art Voodoopuppe ist, in die alle anderen ihre Nadeln hineinpieksen, hoffend, dass der rechtspopulistische Spuk dann gebannt ist.

Das wird aber nicht passieren. Die AfD ist auch ein Produkt aller anderen Parteien. Sie hat mehr zu bieten als nur Rassismen und Wünsche nach der angeblich heilen Familie der fünfziger Jahre. Die von Bernd Lucke als eurokritisch gegründete Organisation artikuliert ja auch immer all das, was die Parteien der Merkel-Republik nicht oder nicht mehr artikulieren. Unter der CDU Angela Merkels ist alles Konsens geworden, alternativlos eben. Gut, dass es da die AfD gibt, die immer wieder zuverlässig über die Stränge schlägt.

Niemand traut sich an Themen

Der Clou an dieser seltsam entpolitisierenden Inszenierung zur Abwehr der AfD ist nur: Sie belässt alle anderen in Bequemlichkeit. Alles, was an Zukunftsfragen – in möglichst scharfem Dissens – zu erörtern wichtig wäre, bleibt auf diese Weise ausgespart.

Diese sind jetzt allenfalls, und wenn, dann nur verzagt Thema: Wie integriert man in puncto Bildung und Ausbildung die Flüchtlinge, die in den vergangenen Jahren ins Land einwanderten? Und: Braucht es nicht ein Einwanderungsrecht, das diesen Namen verdient? Wo ist die politische Alternative, die eine Bildungsreform wie in den sechziger Jahren fordert – damals zugunsten des aus dem Proletariat aufsteigenden Nachwuchses, diesmal zugunsten neuer Deutscher, denen Wege in die Mittelschichten bislang nicht sehr offen stehen.

Das AfD-Publikum selbst verdient diese Aufmerksamkeit nicht, es steht für völkische Grundierungen

Und: Weshalb stockt es in der Politik gegen den Klimawandel, wo gibt es eine entschiedene Alternative zum weiterhin geltenden Primat des Autos und dem verschleppten Ausbau der Eisenbahn- und Fahrradmobilität? Muss nicht eher als über Migrationsabwehr darüber diskutiert werden, wie man die ökonomisch Abgehängten in ihren obszön schlecht bezahlten Berufen grundsichert – mit entsprechenden Vorsorgen für die Zeit nach dem Erwerbsleben? Was ist mit der maroden öffentlichen In­fra­struktur, baufälligen Schulen und Hochschulen – gäbe es in dieser Hinsicht nicht mehr zu sagen als das, was die SPD anzumelden hat?

Wie sieht es mit Disputen zur ökonomischen Struktur der Bundesrepublik nach den petrochemisch betriebenen Autos aus? Wie steht es um eine Politik, die sozialen Wohnungsbau fördert – als Masterplan, nicht nur als kommunale Idee? Kurzum: Ein Eco New Deal mit monströsem Milliardenaufwand an Investition wäre wichtig – stattdessen halten sich alle, auch Sozialdemokraten, Grüne und inzwischen auch viele Linke an das, was als Wort „Schuldenbremse“ berüchtigt wurde und ist?

Wichtiger bleibt, das System Merkel auszuhebeln

Die Merkel-Republik ist eine, die alle Konflikte im Namen von Sachzwängen sedierte – und sich nun beschwert, dass da ziemlich schreckliche neue Figuren am Horizont auftauchen und sich nicht an die Schicklichkeiten des Politbetriebs halten. Das ist, zugegeben, ein wütend stimmender Befund, denn die Verve des gesellschaftlichen Protests hätte eher von libertär-linken Kräften kommen müssen.

Das AfD-Publikum selbst verdient diese Aufmerksamkeit nicht, es steht für völkische Grundierungen. Politiker*innen dieser Prägung müssen ertragen werden, nicht mehr, nicht weniger. Es gibt keine Gemeinsamkeiten mit Rechten, weder grundsätzlich noch punktuell, und wird dies noch so oft von Jakob Augstein und seinen Freunden mit antikapitalistischem Gesinnungsbrennstoff behauptet.

Wichtiger bleibt, das System Merkel auszuhebeln. Alternativen überhaupt zu denken. Sie und ihre Partei stehen alles in allem für eine Politik des Weiter-so – nicht für die Reform der Bundesrepublik unter den Vorzeichen der offenen Gesellschaft. Ohne eine souveräne Erörterung von Fragen der Einwanderung, der Integration, der Multikulturalität, von Projekten wie Renovierung der öffentlichen Infrastrukturen wird dies nicht möglich sein. Merkel ist für die meisten das kleinere Übel. Gesucht, ab sofort: die Alternative. Dass diese nicht links im traditionellen Sinne sein kann – das versteht sich von selbst.

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Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, zunächst in der Meinungsredaktion, dann im Inlandsressort, schließlich Entwicklung und Aufbau des Wochenendmagazin taz mag von 1997 bis 2009. Seither Kurator des taz lab, des taz-Kongresses in Berlin,und des taz Talks, sonst mit Hingabe Autor und Interview besonders für die taz am Wochenende. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, besonders des Eurovision Song Contest, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan, aktuell auch noch Bayer-Leverkusen-affin. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
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44 Kommentare

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  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Einige Kommentarschreiber sehen eine Sozialdemokratisierung der CDU in den letzten Jahren. Ich nicht.

    Sozialdemokratie hat was mit der Idee eines Sozialstaates zu tun und dieser Sozialstaat wird seit Jahren abgebaut und gekürzt.

     

    Ich finde es ja auch gut das Merkel keine Rassistin und Deutschnationale zu sein scheint, das macht sie und ihre Politik noch lange nicht zur Sozialdemokratin

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      "Sozialdemokratie hat was mit der Idee eines Sozialstaates zu tun und dieser Sozialstaat wird seit Jahren abgebaut und gekürzt."

       

      Richtig und die sogenannten Sozialdemokraten sind immer ganz vorne mit dabei. Also passt es dann irgendwie ja doch wieder...

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Das sehe ich auch so! Die sog. "Sozialdemokratisierung" der CDU ist eine Erfindung von Leuten die auch bei jeder Ziege gleich "Kuh" schreien, bloß weil da auch Hörner dran stecken und ein Euter dran hängt.

      Vielmehr hat bei der CDU ein gewisser Zivilisationsprozess stattgefunden vor dem sie sich scheinbar nicht mehr drücken konnte und der dafür sorgte dass deren hinterer rechter Rand zum Teil abgebrochen ist und nun wild geworden rum irrlichtert: die "Arschlöcher fon Deutschland".

      Bloß weil die SPD ihre traditionelle sozialpolitische Rolle an den GroKo-Nagel gehängt hat wird aus der CDU noch lange keine Sozialdemokratie. Diese Rolle haben außerdem längst die Linken übernommen. Exakt deswegen finden Sozis die Linken ja auch derart zum Kotzen: Deren bloße Existenz repräsentiert ja auch das schlechte Gewissen der Sozis und ist ein provozierendes Mahnmal ihres Verrats an ihrer klassischen Klientel.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "... ein Haufen von politisch unappetitlich agierenden Politikern und Politikerinnen."

    Ziehen Sie doch mal so über die "Schwesterpartei" der CDU her, wäre ja auch ganz passend.

    Von Scheuer wird mir übel...

  • Es ist ein wenig verwunderlich. Da sozialdemokratesiert sich die CDU, so dass der ganze rechtspopulistische Schmodder dann in der AfD aufging und man bejammert diese an sich positive Entwicklung der CDU als Alternativlosigkeit.

    Auf der anderen Seite hat sich seit der Wende eine antikapitalistische Partei herausgebildet und auch dies wird nicht als eine Bereicherung der Alternativen angesehen.

    Und zu den im Artikel genannten Grünen Themen hat sich eine sozialliberale Partei gleichen Namens entwickelt.

     

    Alternativen existieren also genug.

    Alternativen existieren auch innerhalb der drei Blöcke Rechts, Mitte und Links, wenn man mal die grobe ideologische Brille absetzt. Ja man kann als Wähler sogar entsprechende Parteien seiner Wahl ohne den nationalistischen, rechtsextremen, rechtspopulistischen oder antikapitalistischen Balast finden finden. Die Anzahl an Alernativen ist größer geworden

  • Merkel ist für die meisten das kleinere Übel. Gesucht, ab sofort: die Alternative. Dass diese nicht links im traditionellen Sinne sein kann – das versteht sich von selbst.

     

    Was versteht sich denn für Linke im traditionellen Sinne nicht von selbst?

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Es gibt Arschlöcher in jedem Land, deshalb braucht auch jedes Land eine Arschlochpartei, die diese Arschlöcher repräsentiert.

     

    Fühlen die Arschlöcher sich nicht repräsentiert, fangen sie an Häuser anzuzüngen und Menschen zu jagen. Da ist der demokrtische Diskurs, auch wenn er zeitweise widerlich ist, die bessere Lösung.

     

    Nach der Sozialidemokratisierung der CDU ist ganz rechts ein Vakuum entstanden, das von der CSU nicht mehr glaubhaft gefüllt werden konnte. Der Platz ganz rechts im Parteienspektrum wurde frei. Es ist logisch, dass der Platz irgendwann gefüllt werden musst.

     

    Es bleibt aber abzuwarten, ob die AFD sich wirklich dauerhaft etablieren kann. In der Parlamentsarbeit scheiterten bisher viele Arschlochparteien. De AFD in den Ländern reiht sich bisher in diese Tradition ein.

  • "Weshalb stockt es in der Politik gegen den Klimawandel, wo gibt es eine entschiedene Alternative zum weiterhin geltenden Primat des Autos und dem verschleppten Ausbau der Eisenbahn- und Fahrradmobilität?"

     

    Bravo, doch da traut sich mit Blick auf die Wahlprozente niemand ran, was nur bedeuten kann, dass es den meisten Menschen nicht wirklich klar sein dürfte, wie ernst es um den Klimawandel bestellt ist. Oder umso mehr sich die Menschen hierzulande dem bewusst werden, desto stärker fühlen sie sich dem Altgewohnten verbunden; Die Sehnsucht nach der alten wohlständigen heilen Welt, die damals schon keine mehr war, erzeugt den Reflex, der zur Wiederwahl von Merkel führen wird. Nur eine Partei greift noch weiter zurück, die AfD.

    Der Wunsch nach der Wiederherstellung der Vergangenheit unter dem realen Eindruck einer sich zersetzenden Welt steht der Zukunft und der Notwendigkeit mutiger Visionen entgegen. Die Probleme der Zukunft erzeugen eine zunehmende Ignoranz, der aber eine Paralyse wie das Kaninchen vor der Schlange zugrunde liegt. Erst wenn wir verstehen, dass Demokratie nicht alles ist und die zunehmenden Umweltprobleme genau diese gefährden, werden wir den jetzigen Demokratie- Schwafelheinis die rote Karte zeigen. Machen wir weiter so, wird der Brotkorb einmal leer bleiben... und dann wird´s lustig.

     

    Gut geschrieben Herr Feddersen! Ich wünsche mir noch mehr Substanzielles dieser Art.

    • @lions:

      "Demokratie-Schwafelheinis" habe ich noch nicht als Problem wahrgenommen. Es sind m.E. die Alternativlosen Wohlstands-Schwafelheinis, die nicht realisieren, dass das schwerfällige Reagieren auf weltweite und lokale Änderungen (nicht allein nur der Klimawandel) sowohl die Demokratie als auch den Wohlstand, die soziale Sicherheit und ein gesundes Umfeld gefährdet.

      • @Rudolf Fissner:

        "Demokratie-Schwafelheinis" habe ich noch nicht als Problem wahrgenommen."

         

        Fällt mir spontan Gauck ein, doch die Aufhübschung mit Demokratiefloskeln, die die wahren Gefahren für die Demokratie nicht benennen, sind allgegenwärtig.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Gauck war doch der "Freiheit"-Schwafelheini in Dauerschleife...

          • @571 (Profil gelöscht):

            ja auch

  • Bravo Jan, so viel unerschrockene Klarsicht wünsche ich mir von der taz öfters!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @johannes spiegel-schmidt:

      Sie scheinen Jan gut zu kennen...

  • Ich meine: Die Antwort auf die AFD kann nur eine linke sein.

    Begründung:

    Die Zustimmung für die AFD speist sich nach meiner Beobachtung aus 3 Quellen

    1. einer die Menschen moslemischen Glaubens dikriminierenden "Islamkritik"

    2.Kritik an den eigenen Lebensumständen im globalisierten Kapitalismus und der Furcht das die Flüchtlinge die eigenen Lebensumstände weiter verschlechtern

    3. Der Nostalgie nach einem imaginierten besseren Gestern mit sicheren Grenzen Zwischen Staaten und Geschlechtern , einem "autoritär beschützenden Staat", und einem konservativ bigotten Christentum sowie klaren Hierarchien nach dem Motto "Pappa hat immer recht".

     

    Wie kann nun eine linke Antwort aussehen:

    zu 1 Angesagt ist Religionskritik vor allem die, an den 3 großen monotheistischen Religionen.Religionskritik heißt Kritik an der Religion und ihren Organisationen und nicht an den mehr oder weniger gläubigen Menschen. Die Entflechtung von Religionen und Staat muss so lange weiter vorangetrieben werden bis auch katholische Pfarrer und die Knaben moslemischer und jüdischer Eltern den vollen Schutz des Grundgesetzes genießen.

     

    zu 2

    Die Ergebnisse und die Technik weitergedachter marxistischer Wertkritik müssen verbreitet werden. Darauf aufbauend können sich die Menschen unabhängig von ihrer Herkunnft organisieren um für ihre lokalen Bedürfnisse (bezahlbarer Wohnraum , gute Jobs, gute Schulen ) zu kämpfen anstatt auf "die Fremden" als Sündenböcke einzudreschen.

     

    zu 3.)

    Es gibt einen weltweiten kapitalistischen Zusammenhang. Dieser Zusammenhang kann nur reformiert oder vielleicht sogar überwunden werden, wenn auch die Gegenbewegung eine weltweite über alle Hautfarben, Geschlechter und Nationalitäten hinweg ist. Lokale, unvernetzte Gegenbewegungen werden regelmässig scheitern, in bigotten Nationalismus oder sogar Krieg abgleiten und die Lebensbedingungen der Menschen verschlechtern.

    Ich hoffe es ist deutlich geworden, das es für eine weltoffene, wertkritische Linke viel zu tun gibt

  • In Syrien gibt es keinen IS mehr und der Bürgerkrieg wird hoffentlich auch bald enden. Dann könnten alle syrischen Flüchtlinge unbesorgt heimfahren und ihr Land wieder aufbauen. Stattdessen wird angekündigt, dass demnächst für 390.000 Syrer der Familiennachzug erlaubt werden soll. Wer das für falsch hält, kann nur AfD wählen. weil alle anderen Parteien dafür sind.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Hartwig Lein:

      "Dann könnten alle syrischen Flüchtlinge unbesorgt heimfahren und ihr Land wieder aufbauen."

       

      Sie vergessen, dass in Syrien nach wie vor der Menschenschlächter Assad an der Macht ist. Viele sind nicht vor dem IS sondern vor dem Regime geflohen.

  • Die AfD konnte ja nur entstehen, weil es im Bundestag schon seit vielen Jahren faktisch gesehen, vlt. mit Ausnahme der Linken, keine Opposition mehr gibt. Merkels propagierter Alternativlosigkeit wurde von dem annähernd gesamten politischen Spektrum Glauben geschenkt.

    • @Nikolai Nikitin:

      Ähm ... Wählerwanderungen von der Linkspartei zur AfD vergessen? Ich würde mal sagen SOaZ: schlechteste Oppositionsarbeit aller Zeiten. Von den Grünenwählern hat stattdessen so gut wie keiner ins Braune rübergemacht.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      AfD ist als "Opposition" entstanden?

      Ich finde eher als Konkurrenz...

      • @571 (Profil gelöscht):

        Nach deren eigener Aussage tatsächlich erst einmal als oppositionelle Partei gegenüber der Merkelschen Politik.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Jaja, anti-Euro usw., Lucke und Henkel als Protagonisten, eine gefühlte Ewigkeit her.

          Basd scho.

  • Tja, die Toleranz der achsotollen Toleranten. Immer wieder erfrischend.

    So demokratiekonform.

    Nicht wahr. Demokratie ist das was die Linke bestimmt, nö wahr.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Horst Leverkusen:

      Worauf beziehen Sie sich?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Nun, ich beziehe mich auf exakt die Intoleranz die Leute wie Sie an den Tag legen.

        Drehen Sie ihre Statements doch einfach mal um, wenn alle rechts von Ihnen ihre Parteienpräferenz als Arschlochpartei bezeichnen.

        Dann sind wir auf gleichem Level.

  • Viele Worte und sich nichts gesagt.

  • Was für ein depressiver Artikel.

  • Ich staune: Ein Aufruf zur Toleranz, zum Ertragen der AfD als rechte Repräsentation! Und ein Hinweis auf die eigentlichen Konfliktfelder!

    Manche Linke scheinen eben doch lernfähig.

  • Na Mahlzeit!

     

    Nach so einem ersichtlich

    unsouveränen antidemokratischen Satz -

    "…Wir als Publikum konnten lernen, dass diese Partei sich im Spektrum des parlamentarisch Möglichen verankern konnte und dies weiter tun wird,…"

    Na da.

    Mach ich normalweise die Tonne auf! &

    Ab dafür!

    Nu. Zumal "Publikum" gleich nochmal -

    Zu Wahl &Arschlöcher für Deutschland

    Bemüht wird.

     

    No. Der Souverän - nach unserer Verfassung - dem Grundgesetz - GG -

    Sind die Bürger - & die sind einem Journalisten der taz - also - inclusive -

    Dem Herrn Autor - bei einer Wahl!

    Das Publikum!

    kurz - "Publikum - bist du wirklich so dumm?"

     

    Ja dann - mit Kurt Tucholsky - ;)

     

    "An das Publikum

    O hochverehrtes Publikum,

    sag mal: Bist du wirklich so dumm,

    wie uns das an allen Tagen

    alle Unternehmer sagen?

    Jeder Direktor mit dickem Popo

    spricht: "Das Publikum will es so!"

    Jeder Filmfritze sagt: "Was soll ich machen?

    Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen!"

    Jeder Verleger zuckt die Achseln und spricht:

    "Gute Bücher gehn eben nicht!"

    Sag mal, verehrtes Publikum:

    Bist du wirklich so dumm?

     

    So dumm, daß in Zeitungen, früh und spät,

    immer weniger zu lesen steht?

    Aus lauter Furcht, du könntest verletzt sein;

    aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein;

    aus lauter Besorgnis, Müller und Cohn

    könnten mit Abbestellung drohn?

    Aus Bangigkeit, es käme am Ende

    einer der zahllosen Reichsverbände

    und protestierte und denunzierte

    und demonstrierte und prozessierte...

    Sag mal, verehrtes Publikum:

    Bist du wirklich so dumm?

     

    Ja dann...

    Es lastet auf dieser Zeit

    der Fluch der Mittelmässigkeit.

    Hast du so einen schwachen Magen?

    Kannst du keine Wahrheit vertragen?

    Bist also nur ein Griesbrei-Fresser-?

    Ja, dann...

    Ja, dann verdienst dus nicht besser"

     

    Das & Diesen Herrn Jan Feddersen! &

    Das - mit Verlaub - Glaub ich aber -

    Grad nicht!

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Wie arm wären wir ohne K. T.?

      Und um wieviel ärmer ohne die Langzeitgedächtnisse betagter LeserInnen?

       

      Das alles müssten wir heute noch einmal frisch dichten!

      • @571 (Profil gelöscht):

        Jau. Machens hinne - wa!

        Aprilscherze to the front!

  • Die AFD artikuliert all das, was die anderen nicht artikulieren? Sie hat mehr zu bieten als Rassismus und das Rad zurückdrehen wollen? Also bitte, das ist wohl zuviel der Ehre für diesen braunen Traditionsverein. Sie schreiben die selbsternannte Alternative, die keine ist, zur legitimen Opposition für alle Fälle hoch. Dort blubbert das Ewiggestrige. Einziger Unterschied: Seine Vertreter tragen schickere Anzüge als früher.

     

    Die taz als AFD-Versteher. Großartig.

  • "libertär-linke Kräfte" waren wohl zu sehr mit Transgendertoiletten, innerlinken Streitigkeiten und richtiger Verwendung politisch korrekter Sprache - sprich mit sich selbst - beschäftigt.

  • AfD taugt hervorragend zur Entökonomisierung (oder zutreffender: Entsozialisierung) des politischen Diskurses.

     

    Was die Zukunftspläne oder -entwürfe betrifft, da empfehle ich das Interview bei FO (http://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl_2017/bundeskanzlerin-im-focus-online-interview-merkel-fester-zusammenhalt-der-gesellschaft-ist-unsere-groesste-herausforderung_id_7566057.html) - entweder Allgemeinplätze oder detaillierte Null-Antworten ("Auf der einen Seite haben wir für die Erreichung des 50 Mbit/sec-Ziels das sogenannte Vectoring stark vorangetrieben. Wenn wir im Gigabit-Bereich arbeiten, werden wir zumindest erst einmal auf ein Grundnetz von Breitband, entweder Glasfaser oder Kupfer, angewiesen sein. Dann kann man mit dem 5G-Standard sinnvoll ergänzen.").

  • Jeden Tag Artikel über die AfD. Da braucht diese Partei gar keinen Wahlkampf zu machen, sie ist in aller Munde.

    Danke, liebe Medien, so puscht man eine Partei nach oben, die keiner will.

    Wie wäre es mal mit einer sachlichen Auseinandersetzung, so unter Demokraten?

     

    Kann es sein, dass die Umfragewerte für diese Partei deutlich höher ausfallen und deshalb die etablierten Panik bekommen? Anders ist dieser Hype einfach nicht zu erklären.

    • @Hans-Georg Breuer:

      Es ist zu befürchten, dass die Ergebnisse für die AfD real noch höher ausfallen, da bei den Erhebungen bei vielen AfD WählerInnen eine Scham besteht, sich zu bekennen

    • @Hans-Georg Breuer:

      Es ist zu befürchten, dass die Ergebnisse für die AfD real noch höher ausfallen, da bei den Erhebungen bei vielen AfD WählerInnen eine Scham besteht, sich zu bekennen

      • @Thomas Elias:

        Weil es sich bei den Wahlen der vergangenen Jahre genau so gezeigt hatte, wird es wohl auch bei den anstehenden BT-Wahl so kommen. Die AfD wird irgendwo zwischen 10-12 % auf dem dritten Platz landen. Unmittelbar folgen wird die FDP, danach die LINKE, am Ende die GRÜNEN mit 5-6 %. Dazu muss man kein großer Prophet sein.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          "Dazu muss man kein großer Prophet sein."

          Okay, dann erinnern Sie sich bitte mal an die langen Gesichter der "großen Propheten" nach den Ergebnissen der jüngsten Wahlen...

          • @571 (Profil gelöscht):

            Waren Schulzens Anhänger jemals große Propheten ?

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @Nikolai Nikitin:

              Ich dachte da mehr an die Umfrageprofis wie forsa usw.

              • @571 (Profil gelöscht):

                Diese liegen doch in letzter Zeit grundsätzlich daneben, v.a. weil viele Befragte sich nicht als Wähler linker oder rechter Parteien outen wollen.

  • "Gesucht, ab sofort: die Alternative. Dass diese nicht links im traditionellen Sinne sein kann – das versteht sich von selbst."

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