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Covid-Impfung vs. InfektionSo gefährlich wie ein kleines Steak

Eine natürliche Infektion soll mehr bringen als eine Impfung? Nein, das tut sie nicht. Auch Corona bildet da keine Ausnahme.

Gegen die Masern ist eine Impfpflicht schon Gesetz: Mädchen bei der freiwilligen Corona-­Impfung Foto: Matthias Bein/dpa

Eigentlich sollte man die seriösen Corona-Ex­per­t:in­nen in Deutschland vor allem für ihre Fachkenntnis bewundern, und dafür, dass sie seit mehr als zwei Jahren ohne Unterlass die Pandemie erklären. Manche dieser Fachleute versuchen sogar das Unmögliche: Skep­ti­ke­r:in­nen und Ver­schwö­re­r:in­nen von Fakten zu überzeugen – und das auch noch auf Twitter.

In letzter Zeit ging es dabei um natürliche Infektionen, um Omikron und wieder um Impfungen. Sogar ein Steak kam dabei vor. Im Mittelpunkt stand aber wieder einmal die Behauptung, eine durchgemachte Erkrankung sei irgendwie besser als der Piks in den Arm.

Das Märchen vom Immunitätstraining durch natürliche Infektionen ist kein neues, in Deutschland wird es vor allem im Zusammenhang mit den sogenannten Kinderkrankheiten, also Masern und Co, erzählt. Die Idee, man müsse Infektionen durchmachen, um sich auf natürliche Weise abzuhärten, zeugt allerdings von einem recht geringen Verständnis für die enormen Risiken, die eine vermeintliche Natürlichkeit für die Gesundheit birgt. Insbesondere für die von Kindern.

Das Masernvirus etwa gehört zu den ansteckendsten Erregern, die überhaupt existieren – und wenn es zuschlägt, ist es gefährlich. Die Erkrankung kann in jedem Alter schwer verlaufen, in Entzündungen der Lunge und des Gehirns münden, bleibende Schäden hinterlassen oder töten. Noch in den Achtzigern starben weltweit jährlich 2,6 Millionen Menschen an den Masern, in der großen Mehrheit waren die Opfer kleine Kinder. Nach massiven Impfkampagnen lag diese Zahl 2018 bei 115.000 Toten durch die Masern.

Risiko rasch reduziert

Das zugehörige Vakzin, das in Deutschland seit mehr als 20 Jahren in einer Kombination mit Impfstoffen gegen Mumps und Röteln verabreicht wird, schützt zu mehr als 99 Prozent vor Ansteckungen und Erkrankungen. Die Übertragung des Masernvirus wird vollständig unterbunden. Dadurch wird die natürliche und ganz erhebliche Krankheitslast unter Kindern komplett eliminiert. Das Risiko einer Gehirnentzündung, die zu schweren Behinderungen und sogar zum Tod führen kann, sinkt von eins zu tausend auf eins zu einer Million.

Obwohl die Impfempfehlungen angesichts des hohen Risikos durch die Masern sehr klar sind – alle Zweijährigen sollten zweifach und damit vollständig geimpft sein –, gab und gibt es in einigen Teilen Deutschlands Eltern, die ihre Kinder bis zur Einschulung ungeimpft lassen. In Garmisch-Partenkirchen war ein Viertel der Sechsjährigen 2018 gar nicht oder unvollständig immunisiert.

Und das, obwohl der Ausbruch der Masern in Berlin 2014/15 gezeigt haben sollte, welchem Risiko ungeimpfte Kinder noch heute ausgesetzt sind, nicht zuletzt durch ungeimpfte Erwachsene. Mehr als 1.300 Menschen infizierten sich, in der Charité wurden nachfolgend zwölf Kinder und Jugendliche mit schweren Komplikationen behandelt, teils über Wochen hinweg. Ein Kind starb.

All das hätte vermieden werden können. Ende 2020 wurde daher bundesweit eine Impfpflicht für Kinder und Betreuende in Kitas und Schulen beschlossen. Umgesetzt ist sie jedoch bis heute nicht – wegen Corona.

Corona, ein komplizierterer Fall

Während die Statistik für die Masern ein ziemlich unmissverständliches Bild zeichnet, sind die Dinge für Sars-CoV-2 durchaus komplizierter. Die Impfstoffe sind gut geprüft, extrem sicher, aber sie sind neu. Sie schützen zwar gut vor schwerer Erkrankung, aber nicht vollständig vor Infektionen. Gerade der Schutz vor Ansteckung lässt nach einiger Zeit nach.

Und es gibt mit einer gewissen Regelmäßigkeit neue Varianten des Virus mit neuen Eigenschaften, die den Schutz vor Infektionen immer weiter untergraben, zugleich aber auch das Risikoprofil für Einzelne verändern können. Und wenn es Menschen gibt, denen die klare Erkenntnislage zu den Masern schon nicht einleuchtet: Warum sollte es beim viel komplexeren Sars-CoV-2 anders sein?

Der Vergleich zwischen Infektion und Impfung ist dabei noch einfach. Erstens ist das Risiko einer Infektion im Augenblick überhaupt sehr hoch. Zweitens birgt eine Corona-Infektion das Risiko, schwer zu erkranken und sogar zu sterben. Das gilt insbesondere für ältere Erwachsene und Senior:innen. Eine zweifache Impfung senkt sowohl das Risiko einer Ansteckung als auch einer Erkrankung, eine Auffrischung kann den nachlassenden Schutz vor Infektionen stark erhöhen. So weit, so klar.

Dass sich diese Klarheit rasch trüben lässt, hat bereits die Verwirrung um die Hospitalisierungsstatistiken gezeigt. Weil Geimpfte nicht komplett vor einer Ansteckung gefeit sind und auch der Schutz vor schwerer Erkrankung nicht absolut ist, gibt es in den Krankenhäusern auch Geimpfte mit Corona. Anteilig an der Gesamtzahl sind sie viel weniger als die Ungeimpften, aber da in Deutschland inzwischen sehr viel mehr Menschen geimpft statt ungeimpft sind, sieht es auf den Covidstationen zum Teil so aus, als schützten die Impfungen gar nicht. Eben weil da so viele Geimpfte liegen.

Verzerrter Blick

Wie verzerrt dieser Blick ist, ist leicht zu erkennen, wenn man die Hospitalisierungsraten auf jeweils gleiche Zahlen von Geimpften und Ungeimpften hochrechnet, zum Beispiel auf je 100.000. Dann spätestens sollte auch für Corona klar sein, warum eine natürliche Infektion niemals „besser“ sein kann im Schutz als die Impfung: Ungeimpfte haben ein mehr als 20-fach höheres Risiko, mit Covid im Krankenhaus zu landen. Der Unterschied zu Geboosterten ist noch größer, was im Umkehrschluss zeigt: Wer sich doppelt impfen und boostern lässt, trägt das geringste Risiko.

Diesen Zusammenhang nachzuvollziehen ist dabei noch einfach. Schwieriger wird es mit der Frage, wie die Impfstoffe und insbesondere die Boosterimpfungen, die ja sämtlich gegen die in Wuhan entdeckte Ursprungsvariante des Coronavirus entwickelt wurden, denn noch vor Omikron schützen sollen. Die jüngste Mutante des Erregers ist immerhin so heftig verändert, dass sie den Schutz vor dem Original selbst nach zweifacher Immunisierung recht leichtfüßig unterwandert. Wie soll eine dritte Impfung mit denselben Vakzinen das ändern?

Was für Ex­per­t:in­nen völlig klar ist, verlangt anderen möglicherweise etwas mehr ab, als ein paar Fachbegriffe zu googeln. Das Immunsystem des Menschen ist komplex und optimierungswütig. Der einmalige Kontakt mit einem Krankheitserreger oder Impfstoff reicht nur selten aus, um die Abwehr so perfekt zu programmieren, dass der betreffende Erreger anschließend keine Chance mehr hat. Es bedarf in vielen Fällen einer Reifung der Immunantwort durch mehrfachen Kontakt mit den Merkmalen eines Virus, um die richtigen Teile der Abwehr anzuregen und sie auch dauerhaft ins Spiel zu bringen.

Dazu gehört, aus einem bereits vorhandenen Repertoire verschiedenster Antikörper nicht nur die passenden zu mobilisieren, sondern diese passenden Abwehrmoleküle weiter zu optimieren, um noch besser passende zu finden. Welche das sind, merkt sich der Körper, indem er die Information in langlebigen Gedächtniszellen speichert.

Mindestens drei Impfungen nötig

Im Fall von Corona sind dafür offenbar drei Durchläufe erforderlich, unabhängig davon, ob der erste Kontakt durch eine riskante Infektion oder sichere Impfung zustande kommt. Vielleicht werden noch weitere Booster nötig – und regelmäßige Auffrischungen mit Impfstoffen, die an die jeweils vorherrschenden Varianten angepasst sind.

Dass die auf das Ursprungsvirus abgestimmten Impfstoffe dennoch vor Omikron schützen, liegt allerdings auch am Virus selbst. Trotz der vielen Veränderungen in der neuen Variante gibt es noch genug Anteile des Erregers, die mit der zuerst in Wuhan entdeckten Virusvariante übereinstimmen.

Das Vakzin vermittelt also einen gewissen Schutz, der über den Booster durch eine weitere Reifung der Immunantwort stark erhöht werden kann. Stark genug, um Übertragungen wieder weitgehend zu verhindern. Das hat ein Preprint von For­sche­r:in­nen der Universität Köln, der Charité in Berlin und des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg eben erst klar belegt.

Mit Steaks hat das nun alles wenig zu tun. Aber unterm Strich ist doch ziemlich klar, dass die natürliche Infektion das eigentliche Risiko darstellt. Gesenkt werden kann es durch Impfungen. Im Fall von Corona sollten es mindestens drei sein.

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60 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.

  • "Gerade der Schutz vor Ansteckung lässt nach einiger Zeit nach."

    Das kennen wir doch von anderen Krankheiten auch, gerade Influenza ist ein gerne mutierendes Virus, dass jedes Jahr neu abgeschossen werden will. Ihr lasst euch auch nicht gegen Grippe impfen? Ach so. Ich hatte vor ein paar Jahren mal die sogenannte "echte Grippe", und die war echt gar nicht lustig. Seitdem lasse ich mich jedes Jahr impfen. Die will ich echt nicht noch mal haben.

  • Den besten Schutz bietet beides. Eine vollständige Impfung + Infektion. Die Anzahl der Antikörper ist danach weitaus höher als nach Impfung + Booster.

  • ."..Nein, das tut sie nicht. Auch Corona bildet da keine Ausnahme."



    Wo haben Sie Ihre Meinung her ?



    Meine gegenteilige Ansicht stützt sich u.a. auf die folgende israelische Studie von Anfang Dez 21: doi.org/10.1101/2021.12.04.21267114

  • Tut mir leid aber der Artikel geht in keiner Weise auf die im Teaser aufgestellte Behauptung ein, dass eine Infektion keinen besseren Schutz erzeugt als eine Impfung. Es wird nur - völlig logisch und zurecht - dargelegt, dass eine Infektion ein höheres Risiko als eine Impfung birgt, die Corona-Impfung ist da keine Ausnahme.

    Aber ebensowenig ist die Coronaimpfung eine Ausnahme, wenn es um die Immunisierungsstärke im Vergleich zur Infektion geht, diese ist - so weit ich weiß - bis auf Ausnahmen immer stärker als die Impfung, weil bei einer Infektion viel mehr Teile des Immunsystems involviert sind und die erworbene Immunität deshalb umfassender ist, bspw. wird bei einer Impfung die Schleimhautimmunantwort nicht trainiert im Falle von Corona.

    Daraus folgt nicht, dass man sich besser infizieren sollte statt zu impfen, da ja das Risiko des schweren Krankheitsverlaufs dagegen spricht, aber deswegen sollte man nicht den Eindruck erwegen Impfungen erzeugten eine stärkere Immunität als Infektionen - das ist in aller Regel nicht der Fall.

    • @Joachim Rang:

      Sehen Sie, das tönt alles gut was sie sagen, und doch ist es Unsinn:



      Es ist ja nicht so, dass Geimpfte nicht mehr mit dem Virus in Kontakt kommen und dadurch das Immunsystem reift.



      Es ist nur so, dass der Erstkontakt in aller Regel nicht mehr lebensgefährlich ist, weil eine ERSTE Immunantwort bereits erworben worden ist.



      Also vergleichen Sie Aepfel mit Birnen:



      Ja, eine Erkrankung könnte eventuell (ich zweifle das mal an, so lange ich keine andere Datenlage gesehen habe) eine bessere Immunantwort generieren, nur ist das Kind dann schon in den Brunnen gefallen (viele schwer kank).



      Eine Impfung verhindert die schwere Erkrankung beim Erstkontakt, weil sie eben keine Erkrankung auslöst sondern nur den Kontakt mit einem ansonsten harmlosen Fremdkörper!

  • "Nach massiven Impfkampagnen lag diese Zahl 2018 bei 115.000 Toten durch die Masern." - weltweit, ja; bei 543 gemeldeten Erkrankungen in Deutschland. Des Weiteren gab es "im Zeitraum 2001 bis 2018 ... insgesamt 15 Todesfälle wegen Masern in Deutschland." (Quelle: correctiv.org)



    Und das soll eine Masern-Impfpflicht rechtfertigen? Einen drastischen Eingriff in die Gesundheit eines Menschen?



    Nebenbei: In Deutschland gab es in den Saisons 17/18 bis 19/29 insgesamt über 3000 bestätigte (!) Grippe-bezogene Todesfälle (Quelle: statista.com), da redet auch keiner von Impfpflicht.



    Corona lasse ich mal bei Seite, das ist in der Tat noch komplizierter.

    • @Iak:

      Für die saisonale Grippe gibt es zwar einen Impfstoff, dieser ist aufgrund der jährlichen veränderung aber manchmal nicht so wirksam und führt auch nicht zu einer sterilen Immunität, wie der Impfstoff für Masern. Bei letzterem kann man eine Herdenimmunität erzielen, bei dem Grippeimpfstoff nicht. Von daher kann man beides nicht miteinander vergleichen.

    • @Iak:

      Sie verstehen den Unterschied zwischen vorher und nachher nicht? Du liebe Güte ...

      • @Kaboom:

        Die Impfung gegen Masern etc. wird ja schon ewig standardmäßig beim Arzt angeboten und dann in der Regel auch durchgeführt. Dadurch sind die Fälle natürlich sehr gering.



        Gerade deshalb verstehe ich aber auch da die Impfpflicht nicht. Hat auch ohne gut funktioniert.

    • @Iak:

      Für die saisonale Grippe gibt es zwar einen Impfstoff, dieser ist aufgrund der jährlichen veränderung aber manchmal nicht so wirksam und führt auch nicht zu einer sterilen Immunität, wie der Impfstoff für Masern. Bei letzterem kann man eine Herdenimmunität erzielen, bei dem Grippeimpfstoff nicht. Von daher kann man beides nicht miteinander vergleichen.

    • @Iak:

      Welcher "drastische" Eingriff in die Gesundheit soll denn gemeint sein?

      Die Zahl der Masernfälle und damit ebenfalls die Fälle der Schäden bis hin zum Tod steigt seit einigen Jahren wieder. Genau aus dem Grund, weil Menschen der irrigen Vorstellung anhängen, dass diese Krankheiten ihnen keinen Schaden zufügen können, sie die natürlich auch gar nicht mehr bekommen können. Ein Fehler.

      Dass genau diese Schutzimpfung wirkt, sieht man an den Fallzahlen weltweit. Genau, WEIL geimpft wurde, sieht das so und nicht mehr wie noch vor Jahren aus.

      Impfpflichten gegegen Masern und Influenza zu vergleichen ist nicht zielführend. Die verschiedenen Virenstämme der Influenza kommen jährlich zu uns, welcher der dominierende Stamm sein wird, kann man nur mehr oder weniger erraten. Die Wirksamkeit der Grippeimpfstoffe ist dadurch viel niedriger und es ist absolut unklar und unterschiedlich, wie viele Menschen sich anstecken werden. Ob man genügend Impfstoff herstellen könnte, um eine komplette Bevölkerung durchzuimpfen, sei mal dahingestellt. In den von Ihnen erwähnten Jahren waren es im Vergleich sehr viele Betroffene, dies weiß man jedoch erst hinterher. Und da redet es sich bekanntlich leichter.

    • @Iak:





      Eine Impfung als drastischen Eingriff in die Gesundheit eines Menschen darstellen...



      Natürlich ist die Impfpflicht für Masern in einer eng zusammenlebenden Gesellschaft gerechtfertigt!



      Wenn ihnen das nicht passt können sie in den Urwald gehen, dort können Sie niemanden anstecken!



      Und zur Grippe: Es gibt keine Grippe-Pandemie und vielleicht ist selbst Ihnen aufgefallen, dass 3000 Grippe bezogene Todesfälle ohne Lockdown etc nicht ganz das Gleiche sind wie über 100'000 Tote TROTZ Lockdown!

       

      Kommentar gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

      Die Moderation

  • Ich bin selbst 3x geimpft. Aber die Schlussdfolgerungen in diesem Artikel sind nicht nachvollziehbar.. Hier wird alles mit allem vermischt - mit dem Ziel: Es gibt hier keine offenen Fragen mehr . Und wer dennoch welche hat, dem ist einfach nicht zu helfen. Querdenker!

  • Sie schreiben bzgl. der Hospitalisierung: Anteilig an der Gesamtzahl sind sie(die Geimpften) viel weniger als die Ungeimpften.



    Woher wissen Sie das? Gibt es dazu mittlerweile Statistiken?



    Zumindest was Intensivbetten angeht, schreibt das Statitische Bundesamt: "Bei uns gibt es keine Daten zum Impfstatus von Intensivpatientinnen und -patienten"(Quelle Statistische Bundesamt)

    • @Lars Bürger:

      Vom RKI gibt es immer Donnerstags einen Wochenbericht als PDF. Dort findet man sehr detaillierte Zahlen zur Inzidenz, Hospitalisierunsrate, Intensivpatienten und Todesfällen. Aufgeschlüsselt nach Altersgruppen und Impfstatus, neuerdings sogar noch zusätzlich mit/ohne Boosterimpfung. Einfach mal "RKI Wochenbericht" googeln.

    • @Lars Bürger:

      Ich habe solche Zahlen sehr oft gesehen. Suchmaschine hilft.



      Das statistische Bundesamt hat die Zahlen mit Sicherheit.



      Ob man sie nennen will, das ist eine andere Sache.

  • Sie schreiben von einer "Reifung der Immunantwort" durch "regelmäßige Auffrischungen mit Impfstoffen".



    Bei welcher Schutzimpfung gibt es das sonst noch, zumal in diesen kurzen Abständen?



    Und wie lange soll das das gehen? Nennen Sie mal ein Ende.

    • @Bruno The Ludwig:

      "Sie schreiben von einer "Reifung der Immunantwort" durch "regelmäßige Auffrischungen mit Impfstoffen". Bei welcher Schutzimpfung gibt es das sonst noch [?]"

      Schauen Sie in Ihr Impfbuch! Dann werden Sie feststellen, dass Sie für den Grossteil der Impfungen am Anfang mehrere Impfungen benötigen und dann alle x Jahre ein Auffrischungsimpfung.

      Bei Diphterie sind in meinem Impfbuch 3 Impfungen im Alter von 0-12 Monaten verzeichnet, die erste Auffrischungsimpfung war dann 5 Jahre später und danach alle 10 Jahre.



      Bei Tetanus, Pertussis wars ähnlich, nur bei Polio habe ich nur eine Erstimpfung und erst Jahre später die 2. und 3. Impfung und mit 10 Jahren dann die 4. Impfung bekommen.

      Insofern völlig normal, dass es mehrere Impfungen und danach Auffrischungsimpfungen gibt. Schauen Sie in Ihr Impfbuch! War sicher auch bei Ihnen so.

    • @Bruno The Ludwig:

      Der Artikel sagte doch: "3 Mal"



      Wären wir nicht in einer Pandemie wäre wahrscheinlich nicht einmal eine 3te Impfung mit geringerem Wirkstoffanteil, welche nur Antikörper produziert, nötig.

    • @Bruno The Ludwig:

      Kommentare wie Ihrer regen mich wirklich auf. Wieviel Zeit hätte es gekostet das Wort "Impfschema" zu googeln? 3 Minuten?

      Gegen den größten Teil der Krankheiten, gegen die es empfohlen ist, wird drei Mal oder sogar noch häufiger geimpft. Nämlich PneumokokkenDiphterie, Tetanus, Pertussis, Polio, haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B. Alle Impfungen innerhalb eines Jahres. Sie haben wohl keine Kinder?

      Und wie lange das noch gehen soll? Solange bis fast alle entweder geimpft, genesen oder gestorben sind. Was ist daran so schwer zu verstehen? Wie lange das genau dauert, ist seriös kaum zu sagen. Vermuten lässt sich, dass es irgendwann 2023 soweit sein wird.

      Dann ist die Krankheit nicht weg, aber für die noch lebenden nicht mehr so gefährlich. Und gegen die Grippe sollte man sich auch jedes Jahr impfen lassen, weil sie sich so schnell verändert. Das ist dann bei Corona das gleiche.

    • 4G
      47475 (Profil gelöscht)
      @Bruno The Ludwig:

      Siee wollen eine Antwort, die es nicht gibt. Niemand weiß, was das Virus noch hervorbringt. So lange sehr viele Menschen noch ohne Impfung sind, sind die Chancen neuer Varianten günstig.



      Nebenbei bemerkt, Tetanus muss aiufgefrischt werden, Grippe muss aufgefrischt werden, nur um Beispiele zu nennen.

      • @47475 (Profil gelöscht):

        Seit wann bitte wird eine Grippeimpfung "aufgefrischt"?

        Man bekommt eine völlig neue Impfung für einen neuen Virus. Und das einmal! Da wird nichts aufgefrischt.

    • @Bruno The Ludwig:

      Es geht, so lange das Virus noch nicht endemisch ist. Kennt man eigentlich von der Influenza.

    • @Bruno The Ludwig:

      Twinrix (Hepatitis A/B Impfung) bekommt man z.B. 3 mal bei Erstimpfung (jeweils mit 1 und 6 Monaten Abstand) und ein viertes Mal nach einem Jahr. Weiß das nur weil ich sie selbst vor nicht allzulanger Zeit bekommen hab. Mit FSME ist es ähnlich und wird dann alle 5 Jahre aufgefrischt.

  • Einerseits finde ich diesen Artikel wertvoll, weil er den Unterschied zwischen Impfung und natürlicher Infektion (unnd den damit verbundenen Risiken) klar und plausibel herausarbeitet. Andererseits finde ich ihn irreführend, weil er suggeriert, eine Covid-Erkrankung sei für Kinder und Jugendliche ähnlich gefährlich wie eine Masern Infektion. Davon kann aber keine Rede sein! So gab es in 2 Jahren Pandemie laut RKI deutschlandweit auch ohne Impfung exakt 47 Todesfälle "im Zusammenhang" mit Covid 19. Die gefährlichste Nebenwirkung bei Kindern ist das sog. PIMS-Syndrom, von dem seit 2020 549 Fälle verzeichnet wurden. Das sind 47 Todesfälle und 549 PIMS Fälle zu viel. Trotzdem kann von einer katastrophalen Gefährdung der Kinder analog zu den Masern keine Rede sein! Wenn also die Öffentlichkeit (auch dieser Artikel) Druck auf Eltern ausübt, ihre Kinder gegen Covid impfen zu lassen, dann hat das weniger mit dem Schutz der Kinder zu tun, sondern mit dem Wunsch, Infektionsketten ganz allgemein zu unterbrechen. Darin liegt eine (utilitaristische) Instrumentalisierung, die ich problematisch finde. Vielleicht ist eine natürliche Corona-Infektion FÜR KINDER ganz einfach erheblich weniger gefährlich als eine Maserninfektion? Dann sollte man nicht das Gegenteil suggerieren nach dem Motto: Gefährlich wie eine kleine Lüge.

    Quelle: 47 Todesfälle (0-19 Jahre)



    de.statista.com/st...d-nach-geschlecht/

    Quelle: 549 Fälle von PIMS (seit 27.05.2020)



    dgpi.de/pims-survey-update/

    • @Running Man:

      Das ist eine gefährliche Fehleinschätzung.



      Absolut gesehen hat zurzeit keine Kinderkrankheit ein höheres Hospitalisierungsrisiko für Kinder als Covid: kurier.at/wissen/c...ierungen/401817943

      Außerdem legen neuere Studien nahe, dass etwa sechs Prozent der Kinder an Long-Covid erkranken: www.kinderaerzte-i...ickeln-long-covid/

      Dann kommt noch die veränderte Lage bei Omikron hinzu. In Südafrika wurden mit Omikron offenbar sehr viel mehr Kinder ins Krankenhaus eingeliefert als noch bei Delta: www.morgenpost.de/...kinder-gefahr.html

      Alle machen sich über die unbekannten Langzeitfolgen der Impfungen Sorgen, aber was ist eigentlich mit möglichen Langzeitfolgen einer echten Corona-Infektion. Wir haben einfach noch keine Daten, wie sehr eine durchgemachte Infektion bei Kindern diese später belastet.

      Und damit hätten wir nur die individuellen Risiken bearbeitet und noch gar nicht, was es epidemiologisch heißt, wenn Kinder sich infizieren und dann auch ihre Familien und Freund*innen anstecken.

  • ich war gestern in Koblenz als Gegendemonstrant des Querdenkersparziergangs mit ca. 3000 Teilnehmern.



    Habe versucht mit verschiedenen "Spaziergängern" ins Gespräch zu kommen.



    Auch und besonders mit oben aufgeführten Zahlen. Mein Fazit: Total zwecklos.



    Ich habe mir gestern berichten lassen das fast alle schweren Fälle geimpft seien.



    Von absurden Verschwörungstheorien will ich jetzt in diesem Zusammenhang erst gar nicht Bericht.

    • @Schängel:

      Auch ich war gestern auch auf einem Spazierugang und habe den Querschnitt der deutschen Gesellschaft erlebt.



      Allerdings war mein Erlebnis andersherum. Es gab Beschimpfungen von ein paar wenigen Gegendemonstranten mit denen man einfach nicht ins Gespräch kommen konnte, weil ihr einziges Argument die Nazikeule war. Sehr schade und argumentativ schwach!

  • "Die Impfstoffe sind gut geprüft, extrem sicher, aber sie sind neu."



    Eine Notfallzulassung ist keine gute Prüfung. Mittlerweile sind auch Fehler in der Prüfung der Notfallzulassung von Pfister bekannt.

    • @Sonnenhaus:

      Der Artikel ist, vielen Dank dafür. Ich würde nur vermeiden Dinge zu vergleichen, die nicht wirklich vergleichbar sind - der Vergleich zwischen Masern und Corona, zum Beispiel.

      Masern wurden bereits im 7 Jahrhundert beschrieben und haben sich über viele Jahrhunderte an den Menschen angepasst - das steht uns mit C19 erst noch bevor. Insofern hinkt der Vergleich, z. B. in puncto Ansteckungsgefahr, etwas.

    • @Sonnenhaus:

      Sie leben vermutlich nicht in Deutschland. Hier gab es keine Notfallzulassung für einen der Impfstoffe. (Es gab experimentelle Medikamentengaben, aber das ist etwas völlig anderes als eine Impfung.)

    • @Sonnenhaus:

      Notfallzulassung? Meinen Sie jetzt die USA?

    • @Sonnenhaus:

      Die Impfstoffe wurden mittlerweile milliardenfach verimpft. Selbst wenn man der Meinung ist, die ursprüngliche Prüfung sei zu wenig gewesen (die Diskussion klammere ich jetzt für mich mal aus), ist das schon lange keine tragbare Begründung einer Ablehnung mehr.

      • @Daij_Djan:

        Genau, man kennt mittlerweile einige der Nebenwirkungen, was die damalige Begründung ersetzt hat.

    • @Sonnenhaus:

      ACHTUNG FAKE NEWS! In der EU gab es NIE eine Notfallzulassung, es war eine vollwertige Zulassung.

      • @Tobias Schmidt:

        @Tobias Schmidt: Auch das stimmt nicht. Es handelt sich um eine bedingte Zulassung - weder um eine Notfallzulassung noch um eine Vollzulassung.

    • @Sonnenhaus:

      Quelle für die Notfallzulassung, bitte.

  • Ich hatte die Windpocken, das war eine natürliche Infektion. Werde ich nie wieder bekommen. Mittlerweile gibt es eine Impfung.

    • @Gambitus:

      Die hatte ich auch, mit 16, war richtig krank und dann aht sich der Herpesvirus im Auge, in der Nase und den Lippen festgesetzt. Bis endlich die Impfung kam. Jetzt spür ich ihn nur manchmal in den Gesichtsnerven wüten. Ein Hoch auf Impfungen!!

    • @Gambitus:

      Und was genau wollen Sie uns jetzt damit sagen?

      • @CarlaPhilippa:

        Dürfte klar sein.

        • @Gambitus:

          Ich nehme an, du willst das einzig sinnvolle damit sagen: Das es nicht nötig ist, Kinder unnötig leiden zu lassen, wenn es eine Impfung gibt, die genauso Immunität erreicht und im Gegensatz zur Infektion nicht noch in späteren Jahren Gürtelrose auslösen kann.

      • 0G
        03998 (Profil gelöscht)
        @CarlaPhilippa:

        Gambitus will wohl damit sagen, dass es Infektionen gibt, die zu einem lebenslangen Schutz führen. Und wir können unsere besonders in der Kindheit erworbenen Abwehrkräfte gegen verschiedenste Krankheitserreger ganz bestimmt nicht durch Impfungen ersetzen. Dafür ist es gut alle möglichen Infektionen durchzumachen, weil das ja unser Immunsystem trainiert. Trotzdem sind natürlich Impfungen, wo sie möglich und sinnvoll sind, wichtig

        • @03998 (Profil gelöscht):

          Wann geht das endlich in gewisse Schädel rein: Aus Sicht des Körpers ist es NICHT relevant ob ein Krankheitserreger oder ein Impfstoff die erste Immunreaktion auslöst!



          Das interessiert das Immunsystem schlicht nicht!



          Eine Impfung trainiert das Immunsystem in genau gleicher Weise wie Erkrankung, nur ohne Nebeneffekte.



          Das Immunsystem ist kein Muskel welcher durch Training fitter gemacht werden kann für NEUE Bedrohungen, es kann nur ein grösseres Gedächtnis ausbilden!



          Ihre Behauptung ist etwa gleich sinnvoll wie zu behaupten dass man Bergsteigen besser lernt wenn man auf das Sicherungsseil verzichtet!

  • Das mit dem 20-fach überhöhten Risiko glaube ich genauso wenig wie es @XXX tut.



    Aber es wird ja oft behauptet, es seien "genausoviel Geimpfte wie Ungeimpfte im Krankenhaus / auf der Intensivstation" - der Unterschied zwischen Krankenhaus und Intensivstation interessiert anscheinend nicht ... Aber egal: Falls das ungeimpfte Viertel der Bevölkerung auch nur die Hälfte der Betten belegt, wäre das Risiko der Ungeimpften schon dreimal so hoch. Also: Her mit belastbaren Zahlen!

  • Klar, wer die "natürliche Impfung" forciert, spielt Russisch Roulette. Anderseits kann ich von meiner selbst durchgemachten Virusgrippe mit schwerem Verlauf von vor 11 Jahren berichten, dass seitdem Erkältungen über Winter nahezu ausbleiben. Da ist was passiert.

    • @zeroton :

      Aber seitdem wird Ihre Gesichtshaut faltiger und es wachsen mehr Haare auf den Ohren... alles nur wegen dieser Virusgrippe...

      • @CarlaPhilippa:

        Nee das eher nicht, aber die Haare auf den Zähnen.

  • Guter Artikel, danke @Taz - mehr ist einfach nicht zu sagen.

  • / ... wenn man die Hospitalisierungsraten auf jeweils gleiche Zahlen von Geimpften und Ungeimpften hochrechnet, zum Beispiel auf je 100.000 / Wie hoch sind die jew. Raten denn derzeit ?

  • "Ungeimpfte haben ein mehr als 20-fach höheres Risiko, mit Covid im Krankenhaus zu landen."



    Bitte die genaue Quelle für diese Zahl.

    • @XXX:

      Die USA sammelt sehr genau, wer geimpft ist und wer nicht. Selbst der Arbeitgeber weiß, ob du geimpft bist, oder nicht.

      Laut CDC: covid.cdc.gov/covi...-by-vaccine-status haben Ungeimpfte ein 60 (!) - ja, sechzig - mal höheres Risiko an Corona zu sterben als Geboosterte.

    • @XXX:

      Wozu? Sie werden es eh nicht glauben.

      Es gibt eine andere Korrelation: Impfgegner und Bildung. Die Quelle dafür können Sie bitte selber googeln.

      • @HippieJonny:

        Es zeugt aber auch nicht von Bildung wenn man direkt beleidigend wird.

        Und nicht jeder ist direkt ein Impfgegner, nur weil er sich in diesem Fall nicht impfen lassen will. Da spielt auch das persönliche Risiko eine große Rolle und das liegt bei jungen bis mittelalten Erwachsenen, die keine Risikofaktoren haben, nicht sonderlich hoch. Und wenn zusätzlich schon eine Infektion gut überstanden wurde... wozu dann das Risiko einer Impfung eingehen?

        • @galantr4:

          1) Weil ungeimpfte immer noch mit höherer Wahrscheinlichkeit andere anstecken.



          2) Das Risiko, schwer zu erkranken, ist auch bei jungen Erwachsenen wesentlich höher, als das Risiko, das von einer Impfung ausgeht. Rechnet man hinzu, dass man auch Long-Covid so vermeidet, wird der Vergleich noch absurder.

          Sich nicht Impfen zu lassen, ist also nicht nur unsolidarisch, es zeugt auch davon, dass man die empirischen Fakten nicht einordnen kann.

        • @galantr4:

          Sie haben ein arg verzerrtes Bild auf die Situation!



          Und selbst wenn die Einschätzung ihres eigenen Risikos aus meiner Sicht durchaus Ihre Sache ist, so leben Sie doch auch in einer Gesellschaft, deren Vorzuge Sie geniessen, deren Verpflichtungen Sie aber auch NICHT ausnehmen: Andere / Schwache schützen.