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Coronanews weltweitInfektionszahlen steigen rasant

Die Gesamtzahl der Infizierten in Deutschland klettert über 300.000. Auch in Frankreich, Großbritannien und den USA nehmen die Infektionen zu.

Die Infektionszahlen steigen, viele Restaurants könnten leer bleiben, wie hier in Madrid Foto: dpa

Berlin dpa/afp | Seit Beginn der Coronapandemie haben sich mehr als 300.000 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus infiziert. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen betrug laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen 300.619.

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des RKI 1.382 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona liegt nach RKI-Angaben vom Montagmorgen bei 9.534. Bis Montagmorgen hatten rund 263.700 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,23 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Geschlossene Schulen in New York

In etlichen Vierteln New Yorks sollen wegen massiv steigender Coronafallzahlen wieder Schulen geschlossen und der Betrieb von nicht zwingend notwendigen Geschäften beschränkt werden. Bürgermeister Bill de Blasio teilte mit, er habe den Staat New York um Erlaubnis für die geplanten Maßnahmen in neun Stadtvierteln gebeten.

Sollte es grünes Licht geben, wäre dies ein herber Rückschlag für die US-Metropole, die einen Sommer mit weniger Ausbrüchen als in anderen Teilen des Landes erlebt hatte. Erst vor kurzem waren Schüler in der ganzen Stadt zudem wieder in die Klassenzimmer zurückgekehrt.

New York gehörte im Frühjahr zu den am schwersten von der Coronapandemie betroffenen Städten weltweit. Fast 24.000 Menschen starben in der Ostküstenmetropole an den Folgen ihrer Infektion. Wochenlang galten strenge Ausgangsbeschränkungen.

Paris erneut im Ausnahmezustand

Für Paris sind neue Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Für Frankreichs Hauptstadt und deren unmittelbare Umgebung gelte nun die „maximale Alarmstufe“, teilte Arbeitsministerin Elisabeth Borne auf Twitter mit. Sie rief Arbeitgeber und Beschäftigte auf, möglichst auf Heimarbeit umzustellen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Die neuen Maßnahmen könnten die Schließung von Cafés und Bars auslösen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Amt des französischen Regierungschefs Jean Castex. Restaurants könnten mit verstärkten Corona-Vorsichtsmaßnahmen hingegen offen bleiben. In Universitäten solle es neue Beschränkungen für den Zugang zu Hörsälen geben.

Gesundheitsminister Olivier Véran hatte bereits Ende der zurückliegenden Woche gesagt, dass sich die Lage in Paris und den Vorstädten zuletzt rapide verschlechtert habe. In Paris müssen Bars bisher um 22 Uhr schließen, Restaurants dürfen auch länger geöffnet bleiben. Allerdings dürfen sie Alkohol nur im Zusammenhang mit einer Mahlzeit ausschenken.

Frankreich registrierte im ganzen Land innerhalb von 24 Stunden 12.565 Coronaneuinfektionen, wie die Behörden am Abend mitteilten. Einen Tag zuvor waren es 16.972 Neuinfektionen gewesen. Frankreich ist von der Coronapandemie schwer getroffen, über 32.000 Menschen starben bisher.

Viele Coronatote in Großbritannien

Großbritannien hat die Schwelle von einer halben Million nachgewiesenen Corona-Infektionen überschritten. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Sonntag einen Anstieg der Infektionen um fast 23.000 Fälle, das sind mehr als 10.000 mehr als am Vortag. Grund dafür ist den Behörden zufolge die Behebung eines technischen Fehlers, durch den Ende September mehrere tausend Coronafälle nicht veröffentlicht worden waren.

Den Angaben zufolge starben in den vergangenen 24 Stunden 33 Menschen an den Folge ihrer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Coronatoten im Vereinigten Königreich stieg damit auf 42.350 – der höchsten Todesfallzahl in Europa. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle lag bei genau 502.978.

Premierminister Boris Johnson schwor die Menschen in einem BBC-Interview am Sonntag erneut auf einen „sehr harten“ Winter ein. Es bestehe jedoch die „Hoffnung“, dass sich die Lage bis Weihnachten verbessere.

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9 Kommentare

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  • Frage an die Fachleute:



    Könnte es sein, dass wir vielleicht über'n Berg sind, wenn die Zahl der Genesenen höher ist als die Zahl der Neuinfizierten?

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Da müsste man schon die Zahl der Genesenen in Beziehung setzen zur Gesamtbevölkerung.

      Das RKI meldet aktuell ca. 300.000 Covidfälle insgesamt. Das ist ein 0,x Prozentsatz. Auch mit einer Dunkelziffer ist der Kuchen für das Virus noch nicht einmal angeknabbert.

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Es gibt Leute, die sich nach der Genesung erneut angesteckt haben. Spricht eher für nein.

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      "Könnte es sein, dass wir vielleicht über'n Berg sind, wenn die Zahl der Genesenen höher ist als die Zahl der Neuinfizierten?"

      Sicherlich nicht. Höchstens - wenn es eine dauerhafte Immunität geben sollte - wenn die Zahl der Genesenen höher ist als die Zahl der übrigen. Das ist dann mehr oder weniger die Herdenimmunität. Vorher - und weltweit sind wir _weit_ vorher - kann die Zahl der Neuinfizierten immer weiter exponentiell ansteigen und wird es ohne Maßnahmen auch tun.

  • Und da gehen Leute feiern!



    ...

  • Und wer nach dem Lesen dieses Artikels jetzt das Gefühl hat, Deutschland sei der Klassenstreber beim Corona containment möge sich hier eines Besseren belehren lassen:



    medium.com/indica/...erage-78e37e4ce6e8

    Besonders lesenswert übrigens der Beitrag zur Mongolei mit 0 Null Zero lokalen Ansteckungen, weil die es anders als jeder westliche Staat schon im Januar gecheckt haben.

    • @Lurkus:

      Vielen lieben Dank! Ja, die Mongolei, ich hatte es schon fast vergessen. Auch ein Land, das man auf dem Schirm behalten sollte.

      Die Performance der besten Länder in Europa ist ungefähr die Durchschnittsperformance von Afrika. Deutschland ist, platt gesagt, im internationalen Vergleich der Spitzenreiter der Schlussgruppe.

      Den Vogel hat die WELT gestern abgeschossen: um zu zeigen, wie toll Deutschland so ist, wurde eine Europakarte präsentiert, die just so abgeschnitten war, dass Skandinavien und das Baltikum gerade nicht mehr draufwaren. Honi soit qui mal y pense.

    • @Lurkus:

      Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wenn alle Länder so reagiert hätten, wie die Mongolei, dann wäre das Virus seit Monaten ausgerottet. Und dennoch taucht die Situation dort nicht in der "Corona weltweit" Berichterstattung auf.. Genau wie viele andere Länder des globalen Südens, die es einfach viel viel besser hinkriegen.

      "These are all lessons worth learning, but the west is unable to learn them because they’re simply too racist to see.



      For once this racism isn’t killing us in the Dirty South. We’re living. This time it’s killing you."

  • "Restaurants könnten mit verstärkten Corona-Vorsichtsmaßnahmen hingegen offen bleiben. In Universitäten solle es neue Beschränkungen für den Zugang zu Hörsälen geben." Das sind ja knallharte Massnahmen der französischen Regierung.