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Coronademo mit JudensternIm Opfergewand

Impfgegner verkleiden sich als verfolgte Juden. Die Deutschen haben zu wenig Bewusstsein für die eigene Täterschaft im Nationalsozialismus.

Coronademonstration in Berlin: ein gelber Stern in dem „ungeimpft“ und „ungechipt“ steht Foto: Björn Kietzmann

I st es mit Verschwörungsmythen zu erklären, wenn sich im Land der Schoah Impfgegner gelbe Judensterne anheften? Solche Deutungen umschiffen etwas Wesentliches – weil es dem offiziellen Selbstbild des geläuterten Landes zu sehr widerspricht: Die Deutschen haben wenig Bewusstsein für die eigene Täterschaft im Nationalsozialismus.

Ein furchtbarer Satz, er schreibt sich nicht leicht. Aber es ist an der Zeit zu untersuchen, warum sich eine Minderheit so sicher fühlt, wenn sie Symbole auf die Straße trägt, die mit Bezugnahme auf deutsche Verbrechen eine Opferidentität halluzinieren und reklamieren.

Es war ein Erinnerungsort in Erfurt, der mich angeregt hat, neu über Täterschaft nachzudenken. Wo die Wilhelm-Busch-Straße den Nonnenrain kreuzt, wurden einst die Verbrennungsöfen für Auschwitz konstruiert. In großen Lettern steht heute an der Fassade des einstigen Verwaltungsgebäudes: „Stets gern für Sie beschäftigt …“ Mit dieser Grußformel unterzeichnete die Firma Topf & Söhne ihre Briefe an die Waffen-SS im Lager.

Ein Familienunternehmen; seine Inhaber waren weder fanatische Nazis noch handelten sie unter Zwang. Es war nicht zuletzt die technische Herausforderung, in Auschwitz immer größere Mengen von Leichen zu beseitigen, die den Ehrgeiz der Firmeningenieure anstachelte. Als Arbeitgeber waren die Gebrüder Topf anständig und liberal, beschäftigten sogar Kommunisten und andere Verfolgte. Aber nichts hinderte sie, zum Dienstleister der Endlösung zu werden.

Die Normalität im Land der Shoah ist ein weitgehend täterfreies Erinnern

Eine Täterschaft im Gewand bürgerlicher Normalität (übrigens nie geahndet), unideologisch, ohne besondere individuelle Bösartigkeit. Diese mausgraue Täterschaft, verbreiteter als die grelle, ist im Licht der Jahre verblasst, als hätte es sie nie gegeben. Verschwunden aus der eigenen Familie; kaum ein heutiger Deutscher vermag sich dort einen Täter, eine Täterin vorzustellen. Umfragen zeigen auch, wie verbreitet die Ansicht ist, die Masse der Deutschen sei frei von Schuld gewesen, nur eine kleine Riege von „Verbrechern“ habe den Judenmord auf dem Gewissen.

Fast wortgleich hatte es Konrad Adenauer 1951 in einer Bundestagsrede formuliert: Die „überwältigende Mehrheit der Deutschen“ habe die Verbrechen gegen Juden verabscheut und viele hätten keine Gefahr gescheut, ihren jüdischen Mitbürgern zu helfen. Heute glaubt ein Drittel der Deutschen, in der eigenen Familie hätte es solche Helfer gegeben (Historiker sehen deren Anteil bei 0,3 Prozent), und jeder Zweite findet unter seinen Vorfahren Opfer.

Charlotte Wiedemann

hat sich als Auslandsreporterin vor allem mit muslimischen Gesellschaften befasst und schreibt Bücher. Zuletzt erschien „Der lange Abschied von der weißen Dominanz“ bei dtv.

Wenn sich Demonstranten Judensterne und gestreifte Häftlingskleidung anlegen und Anne Frank für sich vereinnahmen, inszenieren sie Schuldabwehr und Täter-Opfer-Umkehr auf großer Bühne. Das Spektakel spiegelt im Extremen, was als Haltung gegenüber der eigenen Geschichte auf stillere Weise weit verbreitet ist. Die sogenannte rechtsoffene Minderheit nur als Negation der löblichen Gedächtniskultur einer Mehrheit zu sehen ist deshalb zu einfach.

Am Rande einer Kundgebung erklärte mir ein Beteiligter: Sein Großvater sei im KZ umgekommen; gerade deshalb kämpfe er nun gegen die neue Diktatur. Ich war zunächst sprachlos, aber es war der Opferstatus des Großvaters, der diesem Narrativ eine innere Logik verlieh. Das ist furchtbar wirr, aber ist es wirklich so viel wirrer als die Normalität eines weitgehend täterfreien Erinnerns im Land der Schoah?

Wo beginnt Schuld?

Die viel strapazierte Formulierung, bald gebe es keine Zeitzeugen mehr, verengt den Begriff Zeugenschaft gleichfalls auf Opfer, als verliehen nur sie dem Judenmord Authentizität. Wie aufregend wäre es, wenn jemand vor einer Schulklasse erzählte: Warum meine Familie die jüdischen Nachbarn denunzierte. Oder: Warum wir sie im Stich ließen. Oder wenigstens: Warum meine Vorfahren glaubten, nicht helfen zu können. Selbst Dilemmata sind lehrreich, auch für den wachsenden Teil Deutscher, die als Migranten mit der NS-Geschichte nicht biologisch verwandt sind. Wo beginnt Schuld? Was definiert Täterschaft? Nur wer die Würde des Menschen auch um den Preis der eigenen Sicherheit achte, könne sagen: Ich habe mich nicht schuldig gemacht. So klar und hart formulierte es kürzlich die Hamburger Richterin Anne Meier-Göring im Prozess gegen einen früheren Wachmann des KZ Stutthof.

Was koloniale Vergehen betrifft, wird Verantwortung gleichfalls gern ins Diffuse verlagert. Deshalb ist ein Denkmalsturz so provozierend: Er markiert persönliche Täterschaft. Das wird, wie Großbritannien zeigt, nicht nur in Deutschland abgewehrt. Aber spezifisch deutsch ist dies: Die Verleugnung kolonialer Täterschaft begann mit der Selbstprojektion als Opfer. Das war 1918/19, nach dem Verlust der Kolonialgebiete: die Deutschen als verratene Nation. In ihrem Selbstmitleid war kein Platz für etwa eine Million Tote, die das Kaiserreich auf afrikanischem Boden zu verantworten hatte. Die Weigerung, diese Opfer zu sehen und ihnen das Menschsein zuzugestehen, ebnete den Weg zu vielem, was folgte, bis hin zu Topf & Söhne.

Noch einmal Erfurt: Eine Uferstraße an der Gera ist nach dem preußischen Seefahrer Joachim Nettelbeck benannt; beteiligt am Sklavenhandel, später Galionsfigur der Kolonialbewegung, posthum ein nationalsozialistischer Volksheld. Eine Kampagne für Umbenennung will auf das Straßenschild den Namen Gert Schramm setzen: Geboren am Nettelbeckufer, wurde er mit 15 Jahren als schwarzer Deutscher ins nahegelegene KZ Buchenwald verschleppt. In seiner Autobiografie notierte Schramm später, auf welche Haltung er bei seinen Mitmenschen stieß, als er 1945 als ausgezehrter Überlebender wieder in ihre Welt trat: Jeder hatte etwas zu jammern, „und keiner wollte ein Nazi gewesen sein“.

Bei gutem Wetter lässt sich der Weg von Topf & Söhne zum Gert-Schramm-Ufer zu Fuß zurücklegen.

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31 Kommentare

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  • Vielen Dank für diesen so wahren Artikel. Ich getraue mich nicht, die Leserbriefe zu lesen. Ich bin sicher, die meisten sagen irgend ein irres "ja, aber.." Den Antisemitismus merkt man nicht nur bei den Verschwörungswichteln. Man merkt ihn überall, bei der einseitigen, unfair schuldzuweisenden und schlecht recherchierten Israelberichterstattung (auch der taz, übrigens, immer wieder!) der sogenannten A-Medien, - denn da sammelt sich der linke, Israel traditionell delegitimierende Antisemitismus - und die Anzahl der Hassbriefe an Juden und jüdische Gemeinschaften von rechts ist auch erklecklich gestiegen. Artikel wie Ihre heben sich angenehm davon ab, und Juden wie ich lassen dann den Koffer doch noch mal ein wenig im Schrank stehen.

  • "Die Deutschen haben zu wenig Bewusstsein für die eigene Täterschaft im Nationalsozialismus."

    War die Auseinandersetzung der Deutschen mit den faschistischen Verbrechen fruchtlos?

    ‘Die "Mitte"-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2019 zeigt: 2,4 Prozent der Bevölkerung vertreten eine "ausgeprägte rechtsextreme Einstellung". Vor zehn Jahren waren es noch rund acht Prozent.



    (...)



    • Mehr als drei Prozent neigen "ganz deutlich" zum klassischen Antisemitismus.

    • Über zwei Prozent verharmlosen offen den Nationalsozialismus.

    (...)

    Laut einer Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2018 ist der Anteil derjenigen, die ein geschlossen rechtsextremes Weltbild vertreten, seit 2002 deutlich zurückgegangen: von 9,7 Prozent auf 6 Prozent im Jahr 2018."



    Quelle:



    mediendienst-integ...tsextremismus.html

  • Der Umkehrschluss des Gedankens der Autorin, dass ein „Tätervolk“ (ein in sich diskutierbarer Begriff für Nachfolgegenerationen, historisch und global) nicht die spezifischen Symbole „seiner“ Opfer in verbogenen Protest-Kontexten nutzen sollte, bedeutet dann ja, dass andere, die, die nicht völkisch den Tätern zugewiesen sind, das ruhig dürfen.

    Oder ist es nicht viel simpler, Topffabrik in der Nachbarschaft hin oder her, dass schlicht *niemand* (vielleicht mit Ausnahme der *konkreten* Opfer selbst) diese Symbole nutzen sollte, insbesondere in übertragenen Kontexten?

    Und dass bei VTlern, die bei Corona-Wetter halt gern untern ihren Steinen hervorkriechen um sich selbstbestätigend zusammenzurotten, alles zu spät ist, das bedarf keiner differenzierten Analyse. Dass diese Fringe und ihr Habitus aber typisch ist, für die Gesellschaft aus der sie kommen (hier pauschal „die Deutschen“), das ist wiederum zu kurz gedacht.

  • . ....Diese mausgraue Täterschaft....



    Dieser kleine Ausschnitt aus Wikki läßt einen in seiner" Nüchternheit "erschauern.



    Das Unternehmen J. A. Topf & Söhne war ein Industriebetrieb in Erfurt. Dieses baute die Krematorien in verschiedenen Konzentrationslagern und im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (siehe Gaskammern und Krematorien der Konzentrationslager Auschwitz). Das Unternehmen installierte auch einige Entlüftungsanlagen und gasdichte Türen für die Gaskammern und führte technische Probeläufe der Öfen durch.......



    technische Probeläufe!



    de.wikipedia.org/w...opf_%26_S%C3%B6hne



    ...Bei gutem Wetter lässt sich der Weg von Topf & Söhne zum Gert-Schramm-Ufer zu Fuß zurücklegen....



    Berührender Satz!



    Jetzt noch die Nähe zu Weimar.



    Wir waren mit der 7. Klasse im KZ Buchenwald. 1969! Nichts ist aktueller!



    ..„Stets gern für Sie beschäftigt …



    wäre es kühn eine Verbindung zu den



    Rechtsextremen WhatsApp-Gruppen bei der Polizei zu ziehen?

    • @Ringelnatz1:

      Zu J. A. Topf & Söhne - ergänz ich mal👹

      Post WK II - waren der in der SBZ/DDR verbliebene Teil der Akteure/Ingenieure schnell in der SED-Hirarchie so gesettelt.



      Daß sie den Rübergemachten Teil in der dann BRD - die Persilscheine ausstellte für Entnazifizierungsverfahren!

      So geht das

      unterm———



      de.wikipedia.org/w...opf_%26_S%C3%B6hne

      Na Mahlzeit

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach -

    “ Bösen Geistern den Zutritt verwehren soll ein Druidenfuß (aka Pentagramm), wenn er auf eines Hause Schwelle platziert wird.



    Wusste schon der Dr. Faust. Aber sein Maler hatte gepfuscht.







    M: "Gesteh ich`s nur, dass ich hinausmarschiere



    verbietet mir ein kleines Hindernis.



    Der Druidenfuß auf eurer Schwelle..."







    F: "Das Pentagramma macht Dir Pein?



    Ei sage mir, Du Sohn der Hölle,



    wenn das Dich bannt, wie kammst Du dann herein?



    Wie ward ein solcher Geist betrogen?"







    Deutsche Tragödien (s. Dr. Faust) beginnen oft mit komischen Sternen, und ich frage mich, ob der Urknall schon stattgefunden hat. Oder ist er mitten unter uns?“

    kurz - “Fragen - die nur einer hören will



    Der stören will.“ (Dege)

    • @Lowandorder:

      Drudenfuß. Drude, Trude, die Trud.

  • Danke, gute Gedanken, anregend.

  • Däh&Zisch Mailtütenfrisch gelber Stern

    taz.de/Coronademo-...denstern/!5709789/



    Ich hatte mit mir gewettet, dass der erste Kommentar sich auf die Anzahl der Sternspitzen beziehen würde. Ich halte jedoch den Sternträger nicht für blöd. Er wird diese Form absichtlich gewählt haben, und ich frage mich, was mich am meisten erschreckt.“

    • @Lowandorder:

      Ander Bilder von Trägern des gelben Sterns haben einen 6-Zackigen Stern mit ähnlichem Inhalt "ungeimpft": taz.de/Schuldige-u...komplexe/!5684488/

      Blöd oder nicht blöd: Fakt ist, das Deutsche auf Träger oder Betrachterseite bei diesem Stern nicht firm sind.

    • @Lowandorder:

      Beitrag wurde entfernt.



      Die Moderation

  • Die Kolumne von Frau Wiedemann hat mich sehr bewegt. Fast würde ich mir wünschen sie auf der Titelseite zu sehen. Aber dann müsste sie noch ausführlicher sein, um von einigen Leuten verstanden zu werden.

    Mich hat sie an meinen Vater erinnert, der sich als vernachlässigter Jugendlicher mit 16 Jahren freiwillig meldete, weil seine Träume ihm vorgaukelten, das Höchste wäre es, im LKW den staunenden Ortsbewohnern vorführen zu können, was für ein toller Kerl er war. Er hat uns erzählt, wie er aus Russland mitten im winterlichen Krieg (à la "so weit die Füße tragen") mit seinem geliebten LKW desertierte, weil er (dabei weinte er vor uns kleinen Kindern bitterlich und entthronte sich damit bei meinen Brüdern selbst als Held) einfach keine unschuldigen Leute umbringen konnte. Bis an sein Lebensende hatte er Angst, als Deserteur an die Wand gestellt und erschossen zu werden. Am meisten fürchtete er sich aber vor der Verachtung der Leute, die in ihm hätten einen "Dahergelaufenen Davongelaufenen" sehen können.

    Für mich war er ein stiller verängstigter Alltagsheld, der einfach alle Menschen liebte. Und das hat er uns als Erbe mitgegeben.

  • "Die Deutschen haben wenig Bewusstsein für die eigene Täterschaft im Nationalsozialismus."

    Was ein Quatsch! Nur weil ein paar echte Vollidioten, die den Schuss nicht gehört haben, offenbar keine Ahnung davon haben, was der Judenstern damals bedeutet hat und sich mit den verfolgten Juden gleichsetzen, heißt das noch lange nicht, dass "die Deutschen" kein Bewusstsein dafür haben. Muss ich mich jetzt mit denen in einen Topf werfen lassen?

    • @Jalella:

      Zitat aus de. Artikel:



      "Heute glaubt ein Drittel der Deutschen, in der eigenen Familie hätte es solche Helfer gegeben (Historiker sehen deren Anteil bei 0,3 Prozent), und jeder Zweite findet unter seinen Vorfahren Opfer."



      Ich finde, das untermauert die von Ihnen kritisierte Aussage schon eindrucksvoll.

  • was den von der brd erst sehr spät als solchen bezeichneten völkermord an zwei stämmen im heutigen namibia angeht-so steht in köln am rhein neben der dombrücke noch ein denkmal dass an Wilhelm den zweiten den könig von preussen und sogenannten kaiser des deutschen reiches erinnert-in dessen namen dieser völkermord begangen wurde.



    er hatte wohl nicht die tatsächliche macht im deutschen reich und ist deshalb auch nicht der haupttäter -aber an seiner politischen mitverantwortung für diesen völkermord bestehen keine zweifel



    und darum ist er einer fortgesetzten öffentlichen ehrung unwürdig-.

    ausserdem wird ihm auch vorgeworfen dass das deutsche reich zu seiner zeit und in seinem namen den ersten weltkrieg begann und in dessen kontext an der vertuschung des türkischen völkermordes an den armenier*innen und aramäer*innen mitwirkte.



    dieser von dem mit dem deutschen reich verbündeten osmanischen reich begangene völkermord war wie Adolf Hitler selbt sagte das vorbild für den deutschen vöklermord an den juden und jüdinnen in den von nazi-deutschland besetzten teilen europas

    als das deutsche reich frankreich im zweiten weltkrieg besiegt hatte hat er dessen führer aus dem exil zu diesem sieg gratuliert



    und er hat auch nicht verhindert das mitglieder seiner familie deren namen dadurch beschmutzten dass sie für die nazi-partei warben

    es wäre an der zeit dass das denkmal das ihn darstellt in ein museum für deutsche kriminalgeschichte umzieht

    in köln gibt es auch noch eine strasse und eine strassenbahnhaltestelle-das Heinrich Lübke ufer die an einen bundespräsidenten der brd erinnern dem vorgeworfen wird während der nazizeit an der grausamen oft mörderischen ausbeutung der zwangsarbeit von kz-häftlingen beteiligt gewesen zu sein

    hier wäre eine umbenennung angesagt

  • 7G
    75787 (Profil gelöscht)

    Sehr interessanter Artikel. Da drängt sich Klaus Honnef auf, der in der Einleitung zum Bildband "Wirtschaftswunder" schreibt: (...) "Aber nicht nur die Schreibtischtäter setzten ihre frühere Arbeit in Verwaltung, Justiz, Medizin, Polizei, Medien und Hochschule ungehindert fort, manche Schergen ebenfalls. "Wir haben von nichts gewusst", ließen die tief Verstricken unisono verlautbaren, als die Generation der 68er ihre bohrenden Fragen stellte. Nichts haben sie gewusst von den Konzentrationslagern und von dem planmäßig betriebenen Vernichtungskrieg im Osten. Als wären ihre Mitbürger im Naziland nicht mit gelben Sternen gebrandmarkt, aus ihren Häusern vertrieben und am Ende in die Viehwagen der Eisenbahn gepfercht worden; als wären die endlosen Waggons nicht über die Schienen "der Reiches" gerollt und stunden- oder auch tagelang auf offener Strecke oder in den Güterbahnhöfen abgestellt worden, um "kriegswichtige" Züge passieren zu lassen. Und die heimkehrenden Soldaten , die von den Massakern wussten, schwiegen wie die Daheimgebliebenen. Vor diesem Ausblenden der Verantwortung für die eigene Geschichte muss die sonst so genaue Fotografie von Josef Heinrich Darchingers kapitulieren."

  • Wer mit einem gelben Stern mit Aufschriften verschiedener Art herumläuft, hat die Kontrolle über seinen Geisteszustand bzw seine politische Diskursfähigkeit entweder verloren oder bewusst weggeschmissen.

  • Absolut geschmacklos und unangebracht!

    Da gibt es andere und bessere Möglichkeiten seinen Protest auszudrücken.

  • Der gelbe Stern, den der Mann auf dem Foto trägt, ist kein David Stern (hier als Judenstern bezeichnet)!

    • @RobTi:

      Korrekt. Er meint aber den Judenstern. Das ist ja das Krasse: dass sie dermaßen wenig über den Nationalsozialismus wissen, dass sie weder wissen, was ein Davidsstern ist, noch - offensichtlich - was die Verfolgung der Juden im dritten Reich bedeutet hat. Sonst würden sie ja auch nicht die Tatsache, dass sie in der Presse angemessen runtergemacht werden, mit der Verfolgung der Juden gleichsetzen.

    • @RobTi:

      Finden Sie Spitzfindigkeiten bei diesem Thema angemessen?

      Eine Reichskriegsflagge ist keine mit einem Hakenkreuz, soll sie aber darstellen.

      Ich fand es absolut schockierend, als diese ekelhafte Phänomen mit dem "Judenstern" auf diesen nicht minder ekelhaften Demos auftauchte.

      Ist das eigentlich legal?

      • 9G
        91491 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Sehr gut 👍

    • @RobTi:

      Sie wollen jetzt nicht ernsthaft nahelegen, dass es sich dabei, passend zum Hut, um einen Sheriff-Stern mit der Beschriftung "Ungeimpft" handeln soll? Man kann die in diesem Fall mangelhaft Ausführung wohl eher als Indiz für den Stand der Allgemeinbildung in den fraglichen Kreisen interpretieren. Dass die Verwendung des von den Nazis der jüdischen Bevölkerung aufgezwungenen Symbols bei Coronaleugnern und Impf-"Skeptikern" gängig ist, ist aber Tatsache.



      www.juedische-allg...-auf-corona-demos/



      www.zdf.de/politik...ene-demos-100.html

      • @Ingo Bernable:

        👍

      • 9G
        91491 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        Sehr gut 👍

    • @RobTi:

      Ja, ist keine gute Fotoauswahl. Soweit ich die Verschwörungsgläubigen kenne ist dieser Stern im Foto aber als Judenstern gemeint auch wenn da offensichtlich Inkompetenz vorliegt. Erkennbar an der Ikonographie mit der schwarzen Schrift auf gelbem Grund.

    • @RobTi:

      Eh lieb, und technisch korrekt, aber Botschaft kommt an. Vor seinen eigenen Leuten inszeniert er sich als verfolgte Minderheit. Und falls das jemand obszön findet, redet er sich raus, der Stern hätte ja nur 5 Zacken. Usw.

    • @RobTi:

      Stimmt, soll aber mit Sicherheit einer sein. Diese Leute sind ja selbst dafür zu doof.

      • @Ralf Eckstein:

        Stimmt - “Wie blöd du bist“



        m.youtube.com/watch?v=ZQekL3C1wPw



        Carolin Kebekus - (wird gern mal auf dem Alter Markt in Kölle - unisono locker mitgeschmettert¡;))



        Normal.