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CDU und KircheWie die CDU sich vom C entfremdet

Die Entfremdung zwischen Unionsparteien und den großen Kirchen dauert schon eine Weile an. Aber jetzt ist ein neuer Punkt erreicht.

Kleine Rebellen: Anne Gidion und Karl Jüsten Foto: Christian Ditsch/imago

taz Berlin | Nur noch das Protokoll stimmte, als die Delegierten der Union vor ihrem Kurz-Parteitag zum ökumenischen Gottesdienst in der Grunewaldkirche erschienen. Der Beziehungsstatus zwischen den großen Kirchen und den Unionsparteien ist gerade mächtig kompliziert. „Überrascht nicht, interessiert nicht“ – so versuchte CDU-Vorstandsmitglied Steffen Bilger die Kritik von Kirchengremien an Merz’ AfD-Flirt vergangene Woche abzutun. Aber so einfach ist es dann doch nicht.

Man konnte sich schon länger fragen, wie viel C bei der Union noch übrig ist, und wie die christlichen Stamm­wäh­le­r*in­nen es eigentlich finden, dass Merz von Nächstenliebe anscheinend nicht so viel hält. Aber es passierte nicht viel. Bis die Berliner Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Anne Gidion und Karl Jüsten, zu einem kleinen Akt der Rebellion ansetzten.

Sogar Bundeskanzler Olaf Scholz nahm ihre Warnung vor Abstimmungen mit der AfD in seine Rede vor dem Bundestagsplenum auf. Die Bischofskonferenz beeilte sich, klarzustellen, dass sie mit der Aktion nichts zu tun habe. Aber da war es schon zu spät. „Die Kirchen kritisieren die Union“ – dieses Narrativ war in der Welt.

Seitdem gibt es Stress. Ex-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer etwa beendete ihre Mitarbeit beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, weil sie mit der Kritik am Migrationskurs der Union nicht einverstanden sei. Eine Verständigung sei laut Komitee nicht möglich gewesen. Die Laienorganisation der katholischen Kirche hatte Merz’ Vorstoß zum „Zustrombegrenzungsgesetz“ scharf kritisiert.

„Die Zerwürfnisse, die wir in den letzten Tagen beobachtet haben, sind der Ausdrucke einer schon lange währenden Entfremdung“, sagt Zeithistoriker Thomas Großbölting. In den Kirchen seien die Stimmen seit den 80er Jahren pluraler geworden. In der CDU wiederum habe man den C-Kern immer stärker hinter sich gelassen – zuletzt etwa bei der Diskussion, ob das C im Namen nicht gänzlich abgeschafft werden solle. „Auch die christlichen Arbeitnehmerausschüsse haben in der Union an Einfluss verloren“, sagt Großbölting.

Während Kirchenmitglieder sich in der Flüchtlingshilfe engagieren und wohl eher der Merkel-CDU nahestehen, rücken die Unionsparteien weiter nach rechts. Im Parteitags-Gottesdienst fiel die Kritik an der Union dafür recht sanft aus. Die Botschaft dürfte trotzdem angekommen sein.

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43 Kommentare

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  • Das C steht doch für corruption ihr Dummerchen...!

  • Erstens konnte nur Jesus Speis und Trank unendlich vermehren.



    Zweitens werden sich die Kirchen noch wundern, wenn es die erste muslimische Partei in den Bundestag schafft.

    • @Emsch:

      Welche muslimische Partei denn?

      Die CDU hat sich im Übrigen von der christlichen Lehre entfernt, nicht umgekehrt.

  • Das C in CDU/CSU war mir von jeher (und mein Leben währet schon lang) ein Rätsel. Aber je weiter meine Erkenntnisse über Religionen voran schritten, wurde mir die Bedeutung klar, schließlich dienen sie ja alle als Unterdrückungsinstrument.

    • @snowgoose:

      In der Tat.

  • Ja, die Überschrift ist sehr gut gewählt: die CDU entfernt sich von christlichen Grundsätzen - nicht nur von den Kirchen. Das was deren Anführer*innen so fabrizieren, das hätte gereicht, dafür vor etwa 2000 Jahren mitsamt den Phasiäeren aus dem Tempel gejagt zu werden - mit dem Knüppel!

  • Unter einem "C" verstehe ich etwas ganz anderes.

    Keine Gesinnungsethik (Wir sind die Guten und kommen in den Himmel), sondern Verantwortungsethik wo sich Herz und Hirn in Symbiose treffen.

    Ein echtes "C" á la Jesus bedeutet sich nicht nur auf nationale Migration zu fixieren auch wenn die den christlichen Sozial-Holdings auf Jahrzehnte ordentlich Geld bringt.

    Wir leben in einem globalen Dorf. Wir wissen, dass über 100 Millionen Flüchtlinge unterwegs sind. Wir wissen, dass 800 Millionen hungern, davon 300 Millionen hart hungern. Wir wissen, dass weltweit Kinder unter sieben Jahren im 10-Sekunden-Takt verhungern. Wir wissen, dass UN-deklarierte Menschenrechte wie Empfängnisverhütung und Familienplanung daran scheitern, dass die Frauen über zu wenig Bildung und Verhütungsmiittel verfügen. Die Welt ist extrem überbevölkert.

    Ein echtes "C" heißt zu schauen wie kann ich mit den verfügbaren Mittel höchst effizient Hunger, Leid und Not vermeiden.

    Die UNHCR arbeitet mit einem Jahresbudget von 10 Milliarden Dollar fünfzigmal effektiver als wir hier in in unserem Migrationssystem mit 50 Milliarden Euro.

    Mit drei Milliarden Euro rettet man drei Millionen Kinder vor dem Verhungern.

  • Solange die Kirchen die Deutungshoheit darüber haben, was genau jetzt "christlich" sein soll, können sie nach Gusto auch jedem dasselbige ab- oder zusprechen. Die CDU war den Kirchen doch solange gerade recht, solange sie (auch) als verlängerter Arm des kirchlichen Willens im politischen Raum agierte.



    Seit die Kirchen ihre "spirituellen" Schwerpunkte anders setzen und zumindestens wegen der dt. Katholen sich der Papst ernsthafte Sorgen machen muss, ist es damit vorbei.

  • Das C in CDU steht eigentlich für capitalistic. Dem nähert sich die CDU ja auch immer mehr an.

  • Dass Gidion und Jüsten mit ihrem privaten Brief den falschen Anschein einer Kritik der Kirchen an der Union erweckten - darauf sind viele reingefallen inkl. taz.



    taz.de/Gotteshaeus...ldebatte/!6065889/



    Müsste eigentlich Konsequenzen haben, zumindest für Jüsten.



    Die Pressemitteilung der ZdK-Präsidentin (wegen derer AKK dann gegangen ist) bezieht sich ebenfalls auf diesen Brief; ob andere im ZdK damit glücklich sind ist eher unwahrscheinlich.

  • Das war ja noch vor ein paar Jahrzehnten undenkbar. Hätte die CDU damals das christliche Frömmeln bleiben gelassen, dann hätte es im linken Spektrum monatelange Partys gegeben! Endlich Politik ohne den Herrgott!

    Jaja, ich weiß: ABER DOCH NICHT SO1!11

  • Oder ist nicht auch so, daß eine evangelische Kirche, die sich immer mehr zur politischen Laienspielgruppe mit allerhöchstem moralischen Anspruch entwickelt hat, zwar für die Führungsgremien, jedoch nicht für die Mitglieder spricht. Die werden ja auch nur noch als Verschiebemasse wahrgenommen. Das gilt auch für die Katholiken, denen ebenfalls die Angebote, Seelsorge, Gotteshäuser, Caritas, gestrichen werden, während gleichzeitig die Probleme außerhalb Deutschlands gelöst werden.

    • @mumba:

      Was sind denn Laien und Profis in der Politik? Profis machen ihre Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts. Da ist noch nichts über deren wirkliche Eignung ausgesagt. Laien machen etwas ohne formale Fachausbildung. Da ist auch erst mal nichts über deren wirkliche Eignung ausgesagt.



      In der Politik geht es vor allem um das Gemeinwesen und die Schaffung verbindlicher Regeln für's Zusammenleben. Und genau da ist das Christentum schon immer politissch gewesen, genau wie alle anderen Religionsgemeinschaften. Und es ist auch richtig, dass all diese Religionsgemeinschaften ihrer eigentlichen Rolle verstärkt nachkommen. Das sehe nicht nur ich als Mitglied der evangelischen Kirche so, sondern auch jede Menge andere Mitglieder. Als Verschiebemasse sehen wir uns jedenfalls nicht, sondern sind eigenständig.



      Wer Religion als Opium für die Seele ansieht, verschließt damit die Augen vor der realen Welt. Und ich will garnicht weiter von Religion reden, sondern vom Glauben, und zwar vom Glauben daran, dass wir eine gerechtere Welt erreichen können und auch werden, auch wenn der Weg dahin nicht einfach ist. Das wäre dann wohl der moralische Anspruch.

  • Die Kirchen haben damals den Nazis Zuflucht geboten, Ihnen ihre Sünden vergeben und wurden zum Unterschlumpf der unmenschlichsten Gedanken auf Erden. Konservativ erhalten. Wer aus dem C-Umfeld noch nicht ausgetreten ist, der hat vielleicht noch nie Zeit mit Kirchgängern und Ihrem Fremdenhass und Ihrer selbsterhöhenden Arroganz verbracht. Ausländer sind völlig ok, wir sind nicht rechts, wir sind fromm. Diese niederen Gestalten dürfen ja hier arbeiten und leise sein, nur sollte immer klar sein, Kirchgänger sind die Elite und Herren dieses Deutschlands und Ausländer haben zu gehorchen.

    • @BierzeltLeitkultur:

      Der Vatikan hat Nazis nach dem 8. Mai 1945 zur Flucht verholfen (sog. Rattenlinie).

    • @BierzeltLeitkultur:

      Ich möchte daran erinnern, dass es Menschen wie Dietrich Bonhoeffer gab und gibt, die in keiner Weise für das von Ihnen genannte stehen.

  • Conservative Democratic Union



    Creativ Demokratische Union



    Chaotische Demokratische Union



    Changenlos Demokratische Union



    Passt doch, man muss es nur anders lesen. 🤡

  • C hin oder her. Wer aus einem C-Umfeld kommt, weiß ganz genau, wie viel Rechtsradikales gut und Fremdenhass unter Kirchengängern kursiert. Gerne beim Alkoholkonsum direkt nach der Kirche.

  • Als niemals-Unionswähler finde ich es für die politische Kultur des Landes wirklich traurig, dass es keine echte Christdemokratie mehr zu geben scheint.

    Abgesehen vom Inhaltlichen war aber Merz Move strategisch und taktisch unglaublich dumm:

    1. Kohl, Merkel und Scholz haben gezeigt, dass man in Deutschland am besten ohne Kontroverse im Schlafwagen ins Kanzleramt rollt. Merz scheint das jetzt auf "Teufel komm raus" (haha) ändern zu wollen.

    2. Alle europäischen Beispiele haben gezeigt: Wer die "Konzepte" Rechtsextremer kopiert, macht sie nur stärker. Bald wird die Union wie die vielen einst stolzen konservativen Parteien sein, die nur noch ein Schatten ihrer selbst sind. Wenn Merz das mit seiner Strategie verhindern möchte, ist er ein typisches Beispiel einer Person, die mit hektischen Gegenmaßnahmen nur befeuert, was er eigentlich verhindern wollte.

    3. Kurzfristig: Die Leute, welche taktisch die chancenreichste Partei unterstützen, damit es nicht die AfD wird, können sich jetzt nicht mehr sicher sein, dass die beiden nicht paktieren. Wen wählen die dann? Wird Merz auch mit 26-28% Kanzler einer erfolgsverwöhnten Union?

  • Na ja, spätestens als aufkam, dass der stellvertretende Ministerpräsident Bayerns in seiner Jugend extrem ekelerregende Flugblätter mit in die Schule gebracht hatte, von ihm aber nie verlangt wurde, dass er sich eindeutig davon distanzieren müsse, habe ich mich schon gefragt, was in der CSU so los ist, so etwas zu tolerieren. Ein stellvetretender Ministerpräsident, der von "Freiflügen durch den Auschwitz-Schornstein" und noch Schlimmeren fabuliert?



    Und dann ging es ständig weiter in der Union.



    der Kreuzberg, der 300.000 Seelen Ortteil Berlins soll angeblich nicht zu Deutschland gehören, die Ukraine Flüchtlinge sollen allsamt Sozialtouristen sein, oder auch als es um die Retung der 30.000 afghanischen Ortskräfte vor den Taliban ging, lehnte die Union den Antrag zur Rettung ab; laut Torsten Freis Rede im Bundestag sei eine Rettung nicht nötig, da gar keine Gefahr bestünde.



    Also ich zumindest kann solche Haltungen nicht mit dem Wort "christlich" verbinden.

    • @Heinz Kuntze:

      >der Kreuzberg, der 300.000 Seelen Ortteil Berlins

      Erstens heißt Kreuzberg nicht "der Kreuzberg" und außerdem hat es nur 150.000 EinwohnerInnen. so gut kennen Sie sich da wohl nicht aus ...

  • Anstand ist ein schönes, konservatives Wort.



    Scheinbar ist es bereits zu konservativ für ein "U", das uns in Wahlkampf noch ein "C" und "D" vormachen will.



    Die erschreckende Tatsache, dass Merkels Zögling Annegret auch schon auf Meckermerzis Karren aufgesprungen ist, lese ich hier zum ersten Mal.



    Da tritt zutage, was die CDU ausmacht: Opportunismus.



    Wer sein Pöstchen, Listenplatz, o.ä. behalten will, dreht sein Fähnchen einfach nach dem Winde.



    Das ist aber keine gute Nachricht, sondern eine sehr Schlechte.



    Die derzeit in Umfragen stärkste Partei hat ihren moralischen Kompass verloren.



    Was ist von einer Partei zu erwarten, deren Spitzenkandidat mit Rechtsextremen liebäugelt und nach dem Fiasko : " Alles wieder so machen würde"?



    Die Beiden bebilderten Revolutionäre gibt es hoffentlich bald als T Shirt neben dem Che Angebot 😉.



    Aus eigener Erfahrung darf ich KirchervertreterInnen für Ihre Tatkraft und Finanzierung von Flüchtlingshilfe loben.



    Danke, dass Mitmenschlichkeit noch in unserer Gesellschaft vorhanden ist.



    Vielleicht wagt ja der Ein oder die Andere bei der kommenden Wahl inhaltlich Näheres als nur noch plakative "C" Träger anzukreuzen...

  • die kirchen müßten sich eigentlich geeint gegen den rechtskurs dies herrn merz aufstellen.



    der ist nämlich durch und durch illegal-



    früher warns die anorchos, die skandierten: legal, illegal.scheißegal oder so ...



    heute die cdu/union mit merz +söder. scheren sich nicht um gesetze was die migrationspolitik betrifft.



    es ist ihnen schlicht egal, was rechtens ist.

    hauptsache, es entspricht dem dumpf-völkischen-nazimäßigen xenophoben trend der mehrheit der deutschen bevölkerung, die einfach nur dumm ist,

    pisa zeigt das ja immer wieder.

    daß diese wirtschaft mit so vielen dummies läuft, wundert mich.

    wie auch immer:

    als agnostikerin mit kirchlichem hintergrund appelliere ich an die christInnen der katholischen wie auch der evangelischen kirche:



    sendet gesellschaftspolitisch relevante signale an die unionsparteien:



    mit dieser rechtsentwicklung schluß machen, merz zur besinnung bringen (ob das geht: keine ahnung).

    simpel: dem wahlvolk klarmachen, daß das "c" in den parteinaen von cdu + csu zu unrecht geführt wird, + das schon eine geraume zeit ...

  • Gut, dass AKK schon vorher auf dem Weg ins KanzlerInnenamt gefloppt hat, offensichtlich doch hier auch nicht auf Merkel-Kurs.



    "Ex-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer etwa beendete ihre Mitarbeit beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, weil sie mit der Kritik am Migrationskurs der Union nicht einverstanden sei."



    Kritikunfähigkeit ist Markenzeichen vieler Führungskräfte.



    Die Union ist kein wirklich christlicher Hort der guten Geister, wenn es um Machtinteressen und Machterhalt geht.



    2019 in kirche-und-leben.de



    "Der Leiter des Katholischen Büros Nordrhein-Westfalen, Antonius Hamers, kritisiert Versuche rechtsradikaler und rechtspopulistischer Parteien, das Christentum zu vereinnahmen. Es sei nicht nachvollziehbar, wenn diese christliche Werte für sich instrumentalisierten, ohne sie vorzuleben, sagte Hamers dem Kölner „Domradio“...."



    Damals stand dort:



    "Der Leiter des Katholischen Büros Nordrhein-Westfalen, Antonius Hamers, kritisiert Versuche rechter Parteien, das Christentum zu vereinnahmen. Er äußerte sich mit Blick auf NPD und AfD."



    Diese Liste ist nicht geschlossen.

  • Man kann zwar Jüsten einen starken Sinn für Einfluss und Karriere nachsagen, aber das Soziale und Christliche hat er eben auch. Und das ist bei der Union in der ideologisch-neoliberalen Kälte eben wieder sehr tiefgefrostet worden. Wer die Bibel ernstnimmt, wird sich inzwischen eher halbwegs bei den Grünen wiederfinden, so weit ist es schon.

  • Also auf kommunaler Ebene in einer protestantischen Gegend gab es noch nie eine Schnittstelle zwischen Kirche und CDU. Das Christliche in der CDU war vielleicht mal vor langer Zeit strukturell durch den rheinischen Katholizismus verankert, dass ist doch längst vorbei.

  • Da sich die meisten Kirchen selbst vom Glauben entfernt haben, und meinen, politische Sozialkritik gehöre zu ihrem Markenkern, ist ihnen wohl entgangen, dass immer weniger Menschen den Kirchen-Organisationen und -verwaltungen vertrauen, und daher aus den Kirchen austreten. Einzelne Arbeitskreise in der Kirche stehen genau so wenig repräsentativ für die Meinung von Kirchenmitgliedern wie Anton Hofreiter für die Meinung der Grünen.

    "Während Kirchenmitglieder sich in der Flüchtlingshilfe engagieren und wohl eher der Merkel-CDU nahestehen, rücken die Unionsparteien weiter nach rechts." Ein Satz voller Fehler. Richtig wäre, das sich EINIGE Kirchenmitglieder (aber natürlich auch Menschen ausserhalb der Kirche) in der Flüchtlingshilfe engagieren., - schon wieder wird Asyl und Migration zusammengeworfen.

    Und dass nach der Merkel-CDU, die ja eher eine Grün-Linke war, die CDU zur Mitte, und daher automatisch nach rechts rückt, ist korrekt. Damit ist es aber noch keine Rechts-Aussen Partei. Jede Partei rechts von Links/Rot/Grün ist natürlich rechter als Links/Rot/Grün. Eine Tautologie, und ein Zeichen dafür, dass der Autor eher einen Kommentar als einen Artikel geschrieben hat.

    • @Sonja Bleichle:

      War Jesus eigentlich sehr pro-Establishment?

  • Für die evangelische Kirche ist das keine Neuigkeit. Der offizielle Kirchenapparat macht da schon seit den Ostermärschen sein eigenes Ding. Man lächelt, zuckt die Schultern und gesteht jedem seine eigene Meinung zu.

  • Wenn die Gesellschaft sich immer weiter Säkularisierung, macht die Entwicklung natürlich auch vor den politischen Parteien nicht halt.

    Bedauert die Entwicklung hier jemand?

  • „Zustrombegrenzungsgesetz“



    Schweden plant jetzt ein „Surströmming"-Begrenzungsgesetz.



    de.wikipedia.org/wiki/Surstr%C3%B6mming

    • @starsheep:

      Wobei ich glaube, dass der an den Gestank einer blaunen Gesinnung nicht mal ansatzweise heranreicht.



      Eins glaube ich allerdings: Der Fisch stinkt vom Kopf her, die blaunen Socken wollen nur mitmachen.

      • @Erfahrungssammler:

        „Blaun“ ist sehr gut gesagt!

    • @starsheep:

      Nur unter Wasser öffnen. Es riecht schlimmer als es schmeckt, was einiges heißt.



      Vielleicht sollte man bewusst auf Xenophobie setzende Wortschöpfungen auch unter Wasser setzen - und wegspülen.

    • @starsheep:

      Passt, beides stinkt!

  • „Ex-CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer etwa beendete ihre Mitarbeit beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, weil sie mit der Kritik am Migrationskurs der Union nicht einverstanden sei."



    ---



    Die Kirchen dürfen aber auch garnix mehr sagen.

    • @starsheep:

      Die Union mit der AfD und schlechtem Journalismus für mehr Verkaufszahlen, haben in Volksgehirnen vor allem einen Gedanken eingepflanzt. Zuwanderung = Messerattacken.

    • @starsheep:

      Den Kirchengemeinden würde es nicht zum Nachteil gereichen, müßten sie nicht mehr als Feigenblatt für eine sich ehrlich machende Union herhalten.

    • @starsheep:

      Kramp-Karrenbauer und Laschet waren die letzten, die sich christlich verstanden. Danach kam der Neoliberalismus der frühen 2000er als Dementor der Union.

    • @starsheep:

      Wer genau sollen denn "die Kirchen" sein? Die Kirchensteuerverwaltungseinheiten? Schauen sie sich doch mal "die Kirchen" an, beide großen Kirchenverwaltungen Deutschlands sind unfähig und weitgehend unwillig, eigene Fehler aufzuarbeiten. Und das sollen dann moralische Instanzen sein?

    • @starsheep:

      Na ja, wer sagt das die Aufnahmenbereitschaft unbegrenzt sein soll, der sollte auch verkünden können wie dies in der Praxis umzusetzen und zu finanzieren ist.

      • @Müller Christian:

        Glauben Sie, Jesus hätte gesagt „Es muss eine Aufnahmegrenze geben!“? Hätte er sich Gedanken um die Finanzierbarkeit gemacht?

        • @Earl Offa:

          Ich glaube Jesus hätte sich gewünscht, dass Menschen nicht mehr aus ihrer Heimat fliehen müssen. Und ich denke, er hätte den Menschen ins Gewissen gesprochen, die eine Flucht verursachen. Aber mir steht es eigentich nicht zu etwas über Jesus sagen, ich bin Atheist