piwik no script img

Bundesbehörde täuscht mit StatistikAus Kindern werden „Männer“

Der Anteil der Männer unter den Asylbewerbern wird vom Bundesamt für Migration falsch dargestellt. Das hat weitreichende Folgen.

Gaga? Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sieht hier drei Männer Fußball spielen Foto: dpa

Berlin taz | Dafür, dass tendenziell mehr Männer als Frauen nach Europa fliehen, gibt es zahlreiche Gründe. Nach traditionellen Vorstellungen stehen meist Männer in der Verantwortung, die Familie zu versorgen, und sie gelten als körperlich stärker. Deswegen müssen oft sie die Reise antreten – nicht selten in der Hoffnung, Frauen und Kinder einmal legal nachholen zu können. Für Frauen kommt zu den vielen Gefahren auf der Flucht noch das Risiko hinzu, vergewaltigt oder verschleppt zu werden. Und mit Kind ist die Flucht noch gefährlicher.

Darum kamen in den vergangenen Jahren tendenziell mehr Männer als Frauen als Flüchtlinge nach Deutschland. Doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) lässt den Anteil der Männer unter den Asylbewerbern noch höher erscheinen, als er tatsächlich ist.

In der Broschüre „Aktuelle Zahlen zu Asyl“, die das Bamf monatlich herausgibt, steht: „(Fast) zwei Drittel aller Erstanträge werden von Männern gestellt“. Diese Formulierung findet sich seit 2015 in dem Heft, auch in der jüngsten Ausgabe vom Juli 2017. Viele Medien übernahmen ihn – und bedienten damit das Angstbild einer „Invasion junger Männer“, das von rechten Hetzseiten befördert wird.

Laut Duden ist ein Mann eine „erwachsene Person männlichen Geschlechts“. Auch das Aufenthaltsgesetz behandelt alle Menschen bis zu ihrem 16. Geburtstag als Kinder und Jugendliche – so wird etwa erst bei „minderjährigen und ledigen Kindern, die bereits das 16. Lebensjahr vollendet haben“, der Familiennachzug eingeschränkt. In dieser Formulierung werden also sogar 16-Jährige vom Gesetz noch als „Kinder“ bezeichnet.

Über die Hälfte aller Erstanträge werden von Frauen und Kindern gestellt

Doch das Bamf fasst den Begriff „Männer“ sehr weit: In seine Berechnungen gehen auch Kinder bis zu 16 Jahren als „Männer“ ein. Im Jahr 2016 zählten dazu beispielsweise auch über 40.000 Kinder unter vier Jahren. Das deckt sich nicht mit dem üblichen Sprachgebrauch.

Rechnet man alle Kinder unter 16 Jahren aus der Gruppe der „Männer“, so sind im Jahr 2015 statt zwei Drittel, wie das BAMF schreibt, nur noch 55 Prozent der Erstantragsteller „Männer“. Im Jahr 2016 sind es demnach 49 Prozent, in der ersten Jahreshälfte 2017 nur noch 42 Prozent männliche Antragsteller über 16 Jahre. Das heißt, das Bamf könnte genau so gut – und besser – formulieren: „Über die Hälfte aller Erstanträge werden von Frauen und Kindern gestellt.“ Denn in der ersten Jahreshälfte 2017 stammten 58 Prozent der Erstanträge von Frauen und Kindern – in Zahlen rund 58.000 Anträge. Von tatsächlichen Männern über 16 sind es rund 42.000.

Auf Anfrage teilte das BAMF der taz mit: „Ihren Hinweis auf die missverständliche Textpassage werden wir gerne in der nächsten Ausgabe unserer Publikation ‚aktuelle Zahlen zu Asyl‘ berücksichtigen.“ Eine weitere Stellungnahme gab es nicht. Bleibt die Frage, warum es seine Zahlen auf eine Weise präsentiert, die ein Zerrbild zeichnet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

108 Kommentare

 / 
  • @LESER77

     

    Ich habe mir die Broschüre besorgt anhand des von Ihnen geposteten Links und

    nachgerechnet.

     

    Ihr Ergebnis kann ich soweit bestätigen, da wäre dochmal interessant, wie die Artikelschreiberin

    zu Ihren Zahlen gekommen ist. Und vor allem, auf welche Broschüre sie sich genau bezieht.

    • @AntiAnti2017@web.de :

      steht im artikel

      "In der Broschüre „Aktuelle Zahlen zu Asyl“, die das Bamf monatlich herausgibt, steht: „(Fast) zwei Drittel aller Erstanträge werden von Männern gestellt“."

      einfach auf die BAMF-seite und ein klein bißchen gucken.

      • @christine rölke-sommer:

        @christine rölke-sommer

        Hallo :-),

         

        Sie meinen vermutlich diese Broschüre: http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/aktuelle-zahlen-zu-asyl-juli-2017.html?nn=7952222

         

        Da steht in der Tat auf Seite 7: "Fast zwei Drittel aller Erstanträge wurden von Männern gestellt. "

         

        Diese Angabe ist "natürlich" falsch und auch irreführend (Definition "Mann" bzw. "Frau"), weil (wie ja auch im Artikel beschrieben)

        sie sich fälschlicherweise auf die Zahl aller Erstanträge bezieht, statt richtigerweise auf

        die Zahl der volljährigen weiblichen und männlichen Erstantragsteller.

         

        Rechnet man aber die volljährigen Menschen heraus, kommt man interessanterweise eine Quote von 65,83%,

        also könnte man schon sagen, daß fast zwei Drittel aller volljährigen Erstantragsteller männlich sind.

         

        Wie man diese Quote gewichtet, ist natürlich eine ganz andere Frage.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    "Der Anteil der Männer unter den Asylbewerbern wird vom Bundesamt für Migration falsch dargestellt. Das hat weitreichende Folgen"

     

    Da hat bei der taz aber jemand nicht rechnen gelernt.

     

    Wenn man sich die Mühe macht, und sich die Zahlen vom BAMF beschaft:

    http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/Broschueren/bundesamt-in-zahlen-2016.html?nn=1366152

     

    dann findet man auf Seite 22 eine Aufschlüsselung der Antragszahlen nach Geschlecht und Altersgruppen. Insgesamt über alle Allersgruppen hinweg betrachtet liegt der Männeranteil bei 65.7%, also recht genau bei 2/3.

     

    Wenn man die Zahlen der Personen bis 18 Jahren herausrechnet, dann kommt man auf 320'033 Anträge von Männern ab 18 Jahren und auf 140'951 Anträge von Frauen ab 18 Jahren.

     

    Das ergibt einen Anteil von 69.4% Männern bei den Anträgen von Personen ab 18 Jahren, also mehr al 2/3.

     

    Wenn hier jemand mit "Statistik" täuscht, dann die taz Autorin.

  • "so wird etwa erst bei „minderjährigen und ledigen Kindern, die bereits das 16. Lebensjahr vollendet haben“, der Familiennachzug eingeschränkt. In dieser Formulierung werden also sogar 16-Jährige vom Gesetz noch als „Kinder“ bezeichnet."

     

    "Kind" bezeichnet im Deutschen sowohl eine Altersstufe als auch ein Verwandtschaftsverhältnis (Kindheit vs. Kindschaft), in obigen Kontext ist klar letzteres gemeint, anderfalls wäre da nicht von explizit "minderjährigen Kindern" die Rede - Kinder in der erstgenannten Bedeutung sind immer minderjährig!

    • @Yadgar:

      kind im rechtssinne ist jedes mentsch unter 18.

      • @christine rölke-sommer:

        Nach deutschem Recht ist 'Kind', wer noch nicht 14, 'Jugendlicher', wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist...

  • Eine Binsenweisheit: Aus männlichen Kindern werden einmal Männer.

     

    Das wirkt sich auf die künftige Gesellschaftsstruktur aus.

    • @Grmpf:

      Männlich bedingtes Konkurrenzdenken?

      Könnte mir vorstellen, wenn nur weibliche Flüchtlinge hier Zuflucht finden dürften, wäre das Urteil darüber verhaltener. Der fremdländische Mann als penetrierendes Element wahrgenommen, ein rassistisches Motiv besonderer Güte. Ein männlicher Flüchtling unter hunderten könnte da schon ein Problem darstellen. Als Frau mit selbst Migrationshintergrund muss ich das schon belächeln.

      • @lions:

        "Männliches Konkurrenzdenken?"

         

        Nun ja, aus dem Alter bin ich raus, wo ich mit Bubis um Mädis (deren Vater ich sein könnte) konkurriere...

         

        "Der fremdländische Mann als penetrierendes Element wahrgenommen,"

         

        Wo hab ich denn sowas auch nur angedeutet? Unglaublich was manche Link*innen für Phantasien entwickeln. Kann es sein, dass Ihr das Schlechte, das sich in eurem eigenen Kopf abspielt, auf andere projeziert?

         

        Mhm. "Vor 20 Jahren meinte eine Freundin: "wenn ein Mädel suchst, geh nach Köln, weil da sind alle schwul..."

         

        Hat sie halt so gemeint. Fällt mir dazu irgendwie ein. Weiß net, ob man das heute noch sagen dürfte...

        • @Grmpf:

          Das Unterbewusstsein treibt komische Spiele... oder was noch mal ist das Problem, wenn paar fremdländische Männer mehr da sind?

          • @lions:

            Progressiv denkende integrationswillige Immigranten sind willkommen. Einwanderer, die archaische Gesellschaftsbilder (Rechtlosigkeit von Frauen, Ehrenmorde, Homophobie, usw.) mitbringen und diese hier ausleben wollen, sollten besser in ihrer Heimat bleiben.

      • @lions:

        Falls dieses (Vor ?) Urteil wirklich besteht, wird es durch die bekannten Kölner Silvesterereignisse und die seit zwei Jahren zahlenmäßig in D merklich gestiegenen Vergewaltigungsfälle sicherlich nicht entkräftet. Leider.

      • @lions:

        "Männlich bedingtes Konkurrenzdenken?"

         

        Was spricht dagegen dem männlichen Konkurrenzdenken - dass es zweifelsohne gibt - Rechnung zu tragen und für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis unter Einwanderern zu sorgen?

    • @Grmpf:

      In Deutschland werden pro Jahr ca. 738.000 Kinder geboren (Tendenz seit 2011: steigend), davon etwa 51% Jungs. Aktuell also etwa 372.500 pro Jahr. Dennoch beträgt der Bevölkerungsanteil insgesamt etwa 50,9% Frauen und nur 49,1% Männer.

       

      Der "Überhang" an männlichen Kindern bei den Flüchtlingen beträgt rund 20.000 (gleiche 51:49 Verteilung vorausgesetzt). Verteilt über 16 Jahrgänge ergibt das ca. 1.500 "überzählige" Jungs durch aufgenommene Flüchtlinge.

       

      Die zugewanderten männlichen Kinder verändern den Anteil der männlichen Bevölkerung in ihrem Jahrgang also um etwa 0,3-0,4%. Wahrnehmbare "Auswirkungen auf die künftige Gesellschaftsstruktur" sind demnach nicht zu erwarten.

      • @cursed with a brain:

        Wenn jetz Jahr 1.5Millionen kommen, dann schon...

         

        Nebenbei frag ich mich auch, wie sich das auf die Umwelt auswirkt. Deutschland als kleines Land ist eh schon dicht besiedelt. Verdrängung des Juchtenkäfers usw... fatale Folgen. Nicht abzusehen. Allein der wachsende CO2-Austoß..

        • @Grmpf:

          Seltsamer Humor...

           

          Stellen wir uns mal das abwegige Szenario vor, alle 60 Mio. Menschen, die laut UN weltweit auf der Flucht sind, kämen auf einen Schlag nach Deutschland. Selbst dann wäre die Bevölkrungsdicht in Deutschland immer noch niedriger, als sie aktuell in den Niederlanden ist. Und selbst dort hat man nicht das Gefühl, dass sic alle dichtgedrängt gegenseitig auf die Füße treten...

  • Falsch:

    Die Angabe "66% Männer", die immer wieder zitiert wurde, liest sich als "34% der Rest (also Frauen und Kinder)". (Auch wenn es beim BAMF anders stehen sollte - es wurde nie zitiert). Somit ergibt sich durch die Zahl eine falsche Vorstellung.

     

    Die Angabe "66% männlichen Geschlechts jeden Alters" wäre korrekt.

     

    Ihre 70% der Erwachsenen ist zwar korrekt gerechnet. Sobald jemand aber "der Erwachsenen" einfach fallen lässt, entsteht sofort wieder ein falsches Bild.

     

    Wer den Zugang so macht, dass nur starke gesunde Menschen durchkommen, braucht sich nicht wundern, wenn sich das in den Asylzahlen widerspiegelt.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Man könnte sich den ganzen Diskussionskram hier sparen, wenn man absolute Zahlen zu Männern, Frauen, Mädchen und Jungen im Bericht dokumentieren würde.

  • Einen Asylantrag können nur Erwachsene stellen. Minderjährige dürfen keinen Antrag stellen und können somit kein Asyl bekommen. Das können nur die Eltern. Bei unbegleiteten Minderjährigen ist es genauso. Mit dem 18. Lj. wird dann der eigenen Antrag gestellt.

     

    Zu behaupten, die Männer seien unter den Bewerbern nicht in deutlicher Überzahl, ist doch ein politisch gewollter Unsinn ... es hat mit der Realität nichts zu tun.

    • @TazTiz:

      Auch wenn die Erziehungsberechtigten den "Papierkram" regeln müssen, so gelten vor dem Gesetz doch die Kinder als die "Antragsteller" und die eltern handeln in deren Namen.

       

      Und wenn Sie Zahlen lesen könnten, wüßten sie auch dass Sie Ihren eigenen "politisch gewollten unsinn" verbreiten. Denn 49% ist eben nicht "die Mehrheit".

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Danke. Super. Tolle Arbeit. So kritisch sollte der Umgang mit Statistik immer sein.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Lolol. Fragt sich, wer hier fragwürdige Statistik betrieben hat.

  • Erhöhte Krimialität bei bestimmten Straftaten unter Flüchtlingen wird häufig auch mit dem hohen Männeranteil begründet.

    Den Männeranteil runterzustatistiken

    um Ängste aus der Bevölkerung zu nehmen ist somit ein Nullsummenspiel.

    Außerdem fehlt mir im Artikel der prozentuale Frauenanteil von 21%.

    Also haben wir immer noch einen 2,5-fach so hohen Männeranteil verglichen mit den Frauen.

    Den Männeranteil nur mit dem Frauen- und Kinderanteil zu vergleichen halte ich für unseriös und gibt nur rechtspopulistischen Verschwörungstherorien auftrieb.

    Erinnert mich stark an die Art und Weise wie die Bundesbeauftragte für Migration Frau Özoguz aus 63% Zustimmung für das Referendum zur Einführung eines Präsidalsystems in der Türkei 14% Zustimmung aller hier lebenden Türken statistikt hat.

    • @Suchender:

      Es gibt keine "erhöhte Kriminalität unter Flüchtlingen bei bestimmten Straftaten". Es gibt Gesetze, gegen die nur Ausländer verstoßen können, die darf man nicht zum Vergleich heranziehen. Der Rest basiert auf rechtspopulistischen Märchen und Leuten, die keine Statistik richtig lesen können.

      • @cursed with a brain:

        Doch die gibts. Gucken Sie sich Statistiker von Großstädten an oder beim Bundesamt für Statistik die Sparte Justiz und Strafverfolgung, da sind z.B die Verstöße gegen da Aufenthaltsrecht gesondert aufgeführt.

        Für diese erhöhte Kriminalität gibt es natürlich Ursachen sozialer und soziologischer Natur und würden Deutsche unter den gleichen Bedingungen ins Ausland flüchten oder auswandern wäre deren Kriminalität auch höher.

      • @cursed with a brain:

        Haben Sie dafür irgendwelche Belege? http://www.zeit.de/2017/17/kriminalitaet-fluechtlinge-zunahme-gewalttaten-statistik

         

        "Allgemein gilt: Zuwanderer waren 2016, selbst wenn man sämtliche ausländerrechtlichen Straftaten wie etwa den illegalen Aufenthalt herausrechnet, überdurchschnittlich an der gesamten registrierten Kriminalität beteiligt. Obwohl sie in der Regel nur zwischen 0,5 und 2,5 Prozent der Wohnbevölkerung in einem Bundesland ausmachen, stellten sie bis zu 10 Prozent aller tatverdächtigen Straftäter."

         

        Meine Quellen sagen da nämlich was anderes.

  • Ich schlage die Bezeichnung "Kinder" und "Kinderinnen" vor, müssen doch hier eindeutig 4 Gruppen klassifiziert werden.

  • Scheindebatte, ganz einfach weil die Zahl der "Flüchtlinge" in Deutschland im Verhältnis 14 x höher ist als im ach sooo

    liberalen Kanada.

    20 x höher als in Frankreich.

    wie viele wollte GB noch aufnehmen?

    20.000 oder 25.000 in 4 Jahren?

    50 mal höher als in den USA

    Zum nachvollziehen, ich rechne es vor: Die USA haben rd. 27 x mehr Fläche, ein höheres Bsp/ Kopf, rd. 4 x mehr Bevölkerung, müssten also in der Spitze rd. 4 x 8.90.000=3.460.000 (rd. 3,4 Millionen) aufnehmen, haben aber unter Prsäsident Obama nur 70.000 aufgenommen, waswiederum im Verhältnis rd. 1/50 derdeutschen Zahlen entspricht.

    im Regierungsjahr

    • @Albert Anders:

      Die USA sind größer als Deutschland...?!

      Ja, daschauher...

       

      Ansonsten... Dreisatz: 'sehr gut'.

      • @Sebas.tian:

        Gegenargumente?

        0.

    • @Albert Anders:

      Spätestens zur BT-Wahl im September wird der deutsche Michel doch schon wieder vergessen haben, was Merkel in 2015/16 angerichtet hat.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Albert Anders:

      Thema wechseln macht die Sache auch nicht besser.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Das Thema ist völlig unwichtig.

        So als wenn sich jmd. beschwert dass sein Auto auf der linken Seite eine kleine Lackabsplitterung hat,

        aber die rechte Seite völlig zerstört ist weil jmd. mit einer Baummaschine hineingefahren ist.

        Oder: Pragmatismus.

    • @Albert Anders:

      Also ist jetzt Obama Schuld, wenn deutsche Behörden vierjährige Kinder als "erwachsene Männer" zählen?

       

      Interessante Theorie... Nein. Doch nicht. Nur eine weitere rechtspopulistische Nebelkerze.

      • @cursed with a brain:

        Nein, es ist unwichtig.

        Ein Popanz.

        Wichtig sind die absoluten Zahlen.

        Asylanträge in Deutschland 2015: Rd. 890.000. + Familennachzug, zwei Jahre später, Angang 2018 -nach der Wahl ;-)-

        und das taucht nicht in der Statistik auf.

        Ach ja: Geburten derWohnbevölkerung

        2015 in Deutschland: Rd. 735.000.

        Aus 2016 wurden mehr Asylanträge

        in Deutschland gestellt als in der Rest EU.

        Nochmal für Sie:

        USA unter Barack Hussein Obama

        2016: Rd. 70.000

        Frankreich: rd. 30.000

        GB: Ca. 25.000 in 4 Jahren

        Australien nimmt rd. 17.000 / Jahr auf.

        Kanada rd. 30.000, die müssten um auf deutsche Verhältisse zu kommen rd.

        420.0000 aufnehmen (weil rd. 38 Millionen Einwohner, ähnliches Bsp. /Kopf, ebfs. rd. 27 x größer als Deutschland.)

        "Fehlen" rd. 390.000.

        Die Kanadier nehmen einfach nicht mehr auf! Kriegen aber trotzdem, im Gegensatz zu den Deutschen keine "Keule" obwohl sie nur rd. 1/14 aufnehmen und das auch noch ohne Famliennachzug.

        Warum nicht?

        Die anderen auch nicht.

        Wieso ist das so?

         

        Völlige Missverhältnisse.

         

        Merken Sie etwas?

        Tipp: Sie wurden erfolgreich abgelenkt.

  • Falsch. Entweder lass ich Kinder außen vor oder zieh sie mit ein. Ich kann sie aber nicht den Frauen zurechnen. Ich glaube das BAMF hat das Gegenteil beabsichtigt. Wenn wir die Kinder (die aus Mädchen und Jungen bestehen) herausrechnen, dann steigt (!) der Anteil der männlichen Antragsteller noch. Die taz sieht dies als Einladung für rechte Hetze??? Das Gegenteil ist der Fall, es wird versucht die Zahl niedrig zu halten. Wenn wir die Kinder miteinbeziehen und es bei diesen keinen (so großen) Männerüberhang gibt, steigt der Anteil der männlichen Erwachsenen Flüchtlinge in der Gruppe der Erwachsenen.

     

    Für alle zum Nachrechnen (wobei ich annahmen setzen muss):

     

    Insgesamt gibt es 100 Flüchtlinge, davon 30 Kinder (die Zahl ist gegriffen, je höher diese ist, umso deutlicher wird aber das Ergebnis). Bei den Kindern gibt es einen leichten Männerüberschuss (schreibt Markus Mitte), also 17 (56%) Jungen und 13 Mädchen (44%).

     

    Legen wir zu Grunde, dass insgesamt 66% Männer sind, handelt es sich um 66 Männer (inkl. Kinder).

     

    Ziehen wir die Kinder (Jungen) ab, verbleiben 49 Männer von insgesamt 70 Erwachsenen. Das ist ein Anteil von 70%.

     

    Gehen wir von 50% Kindern aus, wären es sogar 76% männliche Erwachsene.

    • @Strolch:

      10 von 100 Menschen verstehen nix von Prozentrechnun!

      Das sind mehr als 17%...

       

      Ansonsten: schöne Diskussion.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      Das ist ein Angriff auf eine Scheinposition. Nochmal die Aussage:

       

      'In der Broschüre „Aktuelle Zahlen zu Asyl“, die das Bamf monatlich herausgibt, steht:

       

      „(Fast) zwei Drittel aller Erstanträge werden von Männern gestellt“.'

       

      Sie haben daraus gemacht:

       

      "(Mehr als) zwei Drittel aller Erstanträge von Erwachsenen werden von Männern gestellt"

       

      Das hat aber das BAMF gar nicht behauptet. Also kann dieser Text hier in der taz sich auch nicht darauf beziehen.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Nein, das habe ich anders gemeint:

         

        Der Satz lautet „(Fast) zwei Drittel aller Erstanträge werden von Männern gestellt“.

         

        Das ist richtig. Bei diesen "Männern" sind auch "Kinder", genauer Jungen enthalten. Das war die Kritik der taz.

         

        Ich habe mich gefragt, wie es das BAMF hätte machen können.

         

        Entweder: Ich vergleiche Erwachsene und Kinder. Dann sind 70% der Anträge der Erwachsenen von Männern gestellt.

        Oder (Vorschlag der taz): Ich schlage die Kinder den Frauen zu.

         

        Da die Angst in der Öffentlichkeit doch von dem -"Männerüberschuss" im Verhältnis der Frauen resultiert, hätte die erste Methode angewandt werden müssen.

        Das wollte das BAMF (wohl) nicht, den dies hätte das Ungleichgewicht erhöht. Daher meine ich hat das BAMF diesen Weg gewählt.

         

        Der Vorschlag der taz ist für mich noch weniger einleuchtend (Kinder zu Frauen zu zählen) als der Weg des BAMF. Und das sage ich jetzt zum dritten oder vierten Mal. Bislang hat mir auch keiner gesagt, wieso dieser Vorschlag Sinn machen soll, in der Debatte.

        • @Strolch:

          "Entweder: Ich vergleiche Erwachsene und Kinder. Dann sind 70% der Anträge der Erwachsenen von Männern gestellt."

           

          Somit gibt es keine Kinder...

           

          Oder (Vorschlag der taz): Ich schlage die Kinder den Frauen zu."

           

          Oder: ich gebe drei Gruppen an.

          • @R R:

            :-)

            "Oder: ich gebe drei Gruppen an."

             

            Das hat er doch gemacht!

        • @Strolch:

          Sie dürfen menschliche Populationen in MEHR als zwei Gruppen einteilen. In diesem Fall in

          - Menschen männlichen Geschlechtes ab 16 Jahre (kurz: "Männer"),

          - Menschen weiblichen Geschlechtes ab 16 Jahre (kurz: Frauen) und

          - Menschen beiderlei Geschlechtes bis 16 Jahre (kurz: Kinder).

           

          Diese Einteilung ist sinnvoll, da die Handlungen von Menschen im Erwachsenenalter je nach Geschlecht stärker differieren, als im Kindesalter. Zumal Menschen im Kindesalter in der Regel keinen autonomen, selbstbestimmten Status haben und ihrerseits abhängig von Erwachsenen (und dabei von der Männer-dominierten Gesellschaft oft der Gruppe der Frauen in Form von Müttern zugeordnet) sind.

           

          Sie können nicht plausibel erklären, wieso Sie nicht in der Lage sind, die Gesamtheit "Antragsteller" in drei Gruppen aufzuteilen. Vielmehr wollen Sie die eigenständige Gruppe der Kinder stur nach Geschlecht auf die Erwachsenen aufteilen. Dass dieses Vorgehen nicht nur aus soziologischer Sicht nicht sinnvoll ist, sondern eben den Tatbestand der Verzerrung und (bewussten) Panikmache erfüllt, wurde mehr als einmal dagegen ins Feld geführt.

    • @Strolch:

      Für die Nichtberücksichtigung der Kinder bei der Gesamtzahl der Antragsteller haben Sie keine rationale Begründung. Ihr Vorgehen ist vielmehr willkürlich und folgt Manipulationsgedanken nach rechtspopulistischem Muster.

      • @cursed with a brain:

        Sie widersprechen sich selbst. Erst sagen Sie, dass die Nichtberücksichtigung der Kinder keine rationale Begründung habe und dann unterstellen Sie mir, dass von 4 und 14 jährigen keine Gefährdung ausgeht. Was wollen Sie jetzt?

        • @Strolch:

          Beides gehört doch zusammen. Wären Sie nicht so ideologisch vorbelastet würde das für Sie auch keine besondere intellektuelle Hürde darstellen.

           

          Kinder sind (a) eine eigene Gruppe und (b) eine Gruppe, von der keine nennenswerte unmittelbare Gefährdung ausgeht.

           

          Im übrigen signalisiert der Terminus "Frauen und Kinder" bereits, dass es sich zwar prinzipiell um zwei Gruppen handelt, die aber in der Hinsicht des Gefährdungspotentials im Vergleich mit der Gruppe der Männer keine signifikanten Unterschiede untereinander, wohl aber gegenüber der Vergleichsgruppe aufweisen.

           

          Dass Sie Kinder unterschlagen wollen, nur weil sie keine Erwachsenen sind, oder aber als Erwachsene (speziell hinsichtlich dieses ominösen "Gefährdungspotentials") einstufen wollen, verstößt nicht nur gegen das Allgemeinwissen. Es stellt eine bewusste Manipulation der Daten zur künstlichen Erzeugung einer angeblich dramatischen Verschlechterung der Gefährdungslage dar, die objektiv gesehen so aber gar nicht existiert.

          • @cursed with a brain:

            Das vermeintliche Gefährdungspotential kommt nicht von den Männern (sonst ginge es um absolute und nicht um Prozentzahlen). Sondern vom UNGLEICHGEWICHT zwischen erwachsenen Männern und Frauen. Da helfen Kinder halt nicht. Deswegen spielen sie bei der Diskussion keine Rolle.

            • @Strolch:

              Mit welcher absurden Begründung?

               

              Jetzt ist die Katze wenigstens mal aus dem Sack. Vermutlich merken Sie selber nicht mal, wie Sie sich immer tiefer in ihren eigenen Sumpf aus Mythen und platten rassistischen Vorurteilen reinreiten.

    • @Strolch:

      Das BAMF verzerrt die Zahlen so, dass sie rechte Hetze, die sich des Motivs der "überzähligen" und daher hormongestauten und daher gefährlichen Männer bedient, stützt.

       

      Ihre Rechnung ist falsch: nach dem herausrechnen der Kinder bleiben 49 von 100 Antragstellern in der Kategorie "Mann" übrig.

      • @My Sharona:

        Da ist nichts falsch. Ja, es bleiben 49 übrig, aber von 70 Erwachsenen! Steht da, wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Ich kann Kinder nicht den Frauen zurechnen, wie es die taz will. Das ist Manipulation. Entweder unterscheide ich zwischen Erwachsenen und Kindern, dann steigt der Anteil männlicher Flüchtlinge (siehe meine Rechnung). Oder ich mache es wie das BAMF. Aber wieso soll ich Kinder zu Frauen zählen?

        • @Strolch:

          Ihrer Ansicht nach ist also das "Gefährdungspotential" für die weisse, blonde und christlich keusche Biodeutsche durch "arabische Jungs" , die Gefahr eines sexuellen Übergriffes immer genau gleich groß, egal ob es sich dabei um 4.jährige, 14-jährige, 24-jährige oder 40-jährige handelt?

           

          Bravo. Auf so einen Unsinn muss man erst mal kommen.

          • @cursed with a brain:

            Gähn. Sie unterstellen mir Aussagen, die ich nie getroffen habe. Zahlen lügen nicht. Schlussfolgerungen leite ich aus den Zahlen nicht ab. Ob eine Gefährdung davon hervorgeht, weiß ich nicht. Aber: und dagegen richtet sich meine Kritik: Wenn das BAMF die Kinder rausgenommen HÄTTE, wäre die Anzahl der Männer, denen keine gleich alte Frau gegenübersteht NOCH HÖHER. Nehmen Sie doch mein Beispiel:

            49 Männer

            21 Frauen

            30 Kinder.

             

            49 gleichalte Männer stehen 21 Frauen gegenüber (Kinder sind draußen). Das ist das Gefährdugspotential (der Begriff stammt von Ihnen!). 70% zu 30% Wenn wir die Kinder einbeziehen (so das BAMF) sinkt der Anteil auf 66%.

             

            Daraus, dass das BAMF die Kinder miteinbezieht, sinkt der "Männerüberschuss". Ja, ich bin bei Ihnen die Kinder einzubeziehen macht keinen Sinn. Nur dadurch sinkt der prozentuale Anteil.

             

            Wenn die taz darauf dem BAMF unterstellt, sie wollen die Zahl hochtreiben, ist das falsch.

             

            Der Vorschlag der taz das man Männer mitr Frauen UND Kindern vergleichen soll, macht nur noch weniger Sinn. Mit so einer Statistik würde man aber Wasser auf die Mühlen der Rechten gießen und befeuert rechte Verschwörungspropaganda, dass die Zahlen verharmlost werden. Das ist das Problem, dass ich sehe. Den rechnen können andere auch.

             

            Setzen Sie sich lieber mit Statistik auseinander als mir gegenüber etwas zu unterstellen, was ich nie gesagt habe.

            • @Strolch:

              Als akademisch ausgebildeter Statistiker sage ich Ihnen, Sie missbrauchen die Statistik zu manipulativen Zwecken und verfälschen ganz bewusst vorhandenes Zahlenmaterial zur falschen Darstellung von Zusammenhängen. In meinem Kurs müsste ich Sie damit durchfallen lassen.

               

              Kinder sind keine "Männer". Sie dürfen daher einer Gruppe mit dieser Bezeichnung nicht zugerechnet werden. Auch nicht diejenigen Kinder, die ein männliches Geschlecht aufweisen.

               

              Kinder sind vielmehr und unabhängig von ihrem Geschlecht in erster Linie KINDER. Sie denken und handeln auf einem anderen Niveau, als Erwachsene. Abhängig vom Alter sind sie zusätzlichen Beschränkungen durch die Gesellschaft und ihrer altersbedingten Wahrnehmung ausgesetzt.

               

              49 Männer bleiben 49 Männer, egal ob Sie 100 oder nur 70 Menschen als Grundgesamtheit annehmen. Im zweiten Fall unterschlagen Sie aber bewusst ein Drittel der tatsächlichen Grundgesamtheit um die Gruppe der Männer künstlich zu dramatisieren. Ebenso dramatisieren Sie durch Verfälschung der eigentlichen Gruppengrößen, wenn Sie Kinder nur aufgrund des Geschlechtes als (erwachsene) Männer einteilen. Das ist unwissenschaftlich bezüglich der Vorgehensweise und populistisch in den damit getroffenen Aussagen.

               

              Sie sind leider nur ein Scharlatan (wissenschaftlich gesehen) und ein offensichtlich um Polarisierung bemühter Schaumschläger (was ihre "Schlussfolgerungen" anbetrifft).

        • @Strolch:

          solange aus der anzahl der männer über 16 nicht die unbegleiteten minderjährigen jungs und die männer in begleitung von frau und oder kindern (sonstigen angehörigen) herausgerechnet werden, bleibt der satz zumindest verfänglich, leistet dem geheule über die vielen jungen+tralala männer vorschub.

          • @christine rölke-sommer:

            Wie war das nochmal mit Statistiken?

             

            Hab gerade mal die Zahlen von 2017 angesehen...

             

            .. und wär ich bei der Afd, dann würde ich behaupten, daß 71% (35.885) der Antragsteller (50.585) in der Altergruppe 16-30 Jahre männlich sind. Diese Aussage lässt sich auch aus den Zahlen ableiten.

             

            Soviel zur Aussagekraft solcher Zahlen, da kann sich eben jeder sein eigenes Wahrheitssüppchen kochen.

             

            Quelle: http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/aktuelle-zahlen-zu-asyl-juli-2017.pdf?__blob=publicationFile , Seite 7

            • @Erklärbär:

              Wenn Sie gleichzeitig betonen, dass diese Gruppe 7,0% der gesamten Antragsteller ausmacht, kann sich jeder was drunter vorstellen (71% von 0,07 ist ungefähr 0,05; das entspricht 5% aller Antragsteller).

               

              Damit hätten Sie die tatsächliche "Gefährdungslage" durch männliche Antragsteller in der Altergruppe "16-30 Jahre" gemessen am Gesamtaufkommen an Antragstellern dann auch hinreichend abgebildet.

               

              Nur jeder 20. Flüchtling fällt tatsächlich indie Kategorie des "gefährlichen Jungmanns".

              • @cursed with a brain:

                Ich wollte mit meinem vorherigen Posting eigentlich nur die Zweifelhaftigkeit solcher Statikauslegungen betonen, aber Ihre Zahlen stimmen objektiv nicht (und meine auch nicht, ich bin bei der Addition um eine Zeile verrutscht).

                 

                Alle Antragsteller 2017: 117.313

                 

                davon 16-30 Jahre und männlich: 32077

                 

                Diese Gruppe macht somit 27% und nicht 7% der gesamten Antragsteller aus.

                • @Erklärbär:

                  Da in dem Artikel und in den Kommentaren bislang nur die Zahlen aus 2015/16 erörtert wurden, bin ich davon ausgegangen, dass sich auch ihre Zahlen auf die Gesamtzahl Antragsteller von 722.370 Personen.

                   

                  Im von Ihnen verlinkten Dokument des BAMF heisst es an entsprechender Stelle:

                  "Im Zeitraum Januar – Juli 2017 waren 75,7 % der einen Asylerstantrag stellenden Personen jünger als 30 Jahre. Fast zwei Drittel aller Erstanträge wurden von Männern gestellt."

                   

                  Für den "Normalverbraucher" ergibt sich die Rechnung: 75,7% unter 30, davon 66,7% Männer - bleiben 9 % "Frauen und Kinder".

                   

                  Tatsächlich kommt man nur auf 27,3% männliche Antragsteller zwischen 16 und 30 Jahren, das ist deutlich weniger als die Hälfte dessen, was das BAMF vorgaukelt. Bei den übrigen männlichen Antragstellern handelt es sich um Männer über 30 Jahre (14,2%) und KINDER männlichen Geschlechts (20,2%, davon allein 12% Kleinkinder aus der Altersgruppe "unter 4 Jahre". Kleinkinder, die vom BAMF stillschweigend der Gruppe "Männer" zugerechnet werden). In der Summe ergibt das aber auch lediglich 61,7% "Männer"-Anträge, also 5% weniger, als vom BAMF behauptet. "Zwei Drittel" klingt offenbar dramatischer, als "knapp über 60 Prozent".

                   

                  Hier muss man ganz eindeutig von miesen Taschenspielertricks sprechen, die eigentlich eine in der Öffentlichkeit deutlich wahrnehmbare Rüge verdient hätten. Wer "zwei Drittel" sagt, obwohl er nur 60% hat und eigentlich 27,3% meint, der veräppelt die Allgemeinbevölkerung.

                • @Erklärbär:

                  und wenn wir uns dann noch klar machen, dass

                  1. nach UN-kinderrechte-konvention jedes mentsch bis 18 kind ist

                  2. kinder über 16 immer einen abnickenden personensorgeberechtigten brauchen, um wirksam einen asylantrag stellen zu können

                  dann frag ich noch mal, was es soll, alle mit glied über 16 zu mänern zu erklären.

                  ein bißchen erinnert mich das an Israels untersuchung zu ihrem letzten überfall auf 'Asa - darin wurden alle männlichen toten kurzerhand zu kombattanten erklärt. nicht, dass andere staaten dies nicht auch täten - sie tun. nur in der untersuchung war es in seltener klarheit zu lesen.

                  -

                  ich stör mich weniger an den zahlen bei BAMF. wer sich eingehend mit ihnen beschäftigt, kann ein recht differenziertes bild gewinnen.

                  ich störe mich - wie die autorin - an dem, was BAMF dazu schreibt.

  • Im Artikel:

    ... in der ersten Jahreshälfte 2017 nur noch 42 * männliche ...

     

    * Prozent ?

  • Dafür, dass tendenziell mehr Männer als Frauen nach Europa fliehen, gibt es zahlreiche Gründe. Nach traditionellen Vorstellungen stehen meist Männer in der Verantwortung, die Familie zu versorgen, und sie gelten als körperlich stärker.

     

    Das kann man aber auch ganz anders sehen.

     

    Zum einen - Familienväter die ihre Familie in den Wirren allein lassen handeln unverantwortlich.

     

    Zweitens - Viel der Jungspunde haben überhaupt keine Famile.

     

    Drittens brauchen diese Länder dringend tatkräftig Männer für den Wiederaufbau bzw. der Stabilisierung.

    • @Justin Teim:

      zu 1.: Familienväter, die ihre Familie auf so eine Flucht mitnehmen, handeln unverantwortlich.

       

      zu 3.: wenn's im Haus brennt müssen auch erstmal alle raus. Nur die Feuerwehr mit dem richtigen Ausrüstung geht rein

      • @R R:

        Unverantwortlich?!

        Glauben Sie ernsthaft, eine Reise von Syrien nach Europa in Begleitung Ihres Mannes ist gefährlicher für eine Frau als, auf sich allein gestellt, in einem türkischen Camp unbehelligt zu bleiben bzw. auch noch für die Unversehrtheit ihrer Töchter Sorge zu tragen ?! Selbst eine muslimische Frau ist trotz Kopfbedeckung und entsprechender Kleidung nicht sicher vor Übergriffen, nur in Begleitung eines Mannes ist das der Fall! Da möchte ich mir gar nicht ausmalen, wie es Christinnen allein in einer solchen Wartesituation gehen mag!

         

        Es gibt etliche YouTube-Dokus, in denen die Situation der auf Nachricht wartenden Frauen geschildert wird - nicht alle erhalten Geldsendungen aus Deutschland oder haben Aussicht auf Familienzusammenführung! Leider macht sich niemand die Mühe herauszufinden, wieviele Männer sich ihrer Familien entledigt haben bzw. vermisse ich Freiwillige, die sich um Frauen und Kinder bemühen, die in den Camps auf Hilfe warten! Für einen jungen Mann mit dem nötigen Geld für Schlepperdienste ist es doch viel einfacher als für mittellose Frauen mit Kindern... außerdem scheint es kaum jemanden zu interessieren, dass "Krieg" per se kein Anrecht auf Asyl bedeutet, ebensowenig die finanzielle Situation! Ist auch nicht verwunderlich, da ja noch nicht einmal hochrangige Politiker wie Claudia Roth wissen, was genau der Unterschied zwischen Asyl und Duldung Schutzsuchender ist.

        Wie es sein kann, dass Christen (die durch ihre Verfolgung sowohl einen Grund als auch Aussicht auf Asyl haben) nicht mehr Hilfestellung erhalten, da ihnen die Integration auch leichter fallen dürfte, das beantwortet mir bislang niemand, egal, wen ich frage. Genauso sieht es aus mit der Frage, warum es so unzumutbar ist, vor allem die muslimischen Männer bei ihrer Ankunft über den Stellenwert / Gleichberechtigung der Frau in Deutschland aufzuklären und Straftaten entsprechend zu ahnden.

        Die aus Deutschland kommende "Hilfe" ist wohl doch nur ein Vorwand fürs Geldverdienen.

      • @R R:

        zu 1. ach ja - und die Familie im Kugelhagel alleine zu lassen ist besser?

         

        zu 3. aha - und wenn keine Feuerwehr da ist?

    • @Justin Teim:

      Hauptgrund, warum mehr Männer in Europa *ankommen*: man muss schon körperlich stark sein, um die Flucht überleben zu können.

      • @R R:

        Was ist denn Ihrer Ansicht gefährlicher, Flucht oder bleiben? Sind mehr Männer ein Hinweis auf 1 oder auf 3 ?

        Und was bedeutet das für die Politik - falls es etwas für die Politik bedeutet...

      • @R R:

        Es ist interessant zu sehen, wie in Ihrer Argumentation Syrien und andere Länder wahlweise brennen (Ihr Bild) oder zum sicheren Herkunftsland werden.

        Klar, die Sache ist kompliziert und die Fluchtmotivationen überlagern sich. Dass Sie jedoch die Widersprüchlichkeit Ihrer Argumentation gar nicht bemerken, ist schade.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Justin Teim:

      Gehen Sie doch nach Syrien oder Somalia und bauen da was auf oder haben Sie mehr drauf als ein paar sexistische und rassistische Unterstellungen!?

       

      "Jungspunde [...] haben keine Familie"

      Was ist da denn passiert? Warum fliehen die wohl?

      Sollen die zurück und mit ihren Rücken das zerbombte Waisenheim stabilisieren oder zum Wiederaufbau ein paar Frachter entführen?

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Aber den Widerspruch in der Aussage sehen sie nicht?

         

        " Nach traditionellen Vorstellungen stehen meist Männer in der Verantwortung, die Familie zu versorgen, und sie gelten als körperlich stärker."

         

        Die Männer hauen ab und die Frauen und Kinder werden bombadiert - wissen nicht wohin und Mann ist weg oder wie...

    • @Justin Teim:

      1) Genau, die sollen dableiben, kein Geld verdienen und das Essen wegfuttern. Nur so unterstützt man die Familie vorbildlich ...

       

      2) Insbesondere eine nichtexistierende Familie schädigt man, wenn man sie verläßt!?! Oder wie soll man das verstehen?

       

      3) Abstrakt schöner Gedanke, aber was konkret hätte sich den Geflüchteten denn angeboten? Wissen Sie da mehr als ich?

      • @Bodo Eggert:

        zu 1 - als Mann sollte man vielleicht Essen für Familie mit den Kindern organisieren - oder fressen Sie ihrer Famile alles weg.

         

        zu 2 - ich meinte mit "ohne eigene Familie" kinderlose Männer

         

        zu 3 - wenn da Häuser in Trümmern liegen - was würden sie machen wenn der Sturm vorbei ist. In vielen Teilen der Region ist es doch schon ruhiger.

    • @Justin Teim:

      Zum einen... bestehen "Familien" in den Herkunftsländern in der Regel aus mehr als zwei (Eltern, Kinder) Generationen. Die Großeltern und weitere Verwandte bleiben ebenfalls zurück. Ihr Blick und Ihre Argumentation ist ethnozentrisch getrübt.

       

      Zweitens... - werden auch die wohl kaum "vom Himmel" gefallen oder dem Klapperstorch aus seinem Körbchen gerutscht sein. Dass durch "Kriegswirren" auch Familien auseinandergerissen, ltern von ihren Kindern getrennt werden, vielleicht auch nicht alle jeden Angriff unversehrt überstehen, sollte selbsterklärend sein.

       

      Drittens... - ist das ein verlogenes Alibi-Argument, dass noch nie jemanden davon abgehalten hat, sein nacktes Leben zu retten und sich aus einer unmittelbaren Gefahrenzone zu begeben. Oder hätten Sie die Zivilbevölkerung um Fukushima gleich nach dem GAU an der Flcuht gehindert mit ihrem "brillianten" Hinweis, irgendwer müsse das doch in ein paar Jahren (oder Jahrzehnten?) auch mal wieder aufbauen...?

      • @cursed with a brain:

        Wie heisst es bei Booten die in Seenot sind - Frauen und Kinder zu erst.

         

        Jetzt kann man sich die Frage stellen was anstrengender ist - zu fliehen oder in den Kriegswirren zu überleben.

         

        Wie war das denn mit der Flucht nach dem zweiten Weltkrieg....

      • @cursed with a brain:

        ...sein nacktes Leben zu retten ist immer legitim...

         

        Die seinen da zu lassen jo ....

      • @cursed with a brain:

        Sie argumentieren (beachtet man den Ausgangstxt) nicht konsequent. Denn aus Fukushima sind ja nicht überproportional viele Männer geflüchtet, oder?

    • @Justin Teim:

      Wiederaufbau? Ich glaube, wenn dazu in absehbarer Zeit eine berichtigte Hoffnung bestünde, würden diese Menschen nicht ihre Heimat verlassen.

      Ausserdem gibt es noch andere Quellländer als Syrien, da kommt nix mit Aufbau, die sind im massiven langfristigen Abbau z.T. dank EU-Politik, aber einfach auch der Globalisierung.

      Oder die Leute flüchten aus politischen Gründen wie Verfolgung - auch keine Aussicht auf Aufbau, solange die Regime nicht wechseln.

      Und wenn ich nix zum beissen und trinken habe, muss ich abhauen, da hilft die idealistische Hoffung auf Aufbau auch nicht weiter.

      Wenn jemand seine Familie allein lässt, hat das sicher schwerwiegende Gründe und nicht einfach "ich mal die Sause in Europa".

      • @Mitch Miller:

        in vielen Gegenden ist es schon ruhiger - vielleicht da mal anfangen -

         

        Die Globalisierung da gebe ich Ihnen Recht - das war aber nicht Anlass meines Kommentars.

  • 3G
    35730 (Profil gelöscht)

    Ich sehe es auch so, daß die unkontrollierte Sprache des bamf zu rechtspopulistischen Auslegungen einlädt. Viel einladender aber sind die Übergriffe vor Ort, die leider viele tolerante Bewohner schon zu pauschalen Verurteilungen der Flüchtlinge verleitet. Ängste würden nach ihren Aussagen nicht geschürt, sondern seien auf den Straßen real vorhanden. Links muß sich dem Thema schnellstmöglich stellen, möglichst aber nicht mit der im Artikel unterschwellig bestätigten Männerfeindlichkeit. Ein Ansatz wäre es zu klären, wieviel Gewalt Männer denn so in ihrem Leben erfahren. Oder sind Männerthemen rechts?

  • Das BAMF sollte in der nächsten Auflage "männliche Flüchtlinge" schreiben. Zumindest aus Jungen werden übrigens irgendwann Männer.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Ich habe mir die Freiheit genommen, die Zahlen auf den Seiten einmal nachzurecherchieren.

    Im Jahre 2016 haben 722.370 Menschen einen Erstantrag gestellt, davon 474.566 (=65,7%) männlichen Geschlechts.

    Von den Antragstellern waren 503.377 Menschen über 16 Jahren, und zwar 354.077 Männer (= 70,34%).

    70,34% sind sogar MEHR als zwei Drittel, oder? D.h. durch die Einbeziehung der Kinder wurde die Relation zwischen den Geschlechtern sogar noch zugunsten von Frauen und Mädchen "verbessert".

     

    Liebe Tanya Falenczyk. Haben wir schlecht gerechnet?

    Dann darf frau sich auch nicht wundern, wenn (teilweise zu Recht) so genannten Qualitätsmedien das in-die-Welt-setzen von Fake-News vorgeworfen wird.

     

    Ordentliche Recherche und journalistische Wahrhaftigkeit sieht jedenfalls anders aus.

     

    Denn: Wäre richtig gerechnet worden, wäre auch die polemische rhetorische Frage am Ende des Artikels obsolet geworden.

    Aber, wie es neuerdings heißt: "Wäre wäre Fahrradkette"...

    • @2730 (Profil gelöscht):

      Sie bezeichnen die 474.566 als "männlichen Geschlechts". Das BAMF nennt sie "Männer". Obwohl 120.489 gesetzlich gesehen "Kinder" sind.

       

      Deshalb sind die Angaben des BAMF irreführend. Weil Kinder "Kinder" sind, und keine "Männer".

       

      Also haben wir

       

      354.077 Männer (entspricht 49,02% von Flüchtlinig gesamt),

      149.300 Frauen (entspricht 20,67% von "gesamt"),

      218.993 Kinder (entspricht 30,32% von "gesamt").

       

      Bei den Kindern wurden

      120489 Jungen (entspricht 16,68% von "gesamt") und

      98504 Mädchen (entspricht 13,64% von "gesamt") erfasst.

       

      65,7% der Antragsteller waren "männlichen Geschlechtes", aber nur 49% waren tatsächlich bereits im "Mannesalter" ("Männer").

       

      Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass das BAMF ein Zerrbild zeichnet, welches Wasser auf die Gebetsmühlen der Rechtspopulisten bedeutet.

      • @cursed with a brain:

        Danke für diese Zahlen!

        So gibt es keine Missverständnisse!

    • Tanya Falenczyk , Autor*in des Artikels,
      @2730 (Profil gelöscht):

      Hallo,

      gerne erkläre ich Ihnen meine Rechnung. Genau wie Sie bin ich auf 354.077 Männer, also männliche Flüchtlinge über 16 Jahren, gekommen. Die männlichen Flüchtlinge unter 16 Jahren gelten laut Aufenthaltsgesetz noch als Kinder, rechnet man diese zur Gruppe "Frauen und Kinder" so ergibt sich eine Zahl von 368.293 (247.804 Frauen und Mädchen + 120489 männliche Antragsteller unter 16). Demnach stimmen auch die Prozentzahlen, die ich im Text angegeben habe.

      • @Tanya Falenczyk:

        wie Strolch oben anmerkte ergeben sich aus den von CWAB genannten Zahlen 70% Männer unter den Erwachsenen und 55% Jungs unter den Kindern.

        Da sich - wie Hanne unten schreibt - der erste assoziative Vergleich in jedem Moment des Diskurses bei der Nennung "Männer" immer auf eine wie auch immer definierte Vergleichsgruppe "Frauen" bezieht, ist Ihre Schlussfolgerung nach der anfänglich richtigen Kritik irreführend - ja manipulativ.

        Heißt: Das Schlagwort "Männerüberschuss" ist nicht aus der Welt, indem Sie alle "Kinder" der Gruppe "Frauen" zurrechnen.

        Ach ja: Ihre "Rechnung" haben wohl alle verstanden. Sie ist halt unlauter.

      • @Tanya Falenczyk:

        Sie haben völlig Recht. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen+Kindern ist völlig ausgeglichen. Es kann alles bleiben wie es ist. Man muss nichts ändern.

      • @Tanya Falenczyk:

        Prozentzahlen müssen sich natürlich auf die betrachtete Gruppe beziehen, in dem Fall jeweils auf die Erwachsenen bzw. auf die Kinder - außer Sie schlüsseln das ausdrücklich auf die vier Kategorien Mann, Frau, Mädchen, Junge auf. Das ist aber nicht geschehen.

         

        Die Kinder zu den Frauen zu rechnen ist genau der Taschenspielertrick, den Sie bemängeln - nur andersherum. Falls Sie das als Gegenbeispiel gemeint haben, kommt das nicht rüber.

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @Bodo Eggert:

          So ist es! Der in der Schlagzeile gemachte Vorwurf kommt als Boomerang hart zurück.

          Ich bin aber dankbar für diesen Artikel, weil man schön und persönlich nachprüfbar sehen kann, dass man mit ein und derselben Datenlage ganz unterschiedlich konotierte Aussagen formulieren kann. Schön ist diesrs Beispiel, weil die Rohdaten offen liegen und sich das manipulative an diesem Artikel leicht erkennen lässt.

        • @Bodo Eggert:

          Danke!

      • @Tanya Falenczyk:

        Sorry, aber diesen Begriff "Frauen und Kinder" finde ich schon immer daneben, auch wenn ich eine Frau bin und Kinder habe. Aber was soll das bedeuten, die Gruppe "Frauen und Kinder"? Das ist doch tendenziell diskriminierend, auch "Frauen und Kinder" zuerst etc. So ein Blödsinn. Das mag biologisch sinnvoll sein, um das Überleben der Art zu sichern, aber gesellschaftlich ist es doch arg hinterm Mond von "Frauen und Kindern" als Gruppe zu sprechen. Das kommt doch aus der Zeit, als Frauen und Kinder dem Mann gehörten - mit allen Konsequenzen.

        • @Hanne:

          Sie haben recht. Man braucht nicht Frauen und Kinder als Gruppe zusammenzufassen, es reicht aus, die Zahl der Anträge von Männern auf die Gesamtzahl der Anträge zu beziehen, und schon hat man die richtige Prozentzahl (49%) und nicht zwei drittel (66%). Wie sich die restlichen Prozente verteilen ist dagegen unerheblich.

        • @Hanne:

          Männer pauschal als "Gefähreder" auszumachen ist nicht weniger diskriminierend. Es bleibt Ihnen aber unbenommen, die Gruppe in "Frauen" und "Kinder" aufzuteilen. Im wesentlichen geht es doch aber - anhand der Gefährdungsbeschreibung um die Gruppen "Männer" vs. "keine Männer". Dass einzelne Individuen aus der zweiten Gruppe irgendwann in die erste wechseln werden ist kein Grund, sie bereits jetzt - entgegen ihrer AKTUELLEN Merkmalsausprägung - stillschweigend dort zu subsummieren. Denn das ist schlicht Manipulation von Daten.

          • @cursed with a brain:

            Klar ist das auch den Männern gegenüber diskriminierend, das sehe ich genauso.

             

            Ich bin aber wie viele der Meinung, dass wenn schon das Verhältnis des "Männeranteils" angegeben werden soll, es an der Summe der Erwachsenen bemessen wird.

             

            Gerne kann dann noch das Verhältnis von Erwachsenen und Kindern angegeben werden. Aber "Männer" (was auch immer die dann noch so an Eigenschaften aufgebürdet bekommen) einer Gruppe "Frauen und Kindern" entgegen zu setzen, macht aus meiner Sicht keinen Sinn.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Tanya Falenczyk:

        Wollen Sie mir jetzt ernsthaft erklären, dass Kinder unter 4, im Alter von 4 - 6 oder auch im Alter bis 10 Jahre einen Erstantrag gestellt haben? Das meinen Sie nicht ernst, oder?

        Diese Art, Statistiken zu behandeln entbehrt jeder fachlichen Grundlage.

         

        Btw.: Ich hätte mich als 14jähriger nicht zu den Frauen zählen lassen....

        • Tanya Falenczyk , Autor*in des Artikels,
          @2730 (Profil gelöscht):

          Schauen Sie sich gerne die "aktuellen Zahlen zu Asyl" des BAMF an. Dort sind alle Erstantragsteller nach Alter aufgelistet. Natürlich stellen Kleinkinder und Kinder ihre Anträge nicht selbst, aber für sie wird Asyl beantragt, das Bamf listet sie also auch.

           

          Niemand zählt 14-jährige männliche Asylbewerber als Frauen, deswegen heißt die Gruppe ja auch "Frauen und Kinder".

          • 2G
            2730 (Profil gelöscht)
            @Tanya Falenczyk:

            1. Auch wenn ich mit Ihrer Art der Statistikinterpretation so gar nicht übereinstimme, gebe ich doch zu, dass man die Klasseneinteilung so wählen kann, wie Sie es getan haben.

            2. Vor allem aber möchte ich mich an dieser Stelle dafür bedanken, zum einen dafür, dass Sie sich überhaupt zu meinem Kommentar geäußert haben und zum zweiten für die Art, in der Sie es getan haben.

             

            Deshalb nehme ich den von mir im Kommentar geäußerten Vorwurf, ordentliche Recherche und journalistische Wahrhaftigkeit sähen anders aus, vollumfänglich zurück und bedanke mich für die Diskussion.

          • @Tanya Falenczyk:

            "Niemand zählt 14-jährige männliche Asylbewerber als Frauen, deswegen heißt die Gruppe ja auch "Frauen und Kinder"."

             

            Und welche Logik steckt dahinter? Sie scheinen ja sehr mit der Gruppe "Frauen und Kinder" zufrieden zu sein, quasi als sachliche "Masse" gegen "Männer", die dann prozentual weniger erscheinen.

             

            Ich wollte als 14jähriger auch nicht zu dieser Gruppe gehören: Weibliche Erwachsene und quasi (noch) geschlechtslose Wesen zusammen gefasst.

  • @HUP

     

    Ein wesentlicher Grund, warum man wissen möchte, wie die Geschlechterverteilung ist, ist doch der, daß

    bei vielen Männern in der Regel noch mit dem Familiennachzug gerechnet werden muß.

     

    Daß Frauen alleine kommen, ist wohl überwiegend nicht so (weiß es aber selber nicht genau.)

     

    Vor diesem Hintergrund ist eine Unterteilung unter anderem nach Männern, Frauen, Kinder, durchaus sinnvoll.

    • @AntiAnti2017@web.de :

      Eine Unterteilung ist sicherlich Sinnvoll, da die Unterschiedlichen Gruppen unterschiedliche Anforderungen stellen. Erwachsene brauchen neben den Sprachkursen auch einen Arbeitsplatz, während Kinder einen Platz in einer regulären Schule brauchen.

  • Ich wusste nicht, dass Kinder geschlechtslos sind. Ist "Kind" eine Geschlechtskategorie? Wenn nein, dann ist die Aufteilung in "Männer, Frauen, Kinder" einfach unnötig unscharf. Natürlich hat das BAMF recht mit seiner Kategorisierung - was hier gewünscht wird ist nichts anderes als sprachliche Schönfärbung im gewünschten politischen Kontext.

    Wenn man zwischen männlichen Kindern und männlichen Erwachsenen unterscheiden will (warum auch immer), dann muss man nicht Kinder zum dritten Geschlecht erklären, sondern der Statistik den Wert "Alter" hinzufügen.

    • @hup:

      genauso ist es, ich verstehe mal wieder die Aufregung nicht. Was will uns der Author sagen ? Oder etwa wieder mal nur mit Statistiken nutzen um die Situation zu "verhübschen" ?

    • @hup:

      Welche Auskunft vom BAMF hätten SIE denn gerne? Wie grob darf es denn sein, damit man seine Vorurteile bestätigt sieht?

      "100% aller Asylbewerber sind Ausländer"? Boooaaahhh...!

       

      Aber nicht ganz klar formuliert ist, ob nun alle _männlichen_ Kinder oder ALLE Kinder zu den Männern gerechnet wurden? Kein Wunder, dass die Zahlen durcheinander geworfen werden, sogar die recherchierenden Journalisten formulieren nicht eindeutig.

       

      Wenn ALLE Kinder als Männer eingestuft werden (so klingt das o.G.) ist das offensichtlich sehr verzerrend und falsch. Vielleicht sogar mit "huch, wie konnte das passieren, wir Dummerchen"-Absicht. Von einem Institut, das sehr viel Statistik betreibt!

      • @Mitch Miller:

        Nö, bisher werden die männlichen Kinder den (erwachsenen) Männern zugeordnet, die weiblichen Kinder den (erwachsenen) Frauen.

        Die Autorin möchte, dass alle Kinder den (erwachsenen) Frauen zugeordnet werden, damit die Zahl der (erwachsenen) Männer in der Statistik möglichst klein erscheint.

        • @Markus M:

          Nein, richtig ist , die Zahl der Männer auf die Gesamtzahl der Anträge zu beziehen. Kinder brauchen andere Unterstützung (Schule) als Erwachsene (Arbeitsplatz). Also 49% Männer und nicht 2/3

    • @hup:

      Sie haben Recht damit, dass Kinder auch ein Geschlecht haben.

       

      Daher ist es falsch, weibliche Kinder als Männer zu rechnen. Und das ist, was die Taz dem BAMF vorwirft.

      • @Arne Babenhauserheide:

        An dieser Stelle ist die taz heftig zu kritisieren, den das BAMF hat zu keinem Zeitpunkt weibliche Kinder den Männern zugerechnet.

         

        Lesen Sie die Statistiken selbst unter http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/aktuelle-zahlen-zu-asyl-juli-2017.html?nn=7952222

        • @DiMa:

          Verdammt, stimmt.

           

          61,7% sind männlich. Wenn ich die Kinder unter 4 rausrechne, sind 64,7% der Flüchtlinge über 4 Jahren männlich.

           

          43% der Flüchtlinge sind erwachsene Männer (über 18), aber 61,7% der Flüchtlinge sind männlich.

           

          Danke für den Hinweis, dass die Informationen im Artikel nicht ausreichen, um die Aussage des BAMF zu prüfen!

           

          @Taz/@Tanya Falenczyk: Warum ist im Artikel kein Link zu der Statistik?

    • @hup:

      "Mann" oder "Frau" sind keine Geschlechter, insofern ist die Behauptung, "Kind" werde hier zum "dritten Geschlecht", ein Trugschluss.

       

      "Männer" sind eben im allgemeinen - und auch speziellen - Sprachgebrauch eben erwachsene Individuen männlichen Geschlechts. Die Aufteilung ist damit nicht unnötig unscharf, im Gegenteil, die drei Kategorien "erwachsene männliche Personen", "erwachsene weibliche Personen" und "nicht erwachsene Personen" ist deutlich schärfer in den relevanten Eigenschaften als "männliche Personen jedweden Alters" und "weibliche Personen jedweden Alters"! Sonst ergäben "Mütter mit je drei männlichen Kleinkindern" dasselbe Ergebnis wie "drei alleinreisende Männer und eine Frau"...

    • @hup:

      Ich kann Ihnen nur zustimmen HUP.

       

      Der im Artikel besprochene Satz steht übrigens direkt unter einer nach Altergruppen aufgeschlüsselten Statistik die nach männlichen und weiblichen Personen unterscheidet.

       

      Bei den Kindern bis 16 Jahren gibt es lediglich einen leichten Überhang männlicher Antragssteller von 3-7%-punkten (abhängig von den Altersklassen).