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Boo­me­rin­nen vs MillennialsSind wir Alte besser dran?

Warum es Ba­by­boo­me­r:in­nen besser geht als Millennials. Und warum nicht. Eine Antwort auf Adrian Lobes Artikel „In verschiedenen Welten“.

Der Lebensstil der Millennials ist auch nicht gerade tiefstes Elend Foto: getty

Die jüngste Lieferung zum Generationen-Bashing kam direkt aus der taz. Adrian Lobe, jüngerer und geschätzter Kollege, Jahrgang 1988, bezeichnet sich selbst als „Millennial“ und schreibt: „Während viele Senioren in ihren abbezahlten Eigenheimen sitzen und es sich in der Komfortzone ihrer SUVs bequem gemacht haben, blicken die Jüngeren in eine sorgenvolle Zukunft: Klimakatastrophe, Wasserkriege, Pandemien. Niemand kann sagen, ob man in 50 Jahren noch Rente bekommt oder überhaupt auf dem Planeten leben kann.“

Die Reallöhne der Millennials sinken, die Immobilienpreise hingegen steigen und steigen. Die Millennials sind die erste Generation, denen es schlechter geht als ihren Eltern, liest die Boo­me­r:in auch bei Tiktok. Und Lobe schreibt: „In der ‚Abstiegsgesellschaft‘, wo der Fahrstuhl außer Betrieb ist und man die Rolltreppe gegen die Fahrtrichtung hochlaufen muss, ist sozialer Aufstieg kaum möglich.“

Kein SUV, kein Eigenheim, kein sozialer Aufstieg, nicht mal Rente – stattdessen Klimakatastrophe! So sind sie dran, die Millennials. Und wir, die Baby­boo­mer:in­nen, haben es vermasselt. Wir haben das Klima mitruiniert oder jedenfalls nichts dagegen getan. Wenn es höllisch heiß wird mit der Erd­er­wär­mung, werden wir irgendwo im Himmel sein oder im Nirwana. Unsere Immobilie konnten wir noch selbst finanzieren mithilfe hoher Löhne, eigener Ersparnisse plus Bankkredit und günstigen Immobilienpreisen. Wir kassieren üppige Rente, die die Millennials finanzieren durch ihre Beiträge. Und gegen die Rent­ne­r:in­nen sagt niemand was, denn die sind eine große Wählergruppe, das ist politischer Selbstmord, es sich mit denen zu verscherzen.

So ungefähr geht das Anti-Boomer-Narrativ.

Vorsicht, ihr Millies!

Jetzt mal zur Klarstellung: Als Ba­by­boo­me­r:in­nen bezeichnet man in der Statistik die Generation der geburtenstarken Jahrgänge vor dem sogenannten Pillenknick. In Deutschland sind das kriegsbedingt die zwischen 1955 und 1969 Geborenen, also die heute 54- bis 68-Jährigen. Wer 55 ist, hat aber noch zwölf Jahre bis zur Rente, und was dann sein wird, weiß man jetzt auch noch nicht so genau. Vorsicht mit den Kategorien, ihr Millies!

Zu den „Millennials“ zählen per definitionem die zwischen 1981 und 1995 Geborenen, die heute 27- bis 42-Jährigen. Ihr seid auch nicht mehr superjung, also macht nicht so auf jung mit 35! Mit 35 hat sich die heute 66-jährige Ba­by­boo­me­r:in schon sehr alt gefühlt. Euer Lebensstil mit Avocado-Toast, Tofu-Würstl, Fernreisen mit atmosfair-Beitrag und einer kassenfinanzierten Psychotherapeutin, die euch geduldig zuhört – das ist auch nicht gerade tiefstes Elend.

Erben oder Nichterben

Aber es stimmt natürlich, die Immobilienpreise sind explodiert, vor allem in den angesagten Städten. Alle wollen in den Metropolen wohnen, ihr auch. Dort möglichst im dorfähnlichen Kiez mit viel Grün drumherum. Deswegen sind die Preise für Eigentum in den Städten auch so hoch. In der Altersgruppe der Millennials besitzen viel weniger Leute eine eigene Immobilie als in derselben Altersgruppe 20 Jahre zuvor, hat auch das Institut der Deutschen Wirtschaft festgestellt.

Eine Immobilie kaufen oder am Stadtrand bauen, das können heute fast nur noch Erben, weil man schon 150.000, 200.000 Euro als Eigenkapital mitbringen muss, wenn man in einer Metropole eine Familienwohnung erwerben will. Erben oder Nichterben – das ist in der Tat ein Riesenthema bei den Millennials. Die zu erwartenden Erbschaften betragen erst im reichsten Fünftel im Mittel 250.000 Euro, sagt die Hans-Böckler-Stiftung. Chancengleichheit sieht anders aus.

Nicht so viel Solidarität

Anstatt auf die Alten zu schimpfen, könntet ihr doch einfach für eine Erhöhung der Erbschaftssteuer und für eine Vermögenssteuer kämpfen, für ein bisschen mehr Umverteilung! Aber da werdet ihr leise, ihr Millies. Eine höhere Erbschaftssteuer, das könnte ja einige von euch empfindlich treffen. Deshalb sieht es auch nicht so gut aus mit der Solidarität innerhalb eurer Generation. Es ist einfacher, die Alten zu bashen.

Auch bei den Ba­by­boo­me­r:in­nen spielt übrigens die Kluft zwischen Erben und Nichterben eine große Rolle. Denn viele von uns hatten gar nicht viele Jahrzehnte lang so einträgliche Jobs, dass wir alleine mit unseren Löhnen eine Immobilie oder einen großzügigen Ruhestand hätten finanzieren können.

Euch rollt man den roten Teppich aus

Womit wir beim Arbeitsmarkt wären. Hey, ihr Millennials, zu Zeiten der Massenarbeitslosigkeit habt ihr noch auf dem Schulhof euren Tamagotchi gefüttert und euch mit Yu-Gi-Oh-Karten duelliert. Damals, in den 80er, 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als wir Boo­me­r:in­nen so alt waren wie ihr heute, ging das Gespenst der Massenarbeitslosigkeit um. „Dr. Arbeitslos“ hießen in Westdeutschland Aka­de­mi­ke­r:in­nen mit unsicherer Jobperspektive. Von einer „Ingenieursschwemme“ war die Rede, als Unternehmen massenhaft Stellen abbauten. Für die Ostdeutschen war es nach der Wende besonders schlimm. Wir hatten solche Zukunftsangst. Um uns selbst, zugegebenermaßen.

Ihr Millennials hingegen, jedenfalls, wenn ihr so um die 30 seid: Euch rollt man den roten Teppich aus. Ihr seid Goldstaub. Ihr könnt im Bewerbungsgespräch irgendwas von „Work-Life-Balance“ erzählen und dass ihr gerne vier Tage in der Woche im Homeoffice arbeiten wollt. Und dann verzieht der Arbeitgeber nur ein ganz kleines bisschen die Miene und sagt aber trotzdem: Yes. Weil sich überhaupt nur drei Leute auf seine Anzeige gemeldet haben. Und ihr rührt euch dann nicht mehr, weil ihr noch was Besseres gefunden habt.

Demütigungen für Frauen

Wir hingegen erlebten damals Demütigungen, besonders die Frauen. 34 Jahre alt und kinderlos? Die wird bestimmt sofort schwanger und kostet dann nur, die nehmen wir nicht! Die 66-jährige Babyboomerin kennt Frauen, die damals im Bewerbungsgespräch mit 35 Jahren ungefragt beteuerten, sie wollten auf keinen Fall Kinder, sie wären gar nicht der Mutti-Typ. Nur um ihre Chancen auf Einstellung zu verbessern. Kann man sich heute nicht mehr vorstellen? Eben.

Aber Schluss mit dem Ba­shing. Auf Tiktok macht sich die Generation Z, die nach 1996 Geborenen, schon lustig über das Selbstmitleid der Millennials, die sich immer überfordert fühlen. Wir Ba­by­boo­me­r:in­nen haben Verständnis. Wir wollen ja auch Verständnis, für uns. Nein, wir möchten nach 30 Jahren nicht aus unserer Nachbarschaft wegziehen, wenn unsere Wohnungen ein bisschen groß geworden sind. Und nein, wir können nichts dafür, dass wir so lange leben, oder sollen wir Massen-Seppuku begehen am 70. Geburtstag?

Wir könnten uns doch ein bisschen zusammentun, ihr Millennials und wir Boomer. Auch ihr werdet lange leben, jedenfalls die meisten von euch. Auch unter euch wird es später reiche alte Menschen geben, die eigentlich was abgeben könnten. Und klar, ihr braucht Zuwanderung, damit jemand später eure Rente bezahlt. Brauchen wir auch. Auch wir wollen nicht, dass die Welt endet, schon wegen der Enkel nicht. So weit liegen wir doch gar nicht auseinander. Also.

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34 Kommentare

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  • "Eine höhere Erbschaftssteuer, das könnte ja einige von euch empfindlich treffen."

    Bin ich total dafür!

    Übrigens, niemand zwingt einen die Kohle seiner Eltern zu nehmen. Mein Vater ist vor Jahren gestorben, ich hätte das Geld damals gut gebrauchen können mit Anfang 20 und wenig war es auch nicht. Aber aufgrund verschiedener Dinge war für mich klar, egal wie du es brauchen könntest, von diesem Mann nimmst du kein Geld, auch wenn er tot ist. Erbe ausgeschlagen, von den paar Leuten die es damals mitbekommen haben als total bescheuert bezeichnet worden, keine Sekunde bereut, es hat trotzdem für die ETW in FFM gereicht.

  • Also zieht in eine kleinere Butze und macht Platz liebe Boomer. und wenn ihr das schon nicht macht, dann knallt endlich Solarzellen auf euer Dach, rüstet verdammtnochmal eure fossile Heizung um und schafft euer Verbrennerauto ab.

    • @Christoph Buck:

      Es wird nur von Eigenheimen geredet. Viele haben eine Etagenwohnung als Eigentum. Die ist in den allermeisten Fällen abbezahlt und die Bewohner fallen dem Steuerzahler, weil sie durch Konsumverzicht (Hä, was soll das sein?) und Sparsamkeit fürs Alter vorgesorgt haben, nicht zur Last (Wohngeld, Bürgergeld etc.). Warum soll jemand eine Mietwohnung mit einem Uraltvertrag gegen eine kleinere eintauschen, die das Doppelte kostet? Die Art des Heizens bestimmt die WEG mehrheitlich. Als es nur E-SUVs für 50K+ gab, wurden sie subventioniert. Die jetzt preiswerteren und kleineren E-Autos werden nicht mehr gefördert.

  • Laut Wikipedia sind baby boomer zwischen 1946 und 1964 geboren. Kein millenial hält sich für besonders jung lediglich solidarisch mit gen z die ähnliche Probleme hat. Und wenn man nicht gerade in menschenleeren Gegenden sucht sind auch auf dem Dorf die Immobilienpreise unbezahlbar. Ich bin auch dafür gemeinsam Probleme anzugehen statt Generationen gegeneinander aufzuspielen. Aber der Artikel macht eben letzteres.

  • Boomer ist keine Generation sondern ein Mindset. Es gibt sie in allen Alters-Klassen und nicht jeder der zu der so benannten, wohl definierten Kohorte gehört ist automatisch auch Träger dieses Boomer-Mindest. Der „Boomer“ denkt (etwas überspitzt): Wenn man nur hart genug Arbeitet und dabei gehorsam die Form wahrt werden die Nacken-Steaks und Automobile über die Jahre immer größer, dieses Naturgesetz definiert für sie sowohl „Sinnhaftigkeit“ als auch „Gerechtigkeit“.



    Wie im Artikel schon beschrieben werden wir diese Leute wohl leider noch ein Jahrzehnt die Arbeitswelt prägen, bevor wir sie in der Rente endgültig durchfüttern müssen. Ich weiß nicht was schlimmer ist.

  • Mit dem Finger auf andere zu zeigen geht immer schief, einfach weil es in jede Richtung berechtigt ist und niemandem hilft. Die heute 10 jährigen sind durchschnittlich jetzt schon öfter in ihrem Leben geflogen als ich in 58 Jahren, zur Schule wird man im Zweifelsfall mit dem Auto gebracht. Die jüngeren Erwachsenen kaufen viel und das meiste davon kommt aus China. Bio ist was für die, die es sich leisten können. Wer hat, der reist und konsumiert so lange es noch geht, wer mehr hat baut sich Burgen wenn er sich nicht gleich Yachten kauft. Und wer soll diesen Unsinn stoppen? Die Antwort ist, dass es in jeder Generation dafür eine Minderheit gibt aber nirgends eine Mehrheit.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Genau so ist es. Ich wüßte nicht, welche Ressourcen ich verbraucht haben soll, wenn ich über meine ganze Schulzeit hinweg zu Fuß zur Schule gelaufen bin und meinen ersten Ferienflug mit 23 gemacht habe (und der mich ein halbes Monatsgehalt gekostet hat).

  • Bin Anfang der 1960er geboren, ohne Haus, Loft und SUV. Den SUV vermisse ich so gar nicht. Eine Freundin sagte mir einmal: " In der Schule waren wir zuviele, bei der Jobsuche waren wir zuviele, wenn wir in die Kiste springen, sind wir auch zuviele. Millies, macht Beerdigungsinstitute auf.

  • Eine Runde Mitleid für alle, die sich irgendwie benachteiligt fühlen. Aber es gibt einen Ausweg: Selber aktiv was verändern, keine Ausreden.

  • Wow, ein Artikel im Boomer-Style! Dafür zahle ich aber nicht so gerne, liebe Taz. Da gibt es doch schon genug andere Plattformen für.

  • Aber Vorsicht, nach dem Motto "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast" verschiebt der Artikel die Jahrgänge gleich mal um viele Jahre. Boomer sind soweit mir bekannt üblicherweise die Generation 1946-1964. Nur damit würde ein Teil der Argumentation zusammenbrechen.

  • Och taz Leute. Es nervt dieses ewige Getöne über die Ollen unter den 10% Reichen weltweit vs, deren jungen Erben.

  • bei der Rente würde es reichen, das zu vererben, was es zum Leben braucht: eine Wohnung, ein wenig Hausrat, ein wenig Rücklagen, sagen wir mal 150.000 Euro pro Erben. Alles darüber ist Machterhalt. Es basiert auf der Idee, wenn es mal Eigentum der Familie war, muss es Eigentum der Familie bleiben. Doch dieser Machterhalt ist unnötig und das Geld sollte nicht an die Erben gehen, sondern dem Gemeinwohl dienen.

  • "Auch wir wollen nicht, dass die Welt endet, schon wegen der Enkel nicht."



    Ach, echt? Warum haben sie es dann eigentlich soweit kommen lassen? Warum handeln die meisten der Älteren dann immer noch ignorant - sei es persönlich (Konsum, tiels Arbeit) wie politisch? Zwischen wollen und tun klafft eine große Lücke. Viele Jüngere handeln nicht besser. Zentrale Unterschiede sind, dass die Älteren länger Zeit hatten, umzuschwenken und die Jüngeren enstprechend beeinflussen hätten können. Das haben sie aber nicht/kaum gemacht.

    • @Uranus:

      Bei so viel Selbstgerechtigkeit wird mir übel, sorry.

      Wir waren in Brokdorf, Wyhl und Wackersdorf auf der Zinne; Greenpeace hat einen Kühlschrank mit alternativem Kühlmittel entwickelt, um das Ozonloch zu stoppen das entstanden ist, weil unsere Vorfahren in den 40er und 50er Jahren treibhausschädliche Gase in die Atmosphäre entlassen haben. Sie wurden ausgelacht dafür. Hubschrauber haben massenweise Kalk über die durch sauren Regen geschädigten Wälder im Harz und anderswo abgeworfen. Wir haben den Kriegsdienst an der Waffe verweigert und stattdessen soziale Dienste geleistet. Angesichts des Ukrainekrieges heißt es heute von vielen Seiten, das könne man heute nicht mehr machen. Angesichts Millionen Arbeitsloser konnte man Berufswünsche vergessen, es wurde das genommen, was da war und sich mit den Gegebenheiten arrangiert. 45 Jahre Erwerbsarbeit in einem Wunschberuf? Dass ich nicht lache!

      Generationenbashing bringt niemanden weiter…

    • @Uranus:

      Das ist halt war, wenn man einen sozialistischen Blickwinkel einnimmt. Und den nehmen ja nicht besonders viele ein.

      Das Gesellschaftlich anerkannte Dogma ist ja: jeder kümmert sich um sich. Und das bedeutet, Ellenbogen raus, um für die Kinder was rauszuholen. Ich glaube nicht, das der genannten Generation die Enkel egal sind.

      Gab und gibt wohl eher eine jeder gegen jeden Gesellschaft. Was kommt da raus? Mensch möchte Geld mehren, um es an Kinder zu vererben. Gibt es der Bank für ein wenig Zinsen. Die gibt es Enovia/DeutscheWohnen und Konsorten. Die Prozente gibt es, aber die Wohnungspreise steigen ein vielfaches. Sprich der Löwenanteil ging an die Konzerne.

      Hätte das niemand gemacht, wären auf den Konten ein paar Zahlen weniger. Aber der Wohnraum günstiger. Am Ende besser für die Enkel*In. Weil mehr Realwert.

      Das Problem bei dem Statement das "Niemand". Denn beteiligt sich nur der einzelne nicht an dem bösen Spiel, hat er weniger Zahlen auf dem Konto, aber der Wohnungspreis ist nur den Bruchteil von einer Millionen weniger hochgepushed worden.

      Ich plädiere daher für System anstatt Moralkritik. Letztere verspüre ich ebenso, aber lasse die nicht raushängen.

  • Habe ich irgendwas verpasst? Ein Leben lang Umweltaktivist, ein Leben lang geschuftet, jetzt 1100€ Rente. Von wegen SUV

  • Beim Einkommen und Sozialstatus Generationen gegenüberzustellen sagt doch wenig aus. Ist nicht viel mehr die soziale Ungleichheit von Krankheit und Lebenserwartung entscheidend über die Jahrzehnte hinweg? Warum tun sich Journalist_innen so schwer Klassenfragen als solche hervorzuheben? Das wirkt immer so als ginge es um das Leserpublikum der taz oder so eine Klientelgruppe in Bezug auf die AutorIn.



    Welche Ältere leben in abbezahlten Eigenheimen?



    Rentenreform in Frankreich: alle gleich?

  • Nee also echt, so ein blödes Hin- und Hergegackere, ist ja nicht zum Aushalten ! Ja, es ist schon immer so, dass verschiedene Generationen übereinander herziehen und sich gegenseitig das Eine oder Andere vorhalten, aber das ist doch einfach nur doof ! Die Boomer haben Sachen erlebt, von denen weder Millenials noch Z was wissen wollen, aber das ist halt der Lauf der Zeit und wird immer wieder passieren- sich darüber in die Haare zu geraten ist daher doch absurd, Sinn macht doch nur, sich gemeinsam zu überlegen, wie man denn nun die Anforderungen dieses einzigen und unwiederbringlichen JETZT zu meistern schafft, das kriegen wir nicht mit Fingerzeig auf andere Generationen hin, sondern nur indem wir uns zusammentun und überlegen, wie wir das am besten für Alle hinbekommen, und wenn sich alle darauf verständigen, ist doch schon eine gewisse Wahrscheinlichkeit gegeben, das wir das auch gemeinsam hinbekommen, oder ?!

  • Die boomer, wenn sie Arbeit hatten, haben die Rente für die älteren bezahlt. Umlagesystem! nach dem Krieg war ja nichts da. Das wurde nie geändert. Also erwarten sie auch, dass die arbeitenden für sie zahlen.

  • Wenn die Millies aus den Boomern Soylent Green machen wollen, dann wird das so passieren.

    Was wollen die Boomer machen? Mit dem Rollator fliehen?

    Karma is a b*tch.

    • @Ajuga:

      Als wirtschaftlich erheblich potentere Gruppe und zahlenmäßig größere Gruppe, können Teile der Boomer ihre Sicherheit schlicht extern einkaufen und was glauben Sie, was der Altersdurchschnitt in Schützenvereinen so ist...

    • @Ajuga:

      ...und die Gen X macht später aus den Millies Soylent Green...Karma halt!

    • @Ajuga:

      :-D

  • Und so golden wie die Z sich es vorstellen, waren die 50er und 60er Jahre mitnichten: kein Kindergarten, keine Kita, 40 Schüler in einer Klasse (Grundschule und Gymnasium), 13 Jahre lang zu Fuß zur Schule gelaufen, 20 Minuten hin, 20 Min. zurück, kein Erziehungsgeld, kein Erziehungsurlaub (nur sechs Wochen für die Mutter), kein Kindergeld (50 DM = 25 €/Monat ab dem 2. Kind, für das erste Kind: nix), keine OGS, kein Bildungsurlaub, Vater 48-Stunden-Woche im 2-Schicht-Betrieb (ohne work-life-balance), Mutter halbtags berufstätig (nicht-vorhandene Kinderbetreuung siehe oben), 50-qm-Wohnung mit drei Personen, kein Urlaub mit dem Flieger, oft nur in deutschen Mittelgebirgen (selbst die Ostsee war zu teuer, genauso wie Frankreich und England). Usw.usw.

    • @FalconFutura:

      Dafür haben die boomer in ihrer Konkurrenzkampfmentalität, bis heute reichlich an den Schalthebeln der Macht und Politik vertreten, dafür gesorgt, dass es zu wenig Lehrer gibt, und zu wenig Erzieher. Jahrzehntelang wurde an Berufsgruppen gespart und gedemütigt, wer soziale Berufe ergreifen wollte.



      Jetzt liegt Humankapital brach, wir haben eine Republik von Influencern, Barbern und Tätowierern.



      Zu wenige sind für Ausbildung oder Studium bereit, zumindest dort wo es dringend nötig wäre: MINT vor allem. Die Studenten der Innenarchitektur sind, wenn ich mal lästern darf, zur Erhaltung des Lebensstandards in Deutschland nämlich nur wenig nütze.



      Und dann das Gesundheitswesen: Pflegekräfte gedemütigt als Fußabtreter, Ärzte fehlen da es zuwenige Studienplätze gibt und der NC, ohne Hilfe der Eltern, aus og Gründen kaum von jemandem außerhalb einer Akademikerfamilie erreicht werden kann. Typisch, bloß niemanden hochkommen lassen. Das ist das Ellenbogendenken der boomer.



      Daran sind wir, ab Generation x, kaum verantwortlich da die Alten diese ganzen Vorgaben erfunden haben. Was jetzt kritisch ist: wer kümmert sich um die Gesundheit der vielen Alten die hier demnächst rumlaufen? Wer zahlt die Rente? Es wird nicht passieren, dass ihr mich noch bis 70 arbeiten lasst. Und einspringen wird niemand, Hubertus Heil und der Gelkopf von der FDP konnten international kaum Interessenten gewinnen, es hat sich nämlich herumgesprochen wie die Zustände in Deutschland sind: wenig Lohn, lange Arbeit, wenig Anerkennung, und deine Kinder bildest du am besten selbst aus wenn sie nicht auf der Strecke bleiben sollen. Mit etwas Ironie sage ich noch: Geht Flaschen sammeln oder sorgt dafür, dass die ganzen Fehlentscheidungen seit Helmut Kohl umgehend korrigiert werden.

      • @sachmah:

        Und noch ein Nachtrag zum Thema Bildung und Aufstiegschancen: Ich habe von den Bildungsreformen der ersten sozialliberalen Koalition 1972 profitiert: Der Anteil an Arbeiterkindern und solchen aus nicht vermögenden Haushalten ist damals gestiegen. Daß er unter den Regierungen Kohl/Merkel auf ein heute sehr bescheidenes Niveau gesunken ist, ist nicht mein Verschulden. Ich habe keinen von beiden gewählt :)

      • @sachmah:

        Tut mir leid, daß ich Ihre Voreingenommenheit da enttäuschen muß: Mein Vater war Industriearbeiter, meine Mutter Verkäuferin. Ich war der erste in beiden Familien, der eine weiterführende Schule besucht, ein Abitur abgelegt und eine Universität besucht hat. Und ich war mein Leben lang mehr oder weniger Sozialist. Ich fühle mich von Ihrer Suada also nicht angesprochen.

    • @FalconFutura:

      Im Kommentar wird dieser schräge Aspekt ja auch hervorgehoben. Was soll mensch mit so einer Aussage anfangen? Was folgte aus dieser? "Wir hatten es schlecht. Dann verschlechtern wir Eure Lebensbedingungen. Oder: Dann ist es uns egal, wenn es Euch auch schlecht geht. Oder ..."

      • @Uranus:

        Wir sind eben nicht im Paradies aufgewachsen. Die Zahl meiner Ferienflüge beträgt 1 St. pro Jahr. Es sind andere, die ihre Lebensbedingungen selbst verschlechtern, es aber nur nicht wahrhaben wollen: de.statista.com/st...flughafen-hamburg/

      • @Uranus:

        @Uranus



        Der Artikel, auf den dieser antwortet, war entsprechend konfrontativ, dass er logischerweise eine Abwehrreaktion hervorruft. Ich habe mir da auch nur mit Mühe einen entsprechenden Kommentar verkniffen, weil uns das überhaupt nicht weiterbringt. Dieses gegenseitige Beschuldigen von Generationen lenkt wunderbar von anderen Problemen ab und verschwendet letztendlich Zeit und Energie, die man auf was sinnvolleres verwenden könnte.

        Die Kluft läuft sehr viel mehr zwischen arm und reich als zwischen den Generationen. "Boomer" sind nicht alle reich und verbrauchen durch ihren luxuriösen Lebensstil zu viele Ressourcen, "Millenials" sind nicht alle arm, umweltbewusst und ressourcenschonend.

      • @Uranus:

        Ich meine das @FALCONFUTURA damit meinte das noch keine Generation zuvor, als die welche heute zwischen 0 - 35 Jahre alt ist, so viele Ressourcen verbraucht hat in diesem Alter. Urlaub (Flugreisen), Internet (Streamen), immer neue Kleidung, usw. ist für alle normal, es wird nur geschimpft wenn man sich nicht ganz so viel wie andere leisten kann. Würden sich die "Jungen" jetzt bedanken wenn wir als einziges Land das alles nicht hätten, dafür aber Klimatechnisch gut dastehen würden ??

  • Dann wünschen wir mal all den "Zuspätgeborenen" noch viel Spaß in den kommenden Jahrzehnten in Arbeit. ;-)