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Autofahren und GeschlechtVor allem Männer gegen Tempolimit

Weniger rasen auf den Straßen heißt weniger Unfälle, weniger Lärm, weniger Sprit, bessere Luft. Viele Frauen teilen diese Einschätzung.

Keine Geschwindigkeitsbeschränkung: Es wird gerast Foto: dpa

Berlin taz | Ein generelles Tempolimit in Deutschland durchzusetzen finden hiesige Verkehrspolitiker in etwa so schwierig wie die Durchsetzung eines Waffenverbots in den USA. Warum eigentlich?

Weniger rasen heißt weniger Unfälle, weniger Spritverbrauch, weniger Stress, weniger Lärm, besseres Klima – eigentlich spricht alles für eine strikte Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Schnellstraßen.

Aber natürlich haben Politiker aller Couleur – auch die Jamaika-Sondierer – Angst vor der Wut einer Koalition von ADAC, Autoindustrie und Rasern. Dabei befürworten knapp 60 Prozent der Befragten einer von der staatlichen Förderbank KfW am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Deutschlands Schnellstraßen.

Allerdings war für diese Mehrheit vor allem das ablehnende Votum vieler weiblicher Befragter ausschlaggebend. Während 70 Prozent der Frauen gegen unbeschränktes Rasen sind, befürworten es nur 50 Prozent der Männer. Bei Männern unter 30 Jahren sind sogar nur 35 Prozent für ein Tempolimit. Dennoch hat diese Bevölkerungsgruppe in Deutschland derzeit offenbar die Meinungsführerschaft.

Die Zustimmungsquoten für das Limit sind laut KfW immerhin höher als in früheren Umfragen. Die Vorteile einer Geschwindigkeitsbegrenzung sehen die meisten in niedrigerem Kraftstoffverbrauch und weniger Anreizen für PS-starke Motoren.

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64 Kommentare

 / 
  • "Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs."

     

    Daher weht nämlich wirklich der Wind. Bei der angeblich ökologischen Debatte geht es darum, den individuellen Verkehr abzuschaffen:

     

    Wie kann es auch sein, dass sich das Individuum einfach erlaubt, aus dem sozialistischen Kollektiv auszuscheren.

  • Es wäre schon hilfreich, wenn konsequent die bestehenden Limits auch durchgesetzt werden. Insbesondere auf größeren innerstädtischen Straßen ist es doch Gang und gäbe Tempo 50 km/h nicht einzuhalten und lieber mit 70 km/h zu fahren. Selbst „grün Wellen“, so kommt es mir vor, passen sich diesen Gepflogenheiten schon an.

  • Die Argumentation mit Verkehrstoten zieht nicht. Da ist Deutschland bereits ganz am Ende der Fahnenstange angekommen. Es gibt nur wenige Länder in denen es noch weniger Verkehrstote gibt. Ich habe kein Auto, von daher könnte es mir egal sein aber diese Regulierungswut ist einfach unerträglich! Bloß keine Freiheiten übrig lassen!

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Als "normaler" Autonutzer frage ich mich schon seit etlichen Jahren, wieso es manche so toll finden, dass in Deutschland Personenwagen mit bis zu 1000 PS entwickelt und verkauft werden DÜRFEN.

    Ein Tempolimit, wie anderswo auf der Welt, böte diesem Irrsinn Einhalt und würde zudem den Rasertourismus auf der südlichen A81 beenden. Aber der BW-CDU-Fraktionschef ist strikt dagegen, warum auch immer.

    Hauptsache "Freie Fahrt für ..."

    • @571 (Profil gelöscht):

      "[...] in Deutschland Personenwagen mit bis zu 1000 PS entwickelt und verkauft werden DÜRFEN."

      Nanana, Sie wollen doch nicht etwa verbieten? ;)

       

      Ein Tempolimit führt nicht unbedingt zu einer Produktionsumstellung bzw. geringeren Verkauf von Autos mit einer für 130 kmh ausreichenden Motorisierung. Im Patriachat und Kapitalismus gilt das Auto immer noch als Phallus-/Statussymbol - egal ob es ein Tempolimit gibt oder nicht. Die starke Motorisierung zeigt an, dass sie zumindest schnell fahren könnten und beschleunigen können.

      • @Uranus:

        *huch, "geringeren" muss aus dem Satz raus

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @571 (Profil gelöscht):

      Nachtrag: Auf meiner "Hutablage" befindet sich keine umhäkelte Klopapierrolle;-)

      • @571 (Profil gelöscht):

        ... also einfach nur eine Klopapierrolle?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Ich habe geschwindelt, tut mir leid.

          Mein Auto hat überhaupt keine Hutablage, infolgedessen auch kein Plätzchen fürs Klopapier...

          • @571 (Profil gelöscht):

            Ok ok. Bei der Frontscheibe gehts ja auch.

  • Ich hätte da einen ökologischeren und gesünderen Ansatz:

     

    Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs.

     

    Ausnahmen für Menschen mit Gehbeeinträchtigungen und Menschen, die in abgelegenen Orten ohne ÖPNV-Anbindung wohnen.

     

    In Angesicht von Klimawandel, Unfalltoten, Luftverschmutzung... darf es kein Recht auf Auto geben. Eine sozialökologische Lösung wäre der Ausbau der Eisenbahn (samt dessen Umstellung auf regenerative Energie) und der Fahrradwege und der kostenlose Zugang zur Eisenbahn für Alle.

     

    PS Für die verbleibenden KFZ sollte es zusätzlich ein Tempolimit geben.

    • @Uranus:

      Angesichts dieser Einlassung ist es mir immer wieder eine Erleichterung, dass Leute wie Sie in D keine Deutungshoheit darüber haben, welche Rechte es für Otto-Gemeinbürger geben darf und welche nicht.

      • @Tom Tailor:

        Ist es denn Ihrer Ansicht nach ok, mit dem eigenen bzw. gesellschaftlich verbreiteten Verhalten unverhältnismäßig stark Klimawandel zu beschleunigen, so dass dieser irreversibel ist und bereits jetzt Menschen zu Flucht (aufgrund Trockenheit, Überflutung, Trinkwasser- und Nahrungsmittelmangel) zwingt? Ist es ok, unmittelbar die Gesundheit von Mitmenschen zu gefährden? Zumal es Alternativen gibt. Aktuell ist so ein Verhalten ja erlaubt.

        Es kann auch anders formuliert werden:

        Soll es weiterhin erlaubt sein, mit dazu beizutragen, dass Menschen aus ihrem Wohnorten flüchten müssen, wenn doch in Deutschland und anderen reichen Ländern bspw. Kohleausstieg, vegane Ernährung, ÖPNV-Ausbau möglich wären und damit CO2-äquivalente-Emissionen massiv gesenkt werden könnten?

        • @Uranus:

          Es ist meiner Ansicht nach ok, wenn Sie für Ihre Positionen eine gesellschaftliche Mehrheit finden und diese dann auf politischem Wege incl. aller Kompromisse durch Gesetze auf den Weg bringen können. Und bis es soweit ist, ist es ok, wenn die Menschen sich durch eigenes Verhalten und freiwillig nach Ihrem Gewissen entscheiden, ohne das jemand aus der Meckerecke mit Phrasen auf sie eindrischt.

          • @Tom Tailor:

            "[...] ohne das jemand aus der Meckerecke mit Phrasen auf sie eindrischt."

            Sicherlich nicht. Da gibt es noch viel zu wenig Druck und Aufzeigen von Alternativen. Zumal es ja bspw. im Autofahrerland Deutschland andersherum läuft. Fahrradfahrer_innen, alte Leute, behinderte Menschen... werden als nachrangig behandelt.

    • @Uranus:

      Wenn Sie unbedingt einen Krieg auslösen wollen...

      • @Mephisto:

        "[...] fahren die ohnehin brave Familienautos"

        Wenn sie an die Zukunft ihrer Kinder denken, hoffentlich nicht.

        • @Uranus:

          "@Mephisto "[...] fahren die ohnehin brave Familienautos"

          Wenn sie an die Zukunft ihrer Kinder denken, hoffentlich nicht."

          Mein Kommentar ist falsch adressiert.

      • @Mephisto:

        Dann lieber doch der Krieg anderswo und Flucht - wie aktuell?

  • 'nur' 2 % strassenkilometer sind nicht temporeguliert ...

    • @adagiobarber:

      Es wäre schon hilfreich, wenn konsequent die bestehenden Limits auch durchgesetzt werden. Insbesondere auf größeren innerstädtischen Straßen ist es doch Gang und gäbe Tempo 50 km/h nicht einzuhalten und lieber mit 70 km/h zu fahren. Selbst „grün Wellen“, so kommt es mir vor, passen sich diesen Gepflogenheiten schon an.

    • @adagiobarber:

      Und auf 98% wird zu schnell gefahren.

  • Sie haben insoweit recht, daß die deutsche Automobilindustrie gerne als Scheinargument gegen ein Tempolimit angeführt wird.

     

    Doch das ist Bullshit!

     

    Den meisten Absatz hat die deutsche Autoindustrie schon seit vielen Jahren mit Abstand im Ausland (z.B. USA), und dort herrscht überall Tempolimit mit entsprechend schmerzhaften Strafen.

     

    Fahren Sie z.B. mal in die Schweiz:

    Strenges Tempolimit mit extrem niedrigerer Toleranz, saftige Strafen, daß es einem Deutschen die Tränen in die Augen treibt und die Straßen sind großflächig vermint: Blitzer ohne Ende.

     

    Gleichzeitig können Sie dort die höchste Dichte an PS-Protzkarren sehen, wie sonst kaum: Porsches, Teslas, Maseratis, Lamborghinis und Ferraris sind keine Seltenheit, wenn Merceds, dann bitte als AMG, BMW gerne gleich als M von Alpina, Audi in der S-variante... die fettesten Karren sind eher in der Mehrzahl!

     

    Die fahren auf den Autobahen alle genau gleich schnell, und lassen sich auch mal von einem kleinen Nissan überholen - wenn der denn "rasen" muß^^.

    Das Ergebnis:

    Super entspanntes Fahren, weil umsichtig und rücksichtsvoll gefahren wird, völlig unstressig und sicher. Niemand zieht mit 40km/h weniger als Sie fahren, unverhofft direkt vor ihnen raus, während von hinten einer mit 100 km/h schneller als sie im Tiefflug angeschossen kommt.

     

    Und glauben Sies oder glauben Sies nicht:

    Gleichzeitig kommt man im Gesamtdurchschnitt schneller voran, als in Deutschland (Ja, auch bei Ausklammerung der Staus und Baustellen! Probieren Sies aus und messen Sies nach!).

     

    Und die Schweizer kaufen trotzdem keine langsameren Karren.

    Das Argument ist also keins.

    • @Sabbelkopp:

      Das klassische Argument lautet, dass deutsche Autos nunmal nur deshalb so gut sind, weil ihr Heimatmarkt das verlangt. Denn hierzulande müssen sie auch bei Geschwindigkeiten, die man anderswo gar nicht fahren darf, nach hunderttausenden Fahrkilometern immer noch technisch einigermaßen makellos dastehen. Sonst fängt das deutsche Publikum an zu maulen. Andere Hersteller haben diesen Druck nicht, also bauen sie auch nur Autos, die nur bei moderaten Geschwindigkeiten eine ordentliche Haltbarkeit aufweisen - und sich auch so anfühlen, während deutsche Autos für die Ewigkeit gebaut erscheinen.

       

      Soweit zumindest die Argumentation. Natürlich ist Deutschland längst für die meisten unserer Hersteller nicht mehr der größte Markt, und an der technischen Vorherrschaft kann man heutzutage auch arbeiten, indem man hohe Kundensansprüche nur simuliert. Aber zwei Punkte gibt es da noch, und das sind die autovernarrte Belegschaft und die deutschen Neuwagenpreise. Der deutsche Automobilist verlangt nicht nur geschwindigkeitsharte Karossen, er findet es auch geil, sowas zu bauen. Und er ist auch bereit, dafür mehr Geld hinzulegen als die Bewohner vieler Länder, in denen man die guten Stücke nur zum Renommieren und nicht zum Schnellfahren braucht.

       

      Wird Deutschland mangels Tempolimit zu einem solchen vergleichsweise "indifferenten" Markt, verliert die Industrie möglicherweise die Schnellfahrenthusiasten, die mit Leidenschaft tolle Autos bauen, und kann auch den Entwicklungs- und Produktionsaufwand nicht mehr quersubventionieren, der in anderen Märkten den Premiumvorteil sichert.

       

      Wie stark dieser Effekt ist, kann ich nur raten. Aus purem Spaß an der Freud legt sich aber die Autoindustrie nicht derart gegen ein Tempolimit ins Zeug, würde ich sagen.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Sabbelkopp:

      "Und die Schweizer kaufen trotzdem keine langsameren Karren."

      Zum Rennenfahren macht man dann einen Kurztrip nach D auf die A81...

       

      "Das Argument ist also keins."

      Eben doch, siehe oben.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Iwo. Die paar A81-Raser sind wirtschaftlich irrelevant. Allerdings sieht man auf der A8 zwischen KA und FR, wo über lange Strecken freie Fahrt gilt, viele Eidgenossen, die ihre Karosse einmal richtig ausfahren. Aber auch von denen würden sich die wenigsten einen Kleinwagen kaufen, wenn in D ein Tempolimit eingeführt würde.

        Von den Amis ganz zu schweigen.

  • Die meisten Deutschen haben von der BAB ein Traumbild im Kopf, was noch aus den 1980ern stammt, mit der Realität aber nichts zu tun hat.

     

    Dagegen hilft nur eins:

    Autofahren - VIEL Autofahren!

    Karlsruhe-Stuttgart, Freiburg-Karlsruhe, Würzburg-München, Frankfurt-Gießen, Gießen-Dortmund, Dortmund-Köln, Köln-Frankfurt, Hannover-Berlin... - erfahrene Autofahrer sind schon alleine durchs Lesen runter mit den Nerven.

    Und nein, eben nicht Bremen-Wilhelsmhaven. Diese paar Kilometerchen werden zwar immer wieder als Phallussymbol rausgeholt, sind aber eben nicht repräsentativ.

    Und dann, einfach mal zum Vergleich: Milano-Bologna, Turin-Genova, Turin-Milano, Genova-Parma, Lyon-Clermont-Ferrand, Reims-Dijon, Nantes-Caen

    (Und dann auch mal den Zustand der Strassen dort mit den "heiligen" deutschen BAB vergleichen!)

     

    Jaja, ich weiß: Deutschland ist ja Transitland - Frankreich und Italien auch!

    Und "Ich könnt ja, wenn die anderen nicht wären!"

    Eben.

    Deswegen ja auch die neueste Idee aus dem Verkehrsministerium:

    Auf BAB die rechte Spur wegnehmen, weil die eh niemand nutzt, und dafür links eine Überholspur dranbauen.

    • @Sabbelkopp:

      Also für mich kommt die Idee Italien per Auto zu bereisen einem Suizidversuch gleich...Außer in den USA bin ich noch in keinem Land gefahren, daß mir ein so sicheres und klares Fahrgefühl bot, wie Deutschalnd...keine Ahnung wo Ihr immer rumkurvt, die deutsche Autobahn ist Urlaub auf Rädern.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Mephisto:

        Italien?

        Ganz einfach mitfloaten und cool bleiben. Funzt wunderbar, verglichen mit BAB ein deutlich intelligenteres "Heizen"...

  • Nein, was Sie meinen sind "Autofahrer mit Hut".

    Das sind heute genauso auch die Jüngeren, z.B. die mit dem Nackenschutz am rückwärtig getragenen Werbeträger.

     

    Schlechte Autofahrer erkennt man schnell an folgenden Symptomen:

    Sie sind vom Irrglauben befallen, daß schnelles gleich gutes Fahren bedeutet.

    Auf kurvenreichen Strecken schleichen sie vor einem her, auf geraden Strecken geben sie dann Gas, daß man sie bloß nicht überholt - weil, man könnte ja vor ihnen herschleichen, sog. "Geradeausschnellfahrer".

    Vierradantriebler, die bei leichtester Schneelage das Kriechen neu erfinden.

    Bei Sichtung eines Polizeiautos bremsen, egal wie schnell.

    Handybenutzung während der Fahrt, weil die Bedienungsanleitung für Freisprecheinrichtungen leider auch für Idioten zu kompliziert ist.

    Asoziales Verhalten im Straßenverkehr, bei gleichzeitigem Aufregen über das Fehlverhalten anderer.

    Wie z.B. Staus provozieren, um den Unfall auf der Gegenspur zu filmen, nachdem man selbst eine Dreiviertelstunde im selben Stau stand.

    Nicht-Blinken und Falsch-Blinken, andere dann aber Anhupen, die ihre Gedanken nicht gelesen haben.

    Bei leerer rechter Fahrbahn die Mittelspur belegen und Rechtsüberholern dann den Scheibenwischer zeigen.

    Typisch deutsch ist auch "Lehren erteilen", wie z.B. erst hinten drängeln und dann vorne stark abbremsen.

    Oder das Fahrzeug als drohende Waffe führen und so tun, als ob man es auf eine Kollision ankommen lässt.

     

    Sie sehen, ich bin viel auf deutschen Strassen unterwegs, und in Deutschland wimmelts nur so von schlechten Autofahrern. Was auch kein Problem wäre, wenn sich nicht jeder für Michael Schuhmacher hielte.

    Denn genau dafür haben wir Verkehrsregeln:

    Daß jeder dran teilnehmen kann und vor allem, daß es so gut es geht flutscht!

     

    Doch die gelten natürlich nur für die anderen.

    • @Sabbelkopp:

      Nett und witzig (ohne Ironie). Können Sie gute Autofahrer genauso anschaulich darstellen?

      • @benevolens:

        Danke.

        Nein, kann ich nicht. Liest sich zu langweilig :-)

  • "Weniger rasen heißt weniger Unfälle, weniger Spritverbrauch, weniger Stress, weniger Lärm, besseres Klima."

     

    Man ist auch schneller. Da der notwendige Abstand geschwindigkeitsabhängig ist, steigt mit Tempolimit die Kapazität der Autobahnen. Folge=> weniger Staus.

    • @A. Müllermilch:

      .... und die meisten Autos passen bei Stau auf die Straße?

       

      Rechnen Sie nochmal neu und berücksichtigen Sie längere Aufenthaltsdauer beim Langsamfahren.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Es ist schwer erträglich, wenn man etwas entdeckt hat, das nicht ordentlich deutsch reglementiert ist.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      wollen sie etwa verbote verbieten?

  • Das Kernproblem ist mal wieder, Fakten interessieren nur Intelligente und Gebildete.

     

    Simples Experiment (einfach mal für ein paar Fahrten machen, tut nicht weh):

    Startuhrzeit und Kilometerstand notieren, fahren, am Ziel wieder Uhrzeit und Kilometerstand notieren, und dann die real gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten ausrechnen. Dies am Besten mal über eine gewisse Weile z.B. in einer Excel-Tabelle festhalten.

     

    Also wir fahren ca. 30k km/Jahr, viel in Europa wo Tempolimit gilt, und unsere Ergebnisse lauten:

     

    Land Limit real gef.Geschw.

    ----------------------------------------

    Italien 130122

    Frankreich 130121

    Schweiz120108

    Deutschland / 87

     

    (Familie, Freunde und Bekannte kommen auf annähernd gleiche Werte)

     

    Fazit:

    Wer schnell vorankommen will, meidet deutsche Autobahnen!

  • "Bei Männern unter 30 Jahren sind sogar nur 35 Prozent für ein Tempolimit."

    Komisch. Sonst sind doch immer alte weiße Männer verantwortlich.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Mark_Sch:

      "Bei Männern unter 30 Jahren sind sogar nur 35 Prozent für ein Tempolimit."

      Ein Widerspruch in sich. Männer unter 30 Jahren sind keine "Männer", höchstens "gefühlte". Was zum Mannsein fehlt, versuchen die Halbstarken mit "Pferdestärken" zu füllen.

      Pflicht-Heckscheibenaufkleber "Bubi on Board" wären angebracht. Später dann, mit "Finn on Board", fahren die ohnehin brave Familienautos...

      • @571 (Profil gelöscht):

        "[...] fahren die ohnehin brave Familienautos"

        Wenn sie an die Zukunft ihrer Kinder denken, hoffentlich nicht.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Natürlich haben Sie recht.

          Blöd nur, wenn die Familie auf dem Land wohnt. Irgendjemand muss da gelegentlich mit dem Auto aushelfen, sozusagen Country-Carsharing...

          • @571 (Profil gelöscht):

            Sicherlich ist es aktuell für Menschen auf dem Land nicht leicht umzustellen. Fahrrad, Liegerad, Velomobil, Elektrofahrrad, Lastenfahrrad... Caresharing kann da kurzfristig auch eine Option sein. Es gibt da ja viele Berichte darüber, wie Leute ihr Leben ohne eigenes Auto organisieren. Es gibt sogar Vereine, die Tipps geben. Wie dieser hier: http://www.autofrei.de/index.php/so-geht-autofrei

            Andererseits betrifft Klimawandel und Emissionen die Gesellschaft. Entsprechend muss auch sie als gesamtes etwas tun und Rahmenbedingungen verändern. Naja, neben Kapitalismus abschaffen ;) wäre es grundsätzlich notwendig, die Gesellschaft ökologisch zu verändern. Z.B. die Mobilität nicht mehr mehrheitlich via motorisierten Individualverkehr (Elektrofahrräder mal ausgenommen) zu organisieren sondern via - am besten kostenlosen - Öffentlichen Nah-und Fernverkehr.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Geschwindkeitsbegrenzung auf der Autobahn schafft Arbeitsplätze auf den Rennbahnen.

    Was Arbeit schafft ist sozial, heißt es doch.

  • Ich musste mir jetzt einen Helm für Radfahrer kaufen.

    Diese 50€ sollte ich der Automobilindustrie und ihren Fahrern in Rechnung stellen.

    2 Gefahren:

    - Autofahrer und Lieferwagen die nicht gucken

    - Stürme die schwere Teile auf den Kopf wehen.

    • @nzuli sana:

      Da kann ich Sie gut verstehen!

    • @nzuli sana:

      Blödsinn.

      Fahrrad"Helme" sind vor allem unnötig.

      Die Warscheinlichkeit,, das Risiko beim Radfahren eine Kopfverletzung zu erleiden ist nicht größer, als beim Fußgehen, geringer, als beim Treppensteigen oder Duschen und VIEEL geringer, als beim Autofahren.

      Warum forert neimand einen Helm für alle Insassen eines Autos?

      Darüber sind Fahrrad"Helme" alles mögliche aber gerade keine Helme.

      Sie können schwere Kopfverletzungen nicht verhindern.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Wagenbär:

        Beziehen sie sich mit Ihrer Meinung auf eigene Mutmaßungen, Untersuchungen von Kopfverletzungen oder auf Testergebnisse?

  • "Bei Männern unter 30 Jahren sind sogar nur 35 Prozent für ein Tempolimit."

     

    Das ist eigentlich interessant. Ich dachte es wäre umgekehrt, die "Alten" wollen das Privileg aufrechterhalten und die "Jungen" sind für Umweltschutz und das Auto sei für diese kein Statussymbol mehr. Da habe ich mich wohl geirrt.

    • @Strolch:

      In den Großstädten ist das auch so, auf dem Land und in Städten ohne guten ÖPNV kommen Sie ohne Auto doch gar nicht zurecht.

  • Tempolimit. Ja, bitte! 120 oder 130 auf Autobahnen sind ausreichend. Zeitgewinn gibt es darüber kaum noch. Und ich bin ein Strolch, keine Strolchin!

    • @Strolch:

      120 und 130 auf der Autobahn sind schlichtweg langweilig und führt bei mir persönlich auf Dauer zu Ermüdungserscheinungen. Auch bei 160 fährt es sich total entspannt, wenn die Stecke entsprechend frei ist. Wenn man unbedingt eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung einführen möchte, dann bitte bei 210 km/h.

      • @DiMa:

        Sie sind eben einfach ein/e schlechte/r AutofahrerIn.

         

        Das ist alles. Führerschein abgeben und mit der Bahn fahren, ist dann angesagt.

  • Auf der geschwindigkeitsbeschränkten zweispurigen Bundesstrasse zu fahren ist deutlich angenehmer als auf der folgenden Autobahn. Komisch ist nur, dass bei den Autos die schneller unterwegs sind, mindestens die Hälfte von Frauen gefahren werden.

  • „Hegel war der erste, der das Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit richtig darstellte. Für ihn ist die Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit. ‚Blind ist die Notwendigkeit nur, insofern dieselbe nicht begriffen wird.‘ Nicht in der geträumten Unabhängigkeit von den Naturgesetzen liegt die Freiheit, sondern in der Erkenntnis dieser Gesetze, und in der damit gegebnen Möglichkeit, sie planmäßig zu bestimmten Zwecken wirken zu lassen.“ (Friedrich Engels)

     

    Freiheit als Willkür ("Ich mache was ich will!") ist genau die Stufe, auf der Geschwindigkeitsbegrenzungen undenkbar sind.

    • @Mustardman:

      Ich darf darauf hinweisen, dass auch der gute Herr Engels die Notwendigkeiten durch die NATURgesetze bestimmt sieht und nicht zum Beispiel durch ökologische oder (unfall-)risikoaverse Opportunitätserwägungen.

       

      Sprich: Freiheit wäre - nach Engels - so schnell zu fahren, wie die Naturgesetze es zulassen (z. B. bei einem 190PS-PKW heute normalerweise bis zu ca. 230 km/h, sofern kein anderes Auto im Weg ist). Ich glaube zwar nicht, dass das die Zielrichtung war, mit der Sie das Zitat ins Forum gestellt haben, aber trotzdem vielen Dank im Namen der testosteronhörigen Raserfront... ;-)

       

      Im Ernst:

      Es sollte völlig unstreitig sein, dass Tempolimits die persönliche Freiheit jedes Autofahrers einschränken. Die Frage ist so gesehen eine der Rechtfertigung dieser Einschränkung. Die Freiheit einfach wegzudefinieren, ist zwar von eleganter Einfachheit aber dummerweise nicht rechtsstaatlich.

    • @Mustardman:

      "...sie planmäßig zu bestimmten Zwecken wirken zu lassen."

       

      Merken Sie was? Engels hat sich bei seiner Dekonstruktion fein säuberlich um den eigentlichen Punkt herumgedrückt; nämlich, wer mit welchen Vorgaben die bewirkten Zwecke bestimmt.

       

      Selbstverständlich kann sich Freiheit real immer nur im Rahmen der vorhandenen Notwendigkeiten entfalten. Aber innerhalb dieser Notwendigkeiten darf - auch nach Engels' Definition - ruhig Willkür herrschen und Zwecke bestimmen.

       

      Umgekehrt ist Willkür fehl am Platz bei der Definition der Notwendigkeiten. Etatisten neigen dazu, das zu übersehen und Wünsche zu kategorischen Imperativen und mithin "Notwendigkeiten" zu verklären. Das ist zwar hochlöblich, hat aber mit Freiheit nichts zu tun.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Noch 5-10 Jahre und dann ist eh aus dem Spurassistenten ein 'autonomes Fahren' geworden ... und das Thema obsolet.

    • @82732 (Profil gelöscht):

      Hoffentlich behalten Sie Recht.

  • 90 % der Männer glauben zu den besten 10 % der Autofahrer zu gehören. Das ist die Psycholgie die dahintersteckt. Bei den Jüngeren noch etwas höher die Quote als bei den Älteren.

     

    Übrigens: Beim Sozialverhalten glauben 10 % der Frauen zu den 90 % am sozialst denkenden zu gehören. Scheinbar ein anderes Thema, aber könnte eine Motivation sein eher bereit zu sein für ein "sozial verträglicheres" Tempolimit zu votieren.

  • Schon mal in Schweden Autobahn gefahren? Das ist auch in der Rush-hour URLAUB im Vergleich zu dem Wahnsinn, der hier abgeht.

    BEIDE Spuren sind da dicht befahren (also sind wesentlich mehr Autos auf der gleichen Fläche unterzubringen: Strassenneubau wird dann häufig überflüssig). Alle fahren ihre 110. Keine testosterongesteuerten Überholmanöver und Linkespurbesetzer, keine Hektik, völlig entspannter Spurwechsel wenn nötig (kein Blick 3km nach hinten notwendig, ob da einer angedonnert kommt).

    Alles suuuuuperentspannt, und trotzdem kommen alle rechtzeitig an, denn es gibt kaum Unfälle und somit weniger Staus - im Schnitt also für alle eine Win-Win-Situation.

    Wenn man dann wieder nach D kommt: alle bekloppt. Alle total gestresst, hektisch, egoistisch, Panik.

    Manche bleiben lieber auf der mittleren Spur, weil man sonst vermutlich nicht mehr rüberkommt, wenn man mal brav rechts fährt: lässt einen ja keiner rein, müsste man ja bremsen.

    Also ist die rechte Spur meist leer, die mittlere übervoll, links auch leer, denn da müssen ja die Raser vorbeikommen.

    Volkwirtschaftlich und verkehrstechnisch der absolute Schwachsinn hier! Die vielen Geschwindigkeitsdifferenz- Toten nimmt man auch noch in Kauf.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...fahren deutsche Männer dann in's europäische Ausland, können sie plötzlich langsamer fahren, der sog. Bleifuß bleibt anscheinend zuhause.

    Ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen scheitert nicht an der mangelnden Akzeptanz der deutschen Männer, sondern an der deutschen Autoindustrie.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      ... das nennt man dan "Urlaub".

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Naja.. an mir scheitert es auch!

  • Ich bin regelmäßig in den USA zu Besuch und fahre dort sehr gerne Auto, weil es eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt.

    Da alle (mit kleinen Ausnahmen) ungefähr gleiches Tempo fahren, ist das ein sehr entspannter Flow.

    Kommt man dann nach 3 Wochen in Frankfurt an und fährt mit dem Auto über die A66, dann kommst du dir vor wie auf dem Racetrack!

     

    Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120? Ja, sehr gerne!