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+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Israel erklärt Hamas-Anführer Sinwar für tot

Jahia Sinwar ist laut des israelischen Außenministers bei einem Angriff im Gazastreifen getötet worden. Im Libanon warnt Israel weiter vor Luftangriffen.

Jahja Sinwar, 2022 in seinem Büro in Gaza Foto: Adel Hana/ap

Israels Außenminister verkündet Tod von Hamas-Chef Sinwar

Israels Außenminister Israel Katz erklärte nach Angaben seines Sprechers, Sinwar sei von israelischen Soldaten im Gazastreifen getötet worden. Vorher waren die Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts Insidern zufolge darüber informiert worden, dass Hamas-Führer Jahia Sinwar sehr wahrscheinlich tot sei. Fast zeitgleich mit der Aussage der zwei Personen meldeten israelische Medien unter Berufung auf israelische Regierungskreise den Tod von Sinwar. Eine Stellungnahme der radikal-islamischen Hamas liegt zunächst nicht vor.

Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben geprüft, ob bei einem Angriff im Gazastreifen der Hamas-Führer Jahia Sinwar getötet wurde. Ziel der Aktion seien drei Extremisten gewesen. „Zu diesem Zeitpunkt kann die Identität der Terroristen nicht bestätigt werden“, hieß es zunächst in einer Mitteilung. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass israelische Geiseln in dem Gebäude gewesen seien, in dem die drei Militanten getötet worden seien. Nun scheint es Gewissheit über Sinwars Tod zu geben. (dpa/rtr)

Palästinenser: 15 Tote bei israelischem Luftangriff auf Schulgebäude

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Unterkunft für Vertriebene im nördlichen Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Wie das Hamas-geführte Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, sind unter den Toten auch fünf Kinder.

Der Leiter der Notfalleinheit des Ministeriums, Fares Abu Hamsa, bestätigte die Zahl der Opfer und sagte, dass Dutzende Menschen verwundet worden seien. Das nahe gelegene Kamal-Adwan-Krankenhaus habe Mühe, die Verletzten zu behandeln. „Viele Frauen und Kinder befinden sich in einem kritischen Zustand“, sagte er.

Nach Angaben der israelischen Armee zielte der Luftangriff auf Dutzende Kämpfer der militant-islamistischen Hamas und andere Extremisten, die sich in der Abu-Hussein-Schule in Dschabalija versammelt hätten. Die Schule dient inzwischen als städtisches Flüchtlingscamp im Norden des Gazastreifens, wo Israel seit mehr als einer Woche eine umfangreiche Offensive ausführt. Das Militär legte eine Liste mit rund einem Dutzend Namen von Personen vor, die es als Kämpfer identifizierte und die zum Zeitpunkt des Angriffs dort gewesen sein sollen. Die Namen konnten zunächst nicht verifiziert werden. (ap)

Bundesentwicklungsministerium stockt Libanon-Hilfe auf

Angesichts des eskalierenden Konfliktes zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat das Bundesentwicklungsministerium seine Hilfe für Binnenvertriebene und Flüchtlinge um 60 Millionen Euro erhöht. Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe diese zusätzlichen Mittel für die Libanon-Hilfe am Donnerstag bewilligt, teilte das Ministerium mit. Mit dem Geld sollen die Menschen unterstützt werden, die aus den umkämpften Gebieten geflohen sind, darunter seien auch viele syrische Flüchtlinge, die ein weiteres Mal vertrieben wurden.

„Der Libanon ist ein Land, das auch vor der jüngsten Eskalation schon stark belastet war und pro Kopf mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als jedes andere Land der Welt. Die Bombardements steigern die ohnehin schon angespannte Lage ins Unermessliche“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Das Geld soll unter anderem in vom UN-Kinderhilfswerk Unicef bereitgestellte Betreuungsangebote für traumatisierte Kinder sowie Schulangebote fließen. Zudem werde es zur Finanzierung von Gemeindeküchen und der Gesundheitsversorgung dienen. In Notunterkünften und Suppenküchen im Libanon und in Syrien sollen mit den zusätzlichen Mitteln außerdem Arbeitseinsätze von Binnenvertriebene und Flüchtlingen bezahlt werden. (afp)

Rauch nach einem israelischen Angriff im Libanon nahe der israelischen Grenze am 17. Oktober Foto: Karamallah Daher/reuters

Iranischer Außenminister besucht erstmals seit Jahren Kairo

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat sich am Donnerstag in Kairo anlässlich der zunehmenden Spannungen in der Region mit ägyptischen Vertretern getroffen. Araghtschi führte Gespräche mit seinem ägyptischen Amtskollegen Badr Abdelatty und dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, die sich auf die Deeskalation der Konflikte zwischen Israel und der palästinensischen Hamas sowie der vom Iran gestützten Hisbollah-Miliz im Libanon konzentrieren sollten. Es war der erste Besuch eines iranischen Spitzenpolitikers in Ägypten seit rund zehn Jahren.

Al-Sisi forderte erneut, den Krieg im Gazastreifen zu beenden, um eine Ausweitung zu einem Konflikt in der gesamten Region zu verhindern. Eine solche Ausweitung hätte schwerwiegende Auswirkungen auf die Sicherheit aller Nationen in der Region, sagte er am Donnerstag. Der ägyptische Präsident forderte außerdem ein Ende der Eskalation im Libanon und der Menschenrechtsverletzungen im Westjordanland sowie eine Sicherstellung der dringend benötigten humanitären Hilfe. (ap)

Bericht: Israels Armee nimmt Ort im südlichen Libanon ein

Israelische Truppen haben bei ihrer Bodenoffensive im Libanon laut einem Medienbericht einen weiteren Ort eingenommen. Die Soldaten hätten im Dorf Aita al-Schab die israelische Flagge gehisst, berichtete der israelische TV-Sender Channel 12. Der Sender veröffentlichte dazu ein Video, das die Flagge auf einem Turm zeigt – umgeben von beschädigten und zerstörten Gebäuden. Der Ort liegt im Süden des Libanons unmittelbar hinter der Demarkationslinie zu Israel.

Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Eine Bestätigung aus Israel oder dem Libanon gab es nicht. Israels Armee gibt kaum Informationen zu konkreten Truppenbewegungen bekannt. Der Sender Channel 12 gilt aber als verlässlich dank guter Kontakte zum israelischen Militär. Vergangene Woche veröffentlichte der Sender bereits ein Video mit israelischen Soldaten, die im Ort Marun al-Ras eine israelische Flagge über Trümmern befestigen. (dpa)

Revolutionsgarde erneuert Drohung gegen Israel

Der Chef der iranischen Revolutionsgarde hat Israel erneut vor einem Vergeltungsschlag für den iranischen Raketenbeschuss von Anfang Oktober gewarnt. „Wiederholt Euren Fehler nicht – wenn Ihr Euch falsch verhaltet, wenn Ihr irgendetwas von uns in der Region oder im Iran angreift, werden wir Euch wieder schmerzhaft treffen“, drohte General Hossein Salami bei einer Trauerzeremonie für den Kommandeur der iranischen Garde, Abbas Nilforuschan, den Israel im September zusammen mit dem Chef der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, in Beirut getötet hatte.

Salami sagte, der iranische Raketenbeschuss auf Israel vor gut zwei Wochen sei die kleinste Aktion des Iran gewesen. Die von den USA nach Israel geschickte Luftabwehr Batterie werde einen neuen Angriff des Iran nicht verhindern. „Wir wissen um Eure Schwäche, und Ihr wisst es auch“, sagte Salami. Der Iran hatte Anfang Oktober rund 180 Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten von ihnen wurden nach israelischer Darstellung abgefangen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen Gegenschlag angekündigt. (ap)

Israel will lokalen Hisbollah-Kommandeur getötet haben

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Regionalkommandeur der vom Iran unterstützen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon getötet. Hussein Awada habe in Gegend um Bint Dschbeil den Beschuss Israels befehligt und sei bei einem Luftangriff auf die Stadt ums Leben gekommen, teilte das Militär am Donnerstag mit. Zugleich rief es die Menschen in den Dörfern Saraaine und Tamnine im Osten des Libanon auf, sich von zwei Gebäuden fernzuhalten. Israel hat in den vergangenen Wochen eine ganze Reihe wichtiger Hisbollah-Führer getötet, unter ihnen den Chef der Organisation, Hassan Nasrallah. (ap)

Scholz bekräftigt Waffenlieferungen nach Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Deutschlands Festhalten an Waffenlieferungen nach Israel bekräftigt. Die Unterstützung Israels bedeute, „die Verteidigungsfähigkeit Israels sicherzustellen, etwa durch die Lieferung von militärischen Gütern oder Waffen“, sagte Scholz am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels, auf dem auch die Lage im Nahen Osten erörtert werden soll. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte kürzlich gefordert, keine Waffen mehr an Israel zu liefern, die im Gaza-Krieg eingesetzt werden könnten.

„Israel hat jedes Recht, sich gegen die Hamas zu verteidigen und sie auch militärisch zu bekämpfen“, fügte Scholz hinzu. Die jüngsten Angriffe auf UN-Blauhelme im Libanon erwähnte Scholz nicht. Die Bundesregierung hatte nach den Angriffen „Aufklärung“ von der israelischen Regierung verlangt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte davor, dass die humanitäre Notlage in Nahen Osten dauerhaft anhalte. „18.000 Kinder sind Waisen, 20 Prozent der libanesischen Bevölkerung ist auf der Fluch“, sagte Borrell. Er hoffe, dass der europäische Rat die israelischen Angriffe auf UN-Soldaten im Libanon „scharf verurteilen“ werde. (afp)

Israels Armee: Mehr als 45 Hisbollah-Kämpfer getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden mehr als 45 Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet. Darunter sei auch der Kommandeur eines Bataillons in Bint Dschubail im Süden des Libanons, teilte das Militär mit. Er stehe hinter Angriffen auf Israel von südlibanesischen Dörfern aus. Zudem habe die Armee im Libanon „150 Terrorziele angegriffen“, hieß es in der Mitteilung. Dabei soll es sich um Waffenlager, Raketenabschussrampen sowie Infrastruktur handeln. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. (dpa)

USA attackieren Huthis mit B-2-Bombern

Die USA haben offenbar erstmals B-2-Tarnkappenbomber gegen die jemenitischen Huthi-Rebellen eingesetzt. Die Maschinen hätten am Donnerstagmorgen fünf unterirdische Waffenlager der vom Iran unterstützten Huthis ins Visier genommen, teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit, äußerte sich aber nicht zu möglichen Treffern. „Dies war eine einzigartige Demonstration der Fähigkeit der Vereinigten Staaten, Einrichtungen anzugreifen, die unsere Gegner außer Reichweite zu halten versuchen, egal wie tief unter der Erde vergraben, gehärtet oder befestigt sie sind“, sagte er. Der von den Huthis betriebene Satellitensender Al-Masirah meldete Luftangriffe in der Nähe der jemenitischen Hauptstadt Sanaa und Attacken auf die Huthi-Hochburg Saada. Über Schäden oder Opfer berichtete er nicht. (ap)

Israelische Armee ruft zur Evakuierung von Teilen der Bekaa-Ebene im Libanon auf

Die israelische Armee hat am Donnerstag die Einwohner eines Gebietes in der Bekaa-Ebene im Ostlibanon zur Evakuierung aufgerufen und vor einem Angriff „in naher Zukunft“ gewarnt. Armeesprecher Avichay Adraee veröffentlichte am Donnerstag im Onlinedienst X eine „dringende Warnung an die Bewohner der Bekaa-Region“. Dies gelte insbesondere für die Umgebung von mehreren Gebäuden, die in parallel veröffentlichten Luftaufnahmen rot markiert waren.

„Sie wohnen in der Nähe von Einrichtungen (…) der Hisbollah, die in naher Zukunft von den Verteidigungskräften ins Visier genommen werden“, fügte der israelische Militärsprecher hinzu. Er forderte die Bewohner auf, sich „mindestens 500 Meter“ von diesen Zielen entfernt in Sicherheit zu bringen.

Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon hat Israel seine Angriffe im Libanon in den vergangenen Tagen ausgeweitet.

Nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die pro-iranische libanesische Hisbollah-Miliz mit ständigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon und startete vor rund zwei Wochen Bodeneinsätze im südlichen Libanon gegen Stellungen der Miliz. (afp)

Deutsche Unifil-Korvette wehrt Drohne ab

Die als Teil der UN-Truppe Unifil vor der libanesischen Küste eingesetzte Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ hat inmitten wachsender Spannungen in der Region eine anfliegende Drohne abgewehrt. Der unbemannte Flugkörper sei gegen 7.00 Uhr vor der Küste des Libanons mit einem Abwehrsystem kontrolliert zum Absturz gebracht worden, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es war nach dpa-Informationen der erste Vorfall dieser Art mit der Korvette in jüngerer Zeit.

Aufgabe von Unifil ist es, die Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. Die UN-Truppe unterstützt die libanesische Regierung dabei, die Seegrenzen zu sichern und den Waffenschmuggel über See zu verhindern.

Die Blauhelmsoldaten waren in den vergangenen Tagen an Land mehrmals beschossen worden. Sie haben teils israelische Truppen als Urheber benannt, teils von einer unklaren Lage in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der Hisbollah gesprochen.

Derzeit stellt die Bundeswehr für die Maritime Truppe der Unifil-Mission die Korvette mit etwa 60 Besatzungsmitgliedern und zudem 40 Soldatinnen und Soldaten im Camp des UN-Hauptquartiers in Nakura.

Wegen mehrfacher Angriffe auf Posten der UN-Blauhelme im Südlibanon geht die Bundeswehr von größerer Gefahr für ihre Männer und Frauen in der Friedenstruppe aus. „Nach hiesiger Bewertung besteht für die Kräfte vor Ort eine erhöhte Gefährdungslage, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen der Truppe bestmöglich reduziert wird“, hatte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos erklärt.

Zum deutschen Unifil-Auftrag gehört vor allem das Kommando über die multinationalen maritimen Einheiten vor der Küste des Libanons. Sie werden aus Nakura geführt. Zusätzlich zum Hauptauftrag der Seeraumüberwachung unterstützen die Einheiten die UN-Mission durch Personal- und Materialtransporte über See. (dpa)

Scholz bekräftigt Festhalten an Waffenlieferungen nach Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Deutschlands Festhalten an Waffenlieferungen nach Israel bekräftigt. Die Unterstützung Israels bedeute, „die Verteidigungsfähigkeit Israels sicherzustellen, etwa durch die Lieferung von militärischen Gütern oder Waffen“, sagte Scholz am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels, auf dem auch die Lage im Nahen Osten erörtert werden soll. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte kürzlich gefordert, keine Waffen mehr an Israel zu liefern, die im Gaza-Krieg eingesetzt werden könnten.

„Israel hat jedes Recht, sich gegen die Hamas zu verteidigen und sie auch militärisch zu bekämpfen“, fügte Scholz hinzu. Die jüngsten Angriffe auf UN-Blauhelme im Libanon erwähnte Scholz nicht. Die Bundesregierung hatte nach den Angriffen „Aufklärung“ von der israelischen Regierung verlangt.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell warnte davor, dass die humanitäre Notlage in Nahen Osten dauerhaft anhalte. „18.000 Kinder sind Waisen, 20 Prozent der libanesischen Bevölkerung ist auf der Fluch“, sagte Borrell. Er hoffe, dass der europäische Rat die israelischen Angriffe auf UN-Soldaten im Libanon „scharf verurteilen“ werde. (afp)

Salve von 30 Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert

Eine Salve von rund 30 Raketen ist nach israelischen Militärangaben vom Libanon aus auf den Norden Israels abgefeuert worden. In zahlreichen Ortschaften, darunter auch in der Hafenstadt Haifa, heulten am Tag des jüdischen Laubhüttenfests Warnsirenen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte Angriffe auf israelische Militärstützpunkte im Grenzgebiet für sich.

In der Nacht fing die Luftwaffe derweil über dem Roten Meer eine Drohne ab, die sich israelischem Gebiet genähert hatte. In der südlichen Negev-Wüste hatten Warnsirenen geheult. Der sogenannte Islamische Widerstand im Irak erklärte, seine Kämpfer hätten ein „wichtiges Ziel“ in Eilat mit Drohnen angegriffen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten „Widerstandsachse“ von Verbündeten des Irans auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen. (dpa)

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23 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Wenn die Diskussionen ausfallend werden, zu weit vom Thema abweichen, oder die Zahl der Kommentare zu groß wird, wird das manchmal leider nötig. Sonst können wir die Kommentare nicht mehr zeitnah moderieren. 

  • Ich bedauere Herrn Sinwar, der, wenn ich es richtig weiß, durch die Operation eines jüdisch-israelischen Arztes ein zweites Leben geschenkt bekam, und dennoch keine andere Erfüllung finden konnte, als Leid, Tod und Verzweiflung über seine Mitmenschen zu bringen und hätte ihn lieber vor Gericht gestellt gesehen. Auch ein Scharia-Gericht hätte ich gut gefunden, um mehr über die islamische Rechtsprechung in Zusammenhang mit dem 07.10.23 zu lernen.

    Nun bleibt zu hoffen, dass die Waffen in Gaza niedergelegt und die Geiseln freigelassen werden, damit dieser Krieg enden und die Gespräche über die Zukunft Gazas beginnen können. Ich hoffe, es werden frühzeitig alle Bevölkerungsgruppen Gazas eingebunden, vielleicht ist sogar die gemeinsame Ausgestaltung einer "Verfassung" möglich, auf die sich jede/r Bürger:in Gazas berufen kann.

    • @*Sabine*:

      Ja, es müssten Gerichte sein, die urteilen, und nicht Tötungen, die Zivilisten eher als diejenigen treffen.

      Ich hätte Sinwar und Haniya gerne in derselben Zelle wie Netanyahu auf den Prozess warten gehabt, mit LIve-Übertragung des Gesprächs.



      Momentan haben wir kein Gespräch, nur aggressive Angriffe, die in die Region bewusst eskalieren.



      Es sind immer die Bullies aller Seiten, die sich vor Gesprächen und Frieden fürchten wie der Teufel vor dem Weihwasser.

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    Eine großartige Nachricht! Freundinnen aus Jaffa und NYC riefen voller Freude an.

    Der Militäreinsatz der IDF lohnt sich. Er muss fortgesetzt werden, bis Hamas, Hisbollah & Co. vollständig schachmatt gesetzt werden.

    עם ישראל חי

    • @Michaela Dudley:

      Hurra, was für eine "großartige Nachricht!" Die Zivilisten auf palestinänsischer Seite scheinen ja nicht so wichtig zu sein, Ihrer Meinung nach sollte es so weiter gehen ("Der Militäreinsatz der IDF lohnt sich. Er muss fortgesetzt werden"). Bis der gesamte Gazastreifen dem Erdboden gleichgemacht ist?



      Ich fasse es nicht, was für Kommentare hier durchgehen. Frau Dudley, lesen Sie mal z.B. Moshe Zuckermann.

    • @Michaela Dudley:

      Ich erinnere Sie gerne daran, dass bei der israelischen Strafexpedition nicht nur Sinwar getötet wurde, sondern mindestens 42000 weitere Menschen allein in Gaza, die meisten davon Frauen und Kinder. Wenn Sie schreiben, dieses Massaker würde sich "lohnen", ist das unglaublich menschenverachtend. Palästinenser und Libanesen sind nicht weniger wert als Sie oder ich.

      • @O.F.:

        Da Sie sich ja immer so gerne in Stilkritik üben: Zu einer sachlichen Debatte gehört, dass man die gesamten Fakten erwähnt. Ihre Diktion ("Massaker") suggeriert einmal mehr, bei den Toten im Gaza-Streifen handele es sich fast nur um Zivilisten. Nach Angaben der IDF, die man sicherlich kritisch sehen kann (aber wiederum auch nicht kritischer als die Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde), wurden aber auch ca. 17000 Hamas-Milizionäre getötet. Bei geschätzt 30000 Hamas-Kämpfern erscheint die Zahl auch nicht als völlig aus der Luft gegriffen www.sueddeutsche.d...amas-tote-e457329/

        Aber das wird natürlich gerne von jenen unterschlagen, die regelmäßig von "Genozid" schwadronieren und, ganz im Einklang mit der Hamas-Propaganda, so tun, als sei der Einsatz der IDF vor allem und nahezu ausschließlich gegen die Zivilbevölkerung gerichtet. Dass die Hamas über eine hochgerüstete, und wie die Massaker vom 7.10. zeigen, äußerst brutale Miliz verfügt, wird da gerne ausgeblendet.

      • @O.F.:

        Im von Ihnen zitierten Kommentar wurden keine Verluste gegeneinander aufgerechnet oder unterschiedlich bewertet, das machen allein Sie mit Ihrer Antwort.

        Außerdem hätte es diese Eskalation samt jeglicher Verluste nicht gegeben, wenn die Terroristen am 7.10.2023 zu Hause geblieben wären und ihre Träume vom Kalifat, das "from the river to the sea" reicht, für sich behalten hätten.

        • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
          @Fisherman:

          Ganz genau.

        • @Fisherman:

          Stimmt, in dem Kommentar wurden tausende Tote Frauen und Kinder nicht einmal erwähnt - das spricht Bände. Der Hinweis darauf, dass es diese Opfer ohne den 7.10. nicht gegeben hätte, greift zu kurz: Auch ein angegriffener Staat handelt nicht in einem rechtsfreien Raum. Im Falle des verworrenen NO-Konflikt sind solche Legitimationsversuche besonders problematisch - zu einer Gewaltspirale gehört es ja, dass man - hier seit Jahrzehnten - die eigenen Verbrechen mit denen der anderen legitimiert. Auf ein solches Pingpong der Grausamkeiten muss man sich nicht einlassen. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass das ein humanitärer Minimalkonsens ist.

  • Terror ist der Krieg der Armen, Operationen sind Kriege der Reichen.

    • @AndreasHofer:

      "Tiefgründig" und "unterirdisch" liegen oft nahe beieinander. Nur so als Beispiel: das Privatvermögen (oder jetzt das Erbe?) Haniyehs wird auf 2,5 Milliarden Dollar geschätzt. Klingt nicht besonders arm.

  • Grundwissen, absolutes Grundwissen: Wenn ich Frieden schließen will, lasse ich zumindest meine möglichen oder tatsächlichen Verhandlungspartner-Personen am Leben (und friedendurchsetzungsfähig). Daher darf die CIA auch keine ausländischen Staatsoberhäupter attackieren.

    Netanyahu-Israel macht hartnäckig genau das Gegenteil.



    Was lässt sich also gerade daraus folgern?

    Schluss mit Waffenlieferungen, auch Sanktionen anderer Art so lange, bis Netanyahu Frieden vorzieht und keinen eskalierten Dauerkrieg auf Kosten Dritter.

    • @Janix:

      Grundwissen kann man auch anfängerhaft anwenden. Dann hilft es wenig.

      Ja, es sollte Jemand übrig bleiben - aber nicht IRGENDjemand, sondern jemand, der die Sinnlosigkeit des weiteren Krieges auch erkennen kann. Anführer wie Sinwar sind in der Hinsicht das Gegenteil, weil der Krieg ihr ZIEL ist und sie sich einbilden, durch seine verlustreiche Fortsetzung nur noch stärker zu werden. Die bisherige Hamas-Führung hat doch überhaupt erst die perfide Strategie entwickelt, Isreal nachhaltig zu schaden, indem man es sich durch seine Reaktion auf den 7. Oktober selbst diskreditieren lässt.

      Sinwar und seine Mittäter haben die zigtausend Toten in Gaza geplant, bezweckt und seit Kriegsbeginn weidlich für ihr weiter unversöhnlich(!) verfolgtes Hauptziel genutzt. Ein echtes Interesse am Ende des Tötens hätten sie nur, wenn ihre Bevölkerung und ihre medial aktiven Helfershelfer (endlich) anfangen würden, IHNEN das Sterben anzukreiden. Da das nicht passiert, ist ein Frieden wahrscheinlicher, wenn diese Leute nichts mehr zu sagen haben.

    • @Janix:

      Zum sog. "Grundwissen" gehört allerdings auch, dass Jahia Sinwar nach übereinstimmender Einschätzung aller Beobachter als absoluter Hardliner galt. Aufgrund seiner Funktion dürfte er der maßgebliche Verantwortliche für den Massenmord des 7.10. sein, mit anderen Worten: ein Kriegsverbrecher. Er war übrigens, by the way, auch kein "Staatsoberhaupt".

      Von Nethanjahu halte ich nun wahrlich auch nichts. Aber dass nur er einlenken müsse, damit "Frieden" herrsche, ist eine geradezu groteske Fehleinschätzung. Aber durchaus symptomatisch für jene, die regelmäßig den Vernichtungswillen der palästinensischen Seite ignorieren.

    • @Janix:

      Das kann man bei Sinwar wirklich nicht so sagen. Erstens ist er nicht gezielt getötet worden, sondern wurde zufällig von einer normalen Patrouille aufgespürt. Der israelische Geheimdienst wusste gar nicht, dass er sich da aufhielt.



      Zweitens war Sinwar ein vollkommen unbelehrbarer und unerreichbarer Fanatiker, an dem alle Appelle zu einem Deal mit den Israelis zu kommen abgeprallt sind. Nicht umsonst war er vor dessen Tod mit Haniyya zerstritten.

      Was Netanjahu & Co. gemacht haben, analysieren Sie richtig: Haniyya wurde in Teheran getötet, als ein Durchbruch bei den Geiseldealverhandlungen (gegen den Willen Sinwars!) unmittelbar bevorstand. Nasrallah wurde getötet, Stunden nachdem er einem Waffenstillstand zugestimmt hatte. Auch vorher schon gab es eskalierende Aktionen dieser Art, immer kurz bevor eine mühsame Einigung kommen sollte (etwa den Angriff auf das iranische Botschaftsgebäude). Das zeigt die Stoßrichtung der israelischen Führung sehr deutlich.



      Auf den Tod Sinwars passt das aber nicht, danach kann es nur besser werden.

    • @Janix:

      Deutsche verteidigten "ihren" Führer bis nach seinem Tot.

      Wer Frieden geschlossen hat, das waren die Kommandierende der militärischen Verbände. Nämlich durch die Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation.

      Diese sind für die Hamas teilweise in Gaza noch am Leben und können, ebenso wie von den Mannschaften gewählte Repräsentant*innen, die Geiseln freigeben und die Kapitulation für Frieden in Gaza, Israel und Palästina unterzeichnen.

      • @ToSten23:

        Mit NS-Analogien sollte man sich (gerade als Deutscher) immer zurückhalten, in diesem Fall sind sie besonders schief: es gibt nicht den geringsten Hinweis darauf, dass am Ende des Gaza-Krieges - egal ob Hamas kapituliert oder zerschlagen wird - ein "Frieden" steht, der auch für die Palästinenser einer ist: nämlich ein Ende der Besatzung und ein eigener Staat.

        • @O.F.:

          Und welchen Frieden sehen sie, wenn Hamas-Fanatiker wie Sinwar auf palästinensischer Seite das Heft in der Hand behalten?

        • @O.F.:

          Dass war für die kapitulierenden Truppen am Ende des WW2 ebenfalls nicht klar .(Morgenthauplan)

  • "Eine deutsches Unifil-Schiff hat derweil einen Drohnenangriff abgewehrt."

    Ist bekannt, ob diese Drohne auf den Libanon zuflog oder von dort gestartet wurde?

    "Die UN-Truppe unterstützt die libanesische Regierung dabei, die Seegrenzen zu sichern und den Waffenschmuggel über See zu verhindern."

    Ist es korrekt, daraus den Schluß zu ziehen, dass die UN-Truppe die Hisbollah unterstützt, da diese in der libanesischen Regierung bzw. im libanesischen Parlament vertreten ist oder bezog sich dieser Hinweis eher auf die libanesische Armee, die sich, wenn ich ich es richtig weiß, (noch?) nicht der Hisbollah angeschlossen hat?

    • @*Sabine*:

      Sie flog auf den Libanon zu. Woher sie stammte, ist (trotz einzelner anderslautender Meldungen) soweit ich weiß noch völlig unklar.

  • Fassen wir mal zusammen:

    Laut IGH sind zumindestens plausible Gründe vorhanden, die für einen Völkermord durch Israel sprechen, weswegen eine Klage auch angenommen wurde.

    Israel missachtet jeglichen UN Beschluss.

    In dem Konflikt sind kanpp 4x mehr Zivilisten bis jetzt gestorben als im Angriffskrieg der Russen.

    Israel greift militärisch andere Länder an und besetzt sie, z.B. Aita al-Schab.

    Israel verwendet Sprengfallen, die zahlreiche Zivilisten verletzt oder getötet haben und nach internationalen Recht verboten sind.

    Israel schießt auf Blauhelme und UN Einrichtungen.

    Kann mir nur einer mal erklären, warum da nicht auch - wie gegen Russland - mit aller Härte und Sanktionen gegen angegangen wird? Und bitte nicht Selbstverteidigung, das rechtfertigt in keinster Art und Weise die oben aufgeführten Handlungen.

    Es kann und darf nicht sein, dass ein Land, egal ob Israel oder sonstwer mit solchen Aktionen durchkommt oder sogar von Ländern unterstützt wird, die ansonsten immer von Demokratie, Menschenrechte usw. reden.