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1,5 Grad-ZielDer Welt läuft die Zeit davon

Die taz-Klimauhr ist umgesprungen, nun sind nur noch knapp drei Jahre Zeit, die Welt auf 1,5-Grad-Kurs zu halten. Wir müssen handeln, um das Klima zu retten.

Die Zeit läuft: am 8.9.2024 ist die Jahreszahl der Öko-Uhr von 3 auf 2 gesprungen Foto: taz/screenshot

Berlin taz | Am frühen Sonntagmorgen war es so weit: Die erste Ziffer der taz-CO2-Uhr sprang um. Sie zählt auf der Website der taz die abnehmenden Jahre, Monate, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden, bis das globale CO2-Budget ausgeschöpft ist. Waren bis zum Sonntag noch drei Jahre Zeit, die Welt auf 1,5-Grad-Kurs zu trimmen, so steht jetzt eine zwei am Anfang.

Ausgangspunkt der taz-CO2-Uhr ist das Pariser Weltklimaabkommen: 2015 hatten sich darin die Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention verpflichtet, „Anstrengungen“ zu unternehmen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad zu begrenzen. Mittlerweile hat die Welt längst temporäre Ausflüge in Sphären jenseits dieser Marke gemacht: Die vergangenen zwölf Monate waren die heißesten, die jeweils gemessen wurden, und lagen im weltweiten Durchschnitt bereits 1,64 Grad über dem Niveau zum Ende des 19. Jahrhunderts, wie der europäische Klimabeobachtungsdienst Copernicus am Freitag meldete.

Die taz-CO2-Uhr bezieht sich auf die ganze Welt. Würde man sie für Deutschland stellen, wäre sie längst abgelaufen. Davon geht zumindest der Sachverständigenrat für Umweltfragen aus: „Konkret hat Deutschland seinen fairen Anteil an einem globalen CO2-Budget, mit dem die 1,5-Grad-Grenze eingehalten werden kann, seit Kurzem überschritten“, schrieben die Re­gie­rungs­be­ra­te­r*in­nen im März.

Fair heißt in der Rechnung vor allem: wenn man jedem Bewohner der Erde dieselbe Menge CO2 zugesteht – also das globale Budget nicht einfach nur durch die fast 200 Länder der Welt teilt, sondern in Betracht zieht, wie viele Menschen dort jeweils leben. So gesehen haben die Vereinigten Staaten ihr rechnerisches CO2-Restbudget sogar schon Ende 2021 ausgeschöpft. Indien hingegen dürfte noch jahrzehntelang zumindest in einem gewissen Maße Treibhausgase produzieren.

Rundungseffekt sorgte für weniger Emissionen

Dieser „Budgetansatz“ ist in der Wissenschafts-Community beliebt, weil er die Erzählung etlicher Politiker entlarvt. CDU-Chef Friedrich Merz behauptete etwa, „wenn wir in den nächsten zehn Jahren die Weichen richtig stellen, sind wir auf einem guten Weg“.

Die CO2-Uhr der taz illustriert das Gegenteil. Wer sie aufmerksam verfolgt, wird aber vielleicht gemerkt haben: Tatsächlich ist die Uhr schon einmal unter drei Jahre gesprungen, nämlich im vergangenen Herbst – wurde also zwischenzeitlich zurückgestellt. Muss die Menschheit es mit dem Klimaschutz also immerhin nicht ganz so eilig haben wie noch 2023?

Leider geht es nur um einen Rundungseffekt. Die Uhr wird regelmäßig neu gestellt und an die aktuellen Veröffentlichungen der Wissenschaft angepasst, unter anderem an die Indicators of Global Climate Change. Die Wis­sen­schaft­le­r*in­nen dort runden bei ihrer Berechnung des globalen CO2-Budgets immer auf die nächsten 50 Gigatonnen CO2. So kommt es, dass sich das Budget nach der Aktualisierung augenscheinlich nicht verändert hat, obwohl im vergangenen Jahr so viel emittiert wurde wie in keinem vorherigen Jahr.

Die taz-CO2-Uhr ist nicht die einzige, die die Dramatik der Lage illustriert. Beispielsweise tickt auch beim Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change eine Klima-Uhr (allerdings mit leicht anderer Datengrundlage).

Und natürlich gibt es auch Kritik an dieser Form, das Problem darzustellen: Schließlich wird – Stand jetzt – in zwei Jahren, elf Monaten und wenigen Tagen nicht eine gigantische Flutwelle über das Land hereinstürzen und alles Leben vernichten wie beispielsweise in Roland Emmerichs Filmklassiker „The Day After Tomorrow“ aus dem Jahr 2004. Es wird schon irgendwie auch nach Ablauf der taz-CO2-Uhr weitergehen. Obwohl: Sollte man sich darauf wirklich verlassen?

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27 Kommentare

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  • Lieber Nick Reimer,

    Die entscheidende Frage ist doch, was für den ambitionierter Klimaschutz mit dem 1,5 Grad Ziel global zu tun wäre? Und ob das im existierenden Kapitalismus umsetzbar ist?

    Konsequenter Klimaschutz würde bedeuten, weltweit viel weniger Autos / Flugzeuge / Schiffe / Fleischkonsum /Wegwerfprodukte.

    Damit wäre der Kapitalismus am Ende und die Staaten in kürzester Zeit pleite - Millionen Arbeitslose führen zu sinkenden Steuereinnahmen und sinkender Kreditfähigkeit. Die Gesellschaften würde erheblich destabilisiert.

    Es bräuchte global eine andere, auf das zum Überleben notwendige beschränkte Lebensweise und Wirtschaftsform (Degrowth). Die ist aber von der Mehrheit der Menschen und den Politikern nicht gewollt und bleibt eine ferne Utopie.

    Realistisch ist eine 3 Grad Erwärmung, weil der Kapitalismus, trotz der Implementierung einiger erneuerbarer Energien (aktuell 19%) die Ressourcen der Erde bis zum bitteren Ende verbrauchen wird und zuletzt noch die Klimaanlagen und Kälteanzüge für heiße Tage verkauft.

    Wer in der Klimadebatte nicht die Systemfrage stellt, ist entweder dumm oder hat sich in einer bequemen verlogenen Nische eingerichtet.

    • @Paul Schuh:

      Genau. Und in der verlogenen Nische werden bald wieder 11 Millionen gemütliche Kamine angeheizt, mit Holz. Ist ja klimaneutral.

  • Immer diese Kommentare, es bringe nichts....



    Nur weil 196 andere Staaten nicht mitmachen beim Klimaschutz.

    Wollen wir uns etwa von der Demokratie und von Frauenrechten auch verabschieden? Nur weil die meisten anderen Staaten nicht mitziehen?

    • @Troll Eulenspiegel:

      Demokratie, lokales Problem, lokale Lösung.



      Frauenrechte, lokales Problem, lokale Lösung.



      Globale Erwärmung, globales Problem, keine lokale Lösung.

      Und es wird noch problematischer. Wenn sie unter der Annahme begrenzter Mittel handeln, müssen sie die Mittel dort ausgeben, wo sie für eine Geldeinheit, das meiste bekommen oder den größten Effekt erzielen.

      Das würde in unserem Falle bedeuten, das Geld für Bildung, Gesundheit, aber auch Energieerzeugung und Nutzung in Entwicklungsländern auszugeben. Das wäre eine globale Lösung für ein globales Problem.

      • @Octarine:

        Also wenn ich mir das Weltgeschehen anschaue, so ist die Demokratie unbeliebter geworden. Global. Auch im Netz wird die Demokratie mehr und mehr in Frage gestellt - Veritasium versucht das in einen seiner neuesten Videos in Mathematik zu verpacken.

        Und zu Frauenrechten... Ich sage nur Rücktritt der Türkei und bald viele andere Staaten, die diesem Beispiel folgen werden.

        Doch mir geht es in erster Linie um die Resignation, die wir nicht dulden können. Gegen die wir ankämpfen müssen. Gerne mit Bildung und Aufklärung, und ja, das kostet Geld. Es wird jedoch viel mehr als nur hunderte Milliarden oder mehrere Billionen Dollar kosten, wenn die ganze Welt nichts tut, nur weil die anderen es ja auch nicht machen.

        Unsere Nachfahren werden es uns auf jeden Fall nicht danken. Und denen, die wir auf dem Gewissen haben auch nicht. Opfer werden mit den Fingern auf uns zeigen. Zurecht.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Was erzeugt Resignation?



          Ich denke an Erwartungen, die geweckt, aber nicht erfüllt wurden. Die vermutlich nicht erfüllt werden konnten.

          Politik verspricht in vielen Bereichen Lösungen, ohne die Kompetenz, oder die Mittel zu besitzen. Am schlimmsten sind allumfassende, radikale Lösung, die es nicht geben kann. Die aber auch Kompromisse ausschließen.



          Hier ist Enttäuschung und später Resignation sicher.

          Und es ist ein Problem der Demokratie, in Wähler durch Medieneinsatz/Manipulation beeinflusst werden.



          Leseempfehlung Walter Lippmann

          Die Realität sieht anders aus. Alles dauert, es braucht Kenntnisse, nicht alles geht, es wird Rückschläge geben.

          Was wir stattdessen haben, ist Befriedigung emotionaler Bedürfnisse. Da das aber keine realen Probleme löst, werden diese eher größer.

  • Der Welt ist die Zeit schon davongelaufen. Und je länger noch von Wirtschaftswachstum gefaselt wird, wird es dementsprechend noch viel schlimmer.

  • Kleiner Einwand zu dem gefühlt zehntausendmal gehörten "Argument" D-Land sei ja nur für 2% der CO2 Emissionen verantwortlich..und könne ja sowieso nix ändern, wenn China...

    (natürlich ist das nur ne billige Ausrede)

    Denn das Problem kann nur in gemeinsamer Anstrengung, der ganzen Menschheit gelöst werden. Und eben dafür steht das 1.5° Ziel des Pariser Klimaabkommens. Was bedeutet, Es hat überhaupt keinen Sinn mit dem Finger auf China oder sonstwen zu zeigen. Jeder Staat hat seinen Teil der Verpflichtung zu über nehmen. Und da ist D-Land leider ziemlich im Rückstand.

    Auch deshalb wäre es ja so schön..man würde gerade in dieser unser Exportnation endlich mal begreifen, daß eine Zukunftsfähige Wirtschaft am allerbesten dadurch zu bewerkstelligen ist, indem man haltbare, wieder verwertbare, qualitativ hochwertige - eben wirklich Klima- und Umweltfreundliche Produkte für den Weltmarkt entwickelt..

    (und nicht bloß immer nur auf maximale Gewinne in minimalen Zeitfenstern zu schielen)..

    ...Think Global..act Lokal...

  • "Obwohl: Sollte man sich darauf wirklich verlassen?"



    /



    Eher nicht, denn Kipppunkte könnten Grenzmarken einer exponentiellen oder nichtlinearen Veränderung sein. Zu deutsch, wenn bildlich gesprochen z.B. alles den Bach runter geht oder absäuft.



    /



    Beispiele hier:



    www.polarstern-ene...e/#klimakipppunkt2



    /



    Muss man nicht wissen, Kenntnisnahme schadet aber nicht.

  • Man sollte das Mitfiebern am Krankenbett unseres Planeten beenden.



    Wer logisch denkt, weiß längst, was die Uhr geschlagen hat.



    Für alle anderen ist das Thema spürbar überbewertet und nervtötend. Wichtiger ist "das mit den Abschiebungen". Und billiges Gas, wo bekommen wir das schnell her?

    Alles wird so weiterlaufen, - bis keine CO2-ausstoßenden Geräte mehr funktionieren und auch der sapiens industriensis flächendeckend in Trümmern sitzt (oder schwimmt), ohne einen Tropfen Trinkwasser und ohne Luft zum Atmen.

  • Der Klimawandel lässt sich schon heute nicht mehr aufhalten, da die Erwärmung ein Langzeiteffekt ist. Auch ohne weiteren Ausstoß klimaschädlicher Gase wird die Temperatur noch über Jahrzehnte ansteigen. edes weitere durch Menschen verursachte Gramm CO2 wird diesen Anstieg noch verstärken. Es ist daher keine Frage, wie viel Zeit wir noch haben, uns rechtzeitig anzupassen können, sondern wann die nächsten, unumkehrbaren Kipppunkte überschritten werden.

    Darum wäre es angezeigt, die 'Erklärung von Menton' (1971) endlich ernst zu nehmen. In der Erklärung forderten 2.200 WissenschaftlerInnen aus 23 Ländern ein Moratorium auf Technologieentwicklung. Alte Technologien sollten auf Nutzen und Risiken überprüft und entsprechend aussortiert werden. Ebenso auf den Prüfstand sollten unsere Art und Weise zu Leben und zu Wirtschaften und die Gestaltung unserer internationalen Beziehungen.

    Obwohl die 'Erklärung von Menton' im verschiedenen Sprachausgaben des Magazin 'Courier' der UNESCO und in der 'New York Times' und in 'Le Monde' veröffentlicht wurde, blieb sie bis heute fast unbeachtet. Tatendrang gibt es nur beim Sport, für den Profit, gegen MigrantInnen und für kriegstüchtige Demokratie.

  • Nicht der Welt läuft die Zeit davon, sondern unserer Spezies und vieler anderer, die sich noch nie Sorgen um ein zu niedriges Wirtschaftswachstum gemacht haben. Das ist explizit unsere größte Sorge, unabhängig in welchem Land oder auf welchem Erdteil unsere Spezies lebt. Als stünde immer noch in Zweifel, dass die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre eine Folge unserer wirtschaftlichen Aktivitäten ist!



    Der Eindruck täuscht nicht, dass nicht nur bei uns, sondern weltweit Leugner und Ignoranten des menschengemachten Klimawandels in den Regierungen, Führungsetagen der Wirtschaftsunternehmen, Medienkonzernen und auch Gewerkschaften sitzen.



    Kein Thema dominiert die Politik und die Medien nachhaltiger als die Sorge vor einer Wachstumsschwäche. Internationale Spannungen zur Rohstoffsicherung und um Marktzugänge, sowie Migration infolge Wasser- und Nahrungsmangels oder Zerstörung von Heimaten zur Rohstoffgewinnung und Errichtung von Produktionsanlagen sind Teile davon.



    Die Märchen vom unendlichen Wachstum, von CO₂-Kompensation, Klimaneutralität, technologischen Lösungen à la Perpetuum mobile, Marktregeln, Zertifikatehandel… können widerspruchsfrei erzählt werden.



    Stellt die Uhr ab!

  • Auf diesem Planeten leben jetzt acht Milliarden Menschen, etwa zwei in guten Lebensverhältnissen, und die anderen wollen auch so leben.



    Entweder dort, wo sie leben, oder sie werden dorthin kommen, wo das möglich ist.

    Das bedeutet, mehr Energie wird verbraucht. Da geht es um die günstigste Lösung, damit möglichst alle etwas davon haben, deshalb wird niemand dem Beispiel der Deutschen folgen.



    Also werden mehr Emissionen freigesetzt, die einen Effekt haben. Wer etwas sagt, sollte erklären, wie er die sechs Milliarden daran hindern will.

    Jede Art von Alarmismus ändert daran nichts. Die Menschen wollen Arbeit und sie wollen leben, das gilt in Deutschland und es gilt im Rest der Welt.

    Wer zu den 40 % der deutschen Haushalte gehört, die keine Rücklagen haben, hat die Frage, wie man seine Miete bezahlt Vorrang.

    Ideologie bezahlt keine Miete, füllt keinen Magen, hören wir auf, die Realität zu ignorieren.

  • Diesen abstrakten Wert 1,5 Grad empfinde ich seit jeher als kontraproduktiv, denn es gibt den Menschen Verhandlungsmasse.



    Motto:"so und soviel können wir noch rauspusten, dann muss aber Schluss sein"



    Das ist Käse. Es gibt so viele kurzfristige Ereignisse die die globalen Temperaturen beeinflussen, (El-Nino etc)...



    Wir müssen zur CO2-Neutralität. Punkt. Und zwar global. Ob wir hier noch 20 Jahre länger Verbrenner fahren und dafür bspw den afrikanischen und asiatischen Staaten den Neubau von Kohlekraftwerken abkaufen ist egal. Es geht um die Gesamtbilanz.



    Dieses auf einzelne Staaten rechnen, Deutschland stößt 2% aus, China 30, etc hilft nichts. Genauso wie es sinnfrei ist wenn der Westen für extrem viel Geld in die CO2-Neutralität vorprescht, gleichzeitig aber 90% von Afrika noch in bitterster Armut ihre Kohleöfen anschmeißen und auf illegalen Müllkippen ohne Schutz für Mensch und Umwelt Rohstoffe ausschmelzen.



    Wir brauchen keine Uhr, wir brauchen kein Temperaturlimit, wir brauchen einen globalen Willen zur CO2-Neutralität im Einklang mit den wirtschaftlichen Ansprüchen - weil eine Mehrheit für Verzicht wird es niemals freiwillig geben - Verzicht heißt Krieg, ich mehr - du weniger

  • Bitte nicht vergessen, dank technologischen Fortschritts ist theoretisch auch eine tatsächliche CO2 Reduktion in der Atmosphäre möglich auf bspw. 400 oder 380 ppm.

  • Woher nehmt ihr die Zahlen? Habt ihr die letzten Klimaberichte und Temperatutmessungen nicht mitbekommen? Wir liegen aktuell bei ca. 1,7 Grad. Kein seriöser Klimaforscher spricht noch vom 1,5 Grad Ziel als etwas erreichbares. Weil es bereits in der Vergangenheit liegt.

    • @Bartleby208:

      Es geht ja auch um die Politiker des Pariser Abkommens. Wer sich davon noch seriös nennt, verdient tatsächlich ausgelacht zu werden. Ist halt nur so lange her, dass es schon jeder vergessen hat.

      Jetzt aber wieder zurück zu Ostdeutschland, AfD und wen wir noch alles abschieben sollten.

      Nächste Woche dann zu etwas völlig anderem.

  • Danke. Die TAZ CO2 UHR ist sehr realistisch finde ich. Besonders wenn man sich die Klimadaten seit 2023 mal anschaut:

    www.rnd.de/wissen/...NP27HOI6M7SSM.html

    Die "abgehoben" Temperaturdaten von Luft und Wasser der letzten 2 Jahre sollten jede/jeden zum umdenken, zu klimafreundlichem Handeln bewegen (nicht mehr fliegen, Öffi's benuzen, radfahren, vegetarische Ernährung, bauen mit Holz, Lehm, Solarzellen, Wärmepumpe etc.).

    Der Meteorologe Sven Plöger erwähnte vor 3 Tagen im WDR, dass wir schon auf dem 2,7 Grad Pfad sind:

    www1.wdr.de/nachri...r-ploeger-100.html

    Die TAZ CO2 Uhr hat ab sofort (2025) somit möglicherweise nur noch dekorativen Charakter, zur Unterhaltung der Leser.

    Das mit dem 2,7 Grad Pfad verbundene Szenario hat übrigens wesentlich katastrophalere Auswirkungen als der 1,5 Grad Pfad.

    Siehe auch "Time is up" YT Vorträge von Dr. Mark Benecke:

    www.youtube.com/watch?v=XFw8dlm7tOA

  • Unter welchem Stein leben sie denn? Das 1,5 Grad Klimaziel ist seit geraumer Zeit gerissen und nicht mehr einzuhalten. Sie sollten ihre Uhr lieber auf 4-5 Grad stellen, das ist deutlich realistischer. Alles andere ist Augenwischerei. Wer es nicht glauben mag sehe sich bitte die " Time Is Up" Vortragsreihe von Mark Benecke an.

    • @Graf Zahl:

      Ich kann Ihnen da nur zustimmen. Das 1,5Grad Ziel ist gerissen. Da gibt es kein schwammiges hoffen mehr was das betrifft und das fatale dabei ist, dass einem das trotzdem immer wieder suggeriert wird. Was für ein himmelschreiender Blödsinn. Mark B. ist nur einer von vielen tausenden Wissenschaftlern weltweit die das genau wissen. Wir (oder wohl eher mehr die nächsten Generationen leider) sollten uns lieber auf eine 3 Grad Welt am Ende dieses Jahrhunderts einstellen, denn die Emissionen gehen ungehindert voran und steigen sogar. Hier der aktuellste Bericht der Europäischen Kommission: edgar.jrc.ec.europ...let_2024report.pdf Trotzdem ist noch nicht alles verloren. Viele Menschen die in den allerschlimmsten Situationen waren und überlebt haben wissen: Die Realität anerkennen ist immer der erste Schritt. Immer. Darauf basierend kann man dann eine Energie und Motivation entwicklen die man vorher nicht im geringsten vermutet hat. Auf diesem harten Boden der Wahrheit dann wird das Haus der persönlichen Stärke, des Handelns und der wahren Zuversicht gebaut. Insofern sollten wir selbst die Veränderung sein die wir uns wünschen.

  • Jedem Weltbürger die gleiche Menge zugestehen wird leider nicht funktionieren. Ändert ja nichts daran, dass das meiste CO2 in China, Indien und USA freigesetzt wird, also dort auch am ehesten gespart werden kann. Und auch nicht daran, dass Deutschland gar nicht mehr als maximal 2% des Welt CO 2 reduzieren kann, aber dann leben wir schon in der Steinzeit.

    • @Aldi Wolf:

      Aber selbst diese externalisierten Emissionen werden nicht auf uns angerechnet und Chinesen haben dadurch trotzdem noch eine geringere Emission als jeder Deutsche.

      • @Florian Henig:

        Deutschland produziert auch sehr viel für den Export. Die realen Deutschen Emissionen für Deutsche wären auch niedriger.

  • Wer ist "WIR"?



    Wir hier in Deutschland alleine können gar nichts ändern, dazu müssten alle Länder, die gesamte Menschheit mit machen.



    Viel Spaß, das "China, Indien, Russland, UAS usw." zu erklären was SIE (WIR!) machen dürfen/müssen.



    Wir müssen tun was in Deutschland möglich ist und das wäre UMWELTSCHUTZ.

    • @Keine Sonne:

      Umweltschutz ohne Klimaschutz ist nett, wird aber am Ende nicht viel bringen wir brauchen (global und in D) dringend beides!



      Und auf das Ausland zu verweisen finde ich ziemlich anstrengend. China etwa hat bei erneuerbaren Energien riesige Zuwachsraten, sieht fossile Energien trotz Neubaus von etwa Kohlekraftwerken nur noch als Übergangslösung. DIE USA gibt es beim Klimaschutz nicht, da muss man sich die einzelnen Bundesstaaten ansehen, Kalifornien z.B. (eine der größten Volkswirtschaften der Welt) ist sehr ambitioniert. Und selbst Indien, das übrigens historisch sehr wenig zur Klimakatastrophe beigetragen hat, hat ambitionierte Pläne zur Dekarbonisierung des Energiesektors.



      Richtig erkannt haben Sie, dass D-Land alleine nicht viel ändern kann. Trotzdem muss jede Nation ihren Beitrag leisten und gerade eine reiche Industrienation trägt nunmal Verantwortung und hat ihren Beitrag zu leisten.

      • @J. Straub:

        Ich hätte auch Argentinien, Sudan etc schreiben können, wenn Ihnen das lieber gewesen wäre 😉



        Es geht nur darum das ALLE mitmachen müssten. Was nicht passieren wird. Nicht kann, da Kriege, Unruhen usw. dieses Anstrengung vernichten würde.



        China hat große Pläne, nur ob diese umgesetzt werden können steht auf einen anderen Blatt (s.a. Plan der Armutsbekämpfung / Bau von Wohnungen für ärmere Bewohner usw)



        Amerika- Land der Widersprüche. Viel abhängig der einzelnen Bundesstaaten- was der andere "richtig macht", macht das andere doppelt "falsch"



        In Deutschland ist viel potenzial aber die deutschen Politiker müssen die vielen Probleme IM Land auch mal anpacken anstatt nur lamenieren.

      • @J. Straub:

        Danke das Sie zumindest erkannt haben dass Deutschland alleine nichts ausrichten kann. In manchen Diskussionen (auch hier) kommt es rüber als ob Deutschland alleine das Ruder umdrehen könnte.

        Jedoch und da bitte ich um Verzeihung, wird in allen Diskussionen unterschlagen, dass es einen natürlichen Klimawandel schon immer gegeben hat.



        Was WIR (die Menschheit) gemacht haben ist diesen zu beschleunigen. Dies haben wir mit der Zerstörung unserer Umwelt gemacht und nicht mit Klimazerstörung.



        Die "Klimazerstörung" ist in Endeffekt nur das letzte Bauteil was kaputt gegangen ist und zwar DURCH unsere Umweltzerstörung.



        Bäume spenden Schatten und halten Böden - gerodet = Erosion Folge daraus: Erhitzung der Umgebung = höhere Temperaturen



        Also, bleibe ich dabei: Wir müssen unsere Umwelt schützen, denn das ist was wir unmittelbar machen können.